Gedanken lauschen ist der Podcast, der Philosophie hörbar macht. Hier findest Du einen angenehmen Startpunkt in die Geschichte der Philosophie und ihre zentralen Texte. Ich bin Sandra Eleonore Johst, promovierte Philosophin und psychologische Beraterin, und lese hier bei Zeiten aus den Texten der abendländischen Philosophiegeschichte vor, die für mich und mein Denken wichtig waren - und es immer noch sind. In diesem Podcast verstehe ich mich als philosophische Denkmalpflegerin: Ich puste den Staub von den teilweise sehr alten Büchern, um ihre wertvollen und spannenden Gedanken genau an den Ort zu bringen, an dem Du Dich gerade befindest. Viel Freude und Inspiration dabei! Besuche auch gerne meine Webseite: https://www.sandra-eleonore-johst.de
Sun, 30 Mar 2025 12:19:06 +0000 https://gedanken-lauschen.podigee.io/20-new-episode 58296d652b2c94e7af12d1a5dba6d57e Im Gespräch mit dem Philosophen Konstantin Deininger über seine Dissertation im Bereich der Tierethik Konstantin Deininger hat jüngst die Doktorurkunde für seine Promotion an der Universität Wien zu einem tierethischen Thema verliehen bekommen. Ich habe ihn in den Podcast eingeladen, weil ich erfahren wollte, was es genau mit dem Konzept des Mitgeschöpfs auf sich hat. Diesen Begriff bringt die US-amerikanische Philosophin Cora Diamond in die tierethische Debatte ein und sie macht damit nicht nur auf die Ähnlichkeiten zwischen Mensch und Tier aufmerksam, sondern vor allem auf etwas, das sich unserer Betrachtung immer entziehen wird. Etwas, das sich nicht konzeptionalisieren lässt. Durch diese Andersartigkeit oder Wundersamkeit, die das Tier als Mitgeschöpf (Fellow creature) für uns immer bereit hält, können wir zum einen Kriterien des Menschseins besser verstehen und zum anderen das Bemächtigen gegenüber allem Nichtmenschlichen hinterfragen. Oder wie es Konstantin Deininger im Abstract seiner Dissertation beschreibt: "Tiere als Mitgeschöpfe zu begreifen, impliziert, sie nicht nur in ihrer Ähnlichkeit, sondern auch in ihrer Differenz zum Menschen als moralisch relevant zu begreifen." in: Approaching Questions in (Animal) Ethics from Within: Drawing on Cora Diamond's Moral Philosophy; 2024: S. 6 Die Gründe, die Konstantin Deininger dazu gebracht haben, im Bereich der Tierethik zu forschen, sind sowohl theoretischer als auch praktischer Natur. Zum einen begeistert ihn, wie wir das Menschsein aus dem Tierlichen begreifen können und zum anderen treibt ihn auch die Frage um, wie wir mit Tieren, zu denen wir stets in einem interdependenten Abhängigkeitsverhältnis stehen, umgehen sollten. Viel Spaß bei der Folge! tierethik #philosophie #philosophieren full Im Gespräch mit dem Philosophen Konstantin Deininger über seine Dissertation im Bereich der Tierethik no
Angst, Aufregung, Ärger - kurz vor der Wahl kochen politische Debatten hoch. Deswegen habe ich ein paar Impulse aus der Philosophie dabei, die es dir ermöglichen sollen, dich gut zu reflektieren und zu positionieren. Folgende kunterbunte Zitate habe ich aus der Philosophiegeschichte ausgewählt: - Das "Ich weiß, dass ich nicht weiß" von Platons Sokrates kann uns dabei helfen, unsere eigenen Grenzen einzusehen - vielleicht hilft das der gemeinsamen Suche nach Weisheit, sorgt für weniger Rechthaberei und fördert sachliche Argumentation. - Die Naturgesetze, die Thomas Hobbes in seinem Leviathan entdeckt: "Suche Frieden und halte ihn ein" und "Was ihr wollt, dass euch andere tun sollen, das tut ihnen" können uns daran erinnern, dass wir für ihre Umsetzung unsere eigenen Leidenschaften hinterfragen und das Gemeinwohl priorisieren sollten. Außerdem erinnert das Bild des Leviathan daran, dass staatliche Gewalt eine Superkraft ist, weswegen wir gründlich überlegen sollten, welchen Personen wir zutrauen können, sie zu repräsentieren - weil sie die Naturgesetze mit auf die Agenda nehmen! - Das Gedankenexperiment von Markus Gabriel "Die Nazi-Maschine" ist eine aktuelle Version der Gerechtigkeitskonzeption, zu der wir alle in der Lage sind und die John Rawls mit seinem "Schleier des Nicht-Wissens" demonstrierte. Wenn wir einen inneren moralischen Kompass haben, der uns einen gerechten Zustand denken lässt, wissen wir auch, was es dazu braucht: Die abstrakte Gleichheit von Menschen als Menschen. - Und zuletzt das Vorwort von Ernst Bloch zu seinem dreibändigen Werk "Das Prinzip Hoffnung", das behauptet, Hoffnung ließe sich lernen und dies sei nötig, weil es uns weit macht und aktiv werden lässt. Also um politisch eine Gesellschaftsordnung zu ermöglichen, in der jeder eine gute Stellung haben kann, sollten wir zweierlei mit zur Wahlurne bringen: unsere wache Vernunft und ein hoffendes Herz nehmen!
