Ein Gespräch. 50 Minuten Zeit. Psychoanalyse für ein besseres Verstehen der Welt. www.ipu-berlin.de
Fabian Eggert und Daniel Jakubowski
Wie sich Hass auf Juden und Jüdinnen unbewusst, im Verborgenen, verbreitet und wirkt.
Smartphones gehören zu unserem Leben. Über die mobilen Endgeräte organisieren wir unseren Alltag, hören Musik, schauen Videos und haben Zugang zu sozialen Netzwerken. Das bringt neben den vielen praktischen Vorteilen etliche Herausforderungen und Schwierigkeiten mit sich, die vor allem junge Menschen betreffen. In unserer Folge besprechen wir, was das für die psychotherapeutische Praxis bedeutet.
Jeder Mensch erlebt in seinem Leben Krisen, mal größere, mal kleinere.
Glück ist schön und angenehm, verhindert aber auch, dass wir nachdenken.
Veränderungen sind alltäglich, können überfordern und brauchen Sicherheit. Wie können wir sie gestalten?
Wir betrachten selbstkritisch, was in der Psychoanalyse schiefläuft und sich ändern muss.
Können uns Ungleichheiten und Orientierungslosigkeit krank machen?
Sind Behandler:innen "gesund" und die Patient:innen "krank"?
Was muss sich ändern, damit die psychotherapeutische Versorgung besser wird?
Um gute Beziehungen führen zu können und gesund zu leben.
Das "Soziale" in digitalen Medien ist nur eine Behauptung, aber es verändert uns.
Psychische Erkrankungen entstigmatisieren und integrieren.
Fußballspielen oder Fußballfan sein: Es geht um Miteinander und Beziehung.
In Medienbeiträgen "fehlt" oft eine Perspektive, der wir in dieser Folge auf die Spur gehen.
Sexualität ist mehr als nur Geschlechtsverkehr. Man kommt an ihr nicht vorbei.
Es ist die beste Zeit des Jahres. Oder doch nicht (mehr)?
Psychotherapeutisches Sprechen und wie man es erforscht.
Wir hören genauer hin, an welchen Stellen im Podcast es "psychoanalytisch" wird.
Bin ich morgen noch derselbe Mensch wie heute? Wir sprechen über Identität.
Angst kann krankhaft sein, ist aber vor allem ein Grundgefühl, das uns vieles erklären kann.
Das Leben ist voller Konflikte. Sie beseitigen zu wollen, ist oft gar nicht so sinnvoll.
Menschen können nicht ohne Beziehungen. Wir klären, was daran so wichtig ist.
Covid-19 ist ein Virus, das (auch) weitreichende psychische Folgen haben kann.
Beziehung statt Erziehung: Wenn es in der Kindheit zu psychischen Problemen kommt.
Wie wird man depressiv? Und vor allem: Warum?
Psychische Störungen sind kein Fehler im System, man kann sie verstehen und behandeln.
Der Einfluss der Pandemie auf die psychische Gesundheit und die Komplexität der menschlichen Psyche.
Warum Kinder und Jugendliche durch die Corona-Pandemie besonders gefährdet sind.
Gibt es einen Zustand, in dem man psychisch gesund ist? Und ab wann spricht man von Krankheit?
Aus der Pause zurück ist der psychoanalytische Podcast der IPU Berlin gewachsen. Vieles ist neu, aber vor allem geht es weiter – mit unserem Wissenschaftspodcast, der eine psychoanalytische Perspektive einnimmt.
Statistik ist: Kompliziert, trocken, manipulativ? Aber wer könnte eigentlich wirklich erklären, wie Statistiken aufgebaut sind und funktionieren? Anja Maja Wernekinck ist fasziniert von den vielen Facetten ihres Fachs und versucht ihre Begeisterung in der Lehre an Studierende weiterzugeben. Im Gemenge der vielen Zahlen und Formeln verliert man schnell den Überblick. Hat man einmal Ordnung in die Wahrscheinlichkeiten gebracht, zeigt sich aber die große Stärke der Statistik: Sie kann uns helfen, die Welt besser zu verstehen und vor allem differenzierter zu betrachten.
