Der Podcast Literatur - SWR2 lesenswert bietet Orientierungshilfe in der Flut der Neuerscheinungen. Besprochen werden aus den Bereichen Literatur und Sachbuch die wichtigen aktuellen Bücher, aber auch weniger bekannte Werke, die SWR2 für Sie entdeckt. Außerdem finden Sie im Podcast Gespräche und Les…

David Szalay wurde in Montreal geboren, wuchs in London auf und lebt in Wien. Seine Bücher erzählen von globalisierten Schicksalen. Für „Was nicht gesagt werden kann“ erhielt Szalay nun den Booker Prize. Weihnachtstipp von Christoph Schröder

Heute geht es um große Männer: um den Sohn Gottes, einen Möchtegern-König und die Autoritäten des 20. Jahrhunderts. Und zwei Literaturnobelpreisträger sind auch in der Sendung.

Anthony Burgess‘ „Mann aus Nazareth“ ist ein Jesus, der mit mächtiger Stimme, starken Muskeln und der Kraft der Nächstenliebe wirkt. Ein Jesus-Roman mit vielen neuen und ungewohnten Details. Rezension von Wolfgang Schneider

Weltgeschichte mal anders: auf vier Beinen, mit Flossen oder Federn. Ein reich illustriertes Kindersachbuch zum Staunen und gemeinsamen Blättern an den Feiertagen. Weihnachtstipp von Theresa Hübner

Ein düsterer BookTok-Hit voller Groteske und Wahnsinn: „Bunny“ zieht in den Bann – und die Fortsetzung kommt im Januar auf Deutsch. Weihnachtstipp von Elisabeth Bold

Mit „Eva schläft” feierte die italienische Autorin Francesca Melandri 2010 ihr Debüt. Eeva Aichner ist von der Lektüre im Jahr 2025 begeistert. Weihnachtstipp von Eeva Aichner

Ein Roman, der ins Island heute und Anfang des 20. Jahrhunderts führt: Berit Glanz‘ „Unter weitem Himmel“. Weihnachtstipp von Nina Wolf

Ein literarisches Meisterwerk, ein Klassiker der Weltliteratur – Boccaccios Decameron: die Geburt der modernen Literatur aus den Erfahrungen der Pest im 14. Jahrhundert. Weihnachtstipp von Frank Hertweck

In diesem Jahr erhielt László Krasznahorkai den Literaturnobelpreis. „Zsömle ist weg“ heißt sein neuer Roman. Darin möchte ein gewisser Onkel Józsi König von Ungarn werden. Katharina Borchardt im Gespräch mit Jörg Magenau

Ein neues Lexikon entsteht: „Das 20. Jahrhundert in Grundbegriffen“. 30 Artikel stehen schon online. Der Historiker Kristoffer Klammer hat zum Stichwort „Autorität“ geschrieben. Katharina Borchardt im Gespräch mit Kristoffer Klammer

Hauptfigur Eliza ist tot und trotzdem lebendig. In ihrem neuen Roman „Das Lied von Storch und Dromedar“ hebelt Anjet Daanje die Zeit aus. Weihnachtstipp von Katharina Borchardt

Katerina Poladjan empfiehlt den Roman „Frühlingsnacht“ von Tarjei Vesaas. Poetische Verdichtung und Offenheit zugleich: „Für mich ist Vesaas ein großes Vorbild“, sagt Poladjan.

Ein junger Schwuler in der DDR, eine sture Mutter, ein misstrauischer Staat – und doch: Humor, Hoffnung, Musik und Mut. Victor Schefés „Zwei, drei blaue Augen“ erzählt ein Leben zwischen Stasi-Akten und Tanzfläche. Rezension von Oliver Pfohlmann

Wenn PeterLicht über die Gegenwart nachdenkt, kommt es ihm so vor, als würde er mit den Fingern durch Schaum fahren. Dass daraus trotzdem tolle Texte entstehen können, zeigt sein neues Buch. Rezension von Eberhard Falcke

Nostalgie ist auch nicht mehr das, was sie mal war. In ihrem neuen Buch begibt sich die Historikerin Agnes Arnold-Forster auf Spurensuche eines allzu präsenten Gefühls. Rezension von Johanna Tambe-Ebot

Vor 50 Jahren veröffentlicht, aber von großer Gegenwärtigkeit: Tezer Özlüs Roman „Die kalten Nächte der Kindheit“ zeigt den Kampf einer Frau gegen Zuschreibungen und Normen inmitten einer politisch brisanten Zeit. Rezension von Ulrich Rüdenauer

László Krasznahorkai erfindet in „Zsömle ist weg“ eine Gruppe von Verschwörungstheoretikern, die in Ungarn die Monarchie wiederherstellen wollen. Ihren König haben sie schon gefunden. Rezension von Jörg Magenau

