Kultur ist ein großes Puzzle. Wir setzen die Teilchen zusammen und als Motiv entsteht: Hannover. UNESCO City of Music, niedersächsische Landeshauptstadt, Messezentrum… Die Stadt ist vollgestopft mit tollen Menschen und Veranstaltungen. Egal, ob die Band aus dem Proberaum nebenan oder der Direktor de…
Wer schon länger Hannover sein Zuhause nennen darf, der weiß, dass man auf die Frage „Wo wohnst du?“ nicht einfach mit „Hannover“ antwortet. Echte, passionierte Hannoveraner wohnen nicht in Hannover, sie wohnen in Kleefeld, in der Südstadt, der List oder Linden-Limmer. Diese Art der Stadtteilliebe sollte jeden ereilen, der nur lange genug durch seinen Bezirk geirrt und seinem Charme verfallen ist. Wir alle haben diese Liebe mal erlebt. Bei den meisten von uns zeichnet sie sich wohl vor allem, wie jede anfängliche Flirterei, durch bedingungslose Zuneigung aus, trotz der offensichtlichen Fehler. Da werden schon mal die schlechte Bahnanbindung oder die dreckigen Straßen übersehen. Aber wahre, leidenschaftliche Stadtteilliebe, das wirklich ernste Ding, sieht ganz anders aus. Die haben Savannah und Imke nämlich vor einigen Wochen selber miterleben können. Wilhelm lebt seit fast 20 Jahren in der Nordstadt, und er möchte seine Nachbarschaft noch idyllischer gestalten. Zusammen mit anderen Nordstadtfreunden bildete er vor einiger Zeit den Nordstadtgarten – eine Initiative, die den Stadtteil Stück für Stück in Hannovers Urban-Gardening-Eldorado verwandeln soll. Palettengarten in Linden 2012 hat Linden mit einem Palettengarten den Anfang gemacht (Bild), nun zieht die Nordstadt nach. (Nifoto, CC-BY-SA 4.0) Das Urban Gardening, ein Trend der in Großbritannien seinen Anfang nahm, erobert seit Längerem auch deutsche Großstädte. Vor allem der Wunsch nach regionaler Ernährung und dem kurzweiligen Entkommen des Großstadttrubels scheint der Grund für die große Bewegung zu sein. Dabei setzt der Nordstadtgarten aber ganz andere Prioritäten. Natürlich ist es ein netter Nebeneffekt, wenn die Luft etwas frischer wird, wenn unsere Straßen grüner und die Tomaten auf unseren Tellern pestizidfrei sind. Wilhelm und seine Freunde suchen aber vor allem den Austausch mit anderen Bewohnern, die hier genauso gerne wohnen wie sie. Ein bisschen weniger Anonymität, ein bisschen mehr Vorstadtcharme. Wilelm: „Wenn man es in einem Stadtteil schaff, dass man seinen Nachbarn kennt und auch beim Namen nennt, dann wird es noch ein Stück weit lebenswerter. Das ist es, was wir erreichen wollen.“ Während des ersten Urban-Gardening-Workshops, den der Nordstadtgarten veranstaltete, wurden Berliner Beispielprojekte wie das im Görlitzer Park genannt. Bei Keksen und Kaffee, zwischen Theaterrequisiten und Bühnenteilen, baute sich die Gruppe einen kleinen Stuhlkreis zusammen. Das Treffen fand an einem regnerischen Sonntag Ende Februar im Atelier UnArtig statt. An diesem Tag fanden sich acht Teilnehmer zusammen, von der Studentin bis zur Bezirksbürgermeisterin. Doch hinter ihnen stehen noch viele weitere Nordstadtenthusiasten, die theoretisch gerne zur Schippe greifen würden, wenn da nicht die Planerei und Verantwortung wäre. Die größte Herausforderung sieht Wilhelm in der Aktivierung dieser Menschen: „Wie kriegt man Anwohner dauerhaft zu einem Engagement für ihren Stadtteil und für ihr Wohnumfeld, um auch ihre Nachbarn kennenzulernen? Da kam die Idee mit dem Urban Gardening auf.