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Tierschützer retten 700 Tauben aus Limburg und verhindern somit, dass die Tiere per Genickbruch getötet werden. Dennoch fordern sie eine nachhaltige Lösung. Ein Ende des Leidens möchten auch Tierschützende in Frankfurt erreichen. Dort gingen am 6. Juli 1.800 Menschen auf die Straße, um für die Versuchstiere wie den Makaken Gandalf und seine tierischen Leidensgenossen zu demonstrieren. Ihnen wird am Ernst Strüngmann Institut bei lebendigem Leib der Schädel aufgebohrt, um Experimente an ihren Gehirnen durchzuführen. Das muss aufhören, fordert das Bündnis aus „SOKO Tierschutz“, „Ärzte gegen Tierversuche“, „Peta“, „Animal Rights Watch“, „Activists for the Victims“ sowie regionalen Gruppen. Und: Warum Nashörnern in Südafrika radioaktives Material ins Horn eingesetzt wird, erfährst Du ebenfalls in dieser Folge. Viel Spaß beim Zuhören!
Dr. Judith Hagenbuchner ist seit 2017 Leiterin des 3D-Bioprinting-Labs. Das Labor zählte zu der damaligen Zeit zu den ersten, die es in Österreich gab. Wie sooft im Leben, startet der Beginn des 3D-Bioprinting-Labs mit einer Idee, der Idee, Versuchstiere zu reduzieren. Die Technik macht es möglich, denn mittels eines speziellen Druckers gelingt es, Zellen und Tumore herzustellen. Dreidimensional, reproduzierbar und tierversuchsfrei lautet hierbei die Devise. Im Podcast-Interview spricht Judith Hagenbuchner mit Podcast-Host Robert Pacher über das 3D-Bioprinting-Lab, die Entwicklungen, Longevity und vieles mehr. ⬇️ **Dipl. Ing. Dr. Judith Hagenbuchner** Leiterin 3D-Bioprinting-Lab
Die Themen der Wissensnachrichten: +++ Angst vor Ablehnung und Scham halten uns davon ab, frühere Freundschaften zu reaktivieren +++ Frauen erholen sich wahrscheinlich schlechter von Post-Covid als Männer +++ Anzahl an Tierversuchen könnte mittelfristig halbiert werden +++ **********Weiterführende Quellen zu dieser Folge:People are surprisingly hesitant to reach out to old friends, in: communications psychology, 23.04.2024Sex differences of post-Covid patients undergoing outpatient pulmonary rehabilitation, In: Biology of Sex Differences 21.04.2024„Die Zahl der Tierversuche könnte im nächsten Jahrzehnt halbiert werden“Kommunikationsoffensive Tierversuche in der Krebsforschung. 23.04.2024Zahl der Versuchstiere sinkt das dritte Jahr in Folge. 11.12.23Alle Quellen findet ihr hier.**********Ihr könnt uns auch auf diesen Kanälen folgen: Tiktok und Instagram.
Hilft ein Navigationssystem eigentlich dabei, zu sich selbst zu finden? Sind Leseratten die Versuchstiere von Buchverlagen? Darf man, wenn man erkältet ist, trotzdem eine Anstecknadel tragen? Wenn man der Feuerwehr Geld zukommen lassen will, ist dann eine Brandstiftung angesagt? Alle Antworten auf diese Fragen, bekommt Ihr in der neuen Ausgabe meines Podcasts! Hier die Themen […] Der Beitrag Stevinho Talks #586: Antriebslos erschien zuerst auf Stevinho.de - Ein ausgezeichneter Blog!.
In der Forschung haben Tierexperimente eine wichtige Funktion: Medikamente werden dank ihnen entwickelt und zugelassen, Implantate und Therapien. An 574'673 Versuchstiere wurde 2021 experimentiert – das sind so viele Versuchstiere, wie es in der Schweiz Kühe gibt. Die Labortiere leiden dabei häufig, ihre Überlebenschancen stehen schlecht. Daher will der Bund, dass in der Forschung weniger Tiere eingesetzt werden – vor allem bei schweren Versuchen. Wie eine Recherche des «Tages-Anzeigers» zeigt, ist aber das Gegenteil der Fall. Die Zahl der besonders belastenden Experimente steigt seit Jahren an. Bisher geheime Dokumente zeigen nun, wie wenig Platz manchen Tieren bleibt. Und dass eine umstrittene Tötungsmethode zum Einsatz kommt.Mehr zum Thema: Die Recherche zu Tierversuchen in der SchweizKommentar: «Mäuse, die Leben retten, verdienen ein besseres Ende» Den Tagi 3 Monate zum Preis von 1 Monat lesen und hören: tagiabo.ch
Die Politik diskutiert derzeit darüber, wie sich Tierversuche vermeiden oder zumindest für die Versuchstiere verbessern lassen. Die zuständige Parlamentskommission streitet derzeit etwa über die Frage, ob Alternativen zum Tierversuch künftig überhaupt noch zusätzlich gefördert werden müssen. Ausserdem: * Der Armeebericht: «Endlich geht es wieder um Verteidigung», heisst es beim Verband Militärischer Gesellschaften Schweiz.
Bevor neue Medikamente auf den Markt kommen, müssen diese getestet werden. Dafür müssen nach wie vor Tiere herhalten – allen voran Mäuse. Auch in der Schweiz. Wieso ist das so? Wie kann das Tierleid gemindert werden? Und an welchen Alternativen arbeitet die Forschung? Alles dazu heute im Durchblick. ----- Quellen: Abstimmung 2022 https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/abstimmungen/20220213/volksinitiative-ja-zum-tier-und-menschenversuchsverbot.html https://www.samw.ch/de/Portraet/Kommissionen/Kommission-fuer-Tierversuchsethik.html#:~:text=Die%20Kommission%20f%C3%BCr%20Tierversuchsethik%20 https://www.zora.uzh.ch/id/eprint/196880/1/leseprobe_978-3-8487-6629-1_leseprobe.pdf https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/tiere/tierversuche/3r-prinzipien.html https://naturwissenschaften.ch/animal-experimentation-explained/relevance/transferability
Versuchstiere dienen unfreiwillig der Forschung oder der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Der Pharmakologe Gilbert Schönfelder vom Bundesinstitut für Risikobewertung sagt: In vielen Fällen sind Tierversuche nicht mehr nötig – aber noch nicht in allen.
"DER HORROR-ALLIGATOR - Durch die Toilette gelangt er vom Abfluss in die Kanalisation und ernährt sich zunächst von den Kadavern dort heimlich abgelagerter Versuchstiere. Diese wurden mit experimentellen Hormonen behandelt, wodurch er zu monströser Größe heranwächst. Als die Vierbeiner den täglichen Grundnahrungsbedarf des Reptils nicht mehr decken können, geht das Ungeheuer zu einer anderen Spezies über und setzt den Homo Sapiens ans Ende der Nahrungskette. Als 12 Jahre später immer wieder menschliche Leichenteile aus der Kanalisation gefischt werden, glaubt man zunächst an einen Serienkiller, bis einem übereifrigen Reporter etwas vor die Linse seiner Kamera kommt, das nach einem riesigen Maul mit 68 Zähnen aussieht. Bevor die Stadtverwaltung und der Polizeichef erahnen können, in welcher Gefahr die Bevölkerung schwebt, bricht DER HORROR-ALLIGATOR die Straße auf und schnappt sich, was ihm vor das Maul kommt..."
Geboren für die Wissenschaft Wenn es um Versuchshunde geht, sprechen wir in der Regel über Beagle. Aber auch Foxhounds und Mischlinge werden für Versuchszwecke gezüchtet - produziert ist die treffendere Bezeichnung und ihr Leiden beginnt nicht erst im Labor. Meine Recherche zum Beginn des Lebens eines späteren Laborhundes führt uns in die USA. Von hier aus werden Hunde zu Versuchszwecken in die ganze Welt versendet. Wir beschäftigen uns mit Beispielen zu Versuchen mit Hunden, benennen Anzahl, Versuchsaufbau finden heraus, dass ein großer Teil der Hunde nach einem oder mehreren Versuchen getötet werden. Der Lichtblick ist: Einige wenige Hunde dürfen die Labore nach den Versuchsreihen verlassen und werden in private Hände vermittelt, um dann viel Liebe erfahren zu dürfen und ein artgerechtes Leben zu führen. Wir wollten gern wissen, ob die Zahl der Versuchstiere in Deutschland steigen oder fallen und haben einen Trend beobachten können. Heute hört ihr eine ganze Menge Zahlen und Fakten, die sehr belastend sein können. Wenn ihr nichts über das Leid von Labortieren hören möchtet, hört euch diese Folge nicht an. Quelle: http://www.laborbeagleverein.com, www.datenbank-tierversuche.de, https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de, https://www.bayer.com › ... › Tierhaltung Bitte klickt direkt an der Folge auf Abonnieren und wenn ihr richtig lieb seid, hinterlasst uns eine nette Bewertung direkt hier unter der Podcastfolge und wenn ihr mögt auch einen Kommentar. Das freut uns immer sehr. Über eure Anregungen und Ideen freuen wir uns. Ab und zu sind wir auch auf Instagram aktiv. Ihr findet uns unter: der_hundepodcast. Eine Kontaktaufnahme per Mail unter rassehunde@freenet.de ist ebenso möglich. Ich beantworte jede Mail und freue mich auf regen Austausch. Wir wünschen viel Spaß bei dieser Folge und bitte empfehlt uns weiter! REDAKTION: Maike & Mette Harms SCHNITT: Mette Harms MEIN BUCH: Glücklich & gesund durchs Hundeleben. Käuflich zu erwerben bei Lucky-Pet.de oder direkt bei mir.
Heute geht es schon wieder um eine Schießerei in Hamburg. Weitere Themen: 1000 Einzelhandelsgeschäfte stehen in der Stadt vor dem Aus, das UKE bekommt ein neues Haus für Versuchstiere – und Udo Lindenberg hat einen neuen Gesangspartner gefunden.
Chemikalienverbot - Warum PFAS ein mögliches Ende droht / Überzählige Versuchstiere - Fürs Labor gezüchtet, aber nicht gebraucht / Internet für die Ukraine - Deutschland liefert Hardware.
Für die Entwicklung etwa neuer Medikamente werden nach wie vor Versuchstiere verwendet, die für die Forschung gezüchtet werden. Da nur ein Teil eingesetzt wird, wird der Rest oft getötet. Ein neues Verfahren soll helfen, dies möglichst zu vermeiden.Neumeier, Claudiawww.deutschlandfunk.de, Forschung aktuellDirekter Link zur Audiodatei
Elektroden werden ins Gehirn implantiert, Medikamente an ihnen getestet: Tierversuche mit Affen gibt es in Deutschland häufiger als die Meisten glauben. Y-Kollektiv-Reporterin Deana Mrkaja hat sich gefragt, warum? Sie war bei Experimenten mit Affen dabei, hat Forschende gefragt, wie sie Tierversuche mit ihrem Gewissen vereinbaren und sich einen Roboter zeigen lassen, der Organe züchtet. Könnte das die Zukunft sein? Habt ihr Feedback und Kritik, dann schreibt uns gerne bei Insta: instagram.com/y_kollektiv/
Laborratten sind friedlicher als ihre wilden Verwandten und werden seit rund 200 Jahren als Versuchstiere gezüchtet. Wenn bei Bedrohung kein Fluchtweg vorhanden ist, fallen Ratten in eine Art Schockstarre. So etwa fühlte sich Roman Grandke als junger Mann in einer fürchterlich beschämenden Situation – eine Geschichte, die er außer seinem Therapeuten und seiner Frau noch niemanden erzählt hat. Mit 18-19 fliegt er in Berlin aus seiner Wohnung und kriecht bei seinen Großeltern unter, chillt in Opas Wohnwagen. Seine Hartz-4-Kohle haut er in 5 Tagen für Drogen raus, der Suchtdruck ist groß. Da bekommt er ein lukratives Geldangebot von einem Mann aus der Familie, der selbst Geldprobleme hat: 200 Euro für Nacktfotos, angeblich für ausländische Homosexuelle. Er lässt sich darauf ein, verdrängt sein schlechtes Bauchgefühl mit Schnaps und Haschisch. Gespielt cool, aber schockstarr wird er zu mehr genötigt und auch noch um Geld betrogen. Maximilian kennt die Eskalationsspirale der Täter und warnt davor, allein auf verlockende Fotoshootings zu gehen. Tara weiß um die Gefahr zu mehr gedrängt zu werden und rät, Gratisverträge sehr gut durchzulesen. Alle Drei sind sich heute einig, dass man ein mulmiges Gefühl oder Angst auf gar keinen Fall ignorieren darf, um gesund und heil zu bleiben. Romans Laborratte ist ausgebrochen, denkt jetzt eigenständig. Sein Learning ist: „Zieh dich nicht vor einer Kamera aus! Wenn jemand mit so einer Scheiße ankommt, dann verpiss dich ganz schnell!“ Schreibt uns unter gjh@swr3.de Hilfe nach Gewalt: https://weisser-ring.de/ Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/ Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/ Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch (0800 22 55 530): https://beauftragte-missbrauch.de/themen/hilfeangebote-fuer-betroffene-von-sexualisierter-gewalt#:~:text=Das%20Hilfe%2DTelefon%20Sexueller%20Missbrauch,Fachkr%C3%A4fte%20und%20f%C3%BCr%20alle%20Interessierten.
