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Über 35.000 Anfragen erreichen die Vergiftungs-Informations-Zentrale am Uniklinikum Freiburg jährlich. Welche Vergiftungen sind die häufigsten? Wie rettet man richtig im Giftnotfall? Was gibt es bei der Diagnostik zu beachten? An einer Auswahl typischer Fälle gibt Dr. Maren Hermanns-Clausen, die Leiterin der Vergiftungs-Informations-Zentrale, einen Einblick.
Klinisch Relevant ist Dein Wissenspartner für das Gesundheitswesen. Drei mal pro Woche, nämlich dienstags, donnerstags und samstags, versorgen wir Dich mit unserem Podcast und liefern Dir Fachwissen für Deine klinische Praxis. Weitere Infos findest Du unter https://klinisch-relevant.de
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Lebkuchen-Pickel, Lametta-Syndrom und Schnelltest-Lichterkette: Wir haben das Fest der Liebe auch 2021 überstanden, wenn auch nicht unbeschadet. Es drohen Spätfolgen wie Long-Gänsefett-Intoxikation und Jingle-Bells-Hörsturz. Dagegen hilft in Zukunft nur die Weihnachts-Booster-Impfung, um langfristig Resistenzen gegen das Heidschibumbeidschi-Virus aufzubauen.
Eine körperliche Auseinandersetzung unter befreundeten Kollegen im Rocker-/Drogenmilieu endet tödlich, obwohl dies dem ersten Anschein nach gar nicht gewollt war. Wer war(en) der(die) Mörder und welche juristische Argumentationslinie könnte sich in dieser speziellen Fallkonstellation als strafmildernd auswirken?
In dieser Podcastfolge habe ich mir einen Wunsch gefüllt und Dr. Thomas Kia vor das Mikrofon geholt. Tom ist Notfallmediziner, Chirurg, Osteopath und Umweltmediziner. 2016 habe ich eine Fortbildung bei Tom gemacht und bin von seinem Wissen und seiner Herangehensweise an Themen sehr begeistert. Er fuchst sich in die Themen richtiggehend rein und hat immer ein offenes Ohr für seine Patienten. In dieser Folge sprechen wir über einen Teil der Umweltmedizin. So erfährst Du ✨weshalb es wichtig ist immer mal wieder auf allen Ebenen zu entgiften ✨dass werdende Mütter während der Schwangerschaft circa 40%ihrer Toxine über den Fötus in Form eines Umverteilungsprozesses entgiften ✨dass „soft neurological signs“ ein immer größer werdendes Thema bei Kindern sind. Was das ist und dass sie leider extrem schwer zu erkennen sind ✨weshalb neurodegenerative Erkrankungen zunehmen ✨dass es für den Heilungsprozess unglaublich wichtig ist in die Selbstverantwortung zu gehen ✨dass wir „selbstregulierende Systeme“ sind und was das bedeutet ✨weshalb Tom in seiner Praxis über Eichhörnchen und Bergziegen spricht ✨was die Schulmedizin unter einer Intoxikation versteht und was die Umweltmedizin unter einer toxischen Belastung versteht ✨weshalb CO2 nicht das alleinige Problem für Umwelt und Gesundheit ist ✨weshalb Aerosole beim Duschen problematisch sind und weshalb wir unser Trinkwasser filtrieren sollten ✨was es mit Nanopartikeln auf sich hat ✨und vieles mehr…. Es ist immer sehr spannend mit Tom zu sprechen und ich könnte ihm stundenlang zuhören. Diese Folge ist etwas aufrüttelnd, da sie unverblümt vermittelt mit was unsere Systeme sich auseinandersetzen möchten. Also lasst uns gut auf uns und die Natur achten. Die Website von Tom lautet: https://www.zfimed.de/das-praxis-team/dr-k-thomas-kia/ Unsren Podcast kannst Du hören unter https://open.spotify.com/show/1myX97M44M6dhLxYTIiHRl?si=wq4TeVKLS22bFeMw8IVw2Q Oder bei YouTube anschauen https://www.youtube.com/channel/UCzFAZOIBTpQbuax24IQRkQw Mich findest Du unter: https://www.mindfulwellhealing.de Wir hoffen, dass Dir der Podcast gefällt und freuen uns, wenn Du uns Kommentare oder auch positive Bewertungen hinterläßt. Danke
Zum Nachhören, alles zu Toxidrom und als Schmankerl die Ecstasy-Intoxikation. Viel Spaß beim hören! Der Beitrag „titriert“ Toxidrome & Ecstasy-Intoxikation erschien zuerst auf pin-up-docs - don't panic.
