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SummaryIn dieser Episode von 'One and a Half Therapists' diskutieren Michael Kern und Patrick Dempt das Thema Cholesterin. Sie klären Mythen, die Rolle von Cholesterin im Körper, den Einfluss von Ernährung und Lebensstil sowie die Auswirkungen von Statinen. Die beiden Experten betonen, dass Cholesterin überlebensnotwendig ist und dass ein gesunder Lebensstil entscheidend für die Regulierung des Cholesterinspiegels ist.KeywordsCholesterin, Gesundheit, Ernährung, Statine, Entzündungen, HDL, LDL, Lebensstil, Herzgesundheit, PräventionTakeawaysCholesterin ist überlebensnotwendig.Die Ernährung hat wenig Einfluss auf die Cholesterinproduktion.Cholesterin ist wichtig für die Zellmembran und Hormone.Entzündungen können den Cholesterinspiegel erhöhen.Statine behandeln nicht die Ursachen von erhöhtem Cholesterin.Das Verhältnis von HDL zu LDL ist entscheidend.Lebensstilfaktoren beeinflussen Cholesterinwerte.Bewegung und gesunde Ernährung sind wichtig.Omega-3-Fettsäuren können den HDL-Spiegel erhöhen.Man sollte keine Angst vor Cholesterin haben.TitlesCholesterin: Mythen und WahrheitenDie essentielle Rolle von Cholesterin im KörperSound Bites"Cholesterin ist überlebensnotwendig.""Die Menge macht das Gift.""Statine beheben nicht die Ursache.""Habt keine Angst vor Cholesterin."Chapters00:00 Einführung in das Thema Cholesterin02:57 Mythen und Fakten über Cholesterin06:11 Die Rolle von Cholesterin im Körper09:09 Cholesterin und Entzündungen12:10 Statine und ihre Auswirkungen15:00 Lebensstil und Cholesterinwerte18:10 Empfehlungen für einen gesunden CholesterinhaushaltLust auf mehr? Dann Abonniere unseren Podcast und bleibe am Puls der neuesten Gesundheitstrends!**Folge uns auch auf Social Media:**Homepages: www.kernxund.de und www.patrick-dempt.deInstagram: @kernxund und @patrickdempt_personaltrainingONE AND A HALF THERAPISTSInformativ - Inspirierend - Unwiderstehlich Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Winkelheide, Martin www.deutschlandfunk.de, Sprechstunde
Teresa Arrieta erklärt anlässlich ihres am Freitag startenden Medumio Cholesterin Kongresses alles über deine Blutfette: Cholesterin LDL HDL Triglyceride und warum du mit Statinen vorsichtig sein solltest Melde dich jetzt kostenfrei zum Cholesterin Kongress an https://bit.ly/cholesterinkongress Teresa´s Shop für exogene Ketone: https://linkmate.one/link/Teresa Teresa´s Newsletter https://www.strahlkraft.biz/mein-allerbester-newsletter/
Winkelheide, Martinwww.deutschlandfunk.de, SprechstundeDirekter Link zur Audiodatei
Das Cholesterin - jeder hat davon gehört, meistens in Verbindung mit Krankheit und Tod. Was ist Cholesterin? Ist es giftig? Muss ich sterben, wenn ich Butter oder Eier esse? Es ist - wie immer - nicht so einfach. Zu Gast ist der Biochemiker und Atheroskleroseforscher Andreas Ritsch von der Medizinischen Universität Innsbruck, im Interview zu den guten und bösen Seiten des Cholesterins, Statinen, Rahm-Mahlzeiten und verstopften Briefkästen. Gast: Andreas Ritsch
Ein hoher Cholesterinwert gilt als Risikofaktor für die Gesundheit. Cholesterinsenkende Medikamente sind hier aus schulmedizinischer Sicht das Mittel der Wahl. Ernährungsexpertin Prof. Dr. Michaela Döll weist jedoch auf die Nebenwirkungen von Statinen hin: Kopfschmerzen, Hautirritationen, Muskelschmerzen, sogar Nieren- und Leberschädigungen sind möglich. Und oft werden sie zu leichtfertig verschrieben, ohne alternative Therapien in Erwägung zu ziehen. Deshalb verfolgt Frau Prof. Döll einen anderen Ansatz, wie es gelingt, den Cholesterinspiegel auf natürliche Weise dauerhaft zu senken. Wir haben mit ihr auch über die Ernährung gesprochen und ob die wirklich eine Rolle dabei spielt.
