Der Podcast Literatur - SWR2 lesenswert bietet Orientierungshilfe in der Flut der Neuerscheinungen. Besprochen werden aus den Bereichen Literatur und Sachbuch die wichtigen aktuellen Bücher, aber auch weniger bekannte Werke, die SWR2 für Sie entdeckt. Außerdem finden Sie im Podcast Gespräche und Les…
Der Anthropologe David Graeber starb im September 2020 im Alter von 59 Jahren. Als sein „Vermächtnis“ kündigt Klett-Cotta nun eine Sammlung von 18 Texten aus den Jahren 2000 bis 2019 an. Alle Themen seines Werks sind darin enthalten: Antikapitalismus, soziale Ungleichheit, radikale Demokratie, Anarchie, Freiheit. Rezension von Stefan Berkholz
Der Erzählband „Das gute Übel“ der Argentinierin Samanta Schweblin erstaunt, verstört, erschüttert. Zunächst beschreibt die Autorin scheinbar harmlose Alltagssituationen, doch die nehmen dann irgendwann eine dramatische, manchmal fantastische Wende. Rezension von Eva Karnofsky
Bäume sind keineswegs stumm. Da sie sich nicht bewegen können, sprechen mit ihrer Umgebung, indem sie Duftstoffe aussenden. Sie beeinflussen Pflanzen und Tiere, prägen das Klima. Und wir nutzen sie vielfältig: als Bauholz, Energieproduzent, Obstlieferant. Rezension von Johannes Kaiser
Eine Biologin auf einer abgelegenen Forschungsstation im äußersten Osten Russlands, ein großer See, winzige Algen und Millionen von laichenden Lachsen: Sophia Klink erzählt in ihrem Debütroman von einer Natur, die auf menschliche Hilfe angewiesen zu sein scheint. Rezension von Julia Schröder
Letztes Jahr eröffnete Nirit Sommerfeld das Chemnitzer Café „Julius im Schocken“. Es befindet sich im heutigen Museum für Archäologie. Das Café ist ihrem Großvater Julius gewidmet, der in Chemnitz ein Tuchwarengeschäft führte, bevor er von den Nazis ins KZ Sachsenhausen deportiert wurde. Enkelin Nirit Sommerfeld hat mit „Beduinenmilch“ nun auch einen Roman geschrieben, der an ihre Familiengeschichte angelehnt ist. Ein Besuch im Café der Chemnitzer Autorin. Reportage von Karoline Knappe
Heute ist Usama Al Shahmani zu Gast. In seinem neuen Roman erzählt er die Geschichte der Juden im Irak. Außerdem besuchen wir ein Café und schauen mit Ian McEwan in die Zukunft.
Comic-Erzähler von den Philippinen mögen den Genre-Mix. In „Strange Natives“ zum Beispiel lässt das Autorenduo Paolo Herras und Jerico Marte eine Frau mit übersinnlichen Fähigkeiten in die Geschichte des Landes eintauchen. Rezension von Paolo Herras & Jerico Marte
Zwei Holländerinnen verschwinden 2014 im Dschungel von Panama. Nun geht eine Theatergruppe ihren Weg nach. Dorothee Elmigers Roman ist für den Deutschen Buchpreis nominiert. Das Gespräch führte Katharina Borchardt
1950 wurden die Juden aus dem Irak vertrieben. Davon erzählt Usama Al Shahmani in seinem Roman „In der Tiefe des Tigris schläft ein Lied“. Historisch und doch ganz gegenwärtig. Das Gespräch führte Katharina Borchardt
England im Jahr 2119. Literaturwissenschaftler Tom forscht zur Literatur der Jahre 1990-2030. In Ian McEwans neuem Roman „Was wir wissen können“ nimmt die Zukunft uns in den Blick. Rezension von Bettina Baltschev 24. September 2025
Warten, bis neue Regierungen die Probleme der Welt lösen? Nicht unbedingt: Einzelne Persönlichkeiten und Basisbewegungen können etwas bewegen, wenn es gegen Umweltzerstörung und soziale Ungerechtigkeit geht, meint Kathrin Hartmann. Die Journalistin hat überall auf der Welt Beispiele dafür gesammelt. Rezension von Gerhard Klas
Der Krieg in der Ukraine ist die Fortsetzung einer noch viel älteren Gewaltgeschichte: Davon handelt Sergej Lebedews neuer, hochpoetischer und hochpolitischer Roman „Die Beschützerin“, der vier in die unheilvolle Geschichte verstrickte Figuren zum Sprechen bringt. Rezension von Ulrich Rüdenauer
In ihrem Essay „Arbeiten“ untersucht Heike Geißler die allgegenwärtige Präsenz von Arbeit in unserem Leben – nicht nur als ökonomische Notwendigkeit, sondern als Strukturprinzip unserer Zeit, unserer Sprache, unserer Wahrnehmung. Entstanden ist ein vielstimmiger, literarisch präziser Text, der persönliche Beobachtungen mit gesellschaftlicher Analyse verbindet und mit seiner aufmerksamen poetischen Sprache beeindruckt. Rezension von Leander Berger
Annette Pehnt verzichtet in ihrem Erzählband „Einen Vulkan besteigen“ auf schmückendes Beiwerk. Sie erzählt „minimale Geschichten“ aus dem Alltag von Menschen, die vom Leben gebeutelt sind und versuchen, irgendwie zurecht zu kommen. Rezension von Holger Heimann
Neue Romane und ein Gespräch über Literatur als Wettbewerb mit Arnold Maxwill. Und: Schreiben nach dem 7. Oktober als Thema beim Internationalen Literaturfestival Berlin.