“ Um das zu schaffen, hat sich die Gruppe bereits drei Projekte für 2016 vorgenommen, bei denen sich jeder problemlos einbringen kann. Eines davon betrifft die Patenschaften der Baumscheiben am Engelbosteler Damm. Die kleinen Grünflächen zwischen Straße und Bürgersteig sollen in Zukunft von Privatpersonen gepflegt und nach eigenen Wünschen gestaltet werden. Eine witzige Idee für Hausgemeinschaften etwa, die sich noch näher kennenlernen möchten. So erhofft es sich zumindest die Gruppe. Daneben arbeitet der Nordstadtgarten bereits am Aufbau von Hochbeeten, in denen später einmal Holunder, Quitte und Beeren wachsen sollen. Initiator dieses Projekts war der Betreiber von Hannover Gin, der eines Tages die Erträge auch zu Gin verarbeiten möchte. Was allerdings nicht bedeuten soll, dass die Bewohner leer ausgehen. Neben Hannover Gin sind auch die Betreiber vom Café 24 Grad am E-Damm Freunde des Projekts. Schönere Straßen und aktive Nachbarn sorgen schließlich auch für mehr Leben und mehr Geschäft im Gebiet. Drittens berichtete Wilhelm von der geplanten Bepflanzung der Asternwiese. Wenn alles nach Plan läuft, soll hier einmal ein gemeinschaftlicher Garten entstehen, an dem nicht nur die Nordstadtgärtner, sondern auch Kita-Kinder oder die Bewohner von Flüchtlingsheimen ihren Spaß haben werden. Bis dahin müssen allerdings noch Genehmigungen eingeholt, die Wasserversorgung geklärt und Materialien gesammelt werden. Ziel des Workshoptages war es, die großen Fragen zur Umsetzung der Projekte 2016 zusammenzutragen: Was brauchen wir? Wo bekommen wir die Hilfe oder die Ressourcen? Welche Gewerbetreibende können wir mit ins Boot holen? Womit fangen wir an? Schon im März machten sich die Gärtner dann an den Aufbau der Hochbeete. Wer Lust hat, mit in der Erde zu wühlen und die Nordstadt zu begrünen, wendet sich am besten an die Facebook-Seite vom Nordstadtgarten, dort findet ihr Infos zum Stand der Projekte und künftige Termine: https://www.facebook.com/Nordstadtgarten/
Manchmal finden Konzerte an den seltsamsten Orten statt. So auch beim dritten Sofar-Sounds-Konzert in Hannover. Zu diesem Anlass drängelten sich ungewöhnlich viele Menschen in einen Fahrradladen. Der Grund? Neben den üblichen Rädern und Klingeln gab es an diesem Abend auch noch die Acts Ayzee & Pete, Michel Noeh und die Ruben Dietze Band zu sehen. Das Konzept Sofar Sounds kommt aus London und hat vor ein paar Jahren auch den Weg auf das Festland geschafft. Die Idee dahinter ist, dass verschiedene Künstler und Musikinteressierte aus der Region sich bei einem Konzert kennenlernen können. Außerdem findet das Ganze meistens an einem privaten und damit für ein Konzert außergewöhnlichen Ort statt. Diesmal trafen sich die Sofar-Anhänger eben in einem Fahrradladen in der Nordstadt Hannovers. Man kann nur an Sofar-Sounds-Konzerten teilnehmen, wenn man sich vorher auf der Website sofarsounds.com beworben hat. Unter den Bewerbern wird ausgelost und die Gewinner erfahren erst kurz vorher, wo das Konzert stattfindet. Die Acts bleiben sogar bis zum Abend des Konzerts geheim. Ein gutes Konzept für unbekanntere Bands, denn kein Gast kommt erst zum Hauptact und allen Künstlern wird die gleiche Aufmerksamkeit geschenkt. Michel Noeh: „Das Publikum hatte Bock auf das Konzert, das fand ich richtig gut. Im Vergleich zu anderen Konzerten sind hier mehr Leute, die auch zum Zuhören kommen und nicht nur zum quatschen und sich treffen.“ Falls ihr jetzt auf den Geschmack gekommen seid: Das nächste Sofar-Konzert findet am 23. April statt. Bewerbt euch einfach auf ein Ticket und dann erfahrt ihr vielleicht als Erste, an welchem mysteriösen Ort sich die Sofar-Anhänger das nächste Mal treffen. Auch die Beobachtung der Facebook-Seite von Ernst.FM lohnt sich: Dort werden wir vor dem Konzert wieder Tickets verlosen.
