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I am happy to share the first English episode of my podcast "Nachtspaziergang" with you. I am currently living in the Bay area during my stay at UC Berkeley and feel it is appropriate, to make the stretch and share some of my thoughts with my English-speaking friends, too. And I start with a very big and heavy topic that helps and guides us, if we need it, and blocks and manipulates us, if we don't watch out. I am talking about fear (hence the headline of this article). We tend to be scared about many things - actual threats or risky situations, but also social encounters, big tasks at work, a loved one being sick, or diffuse situations such as a health pandemic. All of these fears have in common, that they (a) teach us something about what is important to us, (b) what we think ourselves to be (un)capable of, and (c) that they pass – many of them even without the worst to happen. In this episode, I think about that more profoundly along with my own experience with having COVID and other current encounters with fear. I am excited to hear, what you think – about fear, coping with it, and this podcast in general. So don't hesitate to reach out! I am looking forward to your feedback.
Leider sind die ersten 10 Folgen verschollen. Daher hier nochmal im Upload der Folge zum Thema (un)Ordnung von Mai 2021. Inhalt: Ob wir eine Situation als chaotisch oder in Ordnung wahrnehmen, hat viel mit unserer inneren Ordnung zu tun. Im aktuellen Nachtspaziergang geht es darum, was passiert, wenn die innere Unordnung auf äußeres Chaos trifft, was der Blick auf andere damit zu tun hat und wie wir die Ordnung, die uns umgibt, erkennen und pflegen können, auch wenn wir davon überzeugt sind, es gibt sie nicht.
Leider sind die ersten 10 Folgen des Podcasts verloren gegangen - daher hier der Upload der alten Folgen. Dieses Mal: Eine Folge über Ärger vom 26. April 2021: Inhalt Wir ärgern uns gern und leidenschaftlich. Weil's gut tut, weil Ärger ein hilfreicher Mantel für schwierigere Gefühle ist und weil Zufriedenheit so viel mehr Mut braucht. Warum zufriedensein mit Vertrauen zu tun hat und wie wir den Status Quo als mindestens ‚ganz in Ordnung‘ annehmen können, darum geht's im aktuellen Nachtspaziergang.
Leider sind die ersten 10 Episoden des Podcasts verloren Gengagen. Daher hier nochmal nachgeliefert - Folge sieben vom April 2021 zum Thema Kontrollverlust. Inhalt Das Gefühl, nicht die Kontrolle zu haben, sich aber ständig verantwortlich zu fühlen, ist eine Last, für die es – wenn sie länger andauert – sogar einen Begriff gibt: Erlernte Hilflosigkeit. Im Extremfall, so die Psychologie, kann das zur Entwicklung einer Depression führen. In vielen anderen Fällen ist diese Muster vor allem eines: wahnsinnig anstrengend. Für Betroffene und jene, die dabei zusehen. Was dahinter steckt, warum es vielen so geht und was wir für einander tun können, darum dreht es sich in dieser Podcastfolge.
Leider sind die ersten 10 Folgen im Nimbus des Podcast-Internets verschollen. Daher lade ich sie alle neu hoch. Hier die Folge "Unter Druck" vom 14. April 2021. Inhalt: Wie eine Stubenfliege summt permanent irgendetwas in unserem Kopf und erzeugt eine Grundspannung, die uns schon so lange begleitet, dass wir sie kaum mehr wahrnehmen. Da ist sie trotzdem, liegt uns auf der Seele und kostet uns Energie. Höchste Zeit mal darüber zu reden: Wir stehen unter Druck. Wie wir damit umgehen können und wie es sich anfühlt, wenn der sich lüftet, davon handelt die sechste Folge des Nachtspaziergangs.
Da die ersten 10 Folgen verschollen sind, lade ich sie erneut hoch. hier also Die Folge "FOMO" aus der ersten Aprilwoche 2021: Inhalt: Das Gefühl, etwas zu verpassen drängelt sich ständig in Tagesplanungen, Social Media Timelines und Telefonate mit Freund:innen. Darüber, woher dieses Gefühl kommt, warum es uns quält und wie es sich mit Corona verändert hat, sinniert dieser Nachtspaziergang. Das Ergebnis: Vielleicht sollten wir gelassen verpassen üben um das, was wir tun, so richtig zu genießen.
