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Die „Schallangriffe auf US-Diplomaten“ waren ein Hirngespinst. Für die Tagesschau bleiben sie „ein Rätsel“Ein Standpunkt von Friedhelm Klinkhammer und Volker BräutigamDas Staatsgebilde der US-Amerikaner gilt – wer wollte das bestreiten – als das Allerwichtigste auf dieser Welt. Deshalb wird ihm hierzulande mehr journalistische Aufmerksamkeit gewidmet als der restlichen Menschheit. Als das State Department in Washington vor fast sechs Jahren behauptete, wertvolle US-Diplomaten in Havanna seien Opfer eines ominösen „Schallangriffs“ geworden, grabschten die Faktenfinder der Tagesschau begeistert nach diesem Giftköder der CIA-Schwadron Psychologische Kriegsführung. Seither erzählten ARD-aktuell-Redakteure das Ammenmärchen dutzendmal, in unterschiedlichen Varianten. Oft genug, zuletzt im März 2023, wurde dem nüchternen Betrachter deutlich, dass die Geschichte purer Humbug war. Die Hamburger Volljournalisten aber machen damit weiter.USA weisen zwei kubanische Diplomaten aus hatte Tagesschau.de am 10. August 2017 noch halbwegs trocken gemeldet… Mehrere Mitarbeiter der US-Botschaft in Havanna wurden krank. Warum, ist nicht klar. Die USA reagieren, indem sie zwei kubanische Diplomaten des Landes verwiesen. Den Zusammenhang können sie nicht so recht erklären.Zwei Wochen später aber langten dann die „Faktenfinder“ der ARD-aktuell zu:"US-Diplomaten in Kuba: Krank durch Schallwaffen?Mehrere US-Botschaftsangehörige in Kuba hatten laut State Department plötzlich körperliche Beschwerden. … Als Ursache werden „akustische Angriffe“ vermutet."Die Zentralredaktion hätte es bei diesem Eumel belassen können. Auch sowas versendet sich. ARD-aktuell aber schob die Räuberpistole nicht unauffällig ins Archiv, sondern legte einen Monat später nach:"USA erwägen Schließung der Botschaft in KubaDie USA reagieren auf mutmaßliche Akustikattacken gegen ihre Botschaftsmitarbeiter in der kubanischen Hauptstadt Havanna. Insgesamt 16 Mitarbeiter wiesen gesundheitliche Schäden auf, die laut US-Angaben durch mysteriöse akustische Attacken hervorgerufen worden sein sollen."Die Amis veranlassten tatsächlich eine „wissenschaftliche Untersuchung der mysteriösen Erkrankungsfälle“. Daraufhin setzte die Tagesschau ebenfalls ihre Fehlleistung fort, letztlich über Jahre. Zunächst fuhr das ARD-Studio Washington im Februar 2018 auf einen Artikel ab, der in der medizinischen Fachzeitschrift Journal of the American Medical Association erschien und von denkbaren Schädel-Hirn-Traumata der angeblichen „Opfer“ handelte:"Kranke US-Diplomaten in Kuba: Wie nach einer Gehirnerschütterung"Der Chefredakteur und seine Vizes denken aber gar nicht dran, evidenten Blödsinn wenigstens nachträglich und öffentlichkeitswirksam zu korrigieren. Auch dummdreiste Propaganda beeinflusst schließlich Michels Meinung in gewünscht prowestlichem Sinne.......weiterlesen hier: https://apolut.net/mit-ard-aktuell-ist-ganzjaehrig-1-april-von-f-klinkhammer-und-v-braeutigam+++ Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Der erste Bundesligaspieltag der neuen Saison steht vor der Tür und damit heißt es auch für das BuLiSpecial: Auftakt! Direkt zum Start erwarten uns einige klangvolle Partien im deutschen Oberhaus. Sowohl Gladbach gegen Bayern als auch Dortmund gegen Frankfurt versprechen ansehnliche Offensivspektakel zu werden. Spannend wird auch zu sehen sein, wie sich die beiden Aufsteiger aus Bochum und Fürth in der neuen Umgebung präsentieren werden. So ganz lässt aber auch die Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht vom Fußball ab. Erkrankungsfälle bei Mainz 05 sorgen für einige Unwegbarkeiten vor der Partie gegen Leipzig. Über all dies und die anderen Partien wird in dieser Episode gesprochen. Wie immer liefern Moderator Julius Eid und zahlreiche ExpertInnen eine Vorschau auf jedes Spiel des anstehenden Bundesligaspieltags. Its good to be back.
