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In unserer aktuellen Folge haben wir Dr. Helmut Kleinwechter, Facharzt für Innere Medizin, der sich schon seit seiner Promotion zu Insulinpumpen mit dem Thema Diabetes und vor allem mit dem Gestationsdiabetes beschäftigt, zu Gast. Wir fragen ihn, wie die Situation noch vor 20 Jahren war und wie heute die optimale Betreuung der Schwangeren aussieht. Außerdem gibt Dr. Kleinwechter einen Ausblick, in welche Richtung die klinische Entwicklung geht und welches Thema für junge Kollegen oder Kolleginnen besonders interessant ist.
Der Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) ist eine Störung des Zuckerstoffwechsels und tritt erstmals in der Schwangerschaft auf.Was genau hinter dieser Diagnose steckt und warum es so wichtig ist, den Blutzuckerspiegel einer Schwangeren gut im Auge zu behalten, darüber haben wir uns in dieser Podcast- Folge mit zwei ExpertInnen unterhalten. Prof. Dr. Erhard Siegel (Ärztlicher Direktor und Chefarzt Gastroenterologie, Diabetologie, Endokrinologie & Ernährungsmedizin des St. Josefskrankenhaus Heidelberg) und Frau Amankaja Siegel (Beraterin der Diabetes-Tagesklinik) haben uns einige Fragen für euch beantwortet.Viel Spaß beim Zuhören! Folgende Punkte sprechen wir an:02:18 Was genau ist Schwangerschaftsdiabetes?03:19 Wie häufig kommt dieser vor?04:19 Wie wird Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert? (Glukosetoleranzstest)06:55 Wann sollte dieser Test durchgeführt werden?___________________08:35[Anzeige]Dieser Podcast wird präsentiert von der Dattelbox – deine süße Geburtsvorbereitung.Hast du gewusst, dass in den letzten Wochen der Schwangerschaft der tägliche Verzehr von 6 Datteln, einen positiven Effekt auf die Geburt haben kann? Ja genau, richtig gehört, was sich wie ein Hausmittel von Oma anhört, konnten Forscher inzwischen tatsächlich in mehreren Studien nachweisen. Diese haben nämlich herausgefunden, dass durch die süßen Superfrucht nicht nur die erste Geburtsphase verkürzt sein kann, sondern auch das Frauen öfters einen natürlichen selbstständigen Wehenbeginn hatten.Die Dattelbox, die wir gemeinsam mit NaraFood speziell für die Geburtsvorbereitung entwickelt haben, ist mit ihren frischen Bio-Datteln der perfekte Begleiter, für die letzten 5 Schwangerschaftswochen. Wenn ihr mehr über die Dattelbox und generell darüber erfahren wollt, wie der Verzehr von Datteln sich positiv auf die Geburt auswirken kann, dann schaut vorbei auf: dattelbox.hallohebamme.com___________________10:17 Welche unterschiedlichen Formen des (Schwangerschafts)-Diabetes gibt es?11:17 Welche Behandlungsformen gibt es?12:48 Welche Risiken kann ein Schwangerschaftsdiabetes bergen?17:04: Welche Möglichkeiten für die Kontrolle und Betreuung gibt es?19:55 Bedeutung des Stillens22:50 Gibt es längerfristige Folgen des Schwangerschaftsdiabetes?25:26 Gewichtszunahme in der Schwangerschaft29:13 Wie kann man einem Schwangerschaftsdiabetes vorbeugen? ___________________ Hier findest du mehr Infos über uns, sowie weitere Tipps und Tricks rund um die Themen Schwangerschaft, Geburt und das Wochenbett: Instagram: https://www.instagram.com/hallohebamme/Blog: https://hallohebamme.deTikTok: http://tiktok.com/@hallohebammeYoutube: https://www.youtube.com/channel/UChZ8gv6ucjJ99xynspyWN6AFacebook: https://www.facebook.com/hallohebamme Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Heute dreht sich bei uns alles um das Thema Schwangerschaftsdiabetes, auch als Gestationsdiabetes mellitus (GDM) bezeichnet. Der Diabetes ist gekennzeichnet durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel während der Schwangerschaft (den man selbst kein bisschen spürt) und ist definiert als eine erstmals in der Schwangerschaft diagnostizierte Glukosetoleranzstörung. Weil die Diagnose für viele Schwangere erstmal ein Schock ist, wollen wir heute über Ursachen, Diagnose und Therapie sprechen und auch bei diesem Thema mal Licht ins Dunkel bringen. Wie aufschlussreich ist der „Zuckertest“? Darf ich dann nie wieder Schokolade essen? Und was bedeutet das für eine ambulante Geburt? Ein wichtiger Fact vorab: Fast immer normalisieren sich die Werte nach der Geburt wieder von allein. Doch hört selbst!