Vielzweckwaffe gegen Viren - Neuer Wirkstoff bekämpft Corona, HIV und Co. / CO2 aus der Atmosphäre entfernen - Welches Potential bieten Pflanzen, Böden, Technik? / Tierschutz - Wenn überzählige Versuchstiere getötet werden.
Schwarzes Loch - Astronomen präsentieren Bild vom Zentrum unserer Galaxie / Cholesterin-Störung bei Kindern - Kann Vorsorge schützen? / Tierschutz - Wenn überzählige Versuchstiere getötet werden / Tiere als Corona-Reservoir - Wie groß ist das Risiko durch Hirsche, Hamster und Co.?
Tierversuche erhitzen die Gemüter. Ohne geht es nicht, sagen weite Teile der Forschung. Tierschützer halten entgegen, dass es bereits erprobte Alternativmethoden gibt. Aber wie gut sind die wirklich? In welchen Bereichen können zum Beispiel Organoide die Zahl der Versuchstiere spürbar senken und Tierleid vermeiden helfen? Unsere Autorin Nele Rößler hat sich erklären lassen, wie künstliche Herzmuskel hergestellt werden und wo ihre Grenzen liegen. Im Gespräch mit Host Lucie Kluth erläutert sie, was auf einem Chip nachgestellte Mini-Organe leisten und warum es so schwer ist, in der Medikamentenentwicklung auf Versuche am lebenden Organismus zu verzichten. Außerdem nimmt sie uns mit ins Labor Hamburger Biologinnen, die sich mit Einsatzmöglichkeiten für Schlachtabfälle beschäftigen - und dabei erstmal rausfinden müssen, mit welcher Maschine sich Schweinenieren möglichst dünn und schonend schneiden lassen. Eine Recherche, die Hoffnung macht - und doch zu große Erwartungen dämpft. Mit dieser Episode knüpfen wir an unsere Podcast-Folge 38 an, "Vom Wert der Tiere". DIe Hintergrundinformationen • NDR Synapsen: Vom Wert der Tiere https://www.ndr.de/podcastsynapsen204.html • Video eines Herz-Organoids | Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften: Pulsierende Herzen in der Petrischale, Mai 2021 https://www.oeaw.ac.at/imba-de/ueber-imba/newsroom/news/pulsierende-herzen-in-der-petrischale • Leitfaden zur Reduzierung von Versuchstieren in der kardiovaskulären Forschung | Van der Velden et al: Animal models and animal-free innovations for cardiovascular research: current status and routes to be explored. Consensus document of the ESC Working Group on Myocardial Function and the ESC Working Group on Cellular Biology of the Heart in Cardiovascular Research 2022 https://academic.oup.com/cardiovascres/advance-article/doi/10.1093/cvr/cvab370/6499268?login=true • TED-Talk zur Organ-on-a-Chip-Technologie | Geraldine Hamilton: Körperteile auf Chips, Dezember 2013 https://www.youtube.com/watch?v=CpkXmtJOH84 • Verringert die Organ-on-a-Chip-Methode die Anzahl von Tierversuchen? | Christine Broll, Wenn das Plättchen im Herzschlag pulsiert, Fraunhofer-Magazin, März 2019 https://www.fraunhofer.de/de/forschung/aktuelles-aus-der-forschung/biooekonomie/gesundheit/organs-on-a-chip.html • Reduktion von Tierversuchen in der experimentellen Arzneimittelprüfung | Bundesgesundheitsblatt- Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, Behrensdorf-Nicol und Krämer, September 2014 https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/wiss-publikationen-volltext/bundesgesundheitsblatt/2014/2014-reduktion-tierversuche-exp-arzneimittelpruefung.pdf?__blob=publicationFile&v=2
Tierversuche erhitzen die Gemüter. Ohne geht es nicht, sagen weite Teile der Forschung. Tierschützer halten entgegen, dass es bereits erprobte Alternativmethoden gibt. Aber wie gut sind die wirklich? In welchen Bereichen können zum Beispiel Organoide die Zahl der Versuchstiere spürbar senken und Tierleid vermeiden helfen? Unsere Autorin Nele Rößler hat sich erklären lassen, wie künstliche Herzmuskel hergestellt werden und wo ihre Grenzen liegen. Im Gespräch mit Host Lucie Kluth erläutert sie, was auf einem Chip nachgestellte Mini-Organe leisten und warum es so schwer ist, in der Medikamentenentwicklung auf Versuche am lebenden Organismus zu verzichten. Außerdem nimmt sie uns mit ins Labor Hamburger Biologinnen, die sich mit Einsatzmöglichkeiten für Schlachtabfälle beschäftigen - und dabei erstmal rausfinden müssen, mit welcher Maschine sich Schweinenieren möglichst dünn und schonend schneiden lassen. Eine Recherche, die Hoffnung macht - und doch zu große Erwartungen dämpft. Mit dieser Episode knüpfen wir an unsere Podcast-Folge 38 an, "Vom Wert der Tiere". DIe Hintergrundinformationen • NDR Synapsen: Vom Wert der Tiere https://www.ndr.de/podcastsynapsen204.html • Video eines Herz-Organoids | Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften: Pulsierende Herzen in der Petrischale, Mai 2021 https://www.oeaw.ac.at/imba-de/ueber-imba/newsroom/news/pulsierende-herzen-in-der-petrischale • Leitfaden zur Reduzierung von Versuchstieren in der kardiovaskulären Forschung | Van der Velden et al: Animal models and animal-free innovations for cardiovascular research: current status and routes to be explored. Consensus document of the ESC Working Group on Myocardial Function and the ESC Working Group on Cellular Biology of the Heart in Cardiovascular Research 2022 https://academic.oup.com/cardiovascres/advance-article/doi/10.1093/cvr/cvab370/6499268?login=true • TED-Talk zur Organ-on-a-Chip-Technologie | Geraldine Hamilton: Körperteile auf Chips, Dezember 2013 https://www.youtube.com/watch?v=CpkXmtJOH84 • Verringert die Organ-on-a-Chip-Methode die Anzahl von Tierversuchen? | Christine Broll, Wenn das Plättchen im Herzschlag pulsiert, Fraunhofer-Magazin, März 2019 https://www.fraunhofer.de/de/forschung/aktuelles-aus-der-forschung/biooekonomie/gesundheit/organs-on-a-chip.html • Reduktion von Tierversuchen in der experimentellen Arzneimittelprüfung | Bundesgesundheitsblatt- Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, Behrensdorf-Nicol und Krämer, September 2014 https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/wiss-publikationen-volltext/bundesgesundheitsblatt/2014/2014-reduktion-tierversuche-exp-arzneimittelpruefung.pdf?__blob=publicationFile&v=2
Kuhlmann, Susannewww.deutschlandfunk.de, Umwelt und VerbraucherDirekter Link zur Audiodatei
Unzählige Affen, Hunde, Katzen und Nagetiere sterben jedes Jahr bei Tierversuchen. In der Schweiz wurden während des Corona-Lockdown im vergangenen Jahr allerdings Labortier getötet, ohne das an ihnen geforscht wurden. In vielen Instituten wurden 2020 die Versuchsreihen abgebrochen, ein Forschungsstopp wurde verhängt. Die Tiere, die für die vorzeitig beendeten Studien eingeplant waren, wurden nach Angaben der Tierschützer euthanasiert. Aber waren die Vorgänge in der Schweiz ethisch überhaupt vertretbar? Das hat Tierschutz-Expertin Hanna Hindemith Nadja Brodmann vom „Zürcher Tierschutz“ gefragt.
Liebe Fangemeinde, Eure Podcaster des Vertrauens haben es mal wieder gewagt, Euch Erzählkram aufzutexten, um die Welt ein Stück besser zu machen. Apropos bestes Stück: Eric ist diesmal leider nicht dabei, da er an einer Studie teilnimmt, bei der die Versuchstiere ausgegangen sind. Aber dennoch wird die heutige Story saumäßig interessant, denn Ihr erfahrt von Holgers Parcourleben im Haushalt seiner Frau. Es gibt nämlich bei ihm einige Bereiche im Haus, bei denen er ab 22 Uhr nicht mehr über LOS gehen darf, sondern gleich ins Gefängnis wandert. Übrigens wird es auch brandheiß, denn Holger hat in den 90ern an einer Tankstelle gearbeitet und sich gewundert, warum so viele Kurdische Landsleute Benzin in kleinen Mengen kauften. Achja und so nebenbei und dazwischen sülzt Julia Ihre Story über das Mansfield-Gefängnis, in dem......ach wisst Ihr was, hört einfach rein und genießt mal wieder die Abgründe der Oberflächlichkeit und der Sinnbefreiheit. Piep Piep Piep, wir haben Euch aber alle lieb. Viel Spaß mit der Folge, Eure Therapeuten Zu finden sind wir bei Instagram unter: therapeutisches.schwimmen Facebook unter: Therapeutisches schwimmen Email: therapeutisches.schwimmen@gmail.com Website: https://linktr.ee/therapeutisches.schwimmen
Geschätzt 400.000 Mäuse sterben in Europa jedes Jahr als Versuchstiere für Botox. Botox wird oft als Mittel gegen Falten gespritzt. Einige Pharmafirmen nutzen für die Produktion noch Tierversuche. Unnötig, kritisieren Tierschutzorganisationen.
Belarus zwingt Flugzeug zu landen und verhaftet Chefredakteur von Nexta, Habeck zu Ukraine, Debatten über Kinder, Corona-Meldungen, goldene Nase mit Schnelltests, Mobilität und Infektionen, die Mär vom Grünen Wasserstoff, Uiguren als Versuchstiere, Altersarmut, Herero und Nama, Eigenebedarf und ein Faktencheck von Katharina Alexander.
Mehr als eine halbe Million Versuchstiere werden jährlich in der Schweiz eingesetzt. Dass die Tiere dabei nicht unnötig leiden, kontrolliert an der Universität Zürich die Tierschutzbeauftragte Michaela Thallmair.
jQuery(document).ready(function(){ cab.clickify(); }); Original Podcast with clickable words https://tinyurl.com/yyl755op Forbidden World, originally titled Mutant, is a 1982 American science fiction-horror film. Forbidden World, ursprünglich Mutant genannt, ist ein amerikanischer Science- Fiction-Horrorfilm aus dem Jahr 1982. In the distant future, at a genetic research station located on the remote desert planet of Xarbia, a research team has created an experimental lifeform they have designated "Subject 20". In ferner Zukunft hat ein Forschungsteam auf einer genetischen Forschungsstation auf dem abgelegenen Wüstenplaneten Xarbia eine experimentelle Lebensform geschaffen, die sie als "Subjekt 20" bezeichnet haben. This lifeform was built out of the synthetic DNA strain, "Proto B", and was intended to stave off a galaxy-wide food crisis. Diese Lebensform wurde aus dem synthetischen DNA-Stamm "Proto B" aufgebaut und sollte eine galaxienweite Nahrungsmittelkrise abwehren. However, Subject 20 mutates rapidly and uncontrollably and kills all of the laboratory subject animals before cocooning itself within an examination booth. Das Subjekt 20 mutiert jedoch schnell und unkontrolliert und tötet alle Versuchstiere des Labors, bevor es sich in eine Untersuchungskabine kokoniert. After Subject 20 hatches from its cocoon, it begins killing the personnel at the station, starting with the lab tech charged with cleansing the subject lab of the dead animal test subjects. Nachdem das Subjekt 20 aus seinem Kokon geschlüpft ist, beginnt es, das Personal an der Station zu töten, beginnend mit dem Labortechniker, der damit beauftragt ist, das Subjektlabor von den toten Tierversuchen zu reinigen. Professional troubleshooter Mike Colby, accompanied by his robot assistant SAM-104, is called in to investigate the problem. Der professionelle Problemlöser Mike Colby wird in Begleitung seines Roboterassistenten SAM-104 hinzugezogen, um das Problem zu untersuchen. After Colby settles in, his decision to terminate Subject 20 to prevent further deaths is met with research-minded secrecy and resistance. Nachdem sich Colby eingelebt hat, stößt seine Entscheidung, Subjekt 20 zu beenden, um weitere Todesfälle zu verhindern, auf forschungsorientierte Geheimhaltung und Widerstand. The staff of the station includes the head of research, Gordon Hauser, his assistant Barbara Glaser, lab assistant Tracy Baxter, the stations head of security, Earl Richards and Cal Timbergen, the chief bacteriologist. Zu den Mitarbeitern der Station gehören der Forschungsleiter Gordon Hauser, seine Assistentin Barbara Glaser, die Laborassistentin Tracy Baxter, der Sicherheitschef der Station, Earl Richards und Cal Timbergen, der Chefbakteriologe. As Subject 20 continues to kill most of the station crew, the reason for the deception is revealed. Da Subjekt 20 weiterhin den größten Teil der Stationsbesatzung tötet, wird der Grund für die Täuschung aufgedeckt. Subject 20s genetic design incorporates human DNA, and its method of killing is to inject its prey with the Proto B DNA strain which then proceeds to remove all genetic differences within specific cells. Das genetische Design von Subjekt 20 umfasst menschliche DNA, und seine Methode zum Abtöten besteht darin, seiner Beute den Proto B-DNA-Stamm zu injizieren, der dann alle genetischen Unterschiede innerhalb bestimmter Zellen beseitigt. The result is that the victims living body slowly erodes into gelatinous pile of pure protein which Subject 20 consumes for sustenance. Das Ergebnis ist, dass der lebende Körper des Opfers langsam in einen gallertartigen Haufen reinen Proteins erodiert, den Subjekt 20 zur Ernährung verbraucht. After its final mutation, where the creature evolves into a huge insect-like being with a large mouth full of sharp teeth, the creature is slain when it eats Cals cancer-ridden liver, its body genetically self-destructing from within. Nach seiner letzten Mutation,
Pet-Talks: Klartext – der Interview-Podcast von DeineTierwelt
Ein Gericht in Hamburg hat dem LPT-Labor in Neugraben erlaubt, wieder Tiere zu halten. Tierschützer befürchten nun, dass sich die grausamen Szene aus dem Horror-Labor des Unternehmens wiederholen. Friedrich Mülln von der „SOKO Tierschutz“ hat dazu beigetragen, dass die Machenschaften in den LPT-Laboren aufgedeckt wurden. In dieser Folge von „Pet-Talks: Klartext“ erklärt er, was das Urteil für Versuchstiere bedeutet und wie es dazu kommen konnte.