Die Lockdown-Maßnahmen in vielen Ländern der Welt sollen Millionen Todesfälle durch das Coronavirus verhindert haben. Und noch sehr viel mehr zusätzliche Erkrankungsfälle und Infektionen. Das zeigen immer neue Studien, die mittlerweile täglich in hochrangigen Journals veröffentlicht werden. Doch diese Studien sind Modellrechnungen. Welche Aussagekraft können diese Analysen überhaupt haben? Wie stichhaltig sind die Ergebnisse? Und können wir sie einfach für bare Münze nehmen und aus ihnen schließen, welche Maßnahmen richtig, welche falsch waren? In dieser "CoronaUpdate"-Episode gehen wir kritisch mit diesen Modellierungen ins Gericht. Und wir fragen uns, was eigentlich mit den Nebenwirkungen der Lockdown-Maßnahmen ist. Denn die sind bis dato kaum Teil dieser Analysen und Modellrechnungen.
Das Coronavirus breitet sich rasant aus, und wird neben vielen Erkrankungsfällen auch gravierende wirtschaftliche Folgen mit sich bringen. Das hat den Nebeneffekt, dass weltweit weniger CO2 ausgestoßen wird. Das hat Auswirkungen auf den weltweiten CO2-Ausstoß und damit auf den Klimawandel.
In China steigt die Zahl der Erkrankungsfälle mit dem neuen Coronavirus (2019-nCoV). Zwölf Millionen-Metropolen wurden abgeriegelt. Auch das Disneyland in Shanghai hat geschlossen. Und erste Fälle gibt es auch außerhalb Asiens. Zeitungen und Fernsehsender verbreiten Alarmstimmung. Von "Angst" ist die Rede. Für die WHO liegt aber keine Notlage vor. Noch nicht jedenfalls. Im "ÄrzteTag"-Podcast machen Anne Bäurle und Denis Nößler von der "Ärzte Zeitung" einen Corona-Wochen-Rückblick und räumen mit Mythen auf.
Sie leben im Boden und im Wasser und werden als austrocknungsresistente Zysten auch über die Luft verbreitet. Manchen Mikroorganismen – Bakterien und Viren — dienen Amöben als Wirtszellen, Transportmittel und zur Vermehrung, wie beispielsweise dem einerseits humanmedizinisch wichtigen, andererseits aber auch als biologischer Kampfstoff eingestuften Umweltbakterium "Burkholderia pseudomallei". Dieses Bakterium verursacht die noch weitgehend unbekannte und schwere Infektionskrankheit Melioidose. Obwohl schon seit Jahrzehnten Berichte über Erkrankungsfälle aus Afrika vorliegen, ist die Epidemiologie der afrikanischen Melioidose und die Verbreitung von Burkholderia pseudomallei in der Umwelt vollkommen unerforscht.In dieser Sendung stellen wir das KEF-Projekt AMENET: Das afrikanische Melioidose-Netzwerk vor. Dieses Projekt wird im Rahmen von ERAfrica — einem EU-finanzierten Programm zur Stärkung der Forschungszusammenarbeit europäischer mit afrikanischen Ländern — gefördert. Ziel des Projektes mit österreichischer Beteiligung ist es, ein afrikanisches Forschungsnetzwerk aufzubauen, welches sich der Epidemiologie und Charakterisierung von B. pseudomallei und der Bedeutung von Amöben für dessen Verbreitung widmet. Die Melioidose ist als "neglected disease" klassifiziert. Das Netzwerk soll zunächst auf jene Regionen in Westafrika und Madagaskar fokussieren, wo das Vorkommen der Erkrankung bekannt ist, und es soll die Expertise unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen in einem gemeinsamen Forschungsprogramm vereinen.Gestaltung und Moderation: Maiada Hadaia (für den Sendungsinhalt verantwortlich)Gast:Assoz.-Prof. Mag. Dr. Julia Walochnik, Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin an der Medizinische Universität Wien, Mitarbeiterin im KEF Projekt AMENET: Das afrikanische Melioidose-NetzwerkSendetermin: Freitag, 19.06.2015, 20:00-21.00 UhrMusik: Podington Bear-Wook; Tchakare Kanyembe-track 2; Tchakare Kanyembe-track 4; Salam-05-Kairo. Nachzuhören auf Free Music Archive (FMA), einer Community für freie, legale und unlimitierte Musik, die unter Creative Commons Lizenzen veröffentlicht wurde.