Tanja Paar verwebt in ihrem Roman „Am Semmering" persönliche Familien- mit österreichischer Zeitgeschichte: ein facettenreiches Zeitbild zwischen Bergidylle, Eisenbahneralltag und den politischen Umbrüchen der 1930er-Jahre. Rezension von Günter Kaindlsdorfer
Auf der Bühne des Internationalen Literaturfestivals in Berlin ging es nicht nur um Bücher, sondern um Existenzfragen: Wie schreibt man weiter nach dem 7. Oktober? Zwischen Boykottaufrufen und Angst vor Sprachlosigkeit sprach die israelische Autorin Ayelet Gundar-Goshen darüber, warum Worte heute gefährlicher – und zugleich notwendiger – sind denn je.
Warum verzichten Autoren wie Peter Handke und Ralf Rothmann auf den Deutschen Buchpreis? Literaturwissenschaftler Arnold Maxwill über Zirkus, Solidarität und Kritik am Preis.
Ein Assistenzarzt, eine junge Frau und ihr Ex-Freund: T.C. Boyle erzählt in „No Way Home“ eine toxische Dreiecksgeschichte. Literaturkritiker Christoph Schröder über den neuen Roman.
Können Tiere den Tod verstehen, gar trauern? Unsere Empathie, glaubt Susanna Monsó, sagt mehr über uns aus als darüber, was Tiere tatsächlich empfinden. Die spanische Philosophin glaubt zu wissen, was den Tod im Tierreich auszeichnet und was wir von Beutelratten lernen können. Rezension von Oliver Pfohlmann
Keru und Nate sind seit fünf Jahren verheiratet und machen Urlaub am Cape Cod: Ihre Eltern sind in China geboren, seine in North Carolina. Als beide nacheinander zu Besuch kommen, ist es mit der Entspannung vorbei.
Im Frühsommer 2025 stand die österreichische Schriftstellerin Gertraud Klemm im Zentrum einer „Cancel-Culture-Affäre“. Jetzt legt die Autorin eine Programmschrift vor, in der sie mit dem Patriarchat ebenso abrechnet wie mit einem allzu „verkopften“ Feminismus. Rezension von Günter Kaindlstorfer
Noch nach dem Zweiten Weltkrieg wirkten Angst und Schrecken vielfach fort. Von einer Familie im Ausnahmezustand der transgenerationalen Traumatisierung erzählt Lina Schwenk in "Blinde Geister". Rezension von Eberhard Falcke
Dass der Dichter Rainer Maria Rilke kunstvoll mit Worten umzugehen verstand, ist bekannt. Dass er zugleich ein Talent zum Malen hatte, zeigt der neue Band „Rilke zeichnet“ mit überwiegend unbekannten Bildern des Autors. Die Zeichnungen wurden im Deutschen Literaturarchiv in Marbach gesichtet, das 2022 das Familienarchiv Rilkes aus Gernsbach erhalten hat. Rilke, der schon seit früher Kindheit im Zeichnen geschult wurde, zeigt zwar keinen eigenen Stil, aber dennoch eine bemerkenswerte Fähigkeit im Malen. Über das Sehen-Lernen, das genaue Wahrnehmen seiner Umgebung, entwickelte er sich zum Wortkünstler. Und Rilke konnte sogar Comics. Bericht von Silke Arning
Zwischen Kult und Shitstorm - Rilke offenbart seine künstlerische Seite, zwei Titel von der Longlist zum Deutschen Buchpreis könnten unterschiedlicher nicht sein und um Caroline Wahl tobt ein heftiger Shitstorm.