Dr. Steffen Schmidt, Jahrgang 1952, ist Wissenschaftsredakteur des »nd« und der Universalgelehrte der Redaktion. Auf fast jede Frage weiß er eine Antwort – und wenn doch nicht, beantwortet er eine andere. Ulrike Wagener fragte ihn nach Fruchtfliegen. Neulich habe ich meinen Biomüll aufgemacht, und da kam mir ein ganzer Schwarm Fruchtfliegen entgegen. Am Abend vorher waren die noch nicht da - kommen die aus dem Nichts? Nein, die hast du entweder schon beim Einkauf mitgebracht oder sie sind dir von außen zugeflogen, weil sie lecker vergammeltes Obst in deinem Biomüll gerochen haben. Die können recht weit riechen, und da fliegen die sofort hin. Kann ich irgendwie verhindern, dass ich die mit nach Hause schleppe? Eher nicht. Die sitzen in Form klitzekleiner Eierchen auf der Oberfläche. Ekelhaft. Aber die sind harmlos. Also im Unterschied zu manch anderen Fliegen schleppen die in der Regel keine Krankheitserreger mit sich rum. Am liebsten würde ich dann trotzdem gleich alles wegschmeißen. Also wenn die Frucht als solche intakt ist, dann kannst du das Zeug einfach ordentlich abwaschen. Wenn du es dann isst, ist es kein Ding. Aber wenn das Obst erst mal nass geworden ist, hast du das erhöhte Risiko, dass es eher anfängt von der Oberfläche her zu gammeln. Und gäriges Obst mögen die Tierchen noch lieber. Deswegen auch die Sektfalle? Das ist eine der Varianten. Allerdings sollte man da nicht bloß den Sekt reinmachen beziehungsweise ein anderes hübsches alkoholisches Getränk. Etwas Essig ist auch gut. Dazu ein bisschen Spülmittel, dann hat man die Sicherheit, dass die dann auch gleich vor Ort sterben, ansonsten lockst du nur noch viele, viele andere Fliegen an. Und mittlerweile gibt es dieses Problem nicht mehr nur im Sommer. Ach nein? Nein. Das liegt erst mal daran, dass wir ganzjährig frisches Obst haben. Und aus dem Laden in wohltemperierte Wohnungen bringen. Denn die Viecher sind bei unter 25 Grad nicht mehr ganz so begeistert. Und bei Frost verlieren sie die Freude ganz. Wissenschaftlern sollen diese Fliegen aber sowieso ganzjährig Freude bereiten. Ja, Drosophila melanogaster, wie eine der vielen Fruchtfliegen lateinisch geschimpft wird, ist seit 1910 gewissermaßen das Haustier der Molekulargenetiker. Das Tier hat den Vorteil, dass es sehr genügsam ist. Zweitens hat es ein recht überschaubares Erbgut und eine kurze Generationenfolge. Man sieht also schon innerhalb kurzer Zeit, welche Veränderung eine bestimmte Genmutation am Tier mit sich bringt - und möglicherweise auch bei Menschen. Fruchtfliegen als Versuchstiere? Ja. Ein Beispiel: Ein Insektenauge besteht aus Hunderten bis Tausenden Einzelaugen, die Konstruktion des Einzelauges ist aber wiederum die gleiche wie bei uns.
Themen: Fall Claudia Ruf: Suche nach Täter mit DNA-Test; Heiliges Kanonenrohr; Drohnen - Wie gehen wir mit den Fliegern um?; 3 Dinge über Regen; Gefahr durch Munition in der Ostsee; WMO zu Treibhausgasen: Neue Rekordwerte statt Trendwende; Die Durchblicker: Gelatineerdbeben; Wenn Versuchstiere ein Zuhause bekommen; Ein Korallenriff trotzt dem Klimawandel. Moderation: Franz-Josef Hansel
In deutschen Laboren werden jedes Jahr 2 Millionen Tiere "verbraucht". Die meisten werden nach den Versuchen getötet oder sterben dabei. Aber nicht alle, berichtet Quarks-Autorin Katharina Nickoleit. Von Katharina Nickoleit.
Pet-Talks: Klartext – der Interview-Podcast von DeineTierwelt
Vergangene Woche enthüllte die SOKO Tierschutz die unhaltbaren Zustände in einem Tierversuch-Labor in Niedersachsen: Die verstörenden Aufnahmen, die ein Tierschützer heimlich gemacht hatte, gingen um die Welt, am vergangenen Wochenende kamen mehr als 7.300 Menschen zu einer Großdemo gegen das Horror-Labor. In dieser Folge spricht Felix deshalb noch einmal mit Friedrich Mülln von der SOKO Tierschutz – über die Demo, die Folgen der Undercover-Recherche und die Reaktionen der zuständigen Behörden.
Mikroplastik - Böden stärker belastet als Wasser / Schutz vor HIV - Fortschritte bei der Impfstoffentwicklung / Neurowissenschaften - Verzerren zu viel männliche Versuchstiere die Ergebnisse? / Deutschland sucht die Nachtigall - Bürgerforscher unterwegs.
Mikroplastik - Böden stärker belastet als Wasser / Schutz vor HIV - Fortschritte bei der Impfstoffentwicklung / Neurowissenschaften - Verzerren zu viel männliche Versuchstiere die Ergebnisse? / Deutschland sucht die Nachtigall - Bürgerforscher unterwegs.
Sperrt uns Facebook in die Virtual Reality ein, um uns wie wie Laborratten zu dressieren!? Oder sind das nur Hirngespinste des Virtual-Reality-Pioniers Jaron Lanier? Wir sprechen darüber im VRODO Podcast Episode 98. "VR-Systeme sind wie Testkäfige für Laborratten" Wenige Menschen haben sich so intensiv mit dem Potenzial der Virtual Reality befasst wie VR-Pionier Jaron Lanier. Er erlebte die erste Pleite in den 90er Jahren aus der ersten Reihe. Die aktuelle VR-Renaissance betrachtet er von der Seitenlinie - und teils mit Sorge. Nicht wegen des Formats an sich - von dessen Potenzial ist er wie gehabt überzeugt - sondern wegen der Geschäftsmodelle der Unternehmen, die die Technologie vorantreiben. Insbesondere Facebok. Lanier glaubt, dass Virtual Reality ein mächtiges System sein kann, um menschliches Verhalten zu lenken: Er vergleicht VR-Systeme mit sogenannten Skinner-Boxen. Das sind Käfige für Versuchstiere, in denen die Tiere ein gewünschtes Verhalten antrainiert bekommen. VR sei so etwas wie die “perfekte Skinner-Box”, da die Simulation umfassender sei und mehr Parameter gemessen werden könnten. VR-Systeme können laut Lanier so zur “unheimlichsten Manipulationstechnologie” überhaupt und zu einer “Albtraummaschine” werden. Ist das Angstmacherei oder eine berechtigte Sorge? Mehr zu Jaron Lanier: https://vrodo.de/vr-pionier-lanier-vr-systeme-sind-wie-testkaefige-fuer-laborratten/ Room-Scale-VR vs. Sitz-VR Handinteraktion und Eins-zu-eins-Bewegung sorgen für den Wow-Effekt in VR und machen das Potenzial der Virtual Reality sichtbar. Gamepad-VR im Sitzen wirkt im Vergleich erstmal weniger spannend. Dennoch - das verrät Oculus-Manager Jason Rubin - gibt es viele Rift-Besitzer, die diesen Modus vorziehen. Woran liegt's? Mehr zur Oculus-Statistik: https://vrodo.de/oculus-rift-viele-vr-spieler-wollen-lieber-sitzen-statt-stehen/ Alles über den VRODO-Podcast: https://vrodo.de/podcast/
Wozu macht die Wissenschaft Versuche mit großen Tieren wie Schweinen und Schafen und beschränkt sich nicht auf Mäuse und Ratten? Weil sich viele Fragen mit diesen nicht beantworten lassen, sagen Forscher. Autor: Hellmuth Nordwig
Am Max-Delbrück-Zentrum in Berlin werden regelmäßig Tierversuche durchgeführt. Im Jahre 2014 wurden dort 42.000 Versuchstiere "verbraucht". Josef Zens, der Leiter der Abteilung Kommunikation und Pressesprecher des MDC gibt Auskunft.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 17/19
Akute und chronische Myokardischämien ziehen einen irreversiblen Verlust an funktionellem Myokard nach sich und sind mit weitreichenden strukturellen Umbauprozessen am verbleibenden Myokard assoziiert. Häufig entwickelt sich eine progrediente Herzinsuffizienz. Aus Ermangelung an kurativen Behandlungsmöglichkeiten, der schlechten Prognose sowie der immensen sozioökonomischen Bedeutung leitet sich die dringliche Notwendigkeit für die Entwicklung neuer, alternativer Therapiestrategien ab. Vielversprechend erscheint das innovative therapeutische Konzept der zellbasierten myokardialen Regeneration, das zum Ziel hat, über eine Applikation von Stamm- und Progenitorzellen irreversibel verlorengegangene Herzmuskelzellen funktionell zu ersetzen bzw. die Formation neuer Gefäße im geschädigten Herzmuskel zu bewirken. In der vorliegenden Arbeit wurde das kardioregenerative Potenzial von ECFCs, einer neuartigen, bisher im myoregenerativen Kontext wenig charakterisierten endothelialen Progenitorzellpopulation, die aus dem peripheren Blut von KHK-Patienten isoliert wurde, in einem murinen Myokardinfarktmodell untersucht. Unmittelbar nach experimenteller, durch LAD-Ligation realisierter Infarktinduktion wurden 5x105 ECFCs in die Infarktrandzone verabreicht. Versuchstiere der Kontrollgruppe erhielten eine Injektion mit isotoner Kochsalzlösung. Im Vergleich zur Kontrollgruppe führte die intramyokardiale Transplantation von ECFCs zu einer signifikanten Verbesserung der hämodynamischen Funktionsparameter, insbesondere der linksventrikulären Auswurffraktion, sowie einer günstigen Beeinflussung des postischämischen kardialen Remodelings, die sich in geringeren Infarktgrößen bei den behandelten Tieren widerspiegelte. Eine direkte Beteiligung der Zellen an der Neoangiogenese oder eine myokardiale Differenzierung konnte in der vorliegenden Arbeit nicht nachgewiesen werden. Dennoch zeigte sich im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe eine deutliche Verbesserung der Vaskularisationsdichte nach Zelltransplantation. In der durchflusszytometrischen Analyse der myoztendepletierten Zellfraktionen der Herzen der Versuchstiere 2 Tage nach Infarktinduktion und Zelltransplantation konnte eine im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe deutliche Steigerung der Zahl von CD45-/CD34-/Sca1+ kardial-residenten Stammzellen im Herzen nachgewiesen werden. Dieser indirekte und bislang in der Literatur nicht beschriebene Mechanismus könnte, neben anderen parakrinen Effekten, hauptverantwortlich für die beobachteten positiven Effekte auf Hämodynamik und Remodeling sein. In der Zusammenschau können die beobachteten Effekte am ehesten als Folge sekundär eingewanderter (pro-) angiogener Zellen sowie über positive parakrine Einflüsse auf kardial-residente Stammzellen und ortsständige Endothelzellen mit dem Resultat einer verbesserten postischämischen Neovaskularisation interpretiert werden. In der Subgruppenanalyse scheint die diabetische Stoffwechsellage der Spenderpatienten die zelltherapeutischen Effekte im Tiermodell nicht zu limitieren. Die gemachten Beobachtungen lassen den Schluss zu, dass von der Transplantation von ECFCs nach Myokardischämie ein relevantes therapeutisches Potenzial ausgeht. Die in der vorliegenden Arbeit gemachten Beobachtungen bezüglich des Engraftments der transplantierten Zellen bestätigen die Befunde in der Literatur und verdeutlichen, dass zukünftig weitere Maßnahmen zur Steigerung des permanenten Engraftments ergriffen werden müssen, um die Effekte der Zelltherapie zu maximieren. Weitere Studien müssen detailliertere Einblicke in die genauen Mechanismen der Wirkungsweise von ECFCs bei der Therapie des akuten MIs und den Einfluss von kardiovaskulären Risikofaktoren auf die Funktionalität der zu transplantierenden Zellen erbringen.