Seit März 2014 hält der bislang weltweit größte und derzeit immer noch unkontrollierte Ebola-Ausbruch durch das Zaire-Ebolavirus an und umfasst immer mehr Regionen Westafrikas. Nahezu täglich steigt die Zahl der Erkrankten und Todesfälle. Waren es Anfang August noch 1779 Erkrankungsfälle, so zeigt ein Blick auf die aktuellen Internetseiten der WHO für Ende September eine Erkrankungszahl von über 3600 bestätigten Ebola-Fällen. Nimmt man die „wahrscheinlichen“ Fälle hinzu, so waren es sogar mehr als 6500 Erkrankte und über 3000 Tote.
Seit März 2014 hält der bislang weltweit größte und derzeit immer noch unkontrollierte Ebola-Ausbruch durch das Zaire-Ebolavirus an und umfasst immer mehr Regionen Westafrikas. Nahezu täglich steigt die Zahl der Erkrankten und Todesfälle. Waren es Anfang August noch 1779 Erkrankungsfälle, so zeigt ein Blick auf die aktuellen Internetseiten der WHO für Ende September eine Erkrankungszahl von über 3600 bestätigten Ebola-Fällen. Nimmt man die „wahrscheinlichen“ Fälle hinzu, so waren es sogar mehr als 6500 Erkrankte und über 3000 Tote.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/07
Die Inzidenz der Bovinen Neonatalen Panzytopenie (BNP) variiert zwischen einzelnen Betrieben sehr stark (0,3-20 %). Aus diesem Grund sollten im Rahmen der vorliegenden Studie Faktoren ermittelt werden, die Einfluss auf die Höhe der Inzidenz haben können. Dazu wurde zunächst die Inzidenz von 255 in einer Datenbank der Klinik für Wiederkäuer der LMU München registrierten BNP-Betriebe berechnet, nachdem die Gesamtanzahl der BNP-Fälle je Bestand und der Zeitraum, in welchem diese aufgetreten waren, ermittelt wurden. Für die Studie wurden dann 35 Betriebe mit hoher BNP-Inzidenz (> 6,5 %) und 49 Bestände, die eine niedrige BNP-Inzidenz (≤ 6,5 %) aufwiesen, hinsichtlich der BVD-Impfung, des Kolostrummanagements und der Kälbergesundheit vergleichend untersucht. In den näher untersuchten 84 BNP-Betrieben wurden zwischen 01.01.2005 und 31.08.2011 insgesamt 521 BNP-/BNP-Verdachtsfälle dokumentiert. Bei 298 wurde BNP durch eine Blutuntersuchung und/oder eine Sektion bestätigt. Die restlichen Verdachtsfälle waren nicht untersucht. Bei den BNP-Kälbern Bestand weder eine Rasse- noch eine Geschlechterprädisposition. Nur 8,6 % der BNP-Kälber überlebten die Erkrankung. Der Anteil der BNP-Mütter betrug in Betrieben mit niedriger Inzidenz zwischen ein und 16 %, in Beständen mit hoher Inzidenz zwischen sieben und 40 %. In beiden Inzidenzgruppen hatte der Großteil der BNP-Mütter lediglich ein Kalb, das an BNP erkrankte. Aufgrund des Auftretens von BNP-Fällen wurden bis zu 15 Kühe pro Bestand geschlachtet. Landwirte aus Betrieben mit hoher Inzidenz setzten das Erstkolostrum häufiger und über eine größere Anzahl von Mahlzeiten ein als Landwirte der Gruppe mit niedriger Inzidenz. Ein erhöhtes Risiko für eine hohe BNP-Inzidenz entstand auch durch die Verfütterung von Mischkolostrum. Das Volumen pro Mahlzeit und die Dauer der Biestmilchversorgung unterschieden sich zwischen den beiden Inzidenzgruppen nicht voneinander. In 30 der 35 Betriebe mit hoher Inzidenz wurde das Kolostrummanagement dahingehend umgestellt, dass BNP-Kolostrum entsorgt und Nachkommen der BNP-Mütter mit Biestmilch anderer Kühe aus dem eigenen Bestand oder