In dieser Folge kannst Du den Gedanken von Baruch de Spinoza (1632 - 1677) zur Hoffnung lauschen, die er sich in seiner Ethik macht. Warum gerade jetzt? Ein neues Jahr liegt vor uns. Dieser Moment lädt dazu ein, zurückzublicken auf das, was nun hinter uns liegt. Wofür bin ich dankbar? Was habe ich gelernt? Und gleichzeitig ist es eine wunderbare Zeit, Pläne zu schmieden und sich zu fragen, in welche Richtung es ab jetzt gehen soll. Was möchte ich ändern? Was will ich entdecken? Hoffnung kann unseren Blick von der Realität abwenden, aber sie ist auch ein starker Motor. Mit Spinoza lade ich Dich zum Jahresstart dazu ein, darüber nachzudenken, worauf Du hoffst und was das eigentlich bedeutet.
Michael Hampe ist Professor für Philosophie an der ETH Zürich. 2018 hat er ein kleines Buch mit dem Titel "Die Dritte Aufklärung" veröffentlicht. Da ich mich sehr für die Themen Aufklärung und Bildung interessiere, habe ich dieses Buch in einem Seminar für die FernUniversität in Hagen zur Diskussion gestellt und in diesem Jahr auch in anderen Zusammenhängen Vorträge darüber gehalten. Dabei sind viele Fragen aufgetaucht - und ein paar davon konnte ich zusammen mit Michael Hampe besprechen. Zum Beispiel haben wir uns darüber ausgetauscht, wie folgender Appell vielleicht umgesetzt werden könnte: "Alles hängt davon ab, wie wir uns an der Entwicklung der Welt beteiligen, inwieweit wir wagen, aufgeklärte Pragmatiker und nicht lediglich Diagnostiker und Beobachter zu sein, die sich einem pseudowissenschaftlichen Fatalismus ergeben.“ (Hampe 2018: S. 81) Viel Freude beim Mit- und Weiterdenken! Besuche gerne meine Webseite: https://www.sandra-eleonore-johst.de #philosophie #bildung #aufklärung
In dieser Folge kannst Du den Gedanken von Søren Aabye Kierkegaard (1813 - 1855) über das Selbst lauschen, die er sich bei der Untersuchung über die Verzweiflung in seiner Schrift "Die Krankheit zum Tode" von 1849 gemacht hat.
In dieser Folge kannst Du den Gedanken von Aristoteles (384 - 322 v. Chr.) über Freundschaft lauschen, die er sich bei der Suche nach dem guten und glücklichen Leben in der Nikomachischen Ethik gemacht hat.
In dieser Folge kannst Du den Gedanken von Dante Alighieri (1265 -1321) lauschen, mit denen seine berühmte Jenseitsreise "Die göttliche Komödie" aus dem 14. Jahrhundert beginnt.
In dieser Folge kannst Du den Gedanken von Immanuel Kant (1724-1804) lauschen, die er sich 1784 zu einem möglichen Naturplan unserer menschlichen Gattung gemacht hat.
In dieser Folge kannst Du den Gedanken von Boethius (etwa 480-524 n.Chr.) lauschen, die er sich zu Beginn des 6. Jahrhunderts und kurz vor seinem Lebensende in Bezug auf die Frage nach einem glücklichen Leben gemacht hat.