Studie zeigt Effekt auch bei Statinen & Omega-3-Fettsäuren. Weitere Informationen: https://jnnp.bmj.com/content/early/2019/08/29/jnnp-2019-320912
Heute geht es innerhalb einer kleinen Serie zu Ernährung um das Thema Cholesterin. // Cholesterin? // Lipoproteine Low densitiy, niedrige Dichte Gut / schlecht Hohe dichte, korreliert nur Nüchtern Die neue Leitlinie fordert nicht nüchtern zu sein für Lipidprofil LDL-C ist ausreichend, sofern die Triglyceride nicht über 400 mg / dl liegen. // Cholesterin-reduzierte Diät // Ca. 30.000 Erwachsenen USA mittlere Nachbeobachtungszeit von 17,5 Jahren // Höherer Konsum von Eiern und anderem Cholesterin (Fleisch) korreliert mit HKL-Erkrankung und Sterblichkeit, Dosis-Wirkungs-Beziehung. // Einschränkungen: // Zusammenhang zwischen Eierkonsum/Cholesterin mit Plasmalipiden und Lipoproteinen nicht untersucht, nur vermutet LDL Es existieren aber Studien bei denen alle Bestandteile der Diät außer Cholesterin kontrolliert wurden, dort steigende LDL-C: Ginsberg et al. Arterioscler Thromb. 1994;14(4):576-586; Ginsberg et al. Arterioscler Thromb Vasc Biol. 1995;15(2):169-178. Aber nicht immer: Nicht immer: Blesso & Fernandez Nutrients. 2018; 10(4):E426. Beobachtungstudie, keine gezielte Intervention mit Kontrolle, nur Korrelation, keine Ursachen-Wirkungsbeziehung, Nur für sehr hoher Ei-Verzehr 2-4 Eier pro Tag deutlich (ähnlich Salz-Studien…) // Demgegenüber // Gewichtsverlust / Diät // Ob Fett- oder Kohlehydrat-reduzierte Diät, egal, innerhalb 12 Monaten -> Nochmal separat Diäten... // doi:10.1001/jama.2018.0245 // Fett-Ersatz/Austauschstoffe // ErsatzPhysikalischen Eigenschaften von Fett, chemisch keine Ähnlichkeit mit natürlichen Fetten. Zucker mit anderen Kohlenhydraten und Fettsäuren und Paraffinen (Erdöl / Braunkohle) Olestra seit den 1990er-Jahren zugelassen, nicht EU. kein Brennwert, unverdaulich, unverwertet wieder ausgeschieden: Kartoffelchips und andere Snacks. // AustauschIn der EU zugelassen. Natürliche Ausgangsprodukte, Kohlenhydraten oder Eiweiß. Vor allem in Light-Produkten, um den Fettgehalt und Brennwert zu reduzieren. Nur begrenzt erhitzen, da Eiweiß nur bis etwa 65°C hitzestabil. In Süßspeisen, Eiscreme oder Mayonnaise. Carrageen, Inulin, Maltrin: Kohlenhydrat bzw. Stärke Simplesse: Eiweiß // Beides pervers: Ungesunde Fehlernährung wird zum Schein korrigiert Hände weg / Löffel weg von solchen prozessierten Kunstprodukten // Cholesterin-Senker Statin Ezetimib - HDL - Ionenaustauschharze - Antientzündlich Cantos HKL gesenkt DOI: 10.1056/NEJMoa1707914 => Statin-Therapie // Durch die pharmakologische Senkung des LDL-C werden die ASCVD-Ereignisse (Myokardinfarkt, Schlaganfall und kardiovaskulärer Tod) reduziert. // Das Prinzip, dass eine niedrigere LDL-C-Dosis besser ist, wurde durch neue Studien bestätigt Ezetimib oder Proprotein-Convertase-Subtilisin / Kexin Typ 9 (PCSK9)-Hemmer zu einer Statin-Therapie addiert wurden. // Sekundärprävention= Wenn klinische Symptome, // LDL-C um mehr als 50% reduzieren, Statine hoher Intensität Atorvastatin ≥ 40 mg / d oder Rosuvastatin ≥ 20 mg / dl Bei sehr hohem Risiko (Abbildung) LDL-C auf weniger als 70 mg / dl Ezetimib und gegebenenfalls einen PCSK9-Inhibitor, Alirocumab und Evolocumab. // Primärprävention = Noch keine Symptome, aber LDL-C ≥ 190 mg/dL geringere vaskuläre Ereignisse mit Statinen, nicht jedoch Ezetimib.40-75 JDiabetes + LDL-C von 70 mg / dl Statin-Therapie mit mittlerer Intensität.HKL-Risiko berechnet niedriges Risiko über einen Zeitraum von 10 Jahren weniger als 5% bezeichnet mittel 7,5% bis 19,9% Reduktion um mehr als 30% hoch 20% oder höher ie bei Patienten mit Symptomen: LDL-C-Reduktion von mehr als 50% einleiten; // doi:10.1001/jama.2019.0015 // WissenslückenPersonen im Alter von 20 bis 40 Jahren ≥ 160 mg / dL + Familienanamnese + hohen HKL-Risiko; aber epidemiologische Studien Anza...