Es gibt unterschiedliche Typen von Diabetes. Kennst Du diese schon? In dieser Folge werden die einzelnen Diabetestypen näher erklärt.
Dieses Thema wurde sich schon häufig gewünscht, und ich bin sehr froh, dass die Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe Dr. Saskia Fitzner in dieser Podcastfolge mit mir über Gestationsdiabetes spricht. In einer Frauenarztpraxis bleibt manchmal nicht genügend Zeit, um in aller Ruhe einzelne Untersuchungen zu erklären, daher finde ich es schön, dass wir uns hier einmal Zeit nehmen konnten, um ein wenig darüber aufzuklären. Was sind eigentlich die Gefahren für das Baby und die Mama und was können wir machen, um diese zu minimieren? Uns sind da zum Glück nicht die Hände gebunden, sondern durch Ernährungsumstellung kann in den meisten Fällen bereits viel getan werden, manchmal braucht es aber auch Insulin als Unterstützung. Mehr erfährst du in dieser Podcastfolge. Ich wünsche dir ganz viel Freude beim Hören und natürlich Gesundheit! Deine Kristin
In der Schwangerschaft spielt die Ernährung eine wichtige Rolle – z. B. bei der Entwicklung des Kindes. In dieser Episode spreche ich mit Dr. Marie Ahluwalia über folgende Themen: - Fruchtbarkeit - Vorbereitung für die Schwangerschaft - Ausgangsgewicht und Gewichtsentwicklung (Mutter und Kind) - Metabolische und physiologische Veränderungen des Körpers - Übelkeit im ersten Trimester - Übergewicht und Gestationsdiabetes in der Schwangerschaft - Epigenetik, perinatale Programmierung - Meilensteine der Kindesentwicklung - Salz, Koffein, Alkohol und Nikotin in der Schwangerschaft - Wichtige Nährstoffe in der Schwangerschaft: Folsäure, Eisen, Jod, Calcium, Vitamin D, Vitamin B12 - Übertragbare Krankheiten durch Lebensmittel: Toxoplasmose, Listerien, Salmonellen - Sport und Bewegung in der Schwangerschaft Hier findest du Marie: Instagram: https://www.instagram.com/mariethegoodfooddoc/ Website: https://www.thefooddoc.de Literatur zum Weiterlesen: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24514069/ https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10799399/ https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20927767/ Ich freue mich, dich nächstes Mal wieder begrüßen zu dürfen. Es wäre toll, wenn du bei Apple Podcast eine Rezension schreibst – so hilfst du dem Podcast noch mehr Menschen zu erreichen und somit über Ernährung aufzuklären :) Kontakt: hallo@sattesache.de https://sattesache.de https://instagram.com/sattesache
Wir hatten beide Schwangerschaftsdiabetes. Dieses Wort kennt nicht mal unser autocorrect. Wir erzählen wie wir damit umgegangen sind und was unsere Hacks waren. Aber Achtung: Wir wissen nicht genau wie Gestationsdiabetes entsteht und haben auch keine ExpertInnen in der Folge. Dazu bitte eure Frauenärztin befragen. Auch der eine Mann!