Nagel macht eigentlich alles, was mit Kunst zu tun hat: Singen, Schreiben, Fotografieren und Linoldrucken. Dabei reist er um die Welt. Früher war er Leadsänger der Punk-Band Muff Potter, mittlerweile ist er als Autor unterwegs. In seinem neuen Werk „Drive-By Shots“ erzählt er in kurzen Geschichten und Fotos von seinen Erlebnissen aus Algerien, Vancouver oder Ilmenau. Seine Lesereise startete Nagel in Hannover. Laurenz hat ihn vor seinem Auftritt im Béi Chéz Heinz getroffen und ihn mit Zitaten zum Reisen konfrontiert. Zitate von Literaten wie Mark Twain und Oscar Wilde, aber auch von Instagram-Nutzern wie nativecreative und itsbohemian.
Markus Beckedahl ist einer der Betreiber des Blogs Netzpolitik.org. Ende Juli gerieten er und seine Mitstreiter in den Fokus des öffentlichen Interesses, als bekannt wurde, dass gegen die Redaktion wegen Landesverrats ermittelt würde – zum dritten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik nach der Spiegel-Affäre 1962 und den Untersuchungen gegen die Zeitschrift Konkret 1982. Inzwischen wurden alle Ermittlungen eingestellt und der Generalbundesanwalt Harald Range wurde in Folge des Debakels vom Bundesjustizminister Heiko Maas in den vorzeitigen Ruhestand entlassen. Im Interview mit Nicolas berichtet Markus Beckedahl im Vorfeld der Auftaktveranstaltung des Spamfilter Festivals von den turbulenten vergangenen Wochen.
Vom 21. bis zum 27. September findet im Pavillon Hannover das Spamfilter Festival statt. Bei Podiumsdiskussionen, Shows, Experimenten und Vorträgen nähern sich eine Woche lang verschiedenste Akteure der digitalen Gesellschaft dem Stand der Netzkultur. Nicolas hat am Montagabend kurz vor Beginn der Auftaktveranstaltung mit Jürgen Kuri, einem der Mitveranstalter, gesprochen. Kuri ist stellvertretender Chefredakteur beim c't magazin und bei heise online.
