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Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07
Die Dissertation befasst sich mit dem Auftreten der Verhaltensstörungen Federpicken und Kannibalismus bei nicht-schnabelkupierten Legehennen unter Praxisbedingungen. Hierfür wurden über eineinhalb Jahre Untersuchungen in Aufzucht- und Legebetrieben durchgeführt, wobei der Schwerpunkt auf Management und Haltung der Tiere lag. Bei insgesamt zwei Betriebsbesuchen in den Aufzuchtbetrieben und drei Betriebsbesuchen in den Legebetrieben, wurde das Gefieder und die Verletzungen von jeweils 30 nicht-schnabelkupierten Jung- bzw. Legehennen der Rassen Lohmann Brown, Lohmann Selected Leghorn, Bovan Brown und Dekalb White bonitiert. Zusätzlich wurden Haltungsdaten (Stallbau, Haltungsform Besatzdichte, Ressourcenangebot, Beschäftigungsmaterial) und Managementdaten (Herdenzusammensetzung, Verluste, Legeleistung) erfasst. Die Ergebnisse der Untersuchungen weisen darauf hin, dass Legebetriebe mit gemischten Herden und ohne Freiland vermehrt Probleme mit Federpicken und teilweise auch mit Kannibalismusverletzungen an Rücken, Stoß und Bauch hatten. Sowohl in der Aufzucht als auch in den Legebetrieben gab es deutliche Unterschiede zwischen den Betrieben bezüglich der Verluste und Legeleistungen. Einige Betriebe wiesen erhebliche Defizite in Haltung und Management, beispielsweise der Datendokumentation, den Besatzdichten und den Tierkontrollen auf.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Aufbauend auf bereits abgeschlossenen Ergebnissen verschiedener Forschungs- arbeiten des Lehrstuhls für Tierschutz, Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Geflügelhaltung Kitzingen (LVFZ) bezüglich dieser Thematik, war es Ziel dieser Studie den Einsatz der „modifizierten Rundtränke nach Heyn und Erhard“, die nun kommerziell unter dem Namen „AquaDuc T“ über die Firma Big Dutchman International GmbH (Vechta, Deutschland) vertrieben wird, in der Mastphase auf Praxistauglichkeit zu untersuchen. In drei Pekingentenmastbetrieben mit 7.140 bis 13.515 Mastplätzen, wurden von Februar 2008 bis Juli 2009, jeweils fünf bis acht sich abwechselnde Kontroll- (ausschließlich betriebsübliche Nippeltränken) und Versuchsdurchgänge (zusätzliches Angebot von Rundtränken) mit je einem Besuch zu Mastanfang (28.-32. LT) und Mastende (35.-39. LT) durchgeführt (Tierzahl gesamt n= 429.137 Enten). In allen Betrieben wurden Cherry Valley Pekingenten (Firma Wichmann Geflügelproduktionsgesellschaft mbH, Wachenroth, Deutschland) für die Dauer von 37 bis 47 Tagen in Bodenhaltung auf Stroheinstreu in Fensterställen gemästet. Jeweils auf der Gefälleseite der Mastställe wurde ein Rundtränkensystem installiert, zu dem die Enten in den Versuchsdurchgängen ab dem 25. Lebenstag zusätzlich zu dem Nippeltränkensystem für sechs Stunden täglich Zugang hatten. Die dabei eingesetzten Rundtränken „AquaDuc T“ der Firma Big Dutchman International GmbH (Vechta, Deutschland) hatten einen Durchmesser von 45,3 cm (Trogseitenlänge 142 cm). Eine in der Aufhängung integrierte Feder regulierte über das Gewicht der Tränke den Wasserzulauf und damit den Wasserstand auf 8 cm bis 10 cm. Das Verhalten der Enten im Tränkebereich wurde bei jedem Besuch 24-40 Stunden aufgezeichnet und über 6.300 Stunden Videomaterial mittels Scan Sampling und Instantaneous Sampling (MARTIN und BATESON, 1994) ausgewertet. Um wasserassoziierte Parameter der Tiergesundheit beurteilen zu können, wurden bei jedem Besuch 100 Tiere (n= 8.300 Enten) auf ihre Gefiederqualität, den Verschmutzungsgrad ihres Gefieders, Nasenlochverstopfungen, Durchgängigkeit der Nasenhöhlen und Augenentzündungen untersucht. Parallel zu dieser Arbeit lief ein Dissertationsvorhaben von Nicola Hirsch mit den Schwerpunkten Tierhygiene