Der Podcast Literatur - SWR2 lesenswert bietet Orientierungshilfe in der Flut der Neuerscheinungen. Besprochen werden aus den Bereichen Literatur und Sachbuch die wichtigen aktuellen Bücher, aber auch weniger bekannte Werke, die SWR2 für Sie entdeckt. Außerdem finden Sie im Podcast Gespräche und Les…

Qual und Komik, Glück und Schmerz – das sind die weit ausschlagenden Amplituden der autobiographischen Romane Peter Wawerzineks. In „Rom sehen und nicht sterben“ wird er in der Ewigen Stadt mit der eigenen Vergänglichkeit konfrontiert. Rezension von Wolfgang Schneider

Die Autorin und Influencerin Tara-Louise Wittwer hat ein Buch über Female Rage - weibliche Wut – geschrieben mit wenig Lösungen für den Ausbruch aus patriarchaler Ungerechtigkeit. Rezension von Eva Marburg

Ein längst überfälliges Projekt: Eine „Ukrainische Bibliothek“ mit Klassikern, die noch nicht ins Deutsche übersetzt wurden. Der Wallstein Verlag startet jetzt eine solche Reihe. Kristine Harthauer im Gespräch mit Tanja Maljartschuk

Neue Bücher von Joy Williams, Thomas Pynchon, Jegana Dschabbarowa, Yavuz Ekinci, einem Paul Auster Comic und ukrainischen Klassikern

Der Autor Yavuz Ekinci ist in die Fänge der türkischen Justiz geraten, wegen eines Romans, den er vor zehn Jahren geschrieben hat. Kristine Harthauer im Gespräch mit Pia Masurczak

In ihrem ersten Roman „Die Hände der Frauen in meiner Familie waren nicht zum Schreiben bestimmt“, bricht die aserbaidschanische Autorin Jegena Dschabbarowa mit den patriachalen Traditionen und entdeckt ihre Freiheit im Schreiben. Rezension von Eva Marburg

Auch Comics können sich auf beeindruckende Weise mit menschlicher Komplexität und seelischen Abgründen auseinandersetzen. Das beweist die großartige Comic-Adaption von Paul Austers New-York-Trilogie, die unter der kreativen Leitung des Cartoonisten Paul Karasik jetzt nach mehr als 30 Jahren abgeschlossen werden konnte. Rezension von Silke Arning

Linn Stalsberg hat ein zorniges Buch gegen den Krieg geschrieben. Darin stellt sie einen Zusammenhang zwischen der neuen Militarisierung und der Klima- und Naturkrise her.

Kaśka Bryla versucht in ihrem autobiographischen Roman „Mein Vater, der Gulag, die Krähe und ich“ Unzusammengehörendes montagehaft miteinander zu verbinden.

Von Kant bis zur Systemtheorie: Nicht nur Studierende greifen heute immer seltener zum Buch, sondern konsumieren lieber Zusammenfassungen auf Youtube, TikTok oder Spotify. Der Medienwissenschaftler Christoph Engemann erklärt in „Die Zukunft des Lesens“, warum dieser Wandel mehr ist als nur Bequemlichkeit. Rezension von Oliver Pfohlmann

Der Osteuropa-Historiker Karl Schlögel ist mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels 2025 ausgezeichnet worden.

Was war wichtig auf der Frankfurter Buchmesse? Wir besprechen Themen und Trends. Außerdem haben wir Krimiautor Friedrich Ani zu Gast. Und die Tagalog-Übersetzerin Annette Hug.

Annette Hug ist unsere einzige Übersetzerin aus dem Filipino. Vier Übersetzungen hat sie zur Frankfurter Buchmesse geschafft. Hier erzählt sie von ihren Messe-Erlebnissen.

Jahrmarkt, Bücherschau und Politdebatte – das alles war die Frankfurter Buchmesse 2025. Wir geben den Überblick. Hören Sie Katharina Borchardt im Gespräch mit Carsten Otte.

Die Gewinner des Deutschen Jugendliteraturpreises 2025 stehen fest. Die Kritikerjury zeichnete außergewöhnliche, bildstarke, aber eher unpolitische Bücher aus. Die Jugendjury setzte ihren Schwerpunkt beim Klima. Ein Bericht von Svenja Kretschmer

Friedrich Ani hat ein Buch über seine Kindheit geschrieben. In „Schlupfwinkel“ erinnert er sich an den syrischen Vater und die schlesische Mutter. Und an ein mächtiges Schweigen.