15 Monate Nüchternheit, nahezu wöchentliches Schwadronieren über die eigene Askese, Missionierungsversuche zur Alkoholenthaltsamkeit für die anderen beiden, dem Feuerwasser regelmäßig frönendem Broletarier... Rob hat viel getan, um sein Image des bekehrten Saubermannes, der jeglicher Intoxikation abgeschworen hat, zu pflegen. Und nun platzt er mit einem Geständnis in die neue Episode. Eine neue Sucht. Eine Abhängigkeit, die auch ein soziales und gesellschaftliches Statement ist. Nur so viel: Der Camp-David-Hoodie ist nicht mehr weit weg. Welchen Dose gewordenen Malle-Urlaub sich Rob zunehmend häufiger ballert, hört Ihr diese Woche. Tob hat beachtliche Pöbel-Parallelen seines Sohnes vor dem Fernseher beobachtet. Außerdem setzt er Dö kurz mit dem Verbal-Punch des Monats auf den Topf. Dörty Döring hingegen berichtet von einer Autofahrt, die selbst Jonathan Frakes aufmerksam machen würde und traut sich mittlerweile auch zu, großflächige Wunden anderer mit seiner neuen Nähmaschine fachgerecht und schnell verarzten zu können. Und als Karamellsauce oben auf Euren Podcast-Sundae gibt´s neben dem reumütigen Eingeständnis, dass auch Filmwissen-Götter mal ins Klo greifen, zwei neue Tipps von unseren Movie-Nerds für Euren einsamen Abend vor den Streamingdiensten. Und nun gehet hin und tuet, was Ihr nicht lassen könnt. Press Play! No Just, no fun! #podcast #dasbroletariat #nojustnofun #podcastsofinstagram #podcastgermany #germanpodcast --- Send in a voice message: https://anchor.fm/dasbroletariat/message
Das die Therapie mit frequenz-spezifischem Mikrostrom im Breiten- und Profisport ihren Einsatz findet ist mittlerweile bekannt. So auch bei DOSB Sport-Physiotherapeut und Osteopath Frank Leutz in Oberzent im Odenwald. In dieser Podcast-Episode zur Luxxamed frequenz-spezifischen Mikrostromtherapie habe ich mit Frank Leutz über seine Erfahrungen zum Einsatz der Therapie mit frequenz-spezifischen Mikroströmen gesprochen. Von basischen Wickeln zur Entgiftung und Ausleitung bis zur Therapie von akuten und chronischen Beschwerden, findet die Mikrostromtherapie ihren Einsatz im Rehaplus-Odenwald. „Hinter Rehaplus und Vitaplus steht ein ganzheitliches Konzept aus Therapie, Rehabilitation, sportlicher Gesundheit und Fitness. Unser optimal aufeinander abgestimmtes Team setzt personenspezifische Schwerpunkte in der Behandlung sowie im Training.“ (rehaplus-odenwald.de) Seit einigen Jahren setzt Frank Leutz mit seinem Team bereits auf die Mikrostromtherapie und das auch innerhalb seines Rehabilitationskonzept zur Therapie von Arthrofibrose: „Eine Arthrofibrose (von griech. arthron „Gelenk“ und lat. fibra „Faser“) ist eine krankhafte Bindegewebsvermehrung aufgrund einer zellbiologischen Fehlregulation. Bei 5-10 Prozent der Patienten bildet sich nach einer Kniegelenksoperation ständig und überschießend neues Narbengewebe, das zu starken Schmerzen führt. […] In jedem Körper erneuern sich ständig Zellen. Bei einer Schädigung im Gewebe, wie zum Beispiel durch Operationen oder Komplikationen in der Heilung geschieht ein übermäßiger Zellabbau, was den Energiefluss in Zellen, Organen und Gewebe negativ beeinflusst. Bei der Gewebetraumatisierung kommt es vor allem zum Zelluntergang mit anschließenden Zellaufbau, bei der Intoxikation hingegen zur Blockierung der Energiegewinnung und Blockierung des transmembranen Transportes. Durch die Mikrostrom-Therapie wird dieser Energiefluss mit Hilfe von Mikroströmen auf sanfte Weise wieder ins Gleichgewicht gebracht.“ (rehaplus-odenwald.de) https://rehaplus-odenwald.de/ Show-Notes und Transkript: https://www.luxxamed.de/2021/02/17/dosb-sport-physiotherapeut-osteopath-frank-leutz/
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Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung konsumiert ihn, sieht darin Auflockerung und Sozialisierung. Doch für einige kann er lebensbedrohlich werden - Alkohol. In dieser Folge sprechen wir über das Thema der akuten Alkoholvergiftung. Wie kommt es dazu? Und welche Gefahren können beim Alkoholkonsum entstehen? Jetzt reinhören.