in Einzelfällen aus einem Nachbarbetrieb versorgt wurden. In acht dieser Betriebe wurden seitdem keine neuen BNP-Fälle beobachtet, 22 Betriebsleiter registrierten erneut Fälle von BNP. Drei Landwirte hatten alle BNP-Mütter verkauft und zwei, die weiterhin BNP-Kolostrum einsetzten, registrierten keine neuen Fälle mehr. 16 Betriebsleiter der Gruppe mit niedriger Inzidenz hatten alle BNP-Mütter aus dem Bestand entfernt. Von 19 Betriebsleitern, die eine Veränderung der Kolostrumversogung eingeführt hatten, beobachteten elf keine weiteren BNP-Kälber mehr. Insgesamt 14 Betriebsleiter verfütterten weiterhin BNP-Kolostrum an Kälber, woraufhin in vier Betrieben erneut BNP-Fälle von bereits bekannten BNP-Müttern auftraten. Das Schema der BVD-Impfung unterschied sich zwischen den Inzidenzgruppen dahingehend, dass in Betrieben mit niedriger Inzidenz häufiger keine Grundimmunisierung durchgeführt wurde, der Abstand der beiden Impfungen der Grundimmunisierung häufig größer war als in Betrieben mit hoher Inzidenz und dass ein höherer Anteil der Landwirte aus der Gruppe mit niedriger Inzidenz Rinder bereits ab einem Alter von drei Monaten grundimmunisieren ließ. In Beständen mit hoher Inzidenz wurde PregSure® BVD tendenziell länger eingesetzt und BNP-Mütter aus diesen Betrieben wiesen eine höhere Anzahl an Impfungen mit der Vakzine auf als solche aus Betrieben mit niedriger Inzidenz. Es wurden BNP-Mütter registriert, die vier Jahre nach der letzten Impfung mit PregSure® BVD das erste BNP-Kalb geboren hatten. Betriebsleiter der Gruppe mit hoher BNP-Inzidenz verzeichneten seit dem Auftreten der BNP eine statistisch signifikant höhere Anzahl an Behandlungen von Kälbern unter vier Wochen aufgrund von Durchfall, Lungen- und Nabelentzündung. Zusammen mit dem vermehrten Einsatz von Halofuginon, Vitamin E/ Selen, Mutterschutzimpfungen und Impfungen gegen Rindergrippe in beiden Inzidenzgruppen seit dem Auftreten von BNP, kann angenommen werden, dass seit dem Vorkommen von BNP vermehrt behandlungswürdige Erkrankungsfälle auftreten, die möglicherweise auf subklinische BNP zurückzuführen sind. Die Ergebnisse der Untersuchungen führen zu der Annahme, dass nicht nur aufgrund des Totalverlustes verendeter BNP-Kälber, sondern auch infolge der durch die subklinische BNP bedingte Zunahme der Inzidenz von Kälberkrankheiten und deren notwendige Behandlungen, den Landwirten aus BNP-Betrieben ein nicht unerheblicher zusätzlicher Schaden entstehen kann. Da über die Hälfte der 1210 BNP-und BNP-Verdachtsfälle aus 255 Betrieben dem Paul-Ehrlich-Institut nicht gemeldet wurden und 57 % der Betriebe dem Institut nicht bekannt waren, kann von einem beträchtlichen „underreporting“ gesprochen werden.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Als ein vom Menschen stark beeinflusstes und freizeitlich genutztes Ökosystem sind städtische Grünflächen in Hinblick auf zeckenübertragene Krankheiten von besonderem wissenschaftlichem Interesse. Zu diesem Zweck wurden Zecken monatlich über zwei Jahre in insgesamt neun verschiedenen Parks in fünf bayerischen Städten mit der Flaggmethode gesammelt und die Zeckendichte(Adulte und Nymphen/100m²) ermittelt. Neun Standorte wurden 2009 mittels spezifischer konventioneller und real-time PCRs auf die Anwesenheit von