Irene Dische erzählt in „Prinzessin Alice“ die Geschichte der taubstummen Hochadligen Alice von Battenberg. Sie war die Großmutter des britischen Königs Charles III, die von ihrer Familie in eine frühe Psychiatrie gesteckt wurde und von dort floh, um bis zum Ende der 1960er-Jahre in einer Suppenküche in Griechenland Arme zu speisen, bis das Land einen Militärputsch erlebte und Alice nach London fliehen musste. Rezension von Beate Tröger

José María Sison (1939-2022) war einer der einflussreichsten Kommunisten der Philippinen. Seit 1987 lebte er im niederländischen Exil. Dort hat ihn der Journalist Michael Beltran besucht. Rezension von Katharina Borchardt

Der neue Pynchon ist da! In „Schattennummer“ entfaltet der Meister erneut ein sprachgewaltiges, schwindelerregendes Universum.

José Rizal hat mit „Noli Me Tangere“ das Nationalepos der Philippinen geschrieben. Kein anderer Roman hat die Auswüchse des Kolonialismus auf dem Archipel so scharf und witzig zur Sprache gebracht. Die Philippinen sind 2025 Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. Rezension von Holger Heimann

In der großen, erschütternden Reportage „Some People Need Killing“ enthüllt die philippinische Star-Journalistin Patricia Evangelista die Schrecken des staatliche initiierten „Drogenkriegs“ in ihrem Land. Und sie ergründet, warum viele ihrer Landsleute die Jagd auf Menschen unterstützten. Die Philippinen sind 2025 Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. Rezension von Holger Heimann

In „Die Kollaborateure“ erzählt Katrina Tuvera fast ein Jahrhundert philippinische Geschichte. Besonders kritisch sieht sie die Marcos-Ära, da ihre Eltern zum Marcos-Stab gehörten. Rezension von Katharina Borchardt

Sibylle Berg beendet ihre Romantrilogie, Andreas Pflüger schreibt seine Thriller weiter und Peter Stamm erweist sich erneut als Meister der kurzen Form.

Eine Agentin, die an ihrem Rückzugsort aufgeschreckt wird: Andreas Pflügers spektakulärer Thriller „Kälter“ reicht tief zurück in die deutsche Geschichte. Die Vergangenheit, das ist klar, ragt in die Gegenwart hinein.

Der Ungar László Krasznahorkai erhält den Literaturnobelpreis. SWR-Literaturchef Frank Hertweck ist mit dieser Entscheidung ausgesprochen glücklich.

Das Leben nach der Revolution und dem Neustart: Sibylle Berg schließt mit „PNR: La Bella Vita“ ihre Trilogie ab. Eine radikale Zukunftsversion? Rezension von Nina Wolf

Angemahnte Strukturreformen, Rechtfertigungsdruck, Anfeindungen von Rechts: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk befindet sich in der Krise. Dabei war er lange Zeit ein Erfolgsmodell – und Garant für die Entwicklung freier Meinungsäußerung in der Bundesrepublik nach der Nazi-Diktatur. Karsten Rudolph fasst Geschichte und aktuelle Diskussionen in seinem Buch „Sendestörung“ zusammen. Rezension von Ulrich Rüdenauer

Der Schweizer Peter Stamm beherrscht das Genre der Erzählung in Perfektion. Auch in seinem neuen Band „Auf ganz dünnem Eis“ flackern seine Geschichten zwischen Realismus und Unheimlichkeit.

Vor zwei Jahren hat Peter Stamm sich mit seinem Roman „In einer dunkelblauen Stunde“ selbst das schönste Geschenk zum 60. Geburtstag gemacht. Nun gibt es einen neuen Erzählungsband mit dem Titel „Auf ganz dünnem Eis“. Rezension von Christoph Schröder

Eine Mutter, die lehrt, frei zu sein – und dann die Freiheit verdammt. Arundhati Roys Autobiografie über eine Beziehung, die ebenso Kraftquelle wie Abgrund war. Ein ungeschminktes Porträt von Liebe, Gewalt und dem Mut zum Widerstand. Rezension von Theresa Hübner

Bevor Hans Joachim Schädlich die DDR verließ, hielt ihm der berühmte Stefan Heym vor: „Was wollen Sie im Westen. Sie kennen sich nicht aus.“ Dies und vieles mehr erfährt man aus seinem Erinnerungsbuch „Bruchstücke“. Rezension von Eberhard Falcke

Moralische Debatten sind häufig hitzig, oftmals anstrengend, aber meistens lohnend. Denn darin erfahren wir nicht nur etwas über die Gegenseite, sondern auch über uns selbst. In ihrem Buch zeigt Anne Rabe, wie wichtig es gerade jetzt ist, angesichts der gesellschaftlichen Polarisierung eine breite Debatte über unser moralisches Selbstverständnis zu führen. Rezension von Leander Scholz

Auf engem Raum erzählt Katerina Poladjan von der ideologischen Wucht, die das 20. Jahrhundert geprägt hat. Von utopischen Entwürfen, kühnen Versuchen des Aus- und Aufbruchs. Und von den darauffolgenden Entzauberungen.

