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Danny Frede kam mit 17 Jahren nach Köln und begann dort freiberuflich und autodidaktisch als Fotograf und Grafiker zu arbeiten. Die Fotografie begleitet ihn bis heute, aber seine künstlerische Seite wollte er gerne anders ausdrücken. Er begann 2012 mit der Malerei und es ergab sich, dass er "gemalte Kästchen" mit Acrylfarben und Strukturpaste, auf große Leinwände brachte. Die daraus entstandenen Arbeiten bekamen später den Namen "Serielle Rechtecke" und Danny macht sich auch als Künstler einen Namen. Auch fotografisch entwickelt sich Danny weiter und bringt seine kontroverse Ausstellung "Junge Männer und Schlachtkörper" im August 2017 in sein Atelier.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07
Sat, 6 Feb 2016 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/19361/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/19361/1/Blocksiepen_Dominik.pdf Blocksiepen, Dominik
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07
Sat, 18 Jul 2015 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/18680/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/18680/1/Gossenreiter_Franz.pdf Gossenreiter, Franz
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07
Hide contamination represents a main source of microbiological contamination of carcass surface. In order to reduce the potential health risks for the consumer the EU implemented measures in the context of the regulations no. 852/-, 853/- and 854/2004. These imply that only clean cattle are suitable for slaughter in order to eliminate the risk of meat contamination via hide or skin. Food business operators are responsible for ensuring that the requirements are met. One problem is, that the meaning of cleanliness is not defined clearly enough. Therefore some European states implemented regulations for the grading of hide cleanliness. The main objective of the own analysis was to point out the correlation between the level of hide contamination and the total bacteria count of the surfaces of the carcasses. Therefore an ascending hide cleanliness classification system for beef cattle was developed which is based on two vertical hide regions, an area measure as well as aspects of cleanliness and humidity based on three major-classes for hide-cleanliness. In total 180 female bovine cattle were classified by their hide, digitally photographed from four perspectives (two standing and two stunned) as well as slaughtered and examined in a group of equal or very similar level of conta- mination on test days. The sampling technique was based on stalked sponge swabs, which were pulled over four exactly defined locations of the freshly flayed carcass twice (front and back side) through a self-developed oblong template measuring 100 cm2. The four incre- mental samples per animal were pooled and tested for the hygiene indicators aerobic colony count as well as for Enterobacteriaceae count and Escherichia coli count. Analyzing the data set statistically all logarithmized aerobic colony counts were normally distributed. Three ordinal scores for aerobic colony count were defined (Score1:0bis≤2log10 cm-2,Score2:2bis≤ 3log10 cm-2 andScore3:>3log10 cm-2) and tested in conjunction with the three major classes of hide contamination. The general finding was that the amount of animals with low total bacteria count (Score 1) decreased with higher major class. The amount of cattle with moderate Summary 119 bacteria content (Score 2) increased slightly with the major class. The amount of animals with high total bacteria count (Score 3) increased substantially with the major class. It could be shown that major-class-I included a statistically significant lower amount of animals with high total bacteria count compared to major-class-II. The same held for the comparison of major-class-II and -III as well as of major- class-I and -III. E. coli and Enterobacteriaceae could be evidenced only on about a third of the carcasses and thus be analyzed in combination with the major-classes and the three Scores. Applying the reduced population respectively the same correlation could be confirmed approximately. Overall the described correlations can be taken as indication that the considered colony counts rise with an increasing visual level of contamination. In case of development and implementation of a regulation system in Germany the application of a maximum of three ascending classes of hide contamination appears to be justifiable. Furthermore the terms „clean“ and „cleanliness“ should be complemented with attributes as „sufficient(ly)“.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07