In Deutschland leiden rund 7 Millionen Menschen an Diabetes mellitus, davon 90% an Typ 2. Die häufigsten Ursachen von Typ 2 Diabetes sind Übergewicht, Bluthochdruck und Adipositas. Dadurch kann die Bauchspeicheldrüse, EINE der größten Drüsen im menschlichen Körper, nur eingeschränkt Insulin produzieren. Im Vergleich zu der Autoimmunkrankheit Diabetes mellitus Typ 1, kann eine Ernährungsumstellung einen positiven Einfluss haben und sogar zur Heilung (Remission) führen. Dazu stelle ich eine aktuelle Studie vor, die den Effekt von Ernährung auf Diabetes zeigt. In dieser Episode spreche ich über folgende Themen: - Bauchspeicheldrüse - Diagnose von Diabetes - Typ 1, Typ 2 und Typ 3 Diabetes - Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes) - Diabetisches Koma - Langzeitfolgen von Diabetes - Diabetestherapie - Antidiabetiker - Alkohol bei Insulintherapie Studie: https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(17)33102-1/fulltext Deutsche Diabetes-Hilfe: https://www.diabetesde.org Deutsche Diabetes Stiftung: https://www.diabetesstiftung.de Risikotest Diabetes: https://www.diabetesde.org/risikotest Vielen Dank für's Zuhören! Lass gerne eine iTunes-Rezension da und abonniere den Satte Sache Podcast. So verpasst du sicher keine neue Episode. Bis bald deine Laura Kontakt: hallo@sattesache.de Blog: www.sattesache.de Instagram: www.instagram.com/sattesache
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 18/19
Gestationsdiabetes mellitus (GDM) ist eine erstmalig in der Schwangerschaft aufgetretene oder diagnostizierte Glukosetoleranzstörung, die 3-8% aller Schwangerschaften betrifft (Metzger et al. 1998). Pathophysiologisch besteht eine große Ähnlichkeit zwischen GDM und Diabetes mellitus Typ 2, die genauen Mechanismen sind aber noch nicht bekannt (Metzger et al. 2007). Die Diagnose eines GDM bringt für Mutter und Kind verschiedene akute und langfristige Komplikationen mit sich. Veränderungen in der Plazenta mit ihren wichtigen metabolischen, endokrinen und immunologischen Funktionen während der Schwangerschaft (Gätje et al. 2011; Gude et al. 2004), könnten dabei eine wichtige Rolle spielen. Ziel dieser Studie war es daher, Expressionsveränderungen verschiedener wichtiger Rezeptoren, darunter nicht-steroidale Kernrezeptoren, wie der Vitamin D-Rezeptor (VDR), Peroxisome proliferator-activated receptor-gamma (PPARγ) sowie die Estrogen-Rezeptoren α und β (ERα und β)und Human leukocyte antigen-G (HLA-G), in der Plazenta bei GDM zu untersuchen, um dadurch die pathophysiologischen Vorgänge in der Plazenta bei GDM besser verstehen zu können. Für diese Studie wurden die Plazenten von 40 Patientinnen mit GDM und von 40 gesunden Frauen verwendet. Beide Gruppen enthielten jeweils 20 Plazenten von männlichen Feten und 20 von weiblichen. Zunächst wurde die Expression der einzelnen Rezeptoren mittels immunhistochemischen Färbungen untersucht. Signifikante Unterschiede in der Expression einzelner Rezeptoren wurden mit Hilfe weiterer Methoden, wie Doppelimmunfluoreszenz, qRT-PCR, Zellkultur oder rt-MSP bestätigt. In unserer Studie konnten wir zeigen, dass bei GDM eine gesteigerte Expression von VDR vorliegt. Im Gegensatz zum VDR fanden wir eine Inhibition der PPARγ-Expression bei GDM. Mit Hilfe unserer in vitro-Versuche konnten wir zusätzlich die konzentrationsabhängige Regulation der Expression von VDR