Der Anruf eines Theatermachers bei einer Schriftstellerin. Ein Angebot, an einem künstlerischen Projekt im Urwald teilzunehmen. Es wird ein beunruhigender Trip in Zwischenzonen des Daseins, in denen die Sprache zu versagen droht.

Ein staatlich subventioniertes Projekt, in dem die Probanden ihre Wünsche erfüllt bekommen, um dann unauffällig aus dem Leben zu scheiden. Wieviel Selbstbestimmung hat man, wenn man erst einmal dort gelandet ist?

Ein Professor und Experte für das Nichts. Ein Milliardär, der nur ein Ziel hat: Ein Bösewicht zu werden. Ein Buch, das unter seiner humorigen Oberfläche davon erzählt, was die Welt derzeit massiv ins Wanken bringt.

Eine Premiere im Jubiläumsjahr: Die SWR Bestenliste gastierte zum ersten Mal im Studio Werkhaus des Mannheimer Nationaltheaters. Aus der Jury diskutierten Cornelia Geißler (Berliner Zeitung), Anne-Dore Krohn (Rundfunk Berlin-Brandenburg) und Paul Jandl (Neue Zürcher Zeitung) über vier ausgewählte Titel der SWR Bestenliste im Oktober. Auf dem Programm standen: Thomas Melles Roman „Haus zur Sonne“ (Kiepenheuer & Witsch), Percival Everetts Roman „Dr. No“ in deutscher Übersetzung von Nikolaus Stingl (Hanser), Dorothee Elmigers Roman „Die Holländerinnen“ (Hanser) und Katerina Poladjans Roman „Goldstrand“ (S. Fischer Verlag). Die Jury lobte die vier erstplatzierten Bücher der Oktober-Bestenliste durchgehend, allein bei Everetts James-Bond-Persiflage gab es unterschiedliche Meinungen zur Frage, ob es ein paar Pointen zu viel gebe und die Parodie in manchen Passagen leerlaufe. Die brillante Übersetzung des Werks wurde wiederum von allen Jury-Mitgliedern herausgestellt!

In einer nahen Zukunft findet ein stummer Machtkampf statt. In der Natur wächst alles doppelt so schnell, Menschen werden zu Hybridwesen: halb pflanzlich, halb menschlich. Der spekulative Comic "Grün" von Patrick Lacan und Marion Besançon. Rezension von Silke Merten

Der Anthropologe David Graeber starb im September 2020 im Alter von 59 Jahren. Als sein „Vermächtnis“ kündigt Klett-Cotta nun eine Sammlung von 18 Texten aus den Jahren 2000 bis 2019 an. Alle Themen seines Werks sind darin enthalten: Antikapitalismus, soziale Ungleichheit, radikale Demokratie, Anarchie, Freiheit. Rezension von Stefan Berkholz

Der Erzählband „Das gute Übel“ der Argentinierin Samanta Schweblin erstaunt, verstört, erschüttert. Zunächst beschreibt die Autorin scheinbar harmlose Alltagssituationen, doch die nehmen dann irgendwann eine dramatische, manchmal fantastische Wende. Rezension von Eva Karnofsky

Bäume sind keineswegs stumm. Da sie sich nicht bewegen können, sprechen mit ihrer Umgebung, indem sie Duftstoffe aussenden. Sie beeinflussen Pflanzen und Tiere, prägen das Klima. Und wir nutzen sie vielfältig: als Bauholz, Energieproduzent, Obstlieferant. Rezension von Johannes Kaiser

Eine Biologin auf einer abgelegenen Forschungsstation im äußersten Osten Russlands, ein großer See, winzige Algen und Millionen von laichenden Lachsen: Sophia Klink erzählt in ihrem Debütroman von einer Natur, die auf menschliche Hilfe angewiesen zu sein scheint. Rezension von Julia Schröder