In einem Fütterungsversuch mit einer Gesamtdauer von 133 Tagen (6-Phasenmast) sollten unterschiedliche Mischungsanteile an RES im Alleinfutter für Puten hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Mastleistung, den Schlachtkörperwert und die Gesundheit der Tiere im Vergleich zu einer Kontrollgruppe untersucht werden. Insgesamt wurden 360 männliche B.U.T.6 Mastputen (Eintagsküken) in 4 Gruppen mit je 6 Wiederholungen unterteilt (Kontrolle: 0 % RES, RES-1: 0 bis 10 % RES; RES-2: 0 bis 15 % RES; RES-3: 5 bis 20 % RES). Der Glucosinolatgehalt des verwendeten RES betrug 7,69 µMol/g. Während des Versuches traten nur geringe Verluste auf (Aufzuchtphasen: 3,61 %, Mastphasen: 1,85 %). Ein Fütterungseffekt war hierbei nicht zu erkennen. Während der gesamten Mast zeigten die Puten eine hohe Futteraufnahme. Gerichtete Effekte konnten auch hier nicht beobachtet werden. Das erreichte Mastendgewicht lag zwischen 21,8 kg und 22,2 kg am Ende der 19. Lebenswoche, ohne signifikante Unterschiede zwischen den Fütterungsgruppen. Allerdings hatten die Tiere der Gruppe RES-3, verglichen mit den anderen Gruppen, geringere Schlachtkörper- und Keulengewichte. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen den Fütterungsgruppen in den Leber-, Herz- und Schilddrüsenproportionen. Die am Ende der Mast ermittelte Fußballengesundheit (Pododermatitis) war insgesamt unbefriedigend. Die vorliegende Studie belegt, dass eine Fütterung von bis zu 15 % RES (beginnend mit 5 % in Phase 2) mit durchschnittlichen Glucosinolatwerten (7,69 µMol/g) keine negativen Effekte auf die Mastleistung, den Schlachtkörperwert sowie den Gesundheitsstatus und das Pododermatitisgeschehen ausübt. Außerdem waren die Puten, die bis zu 15 % RES im Alleinfutter erhielten den übrigen Fütterungsgruppen wirtschaftlich überlegen. Aufgrund des bekannten strumigenen Effektes der im Raps enthaltenen Glucosinolate wurden im Zuge der Schlachtkörperbeprobung die Schilddrüsen der jeweiligen Puten entnommen und histologisch untersucht. Auch die Schilddrüsen, einer nicht für die Publikation vorgesehenen internen Kontrollgruppe (IS), welche unter denselben Bedingungen wie die Puten des Fütterungsversuches gehalten wurde, aber ein industriell hergestelltes Alleinfuttermittel erhielt (RES Gehalte: P-1 = 0 %, P-2 = 0 %, P-3 = 5 %, P-4 = 5 %, P-5 = 7 %, P-6 = 8 %), wurden analysiert. Somit wurden insgesamt 56 Schilddrüsenpaare für die histologische Auswertung formalinfixiert, in Paraffin eingebettet und mittels Hämatoxylin-Eosin (H.E.) gefärbt. Mehr als die Hälfte aller Schilddrüsen wies ein hohes Vorkommen an lymphozytären Infiltraten auf. Die lymphozytäre Thyreoiditis wurde in fünf Kategorien unterteilt (Grad 0-4). Aufgrund dieser Befunde wurden zwölf Schilddrüsenpaare (jeweils 3 Tiere pro Grad 1-4) immunhistologisch auf CD3 (T-Zell-Marker) und Pax-5 (B-Zell-Marker) untersucht. Unabhängig von der Fütterungsgruppe zeigten 14 % aller Tiere, eine mittel- bis hochgradige lymphozytäre Thyreoiditis (Grad 3 und 4) mit Ausbildung zahlreicher Keimzentren in den Infiltraten. Das histologische Bild der schweren Thyreoiditis ist vereinbar mit der autoimmunen Hashimoto Thyreoiditis des Menschen. Der Großteil der Infiltrate konnte als CD3-positive T-Lymphozyten angesprochen werden. B-Lymphozyten fanden sich vor allem in den Keimzentren. Auch dieses Bild ähnelt der histologischen Darstellung einer Hashimoto Thyreoditis beim Menschen sowie bei Versuchstieren mit spontan auftretender Autoimmunthyreoiditis (WICK et al., 1974). Da dieses Krankheitsbild bei Mastputen weitgehend unbekannt ist und einige in der Mastputenhaltung häufig auftretenden Krankheitserscheinungen, mit noch nicht gänzlich geklärter Ätiologie, starke Parallelen zu den Symptomen einer Hashimoto Erkrankung des Menschen aufweisen (Cardiovaskuläre Probleme, Hautveränderungen), bedarf es weiterer Studien zur Klärung dieses Verdachts.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07
In der Arbeit wurde der Einfluss von Rasse, Weidesystem und Konzentratbeifütterung sowohl auf ausgewählte Merkmale der Mastleistung, Schlachtkörperbeschaffenheit und Fleischqualität, als auch auf das Fettsäurenmuster von Musculus longissimus dorsi und Nierenfett von Mastochsen untersucht. Ochsen der Rasse Deutsches Fleckvieh erwiesen sich in allen bedeutenden Merkmalen der Mastleistung und Schlachtkörperbeschaffenheit als überlegen, wohin gegen Ochsen der Rasse Deutsche Holstein über eine bessere Fleischqualität verfügten. Ein signifikanter Einfluss der unterschiedlichen Weidesysteme (Kurzrasenweide vs. Umtriebsweide) konnte lediglich für einige Parameter (u.a. Schlachtgewicht) statistisch abgesichert werden. Weder Konzentratniveau noch Konzentrattyp hatten einen signifikanten Einfluss auf den Fettsäuregehalt im Musculus longissimus dorsi und Nierenfett. Durch das verwendete Ochsenmastverfahren konnte der Gehalt an Omega-3 Fettsäuren im Rindfleisch gesteigert werden, die gesetzlichen Vorgaben zur Auslobung von Lebensmitteln mit gesundheitlichem Mehrwehrt für die menschliche Ernährung wurde jedoch nicht erreicht
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07
Sat, 12 Jul 2014 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/17732/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/17732/1/Seitz_Julia_K.pdf Seitz, Julia