Statine sind wichtige Arzneistoffe für Patienten mit einem hohen Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse wie etwa einen Herzinfarkt.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 17/19
Systemische Immunsuppression nach Herztransplantation wurde in den letzten zwanzig Jahren fast ausschließlich unter Zuhilfenahme von Calcineurininhibitoren (CNI) wie Tacrolimus oder Ciclosporin A durchgeführt. Diese Medikamente besitzen jedoch ein erhebliches Nebenwirkungsprofil, und reduzieren insbesondere aufgrund ihrer Nephrotoxizität die Lebensqualität und Lebenserwartung der Patienten. Mit Proliferations-Signal-Inhibitoren wie Sirolimus und Mycophenolat Mofetil (MMF) stehen jedoch auch Immunsuppressiva zu Verfügung die ein anderes Nebenwirkungsprofil besitzen. Frühere Studien, mit dem Versuch Therapieregime zu ändern, auf Calcineurininhibitoren zu verzichten und ausschließlich auf Sirolimus und MMF zu wechseln, brachten vielversprechende Ergebnisse in Bezug auf Abstoßungsfreiheit und Transplantatvaskulopathie. Die Nierenfunktion konnte durch den Therapiewechsel erhalten werden und eine fortschreitende Nierenschädigung sogar verhindert werden (Fenandez-Valls M.2005). Alle diese bisherigen Untersuchungen basierten jedoch auf Studienprotokollen, die ein spätes Absetzen der Calcineurininhibitoren vorsahen. In dieser Studie wurden fünfzehn Patienten unmittelbar ab dem Zeitpunkt der orthotopen Herztransplanatation mit einer Calcineurininhibitor freie Immunsuppression behandelt. Als Basis- immunsuppression erhielten die Patienten Sirolimus (Rapamune®, Wyeth Pharma, Münster) mit angestrebtem Plasmaspiegel zwischen 10 und 15ng/ml, MMF (Cellcept®, Roche Pharmaceuticals AG, Basel, Schweiz) mit angestrebtem Talspiegel zwischen 1,5 und 4 µg/ml, sowie Corticosteroide (Prednisolut®, Mibe GmbH, Sandersdorf-Brehna) mit einer Dosis von initial 1mg/kg/Tag auf 0,1mg/kg/Tag ausgeschlichen. Die Patienten wurden über einen Zeitraum von fünf Jahren nachuntersucht. Dabei wurde neben dem Überleben der Patienten unter anderem die Häufigkeit von Abstoßungsreaktionen, Transplantatvaskulopathie, Pumpfunktion des Grafts, Nierenfunktion sowie Lipid und Glucosestoffwechsel beobachtet. Unsere Studie zeigte, dass de novo Calcineurininhibitor-freie Immunsuppression nach Herztransplantation mit guten klinischen Ergebnissen möglich ist, 14 der 15 in die Studie eingeschlossenen Patienten waren nach fünf Jahren am Leben. Die Anzahl der Abstoßungsreaktionen war jedoch höher als unter konventioneller Immunsupression. In unserer Studie, mit komplett CNI freiem Therapieprotokoll, war nach fünf Jahren lediglich bei 40% der Patienten keine Abstoßungsreaktion aufgetreten. Im Rahmen der Transplantatvaskulopathie kommt es nach Herztransplantation häufig zu einer Intimaproliferation und so zu einer Einengung der Gefäßdurchmesser. Die TVP stellt langfristig die primäre Ursache für ein Transplantatversagen dar und führt so entweder zum Tode oder zu einer erneuten Transplantation. In unserer Kohorte wurde über einen Beobachtungszeitraum von 5 Jahren keine Transplantatvaskulopathie beobachtet. Die Serumtriglyceridspiegel waren trotz Therapie mittels Statinen erhöht. Die chronische Nierenschädigung durch Calcineurininhibitoren ist irreversibel und die Nierenfunktion kann sich nur in geringem Maße