Psychodrama erfordert Handeln und Mitmachen, um das mitunter nicht Aussprechbare szenisch zur Darstellung zu bringen. Der Psychodrama-Begründer Jakob Levy Moreno hatte die Idee, dass die „Wahrheit der Seele“ nur zu ergründen sei, indem man aktiv wird. Konrad Schnabel ist Psychodramatiker und zeigt Gruppen und Einzelnen, wie psychodramatisches Handeln aussieht. Ähnlich wie in einer schauspielerischen Inszenierung sind mehrere Personen an einer Szene beteiligt. Dargestellt werden häufig Konflikte, um Lösungsansätze zu finden. Die Methode versucht, die Spontanität und Kreativität aller Teilnehmenden zu fördern.
Eins nach dem anderen oder doch lieber alles auf einmal? Multitasking kann gelingen, manchmal ist es sogar notwendig, aber es kann auch überfordern. Christine Stelzel erzählt uns, was im Gehirn beim Multitasking passiert und wann verschiedene Aufgaben gleichzeitig schlicht zu einem schlechteren Ergebnis führen. So lässt sich auch verstehen, warum beispielsweise Autofahren und gleichzeitig das Smartphone bedienen so gefährlich ist. Damit lernen wir im Podcast eine klassische Disziplin der Psychologie kennen: Die Allgemeine Psychologie. Die untersucht, wie Menschen "im Allgemeinen" fühlen, denken, wahrnehmen.
Schritte zählen, Puls messen, Schlaf überwachen – selbstverständlich oder total übertrieben? Den eignen Körper, aber auch die eigene Persönlichkeit zu vermessen und zu optimieren, das scheint ein Trend zu sein. Was optimieren wir da eigentlich? Und kann man sich dem entziehen? Benigna Gerisch forscht seit Jahren zum Thema und nimmt mit uns die psychoanalytische Perspektive ein. Sie betont den gesellschaftlichen Druck, dem wir ausgesetzt sind, aber auch die Zwiespältigkeit des Phänomens: Nicht jedes Self-Tracking ist gefährlich, doch schadet es nicht, sich bewusst zu machen, was man tut.
Popkultur, Kulturindustrie oder Unternehmenskultur: Wo Kultur anfängt und was der Begriff genau bezeichnet, lässt sich nicht so einfach festlegen. Es gibt vielfältige und sich sogar widersprechende Kulturbegriffe. Außerdem umgibt uns Kultur ständig, was einen klaren Blick auf sie gar nicht so einfach macht. In allem, was wir tun, steckt Kultur. Im Gespräch mit Insa Härtel nähern wir uns ihrem Kulturbegriff, der psychoanalytisch geschärft ist, und sprechen über ihre Forschung. Dabei versuchen wir herauszufinden, wo Kultur anfängt und stellen fest, dass es ohne gar nicht geht.
An jedem Wochentag sind Bahnen und Busse morgens und abends gefüllt, mit Menschen auf dem Weg zur Arbeit. Einen Großteil unseres Lebens verbringen wir auf und mit der Arbeit. Gegen diesen Takt lässt sich schwer ein Leben führen, in diesem Takt organisieren wir unseren Alltag. Thomas Kühn ist der Meinung, Arbeit sollte gut und wichtig für die Menschen sein. Aber er weist auch auf die Kehrseite hin: Arbeit kann zu viel werden, überfordern. Manche werden in ihrer Arbeit sogar ausgebeutet. Wir sprechen über diese Ambivalenz und über die Gründe, warum Arbeit für uns alle so wichtig ist.
Wer Psychologie studiert hat, möchte danach häufig Psychotherapeut oder Psychotherapeutin werden. Dazu ist derzeit eine Ausbildung notwendig, die viel Geld kostet. Charline Logé und Samuel Bayer absolvieren derzeit diese Ausbildung und arbeiten daneben als Wissenschaftliche Mitarbeiter an der IPU. Sie haben sich für die Ausbildung in analytischer und tiefenpsychologischer Psychotherapie entschieden. Nun sind weitreichende Änderungen geplant, die aus der postgradualen Ausbildung ein Direktstudium machen sollen. Wir sprechen darüber, wie die Ausbildung funktioniert und was durch die Änderungen passieren würde.