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/07
Hefen sind ubiquitär in der Umwelt zu finden und kommen in vielen unterschiedlichen Habitaten vor. Einige psychrotolerante Spezies zeichnen sich durch ihre hohe Beständigkeit gegenüber Kälte aus. Hinsichtlich ihres Vorkommens bei gekühltem, vakuumverpacktem Fleisch finden sich wenige Untersuchungen. Auch über ihre Bedeutung als Verderbserreger in diesen Produkten ist sehr wenig bekannt. In vorliegender Arbeit wurden 25 Rind-, 9 Wild-, 3 Lamm- und 2 Straußenfleischpro-ben in Vakuumverpackung unterschiedlicher Herkunft daher auf das Vorkommen von Hefen und die Zusammensetzung der Hefepopulation untersucht. Es wurden insgesamt 18 Isolatgruppen isoliert. Darunter waren die Gattungen Candida, Cryptococcus, Cystofilobasidium, Filobasidium, Debaryomyces, Mrakia, Pichia und Rhodotorula. Zudem wurden zwei Hefen, Candida argentea und Mrakia blollopsis, isoliert und identifiziert, über deren Vorkommen auf Fleisch bislang nicht berichtet wurde. Eine in drei Proben nachgewiesene Spezies konnte mittels molekularbiologischer Verfahren der Gattung Kazachstania zugeordnet werden. Hierbei handelt es sich um eine neue Art, Kazachstania psychrophila sp. nov., welche aufgrund der hohen Nachweishäufigkeit auf vakuumverpacktem Fleisch eine Rolle spielt. Im Rahmen dieser Arbeit wurde auch das Verderbspotential unterschiedlicher Hefeisolate untersucht. Es wurden Rindfleischproben mit Candida spp., Mrakia spp. und Kazachstania spp. beimpft und über einen Zeitraum von 12 Wochen sensorisch und mikrobiologisch untersucht. Dabei zeigte sich bei dieser Versuchsanordnung kein Verderbspotential von Mrakia spp. Bei der Beimpfung mit Candida spp. zeigten sich leichte sensorische Veränderungen, welche bei dieser Lagerzeit als mäßige Verderbserscheinungen bewertet wurden. Kazachstania spp. hingegen konnten im Beimpfungsversuch deutliche geruchliche und farbliche Veränderungen der Fleischproben hervorrufen, welche gegen Ende der Lagerzeit eindeutig als Verderb bezeichnet werden konnten. In Bezug auf die Minimierung einer Kontamination von Vakuumpackungen mit Hefen und auf die Verhinderung eines Verderbsprozesses ergab sich in den Untersuchungen zur Wirksamkeit verschiedener Reinigungs- und Desinfektionsmittel, dass alle getesteten, handelsüblichen Präparate eine gute Wirkung gegenüber den getesteten Hefen hatten. Glatte Schneidebretter sind gegenüber den benutzten und eingeritzten leichter zu reinigen. Somit ist die Bekämpfung der Hefen in einem Schlacht- und Zerlegebetrieb im Rahmen der üblichen, ordnungsgemäßen Hygiene- und Reinigungskonzepte zu bewältigen. Der häufige Nachweis von psychrotoleranten Hefen auf vakuumverpacktem Fleisch sowie das Verderbspotential einiger Spezies nimmt gerade durch die Weiterentwicklung und Verbesserung der Schlacht- und Zerlegetechnik mit dem Ziel der Gewinnung keimarmer Schlachtkörper und Fleischteilstücke an Bedeutung zu. Bei der Vakuumierung von Fleisch, welches einen niedrigen Keimgehalt besitzt, kann eine Kontamination mit psychrotoleranten Hefen leicht zu Verderbserscheinungen führen, da die Hefen durch die fehlende Konkurrenzmikrobiota in ihrem Wachstum nicht gehemmt werden. In weiterführenden Arbeiten wären Untersuchungen über die Kontaminationswege und Eintragsquellen der psychrotoleranten Hefen notwendig, um eine effektive Vermeidung und Bekämpfung zu gewährleisten. Außerdem sollte das Verderbspotential weiterer relevanter Hefespezies untersucht werden und die Verderbsproblematik anhand von Verdachtsproben näher untersucht werden.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/07
Enterohämorrhagische E. coli (EHEC) gehören zu den wichtigen, lebensmittelassoziierten Erregern von Gastroenteritiden. Schwere Erkrankungsverläufe, wie die postinfektiöse Komplikation HUS sind bekannt und betreffen meist Kinder unter 5 Lebensjahren. Als Primärquelle gelten Wiederkäuer, in deren Gastrointestinaltrakt das natürliche Habitat von Shigatoxin-bildenden E. coli liegt. Über fäkale Kontamination von Lebensmitteln, Wasser oder auch direkten Kontakt können STEC oral vom Menschen aufgenommen werden, wobei nicht alle STEC gleich virulent sind. Manche, wie z. B. die der Serogruppen O26, O103, O111, O145 und O157 werden wesentlich häufiger bei erkrankten Menschen nachgewiesen als andere. Ziel dieser Studie war es zum einen fünf Singleplex Real-Time PCR-Systeme und ein Pentaplex Real-Time PCR-System zum Nachweis der oben genannten fünf E. coli-Serogruppen am LGL, Oberschleißheim, zu etablieren. Die in der Norm ISO/TS 13136:2012 als „hochpathogen“ eingestuften STEC-Stämme können somit anhand der dort beschriebenen Primer- und Sondensequenzen aus Probenisolaten detektiert werden. Für die Validierung wurden die Selektivität, Sensitivität, Präzision und Richtigkeit der PCR-Systeme bestimmt. Zum anderen wurden die Daten von 8272 humanen Proben (einschließlich der des EHEC O104:H4-Ausbruchs von 2011), 1521 Lebensmittelproben, 