und PPARγ durch ihre Liganden belegen. Bei GDM lag weiterhin eine erhöhte Expression von ERα vor. Zudem konnten wir zeigen, dass der ERα-Promotor in GDM-Plazenten demethyliert vorliegt. GDM positive Plazenten wiesen zudem eine verminderte Expression von ERβ und HLA-G auf. Abschließend konnten wir für den VDR und ERβ geschlechtsspezifische Unterschiede in der Kontrollgruppe identifizieren: Die Plazenten männlicher Feten exprimierten mehr VDR bzw. ERβ als die der weiblichen. Die besonders ausgeprägten Expressionsveränderungen im EVT an der maternalen-fetalen Grenzzone könnten dafür sprechen, dass diese Teil der Regulation der Immunantwort und der Insulinresistenz in GDM-Plazenten sind. Weiterhin scheinen die Expressionsveränderungen einiger Rezeptoren eine Folge der bei GDM veränderten Konzentrationen bzw. Zusammensetzung der Liganden zu sein. Unsere Studie liefert wichtige Vorkenntnisse, um mit Hilfe klinischer Studien die allgemeinen Empfehlungen zur Nahrungszusammensetzung und Supplementation in der Schwangerschaft zu klären.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 17/19
Der Gestationsdiabetes (GDM) ist definiert, als eine erstmals in der Schwangerschaft aufgetretene mittels Nüchternblutzucker oder mit einem standardisierten 75g oralen Glukosetoleranztest (oGTT) diagnostizierte Glukosetoleranzstörung. Der GDM gehört zu den häufigsten Schwangerschaftskomplikationen in Deutschland. Mitbedingt durch bessere Screeninguntersuchungen und strengere Diagnosekriterien, hat seine Inzidenz in den letzten Jahren stetig zugenommen. Da aktuelle Studien zeigen, dass bereits gering erhöhte Blutzuckerwerte in der Schwangerschaft mit einer Zunahme sowohl an maternalen als auch an kindlichen Komplikationen einhergehen, wurden die Diagnosekriterien modifiziert und im Jahr 2011 in einer neuen Leitlinie publiziert. Erstmals existiert nun eine gute Evidenzbasis zur Diagnose und Therapie des GDM. Ziel dieser Arbeit war es, in einer retrospektiven Analyse die Effektivität der aktuellen Therapie des Gestationsdiabetes anhand der Behandlungsergebnisse am Diabeteszentrum der LMU München, zu erfassen. Die Ergebnisse wurden mit den Daten aktueller internationaler Studien (ACHOIS, MFMU, HAPO) verglichen. Die Studie umfasste 297 Gestationsdiabetikerinnen (GDM-Kollektiv), die im Zeitraum vom 01.01.2008 bis 30.06.2011 im Diabeteszentrum der Medizinischen Klinik Innenstadt der LMU München betreut wurden. Davon entbanden 167 Patientinnen (LMU-Kollektiv) ihre Kinder in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der LMU München. Von diesen konnten zusätzliche perinatale Daten erhoben werden. Als Vergleichskollektiv (n = 8773) wurden alle Frauen erfasst, die im selben Zeitraum ebenfalls an der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der LMU München entbanden. Der Vergleich der Baseline-Charakteristika der Frauen mit GDM und des Vergleichskollektivs bestätigte vor allem den präkonzeptionellen BMI als Risikofaktor für GDM. Diagnostik und Therapiebeginn erfolgte bei den Patientinnen mit Insulintherapie signifikant früher, als bei den Frauen mit rein diätetischer Therapie. Die Patientinnen im Insulin-Kollektiv wiesen signifikant höhere Nüchtern- und 1-h Werte im 75-g oGTT auf. Nach den alten Diagnosekriterien wären 55,5 % der Patientinnen im LMU-Kollektiv nicht als GDM diagnostiziert worden. Mitbedingt durch