erholen, wenn diese abgesetzt werden (Ojo AO, 2003). Sowohl MMF als auch Sirolimus haben keine nephrotoxischen Effekte und die Kombination beider verspricht einen Erhalt der Nierenfunktion über lange Zeit. Die Nierenfunktion in unserer Kohorte blieb nicht nur stabil, sondern verbesserte sich sogar leicht in dem Zeitraum der 5-Jahres Untersuchung. In keinem Fall wurde eine Nierenersatztherapie erforderlich. Die Kombination von MMF und Sirolimus mit kompletter Vermeidung von Calcineurininhibitoren scheint die Nierenfunktion zu erhalten und verbessert daher auch das Langzeit - Überleben. Während die Nephrotoxizität vermieden werden konnte, traten aber häufig andere nachteilige Ereignisse auf. Chirurgische Interventionen aufgrund von Perikardergüssen wurden in 5 Fällen erforderlich. Auch Pleuraergüsse, periphere Ödeme und venöse Thrombosen wurden beobachtet. Zwei Patienten mussten zwischenzeitlich aus der Studie genommen werden, da schwere gastrointestinale Nebenwirkungen auftraten. In drei Fällen wurde eine Konversion zu Calcineurininhibitoren nötig, da verzögerte Wundheilung auftrat, die eventuell auf den antiproliferativen Effekten von Sirolimus auf Fibroblasten beruht. Beim Vergleich mit Calcineurininhibitor basierter Immunsuppression, sollten uns mehrere Ergebnisse davor warnen, diese Therapie als Standard nach Herztransplantation zu verwenden. Allen voran die Anzahl der Abstoßungsreaktionen. Diese können schwerwiegende Folgen haben und schlimmstenfalls zu irreversiblem Transplantatversagen führen. Für Patienten, die beispielsweise ein beginnendes Nierenversagen haben, ist diese Immunsuppression jedoch ins Auge zu fassen. Unsere Daten zeigen einen außergewöhnlichen Effekt in Bezug auf das Auftreten der Transplantatvaskulopathie, dem Verlauf der Nierenfunktion und dem Auftreten von Transplantatvaskulopathie, verglichen mit Patienten, die mit Calcineurininhibitoren behandelt wurden. Die Verbesserung der Nierenfunktion für Patienten, mit beginnendem Nierenversagen ist ermutigend, hinsichtlich Erhaltung von Nierenfunktion und damit Lebensqualität nach Herztransplantation
Ein Interview mit Katrin Blanck-Köster vom Bildungszentrum Schlump zur 2. Fachtagung Pflege Kritisch Kranker am 10. April in Hamburg. Ausserdem dabei: ein kleiner Vorgucker auf das Interview mit Professor Uta Gaidys von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Dabei wird es um den Masterstudiengang Pflege an der HAW gehen. Liebe Hörer, Ihr wisst jetzt Bescheid: Die DGF kann auch in Hamburg noch weitere Mitglieder aufnehmen. Meldet Euch an! NEWS: * Dauer des Delir mit Biomarker assoziiert. Studie aus Indiana, USA. * Schlaf wirkt neuroprotektiv, eine Studie aus Uppsala, Schweden. * Aus England berichtet Valerie Page über den Zusammenhang zwischen Delir-Risiko und Einnahme von Statinen. * Maryland, Baltimore: Über den Zusammenhang zwischen Personalfluktuation und Patienten-Outcome. Eine pflegewissenschaftliche Untersuchung. SHOWNOTES: Die Musik stammt diesmal wieder vom Podsafe Music Network. "Solo Bass" von Alfonso Tellez jr., "Detective Double Bass" von Lastfuture und "That Hilarious Key Of G" von 3rd Man. FEEDBACK: * Feedback bitte an intensivRS@gmail.com oder hier auf dem Blog der Intensivrundschau, im großartigen ZWAI-Forum oder bei Facebook - Die Intensivrundschau. Vielen Dank!