240 Tierkotproben, 69 Schlachtkörperproben und 29 Wasserproben aus den Jahren 2009 bis 2011 aus Bayern sowie die STEC-Serotypisierungsergebnisse von 09/2004 bis 12/2011 ausgewertet und beschrieben. Im Vergleich mit der gängigen Serotypisierung mittels Agglutination bietet das Real-Time PCR-Verfahren insbesondere bei großem Probenumfang einen enormen Zeitvorteil. Das Pentaplex PCR-System ermöglicht zudem eine zeitgleiche Analyse von Probenisolaten auf alle fünf Serogruppen. Alle E. coli-Stämme der Serogruppen O26, O103, O111, O145 und O157 wurden durch die PCR-Systeme korrekt nachgewiesen. Die O103-Sondensequenz wurde hierfür zuvor modifiziert. Die Spezifität der Nachweissysteme für O26, O103 und O145 lag in Bezug auf E. coli bei 100 %. Bei den Nachweissystemen für O111 und O157 zeigten auch Bakterienstämme anderer Gattungen ein positives Ergebnis in der PCR (Serratia entomophila / rfbEO157-positiv und Shigella sp. LGL 2869 / wbd1O111-positiv). Die Datenauswertung ergab unter anderem einen hohen Anteil stx-positiver Tierkot- und Schlachtkörperproben von Rindern. Die meisten stx-positiven Lebensmittel stammten von Wiederkäuern. Vereinzelt waren auch potenziell humanvirulente STEC nachzuweisen. Der Großteil der nicht-humanen Proben war weder eae- noch EhlyA-positiv, während nur ein Viertel der humanen Proben keines der beiden Gene aufwies. Bei humanen Proben dominiert die Gruppe der unter 1 bis 5-jährigen Erkrankten und Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Die E. coli-Serogruppen O26, O103, O111, O145 und O157 gehören zu den häufigsten in Bayern und 2011 infizierten sich 47 Menschen in Bayern mit EHEC O104:H4.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/07
Sat, 21 Jul 2012 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/14931/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/14931/1/Lauterbach_Elisabeth.pdf Lauterbach, Elisabeth ddc:590, ddc:500, Tierärztliche Fakultät
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Das Ziel dieser Dissertation war es zu untersuchen, ob es möglich ist, die Körperzusammensetzung von Zuchttieren bei 100 kg Körpergewicht zu einem früheren Termin bzw. bei einem niedrigeren Körpergewicht genau vorherzusagen. Dazu wurden die Tiere bei 80 kg und bei 100 kg mittels Magnetresonanztomographie (MRT) und Dualenergie-Röntgenabsorptiometrie (DXA) analysiert. Insgesamt gingen 117 Zuchttiere, darunter 22 intakte Eber und 95 Sauen in die Untersuchung ein. Jedes Tier wurde zweimal mittels MRT und DXA untersucht. Am ersten Untersuchungstermin wogen die Tiere durchschnittlich 84,5 kg, bei der zweiten Untersuchung im Durchschnitt 102 kg. In dieser Arbeit wurden verschiedene reinrassige Linien und deren Kreuzungen verwendet. Die Rassenverteilung war dabei wie folgt: Deutsche Landrasse (n = 19), Deutsches Edelschwein (n = 7), Large Black (n = 18), Schwäbisch Hällisches Landschwein (n = 3), Piétrain (n = 4), Duroc (n = 3) und ihre verschiedenen Kreuzungen (n = 63). Für die Untersuchungen wurden die Tiere mittels Azaperon (2mg/kg) und Ketamin (40mg/kg) sediert. Anschließend wurden die Tiere mittels MRT untersucht. Verwendet wurde ein Siemens Magnetom Open, mit einer Feldstärke von 0,2 Tesla. Die Lenden- sowie die Oberschenkel- und Glutealregion wurden bei jedem Schwein als Untersuchungsregionen herangezogen. Hierzu wurde eine T1-gewichtete Spinechosequenz verwendet. Die Schichtdicke betrug 15 mm und der Distanzfaktor 3,75 mm (=0,25). Für die Lendenregion wurde eine axiale Schnittrichtung verwendet, für die Oberschenkel- und Glutealregion eine coronare. Ausgewertet wurden die MR-Bilder mit Hilfe der Able 3D-Doctor 3.0 Software (Lexington, MA, USA). In der Lendenregion wurden fünf Schnittbilder in caudale Richtung, beginnend an der letzten Rippe, auf das Volumen des Musculus longissimus dorsi und dessen Speckauflage ausgewertet. Für die Oberschenkel- und Glutealregion wurde ein halbautomatisches Auswertungsverfahren gewählt, mit dem vier Schnittbilder in ventrale Richtung ausgewertet wurden, beginnend auf Höhe des Acetabulums. Für Referenzmessungen mittels Dualenergie-Röntgenabsorptiometrie (DXA) wurde ein GE Lunar DPX IQ-Scanner als quantitatives Analyseverfahren eingesetzt. Jedes Schwein wurde nach der MRT-Untersuchung mittels DXA (Modus “Ganzkörper Adult Normal”) untersucht. Die Daten wurden mittels „Proc Reg“ der Statistik-Software SAS 9.2 ausgewertet. Das Volumen des Musculus longissimus dorsi bei 80 kg zeigt eine hohe Beziehung zum Volumen des Musculus longissimus dorsi bei 100 kg (R2 = 0,86; RMSE = 82021 mm3). Bei der Gegenüberstellung der Volumina des Musculus longissimus dorsi bei 80 kg und bei 100 kg allein für die Eber ergibt sich das höchste Bestimmtheitsmaß mit R2 = 0,97 (RMSE = 35340 mm3). Ein ebenso hohes Bestimmtheitsmaß erreicht die Beziehung zwischen dem Volumen der Fettauflage (über dem Musculus longissimus dorsi) bei 80 kg und bei 100 kg allein für die Eber (R2 = 0,97, RMSE = 23757 mm3). Für die Speckauflage