Leider sind die ersten 10 Episoden verschollen, daher lade ich sie erneut hoch. Hier also Episode Nummer 4 vom 27. März 2021: Inhalt: Gerade getroffene Entscheidungen sind die schönsten und schlimmsten auf einmal. Die schönsten sind sie, weil sie Klarheit schaffen und ein Weiterkommen ermöglichen, die schlimmsten sind sie, da sie (zumindest bei mir) ein Feuerwerk des Zweifelns zünden. Aber zweifeln kann auch schon vor der Entscheidung oder völlig unabhängig vom Entscheiden – in Bezug auf das eigene Verhalten, abgelieferte Arbeitsergebnisse oder schlicht die Beteiligung am sozialen Leben – Kopfzerbrechen verursachen. Darum geht es in dieser Podcastfolge. Ich frage mich: wie fühlt sich zweifeln an? Wie kann man das vielleicht gewinnbringend einsetzen? Warum ist für mich „Mehrfeln“ eigentlich das viel bessere Wort? „Auf Spotify schneit es fröhliche Triumph-Sternchen und vor meinen Augen sieht es auch verdächtig nach Milchstraße aus.“ Der Moment, als ich diesen Podcast online gestellt habe Aufhänger für dieses Thema war übrigens eine Rückmeldung zum Titel dieses Podcasts: „Nachtspaziergang“ sei ein Titel, der gerade, wenn er von einer Frau verwendet wird, einen bitteren Beigeschmack hat – und das nicht erst seit 2021. Das ist eine Rückmeldung, die mich in Zweifel gestürzt habe, weil sie stimmt. Punkt. Das ist ein riesiges Problem und ein Thema, mit dem ich schon sehr persönlich Berührung hatte (auch im Wortsinn). Mit dem Zweifel umzugehen war wahnsinnig wichtig des Themas wegen – im Podcast hört ihr, warum ich erstmal bei dem Titel bleibe. Gleichzeitig war es wahnsinnig produktiv über das Thema der Rückmeldung hinaus. Zweifel kann ein:e hilfreiche:r Ratgeber:in sein. Zweifeln ist ein Mechanismus, der uns dabei unterstützen kann auszuloten, Entscheidung von uns Aufmerksamkeit verdient, weil sie komplexer ist, als uns vielleicht vorab bewusst war und uns vielleicht auch zeigt, wo sich die Optionen besonders reiben. Das wiederum kann helfen, sie besser mit einander zu vergleichen und schlussendlich eine gute Entscheidung zu treffen. Ich freu mich über Rückmeldungen von Euch: Was denkt ihr übers Zweifeln? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Und natürlich freue ich mich ganz abseits vom Thema auch über Feedback zum Podcast.
Da die ersten 10 Folgen leider verloren gegangen sind, lade ich sie alle noch einmal hoch. Hier also Folge 3 aus dem März 2021. Inhalt: In dieser Nacht backen wir lächelnd Erinnerungs-Croissants. Es geht um Abschied, Trauer, Bewältigung und was wir aus dem Verlust – eines Menschen, einer Beziehung, eines Traumes – über uns und das „danach“ lernen könn(t)en. In der Mitte wird es sehr persönlich und auch sehr deutlich: Ich lese einen Text, der mir wahnsinnig viel bedeutet, in dem es um den Tod eines geliebten Menschen und seine letzte Bitte an mich und alle seine Lieben geht.
Da die ersten zehn Episoden verloren gegangen sind, lade ich alle nochmal neu hoch. Hier also Episode #2 vom 14. März 2021 Inhalt: Ein Sommertag flanierend in Berlin. Irgendwo zwischen goldener Stunde und spannenden Buchseiten stellt sich vorsichtig-fordernd die Frage: Wo ist eigentlich die Grenze zwischen Alleinsein und Einsamkeit?
Ich lade Euch ein auf ein Experiment in Podcast-Form: In jeder Folge flanieren wir gemeinsam durch meinen Kopf. Mit Glück hat am Ende jemand etwas dabei gelernt, sich wiedergefunden oder aufgehoben gefühlt. Das wäre doch schön! Diese Folge ist das Intro – ich frage mich „warum mache ich das Ganze hier eigentlich?!“ ENGLISH: I invite you to an experiment in podcast form: In each episode we stroll through my head together. With luck, someone will have learned something in the end, found something again or felt cared for. That would be great! This episode is the intro - I'm like "why am I even doing this?!"