Im Zeitalter multipler Krisen, die die Freiheit des Denkens und die Grundlagen der Demokratie bedrohen, verteidigt der österreichische Philosoph Konrad Paul Liessmann in seinem neuen Buch „Was nun?“ eigensinnig die Idee der menschlichen Mündigkeit. Rezension von Jochen Rack

2022 stürzt Hanif Kureishi und ist fortan größtenteils gelähmt. In „Als meine Welt zerbrach“ berichtet er von seiner langsamen Genesung und seinem Leben. Ein berührendes Zeugnis über die Kraft des Erzählens. Rezension von Tino Dallmann

An Weihnachten 2022 verliert Hanif Kureishi das Bewusstsein, stürzt und wacht im Krankenhaus wieder auf, vom Hals abwärts gelähmt. Sein Leben danach beschreibt er mit Gnadenlosigkeit, aber auch erstaunlichem Witz.

Wie lebt es sich als Mutter zweier jüdischer schwarzer Kinder in den amerikanischen Südstaaten? Sabrina Orah Mark antwortet mit dem Ernst einer Betroffenen und der Leichtigkeit einer verspielten Satirikerin.

Der bekannteste Roman der 1873 im Burgund geborenen Autorin in neuer Übersetzung. 1920 war der Roman im konservativen Frankreich eine Provokation: Ältere Frau begehrt jungen Mann. Quel scandale!

Im April ist Peter Schneider 85 Jahre alt geworden. Er gilt als eine der intellektuellen Symbolfiguren der 1968er-Bewegung. In seinem neuen Buch kehrt er noch einmal zurück in die wilden, politisch aufgepeitschten 1960er.

Eine Feier der Übersetzungen, aber Kritik am Lektorat – Shirin Sojitrawalla, Helmut Böttiger und Klaus Nüchtern diskutieren auf den Stuttgarter Buchwochen vier auf der SWR Bestenliste im Dezember verzeichnete Werke: Peter Schneiders Roman „Die Frau an der Bushaltestelle“ (Verlag Kiepenheuer & Witsch), Sabrina Orah Marks eigenwilliges Memoir „Happily“ in der kongenialen Übersetzung von Esther Kinsky (Residenz Verlag), Hanif Kureishis sehr persönliches Krankentagebuch „Als meine Welt zerbrach“ in der deutschen Fassung von Cornelius Reiber (Luchterhand Literaturverlag) und die Wiederentdeckung eines skandalösen Klassikers: Sidonie-Gabrielle Colettes „Chéri“, angemessen modern übersetzt von Renate Haen und Patricia Klobusiczky und mit einem Nachwort von Dana Grigorcea (Manesse). Schon beim ersten Roman des Abends ist sich die Jury uneins: Während Helmut Böttiger (Literaturkritiker u.a. für den „Deutschlandfunk“) und Shirin Sojitrawalla (Literaturkritikerin u.a. für die „taz“) die insbesondere die deutsch-deutschen Szenen in „Die Frau an der Bushaltestelle“ (Platz 5 der Dezember-Bestenliste) lobten, hält Klaus Nüchtern den Text sowohl in sprachlicher als auch in inhaltlicher Hinsicht für misslungen. Insbesondere die vielen historischen Fehler stoßen ihm übel auf. „Wo war denn hier das Lektorat?“, beschwert er sich. Durchweg positiv besprochen wird Sabrina Orah Marks Familienaufstellung mit Märchen, was zum einen an ihrem kunstfertigen Umgang mit Märchen in „Happily“ (Platz 3) und laut der Jury nicht zuletzt an Übersetzerin Esther Kinsky liegt. Bei Hanif Kureishis Versuch, in „Als meine Welt zerbrach“ (Platz 2) die fatalen Folgen eines schweren Unfalls sprachlich zu fixieren, wird die humoristische Tonlage des nunmehr gelähmten Schriftstellers und Drehbuchautors gelobt. Eine Wiederentdeckung zum Schluss: Colettes 1920 erstmals veröffentlichter Roman „Chéri“ (Platz 1), der die damals skandalöse Geschichte einer alternden Kurtisane mit ihrem deutlich jüngeren Liebhaber erzählt, begeistert die Jury durchweg. Die höflich-galligen Dialoge der Figuren, eine turbulente Anti-Ehe-Liebesgeschichte, aber auch der Einblick in die nahezu aristokratische Halbwelt machen die Lektüre lohnend. Aus den vier Büchern lesen Antje Keil und Dominik Eisele. Durch den Abend führte Carsten Otte.