aller Tiere bei 80 kg und bei 100 kg resultiert ein Regressionskoeffizient von R2 = 0,91 (RMSE = 41781 mm3). Für die Oberschenkel- und Glutealregion ergeben sich geringere Beziehungen. So kann für die Muskelvolumina bei 80 kg und bei 100 kg ein Regressionskoeffizient von R2 = 0,79 (RMSE = 292079 mm3) erreicht werden. Für die entsprechenden Fettvolumina der Oberschenkel- und Glutealregion liegt das Bestimmtheitsmaß bei R2 = 0,44 (RMSE = 137143 mm3). Im Rahmen einer multiplen Regressionsanalyse kann ein Bestimmtheitsmaß von R2 = 0,82 (RMSE = 3,31 %) erreicht werden, indem das Volumen des Musculus longissimus dorsi und das Volumen der Speckauflage jeweils bei 80 kg als Variablen eingesetzt werden, um das DXA-Gesamtkörperfett (%) bei 100 kg als Referenzwert zu bestimmen. Zudem wurde eine statistische Auswertung verschiedener Einflussfaktoren anhand einer Mischmodell-Analyse mittels REML (restricted maximum likelihood) durchgeführt (p < 0,05). Die Ergebnisse zeigen, dass signifikante Rassen- bzw. Kreuzungsgruppenunterschiede bezogen auf die MRT-Muskel- und Fettvolumina in den untersuchten Regionen, sowie für die DXA-Ergebnisse vorliegen. Eher extensiv genutzte Rassen bzw. Kreuzungsgruppen weisen ein signifikant höheres MRT-Fettvolumen bei erwartungsgemäß signifikant geringem MRT-Muskelvolumen auf. Dabei weisen sie korrespondierend die geringsten DXA-Magerweichgewebewerte und die höchsten DXA-Gesamtkörperfettgehalte auf. Auffällig ist zudem, dass die weniger bemuskelten Rassen bzw. Kreuzungsgruppen über eine höhere Knochenmineraldichte verfügen. Diese Ergebnisse zeigen, dass - obwohl rassespezifische Unterschiede existieren - eine Vorhersage der Körperzusammensetzung (z.B.: DXA-Fettgehalt %) bei 100 kg durch die Untersuchung mittels MRT bei 80 kg möglich ist. Die MRT bietet die Möglichkeit Schlachtkörpermerkmale an potentiellen Zuchttieren in vivo zu erfassen, ohne auf Nachkommenschaftsergebnisse aus der Prüfschlachtung angewiesen zu sein. Somit kann die Schlachtleistung an jedem potentiellen Zuchttier selbst als Eigenleistungsprüfung erhoben werden, was die Kosten der Leistungsprüfanstalten und die für die Versuchsschlachtungen deutlich reduziert. Zudem kann aufgrund der anzunehmend hohen Heritabilitäten das Generationsintervall sowohl für den potentiellen Zuchteber als auch für die potentielle Zuchtsau deutlich reduziert werden, ohne an Genauigkeit zu verlieren.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Ziel des vorliegenden Versuches ist es die Wirksamkeit der Impfung gegen Ebergeruch durch Androstenonbestimmung der Schlachtkörper, Überprüfung des Verhaltens und der Hautoberfläche in Zusammenhang mit dem Hodenwachstum von gegen Ebergeruch geimpften Tieren zu untersuchen. Als Parameter zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit dienen das Körpergewicht zu verschiedenen Zeitpunkten in der Mast, die Tageszunahmen sowie verschiedene Schlachtdaten, welche zwischen den Versuchsgruppen verglichen werden. In dieser Untersuchung wurden 560 Ferkel eingeschlossen, randomisiert und in zwei Versuchsgruppen eingeteilt. Eine Gruppe wurde zwischen dem dritten und fünften Lebenstag, dem Studientag 1(ST 1), chirurgisch kastriert (Gruppe K) und die Tiere der anderen Gruppe später in der Mast gegen Ebergeruch geimpft (Gruppe G). Nach Ermittlung der Gewichte der Ferkel am ST 1 bei der Aufnahme in den Versuch und beim Absetzten von der Sau an ST 23, erfolgte die gemeinsame Einstallung in den Aufzuchtstall. Am ST 80 wurde die erste Injektion den Tieren der Gruppe G bei der Einstallung in den Maststall verabreicht. Es wurden 430 Tiere in ein Großraumabteil (Stall 1) und die übrigen in einen konventionellen Maststall (Stall 2) aufgestallt, wobei das Körpergewicht erneut ermittelt wurde. Bei der zweiten Injektion an ST 123 erfolgten eine Messung der Hodengröße, eine Aufnahme der Hautverletzungen und eine erneute Wiegung. Nach weiteren Wiegungen aller Tiere an ST 134 und 145 wurden die Hoden nach der zweiten Injektion erneut vermessen und die Tiere auf Hautläsionen untersucht. Vier Wochen nach der zweiten Injektion wurde die erste der 5 Schlachtgruppen geschlachtet und die restlichen Schlachtgruppen innerhalb der nächsten zwei Wochen. Am Schlachthof wurden veschiedene Schlachtparameter erhoben und die Hoden vermessen und gewogen. Des weiteren wurden von allen Versuchtieren Blut und Bauchfettproben entnommen, sowie eine sensorische Beurteilung 24 Stunden nach der Schlachtung bei den Schlachtkörpern aller Versuchstiere durchgeführt. Die Androstenonbestimmung der Bauchfettproben ergab, dass 13 Tiere von 60 zufällig beprobten der Gruppe G zwischen 0,05 mg/kg Fett und 0,22 mg/kg Fett lagen, jedoch den Grenzwert von 0,5 mg/kg Fett in Anlehnung an die FlHV nicht überschritten. Die anderen 47 Androstenonproben lagen unter der Nachweisgrenze von 0,05 mg/kg Fett. Die sensorische Überprüfung der Schlachtkörper war negativ hinsichtlich einer Geruchsabweichung. Nach der zweiten Injektion waren