Weil die ersten zehn Folgen fehlen, hier ein neuer Upload von Folge Eins vom achten März 2021 zum Thema Freund:innen: Inhalt: Nachdem das Intro online ist und wir auf Apple Podcasts, Spotify und Co gemeinsam spazieren gehen können, ist es Zeit für die erste ‚richtige‘ Folge. Und die dreht sich um eines der Kernthemen der Corona-Gegenwart: das (Nicht-)Alleinsein. Ich frage mich, wie wir von innen und außen dagegen (oder damit?) angehen können und warum wir manchmal den Menschen, die uns die nächsten sind, keine Chance geben, uns Gesellschaft zu schenken. Wie immer stehen am Ende drei Dinge klar: (1) Nichts von alledem ist unnormal – Rückzug in uns selbst ist Selbstschutz und in sofern sogar eine Chance. (2) Wir können selber etwas für uns tun. (3) Es ist gut zu wissen, dass wir – wie immer im Leben – Strategien teilen und von einander lernen können.
Nein sagen zu anderen ist für schwer (und eine Geschichte für sich) nein zu sagen zu sich selbst ist eine besondere Herausforderung. Und dabei geht es nicht um Süßkram oder Disziplin, sondern um Gedankenmüll und wie man ihm Einhalt gebietet. Denn oft sind es Gedankenschleifen, die uns zu schaffen machen und die sich, sind sie sich erst einmal losgetreten, stetig aufschaukeln. Ein Nein kann da der Trenner sein, der uns wieder in der Gegenwart verankert. Im aktuellen Podcast geht es darum, was das gesunde Nein zu uns selbst für unser Wohlbefinden tun kann und was das ganze mit Achtsamkeit zu tun hat. Übrigens: Damit sind nicht nur komplizierte Denkgebilde gemeint, sondern auch ganz profane Gedanken, Zweifel oder Bewertungen. Achtsamkeit braucht keine Überlastung oder seelischen Turbulenzen um eine gute Idee zu sein. Wie immer freue ich mich über Feedback, Ideen und Tipps zu diesem Projekt per Mail per Telefon oder direkt als Kommentar hier. Danke!
Erinnert ihr Euch noch an Euer letztes Konzert? An euren letzten Theaterbesuch? Die letzte Jamsession? Diese Erinnerungen sind Lichtjahre entfernt und trotzdem ganz nah, wenn wir uns so richtig dort hinein fallen lassen. Und das tut wahnsinnig gut. Die Gründe dafür liegen wie so oft in der Fähigkeit unserer Seele, sich selbst zu stärken. In diesem Fall über Imagination. Imagination im psychologischen Sinne meint die Fähigkeit, kontrolliert und erlebbar (tatsächlich erlebte oder fiktive) Situationen vorzustellen, geistig auszuarbeiten und zu gestalten – ganz ohne dass sie in unserer aktuellen Realität stattfinden. Über diese Formen der (positiven) Imagination können Emotionen hervorgeholt, Entspannung ermöglicht oder Belastendes losgelassen werden. Kurzum: Sie ist eine ganz schön mächtige Angelegenheit. Darum geht es auch in der aktuellen Podcastfolge. Ich nehme Euch mit in meine erste simultane Digitalprobe mit meinem Chor und in die Erinnerungen an vergangene Klangreisen und beschreibe, warum genau diese Dinge mir über seelische Durststrecken geholfen haben und wie man gezieltes Erinnern für sich nutzen kann. Dabei spielt der Begriff Kultur ebenfalls eine Rolle: Irgendwo zwischen kühler Hochkultur und gelebter Seelensprache fasst er Gestaltetes zusammen, dass für mich zu solch intensivem Erleben einlädt. "Der einzige Ort auf der Welt, an dem ich vollends im Moment aufgehe, ist zwischen meinen Mitsingenden im Chor, wenn wir gemeinsam harmonieren. Verdis Requiem mit voller Orchesterbegleitung zu singen war für mich ein Erlebnis aus einer anderen Welt. Ich bin bis heute jedes mal fasziniert davon, wie leise Relevanz sein kann, wenn dieses Stück beginnt. Kein Fachartikel oder Philosophiebuch, kein Priester oder Meditationschoach hat mir ein Gefühl für den Wert des Lebens im Lichte der eigenen Vergänglichkeit gegeben wie Brahms deutsches Requiem. Auf der Bühne der Berliner Philharmonie, begleitet vom Rundfunk Synfonieorchester Berlin habe ich verstanden, was Soziologieprofessor Hartmut Rosa meint, wenn er von Resonanzbeziehungen spricht: Im gemeinsamen Schwingen weltsensibel die Wirklichkeit gestalten. In der überfüllten Kirche im Rahmen des Haldern Pop Festivals habe ich gespürt, wie ein kleiner Chor eine große Masse zu einem einzigen, fühlenden Gegenwartsgebilde machen kann – ohne Instrumente nur mit der Leidenschaft zur Stimme." [(M)eine Ode an die Chormusik] Übrigens: Die Podcastfolge ist schon seit einer Woche aufgenommen und kommt doch völlig zufällig und gleichzeitig genau richtig am Tag nach der ersten richtig echten alle-singen-auf-Abstand-zusammen-Präsenzprobe eben dieses Chores. Und Hand auf's Herz: Die echte Sache hat der Imagination doch immer noch etwas voraus... Am Ende noch fix eine Erinnerung: Ich freue mich über Feedback, Tipps und Themenideen! Immer her damit: an@katharina-hajek.de. DANKE!