DNA von Babesia spp., A. phagocytophilum, Rickettsia spp.und Bartonella spp. untersucht sowie fünf ausgewählte Standorte zusätzlich auf Babesia spp. und A. phagocytophilum in 2010. Speziesdifferenzierungen wurden mittels Sequenzanalyse und Abgleich der amplifizierten PCR-Produkte mit der GenBank vorgenommen. Es wurden insgesamt 13.403 I. ricinus sowie jeweils eine I. frontalis und I. hexagonus gefangen. Die Zeckendichte variierte zwischen 15 - 53 Zecken/100m² in 2009 bzw 15 - 35 Zecken/100m² in 2010 abhängig vom untersuchten Standort. Eine Stichprobe von 6.593 Zecken (5.569 für A. phagocytophilum) wurde untersucht mit folgenden Ergebnissen: Babesia spp.(2009: 0,4% mit einem Larvenpool (Lp) à 2 Larven; 2010: 0,5-0,7% mit einem Lp à 5 Larven); A. phagocytophilum (2009: 9,5%; 2010: 6,6%); Rickettsia spp. (2009: 6,4-7,7% mit 76 Larven in 16 Lps). Sequenzanalysen ergaben die Anwesenheit von Babesia sp. EU1 (n= 25), B. divergens (n= 1), B. divergens/capreoli (n= 1), B. gibsoni-like (n= 1), R. helvetica (n= 272), R. monacensis strain IrR/Munich (n= 12) und R. monacensis (n= 1). Die Anwesenheit von Bartonella spp konnte nicht nachgewiesen werden. Coinfektionen wurden in 0,7% aller untersuchten Zecken in 2009 festgestellt. Eine weiterführende Analyse positiver A. phagocytophilum-Proben bezüglich des 16S rRNA-Gens ergab sechs verschiedene Sequenzvarianten, von welchen schon zwei mit Erkrankungsfällen im Menschen assoziiert wurden. Prävalenzschwankungen zwischen Jahren und Standorten sowie ein außergewöhnliches Speziesauftreten von Babesia spp. zeigen, dass das Vorkommen von zeckenübertragenen Pathogenen von einer Vielzahl biotischen und abiotischen Faktoren abhängig sein kann und das Habitat „Stadtpark“ dabei eine besondere Stellung einnimmt.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 09/19
Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen heute in der westlichen Welt die häufigste Todesursache überhaupt dar. In der Vergangenheit wurde deshalb zu deren Therapie bereits eine Vielzahl an medikamentösen und chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten entwickelt, die jedoch insbesondere in schweren Erkrankungsfällen keine langfristig zufrieden stellenden Optionen bieten konnten. Von Embryonalen Stammzellen (ES-Zellen) erhofft man sich deshalb ganz neue, zelltherapeutische Möglichkeiten. Durch das Potential, vitales Herzmuskelgewebe aus diesen pluripotenten Zellen in vitro generieren zu können, eröffnen sich dabei für die kausale Behandlung der Herzinsuffizienz bisher ungeahnte Perspektiven. Zwei der Hauptprobleme bei der Gewinnung von Kardiomyozyten aus der differenzierten ES-Zell-Kultur stellen jedoch zum einen der geringe Anteil von Herzmuskelzellen an der Mischkultur und zum anderen deren schwierige hochselektive Aufreinigung dar. Durch Entschlüsselung der Stammzellentwicklung und der daran beteiligten Faktoren und Signalkaskaden könnte es jedoch in Zukunft möglich werden, die Steuerung für diese Differenzierung zu übernehmen, um so aus den hoch proliferativen, pluripotenten Vorläuferzellen Kardiomyozytenreinkulturen gewinnen zu können. In der vorliegenden Arbeit wurde der früh während der Embryonalentwicklung exprimierte Transkriptionsfaktor mesoderm posterior 1 (MesP1) als mögliche