Der Tod kommt schleichend. Die Gefahr ist unsichtbar, man kann sie nicht hören und nicht riechen. Das giftige Gas Kohlenmonoxid ist immer wieder für tödliche Unglücksfälle verantwortlich. In ihrem Podcast schildern Rechtsmediziner Klaus Püschel und Gerichtsreporterin Bettina Mittelacher die dramatischen Umstände, mit denen eine Intoxikation lebensgefährlich werden kann — und wie eine Elster dadurch sogar zur Mörderin wurde.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 08/19
Die Alkoholabhängigkeit ist eine häufig chronisch verlaufende und multifaktoriell verursachte Erkrankung. Aus einer Reihe von Untersuchungen ist bekannt, dass ein signifikanter genetischer Einfluss auf das Risiko einer Alkoholabhängigkeit besteht. Außerdem wurden in den vergangenen Jahrzehnten große Anstrengungen unternommen, biologische Marker und so genannte intermediäre Phänotypen (Endophänotypen) zu identifizieren, die mit dieser Erkrankung im Zusammenhang stehen. Ein wichtiger zentraler Neurotransmitter ist Serotonin (5-HT), der u.a. auch die Regulation von endokrinen Funktionen, wie etwa der limbisch-hypothalamisch-hypophysär-adrenergen Hormonachse (LHPA) beeinflusst. Umgekehrt besteht auch ein Einfluss der LHPA auf die zentralnervöse serotonerge Funktion. Bei Alkoholabhängigen wurde durch vorangegangene Studien über Veränderungen dieses Systems berichtet, die von erhöhten Stresshormonwerten bei Intoxikationen und im Entzug bis hin zu Störungen der Stresshormonantwort (Cortisol und ACTH) auf exogene und endogene Stressoren reicht. Serotonin wird mit einer Reihe von psychischen Störungen, wie Abhängigkeitserkrankungen, Impulskontrollstörungen, Angststörungen und Depression, ursächlich in Verbindung gebracht. Insbesondere impulsive Verhaltensweisen beinhalten ein erhöhtes Risiko für das Entstehen von Abhängigkeitserkrankungen. So tragen Impulsivität als Verhaltensdisposition möglicherweise zu einem früheren Beginn, höherer Trinkmenge und vermehrter Rückfälligkeit bei. Wichtiger Bestandteil des serotonergen Systems ist der Serotonintransporter 5-HTT, der, präsynaptisch lokalisiert, durch den Rücktransport von Serotonin aus dem synaptischen Spalt die Konzentration und Wirkdauer dieses Neurotranmitters erheblich beeinflusst. Dieser Transporter ist der Wirkort von Serotoninwiederaufnahmehemmern (SSRI), zu denen auch Citalopram zählt. Für das Gen des 5-HTT wurde in der Promoterregion eine funktionell relevante genetische Variante (5-HTTLPR) mit 2 Allelen (S und L) berichtet, der sowohl die exprimierte Anzahl als auch die Wiederaufnahmekapazität des Transporter signifikant beeinflusst (S < L). Neuropharmakologische Untersuchungen, so genannte „Challenge - Studien“ mit serotoninagonistisch wirkenden Substanzen, wie etwa Fenfluramin oder p-Chloroamphetamin, berichteten über einen Zusammenhang zwischen der Funktion des serotonergen Systems, einer verminderten endokrinen Responsibilität mit vermehrt impulsivem Verhalten und Craving (Suchtdruck, Trinkdruck) bei Alkoholabhängigen im Vergleich zu gesunden Kontrollen. Der selektive Serotoninaufnahmehemmer Citalopram, der auch in einer intravenösen Applikationsform zur Verfügung steht, ist seit vielen Jahren als Medikament zur Behandlung von Depressionen und Angststörungen in Verwendung. Dieser SSRI hat wahrscheinlich im Vergleich zu bisher verwendeten serotonergen Substanzen den Vorteil der spezifischeren Wirksamkeit am 5-HTT und der besseren Verträglichkeit. Ziel dieser doppelblinden, randomisierten und kontrollierten pharmakologischen Challenge- Studie