Ist eine Statintherapie bei aelteren Menschen auch dann sinnvoll, wenn das CRP erhoeht ist und das Cholesterin im Normbereich liegt? Nach der juengst publizierten JUPITERStudie (NEJM 2008; 359: 2195207) waere die Antwort: JA. Innerhalb von 2 Jahren konnte durch eine 50 Absenkung des LDL Cholesterins und eine 37 Absenkung des CRP eine kardiovaskulaere Risikosenkung von 44 und ein Rueckgang der Gesamtsterblichkeit um 20 beobachtet werden. Damit ergeben sich folgende Fragen: 1. Muessen nun alle aelteren Menschen mit erhoehtem CRP mit Statinen behandelt werden? 2. Welche Wertigkeit kommt nun dem bisher wenig beachteten CRP zu? 3. Warum haben die in den Leitlinen gueltigen Risikoindikatoren in dieser Studie komplett versagt? 4. Kann man die Ergebnisse auf alle Statine uebertragen? Wir haben Prof. Sinzinger um seine gewohnt kritische Meinung und die Konklusionen fuer die klinische Praxis gebeten.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 09/19
Beim Multiple Myelom sind die Myelomzellen hauptsächlich im Knochenmark lokalisiert, wo sie akkumulieren und durch ihr verdrägendes Wachstum zur Knochendestruktion und Beeinträchtigung der Hämatopoese führen. Die Wechselwirkung zwischen Myelomzellen und Knochenmarkmicroenvironment ist für die Pathogenese und Pathophysiologie des Multiplen Myeloms von entscheidender Bedeutung. In den letzten Jahren haben sich Hinweise gehäuft, dass durch direkten Zell-Zell-Kontakt zwischen Myelomzellen und Knochenmarkstromazellen die Empfindlichkeit der Myelomzellen gegenüber Zytostatika reduziert wird. Die zelladhäsionsvermittelte Chemoresistenz stellt in der Therapie des Multiplen Myeloms eine große Herausforderung dar. Die Fähigkeit der Bisphosphonate, die osteoklastäre Aktivität zu hemmen, hat sie zu einem festen Bestandteil der Myelomtherapie gemacht. Bisphosphonate und Statine greifen in den Mevalonatsignalweg ein und hemmen diesen an unterschiedlichen Stellen. In der Literatur wird beschrieben, dass in adhärenten, de novo resistenten Zellen die HMG-CoA-Reduktase hoch reguliert wird. Basierend auf diesem Phänomen wurde Simvastatin bezüglich einer potentiellen Antimyelomwirkung getestet. Tatsächlich konnte gezeigt werden, dass Statine antiproliferativ wirken und in Myelomzellen Apoptose induzieren. Darüber hinaus überwinden sie im Kokulturmodell die zelladhäsionsvermittelte Chemoresistenz. Dabei wirken Statine in der Kokultur über eine Hemmung des HMG-CoA-Reduktase/GG-PP/Rho/Rho-Kinase-Signalweges. Obwohl bekannt ist, dass Bisphosphonate mit dem Mevalonatsignalweg interferieren, zeigten sie weder in der Monokultur noch in der Kokultur einen Antimyelomeffekt. Da Dosiserhöhungen im Menschen aufgrund der damit einhergehender Nebenwirkungen nicht möglich sind, wurde in der vorliegenden Arbeit Zoledronsäure in Kombination mit Simvastatin in niedrigen, klinisch einsetzbaren Dosen verabreicht. In dieser Zusammensetzung zeigten sie einen synergistischen proapaoptotischen Effekt sowohl in der Monokultur als auch in der Kokultur. Die erhobenen Daten können in der Therapie des Multiplen Myeloms als Grundlage für eine Kombinationschemotherapie aus Bisphosphonaten und Statinen dienen. Die Blockade von CAM-DR durch eine kombinierte Verabreichung von Bisphosphonaten und Statinen könnte auch bei anderen Tumorentitäten zu besseren Therapieergebnissen führen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19