„Herzlich Willkommen bei POP. – The Showcase 2015“, hieß es am Donnerstag, dem 16. Juli 2015, schon zum vierten Mal im MusikZentrum Hannover, wo an diesem Tag jungen Musikern die Bühne überlassen wurde. Seit dem ersten Mal anno 2012 hat sich vieles verändert: So wurden den bestens gelaunten Zuschauern neben guter Musik auch kurze Einspielerfilme, Lichtdesign und Bühnendeko geboten. Dem Organisatorenteam des POP. geht es aber um mehr als nur um ein nettes Konzert in angenehmer Umgebung. Neben dem Publikum sind nämlich auch Akteure aus der Branche anwesend, die auf die Nachwuchskünstler aufmerksam gemacht werden sollen. Im Gespräch mit Ernst.FM-Redakteurin Kathrin Zenke erklärt Rick Jurthe, „Popular Music“-Student der Hochschule für Musik, Theater und Medien und einer der Hauptorganisatoren, die Grundidee der Veranstaltung: „Das POP. jährt sich nun schon zum vierten Mal. Los ging das damals als reines Abschlusskonzert, wo die Bands der Hochschule ihre Hauptfachprüfungen abgelegt haben. Dieses Mal haben wir das Event erstmals auch für Hochschulexterne geöffnet. Dank unserer Kooperation mit dem MusikZentrum können wir Pop-Bands die Möglichkeit bieten, einmal auf einer großen Bühne aufzutreten. Das Ganze ist als ein Showcase organisiert. Das heißt, die Bands können sich vor interessiertem Publikum und insbesondere vor Akteuren der Branche präsentieren. Man merkt jedes Jahr, wie die Gästeliste wächst. Dieses Jahr sind Vertreter aus Verlagen, Booking- und Management-Agenturen da. Daraus ergeben sich im Idealfall vielversprechende neue Kooperationsmöglichkeiten.“ 25 Bands hatten sich im Vorfeld beworben, acht davon durften letzten Endes auftreten: Martiste, Alina Bach, And The Quiet City, Charlotte Baby, Foxos, Mind Trap, Behave und Vee. Bei der Auswahl war Vielfalt oberstes Gebot. Gefühlvoller Gesang und elektronische Musik fanden ebenso ihren Platz im Programm wie Indie und Metal. Auch Jurthe (Foxos) und Mitorganisator Ferdinand Hummerl (Behave & Alina Bach) standen mit ihren Bands auf der Bühne. Ihr Kommilitone Leon Karg ist Gitarrist von gleich drei der auftretenden Bands: Alina Bach, And The Quiet City und Vee. Für ihn bringt die Veranstaltung die Möglichkeit mit sich, seinen Bekannten und Freunden zu zeigen, was er im letzten Jahr musikalisch gemacht hat. „Das setzt einen natürlich schon unter Druck. Aber es ist großartig, in so einer coolen Location bei familiärer Atmosphäre für Leute zu spielen, die man mag.“ Die erfolgreichen Entwicklungen der letzten Jahre will Mitorganisator Hummerl auch in Zukunft weiterführen und beschleunigen. Im nächsten Jahr soll das POP. zu einem zweitägigen Festival heranwachsen. Und auch sonst mangelt es nicht an ambitionierten Visionen: „Wir wollen die Außenwirkung weiter festigen und stärken. Nicht nur für das POP., sondern auch für Hannover als Standort für Pop-Musik.“ Und was sagen die Zuschauer zu der Veranstaltung? Im Falle von „Medien und Musik“-Student Steffen nur Positives: „Ich mag diese Veranstaltung hier wirklich gerne! So cool wie dieses Jahr war es noch nie. Die Bandauswahl war abwechslungsreich, die Stimmung passte und organisiert war es auch gut. Der laue Sommerabend rundet das Gesamtpaket ab. Eine tolle Sache also!“ Weitere Informationen zur Veranstaltung sind unter http://pop-dot.de zu finden.
Jedes Jahr zu Silvester schießen wir es in die Luft, zum Schützen- oder Oktoberfest sehen wir sie jeden Freitagabend und vor allem im Sommer erleuchten sie regelmäßig den Himmel über den Herrenhäuser Gärten: Feuerwerke. Aber wer sind eigentlich die Menschen, die dahinter stecken? Ein Interview mit Lee Smith, einem Pyrotechniker.