und -gesundheit (HIRSCH, 2011). Die Mastkennzahlen und wirtschaftlichen Aspekte wurden von den Mitarbeitern des Lehr-, Versuchs- und Fachzentrums für Geflügelhaltung Kitzingen (LVFZ) ermittelt. Alle gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass Pekingenten die modifizierten Rundtränken „AquaDuc T“ gegenüber den Nippeltränken eindeutig bevorzugten. Sie ermöglichen den Tieren ein Eintauchen des Kopfes, arttypisches Trinken und Seihen, Gefiederpflege mit Wasser und ein Reinigen von Schnabel und Augen. Die Tränkeaktivität („Trinken“ und „Putzen im Tränkebereich“) stieg in den Versuchsdurchgängen während der Betriebszeiten der Rundtränken signifikant (p
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Der Ständige Ausschuss des Europäischen Übereinkommens zum Schutz von Tieren in landwirtschaftlicher Tierhaltung fordert in seinen Empfehlungen in Bezug auf Pekingenten (1999), dass Enten, sofern sie keinen Zugang zu Badewasser haben, mit solchen Wasservorrichtungen ausreichend versorgt werden müssen, die es ihnen ermöglichen, mit dem Schnabel Wasser aufzunehmen, den Kopf mit Wasser zu bedecken und sich problemlos Wasser über den Körper zu schütten. Ferner sollten sie die Möglichkeit haben, ihren Kopf unter Wasser zu tauchen. Im Rahmen dieser Studie wurde untersucht, inwieweit die Tränke AquaDuc T® (Firma Big Dutchman GmbH, Vechta) unter Praxisbedingungen die Tierhygiene und verschiedene Gesundheitsparameter von Cherry-Valley Pekingmastenten (Wichmann Geflügelproduktionsgesellschaft mbh, Wachenroth) beeinflusst. Diese Studie ergänzt die Arbeiten von HEUBACH (2007), KÜSTER (2007), KOPP (2005), MANZ (2005), NUSSER (2008) und REMY (2005), in welchen alternative Wasserversorgungsangebote für Pekingmastenten in Kleingruppen erforscht wurden. Die Untersuchungen wurden in drei Entenmastbetrieben durchgeführt, die über Mastkapazitäten zwischen 7.500 und 13.500 Tieren verfügten. Je nach Betrieb entsprach dies einer Besatzdichte von 19,9 - 20,5 kg/m2 (6,6 - 6,8 Tiere/m2). Bei allen Betrieben handelte es sich um Fensterstallungen, die das Umtriebsverfahren betrieben und Bodenhaltung auf Stroheinstreu praktizierten. Die Tränke AquaDuc T® wurde in jeder Stallung grundsätzlich auf der Gefällseite installiert, um einen bestmöglichen Wasserabfluss zu gewährleisten. In Betrieb 1 und Betrieb 3 wurden jeweils acht sich abwechselnde Kontroll- und Versuchsdurchgänge, in der Folge als Besuchsart bezeichnet, durchgeführt. In Betrieb 2 waren es aus betriebsinternen Gründen fünf. Während in den Kontrolldurchgängen die Tiere nur über Nippeltränken mit Tränkwasser versorgt wurden, standen ihnen während der Versuchsdurchgänge auch Rundtränken (ab dem 25. LT täglich für sechs Stunden mit vierstündigem Wasserzulauf) zur Verfügung. Betrieb 1 hatte im Vergleich zu den beiden anderen zusätzlich Auffangschalen unter den Nippeltränken installiert. Die Datenerhebung fand an jeweils zwei Besuchen pro Betrieb und Mastdurchgang statt, jeweils in den Zeitfenstern 28. - 32. und 35. - 39. Lebenstag. Pro Besuch wurden grundsätzlich die Staub- und Ammoniakwerte nach einem bestimmten Schema gemessen, das Wasser der verschiedener Tränkevarianten beprobt (Auffangschalen, Nippeltränken, Rundtränken) und 100 Enten, 50 auf der rundtränkenabgewandten Stallseite und 50 Enten auf der Rundtränkenseite, bonitiert. Parallel wurden Videoaufzeichnungen angefertigt und ethologisch ausgewertet (siehe HARNISCH (2012)). Die Bonitur, die im Rahmen dieser Studie ausgewertet wurde, umfasste die Parameter Paddelhyperkeratose, Paddelnekrose, Verschmutzung Augenumgebung, Augenentzündung und Ulcus corneae. Zusätzlich wurden in jedem Betrieb einmalig Probeschlachtungen für einen Versuchs- und einen Kontrollbesuch an 20 männlichen und 20 weiblichen Enten durchgeführt. Neben den