Lebensmittelchemiker Udo Pollmer, EULE e.V., Brotzeit, Audio-Podcast
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/07
Ein optimales intra- und postoperatives Schmerzmanagement für Versuchstiere ist aus ethischen und tierschutzrechtlichen Gründen unerlässlich. Für schmerzhafte Eingriffe, wie sie in der orthopädischen Forschung häufig vorgenommen werden, werden im Schmerz- management meist Opioide eingesetzt. Die Anwendung von Opioiden bei Schafen wird kontrovers diskutiert und entsprechend gibt es diesbezüglich keine einheitlichen Empfehlungen. Ziel dieser Untersuchung war es, die Anwendung von Opioiden beim Schaf unter experimentellen Bedingungen zu untersuchen. In einer vergleichenden Studie mit 18 Merinoschafen wurden drei verschiedene Analgesieregime miteinander verglichen: Als Basisanalgesie (Behandlungsgruppe KK) wurde präoperativ Ketoprofen (3 mg/kg i.v.), intraoperativ Ketamin (8 mg/kg/h i.v.) und Metamizol (25 mg/kg verdünnt i.v.) sowie postoperativ 3 Tage Ketoprofen (3 mg/kg/d i.m.) verabreicht. Den Tieren aus Behandlungsgruppe KF wurden zusätzlich zur Basisanalgesie 12h präoperativ Fentanylpflaster (2 µg/kg/h) appliziert. Behandlungsgruppe KM erhielt zusätzlich intraoperativ eine intraartikuläre Morphininjektion (0,1 mg/kg). Zur Bewertung der analgetischen Wirksamkeit der unterschiedlichen Analgesieregime wurden intraoperativ arterieller Blutdruck und Herzfrequenz gemessen. Postoperativ wurden die Schmerzen der Tiere morgens und abends über vier Tage mit einer numerischen Bewertungstabelle (Pain Score) anhand von Verhaltensmerkmalen beurteilt. Zusätzlich wurde der Fentanylspiegel im Blut gemessen und auf unerwünschte Wirkungen geachtet. Die Applikation des Fentanylpflasters bewirkte intraoperativ einen Abfall der Herzfrequenz, während diese in den anderen Behandlungsgruppen im OP-Verlauf anstieg. Der Blutdruck stieg bei allen Tieren als Reaktion auf die schmerzhaften Stimuli während des Eingriffs deutlich an. Der Einfluss des Fentanylpflasters auf die intraoperative Analgesie wird daher als geringgradig eingeschätzt. In der postoperativen Phase wurden in der Gruppe KF insbesondere ab dem dritten Tag bessere Ergebnisse im Pain Score erzielt als in den anderen Behandlungsgruppen. In den ersten beiden Tagen postoperativ wurde in Gruppe KF die Bewertung mit dem Pain Score durch die auftretenden Verhaltensauffälligkeiten, wie Sedation, Flehmen und verändertes Bewegungsverhalten, erschwert. Die gemessenen Fentanylspiegel waren während der ersten 24h postoperativ, im Vergleich zu bereits publizierten Daten, stark erhöht und erreichten erst am dritten und vierten Tag die zu erwartenden Werte. Die positiven Effekte des Fentanyls auf die postoperative Analgesie wurden somit von den auftretenden Nebenwirkungen durch teilweise stark erhöhte Wirkspiegel überlagert. Die Anwendung des Fentanylpflasters kann daher nur eingeschränkt empfohlen werden. Eine analgetische Wirksamkeit von intraartikulär appliziertem Morphin bei Schafen konnte in der vorliegenden Studie nicht gezeigt werden.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Der Ständige Ausschuss des Europäischen Übereinkommens zum Schutz von Tieren in landwirtschaftlicher Tierhaltung fordert in seinen Empfehlungen in Bezug auf Pekingenten (1999), dass Enten, sofern sie keinen Zugang zu Badewasser haben, mit solchen Wasservorrichtungen ausreichend versorgt werden müssen, die es ihnen ermöglichen, mit dem Schnabel Wasser aufzunehmen, den Kopf mit Wasser zu bedecken und sich problemlos Wasser über den Körper zu schütten. Ferner sollten sie die Möglichkeit haben, ihren Kopf unter Wasser zu tauchen. Im Rahmen dieser Studie wurde untersucht, inwieweit die Tränke AquaDuc T® (Firma Big Dutchman GmbH, Vechta) unter Praxisbedingungen die Tierhygiene und verschiedene Gesundheitsparameter von Cherry-Valley Pekingmastenten (Wichmann Geflügelproduktionsgesellschaft mbh, Wachenroth) beeinflusst. Diese Studie ergänzt die Arbeiten von HEUBACH (2007), KÜSTER (2007), KOPP (2005), MANZ (2005), NUSSER (2008) und REMY (2005), in welchen alternative Wasserversorgungsangebote für Pekingmastenten in Kleingruppen erforscht wurden. Die Untersuchungen wurden in drei Entenmastbetrieben durchgeführt, die über Mastkapazitäten zwischen 7.500 und 13.500 Tieren verfügten. Je nach Betrieb entsprach dies einer Besatzdichte von 19,9 - 20,5 kg/m2 (6,6 - 6,8 Tiere/m2). Bei allen Betrieben handelte es sich um Fensterstallungen, die das Umtriebsverfahren betrieben und Bodenhaltung auf Stroheinstreu praktizierten. Die Tränke AquaDuc T® wurde in jeder Stallung grundsätzlich auf der Gefällseite installiert, um einen bestmöglichen Wasserabfluss zu gewährleisten. In Betrieb 1 und Betrieb 3 wurden jeweils acht sich abwechselnde Kontroll- und Versuchsdurchgänge, in der Folge als Besuchsart bezeichnet, durchgeführt. In Betrieb 2 waren es aus betriebsinternen Gründen fünf. Während in den Kontrolldurchgängen die Tiere nur über Nippeltränken mit Tränkwasser versorgt wurden, standen ihnen während der Versuchsdurchgänge auch Rundtränken (ab dem 25. LT täglich für sechs Stunden mit vierstündigem Wasserzulauf) zur Verfügung. Betrieb 1 hatte im Vergleich zu den beiden anderen zusätzlich Auffangschalen unter den Nippeltränken installiert. Die Datenerhebung fand an jeweils zwei Besuchen pro Betrieb und Mastdurchgang statt, jeweils in den Zeitfenstern 28. - 32. und 35. - 39. Lebenstag. Pro Besuch wurden grundsätzlich die Staub- und Ammoniakwerte nach einem bestimmten Schema gemessen, das Wasser der verschiedener Tränkevarianten beprobt (Auffangschalen, Nippeltränken, Rundtränken) und 100 Enten, 50 auf der rundtränkenabgewandten Stallseite und 50 Enten auf der Rundtränkenseite, bonitiert. Parallel wurden Videoaufzeichnungen angefertigt und ethologisch ausgewertet (siehe HARNISCH (2012)). Die Bonitur, die im Rahmen dieser Studie ausgewertet wurde, umfasste die Parameter Paddelhyperkeratose, Paddelnekrose, Verschmutzung Augenumgebung, Augenentzündung und Ulcus corneae. Zusätzlich wurden in jedem Betrieb einmalig Probeschlachtungen für einen Versuchs- und einen Kontrollbesuch an 20 männlichen und 20 weiblichen Enten durchgeführt. Neben den Schlachtparametern wurden die Blutparameter Hämatokrit, Hämoglobin und IgY sowie die Bruchfestigkeit der Ober- und Unterschenkel ermittelt. Die Bayrische Landesanstalt für Landwirtschaft, Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Geflügelhaltung Kitzingen (LfL) erhob zu jedem Mastdurchgang Produktionsparameter sowie die Lufttemperatur und -feuchte. Außerdem wurden Mistprofile erstellt. Bei der quantitativen Untersuchung der durchschnittlichen Gesamtkeimzahl und Enterobacteriaceae-Anzahl schnitt die Nippeltränke mit einer Gesamtkeimzahl von 10.950 ± 1.583 KbE/ ml (n = 226) und einer Enterobacteriaceae-Anzahl von 113 ± 30 KbE/ml (n = 187) am besten ab. Bei den Rundtränken wurden eine Gesamtkeimzahl von 3.955.864 ± 877.640 KbE/ml (n = 40) und eine Enterobacteriaceae-Anzahl von 14.763 ± 2.459 KbE/ml (n = 33) festgestellt. Das ungünstigste Ergebnis erzielten die Auffangschalen, weil sie häufig mit Futterresten, Federn und Staubpartikeln verschmutzt waren. Hier zeigten sich ein Gesamtkeimzahl von 5.174.412 ± 564.137 KbE/ml (n = 62) und Enterobacteriaceae-Anzahl von 47.301 ± 11.057 KbE/ml (n = 44). Ein signifikanter Einfluss des Zeitfensters auf die gefundene Keimzahl war nicht feststellbar. Hinsichtlich der qualitativen Untersuchung der Proben auf Salmonellen konnten aus einer Nippeltränkenprobe (n = 226), fünf Rundtränkenproben (n = 184) und neun Auffangschalenproben (n = 62) Salmonellen isoliert werden. Am häufigsten war das Serovar S. choleraesuis (zehnmal) zu finden, gefolgt von S. arizonae (dreimal) und S. kottbus (zweimal). Bei der Untersuchung von Rundtränken-Doppelproben (es wurden Proben um 10:00 Uhr während der Rundtränkenbefüllung mit frischem Wasser und regulär um 12:00 Uhr gezogen) fiel auf, dass die Wasserproben um 10:00 Uhr in der Regel niedrigere Gesamtkeimzahlen und Enterobacteriaceae-Gehalte aufwiesen als die um 12:00 Uhr gezogenen Rundtränkenproben. Die Mittelwerte (± SEM) der gemessenen Staubkonzentrationen (n= 5 Durchgänge (Betrieb 2) bzw. 8 Durchgänge (Betrieb 1 und 3)) bewegten sich betriebsunabhängig zwischen 0,53 ± 0,01 mg/m3 (Betrieb 2, Versuch, 1. Zeitfenster) und 1,08 ± 0,21 mg/m3 (Betrieb 1, Kontrolle, 1. Zeitfenster). In keinem der Betriebe konnte binnen eines Zeitfensters eine signifikante Beeinflussung der Staubwerte durch die Besuchsart festgestellt werden. Auch ein signifikanter Einfluss des Zeitfensters innerhalb der Besuchsart Kontrolle oder Versuch war nicht zu ermitteln. Die von PETERMANN (2006) genannten Staubwerte in Geflügelställen und die von ZUCKER et al. (2005) erhobenen Staubwerte in Entenställen wurden im Rahmen dieser Arbeit weder in den Kontroll- noch in den Versuchsbesuchen erreicht. Die gemessenen Ammoniakschadgaskonzentrationen (n= 5 Durchgänge (Betrieb 2) bzw. 8 Durchgänge (Betrieb 1 und 3)) betrugen betriebsunabhängig zwischen 4,33 ± 1,21 ppm (Betrieb 2, Kontrolle, 1. Zeitfenster) und 8,76 ± 0,24 ppm (Betrieb 2, Versuch, 2. Zeitfenster). Wie bei den Staubwerten konnte in keinem der Betriebe innerhalb eines Zeitfensters ein signifikanter Einfluss der Besuchsart auf die Ammoniakwerte festgestellt werden. Eine Beeinflussung der Ammoniakkonzentration der Stallluft durch den Zeitpunkt des Besuchs war ebenfalls nicht erkennbar. In den Vereinbarungen verschiedener Bundesländer über die Haltung von Pekingenten sowie in den Empfehlungen der DEUTSCHEN LANDWIRTSCHAFTS-GESELLSCHAFT E.V. heißt es, dass der Ammoniakgehalt im Tierbereich in der Stallluft unter 10 ppm liegen sollte und dauerhaft 20 ppm nicht überschreiten darf. In Bezug auf diese Forderungen gab es in keinem Betrieb Überschreitungen, weder während der Besuchsart Kontrolle noch während der Besuchsart Versuch. In den selbst durchgeführten Probeschlachtungen schnitten die Versuchstiere von Betrieb 1 und Betrieb 3 in Bezug auf ihr Lebendgewicht signifikant besser ab als die Kontrolltiere. Dieses Ergebnis wurde allerdings durch das LfL, welches die Schlachtergebnisse aller am Feldversuch beteiligten Daten auswertete, widerlegt. Das Lebendgewicht