Schlüsselkomponente der kardiovaskulären Entwicklung detailliert untersucht. Mithilfe eines dafür konstruierten Vektors konnte der Faktor MesP1 in stabil-transfizierten, murinen embryonalen Stammzellen überexprimiert – und so dessen induktive Wirkung auf die Entwicklung von Herz- und Endothelzellen während der ES Zell-Differenzierung auf molekularer wie auch zellulärer Ebene nachgewiesen werden. So zeigte sich in den transgenen Zellen bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Entwicklung eine verstärkte Expression u. a. der frühen kardialen Transkriptionsfaktoren Nkx2.5 und GATA-4, die sich später während der Differenzierung in einer mehrfach erhöhten Ausbeute an Kardiomyozyten und Endothelzellen in der Zellkultur widerspiegelte. Die Funktionalität der amplifizierten Kardiomyozyten bezüglich Kontraktionsfrequenz und Reagibiliät auf vegetative Reize blieb dabei unverändert erhalten. Bei der Analyse der Keimblattentwicklung fiel auf, dass durch Überexpression des mesoderm posterior 1 in den transgenen Zellen die Menge an Gesamtmesoderm unverändert blieb, jedoch innerhalb dieses Keimblattes die Differenzierung deutlich in Richtung kardiovaskulär und zu Lasten der Skelettmuskelentwicklung verschoben war. Im Ektoderm zeigte sich eine verstärkte neurale Entwicklung, induziert durch die vermehrt vorhandenen kardiogenen Zellen. Die Bildung des Endoderms war unbeeinträchtigt. Im Folgenden konnte schließlich in Untersuchungen zur Signaltransduktion der Mechanismus der MesP1-vermittelten kardiovaskulären Induktion aufgeklärt werden, indem der Faktor Dickkopf-1, ein Inhibitor des Wnt-Signalweges, als Zielgen des Transkriptionsfaktors MesP1 identifiziert und in Folgeversuchen mittels Bandshift auch bestätigt werden konnte. Die Blockade des Wnt-Signalweges ist verantwortlich für die Initiierung der kardiovaskulären Differenzierung während der Embryonalentwicklung. MesP1 stellt damit einen besonderen Faktor während der Embryogenese dar und einen wichtigen Startpunkt für die weitere Entzifferung der komplexen Signaltransduktionskaskaden der Herz- und Gefäßentwicklung. Das vollständige Verständnis dieses komplexen Netzwerkes sowie die Übertragung auf das humane ES-Zell-System könnte es einmal ermöglichen, Herzmuskelerkrankungen des Menschen mit embryonalen Stammzellen therapieren zu können.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
Ziel dieser Arbeit war, die Inzidenzdichte der Enzootischen Bronchopneumonie (EBP) bei Käl-bern und Jungrindern in einer Feldstudie in 122 Betrieben im Südosten Oberbayerns zu ermit-teln. Es wurden alle im Winter 2004/2005 von Mitte Oktober bis Mitte Mai aufgetretenen EBP-Fälle erfasst. Zusätzlich wurde der Einfluss von nicht-infektiösen Faktoren auf diese poly-faktoriell bedingte Erkrankung herausgearbeitet und bewertet. Dazu wurden in diesem Zeit-raum insgesamt 900 Erkrankungsfälle unter Rücksichtnahme auf Stallbedingungen, Witterung und Impfstatus des Tieres erfasst und ausgewertet. Insgesamt erkrankten 594 Kälber erstmalig an EBP (20,7 %). Die durchschnittliche Betriebsin-zidenzdichte bei den im Untersuchungszeitraum aufgestallten 2867 Tieren betrug pro Tier-Jahr unter Risiko 0,60, mit einem Maximum im 1. und 2. Lebensmonat. Die Letalität betrug 1,18 % und die Mortalität 0,24 %.