Im November 2014 hat die Faust im Herzen Lindens ihre Tore geöffnet und zu einem musikalischen Event eingeladen, dem „I Think I Spider“-Festival. Bei dieser Indoor-Veranstaltung mit Indie, Alternative und Rock waren vier verschiedene Bands auf der Bühne zu sehen: Die eine hatte kurz zuvor ihr erstes Album aufgenommen, die andere veröffentlichte gerade ihr zweites, die dritte Band schmiedete erste Auslandspläne und die vierte feierte in der Faust ihren Tourauftakt. So war also fast jede Karrierestufe von der Bandgründung bis zum eigenen Nightliner-Tourbus vertreten. Ernst.FM-Redakteurin Kathrin hat vor dem Festival mit Heisskalt, den Blackout Problems, The Aqualung und den Secret Sits gesprochen. Sie berichten von der Bandgründung, von der Suche nach einem Manager, von Verhandlungen mit großen und kleinen Labels, von den Höhen und Tiefen im Bandleben, von Auslandstouren, von den Zielen einer Band und davon, worauf es unterm Strich letztendlich eigentlich ankommt. Zeuge des nächsten „I Think I Spider“-Festivals könnt ihr am 25. April in Nienburg werden. -- Die Bands: -- Heisskalt Mathias Bloech (Gesang und Gitarre), Philipp Koch (Gitarre), Lucas Mayer (Bass) und Marius Bornmann (Schlagzeug) – das ist die Stuttgarter Band Heisskalt. Nach langjähriger Erfahrung aus diversen früheren Bands entschlossen sich die vier Jungs 2010 dazu, eine neue Band aus der Wiege zu heben. Der Name ist eine Kreation des Sängers Matze, genauso wie viele Songs aus seiner Feder. Von sich selbst sagen sie: „Heisskalt wird man lieben oder hassen, dazwischen gibt es nichts! Und das ist gut so, denn wer will schon ein Leben in der Grauzone?“ --- Blackout Problems Blackout sind die drei M's: Mario (Gesang und Gitarre), Markus (Bass) und Michael (Schlagzeug). Die Münchner nehmen ihre Songtexte ernst und widmen sich nun schon seit sechs Jahren ganz der Musik. Sie lieben das Live-Erlebnis und verstehen noch immer die Straße als ihr Zuhause. Und so tourten Sie 2012 zwei Wochen durch Russland und die Ukraine. Sie wollen weiter ins Ausland und so viel spielen wie möglich. Ende 2014 waren sie der Support-Act der Heisskalt-Tour. --- The Aqualung The Aqualung sind vier junge Musiker, die sich während ihres Studiums in Osnabrück kennengelernt und schließlich eine gemeinsame Band gegründet haben. Jeder ihrer Auftritte endet in einer ausgelassen Party – und genau das lieben Johannes Schwitalla (Gesang und Gitarre), Daniel Höft (Gitarre), Claas-Henning Dörries (Bass) und Cornelius Laube (Schlagzeug und Gesang) so am Bandleben. Sie schreiben ihre eigenen Songs, die Spaß machen sollen und zum Treibenlassen einladen. -- The Secret Sits 2012 gründeten Julian Scheid, Milan Fey, Simon Richard und Jakob Lebsanft die Band The Secret Sits in Köln. Mit ihren eingängigen Art-Pop-Klängen versetzen sie den Zuhörer zurück in die 70er, 80er und 90er. Bei stilistischer Offenheit und Experimentierfreude steht die Melodie immer an erster Stelle. Ihre Musik vereint einfühlsam Gegensätze – mal verträumt ruhig, dann wieder hart mit Gitarre und Bass. Intro-Musik: Flamingo (Padacore, CC BY-NC-SA 3.0)
Justus Jonas ist der erste Detektiv der drei Fragezeichen. Hinter der Stimme aus den Hörspielen steckt Oliver Rohrbeck. Und der sieht ganz anders aus, als man sich den etwa 18-jährigen amerikanischen Nachwuchsdetektiv vorgestellt hat. Neulich war Synchronsprecher Rohrbeck beim Literarischen Salon zu Gast in Hannover, um aus „The Circle“ zu lesen. Kevin und Laurenz haben ihn kurz vor seinem Auftritt getroffen und gefragt, wie es sich anfühlt, nachts in so vielen Betten Deutschlands präsent zu sein.