wurde durch die Tränkeform, insgesamt gesehen, nicht signifikant beeinflusst (siehe Dissertation HARNISCH (2012)). Der durchschnittliche Hämoglobingehalt der Enten dieser Untersuchungen schwankte zwischen 6,44 ± 0,09 mmol/l (Betrieb 2, Versuch) und 7,15 ± 0,07 mmol/l (Betrieb 1, Kontrolle), der Hämatokritgehalt zwischen 32,75 ± 0,40 % (Betrieb 3, Kontrolle) und 38,75 ± 0,48 % (Betrieb 2, Kontrolle). In Betrieb 1 und Betrieb 2 konnte sowohl in Bezug auf den Hämoglobin- als auch den Hämatokritgehalt ein signifikanter Unterschied, abgeleitet aus den geschätzten Randmitteln der Wechselwirkung Betrieb * Besuchsart des Regressionsmodells Hämoglobin und Hämatokrit, hinsichtlich der Kontroll- und Versuchsschlachtung festgestellt werden. In beiden Betrieben war das Ergebnis der Versuchsschlachtung signifikant geringer. Diese Werte decken sich mit den Ergebnissen von HATIPOGLU und BAGCI (1996). Von einer Hyperhydratation der Tiere kann daher nicht gesprochen werden. Die ermittelten IgY-Durchschnittswerte dieser Arbeit liegen zwischen 7,77 ± 0,74mg/ml (Betrieb 3, Kontrolle) und 12,63 ± 0,76mg/ml (Betrieb 1, Kontrolle). Hinsichtlich des IgY- Mittelwerts unterschieden sich weder die Kontrolltiere signifikant von den Versuchstieren. Es kann, wie auch in den Arbeiten von MANZ (2005) und HEUBACH (2007) festgestellt, kein nachteiliger Effekt der Rundtränken auf die IgY-Konzentrationen der Enten nachgewiesen werden. Die durchschnittliche Femurknochenlänge bewegte sich zwischen 67,48 ± 0,43 mm (Betrieb 2, Kontrolle) und 69,38 ± 0,46 mm (Betrieb 3, Versuch), die Breite zwischen 6,63 ± 0,06 mm (Betrieb 1, Versuch) und 6,99 ± 0,07 mm (Betrieb 2, Kontrolle) und die Höhe zwischen 7,98 ± 0,06 mm (Betrieb 2, Kontrolle) und 8,48 ± 0,06 mm (Betrieb 3, Versuch). Der durchschnittliche Tibiotarsus maß hingegen in der Länge zwischen 110,56 ± 0,55 mm (Betrieb 1, Kontrolle) und 112,30 ± 0,63 mm (Betrieb 1, Versuch), in der Breite zwischen 7,04 ± 0,06 mm (Betrieb 1, Kontrolle) und 7,62 ± 0,08 mm (Betrieb 2, Versuch) und in der Höhe zwischen 6,32 ± 0,05 mm (Betrieb 2, Kontrolle) und 6,73 ± 0,10 mm (Betrieb 3, Kontrolle). Bei den Größenparametern konnten in Bezug auf die Besuchsart und das Geschlecht der Tiere diverse signifikante Unterschiede festgestellt werden. Ein einheitliches Muster, aus dem allgemein gültige Schlüsse gezogen werden könnten, war nicht abzuleiten. Die gemittelte Bruchfestigkeit (± SEM) der Femura lag zwischen 230,07 ± 4,18 N (Betrieb 1, Versuch) und 235,66 ± 3,71 N (Betrieb 3, Versuch), die der Tibiotarsi zwischen 172,23 ± 4,64 N (Betrieb 1, Versuch) und 195,15 ± 4,64 N (Betrieb 2, Versuch). Die Dehnung der Femura bewegte sich zwischen 2,02 ± 0,04 mm (Betrieb 1, Kontrolle) und 2,18 ± 0,05 mm (Betrieb 3, Kontrolle), die der Tibiotarsi zwischen 3,80 ± 0,10 mm (Betrieb 2, Versuch) und 4,36 ± 0,12 mm (Betrieb 3, Versuch). In keinem der Betriebe zeigte sich hinsichtlich der Knochenbruchfestigkeit ein signifikanter Einfluss der Wechselwirkung Betrieb * Besuchsart oder Betrieb * Besuchsart * Geschlecht innerhalb des dazugehörigen Regressionsmodells in einer Konstellation, welche im Rahmen dieser Arbeit interessant wäre. Eine kontinuierliche Beeinflussung der Dehnung durch die Besuchsart oder das Geschlecht zeigte sich nicht, auch wenn in Betrieb 3 der Dehnungswert der Femura der Kontrolltiere signifikant über dem der Versuchstiere lag und in Betrieb 1 ein Einfluss des Geschlechts erkennbar war. Bei der Bonitur der Paddel konnte in jedem Betrieb – unabhängig von der Besuchsart – eine Hyperkeratose-Rate von über 80% festgestellt werden. Insgesamt war eine signifikant höhere oder niedrigere Hyperkeratose-Rate während der Versuchsbesuche nicht zu verzeichnen. Das Boniturmerkmal "Nekrose der Paddel" ist dagegen von der Besuchsart abhängig. Die Chance des Boniturmerkmals "keine Nekrose der Paddel" verringert sich in allen drei Betrieben während der Besuchsart Versuch. In Betrieb 1 und Betrieb 2 reduziert sich die Chance signifikant (Betrieb 1: p = 0,012; Betrieb 2: p < 0,001). Nach MAYNE (2005) sind die Gründe für das Auftreten von Fußballendermatitis komplex. Zu den zwei wahrscheinlichsten Ursachen zählen feuchte Einstreu und Biotinmangel. Daher ist bei der Installation der Rundtränke unbedingt darauf zu achten, dass ein guter Wasserablauf im Stall gewährleistet ist. Hier besteht weiterer Forschungsbedarf. Die Auswertung der Bonitur der Augen erfolgt zum Großteil in der Dissertation HARNISCH (2012). Bei insgesamt 8.300 Enten wurde eine betriebsunabhängige 3,9%ige Ulcus corneae-Rate festgestellt. Die Besuchsart hatte in Betrieb 2 einen signifikanten Einfluss (p = 0, 001), nicht aber in Betrieb 1 und Betrieb 3. Eventuell kann dies durch betriebsabhängige Faktoren erklärt werden und muss nicht zwingend mit der Wasserversorgung über die Rundtränke in Verbindung gebracht werden. Die deutschen Entenmäster bieten Pekingenten nur zögernd Wasservorrichtungen, wie sie in den EMPFEHLUNGEN IN BEZUG AUF PEKINGENTEN (ANAS PLATYRHYNCHOS) DES STÄNDIGEN AUSSCHUSSES DES EUROPÄISCHEN ÜBEREINKOMMENS ZUM SCHUTZ VON TIEREN IN LANDWIRTSCHAFTLICHER TIERHALTUNG (1999) gefordert werden, an. Sie nennen hierfür zum einen hygienische und zum anderen wirtschaftliche Gründe. Im Verlauf dieser Studie verbesserten sich die Hygiene- und Gesundheitsparameter oder blieben unverändert. Ausnahmen hierzu waren lediglich die signifikant höheren Keimzahlen in den Rundtränken im Vergleich zu den Nippeltränken und der Anstieg der Nekrose-Rate während der Besuchsart Versuch. Letztere kann wahrscheinlich durch ausreichende Entwässerung verbessert werden. Im Hinblick auf die Keimzahlen ist festzustellen, dass die gefundenen Gesamtkeimzahlen in Auffangschalen, welche in der Entenmast durchaus noch vorhanden sind, signifikant höher waren als in Rundtränken. Das pauschale Argument, dass der Einsatz von Rundtränken Tierhygiene und Tiergesundheit negativ beeinflusst, kann aus Sicht dieser Studie nicht bestätigt werden. Die Rundtränke AquaDuc T®, die den Enten Komfortverhalten ermöglicht, erfüllt aus Sicht der vorliegenden Ergebnisse die Voraussetzungen einer tiergerechten Wasserversorgung in der Praxis, und bietet die Möglichkeit die Empfehlungen des Ständigen Ausschusses des Europäischen Übereinkommens in Bezug auf Pekingenten hinsichtlich der Wasserversorgung umzusetzen.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Ziel des vorliegenden Versuches ist es die Wirksamkeit der Impfung gegen Ebergeruch durch Androstenonbestimmung der Schlachtkörper, Überprüfung des Verhaltens und der Hautoberfläche in Zusammenhang mit dem Hodenwachstum von gegen Ebergeruch geimpften Tieren zu untersuchen. Als Parameter zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit dienen das Körpergewicht zu verschiedenen Zeitpunkten in der Mast, die Tageszunahmen sowie verschiedene Schlachtdaten, welche zwischen den Versuchsgruppen verglichen werden. In dieser Untersuchung wurden 560 Ferkel eingeschlossen, randomisiert und in zwei Versuchsgruppen eingeteilt. Eine Gruppe wurde zwischen dem dritten und fünften Lebenstag, dem Studientag 1(ST 1), chirurgisch kastriert (Gruppe K) und die Tiere der anderen Gruppe später in der Mast gegen Ebergeruch geimpft (Gruppe G). Nach Ermittlung der Gewichte der Ferkel am ST 1 bei der Aufnahme in den Versuch und beim Absetzten von der Sau an ST 23, erfolgte die gemeinsame Einstallung in den Aufzuchtstall. Am ST 80 wurde die erste Injektion den Tieren der Gruppe G bei der Einstallung in den Maststall verabreicht. Es wurden 430 Tiere in ein Großraumabteil (Stall 1) und die übrigen in einen konventionellen Maststall (Stall 2) aufgestallt, wobei das Körpergewicht erneut ermittelt wurde. Bei der zweiten Injektion an ST 123 erfolgten eine Messung der Hodengröße, eine Aufnahme der Hautverletzungen und eine erneute Wiegung. Nach weiteren Wiegungen aller Tiere an ST 134 und 145 wurden die Hoden nach der zweiten Injektion erneut vermessen und die Tiere auf Hautläsionen untersucht. Vier Wochen nach der zweiten Injektion wurde die erste der 5 Schlachtgruppen geschlachtet und die restlichen Schlachtgruppen innerhalb der nächsten zwei Wochen. Am Schlachthof wurden veschiedene Schlachtparameter erhoben und die Hoden vermessen und gewogen. Des weiteren wurden von allen Versuchtieren Blut und Bauchfettproben entnommen, sowie eine sensorische Beurteilung 24 Stunden nach der Schlachtung bei den Schlachtkörpern aller Versuchstiere durchgeführt. Die Androstenonbestimmung der Bauchfettproben ergab, dass 13 Tiere von 60 zufällig beprobten der Gruppe G zwischen 0,05 mg/kg Fett und 0,22 mg/kg Fett lagen, jedoch den Grenzwert von 0,5 mg/kg Fett in Anlehnung an die FlHV nicht überschritten. Die anderen 47 Androstenonproben lagen unter der Nachweisgrenze von 0,05 mg/kg Fett. Die sensorische Überprüfung der Schlachtkörper war negativ hinsichtlich einer Geruchsabweichung. Nach der zweiten Injektion waren die Hodengrößen signifikant kleiner und eine Verhaltensänderung deutlich zu sehen. Die Tiere der Gruppe K waren über die gesamte Mastperiode hinweg signifikant schwerer als die der Gruppe G und wiesen zwischen den beiden Injektionen (St 80-123) höhere Tageszunahmen auf. Wohingegen die Tiere der Gruppe G aus dem Stall 1 nach der zweiten Injektion höhere Tageszunahmen aufwiesen als die der Gruppe K. Hinsichtlich der Schlachtdaten wiesen die Tiere der Gruppe G einen signifikant magereren Schlachtkörper und einen höheren Magerfleischanteil auf als Gruppe K. Die Schlachtgewichte der Tiere der Gruppe K waren signifikant höher als die der Tiere der Gruppe G. Zusammenfassend kann die Wirksamkeit der Impfung gegen Ebergeruch mittels des Impfstoffes Improvac® (Fa. Pfizer, Berlin) anhand von Androstenonbestimmungen, sensorischen Überprüfung der Schlachtkörper sowie Veränderung der Hodengröße und des Verhaltens bestätigt werden. Auf Grund der frühen Schlachtung nach der zweiten Injektion lag die Mastleistung der gegen Ebergeruch geimpften Tiere unter derjenigen der Tiere der Gruppe K. Durch eine längere Mastzeit und Verlängerung des Schlachtzeitpunktes nach der zweiten Injektion können höhere Tageszunahmen auf Seiten der geimpften Tiere zu einer verbesserten Mastleistung führen.