an Alkoholabhängigen und Kontrollpersonen mit Citalopram 0.4mg/kg Körpergewicht vs. Placebo ist es, die Wirkung dieses SSRI auf impulsives Verhalten und endokrine Responsibilität in Abhängigkeit vom Genotyp des 5-HTTLPR Polymorphismus zu messen. Dabei wurde als primäre Hypothese angenommen, dass Citalopram impulsives Verhalten, erfasst mit dem Continuous Performance Test (CPT), signifikant beeinflusst. Darüber hinaus wurde angenommen, dass die endokrine Responsibilität, erfasst über periphere ACTH Spiegel, durch den Genotyp des 5-HTTLPR Polymorphismus signifikant beeinflusst wird. Ebenfalls wird ein signifikanter Effekt des SSRI auf Craving, Befindlichkeit und Intoxikation vermutet. Die Messungen von Verhalten und ACTH Spiegel fanden jeweils zu 2 Zeitpunkten vor und bis zu 6 Zeitpunkten nach der Gabe von Citalopram (CIT) oder Placebo statt. Eingeschlossen wurden 11 männliche Patienten mit der DSM-IV- und ICD-10- Diagnose einer Alkoholabhängigkeit (Durchschnittsalter 36,5 ± 7,7 Jahre), abgeschlossenem Entzug und ohne aktuelle psychopharmakologische Behandlung, psychiatrische oder somatische Komorbidität sowie 12 geschlechts- sowie altersparallelisierte gesunde Kontrollpersonen (Alter: 32,5 ± 6,4 Jahre). Die Patienten wiesen eine durchschnittliche Dauer der Alkoholabhängigkeit von 8.9 ± 3.4 Jahren auf und konsumierten durchschnittlich 326,4 ± 220,8 g/Tag Alkohol in der Woche vor der Entzugsbehandlung. Die durchschnittliche Dosis von Citalopram betrug bei den Patienten 31,96 ± 4,45 mg und den Kontrollen 34,22 ± 7,65mg. Als erstes Ergebnis konnte festgestellt werden, dass Patienten und Kontrollpersonen eine nahezu gleich Anzahl an Fehlern im CPT machten. Allerdings war die Leistung bei beiden Gruppen unter CIT nach 180 Minuten signifikant gegenüber Placebo verbessert. Diese Veränderung war bei Alkoholabhängigen signifikant deutlicher. Somit konnte die erste Hypothese teilweise bestätigt werden. Während sich die endokrine Responsibilität von ACTH unter Placebobedingungen bei Alkoholabhängigen niedriger als bei Kontrollen zeigte, war sie bei beiden Gruppen unter CIT signifikant größer als unter Placebo (bis 90 minuten nach Gabe, p < 0.01). Allerdings konnte kein signifikante Unterschied zwischen Alkoholkranken und Kontrollen für die ACTH Spiegel unter CIT gefunden werden. Genetische Varianten des 5-HTT wiesen keinen signifikanten Zusammenhang mit ACTH Spiegeln unter CIT oder Placebo auf. Die Gruppe der Alkoholabhängigen wies aber unter CIT im Vergleich zu Placebo nicht signifikant mehr Craving auf. Demgegenüber berichteten die Patienten und die Kontrollen unter CIT mehr über Angst (für beide Gruppen, p< 0.05) im Vergleich zu Placebo. Abschließend berichteten die Kontrollpersonen unter Verum über mehr subjektive Zeichen einer alkoholartigen Intoxikation als die Alkoholkranken (p < 0.05). Somit konnte in dieser placebokontrollierten und doppelblinden Studie die Hypothese bestätigt werden, dass der SSRI CIT einen eher günstigen Einfluss auf impulsives Verhalten hat. Dies ergibt möglicherweise Hinweise auf den sinnvollen therapeutischen Einsatz dieser Gruppe von Antidepressiva bei Alkoholabhängigen. Demgegenüber konnten kein Einfluß auf Craving bei der Patientengruppe gefunden werden. Ebenfalls konnte die Hypothese des Zusammenhanges von genetischen Varianten des Serotonintransporters, der auch Wirkort von CIT ist, mit der endokrinen Responsibilität (ACTH) nicht bestätigt werden. Limitation der Studie ist sicherlich die relativ kleine Fallzahl (11 Patienten und 12 Kontrollpersonen).