die neuen Kriterien kam es zu einem Anstieg der Inzidenz um 50%. Die Rate an mütterlichen und kindlichen Komplikationen war insgesamt gering. Im GDM-Kollektiv fand sich trotz Therapie ein höherer LGA-Anteil (Geburtsgewicht > 90. Perzentile) als im Vergleichskollektiv (14,5% vs. 5,3%), welcher höher lag, als in aktuell publizierten Interventionsstudien. Die Raten von SGA (Geburtsgewicht < 10. Perzentile), primärer und sekundärer Sectio caesarea waren im GDM-Kollektiv nicht erhöht. Um zu klären, weshalb es trotz strenger Therapievorgaben zu einer erhöhten LGA-Rate nach GDM kommen konnte, erfolgte eine Unterteilung des GDM-Kollektivs nach dem Geburtsgewicht (≤ 90. vs. > 90. Perzentile). Als einziger signifikanter Unterschied zeigte sich der Zeitpunkt der Diagnosestellung des GDM. Entsprechend lag der LGA-Anteil bei Diagnosestellung ≤ 28. SSW mit 5,6% auf dem Niveau des Vergleichskollektivs. Die an unserem Zentrum praktizierte, nach den Leitlinien der DDG orientierte GDM-Therapie, bewirkte eine sehr niedrige mütterliche und kindliche Komplikationsrate. Bei rechtzeitiger Diagnosestellung lag die LGA-Rate auf dem Niveau des Vergleichskollektivs und ist mit den Ergebnissen aktueller Interventionsstudien durchaus vergleichbar. Unsere Daten unterstreichen noch einmal die Bedeutung eines generellen GDM-Screenings bei allen Frauen. Parallel zur Therapie des GDM sollte in enger Zusammenarbeit mit den betreuenden Gynäkologen eine sonografische Kontrolle des fetalen Wachstums erfolgen um Therapieanpassungen entsprechend der Entwicklung des Kindes durchführen zu können.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 17/19
Ziel der Querschnittstudie ist es, die Assoziation zwischen sportlicher Aktivität der Mutter zur Frühgeburtlichkeit (Geburt vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche) zu untersuchen. Methode In einer multivariaten Untersuchung wurde die Assoziation der sportlichen Aktivität zur Frühgeburtlichkeit anhand der umfassenden „BabyCare“ Daten mit insgesamt 14 528 teilnehmenden Schwangeren untersucht. Die sportlich aktiven Frauen wurden in zwei Gruppen zusammengefasst: Frauen, die in der Schwangerschaft ausschließlich empfohlene Sportarten ausüben und Frauen, die mindestens eine Sportart ausüben, von der in der Schwangerschaft abgeraten wird. Darüber hinaus wurde in Anlehnung an die Empfehlung des American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG) die in der Schwangerschaft empfohlene sportliche Intensität von zwei bis vier Stunden Sport in der Woche untersucht und für für weitere potenzielle Risikofaktoren der Frühgeburtlichkeit wie „Alter“, „Beruf“, „BMI“, „vorzeitige Wehentätigkeit“, „vorzeitiger Blasensprung“, „Rauchen“, „Hypertonie“, „Diabetes mellitus“, „Arbeitsbedingung: Stehen“, „Arbeitsbedingung: körperlich schwere Arbeit“ und „Stress“ kontrolliert. Ergebnisse Weder die Frauen, die in der Schwangerschaft empfohlene Sportarten ausüben, noch die Frauen, die Sportarten ausüben, von denen abgeraten wird, zeigen eine signifikante Assoziation zur Frühgeburtlichkeit. Die Studie zeigte einen nahezu signifikanten protektiven Zusammenhag zur Frühgeburtlichkeit für die Ausübung von Sportarten im empfohlenen Intensitätsbereich OR 0,76 (KI 95 % [0,54; 1,07]; p- Wert 0,12). Schlussfolgerung Sportlich aktive Schwangere können von den positiven Effekten sportlicher Aktivität