08.10.2007: Mäuse: Sie lieben Speck und Emmentaler und sind uns Menschen auch genetisch ähnlich - kurz: Sie sind ideale Versuchstiere. Zu einer skurrilen Prominenz hat es die so genannte Knockout-Maus gebracht. Ihre natürliche Fähigkeit, zu hören wurde genetisch einfach überschrieben. Am 8. Oktober 2007 erhielten drei Forscher für diese Versuche den Nobelpreis für Medizin.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
Zurzeit werden zwei technische Standards für Mobilfunkkommunikation, GSM und UMTS eingesetzt. Athermische Wirkungen durch die dabei verwendeten hochfrequenten elektromagnetischen Felder auf kognitive Leistungen sind umstritten. In der vorliegenden Studie wurden Einflüsse auf Lern- und Gedächtnisleistung durch chronische Exposition durch linear polarisierte ebene ungepulste elektromagnetische Felder unter Fernfeldbedingungen bei 900 MHz (GSM-Mobilfunkstandard) bzw. 1,966 GHz (UMTS-Mobilfunkstandard) untersucht. Drei aufeinander folgende Generationen albinotischer Wistar Hannover Ratten wurden unter Laborbedingungen in Käfigen mit zwei Männchen oder drei Weibchen in identischen Expositionskammern gehalten. Die verwendete spezifische Absorptionsrate von 0,4 W/kg entspricht dem Grenzwert für berufliche Ganzkörperexposition. Eine scheinbefeldete Gruppe diente als Kontrolle. Die Lernleistung sexuell naiver Versuchstiere wurde im Alter von zehn bis elf Wochen mittels operanter Konditionierung in automatisierten Skinnerboxen erfasst. Die Lernleistung war in beiden Geschlechtern nicht auffällig durch eine chronische Befeldung beeinflusst. Die Gedächtnisleistung von sexuell erfahrenen Ratten im Alter von 26 ± 1,5 Wochen und sexuell naiven Männchen im Alter von 14 ± 1 Wochen wurden mit männlichen Jungtieren mittels social discrimination-Tests untersucht. Die chronische Befeldung bei 900 MHz (GSM) scheint die Gedächtnisleistung für sozial relevante Informationen zu vermindern. Die chronische Befeldung bei 1,966 GHz (UMTS) scheint altersabhängige beeinträchtigende Effekte auf die Gedächtnisleistung zur Folge zu haben.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Das „Acute Respiratory Distress Syndrome“ (ARDS) ist eine akut auftretende, überwiegend Sepsis-induzierte, inflammatorische Erkrankung der Lunge mit hoher Letalität. Ein komplexes Netzwerk aus proinflammatorischen Zytokinen und Mediatoren initiiert und perpetuiert dabei die pulmonale Entzündungreaktion. Vor diesem Hintergrund steht das Konzept der therapeutischen Suppression dieser Substanzen. Dem Zytokin Interleukin-10 (IL-10) könnte in diesem Zusammenhang aufgrund seines ausgeprägten antiinflammatorischen Wirkspektrums eine Bedeutung zukommen; IL-10 hemmt physiologisch die Synthese und Freisetzung von Entzündungsmediatoren. In tierexperimentellen Untersuchungen bei Sepsis bzw. experimenteller Endotoxinämie konnte die protektive Wirkung von systemisch appliziertem IL-10 auf das Überleben der Versuchstiere sowie die Verminderung der Konzentrationen zirkulierender, proinflammatorischer Mediatoren gezeigt werden. Mit der vorliegenden Studie wurde erstmals untersucht, welche Auswirkungen eine Behandlung mit inhaliertem IL-10 im Hinblick auf die pulmonale und systemische Entzündungsreaktion hat. Da die Tierversuche in der intubierten und kontrolliert beatmeten Ratte durchgeführt werden sollten, musste zunächst ein hierfür geeignetes Verneblersystem entwickelt werden. Die in vitro Evaluation des neu entwickelten Verneblersystems ergab, dass das entwickelte Jetverneblersystem eine für eine alveoläre Deposition geeignete Partikelgröße liefert (d = 2µm). In vivo zeigten die produzierten Aerosolpartikel eine gleichmässige Deposition über die gesamte Lunge. Insgesamt deponierten rund 3.8%(1.3) (Median(IQR)) der vernebelten Ausgangslösung in alveolären Bereichen. Der Vernebelungsprozess beeinflusste weder die Herzfrequenz, den mittleren arteriellen Blutdruck, den arteriellen Sauerstoff- und Kohlendioxidpartialdruck noch die Integrität des Lungenparenchyms und kann daher als sicher angesehen werden. An 24 narkotisierten, kontrolliert beatmeten Ratten wurde die antiinflammatorische Wirkung von IL-10-Aerosol untersucht. Die Induktion des experimentellen Lungenschadens erfolgte durch intravenöse Injektion von Endotoxin (LPS). Die Tiere wurden zufällig einer von drei Versuchsgruppen zugeordnet: Die LPS-Gruppe erhielt eine LPS-Injektion (5mg/kg/KG) ohne therapeutische Intervention. Bei der IL-10-Gruppe erfolgte unmittelbar vor LPS-Injektion eine Behandlung mit IL-10-Aerosol (vernebelte Dosis: ~5μg/Tier; deponierte Dosis: ~0.19 μg/Tier). In einer Kontrollgruppe wurde die Auswirkung von Narkose, chirurgischer Präparation, Beatmung und Aerosolapplikation (Inhalation von PBS als die IL-10-Trägerlösung) evaluiert. Während einer Beobachtungszeit von 6h nach LPS-Injektion wurden kontinuierlich die Hämodynamik und Lungenmechanik sowie stündlich die arteriellen Blutgase und das Butbild bestimmt. Am Ende der Versuche erfolgten eine Bronchoalveoläre Lavage (BAL) sowie die Entnahme von Blut- bzw. Plasmaproben. Wichtigste Zielparameter waren hierbei die pulmonale und systemische Entzündungsreaktion. Durch die Injektion von LPS konnte sowohl systemisch als auch pulmonal eine akute Entzündungsreaktion ausgelöst werden. Zwar führte die experimentelle Endotoxinämie nur zu geringen Verschlechterungen der klinischen Parameter, jedoch zeigte sich sowohl in der BAL als auch im Plasma ein Anstieg der bestimmten proinflammatorischen Mediatoren (TNF-α, IFN-γ, RANTES, IL-1, IL-6). Desweiteren führte LPS zu einer Freisetzung reaktiver Stickstoffradikale aus durch die BAL gewonnenen und ex vivo kultivierten Alveolarmakrophagen. Die Applikation von IL-10-Aerosol senkte die erhöhten Konzentrationen von IFN-γ, RANTES, IL-1 und IL-6 sowohl in der BAL als auch im Plasma. Eine Reduktion der TNF-α-Konzentration war nur in der BAL nachweisbar. Auch die Freisetzung von reaktiven Stickstoffradikalen aus Alveolarmakrophagen wurde durch IL-10-Inhalation suffizient supprimiert. Die Vernebelung von IL-10 vor Induktion einer experimentellen Endotoxinämie zeigte sowohl pulmonal als auch systemisch antiinflammatorische Wirkungen. Basierend auf den hier vorgestellten Befunden können nun weitere Untersuchungen zur Beschreibung der Dosis-Wirkungsbeziehung und zur Bestimmung des Zeitfensters für eine therapeutische Applikation von IL-10-Aerosol nach LPS-Stimulation folgen.
Fakultät für Chemie und Pharmazie - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/06
Erstes Ziel der vorliegenden Arbeit war eine Validierung dieses zweikammerganzkörperplethysmographischen Tiermodells durch Kontrollexperimente mit bereits etablierten Asthmamitteln durchzuführen und zu prüfen, ob und in welchem Maße Ergebnisse des Meerschweinchenmodells auf die Anwendung am Menschen übertragbar waren. Im Einzelnen waren die Bedingungen der Sensibilisierung der Versuchstiere gegen Hühnereiweiß (Ovalbumin), die optimalen Allergendosen, effektivere Sensibilisierungsmethoden, Art und Dauer der Allergen empfindlichen Phase, eine mögliche Re-Sensibilisierung oder Tachyphylaxie Effekte bei wiederholter Allergenexposition, eine evtl. Saisonabhängigkeit der Sensibilisierung bzw. der allergischen Reaktion bei Meerschweinchen und andere Möglichkeiten z. B. mit Histamin, eine bronchiale Hyperreagibilität bei Meerschweinchen zu provozieren, zu prüfen. Als nächstes war die neue Untersuchungsmethode an bekannten Asthmamitteln zu validieren, was mit den Bronchodilatatoren Fenoterol und Theophyllin sowie den Entzündungshemmern Budesonid, Methylprednisolon – Glukokortikoide - und Montelukast, einem Leukotrien-Antagonisten, geschah. Schließlich musste geprüft werden, ob sich die Methode zum Screenen von Pflanzenextrakten bei der Suche nach neuen antiasthmatischen Arzneistoffen eignete. Hierzu wurden Extrakte aus Picrorhiza kurroa und Acetosyringenin (ein Acetophenon, das chemisch strukturverwandt zum Pflanzeninhaltstoff Androsin ist und laut frühere Untersuchungen ausgeprägte antiasthmatische Wirkung besitzt) und 3 Drogen aus der traditionellen iranischen und südamerikanischen Volksmedizin (Angurate, Caiophora sepiara und Wascha aus Dorema ammoniacum) getestet. Die vorgelegten Untersuchungsergebnisse belegen, dass das plethysmographische Zweikammer- Tiermodell in der jetzt vorliegenden von uns validierten und standardisierten Methode an Ovalbumin-sensibilisierten Meerschweinchen geeignet ist, nicht nur die antiasthmatische Wirksamkeit von synthetischen Arzneistoffen zu bestätigen bzw. zu überprüfen, sondern auch Pflanzenextrakte und daraus isolierte Wirkstoffe auf ihr mögliches antiasthmatisches Wirkpotential hin zu untersuchen. Die antiasthmatische Wirksamkeit untersuchter bekannter in der Humanmedizin eingesetzter Antiasthmatika korrelierte eindeutig mit den Ergebnissen in unseren Tiermodellen. Die Methode ist sowohl für die Suche nach neuen Wirkstoffen als auch für die Wirkkontrolle in Industriebetrieben geeignet.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Die frühzeitige i.v. Infusion von hypertonen Lösungen 30 min nach Subarachnoidalblutung führt zu einer raschen und anhaltenden Reduktion des intrakraniellen Drucks. Die Wirkung wird durch Zusatz einer kolloidalen Komponente (Dextran 70, HSD) verlängert – die Versuchstiere zeigten im Vergleich zur alleinigen Therapie mit 7,5% NaCl oder zur Gabe von isotoner Kochsalzlösung eine im Trend verringerte Letalität, geringere hirnmorphologische Schäden und eine verbesserte neurologische Erholung. In dieser Studie wird erstmalig die frühzeitige Anwendung von HSD nach SAB getestet. Die bereits vorhandene klinische Zulassung der Kombination von 7,5% NaCl mit 6% Dextran 70 als Kombinationspräparat („RescueFlow“) für die Behandlung des hämorrhagischen Schocks begünstigt die Möglichkeit einer klinischen Untersuchung von Wirksamkeit und Verträglichkeit dieses Therapieverfahrens bei SAB.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
Zusammenfassung Freie Radikale und reaktive Sauerstoffspezies, die in zahlreichen Teilprozessen des Sauerstoffmetabolismus gebildet werden, können biologische Moleküle wie Lipide, Proteine und Nukleinsäuren nachhaltig schädigen. Der Körper verfügt deshalb über eine große Vielfalt an antioxidativen Abwehrmechanismen, um eine Schädigung zu vermeiden bzw. möglichst gering zu halten. In dieser Arbeit wurde der antioxidative Status im Blut von Kälbern und deren Müttern untersucht, wobei das Hauptaugenmerk bei den Kälbern lag. Dazu wurden bei dreißig Kühen bzw. deren Kälbern Blutproben zu bestimmten Zeitpunkten peripartal bzw. von der Geburt bis zum Alter von drei Monaten genommen und auf verschiedene für die antioxidative Kapazität im Blut relevante Parameter untersucht. Die TEAC (Trolox equivalent antioxidative capacity) wurde für Kühe und Kälber als Maß für den antioxidativen Status genommen. Darüber hinaus wurden neben den Vitaminen C und E bei den Kälbern auch das Gesamteisen und die latente Eisenbindungskapazität postnatal bis zum Alter von 79 Tagen bestimmt. Zur Charakterisierung des jeweiligen Stoffwechsel- und Gesundheitsstaus der Versuchstiere wurden auch typische Metabolite (Glucose, Bilirubin), Proteine (Gesamteiweiß, Albumin) und Enzyme (ALT, AST, GLDH, CK) im peripartalen (-30 d bis 30 d) und postnatalen (0 bis 79 d) Zeitraum erfasst. Die Untersuchung der Kuh-Proben erbrachte vor der Geburt ein signifikantes Absinken der Vitamine C und E im Blutplasma. So betrug der Vitamin-Gehalt im Mittel vor der Geburt (Tag -20) 15,4±2,5 µmol/l (Vit C) bzw. 6,7±3,1 µmol/l (Vit E) und fiel bis zum Tag der Geburt signifikant auf Werte von 10,3±2,5 µmol/l (Vit C) bzw. 3,5±1,3 µmol/l (Vit E) ab. Da die TEAC-Kurve im gesamten peripartalen Zeitraum keine Schwankungen zeigte, ist beim präpartalen Absinken der Vitamin C- und Vitamin E- Konzentrationen von einem speziellen Effekt auf die Vitamine C und E auszugehen. Möglicherweise spiegelt sich