die Hodengrößen signifikant kleiner und eine Verhaltensänderung deutlich zu sehen. Die Tiere der Gruppe K waren über die gesamte Mastperiode hinweg signifikant schwerer als die der Gruppe G und wiesen zwischen den beiden Injektionen (St 80-123) höhere Tageszunahmen auf. Wohingegen die Tiere der Gruppe G aus dem Stall 1 nach der zweiten Injektion höhere Tageszunahmen aufwiesen als die der Gruppe K. Hinsichtlich der Schlachtdaten wiesen die Tiere der Gruppe G einen signifikant magereren Schlachtkörper und einen höheren Magerfleischanteil auf als Gruppe K. Die Schlachtgewichte der Tiere der Gruppe K waren signifikant höher als die der Tiere der Gruppe G. Zusammenfassend kann die Wirksamkeit der Impfung gegen Ebergeruch mittels des Impfstoffes Improvac® (Fa. Pfizer, Berlin) anhand von Androstenonbestimmungen, sensorischen Überprüfung der Schlachtkörper sowie Veränderung der Hodengröße und des Verhaltens bestätigt werden. Auf Grund der frühen Schlachtung nach der zweiten Injektion lag die Mastleistung der gegen Ebergeruch geimpften Tiere unter derjenigen der Tiere der Gruppe K. Durch eine längere Mastzeit und Verlängerung des Schlachtzeitpunktes nach der zweiten Injektion können höhere Tageszunahmen auf Seiten der geimpften Tiere zu einer verbesserten Mastleistung führen.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/07
Sat, 24 Jul 2010 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/11839/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/11839/1/Wilms-Schulze_Kump_Frederik.pdf Wilms-Schulze Kump, Frederik
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/07
Sat, 24 Jul 2010 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/11840/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/11840/2/Mueller_Benjamin.pdf M
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Körperzusammensetzung junger Kälber mithilfe der Dualenergie-Röntgenabsorptiometrie (DXA) im Vergleich zur Standardreferenzmethode der Totalzerlegung ermittelt. Ziel war die Überprüfung der Genauigkeit der DXA-Methodik und der Vergleich verschiedener Scanmodi untereinander, um herauszuarbeiten, welcher Modus für welchen Einsatz geeignet erscheint. Im Zeitraum von Juni 2004 bis März 2005 wurden insgesamt 30 männliche Kälber der Rassen Fleckvieh, Deutsche Holsteins und deren Kreuzungen untersucht. Alle Tiere wurden mit einem DXA-Scanner (Lunar® DPX-IQ) in jeweils zwei verschiedenen Scanmodi („Adult normal“ und „Pädiatrie groß“) in vivo gescannt und im Durchschnitt drei Tage danach im Versuchsschlachthof Grub geschlachtet. Dort wurde die rechte Schlachtkörperhälfte eines jeden Tieres manuell in die Komponenten Magerfleisch, Knochen und Fett zerlegt, wohingegen die linke Hälfte post mortem einer Ganzkörperanalyse unterzogen wurde – wiederum mit zwei Scanmodi („Pädiatrie medium“ und „Pädiatrie klein“). Es wurden jeweils die absoluten Werte für Fett, Magerfleisch und Knochenmineralstoffe und die dazugehörigen prozentualen Anteile ermittelt. Zudem wurden die Gesamtgewichte der gescannten Tiere errechnet. Die Untersuchungen zeigten erwartungsgemäß beim Vergleich der Post-mortem-Analysen mit den Ergebnissen der Totalzerlegung insgesamt eine höhere Beziehung als beim Vergleich der In-vivo-Analysen mit den Zerlegungs-Ergebnissen. Allerdings stellte sich heraus, dass die Beziehungen bei den absoluten Werten gegenüber den Beziehungen bei den prozentualen Anteilen große Unterschiede aufwiesen. Im Modus „Adult normal“ bestanden sehr enge Beziehungen für Gesamtgewichte (R²=0,985), Magerfleischgewebe (R²=0,940) und Knochen (R²=0,838) und eine hohe Beziehung für Fett (R²=0,419), jedoch wurde nur eine mittlere Beziehung für Knochenanteil (R²=0,265) und niedrige Beziehungen für Magerfleischgewebeanteil (R²=0,093) und Fettanteil (R²=0,003) ermittelt. Im Modus „Pädiatrie klein“ ergaben sich ebenfalls sehr enge Beziehungen für Gesamtgewichte (R²=0,993), Magerfleischgewebe (R²=0,983) und Knochen (R²=0,766) und hohe Beziehungen für Fett (R²=0,643). Indessen ergaben sich hohe Beziehungen beim Vergleich des Modus „Pädiatrie klein“ mit den Zerlegeergebnissen für Magerfleischgewebeanteil (R²=0,533) und mittlere Beziehungen für Fettanteil (R²=0,282) und Knochenanteil (R²=0,240). Betrachtet man die Beziehungen zwischen den DXA-Scanmodi, stellt sich heraus, dass die „In-vivo“-Modi „Adult normal“ und „Pädiatrie groß“ sowie die „Post-mortem“-Modi „Pädiatrie mittel“ und „Pädiatrie klein“ in engeren Beziehungen zueinander stehen als die anderen Kombinationen untereinander. Eine hohe Beziehung für den Fettgewebeanteil (R²=0,694) ergab sich beim Vergleich von „Adult normal“ zu „Pädiatrie groß“, eine niedrige Beziehung für den Fettgewebeanteil (R²=0,081) ergab sich beim Vergleich von „Adult normal“ zu „Pädiatrie klein“. Der Modus „Adult normal“ scheint für höhere Gewichte und größere Körpermaße am besten geeignet zu sein, da in diesem Modus mehr Gewebe durchdrungen und damit gemessen werden kann. Er würde sich für Fragen der