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19
Lokalanästhetika gelten als sichere und gut verträgliche Arzneimittel. Trotzdem werden immer wieder Unverträglichkeitsreaktionen im Zusammenhang mit örtlichen Betäubungen berichtet. Kausal betrachtet kann solchen Reaktionen ein allergischer Mechanismus zugrunde liegen, was selten der Fall ist; häufiger sind demgegenüber andere Reaktionsformen wie psycho-vegetative, toxische oder Intoleranz-Reaktionen. In vielen Fällen aber bleibt der Pathomechanismus unklar. Um bei betroffenen Patienten künftige Behandlungen unter örtlicher Betäubung durchführen zu können, ist eine allergologische Abklärung angezeigt, die neben einer diagnostischen Zuordnung der Unverträglichkeitsreaktion wesentlich die Ermittlung eines oder mehrerer vertragener Ausweichpräparate zum Ziel hat. Gerade weil die Mechanismen der Unverträglichkeitsreaktion oft ungeklärt bleiben, ist fraglich, ob ein in einer klinischen Testsituation als vertragen ermitteltes Präparat auch in der späteren therapeutischen Anwendung vertragen wird. Psycho-vegetative Reaktionen sind situationsabhängig, Intoleranzreaktionen beruhen auf dem pharmakologischen Mechanismus und könnten bei strukturell unterschiedlichen Substanzen auftreten. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Evaluierung von Ergebnissen allergologischer Tests bei Patienten mit der Anamnese einer LA-Unverträglichkeit. Von 150 Patienten, die sich im Zeitraum von 1995 bis 1998 in der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der Ludwig-Maximilians-Universität München zur Abklärung einer Lokalanästhesie-Unverträglichkeit vorgestellt hatten, konnten 94 Patienten, davon 15 Männer und 79 Frauen, mit einem durchschnittlichen Alter von 50 Jahren in die nähere Auswertung einbezogen werden. Einschlusskriterium war, dass bei allen nachuntersuchten Patienten eine allergologische Diagnostik mit einer genauen Anamneseerhebung vorlag. Im Einzelnen handelte es sich dabei um Prick- und Intrakutantestungen mit einer Standardreihe gebräuchlicher Lokalanästhetika sowie übliche Hilfsstoffe, Naturlatex und eine subkutane Provokationstestung mit handelsüblichen Lokalanästhetika. Nach Abschluss der Untersuchung erhielten alle Befragten einen Allergiepass mit der Aufforderung, diesen unaufgefordert jedem Arzt, Zahnarzt oder Apotheker vorzulegen. Daraus gingen sowohl die zu meidenden Wirkstoffe und Hilfsstoffe hervor, als auch die für die weitere Verwendung empfohlenen Lokalanästhetika (Wirk- und Hilfsstoffe). Die meisten Patienten hatten eine oder mehrere Unverträglichkeitsreaktionen im Zusammenhang mit Injektionen im Rahmen eines zahnmedizinischen Eingriffs erlitten. Dabei wurde überwiegend Articain nicht vertragen. Die überwiegende Mehrheit hatte sofort nach der Lokalanästhesie mit leichten bis mittelschweren, zumeist subjektiven Symptomen reagiert. Einige Patienten hatten sehr schwere anaphylaktische Reaktionen bei operativen Eingriffen entwickelt; bei diesen waren andere Auslöser als Lokalanästhetika wahrscheinlich, da eine Exposition zu weiteren Stoffe (Antibiotika, Naturlatex) bestand, gegen die eine Allergie nachgewiesen werden konnte. Eine echte IgE-vermittelte Reaktion auf Lokalanästhetika konnte bei keinem Patienten bestätigt werden. Für jeden Patienten konnte zumindest ein verträgliches Ausweichpräparat identifiziert werden. 