Joyce Carol Oates zeigt in ihrer Short-Story-Sammlung „Nullsumme“, wie trügerisch die Hoffnung sein kann, das eigene Leben jederzeit kontrollieren und berechnen zu können. Rezension von Claudia Fuchs

Vom Rilke-Mädchen zum intellektuellen Medienstar: Willi Winker erzählt Hannah Arendts Biographie in den Wirren des 20. Jahrhunderts. Voller Kontexte und jenem Sarkasmus, den Arendt liebte.

Kein Schreibgerät ist so unscheinbar, keines so vielseitig – und keines so oft von der Literatur besungen: Der Schauspieler Hanns Zischler widmet dem Bleistift einen Essay, der auch als Liebeserklärung gelesen werden darf. Rezension von Ulrich Rüdenauer

Drei Menschen hat der Drogendealer-König Viper ermordet – und er ist überzeugt: Nun muss er selbst dranglauben. Zuvor aber erinnert er sich an seinen Aufstieg in Harlem seit den 1930er Jahren. Gangsterroman trifft Stadtgeschichte. Rezension von Sonja Hartl

Es sollte ein Portal zur Welt des Wissens werden. Inzwischen breiten sich jedoch auch Fake News, Propaganda, Hass, Hetze und Lüge im World Wide Web aus. Tim Berners-Lee über die Geschichte seiner Erfindung. Rezension von Brigitte Neumann

50 Jahre Bestenliste – Autorinnen und Autoren feiern die Literaturkritik

Alessandro Baricco hat sich einem klassischen Genre auf ungewohnte Weise herangewagt. Er verbindet Wild-West-Romantik mit Philosophie und Mystik.

Die aktuelle Weltlage kann man nur kopfschüttelnd zur Kenntnis nehmen, oder? Nein, findet Satirikerin Sarah Bosetti, die in ihrem Essay „Make Democracy Great again“ die Verrücktheiten unserer Gegenwart provokant und zugespitzt kommentiert. Sprachgewandt und das Potential des Satirischen ausschöpfend macht sie deutlich, dass wir alle zum Erhalt unser Demokratie beitragen können – und müssen. Rezension von Judith Reinbold

Albträume von Schlachttieren lassen einen Metzger sein Leben und Beruf hinterfragen. In „Fleischeslust" thematisiert Martin Oesch in viel Schweinchenrosa Tierwohl und die Suche nach einem guten Leben.

Helga Schubert zieht die Bilanz ihres Lebens, András Visky hat ein gewaltiges Buch über die stalinistischen Lager in Rumänien geschrieben, und die Autorin Eva Pramschüfer erzählt von ihrer Leidenschaft für Jane Austen.

András Visky erzählt in seinem autobiografischen Roman von einer Familie, die im kommunistischen Rumänien in die Steppe deportiert wird und in Erdlöchern hausen muss. Der Brutalität des Systems setzen eine Mutter und ihre sieben Kinder ihren unerschütterlichen Zusammenhalt entgegen. Rezension von Holger Heimann

Ihre Romane sind ironisch, hochintelligent und unterhaltsam: Die Leserinnengemeinde von Jane Austen ist bis heute riesengroß und heterogen.

Vor rund zwei Jahren ist Martin Walser gestorben. Die Edition Isele hat nun drei Bücher für Liebhaber veröffentlicht.

Seit drei Bänden verbindet Tom Hillenbrand Science Fiction mit Krimi – und stellt eine Frage in den Mittelpunkt: Ist die KI Freund oder Feind?

In ihrem Band „Wohin mit Franco? Das Unbehagen in der spanischen Erinnerungskultur“ unternimmt Julia Schulz-Dornburg eine Reise zu kuriosen Erbstücken des Franquismus: den Reiterdenkmälern, mit denen dem Diktator Francisco Franco zu seinem Tod 1975 gehuldigt wurde. Sie sind längst aus der Öffentlichkeit verschwunden, doch ihre Reste wurden an diversen Orten Spaniens eingelagert. Rezension von Peter B. Schumann

Eine literarische Verführungskünstlerin par excellence: In ihrem Roman „Einer reist mit“ kommt Anne Serre dem Wesen des Schreibens auf die Schliche. Rezension von Leander Berger

Prag, Venedig, Märchenwelten – Literatur in Bewegung

Bei den Berliner Märchentagen treffen live erzählte Geschichten aus Ovids Metamorphosen auf ein neugieriges Publikum – und zeigen, wie aktuell die alten Mythen klingen. Von Willkommenskultur über Grenzziehungen bis hin zu der Frage, was gutes Handeln eigentlich bedeutet - ein Abend, der die Gegenwart im Spiegel der Antike sichtbar macht. Reportage von Grit Eggerichs