profitieren. Bei sportlich aktiven Frauen treten weniger häufig Übergewicht, Gestationsdiabetes, Thrombosen und Depressionen auf. Außerdem leiden sie seltener an schwangerschaftsbedingten Beschwerden wie Ödemen und können lumbo- pelvine Schmerzen vermutlich besser verarbeiten. Zu den positiven Effekten auf die Geburt zählen weniger häufige Geburtskomplikationen und eine bessere Toleranz der Geburtsschmerzen. Weitere Studien zur Untersuchung des möglichen protektiven Zusammenhangs von der Ausübung von in der Schwangerschaft empfohlenen Sportarten in der empfohlenen Intensität zur Frühgeburtlichkeit sind nötig.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 17/19
Der Diabetes mellitus ist mit einer Anzahl von über 171 Millionen erkrankten Menschen weltweit eine der größten metabolischen Volkserkrankungen. Die immer höhere werdende Zahl von Schwangeren mit Gestationsdiabetes lässt die Frage aufkommen, welche Konsequenzen für Schwangerschaft und Neugeborenen bestehen. Ziel dieser Arbeit war es, anhand von einem erkrankten Probandenkollektiv sowie einer gesunden Referenzgruppe den Einfluss der Glukosestoffwechselstörung auf den Fettsäuremetabolismus von werdender Mutter über die Plazenta zum Ungeborenen bzw. Neugeborenen näher zu charakterisieren. Konkret sollte die Frage beantwortet werden, ob Unterschiede in der plazentaren mRNA-Expression von Fettsäuretransportproteinen bei Schwangeren mit Diabetes mellitus bestehen. In die Studie konnten 11 schwangere Probandinnen mit Diabetes mellitus eingeschlossen werden. Weiterhin konnten als Referenzgruppen 10 gesunde Schwangere gewonnen werden. Alle Probandinnen waren Patientinnen der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Innenstadt (Klinikum der Ludwig-Maximilians- Universität München; Direktor Prof. Dr. med. Klaus Friese). Die Probandinnen nahmen 12 Stunden vor einem geplanten Kaiserschnitt eine definierte Menge 13C-markierte Docosahexaensäure, Arachidonsäure und Ölsäure zu sich. Zum Zeitpunkt der Sectio wurde venöses Blut der werdenden Mutter, Nabelschnurvenen und –arterienblut sowie Plazentagewebe gewonnen. Die gewonnen Proben wurden bis zur weiteren Bearbeitung tiefgefroren konserviert. Die durchgeführten Versuche wurde alle mit den Methoden der Real-Time PCR, Immunhistochemie, Gaschromatographie und Massenspektrometrie gemessen. Die Real-Time PCRs wurden mit Primern für die Fettsäuretransportproteine der FATP-Familie FATP-1, FATP-4 und FATP-6, des Fettsäurebindungsproteins FABPpm, der Fettsäuretranslokase FAT/CD36 und des Adipozyten-Fettsäurebindungsproteins aFABP sowie der Fettsäuredesaturasen FADS-1 und FADS-2 und der Fettsäurelipasen hEL und hLPL durchgeführt. Immunhistochemisch wurde Plazentagewebe mit Antikörpern gegen FATP-1 und FATP-4 gefärbt. Mittels Gaschromatographie wurden die Fettsäureverteilungen in den verschiedenen Fettsäurekompartimenten Phospholipide, Triglyzeride, Cholesterinester und freie Fettsäuren im Blutplasma und Plazentagewebe bestimmt. Zusätzlich wurden Fettsäureanteile in der Phosphatidylcholin- und Phosphatidylethanolaminfraktion in Erythrozyten gemessen. Außerdem konnten mit Hilfe der Massenspektrometrie die Anteile der 13C-markierten Fettsäuren detektiert werden. Die mittels Real-Time PCR gemessene mRNA-Expression von Fettsäuretransportproteinen FATP-1, FATP-4 und FATP-6, FABPpm, FAT/CD36, aFABP, von den