Fakultät für Biologie - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/06
Etwa 10 % der gesamten Erkrankungsfälle der humanen TSEs werden durch die Gruppe der vererbbaren Formen dieser Krankheiten repräsentiert, für die bislang in allen untersuchten Fällen Punktmutationen oder Insertionen im Prionprotein-Gen des Menschen (PRNP) nachgewiesen werden konnten. Obwohl bereits mehr als 20 TSE-assoziierte Mutationen in PRNP beschrieben wurden, ist nach wie vor relativ wenig über die Zellbiologie, d. h. den zellulären Transport bzw. die zelluläre Lokalisation dieser PrPMutanten bekannt. Aus diesem Grund wurde erstmalig ein Modellsystem mit homologen Maus-PrPs in der vielfach eingesetzten Maus-Neuroblastom-Zelllinie N2a etabliert, welches durch die Verwendung des grünen Fluoreszenzproteins (GFP) als integrales Markerprotein in PrP eine direkte Beobachtung von PrP und PrP-Mutanten in lebenden Zellen ermöglichte. Es wurden insgesamt neben der Chimäre mit wt PrP und GFP weitere 14 Chimären hergestellt, von denen 11 mit PrP-Mutanten humaner, vererbbarer Prionkrankheiten korrespondierten. Die Ausweitung des Modellsystems auf die PrPMutanten wurde erst nach einer sorgfältigen Überprüfung der Chimäre mit wt PrP (GFPwtPrP) vorgenommen, die zeigte, dass sich GFP-wtPrP in allen untersuchten Parametern wie natives PrP verhielt. Für die 11 TSE-assoziierten PrP-Mutanten konnten drei zelluläre Phänotypen identifiziert werden, die sich deutlich voneinander unterschieden. So konnte für bestimmte Missense- und Insert-Mutanten ein sekretorischer Transport wie bei der Wildtyp-Kontrolle festgestellt werden, mit einer Lokalisation der Proteine im Golgi- Apparat und auf der Zelloberfläche. Dem entgegen zeigten die zwei bislang beschriebenen, TSE-assoziierten Nonsense-Mutanten keinen Transport entlang eines sekretorischen Weges, sondern eine Lokalisation im Cytoplasma und im Zellkern. Als dritter Phänotyp konnte auf Grund einer Blockierung des sekretorischen Transports im Golgi-Apparat eine intrazelluläre Akkumulation im ER/Golgi sowohl für eine Missense-Mutante, deren Mutation zu einer Zerstörung des Sequenzmotivs für eine N-Glykosylierung führte als auch für eine Insert-Mutante, welche die bislang größte Insertion von zusätzlichen 9 Kopien eines Oktapeptids aufwies, detektiert werden. Die mittels des Modellsystems identifizierten, unterschiedlichen Lokalisationen der PrPMutanten deuten darauf hin, dass die familiären Prionkrankheiten nicht einer einheitlichen, zellulären Aberration unterliegen, sondern höchstwahrscheinlich entlang mehrerer zytopathogener Routen ausgebildet werden.