Zum Dreimonatigen des Podcasts geht es einmal mitten hinein in die Nacht – und wieder hinaus. Es geht darum, was das Schwarz in jeder unserer Leben zu suchen hat, warum es irgendwie auch dazu gehört und was wir vielleicht sogar davon lernen können. Das soll genug der Vorrede sein - hört selbst. "Es ist wichtig, dass wir uns mit unserer Nacht nicht alleine lassen. [...] Teilt die Nacht. Teilt sie nachsichtig – natürlich geht es nicht darum, den Menschen, die uns nahe sind, unsere ganze Schwärze auf die Schultern und auf die Augen zu legen." Wie immer freue ich mich natürlich über Feedback! Immer her damit, ich freue mich.
Manchmal ist alles etwas viel: der Job, das Ehrenamt, die Beziehung, der Alltag, die Seele, die Frage nach dem Sinn – was dieses "alles" ist, ist ja von Mensch zu Mensch wunderbar verschieden. Nur in der Auswirkung des "zu viel" sind wir uns ähnlich. Die verfügbare Energie reicht nicht für die empfundenen Anforderungen. In der Konsequenz gibt es ein Ungleichgewicht zwischen beiden Seiten und die einzige Lösung ist, auf einer Seite ins Minus zu gehen. Gehen wir in der Energie ins Minus, halten wir das nicht lange durch. Dauerhafter mental (work) load (ein psychologischer Begriff für die Disbalance zwischen Aufgaben und Lösungsenergie) sorg für dauerhafte Anspannung. Diese ist für den Körper permanenter Stress und der wiederum ist ein wesentlicher Faktor für viele (nicht nur seelische) Erkrankungen. Brandschatzen auf der Energieseite ist daher nicht die optimale Lösung. Bleibt nur, auf der anderen Seite der Gleichung zu streichen: auf der Aufgabenseite. Das ist nur zu oft viel leichter gesagt als getan. Wir identifizieren uns über das Gebrauchtwerden, wir haben gerne die Kontrolle und wir fragen uns, was die anderen wohl denken, wenn wir drei Schritte zurück treten. Werden wir als schwach wahrgenommen? Sind wir dann plötzlich nicht mehr gebraucht? Können wir auch wieder zurück in das Projekt, wenn wir es denn wollen? All diese Fragen erhöhen den mentalen Druck und mindern den Mut, Pause zu machen. Aber warum kostet das Abgeben eigentlich Mut? Wieso sollten wir es einfach mal wagen, die Pause zu machen, die wir brauchen? Und weshalb hat es positive Auswirkungen auf unser ganzes Umfeld, wenn wir drei Schritte zurück treten und offen darüber sprechen? Um all das geht es im aktuellen Nachtspaziergang – übrigens in einer Folge, die eine Woche später kommt als geplant, da ich mir selber eine kleine Pause gegönnt habe. Es geht also ;)
Ein schnelles "Sorry" geht schneller über die Lippen, als wir denken können. So inflationär die Entschuldigung verwendet wird, so schwer ist es manchmal, sie anzunehmen. Und da geht es nicht immer um den anderen, sondern vor allem um uns selbst: Dinge, die uns wirklich leid tun loszulassen ist nämlich keine so leichte Übung. Im Podcast geht es genau darum. Dabei helfen drei Kerngedanken: (1) Wenn jemand sagt, dass es ok ist, sollten wir das annehmen, (2) es hilft, das Fehlverhalten zu reflektieren und eine Strategie zu entwickeln, dass es nicht nochmal vorkommt und (3) wir sollten über unsere Zweifel sprechen. Vielleicht stellen wir fest, dass es anderen garnicht so anders geht - wie so oft.