hierbei der Vitamin- Abfluss über die Kolostralmilch wieder. Bei der Betrachtung der Metabolite, Proteine und Enzymaktivitäten im Serum der Kühe konnte ein für die Transitionsperiode und das Geburtsereignis typischer Verlauf dieser Parameter beobachtet werden. So herrschten z.B. hohe Glucose- bzw. Gesamtbilrubin- Spiegel am Tag der Geburt bzw. auch bis zum 5. Tag danach. Der Gesamteiweißgehalt im Serum war kurz vor und nach der Geburt undeutlich niedriger und die Enzymaktivitäten von AST und GLDH erhöhten sich tendenziell in der ersten zehn Tagen nach der Geburt. Bei der Analyse der Kälberblutproben konnte eine deutlich schlechtere Ausgangslage bezüglich des antioxidativen Status (gemessen als TEAC) nach der Geburt im Vergleich zu den Kühen festgestellt werden. Dies hatte verschiedene Gründe: Es konnte ein Einfluss des Geburtsverlaufs gezeigt werden. Demnach hatten Kälber aus Schwergeburten im Beobachtungszeitraum durchgehend im Mittel um 15,5 % erniedrigte antioxidative Kapazität, gemessen über die TEAC-Konzentration im Plasma, als Kälber aus einfacher Geburt. Außerdem war der Abfall des TEAC-Wertes bei Schwergeburtskälbern ausgehend von einem TEAC-Wert von 0,36±0,14 µmol/l (Tag der Geburt) und 0,25±0,06 mmol/l (Tag 1) sehr viel deutlicher bzw. stärker ausgeprägt als bei Kälbern aus einfacher Geburt (von 0,33±0,04 mmol/l am Tag 0 auf 0,32±0,05 mmol/l am Tag 1). Die Hypoxie, welche beim Geburtsvorgang unweigerlich auftritt, war vermutlich bei Kälbern aus Schwergeburten ausgeprägter. Die Glucose-Konzentration im Blut der Schwergeburtskälber war in den ersten Lebenstagen zum Teil signifikant höher als bei Kälbern aus einfacher Geburt. Bei den weiteren gemessenen Parametern konnten keine Unterschiede in den Geburtsgruppen beobachtet werden. Sie zeigten einen für die neonatale Periode charakteristischen Verlauf, so war zum Beispiel die Gesamtbilirun-Konzentration nach der Geburt erhöht („Hyperbilirubinämie der Neugeborenen“) und auch die CK zeigte eine deutliche Aktivitätserhöhung zu diesem Zeitpunkt. Um den Einfluss abzuschätzen, den der Abbau des fetalen Hämoglobins auf den antioxidativen Status der Kälber hat, wurden die latente Eisenbindungskapazität, freies Eisen und das Gesamteisen im Serum der Kälber bestimmt. Mit der verwendeten Analysemethode konnte kein freies Eisen nachgewiesen werden. Die latente Eisenbindungskapazität verdreifachte sich vom Tag der Geburt (7,6±2,8 µmol/l) bis zum elften Lebenstag (20±4,4 µmol/l) und sank dann wieder auf das Niveau von 15,4±5,2 µmol/l (Tag 49) ab. Die geringen LEBK-Werte kurz nach der Geburt sind vermutlich auf die freien Eisenionen, die beim Abbau des fetalen Hämoglobins freiwerden, zurückzuführen. Die Konzentration des Gesamteisens im Serum zeigte erwartungsgemäß einen gegensätzlichen Verlauf, und sank nach der Geburt auf 60% des Ausgangswertes (16,4±6,7 µmol/l am tag 0) ab, um dann ab dem fünften Lebenstag kontinuierlich bis zum Ende des Untersuchungszeitraumes auf 26,5±3,2 µmol/l (Tag 79) anzusteigen. Es wurden die TEAC-Werte von kranken und gesunden Kälbern gegenüber gestellt. Dabei konnten keine Unterschiede im Niveau und im Verlauf der TEAC-Kurven nachgewiesen werden. Bei der geringen Anzahl an kranken Tieren (nur sechs Kälber) in dieser Untersuchung stellte sich die TEAC nicht als deutlicher prognostischer Faktor hinsichtlich der Morbidität heraus. Um eine endgültige Aussage darüber zu treffen, muss eine größere Tierzahl untersucht werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/19
Die vorliegende Arbeit hat die Bedeutung von Leukozyten-Endothelinteraktionen bei der globalen zerebralen Ischämie zum Thema. Weiße Blutkörperchen besitzen ein enormes pathophysiologisches Potenzial, das bei Überaktivierung oder Fehlregulation für viele Symptome von Patienten mit entzündlichen Erkrankungen und für den Untergang von Gewebe verantwortlich ist. Leukozyten sind Mediatorzellen des sekundären Gewebeschadens bei der Ischämie und nachfolgenden Reperfusion, wie für viele Organe gezeigt wurde. Auch bei der globalen zerebralen Ischämie wird eine pathogenetische Rolle von Leukozyten – bislang kontrovers – diskutiert. Zahlreiche Befunde sind aus klinischen und experimentellen Studien hervorgegangen, die sowohl für als auch gegen eine Beteiligung von aktivierten Leukozyten am ischämischen Hirnschaden sprechen. Die Bedeutung von Leukozyten-Endothelinteraktionen und von Veränderungen der zerebralen Mikrozirkulation sind in diesem Zusammenhang nach wie vor nicht geklärt. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war daher, das Verhalten von Leukozyten und die zerebrale Mikrozirkulation bei der globalen zerebralen Ischämie zu untersuchen, einschließlich der morphologischen und funktionellen Auswirkungen von pathologischen Veränderungen. Für diese Untersuchungen wurde erstmals ein chronisches Modell der globalen zerebralen Ischämie mit Mongolischen Wüstenrennmäusen etabliert, das die Quantifizierung von Parametern der Mikrozirkulation, insbesondere von Leukozyten-Endothelinteraktionen, ermöglichte, sowie von funktionellen Defiziten und von Nervenzelluntergängen. Die Präparation eines geschlossenen Schädelfensters mit Erhalt einer intakten Dura mater und die einfache, wenig traumatische, extrakranielle, reversible Unterbindung beider Halsschlagadern zur Induktion der Ischämie erlaubte das Überleben der Versuchstiere. Somit konnte die intravitale Fluoreszenzmikroskopie zur Analyse der zerebralen Mikrozirkulation mit der Erhebung morphologischer Parameter anhand histologischer Untersuchungen und von funktionellen Defiziten bei denselben Versuchstieren unter chronischen Bedingungen kombiniert werden. Die beidseitige, 15-minütige Karotisokklusion führte zur ausgeprägten Ischämie des Großhirns gefolgt von einer, auch in anderen Untersuchungen beschriebenen, typischen postischämischen Hyper- und verzögerten Hypoperfusion des Gehirns. Diese Änderungen der Hirndurchblutung konnten in enger Korrelation mit Laser-Doppler Fluxmetrie und Bestimmung der arteriovenösen Transitzeit bestätigt werden. Die einfache Berechnung der arteriovenösen Transitzeit wurde als Verfahren validiert die regionale Durchblutung wiederholt und ohne Traumatisierung durch Intravitalmikroskopie zu bestimmen. Die globale zerebrale Ischämie führt zu einer eher kurzen Aktivierung von Leukozyten-Endothelinteraktionen mit stetem Anstieg der Zahl rollender und adhärenter Leukozyten in postkapillären Venolen in der frühen Reperfusionsphase bis 3 Stunden nach dem Insult. Sechs Stunden nach Reperfusionsbeginn nahm die Leukozytenaktivierung wieder ab, nach 7 Stunden war sie auf das Niveau von Kontrolltieren abgefallen. Die Aktivierung war unabhängig vom Status der mikrovaskulären Perfusion; sie konnte in den histologischen Schnitten mit Leukozyten-spezifischer Färbung auch in den tiefen, parenchymatösen Strukturen nachgewiesen werden. Unter Kontrollbedingungen fanden in den Hirngefäßen keine Interaktionen von Leukozyten mit dem Endothel statt, eine weitere Beobachtung, die wie der Erhalt der Blut-Hirnschrankenintegrität für die Qualität des Modells spricht. Ein andauernder Verschluss von Kapillaren durch Leukozyten – Plugging – konnte nicht beobachtet werden. Ebenso wenig wurde eine Veränderung der Zahl perfundierter Kapillaren in der postischämischen Phase gefunden, die Kapillardichte blieb nach dem ischämischen Insult unverändert. Eine globale Ischämie des Gehirns führt zu neurologischen Defiziten, Änderungen des Verhaltens und zu einer Abnahme des Körpergewichts. Vier Tage nach Insult wurde ein erheblicher Untergang von selektiv vulnerablen Nervenzellen im Kortex, Hippocampus und Striatum festgestellt, wobei das Ausmaß des Zellverlusts im Kortex mit dem Auftreten der funktionellen Ausfälle korreliert war. Ein statistischer Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der Leukozytenaktivierung und des neurologischen Defizits oder dem Verlust an Körpergewicht konnte nicht festgestellt werden. Ebensowenig konnte bestätigt werden, dass vermehrtes Vorkommen von Rollern und Stickern den ischämischen Gewebeschaden vergrößert. Im Gegenteil – wider alle Erwartungen – war das Ausmaß der Leukozytenaktivierung direkt proportional zur Anzahl überlebender Neurone in vulnerablen Hirnarealen. Dieser Zusammenhang war als Trend in fast allen Hirnarealen erkennbar und erreichte in einigen sogar signifikantes Niveau. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen, dass die globale zerebrale Ischämie Leukozyten-Endothelinteraktionen aktiviert – allerdings nur vorrübergehend. Eine Beteiligung der Leukozytenaktivierung an der postischämischen Minderperfusion des Gehirns war nicht nachweisbar. Die Ausgangshypothese, dass aktivierte Leukozyten den ischämischen Hirnschaden verstärken, konnte nicht bestätigt werden. Das Vorliegen eines statistischen Zusammenhangs zwischen dem Ausmaß der Leukozytenaktivierung und der Zahl von überlebenden Nervenzellen könnte neue Hypothesen generieren; z. B. könnten aktivierte Leukozyten neuroprotektive Eigenschaften haben und/oder regenerative Prozesse im postischämischen Gehirn unterstützen. Zusammengefasst kommt es in diesem experimentellen Modell einer globalen zerebralen Ischämie beim Gerbil zu einer transitorischen Aktivierung von Leukozyten-Endothelinteraktionen, jedoch ohne dass dadurch der sekundäre Hirnschaden verstärkt würde. Diese Beobachtung ist neu – sie kann hierzu vorliegende widersprüchliche Befunde über die Bedeutung von Leukozyten-Endothelinteraktionen bei der globalen Ischämie besser verständlich machen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Zusammenfassung Trotz beträchtlicher Fortschritte in der antibiotischen Behandlung bakterieller Erkrankungen blieb der Krankheitsverlauf und die Sterberate der bakteriellen Meningitis, insbesondere der Pneumokokkenmeningitis, innerhalb der letzten Jahre unverändert. Mit der Erkenntnis, daß das Ausmaß der intrakraniellen Entzündung positiv mit dem Verlauf der Erkrankung korreliert, gewann die Frage nach der Rolle der Leukozyten im Rahmen des Krankheitsgeschehens zunehmend an Bedeutung. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war daher, die Bedeutung von Granulozyten, Monozyten und des Zusammenspiels dieser beiden Zellarten im Rahmen der pathophysiologischen Abläufe während der experimentellen Pneumokokkenmeningitis aufzudecken. Insbesondere wurden Veränderungen in den Parametern intrakranieller Druck, Liquorpleozytose und Blut-Hirnschrankenstörung in der Frühphase und im fortgeschrittenen Stadium der Meningitis untersucht. Hierfür kamen zwei Tiermodelle zur Anwendung: 1) Frühphase der Erkrankung: Hierbei wurde narkotisierten Ratten durch intrazisternale Injektion von Hitze-abgetöteten Pneumokokken (HKP) eine Meningitis induziert. Anschließend wurden über einen Zeitraum von sechs Stunden kontinuierlich Blutdruck, intrakranieller Druck und Temperatur überwacht. Eine Stunde vor Versuchsende erhielten die Tiere 1 ml Evans-blau zur Quantifizierung der Blut-Hirnschrankenstörung intravenös injiziert. Nach Ablauf des Beobachtungszeitraums wurden Liquorproben zur Bestimmung der Zellzahl und Evans-blau-Konzentration und Gehirnproben zur histologischen Aufarbeitung gewonnen. 2) Fortgeschrittenes Stadium der Erkrankung (Spätphase): In diesem Modell wurde die Meningitis mittels transkutaner Injektion von Streptococcus pneumoniae Serotyp 3 in die Cisterna magna ausgelöst. 