„Wir sind jung. Wir sind stark.“ heißt der neue Film von Burhan Qurbani. Er thematisiert die Anschläge auf ein Asylbewerberheim in Rostock-Lichtenhagen von 1992. Besonders schockierend ist, dass die Täter damals scheinbar „ganz normale“ Menschen waren. Laurenz hat den Regisseur im Kino am Raschplatz getroffen.
Dreiundzwanzig Jahre sind die Ereignisse her und doch aktueller denn je: 1992 kam es in Rostock-Lichtenhagen zu Anschlägen auf ein Asylbewerberheim. Der Film „Wir sind jung. Wir sind stark.“ läuft seit vergangener Woche in den Kinos und beschreibt, wie es zu diesen grausamen Taten kommen konnte. Regisseur Burhan Qurbani hat vor fünf Jahren mit der Recherche begonnen. Damals konnte er nicht ahnen, dass das Thema „Fremdenfeindlichkeit in Deutschland“ durch den NSU und die Pegida-Bewegung so an Brisanz gewinnen würde. Im Rahmen seiner Kinotour stellte Qurbani den Film im Kino am Raschplatz vor. Nach einer anschließenden Diskussion nahm sich der Regisseur Zeit für die Fragen unseres Redakteurs Laurenz. „Wir sind jung. Wir sind stark.“ lässt einen nachdenklich und bedrückt im Kinosessel zurück. „Wer lieber einen Feel-Good-Movie sehen möchte, kann ja in den Til-Schweiger-Film nebenan gehen“, sagt Qurbani.
Die Fußballzeitschrift 11 Freunde widmet sich seit fünfzehn Jahren der Fußballkultur abseits der üblichen Spielberichte und Transfergerüchte. Hier geht es nicht darum, wer am Wochenende die rote Karte gesehen hat. Stattdessen finden Hintergrundgeschichten zu Fangruppierungen in der dritten Liga oder humorvolle Annäherungen an den Kreisklassenfußball hier ihren Platz. „Das beste Fußballmagazin Deutschlands“, lobte der Tagesspiegel einst. Auf ihrer Lesereise traten Chefredakteur Philipp Köster und Chef vom Dienst Jens Kirschneck im hannoverschen Pavillon auf. Vor ausverkauftem und überwiegend männlichem Publikum präsentierte das Duo Kurzgeschichten, Videos und Erfahrungsberichte aus vielen Jahren Fußballjournalismus. Tatsächlich entstand mit der Zeit eine Stimmung wie in einem Fußballstadion: Johlen, Applaus, Vereinsbekundungen. Dies könnte aber auch an der obligatorischen Halbzeitpause mit Möglichkeit zum Bierholen liegen. Alex und Laurenz haben Philipp Köster vor dem Auftritt in der Garderobe getroffen. In entspannter Atmosphäre sprachen sie mit ihm über die Rolle des einzelnen Fans im Milliardengeschäft Fußball, Lothar Matthäus in Budapest und einen mächtigen hannoverschen Unternehmer ohne jegliches Verständnis für Fankultur. Anschließend zeigte Köster noch demonstrativ die Bielefeld-Dauerkarte im Portemonnaie und trank seine Sprite aus.
Wenn wir unsere Freizeit gestalten, gehen wir ins Kino, Restaurant oder Schwimmbad. Aber ins Museum? Für viele von uns sprengt das die Vorstellungskraft. Museen seien langweilig oder zumindest ein Relikt alter Zeiten, einfach nicht mehr zeitgemäß, heißt es. Aber was, wenn Museen doch modern und spannend sein können, sie uns aber einfach nicht erreichen? Und wie könnte überhaupt die Zukunft von Museen aussehen? Marcel und Timo waren für Euch auf der Suche nach Antworten. Und haben sie bei Dr. Reinhard Spieler, dem Musemsdirektor des renommierten Sprengel-Museums in Hannover, gefunden.