In der frühen Kindheit werden die Weichen gestellt für die psychische Entwicklung von uns Menschen. Zumindest einige Weichen, denn in den ersten Lebensjahren entwickelt sich die sogenannte Bindung. Wie wir Beziehungen führen, hängt zu einem wichtigen Teil davon ab, welche Bindungserfahrungen wir machen. Für Christiane Ludwig-Körner spielt die Prägung der frühen Kindheitserfahrungen auch in einem professionellen Sinn eine Rolle: Sie hat eine eigene Form der Psychotherapie erarbeitet, die sich der Dyade von Mutter oder Vater und Kind widmet. Da Bindung in dieser Zweierbeziehung entsteht, müsse man Probleme auch dort behandeln. Foto: Peter Fischer-Piel
Wie kann man eine Psychose erklären? Sie ist kein eigenes Krankheitsbild, eher ein Phänomen, sagt Dorothea von Haebler. Gemeinsam steigen wir in die Welt der Psychosen und der Psychosentherapie ein. Dort zu finden sind viele Missverständnisse, mit denen vor allem die Erkrankten zu kämpfen haben. Viele solche Missverständnisse stellt Dorothea von Haebler in dieser Folge richtig. Mit ihr versuchen wir das Phänomen der Psychose besser zu verstehen. So komplex die damit verbundenen psychischen Erkrankungen sind, so komplex ist auch der notwendige Umgang. Im Gespräch erwähnte Personen, Abkürzungen und Literatur: Goetz, Rainald (1986). Irre. Frankfurt/Main: Suhrkamp. Mentzos, Stavros (1930-2015): Psychiater und Psychoanalytiker. ICD: International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems (aktuelle Version: ICD-10). DSM: Diagnostical and Statistical Manual of Mental Disorders (aktuelle Version: DSM-5).
Was ist Inklusion? Ein Modell gegen Diskriminierung – oder doch eher eine Verschleierung von Ungleichheiten? Bernd Ahrbeck plädiert für eine Anerkennung und Benennung der Realität: "Niemand ist bösartig, wenn er einen Behinderten als Behinderten bezeichnet." Denn Behinderung gibt es und natürlich haben auch Behinderte Würde. Diese müsse man achten, indem man der Lebenswirklichkeit von Menschen mit Behinderung gerecht wird. Ahrbeck erklärt im Gespräch, welche Probleme sich durch Versuche der Inklusion ergeben und wie man es besser machen kann.
Was ist Religion? Eine Illusion – hätte Sigmund Freud geantwortet. Eine Kulturtechnik, die sich auch mit unbewussten Anteilen beschäftigt – so aktualisiert Susanne Lanwerd den Versuch einer Definition. Ebenso denkt sie die Verbindung aus Psychoanalyse und Religion neu. Ohne Religion und Glauben seien Menschen und Kultur nicht denkbar. Wie sie das meint, erzählt sie uns in dieser Folge. Im Gespräch erwähnte Personen: Durkheim, Émile (1858–1917): Soziologe und Ethnologe Müller, (Friedrich) Max (1823–1900): Religionswissenschaftler Harrison, Jane Ellen (1850–1928): Altphilologin Laplanche, Jean (1924–2012): Psychoanalytiker und psychoanalytischer Theoretiker
Was ist Psychotherapie? Michael Buchholz findet das gar nicht so leicht zu definieren. Ziemlich sicher ist, dass es darum geht, miteinander zu sprechen und dadurch psychische Probleme zu behandeln. Die Psychoanalyse wird daher auch als "Redekur" bezeichnet. Doch was unterscheidet verschiedene Formen von Psychotherapie – und wann gelingt eine psychotherapeutische Behandlung? Im Gespräch erwähnte Literatur: Buchholz, Michael (2017). Zur Lage der professionellen Psychotherapie. Forum der Psychoanalyse, 33, S. 289–310. Buchholz, Michael (1999). Psychotherapie als Profession. Psychosozial-Verlag. Woofolk, Robert L. (2015). Vom gesellschaftlichen und kulturellen Wert der Psychotherapie. CIP-Medien. Personen: Winnicott, Donald W. (1896–1971): Englischer Kinderarzt und Psychoanalytiker, vor allem bekannt für seine psychoanalytische Arbeit mit Kindern Luborsky, Lester (1920–2009): Psychoanalytiker und Psychotherapieforscher, bekannt für empirische Psychotherapieforschung Wampold, Bruce (*1948): Emeritierter Professor für Beratungspsychologie, University of Wisconsin Insel, Thomas R. (*1951): Neurowissenschaftler, Psychiater und ehemaliger Leiter des NIMH Beck, Aaron T. (*1921): Psychiater, Psychotherapeut, unter anderem Entwickler des Beck-Depressions-Inventar (BDI) und Wegbereiter der Kognitiven Verhaltenstherapie Abkürzungen: DSM – Diagnostic and Statistical Manual NIMH – National Institute of Mental Health NICE – National Institute for Health and Care Excellence