24 Stunden nach Injektion wurden auch bei diesen Tieren die Leukozytenzahl und Evans-blau Konzentration im Liquor bestimmt sowie Gehirnproben zur weiteren Aufarbeitung gewonnen. Um die Beteiligung der Granulozyten an den pathophysiologischen Veränderungen während der Früh- bzw. Spätphase der bakteriellen Meningitis untersuchen zu können, wurden die Versuchstiere mit einem gegen polymorphkernige Leukozyten gerichteten Antikörper (Rabbit Anti-Rat-PMN-Antikörper) vorbehandelt, wodurch eine nahezu vollständige Depletion der Granulozyten erreicht wurde. Um ebenso die durch Monozyten bedingten Auswirkungen während der Frühphase der Pneumokokkenmeningitis feststellen zu können, wurde eine weitere Gruppe mit λ-Carrageenan vorbehandelt, einer Substanz, deren toxische Wirkung auf mononukleäre Zellen bekannt ist. In einer dritten Gruppe schließlich wurden beide Wirkstoffe in Kombination miteinander verabreicht. Für die Frühphase der Pneumokokkenmeningitis ergaben sich folgende Ergebnisse: 1) Die intrazisternale Gabe von Hitze-abgetöteten Pneumokokken führte im Verlauf von sechs Stunden bei den Ratten zu einem Anstieg des intrakraniellen Drucks, der Liquorleukozytenzahl und zur Störung der Blut-Hirnschrankenfunktion. 2) Die Depletion neutrophiler oder monozytärer Zellen bewirkte bei den Versuchstieren eine signifikante Reduktion der Liquorpleozytose und des intrakraniellen Druckanstieges. Gemessen an der Evans-blau-Extravasation wiesen diese Tiere auch eine geringere Funktionsstörung der Blut-Hirnschranke auf. 3) Bei den zweifach-depletierten Tieren waren diese Ergebnisse noch ausgeprägter. Sie zeigten bzgl. des intrakraniellen Druckanstieges, der Liquorpleozytose und Blut-Hirnschrankenfunktion keinen wesentlichen Unterschied zu unbehandelten Kontrolltieren. Für das fortgeschrittene Stadium der Meningitis zeigte sich folgendes: Nach Depletion granulozytärer Zellen ließ sich auch hier eine deutliche Reduktion des intrakraniellen Druckanstieges, der Liquorpleozytose und der Blut-Hirnschrankenstörung erreichen. Allerdings war diese Reduktion weitaus schwächer ausgeprägt als in den vorangegangenen Untersuchungen. Derzeit liegen noch keine Langzeituntersuchungen zur Wirkdauer des gegen polymorphkernige Leukozyten gerichteten Antikörpers vor. Daher ist nur zu vermuten, daß möglicherweise ein zunehmender Wirkverlust des Antikörpers während des Experiments für diese Diskrepanz verantwortlich sein könnte. Unterstützung findet diese Annahme durch den eindeutig höheren prozentualen Anteil neutrophiler Zellen in Differentialblutbildern von Langzeitversuchen verglichen mit denjenigen der Kurzzeitversuche. Da mit Carrageenan vorbehandelte Tiere zum Teil erhebliche Blutdrucksenkungen im Laufe des Experimentes aufwiesen, war es nicht möglich, diese Substanz in den Langzeitversuchen einzusetzen. Zusammenfassend konnte mit dieser Arbeit gezeigt werden, daß Granulozyten, aber auch Monozyten eine essentielle Rolle im Hinblick auf die Ursachen pathophysiologischer Veränderungen während der Früh- und vermutlich auch der späteren Phase der Pneumokokkenmeningitis spielen. Andere Methoden zur Depletion monozytärer Zellen sollten künftig angewendet werden, um die Auswirkungen einer Monozyten-Depletion auf die fortgeschrittene Phase der Pneumokokkenmeningitis genauer untersuchen zu können. Es kommen verschiedene Mechanismen in Betracht, wie Granulozyten und Monozyten zu diesen Veränderungen führen können: 1) Neutrophile sind als Produzenten gewebezerstörender Faktoren bekannt. Ihr Waffenarsenal umfaßt eine Vielzahl toxischer Metabolite, darunter freie Sauerstoffradikale, Stickstoffmonoxid und Enzyme wie Matrix-Metalloproteinasen. In vorangegangenen Studien wurde bereits die Relevanz dieser Mediatoren für die bakterielle Meningitis belegt (z.B. Pfister et al., 1990 a,b; Koedel et al., 1995; Paul et al., 1998). Ohne Mithilfe anderer Mitglieder des Immunsystems sind Neutrophile nicht fähig zwischen fremden und wirtseigenen Antigenen zu unterscheiden; ihre „Waffen“ richten sich in diesem Fall auch gegen den eigenen Wirt. Frühere Studien zeigten, daß im Liquorraum von einem Komplementmangel ausgegangen werden muß und somit hier der zellulären Abwehr die nötige Unterstützung fehlt, um das richtige Ziel der Zerstörung preiszugeben. 2) Monozyten/Makrophagen gelten als Hauptproduzenten von IL-1 und anderen Chemokinen, die als chemotaktisches Signal für Neutrophile dienen. Sie stellen damit unverzichtbare Komplizen und Vorläufer für granulozytäre Zellen dar, da sie wesentlich an deren Immigration in den Subarachnoidalraum beteiligt sind. Ferner könnten mononukleäre Zellen durch ihre Freisetzung von Glutamat direkt an den auftretenden Schäden beteiligt sein.
Fakultät für Biologie - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/06
Die vorliegende Arbeit beschäftigte sich mit verschiedenartigen Aspekten zum Thema Opiatentzug. Dabei wurde die Funktionalität µ-Opioidrezeptor-gekoppelter G-Proteine in der intrazellulären Signaltransduktionskaskade im Entzug und unter chronischer Opiatverabreichung untersucht. Als Ergebnis dieser Studie, die mittels einer in situ [S35]-GTPγSAutoradiographie durchgeführt wurde, konnte die Erkenntnis bestätigt werden, nach der eine Adaption auf extern zugeführte Opioide nicht auf einer Veränderung von Rezeptoren oder deren Interaktion mit G-Proteinen beruht (Kapitel 2). Vielmehr scheinen intrazelluläre, durch Genexpression gesteuerte Mechanismen für eine erfolgreiche Adaption an veränderte Umweltbedingungen ausschlaggebend zu sein. Hierbei spielt eine veränderte Transkription von CREB und somit in Folge eine erhöhte Transkription der Adenylatcyclase eine tragende Rolle. Eine weitere Studie beschäftigte sich mit einem neuartigen Konzept zur Verstärkung von opioidagonistischen Wirkungen durch die Zugabe von Opioidantagonisten in geringer Dosierung (low dose Naloxon-Konzept, Kapitel 3). Hier konnte in verhaltensbiologischen Untersuchungen kein Effekt nachgewiesen werden. Insbesondere konnte nicht nachgewiesen werden, dass die Koverabreichung von low dose Naloxon während der Abhängigkeitsentwicklung Entzugserscheinungen moduliert. Beide Studien beschäftigen sich direkt und indirekt mit der in der Wissenschaft intensiv diskutierten Frage der Existenz von Gs-Proteingekoppelten Opioidrezeptoren, die neben den bereits bekannten Gi/o-Protein-gekoppelten Opioidrezeptoren in der Zellmembran lokalisiert sind. Ein autoradiographischer Nachweis hierzu steht bislang aus. Abhilfe könnte eine weiterentwickelte [S35]-GTPγSAutoradiographie schaffen, in der durch selektive Blockade der Gi/o-Protein-gekoppelten Opioidrezeptoren durch Pertussistoxin ein Nachweis Gs-Protein-gekoppelter Opioidrezeptoren in situ möglich sein müsste. Ein direkter Nachweis dieser Kopplung eröffnet völlig neuartige Perspektiven in der modernen Opioidpharmakologie, da durch selektive Liganden dieser Gs-Protein-gekoppelten Rezeptoren die Opiatwirkung in der klinischen Anwendung verstärkt werden könnte. Möglicherweise findet dieses Wirkprinzip bereits unbeabsichtigt seit Jahren Anwendung: der Opiatagonist Tilidin (Valoron N) kommt bei der Behandlung mittelschwerer bis schwerer Schmerzen zum Einsatz. Als Besonderheit ist diesem Präparat der Opiatantagonist Naloxon im Verhältnis 1:12,5 (Einzeldosis: 4 mg Naloxon/50 mg Tilidin) beigemischt, um eine missbräuchliche Anwendung zu unterbinden. Bei normaler therapeutischer Dosierung unterliegt der Naloxonanteil einem intensivenhepatischen Abbau, so dass Tilidin voll wirksam ist. Bei missbräuchlicher Einnahme hoher Dosen durch Opiatabhängige wird der Naloxonanteil nicht vollständig metabolisiert; Entzugssymptome werden provoziert oder bereits bestehende werden verstärkt. Tilidin selbst wird in der Leber zu Nortilidin und Binortilidin metabolisiert, wobei Nortilidin als der eigentliche Opiatagonist am Rezeptor angesehen wird (Schulz et al. 1978). Möglicherweise passieren aber geringste Spuren von Naloxon bei normalem therapeutischen Einsatz die Leber und könnten folglich im low dose -Bereich wirksam werden. Über die Wirkungsweise low dose Naloxon-vermittelter Verstärkung der analgetischen Wirkung von Opiaten können nur rein hypothetische Ansätze formuliert werden. Neben den bereits diskutierten Gs-Protein gekoppelten Opioidrezeptoren könnte auch ein Einfluss auf die Internalisierung von Opioidrezeptoren möglich sein. Hier steht, neben dem dringend nötigen Nachweis Gs-Protein gekoppelter Opioidrezeptoren, ein völlig neuartiges Forschungsgebiet der Opioidpharmakologie offen. Im letzten Teil der vorliegenden Arbeit konnte erstmals das Phänomen konditionierter Opiatentzug näher charakterisiert werden (Kapitel 4). Auch wenn es nicht gelang, aus der Vielzahl an Entzugserscheinungen die wichtigsten Kardinalsymptome zu konditionieren, so besteht dennoch kein Zweifel, dass Entzugssymptome ausreichend konditioniert werden können und dass diese konditionierten Symptome mit einer Aktivierung von Stressmechanismen verbunden sind. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass mit der Präsentation des konditionierten Stimulus eine massive neuronale Aktivität im Locus coeruleus ausgelöst wird. Dieses Kerngebiet ist seit Jahren ohne Zweifel für die Ausbildung der meisten körperlichen Entzugssymptome während eines Opiatentzugs verantwortlich (Aghajanian, 1978; Maldonado et al., 1992b). Gerade in den letzten Jahren kommt dem konditionierten Entzug die Aufmerksamkeit zu, die ihm möglicherweise in seiner Bedeutung im Rückfallverhalten zusteht. Neueste Studien (Schulteis et al., 2000) zeigen deutlich, dass konditionierte Entzugserscheinungen mit dem Kerngebiet assoziiert werden, die für die hedonistische Beurteilung eines Ereignisses ausschlaggebend sind. Obwohl in frühen Studien durch Befragung von Abhängigen kein Einfluss konditionierter Entzugserscheinungen auf Rückfallverhalten nachgewiesen werden konnte (McAuliffe, 1982), stellt sich berechtigterweise die Frage, ob von Drogensüchtigen bzw. entzogenen Patienten der Reflexbogen, der zum Rückfall führte, überhaupt als solcher erkannt und benannt werden kann. Gerade das stereotype Ablaufen suchtrelevanter Konditionierungs- und Sensibilisierungsmechanismen entzieht sich oftmals dem Bewusstsein des Suchtkranken (Zieglgänsberger und Spanagel, 1999). In frühen tierexperimentellen Studien waren Versuchstiere nicht in der Lage, die im konditionierten Entzug auftretenden Entzugserscheinungen durch Trinken von opioidagonistischer Lösung zu lindern (Stewart et al., 1984). Dabei stellt gerade die orale Verabreichung von z.B. Morphin auf Grund der schlechten Resorption aus dem Gastrointestinaltrakt eine schlechte Art der Verabreichung von Opiaten dar (Gellert und Holtzman, 1978). In einem konditionierten Entzugsgeschehen kommt daher der schnellen intravenösen Verabreichung von Opiaten tragende Bedeutung zu. Opiatsucht stellt sich als komplexes Krankheitsbild dar, zumal die Patienten nicht nur von einem Opiat abhängig sind, sondern meist Polytoxikomanen sind. Dennoch erscheint gerade der konditionierte Entzug als ein wichtiges Element im Rückfallverhalten, möglicherweise eben nur im Zusammenspiel anderer suchtrelevanter Parameter. Aufschluss inwieweit hier konditionierte Entzugs-erscheinungen eine tragende Rolle spielen, könnte ein Tierexperiment darstellen, in dem auf Entzug konditionierte Versuchstiere gelernt haben, sich über eine intracerebroventriculare Injektion Morphin zuzuführen. Nur ein schneller, unmittelbarer Wirkungseintritt von Morphin greift in den Reflexbogen ein, der von den meisten Patienten im Rückfall nicht kognitiv wahrgenommen wird. Kein anderer Stoff begleitet die Menschheit so lange wie der Saft der Kapseln des Schlafmohns und bei keinem anderen Stoff liegen Wohl und Wehe so eng beisammen. Opium und seine in der modernen Medizin angewandten Derivate stellen nach wie vor die potentesten Schmerzmittel dar. Bis heute gibt es keine vergleichbaren Analgetika. Die erstaunliche Kongruenz zwischen speziellen Rezeptoren im Gehirn und einem sekundären Pflanzenalkaloid bringt die moderne Opioidpharmakologie immer wieder in den Konflikt zwischen maximaler Schmerzlinderung und den fatalen Folgen dieser Therapie, die in Toleranz, Abhängigkeit und Entzug münden kann. Dennoch bemühten sich seit Menschengedenken Ärzte und Wissenschaftler um die Vorteile dieses Prinzips und so sollte es eines Tages gelingen, die schmerzlindernde Komponente der Opiate von den negativen Auswirkungen abzukoppeln.