60 der 94 Patienten hatten nach Abschluss der Diagnostik erneut eine Lokalanästhesie erhalten und diese meist problemlos vertragen. Die wenigen dabei aufgetretenen Reaktionen waren unspezifisch und nicht schwer. 47 Patienten wurden stets die empfohlenen LA verabreicht. In 13 Fällen wurden ausschließlich oder neben den getesteten auch gelegentlich nicht getestete LA verabreicht. Ingesamt drei dieser 13 Patienten hatten erneut Beschwerden. Nur zwei Patienten entwickelten neuerliche Beschwerden nach therapeutischer Verabreichung zuvor als verträglich getesteter LA. Bei beiden traten unspezifische Symptome auf, die bezüglich ihrer Schwere wesentlich milder als in der Vorgeschichte waren. Somit handelte es sich hierbei am ehesten um einen psycho-vegetativen Mechanismus. Einer der drei Patienten, die nicht empfohlene LA erhalten hatten, entwickelte eine schwere Unverträglichkeitsreaktion. Die beiden anderen Patienten schilderten erneut Herz-Kreislauf-Symptome. Bei einer Patientin handelte es sich dabei vermutlich um eine allergische Reaktion auf den Sulfitzusatz eines bereits zuvor als unverträglich ausgetesteten Präparates. Bei der anderen Patientin war eine Intoleranz oder Intoxikation wahrscheinlich Auslöser der Unverträglichkeit. Der Identifizierung verträglicher Ausweichpräparate kommt eine große Bedeutung zu. Die überwiegende Zahl der 60 Patienten (91,7 %) hatte bei späterer LA-Anwendung keine Unverträglichkeitsreak-tion mehr gezeigt. Diejenigen Patienten, bei denen zuvor alternative Auslöser der Unverträglichkeitsreaktion wie Naturlatex und Antibiotika identifiziert worden waren und die eine erneute Lokalanästhesie erhalten hatten, vertrugen diese problemlos. Zusammenfassend ist von einer großen Verlässlichkeit des Ausweichtests mit LA auch für die klinische Praxis auszugehen. Bei fünf Patienten, die wieder Unverträglichkeitsreaktionen hatten, waren diese in drei Fällen auf Arztfehler zurückzuführen. Sofern wieder Reaktionen (n = 5) auftraten, so waren diese in der Mehrzahl (4/ 5) nicht bedrohlich. Diese Untersuchung zeigt, dass bei Lokalanästhetika-Unverträglichkeit für die weitere Versorgung dieser Patienten der Identifizierung geeigneter verträglicher Ausweichpräparate die größte Bedeutung zukommt. Die weitere Anwendung von im Provokationstest als verträglich identifizierter Lokalanästhetika ist sicher.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07
Derzeit existieren in der Literatur keine epidemiologischen Erhebungen, die Auskunft über den Status der aktuellen Iodversorgung von Pferden in Deutschland geben. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, in einer Feldstudie Einblick in die Versorgungslage des Pferdes mit dem essentiellen Spurenelement Iod zu gewinnen. Zu diesem Zweck wurden in dem Zeitraum von Januar 2002 bis November 2003 von 92 Pferden unterschiedlichen Alters, Geschlechtes, Rasse und Verwendungszweckes Urinproben gewonnen und deren Iodgehalt quantitativ bestimmt, da dieser ein ausgezeichneter Parameter zur Abschätzung der alimentären Iodaufnahme ist. Anhand eines Erhebungsbogens wurden für jedes Pferd neben den Ergebnissen der allgemeinen Untersuchung auch die in der Fütterungsanamnese erfragten Daten festgehalten. In einer Voruntersuchung wurde der Einfluß, den die Zeit zwischen Probenentnahme und Tiefgefrieren bei -18 C auf Iod- und Kreatiningehalt des Urins hat, als geringfügig