In dieser Folge kannst Du den Gedanken von Arthur Schopenhauer (1788-1860) lauschen, die er sich zur Mitte des 19. Jahrhunderts in Bezug auf die Frage nach einem glücklichen Leben gemacht hat.
Endlich - nach viel zu langer Pause - habe ich eine neue Podcast-Folge für euch. Und zwar lese ich das Fragment "Mensch und Tier" aus der _Dialektik der Aufklärung_ (entstanden 1939-44) von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno vor. Das Werk ist eine Sammlung von Essays, die angesichts des Kapitalismus und Faschismus als Herrschaftsformen den Vernunftbegriff der Aufklärung kritisieren. Die Dialektik bezieht sich dabei auf das verschränkte Verhältnis von Mythos und Aufklärung.
In dieser Folge steht ein weiterer Klassiker der Philosophiegeschichte, insbesondere der politischen Philosophie, auf dem Programm: "Leviathan oder Stoff, Form und Gewalt eines kirchlichen und bürgerlichen Staates" (1651) von Thomas Hobbes.
Epikur hat sich im vierten bis dritten Jahrhundert vor Christus mit seiner Lehre insbesondere auf das Glück konzentriert: die Eudaimonia, das ganz persönliche, private Lebensglück. In dieser Folge lese ich ein paar seiner Fragmente vor, die zeigen, warum das Philosophieren gewissermaßen eine heilende Wirkung auf die persönliche Glückssuche hat.
Herzlich Willkommen zu dieser Folge, in der ich die Vorrede und die erste Rede von Nietzsches Zarathustra vorlese!
Herzlich Willkommen zu dieser Folge, in der ich einen Textausschnitt aus Hannah Arendts "Vita activa oder Vom tätigen Leben" vorlese. Auch wenn sich Arendt nicht als Philosophin bezeichnet wissen wollte, handelt es sich in meinen Augen um einen philosophischen Klassiker. Denn sie versucht mit dieser Studie auf die bleibende Frage zu antworten: Was tun wir eigentlich, wenn wir tätig sind? Für eine Antwort darauf reflektiert sie grundsätzlich die Bedingungen des menschlichen Handelns und entwirft damit eine systematische Theorie politischen Handelns. Ich bin gespannt, was du aus ihren Gedanken über das Handeln mitnehmen wirst. Viel Freude und Inspiration dabei!
Herzlich Willkommen zu dieser Folge, in der uns Rousseau auf den ersten Seiten seines berühmten Erziehungsromans "Emil oder Über die Erziehung" (1762) einen Einblick in seine bildungsphilosophischen Gedanken gewährt.
Herzlich Willkommen zu dieser Folge, in der Descartes uns seinen grundsätzlichen Zweifel schildert und verrät, worin er sich trotz allem sicher ist: „Ich bin, ich existiere." Diese Aussage findet sich in der zweiten Meditation, dem zweiten Kapitel seines Werks "Meditationen über die Erste Philosophie" von 1641. Viel Freude beim Lauschen, Nachdenken und Weiterdenken!
Herzlich Willkommen zu dieser Folge, die dazu einlädt, sich mal wieder bewusst Zeit zum Interpretieren zu nehmen. Vorgelesen wird der Aufsatz "Gedicht und Gespräch" von Hans-Georg Gadamer, den er 1988 verfasste. Er bietet einen Einstieg in zentrale Gedanken der philosophischen Hermeneutik und regt zum Mitdenken und Auslegen an. Viel Freude mit und bei der "Zeitigung von Sinn"!
Herzlich Willkommen zu dieser Folge, in der ich ein klassisches Stück europäischer Philosophiegeschichte vorlesen werde: Das Höhlengleichnis von Platon aus seinem Werk der Politeia. Viel Freude bei der bildhaften Beschreibung des Bildungsgangs des Philosophen als Umlenkung der Seele!
Herzlich Willkommen zur ersten Folge meines Podcasts "Gedanken lauschen". Diese besondere Folge zum Auftakt ist reserviert für den Philosophen, dem ich die größte Aufmerksamkeit in meinem Studium zukommen habe lassen: Immanuel Kant. Vorlesen werde ich seinen berühmten Aufsatz "Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?". Los geht's!