Fettsäuredesaturasen FADS-1 und FADS-2 und von den Fettsäurelipasen hEL und hLPL zeigten in beiden untersuchten Probandenkollektiven keine signifikanten Unterschiede. Auch der immunhistochemische Lokalisationsnachweis von FATP-1 und FATP-4 im Synzytiothrophoblasten und Kapillarendothel war für beide Gruppen gleich. Bezüglich der Tracer-Fettsäureverteilung in beiden untersuchten Gruppen zeigte sich eine signifikant niedrigere 13C-AA Anreicherung in der GDM-Gruppe. In Hinblick auf die Fettsäureverteilung von nicht-tracermarkierten Fettsäuren zeigten sich in der GDM- Gruppe signifikant höhere PUFA-Anteile in der Phospholipidfraktion des Nabelschnurvenenblutplasmas verglichen mit Nabelschnurarterienblutplasma. Die für diese Arbeit erhobenen Daten zeigen, dass auf mRNA-Ebene keine Regulationsprozesse zu bestehen scheinen, die zu einer unterschiedlichen Verteilung von Fettsäuren von der Schwangeren auf den Neonatus führen. Auch die Darstellung mittels Immunhistochemie von FATP-1 und FATP-4 zeigt, dass diese Fettsäuretransportproteine in beiden untersuchten Gruppen gleich lokalisiert sind. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass Regulationsprozesse zu einem späteren Zeitpunkt aktiv werden, der jedoch in dieser Arbeit nicht untersucht wurde. Bezüglich der 13C-Fettsäureanreicherung ist zu vermuten, dass die niedrigeren 13C-AA-Anteile in der GDM-Gruppe dadurch zustande gekommen sein könnten, dass die Diabetikerinnen und ihre Neugeborenen aufgrund einer höheren inflammatorischen Grundaktivität im Metabolismus mehr 13C-AA direkt utilisieren und diese nach 12 Stunden nicht mehr in Blut und Plazenta messbar sind. Eine mögliche Erklärung für die Tatsache, dass in der GDM-Gruppe mehr PUFAs im Nabelschnurvenenblut als im Nabelschnurarterienblut aufzufinden waren, könnte sein, dass Neugeborene diabeteskranker Mütter mehr PUFAs benötigen und diese sofort aus dem venösen Nabelschnurblut in ihren Metabolismus utilisieren, sodass signifikant niedrigere Anteile im zurückfließenden Nabelschnurarterienblut vorzufinden sind. Weitere Untersuchungen hierzu müssen Aufschluss darüber geben, inwieweit diese Wissen zu interpretieren ist und ob sich hieraus Konsequenzen für die Schwangerschaft von Diabetikerinnen ergeben.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19
Thu, 24 Mar 2011 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/13045/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/13045/1/Burgmann_Donata-Maximiliane.pdf Burgmann, Donata-Maximiliane
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Diese retrospektive Studie (1993-1997) untersucht an einem Kollektiv der I. Universitätsfrauenklinik München, ob die Ziele der St. Vincent Declaration (1989) hinsichtlich der Schwangerschaften von Diabetikerinnen verwirklicht wurden. Gefordert war eine Verringerung problematischer Schwangerschaftsverläufe bei Diabetikerinnen und der daraus resultierenden kindlichen Morbidität auf das Niveau nichtdiabetischer Schwangerer. Die Untersuchung erstreckte sich auch darauf, ob hinsichtlich der Umsetzung dieser Ziele Unterschiede zwischen Schwangeren mit einem Diabetes mellitus Typ I (DM I) und einem Gestationsdiabetes (GDM) bestanden. Um die aktuelle Situation der schwangeren Diabetikerinnen zu beurteilen, wurden deren Daten solchen von nichtdiabetischen Schwangeren (matched-pairs Kontrollgruppen) gegenübergestellt. Diese