Das multiple Myelom ist eine Erkrankung, bei der terminal differenzierte Plasmazellen das Knochenmark infiltrieren, wodurch das typische klinische Bild eines Myelompatienten zustande kommt. In den letzten Jahren haben sich die Hinweise gehäuft, dass die Bindung der Myelomzellen im Knochenmark an Stromazellen die Chemosensitivität der Myelomzellen vermindert und somit zur „de-novo drug resistance" beiträgt. Das primäre Ziel dieser Arbeit war es, ein Zellmodell zu entwerfen, mit welchem die Untersuchung der Interaktionen von Stromazelle und Myelomzelle und damit der zelladhäsionsabhängigen Zytostatikaresistenz (CAM-DR) möglich ist. Darüber hinaus sollte diese Zytostatikaresistenz charakterisiert und mögliche molekulare Therapietargets identifiziert werden, welche eine Verhinderung von CAM-DR ermöglichen. Da das etablierte Kokulturmodell auf einer Kultur mit der Stromazelllinie HS-5 beruhte, wurde diese zuerst bezüglich der Oberflächenmarker und des Apoptoseverhaltens charakterisiert. Es wurde gezeigt, dass sich primäre Stromazellen aus Knochenmarksspiraten und die Stromazelllinie HS-5 zwar in ihrer Chemosensibilität unterscheiden, sie prinzipiell jedoch gleich reagieren. Beide lösen bei einer direkten Kokultur mit Myelomzellen im selben Maße CAMDR in den Myelomzellen aus. Die anschließende Charakterisierung von CAM-DR bewies, dass CAM-DR nicht zelllinienspezifisch und nicht zytostatikaspezifisch ist. HS-5-Zellen verhinderten nicht nur die Entstehung von später sondern auch von früher Apoptose. Es zeigte sich, dass das Ausmaß von CAM-DR maßgeblich von der Dauer der Kokultivierung abhängt. Des Weiteren stellte sich heraus, dass in diesem Zellmodell die von den HS-5-Zellen sezernierten Zytokine keinen Einfluss auf die Apoptoseinduktion hatten. Konsequenterweise wurden die Oberflächenantigene auf den Myelomzellen und den Stromazellen quantifiziert und teilweise deren Alteration nach einer Inkubation mit Zytostatika festgestellt. Sowohl eine Blockade der wichtigsten Integrine VLA-4 und LFA-1 als die Modulation der wichtigsten Signalwege konnte CAM-DR zwar teilweise, aber nicht vollkommen verhindern. Allein Vertreter der Statine, Simvastatin und Lovastatin, konnten CAM-DR drastisch reduzieren. Wie weiterhin gezeigt werden konnte, lag dies nicht an einer verminderten Expression von Oberflächenintegrinen, einer verminderten Zytokinsekretion der Stromazellen oder einer verstärkten Deadhäsion der Myelomzellen von den Stromazellen, sondern an der Hemmung der Geranylgeraniolpyrophosphatsynthese. Wir wiesen nach, daß Statine in der Kokultur über die Hemmung des HMG-CoA-Reduktase/GG-PP/Rho/Rho-kinase-Signalwegs wirken. Dies wurde in weiteren Experimenten, in denen selektiv die Geranylgeranioltransferase mittels GGTI-298 und die Rho-Kinase mit Y-27632 gehemmt wurden, bestätigt. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit können als Grundlage für einen potentiellen Einsatz von Statinen in der Therapie des multiplen Myeloms dienen, denn bezüglich des dargestellten Signalwegs wirken die Statine bereits im subtoxischen Bereich. Die weitere Erforschung von CAM-DR und deren assoziierte Signalwege bei anderen Tumorentitäten sowie die Evaluation der klinischen Relevanz der Gabe von Statinen zur Blockade von CAM-DR ergeben sich als wichtige nächste Schritte als Konsequenz der vorliegenden Arbeit.