Körperzusammensetzung während des Wachstums beim Kalb anbieten. Wenn man Versuche mit Schlachtkörpern plant, wäre es zweckmäßig, für durchschnittliche Schlachtkörperhälftengewichte unter ca. 15kg den Modus „Pädiatrie klein“ und über ca. 15kg den Modus „Pädiatrie medium“ zu verwenden. Abschließend ist anzumerken, dass die DXA-Methode nicht als uneingeschränkt geeignetes Verfahren zur Messung der Körperzusammensetzung junger Kälber angesehen werden kann. Im Bereich der Fleischindustrie ist mit der heutigen Weiterentwicklung der DXA-Geräte jedoch ein sinnvoller Einsatz zur Ermittlung der Zusammensetzung von Teilstücken verschiedener Schlachttiere und Hackfleisch möglich geworden. Allerdings muss die Anwendung in der Fleischindustrie noch perfektioniert werden.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war zu überprüfen, ob mit Klongruppen, bestehend aus monozygoten Zwillingen aus der Übertragung mikrochirurgisch geteilter Rinderembryonen und aus Mehrlingen aus der Übertragung durch Kerntransfer erzeugter Embryonen, eine Verbesserung der Zuchtwertschätzung von Besamungsbullen auf Fleischleistung und Fleischqualität durch höhere Genauigkeit und geringere Prüfkosten im Vergleich zu Voll- und Halbgeschwistergruppen aus konventionellem Embryo Transfer erfolgen könnte. So wurden erzeugte männliche Nachkommen auf der Station in Westerschondorf geprüft und die Aussagekraft der Prüfung auf Mast- und Schlachtwert mit Halbgeschwistergruppen (Nachkommenprüfung des Vaters der Prüflinge), Vollgeschwistergruppen, Monozygoten Zwillingen und Klongeschwistergruppen für die an den bayerischen Mast- und Schlachtprüfungsstationen erfassten Merkmale verglichen. Darüber hinaus wurden bei den erzeugten männlichen und weiblichen Nachkommensgruppen (Halbgeschwister, monozygote Zwillinge) verschiedene Körpermaße erfasst und verglichen. Aus 542 erzeugten Graviditäten sind insgesamt 273 männliche und 220 weibliche Kälber entstanden. Pränatale Verluste entstanden durch Aborte (7,6%) und durch Notschlachtungen gravider Empfänger (1,5%). Totgeburten ereigneten sich zu 8,3% und innerhalb der ersten Lebenstage verendeten 13,0% der Kälber. Die verbliebenen 185 männlichen Kälber wurden auf Station zur Prü-fung eingestellt. 104 Söhne des Bullen Raser und 63 Söhne des Bullen Humberg haben die Stationsprüfung vollendet. Von den 104 Nachkommen von Raser waren 67 Tiere Einlinge, 15 Zwillingspaare (30 Tiere) und 2 Klongruppen aus Kerntransfer zu 3 und 4 Tieren. Von den 63 Nachkommen des Bullen Humberg waren 44 Tiere Einlinge, 8 Zwillingspaare (16 Tiere) und eine Klon-gruppe aus Kerntransfer zu 3 Tieren. Die Mast und Schlachtleistungsergebnisse der Versuchsgruppe entsprachen denen der Vergleichstiere, die im gleichen Zeitraum auf der Station in Westerschondorf geprüft wurden. Nachkommen des Bullen Humberg waren schwerer als die von Raser. Es wurden hohe phänotypische lineare Korrelationen der Messwerte zwischen Zwillingspaaren (0,91) beobachtet. Die berechneten phänotypischen Wiederholbarkeiten lagen bei Zwillingspaaren mit im Durchschnitt 0,762 höher als bei Klongruppen aus Kerntransfer mit 0,734. Die Fleischleistungsmerkmale wurden durch Geburtstyp, Einstellgewicht, Geburts- bzw. Schlachtsaison, Bullen und Schlachtalter beeinflusst. Zwillinge waren bei der Geburt durchschnittlich um 7 kg KGW leichter als Einlinge und hatten eine kürzere durchschnittliche Graviditätsdauer (283 bzw. 287 Tage). Tiere mit geringerem Einstellgewicht waren bis zum Ende der Prüfung leichter als diejenigen, die mit höherem Gewicht eingestellt wurden. Die vergleichend geschätzten Wiederholbarkeiten von Halbgeschwistern und Klongruppen lagen bei 0,17 bzw. 0,70. Die Ähnlichkeit der Klone untereinander war somit deutlich höher als bei Halbgeschwistern. Die geschätzten Heritabilitäten lagen zwischen 0,27 – 0,79. Für die meisten Merkmale lagen diese jedoch um 0,40. Der Zwillingseffizienzwert, der eine Aussage über die Anzahl an Versuchstieren, die durch den Einsatz eines Zwillingspaares ersetzt werden können, ohne die statistische Schätzgenauigkeit zu verringern, lag für die berechneten Merkmale zwischen 2,00 - 13,50. Folgende Schätzgenauigkeiten, für Zuchtwerte auf Nachkommenprüfung, geschätzt mit Gruppen unterschiedlicher Verwandtschaftsgrade, wurden erzielt: Halbgeschwistergruppe zu 102 Tieren = 0,94; Halbgeschwistergruppe zu 12 Tieren = 0,74; Halbgeschwistergruppen zu 6 Tieren = 0,62; 3 Zwillingspaare = 0,55; 1 Klongruppe = 0,40. Für Zuchtwerte auf Eigenleistungsprüfung, geschätzt anhand eines Tieres bzw. eines Genotyps wurden folgende Schätzgenauigkeiten erzielt: ein Tier = 0,73; ein Genotyp mit zwei Beobachtungswerten = 0,80; und ein Genotyp mit 4 Beobachtungswerten = 0,84. An 10 ausgewachsenen männlichen und 18 ausge-wachsenen weiblichen Zwillingspaaren wurden verschiedene Körpermaße ermittelt und verglichen. Die phänotypische Korrelation und die Wiederholbarkeit lagen mit r = 0,95 und w = 0,98 relativ hoch. Die geschätzten Wiederholbarkeiten