und tolerierbar ermittelt. Ein Vergleich unterschiedlicher Entnahmetechniken zeigte, daß Spontan- und Katheterurinproben für die quantitative Iodbestimmung geeigneter sind, als Urinproben, die nach Applikation des Schleifendiuretikums Furosemid gewonnen wurden. Dementsprechend wurden die mittels Furosemid gewonnenen Proben getrennt von den Restlichen bewertet. Da im Rahmen einer Feldstudie das Auffangen von 24-Stundenurin nicht durchführbar ist, wurde, um Schwankungen im Harnvolumen auszugleichen, als Bezugsgröße für den Iodgehalt im Urin das aus dem endogenen Muskelstoffwechsel stammende Kreatinin gewählt. Der Iodgehalt wurde in mg Iod/g Kreatinin als sogenannter Iod-Kreatinin-Quotient angegeben. Zur Messung des Iodgehaltes in den Harnproben erfolgte nach Aufschluß des Probenmaterials durch eine saure Naßveraschung bei 110 C unter Einsatz von Chlorsäure die eigentliche katalytische Messung des Iodgehaltes nach einer Methode, bei der die Entfärbungsreaktion bei Reduktion des gelben Ce4+ durch As3+ in saurem Medium und in Anwesenheit von Iodid zu farblosem Ce3+ photometrisch bei einer Wellenlänge von 405 nm gemessen wird. Die Auswertung der Urinproben zeigte Iodgehalte zwischen 0,01 mg/l und 2,94 mg/l. Ohne Berücksichtigung zweier Extremwerte, die durch unsachgemäße Fütterung zustande kamen, errechnete sich ein durchschnittlicher Iodgehalt von 0,23 mg/l. Die auf den Kreatiningehalt bezogenen Iodgehalte lagen in einem Bereich zwischen 0,24 und 44 mg Iod/g Kreatinin. Als durchschnittlicher Iod-Kreatinin-Quotient errechnete sich ein Mittelwert von 3,8 mg Iod/g Kreatinin. Ohne Berücksichtigung der beiden auch in der Angabe in µg/l ausgeschlossenen Werte lag der Mittelwert bei 2,8 mg Iod/g Kreatinin. 85 % aller Proben wies einen unter 5 mg Iod/g Kreatinin liegenden Iod-Kreatinin-Quotienten auf. Aus der für jedes Pferd erhobenen und protokollierten Fütterungsanamnese wurde die tägliche Iodaufnahme geschätzt und hinsichtlich der Bedarfsempfehlungen beurteilt. Die Fütterung von drei Viertel der untersuchten Pferde gewährleistete eine bedarfsdeckende oder geringfügig überhöhte Iodversorgung, während die restlichen Tiere iodunterversorgt waren, da ihnen lediglich die im Grundfutter enthaltene geringe Iodmenge zur Verfügung stand. Trotzdem ist in der heute üblichen Fütterungspraxis unter Verwendung iodierter Zusatz- und Alleinfuttermittel bei Reitpferden eher mit einer bedarfsgerechten Iodversorgung oder einer Überversorgung zu rechnen, als mit einem primären Iodmangel. Im Rahmen der durchgeführten klinischen Untersuchung aller Pferde fielen 3 Tiere mit Umfangsvermehrungen der Schilddrüse auf, die bilateral symmetrisch ausgeprägt auftraten. Aufgrund niedriger Iodgehalte im Urin und fehlender Iodsupplementierung wurden sie als kompensatorische Anpassungsreaktion der Schilddrüse an einen primär und eventuell auch sekundär bedingten Iodmangel im Sinne einer hypothyreoten Struma interpretiert. Durch Kombination mehrerer iodhaltiger Futtermittel oder Überdosierung kann es aber auch leicht zu einer Iodüberversorgung kommen. Ein Vergleich des in dieser Studie gefundenen Datenmaterials mit den in der Literatur angegebenen, niedrigsten Iodmengen, deren tägliche Aufnahme zu Intoxikationserscheinungen führte, zeigt, daß bei Equiden eine größere Gefahr der Intoxikation durch Iodüberversorgung besteht, als bei anderen Haussäugetieren.