22 Jahre alt ist der Schweizer Nelio Biedermann. In seinem großartigen Roman „Lázár“ erzählt er die Geschichte einer ungarischen Adelsfamilie. Es ist die Geschichte seiner Vorfahren. Rezension von Christoph Schröder
Wie Sprache und Kriegstraumata sich schmerzhaft in einen Körper einschreiben können, davon erzählt Jehona Kicaj berührend in ihrem Debütroman „ë“.
Ihr dritter Roman „Die Assistentin“ katapultiert die Mainzer Autorin Caroline Wahl wieder auf Platz 1 der Bestsellerliste. Gleichzeitig sorgt sie in Sozialen Medien für hitzige Diskussionen. Was ist da los?
Zölle und Handelskrieg – das sind Themen, die die Welt gerade in Atem halten. Für mehr Hintergrund in der Debatte kann das neue Buch des Wirtschaftshistorikers Werner Plumpe sorgen. Es analysiert Wirtschaftskriege von der frühen Neuzeit bis zur trumpistischen Gegenwart. Rezension von Wolfgang Schneider
Pier Vittorio Tondelli war in Italien der 80er Jahre Kult. Seine Bücher standen in jeder WG, erinnert sich Maike Albath. Jetzt gibt es Gelegenheit, ihn wiederzuentdecken.
Leon Engler erforscht in seinem ersten Roman „Botanik des Wahnsinns“, ob Wahnsinn, wenn er sich in einer Familie seit drei Generationen eingenistet hat, unentrinnbar auch das Schicksal der Nachkommen ist oder werden wird. Rezension von Brigitte Neumann
In ihrem Essay über das Wohnen erkundet Doris Dörrie mit feiner Selbstironie und nostalgischem Unterton ihre bewegte Wohnbiografie und gewährt uns einen selbstoffenbarenden Einblick in ihr Leben. Rezension von Nina Funk
Woher weiß ich, wer ich bin? Julia Engelmanns Debütroman „Himmel ohne Ende“ handelt von jugendlicher Sinnsuche. Darin schreckt die Autorin auch vor einfach Weisheiten nicht zurück. Rezension von Leander Berger
Von Verbrechern, Katzen und Krokodilen. Neue Romane aus aller Welt und ein Verlagsgeburtstag
Luklak wird zum Krokodil. In „Das Meer der Aswang“ erzählt Allan N. Derain von einer monströsen Metamorphose. Ein Abenteuerroman aus der Geisterwelt der philippinischen Visayas. Rezension von Katharina Borchardt
Von Schummeleien in der Gründerzeit über Herzensprojekte bis zu einem skurrilen Talisman: Verleger Jörg Sundermeier spricht über die Geschichte des Verbrecher Verlags.
Kontrolle, weibliche Wut und Aufbegehren: Jina Khayyers Debütroman ist ein autobiografischer Reisebericht und zugleich eine Hommage an die Schönheit eines Landes. Christoph Schröder im Gespräch mit Jina Khayyer
Berlin, Mode, Trauer: Leif Randts neuer Roman „Let's Talk About Feelings“ macht einen Trauerfall zum stylishen Spiegel unserer Gegenwart, könnte aber auch zum Manifest für Performative Males werden.
Der eiserne Wille zur Geflügelmetapher – Warum Nava Ebrahimis Roman „Und Federn überall“ leider misslungen ist. „Und Federn überall“ ist thematisch überfrachtet und literarisch redundant. Der neue Roman der Bachmannpreisträgerin spielt rund um einen emsländischen Geflügelbetrieb. Rezension von Carsten Otte
Dürer, Hodler, Liebermann: jeder kommt bei ihm mal dran. In einem neuen Buch demonstriert Otto Waalkes die hohe Schule der Kunstparodie. Deutschlands bekanntester Ostfriese – wer hätte das gedacht – ist nämlich auch ein begabter Maler. Rezension von Günter Kaindlstorfer
Vier Engländer auf Rheinreise 1851: Ann Schlees Roman verwebt äußere Fahrt und psychische Wandlung zur fesselnden Studie viktorianischer Seelennöte. Charlotte kämpft mit familiären Erwartungen, unerfüllter Liebe und politischer Unterdrückung. Die deutsche Erstausgabe einer literarischen Wiederentdeckung. Rezension von Oliver Pfohlmann
Kipppunkt: Der Begriff fasziniert die Medien und die Politiker. Er klingt so schön bedrohlich und scheint sich auch noch einfach erklären zu lassen. Doch dem ist nicht so, wie die beiden Autoren ausführlich und detailreich erklären. Rezension von Johannes Kaiser