Schmerzen sind keine besonders angenehme Sache. Gerade und insbesondere dann, wenn sie uns so einschränken, dass wir Gewohnheiten anpassen müssen, Leistung einbüßen und es dann dennoch länger dauert, als gehofft. Für uns und für andere entsteht eine Situation der Hilflosigkeit, die durch die Pflicht zur Geduld nur bedingt gebändigt wird. Ungeduld in der Heilung und Angst vor Genesung wechseln sich oft ab und ergeben ein Gleichgewicht der Stagnation. Von dieser Gemengelage handelt der aktuelle Nachtspaziergang – entlang meiner eigenen Erfahrungen mit dem Thema Schmerz. "Schmerzen sind eine Einladung zur Selbstliebe." Das klingt so banal und ist dennoch entscheidend für jede Form von Heilung. Natürlich ist es hilfreich, wenn unser Umfeld uns unterstützt und bestärkt – aber kein Zeit Zugeständnis von Arbeitgeber:innen oder Projektpartner:innen hilft, wenn wir es nicht annehmen und um unseretwillen zur Genesung nutzen. "Genesung braucht Mut" Und wenn die Schmerzen lange dauern und unsere Energiereserven ausgeschöpft sind, dann braucht Genesung noch mehr als Nachsicht und Selbstliebe: Nämlich Mut. Am Ende des Schmerzes steht die Erwartung an unser vorheriges "normal". Das kann ebenso Druck machen, wie das Genesen selbst und daher ist der Zustand "krank" schnell leichter als der Zustand "gesund". Aber die Mut lohnt sich. Und wer sagt eigentlich, dass wir nachher genau so sein müssen wie vorher? Zur Erinnerung: Ich freue mich über Feedback und Themenvorschläge an an@katharina-hajek.de
Beim Wort "Gewohnheit" läuft allzu schnell etwas Normatives mit: Was ist eine gesunde Gewohnheit? Was eine Marotte und was sollte ich mir dringend abgewöhnen? Dabei sind Gewohnheiten so viel mehr als das: ein ureigener evolutionärer Vorteil, den sich unser Gehirn lange erarbeitet hat, um die Welt schneller zu verstehen, etwas, das uns Sicherheit und Struktur gibt, die Schnittstelle zu Ritualen, die die individuelle Gewohnheit mit der Gemeinschaft und der Kultur verbindet und so Zusammenhalt schafft. Natürlich steckt darin auch der kognitive Autopilot, der unsere Schubladen füllt, die Angewohnheit, die wir ändern wollen und ein Hauch von Langeweile. Aber manchmal ist es ziemlich praktisch, wenn wir Dinge aus Gewohnheit - oder routiniert - machen können. Insbesondere dann, wenn es kleine, gute Taten für uns selbst sind, die positive Pfade im Gehirn einschleifen. Und zwar ganz für uns – fern der Selbstoptimierung und in der guten Nachbarschaft positiver Marotten. Diese Ambivalenzen der Gewohnheiten stehen im Zentrum des aktuellen Nachtspaziergangs und leiten eine kleine Änderung ein: Ab sofort kommt dieser nämlich zweiwöchig. Ach ja und: Ich freue mich unverändert über Feedback und sage schonmal Danke!