wurden im gleichen Zeitraum an der I.UFK entbunden. Die Studie bestätigte bekannte Zusammenhänge. Wie in anderen Untersuchungen konnte eine vermehrte Infektions-, Hypertonie- und Frühgeburtshäufigkeit bei den Diabetikerinnen nachgewiesen werden. Erhöhte Makrosomieraten und die gehäufte Entwicklung einer Hyperbilirubinämie unter den Kindern der Diabetikerinnen konnten gleichfalls festgestellt werden. Unter den Typ I Diabetikerinnen fand sich, vor allem unter den Frauen mit fortgeschrittener Diabeteserkrankung, eine gesteigerte Sectiorate. Bei den Gestationsdiabetikerinnen waren ein höherer Body Mass Index und fortgeschrittenes Alter anzutreffen. Folgende signifikante Unterschiede zeigten sich zwischen den Untersuchungsgruppen. Im Vergleich mit den jeweiligen Kontrollgruppen entwickelte beide Typen von Diabetikerinnen signifikant häufiger eine Hypertonie und eine Infektion im Schwangerschaftsverlauf. Die Schwangerschaftsdauer war signifikant kürzer als bei Frauen aus den Kontrollgruppen. Unter der Geburt kam es signifikant häufiger zu einem großen Blutverlust (>1000 ml). Die Kinder der Diabetikerinnen entwickelten signifikant häufiger eine Hyperbilirubinämie. Bei Typ I Diabetikerinnen kam es im Vergleich mit deren Kontrollgruppe zusätzlich signifikant häufiger zu einer Tokolysebehandlung und einer Sectio caesarea. Weitere, tendenzielle (nicht signifikante), Unterschiede zwischen den Diabetikerinnen und ihren jeweiligen Kontrollgruppen konnten hinsichtlich der Häufigkeit des Auftretens eines pathologischen CTG, kindlicher Komplikationen unter der Geburt, der kindlichen Frühgeburtlichkeit, der kindlichen Makrosomie, der kindlichen Nabelschnur pH-Werte und kindlicher Prä-Hypoglykämien festgestellt werden. Ausschliesslich unter den Kindern der Diabetikerinnen kam es zu kindlichen Geburtsverletzungen, Atemnotsyndromen (RDS), der Entwicklung von Kardiomyopathien/megalien und in einem Fall zu einer Hepatomegalie. Etwa gleich gute Ergebnisse hingegen konnten bezüglich der kindlichen APGAR-Werte, der Häufigkeit kindlicher Hypokalzämien, kindlicher Polyglobulien und kindlicher Fehlbildungen festgestellt werden. Eine genauere Übersicht über die kindliche Morbidität gibt die Tabelle im Anhang. Ein Unterschied der kindliche Mortalität fand sich nicht. Insgesamt ist festzustellen, dass die Ziele der St. Vincent Declaration auch an einem spezialisierten Zentrum, wie der I.UFK noch nicht vollständig umgesetzt werden konnten. Dies galt vor allem auch beim Gestationsdiabetes. Weitere Verbesserungen in Diagnostik und Therapie diabetischer Schwangerer scheinen daher erforderlich. Erfahrungen bei der Datenerhebung der Arbeit (z.B. bei der Risikoprofil-Erfassung der Diabetikerinnen, der Blutzuckereinstellung in der Schwangerschaft und der mütterlichen BZ-Werte sup partu) zeigten Dokumentationsmängel. Dies könnte eine Anregung sein die Routinedokumentation in der Klinik zu verbessern. Generelle Ansätze wie zum Beispiel ein zentralisiertes Konzept in der Betreuung schwangerer Diabetikerinnen, die Ausweitung der präkonzeptionellen Beratung bei Typ I Diabetikerinnen und die Verschärfung der metabolischen Kontrolle in der Schwangerschaft, sowie vermehrte Aufklärung der Bevölkerung über den Gestationsdiabetes (was frühzeitigere Diagnose und Therapie ermöglichen könnte) bergen weiteres Verbesserungspotential.