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Das natürliche Vitamin Nikotinsäure wird seit 1955 in pharmakologischer Dosierung als Medikament zur Behandlung von Dyslipidämien und bei arteriosklerotischen Gefäßveränderungen verwendet. Von Nikotinsäure konnte als erstem Medikament bereits 1975 im Coronary Drug Project nachgewiesen werden, dass es die Mortalität nach Myokardinfarkt signifikant und anhaltend reduziert. Nikotinsäure senkt den LDL-Plasmaspiegel und erhöht den HDL-Spiegel. Während der Nikotinsäureeffekt auf LDL vielfach untersucht wurde, ist über den Mechanismus der HDL-Erhöhung bisher wenig bekannt. Nikotinsäure stimuliert massiv die PGD2-Synthese in vivo. Der Hauptmetabolit von PGD2, das 15-deoxy-Δ12,14-Prostaglandin J2, wurde kürzlich als wichtigster endogener Aktivator des nukleären Transkriptionsfaktors PPAR erkannt. PPAR ist entscheidend an der Regulation des Scavenger Rezeptors CD36 und des zellulären Cholesterinexporters ABCA-1 beteiligt. Diese Rezeptoren dominieren die zelluläre Aufnahme modifizierter LDL-Partikel und die Ausschleusung zellulären Cholesterins auf HDL-Partikel und damit die Cholesterinhomöostase in Monozyten/Makrophagen in der Gefäßwand. Deshalb war es Ziel der Arbeit an einem Makrophagenmodell zu untersuchen, ob Nikotinsäure Scavenger-Rezeptoren und zelluläre Cholesterin-Transporter tatsächlich beeinflusst und so über einen gesteigerten reversen Cholesterintransport aus der Peripherie zur Leber seinen klinischen Nutzen vermitteln könnte. Als Modelle wurden die differenzierte humane Monozytenlinie MM6, die humane hepatische Linie HepG2 und frisch präparierte humane Monozyten verwendet. Die Expression der Scavenger Rezeptoren CD36, SR-BI, LOX-1, des LDL-R, des Cholesterinexporters ABCA-1, des Transkriptionsfaktors PPAR und von -Aktin wurden durch reverse Transkription der spezifischen mRNAs, nachfolgende PCR und Quantifizierung der Amplifikate über HPLC bestimmt. Die Proteinexpression von CD36 und PPAR wurden mittels spezifischer Antikörper nach Fluoreszenzmarkierung im FACS gemessen. Die Änderung des zellulären Cholesteringehalts durch Inkubationen mit Nikotinsäure, oxLDL und delipidiertem HDL wurde nach zellulärer Lipidextraktion in einem adaptierten enzymatischen Assay gemessen. Im Makrophagenmodell stimulierte die Inkubation der Zellen mit Nikotinsäure schon nach 3 h und mindestens bis 48 h anhaltend die Transkription von PPAR, des PPAR abhängigen Scavenger-Rezeptors CD36 und des zellulären Cholesterinexporters ABCA-1. Dagegen blieb die Transkription des ApoB-spezifischen LDL-R und des Scavenger-Rezeptors LOX-1 unverändert. Vergleichbare Effekte waren auch am Hepatozytenmodell nachweisbar. Die Effekte auf die PPAR und CD36 Expression waren tendenziell auch auf Proteinebene nachweisbar. Die Stimulation von CD36 und ABCA-1 durch Nikotinsäure konnte auf RNA-Ebene auch an frisch präparierten peripheren Monozyten von Normalpersonen nachgewiesen werden. Die funktionelle Bedeutung der Nikotinsäureeffekte wurde in einem Cholesterin-Aufnahme und Efflux-Assay überprüft. Dabei reduzierte die Inkubation mit Nikotinsäure den zellulären Cholesteringehalt basal und unter oxLDL-Exposition und steigerte den zellulären Cholesterin-Efflux auf delipidiertes HDL. Diese neuen Effekte der Nikotinsäure auf mehrere Lipid-Rezeptoren und -Transporter können Lipidablagerungen in der Gefäßintima reduzieren, der Schaumzellbildung entgegenwirken und durch vermehrte Einschleusung von zellulärem Cholesterin in den reversen Cholesterintransport zurück zur Leber die HDL-Spiegel erhöhen. Diese peripheren Effekte der Nikotinsäure ergänzen die Effekte von Statinen und liefern ein Rational für einen potentiell überadditiven klinischen Nutzen durch die Kombinationstherapie, die gegenwärtig klinisch geprüft wird.