Erinnerungen sind eine ambivalente Angelegenheit. Irgendwie gehören sie dazu, machen uns aus, gestalteten unser Gestern und prägen unser Heute. Bei einigen sind wir froh, sie los zu sein, andere möchten wir in einem Marmeladenglas für die Ewigkeit festhalten. Nur den einzelnen alltäglichen Moment, den vergessen wir in einem Wimpernschlag. Um diese Ambivalenz, um den Wert von Erinnerung und warum welche – nicht – haften bleiben, das ist Thema dieses Nachtspaziergangs. Nebst einiger Überlegungen rund um Erinnerungspraxis und dem Crash-Kurs zum heißen Gedächtnis, gibt es das Bild vom Strand der Erinnerung und schlussendlich auch mein ganz persönliches Hardern mit den eigenen Tipps. Ich bin nach wie vor wahnsinnig gespannt auf Feedback und Themenvorschläge! Die nächste Folge gibt es dann in zwei Wochen am 18. August 2021.
Manchmal ist es trotz oder gerade wegen des andauernden Vernetztseins besonders schwer, in Kontakt zu treten. Weil es einfach zu viel ist, weil wir mit dem Kopf woanders sind oder weil wir einfach nicht wissen, was es zu sagen gibt. Vielleicht auch deswegen, weil wir vor etwas anderem kapitulieren, das mit dem Außen so garnichts zu tun hat. Und die Konsequenz? Wir bleiben still. Warum wir für uns und andere warmherzig mit dieser Stille umgehen dürfen und was wir vielleicht daraus lernen könne, darum dreht sich dieser Nachtspaziergang. Dahinter steht ein Thema, das weit schwerer ist, als das einfache Schweigen: Das eigene Überforderten mit der Welt. Der Text, der im Zentrum dieses Podcasts steht, ist im August 2020 entstanden. Corona hat das Jahr gebeutelt und eigentlich war der Sommer da – aber alles hatte so viel Energie gekostet, dass viele mit sich selbst und ihren Themen beschäftigt waren. Die Konsequenz: Schwierigkeiten, wieder in Kontakt zu treten und die Sorge, dass wenn man es aber nicht jetzt sofort tut, etwas zu verlieren – Freunde, Kontakte, Zugang zum öffentlichen Alles. In dem Fall, der im Zentrum dieses Nachtspaziergangs steht, geht die Stagnation etwas tiefer – aber, ja gerade!, darüber ist der Austausch besonders wichtig. Wie das geht? Mit Aufrichtigkeit, Vertrauen und einer gesunden Portion Geduld.
Selbstwirksamkeit ist ein Geschenk. Sie gibt das Gefühl, handlungsfähig zu sein. Sie stattet und mit Selbstbewusstsein aus und sie wirkt Wunder gegen Sorge. Gleichzeitig geht mit ihr auch eine gehörige Verantwortung einher. Wenn wir einen Einfluss haben, dann sollten wir ihn auch nutzen, oder? Gerade dann, wenn die nächste Freifläche sich auftut, geht daher oft die große Checkliste los: Welche Risiken gehen mit ihr einher? Was wollen wir aus ihr heraus holen? Wie geht es weiter, wenn wir sie betreten haben? Eine große Referenzkette tut sich auf und wir kommen von Häcksken auf Stöcksken - also ein Gedanke, eine Sorge, eine Idee führt zum nächsten. Anstatt die neue Möglichkeit also zu umarmen, neigen wir dazu, sie zu zerdenken. Warum ist das so? Wie können wir vielleicht raus aus den Schleifen? Was ist der Mittelweg zwischen Risikoeinschätzung und die Freifläche annehmen? In dieser Podcastfolge versuche ich diesen Fragen auf die Schliche zu kommen. Ich nutze dabei ein Bild aus den Anfängen der PC-Zeit: Minesweeper! Eine etwas sperrige Metapher, die schlussendlich aber dabei hilft, zwischen Freifläche, Mienenfeld und Kontrollbedürfnis zu vermitteln. Und irgendwo unterwegs wird auch klar, welcher Luxus eigentlich in dieser Überlegung liegt: Denn nur, wenn wir uns diese Form von Gedanken machen, dann stehen wir wohl vor einer neuen Freifläche, einem kleinen oder großen Möglichkeitenraum und haben eine neue Person kennengelernt. Das ist doch eigentlich eine gute Nachricht! Denn sind wir mal ehrlich - letztlich ist das Leben eher wie so eine Großstadt, die schon ganz schön zugebaut ist, und freie Flächen werden immer seltener. Höchste Zeit, ihnen eine faire Chance zu geben. Wie immer freue ich mich natürlich über Rückmeldungen zum Text und zur Episode. Habt ihr vielleicht einen Wunsch für ein Thema? Her damit!