bei Klongeschwister (w = 0,60) waren höher als bei Halbgeschwistern (w = 0,15). Die Körpermaße der ausgewachsenen Tiere wurde durch das Ge-schlecht, den Spender, den Bullen, das Alter und den Herkunftsbetrieb beeinflusst, jedoch nicht dadurch, ob sie als Einlinge oder Zwillinge ausgetragen wurden. Die männlichen Tiere waren größer als die weiblichen. Die Nachkommen des Bullen Humberg waren größer als die von Raser. Das Alter der Tiere zum Zeitpunkt des Vermessens hatte einen signifikanten Einfluss auf die Körpermaße der Tiere. In der vorliegenden Arbeit war der Kerntransfer mit Embryonalzellen für eine effiziente Generierung geklonter Nachkommengruppen nicht geeignet. Für die Untersuchungen konnten lediglich 3 männliche Klongruppen mittels Kerntransfer erzeugt werden, welche die Stationsprüfung erfolg-reich vollendeten. Durch mikrochirurgische Embryoteilung konnten identische Zwillinge zuverläs-sig erzeugt werden. Eine höhere Genauigkeit der Zuchtwertschätzung für die Bullen Raser und Humberg durch die Nachkommenprüfung mit genetisch identischen Tieren wurde nicht erreicht. Dagegen zeigte sich, dass der Einsatz von genetisch identischen Nachkommen in der Eigenleis-tungsprüfung eine höhere Genauigkeit erlauben würde. Die Prüfergebnisse des zu testenden Bullen zusammen mit denen seines Klongeschwisters würden die Daten von 6 seiner Nachkommen ersetzen, mit dem wesentlichen Vorteil einer höheren Schätzgenauigkeit. Genetisch identische Zwillinge aus mikrochirurgischer Embryoteilung können beispielsweise in der Eigenleistungsprüfung auf Station eingestellt werden und am Ende der Prüfung durch Schlachtung eines der Zwillinge und Erfassung von Merkmalen der Schlachtkörperzusammensetzung und der Fleischqualität würde für den überlebenden Zwilling eine genauere Zuchtwertschätzung ermöglichen.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
Ziel der Untersuchung war die Gesundheit, die Leistung und das Verhalten konventioneller Mastputenhybriden (BIG 6) unter ökologischen Haltungsbedingungen zu ergründen. Dazu wurden 200 BIG 6 Puten und zum Vergleich 200 Kelly BRONZE Puten auf einem Betrieb nördlich von München aufgezogen und gemästet. Die Gruppe der BIG 6 Puten unterschied sich im Ernährungsverhalten nicht signifikant von der Gruppe der Kelly BRONZE Puten. Insgesamt wurde festgestellt, dass die Weidenflächen von beiden Seiten abgegrast, jedoch nicht optimal genutzt wurden. Die Nutzung der Aussentröge auf der Weide war bei beiden Gruppen witterungsabhängig. Bevorzugt wurden diese bei kaltem und windstillem Wetter angenommen. Kannibalismus zeigte sich in der Weidephase nicht. Das Ausruhverhalten der Putenrassen ist witterungs- und tagesabhängig und unterscheidet sich hinsichtlich der Putenrassen nicht signifikant. Ebenso zeigten die Tiere keine Unterschiede im Komfort- und Erkundungsverhalten, in der Feindvermeidung sowie in den Verhaltensstörungen. Bei den Kelly BRONZE Puten war erkrankungsbedingt die Verlustrate mit 32,5 % deutlich höher als die der BIG 6 (23,0 %). So ist sie vor allem in der Aufzuchtsphase durch verschiedene Infektionskrankheiten bedingt. In der Weidephase betrug die Verlustrate bei den BIG 6 3,8 % und bei den Kelly BRONZE 4,5 %. Die Gewichtsentwicklung der männlichen Tiere lag bei BIG 6 mit 18,64 kg Lebendmasse vor den Kelly BRONZE Puten mit 15,74 kg. Der MCHC war bei den BIG 6 (309,1 g/l) tendenziell höher als bei den Kelly BRONZE Puten (292,1 g/l). Signifikante Unterschiede traten in der 4., 8. und 12. Lebenswoche auf. Hingegen lassen sich bei den Kelly BRONZE gesicherte höhere Calciumwerte feststellen (11,6 gegenüber 10,8 mg/100 ml im Serum) sowie tendenziell höhere Phosphorwerte (8,8 gegenüber 8,2 mg/100 ml im Serum). Die IgY Gehalte im Serum lagen ebenfalls bei den Kelly BRONZE Puten höher als bei den BIG 6. Das Gesamtgewicht der Schlachtkörper lag bei den BIG 6 mit 11,8 kg über dem der Kelly BRONZE mit 11,3 kg. Bei den Kelly BRONZE Puten ergab der Brustanteil 28,6 % gegenüber 28,3 % bei den BIG 6. Hingegen überwog der Innenfiletanteil bei den weißen mit 7,03 % gegenüber den Kelly BRONZE mit 6,64 %. Lediglich der Anteil der Oberkeulen am Schlachtkörpergewicht war in beiden Gruppen mit 15,7 % gleich. Jedoch wiesen die Kelly BRONZE nach der Teilzerlegung der Oberkeulen einen Fleischanteil von 82,5 % auf, während BIG 6 81,6 % Fleischanteil hatten. Das gleiche Bild ergab sich bei der Teilzerlegung der Unterkeulen (81,8 % bei Kelly BRONZE gegenüber 80,8 % bei BIG 6). In der histologischen Untersuchung zeigte sich bei den Kelly BRONZE Puten ein deutlich breiterer Muskelfaserquerschnitt als bei den BIG 6 im entnommenen Musculus supracoracoideus. Zusammenfassend lässt die Studie den Schluss zu, dass trotz teilweise deutlicher Unterscheide in den untersuchten Parametern sich beide Putenrassen unter den untersuchten Bedingungen und dem entsprechenden Management zur Freilandhaltung eignen und ohne Bedenken in einer ökologischen Haltungsform untergebracht werden können.