Schlachtparametern wurden die Blutparameter Hämatokrit, Hämoglobin und IgY sowie die Bruchfestigkeit der Ober- und Unterschenkel ermittelt. Die Bayrische Landesanstalt für Landwirtschaft, Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Geflügelhaltung Kitzingen (LfL) erhob zu jedem Mastdurchgang Produktionsparameter sowie die Lufttemperatur und -feuchte. Außerdem wurden Mistprofile erstellt. Bei der quantitativen Untersuchung der durchschnittlichen Gesamtkeimzahl und Enterobacteriaceae-Anzahl schnitt die Nippeltränke mit einer Gesamtkeimzahl von 10.950 ± 1.583 KbE/ ml (n = 226) und einer Enterobacteriaceae-Anzahl von 113 ± 30 KbE/ml (n = 187) am besten ab. Bei den Rundtränken wurden eine Gesamtkeimzahl von 3.955.864 ± 877.640 KbE/ml (n = 40) und eine Enterobacteriaceae-Anzahl von 14.763 ± 2.459 KbE/ml (n = 33) festgestellt. Das ungünstigste Ergebnis erzielten die Auffangschalen, weil sie häufig mit Futterresten, Federn und Staubpartikeln verschmutzt waren. Hier zeigten sich ein Gesamtkeimzahl von 5.174.412 ± 564.137 KbE/ml (n = 62) und Enterobacteriaceae-Anzahl von 47.301 ± 11.057 KbE/ml (n = 44). Ein signifikanter Einfluss des Zeitfensters auf die gefundene Keimzahl war nicht feststellbar. Hinsichtlich der qualitativen Untersuchung der Proben auf Salmonellen konnten aus einer Nippeltränkenprobe (n = 226), fünf Rundtränkenproben (n = 184) und neun Auffangschalenproben (n = 62) Salmonellen isoliert werden. Am häufigsten war das Serovar S. choleraesuis (zehnmal) zu finden, gefolgt von S. arizonae (dreimal) und S. kottbus (zweimal). Bei der Untersuchung von Rundtränken-Doppelproben (es wurden Proben um 10:00 Uhr während der Rundtränkenbefüllung mit frischem Wasser und regulär um 12:00 Uhr gezogen) fiel auf, dass die Wasserproben um 10:00 Uhr in der Regel niedrigere Gesamtkeimzahlen und Enterobacteriaceae-Gehalte aufwiesen als die um 12:00 Uhr gezogenen Rundtränkenproben. Die Mittelwerte (± SEM) der gemessenen Staubkonzentrationen (n= 5 Durchgänge (Betrieb 2) bzw. 8 Durchgänge (Betrieb 1 und 3)) bewegten sich betriebsunabhängig zwischen 0,53 ± 0,01 mg/m3 (Betrieb 2, Versuch, 1. Zeitfenster) und 1,08 ± 0,21 mg/m3 (Betrieb 1, Kontrolle, 1. Zeitfenster). In keinem der Betriebe konnte binnen eines Zeitfensters eine signifikante Beeinflussung der Staubwerte durch die Besuchsart festgestellt werden. Auch ein signifikanter Einfluss des Zeitfensters innerhalb der Besuchsart Kontrolle oder Versuch war nicht zu ermitteln. Die von PETERMANN (2006) genannten Staubwerte in Geflügelställen und die von ZUCKER et al. (2005) erhobenen Staubwerte in Entenställen wurden im Rahmen dieser Arbeit weder in den Kontroll- noch in den Versuchsbesuchen erreicht. Die gemessenen Ammoniakschadgaskonzentrationen (n= 5 Durchgänge (Betrieb 2) bzw. 8 Durchgänge (Betrieb 1 und 3)) betrugen betriebsunabhängig zwischen 4,33 ± 1,21 ppm (Betrieb 2, Kontrolle, 1. Zeitfenster) und 8,76 ± 0,24 ppm (Betrieb 2, Versuch, 2. Zeitfenster). Wie bei den Staubwerten konnte in keinem der Betriebe innerhalb eines Zeitfensters ein signifikanter Einfluss der Besuchsart auf die Ammoniakwerte festgestellt werden. Eine Beeinflussung der Ammoniakkonzentration der Stallluft durch den Zeitpunkt des Besuchs war ebenfalls nicht erkennbar. In den Vereinbarungen verschiedener Bundesländer über die Haltung von Pekingenten sowie in den Empfehlungen der DEUTSCHEN LANDWIRTSCHAFTS-GESELLSCHAFT E.V. heißt es, dass der Ammoniakgehalt im Tierbereich in der Stallluft unter 10 ppm liegen sollte und dauerhaft 20 ppm nicht überschreiten darf. In Bezug auf diese Forderungen gab es in keinem Betrieb Überschreitungen, weder während der Besuchsart Kontrolle noch während der Besuchsart Versuch. In den selbst durchgeführten Probeschlachtungen schnitten die Versuchstiere von Betrieb 1 und Betrieb 3 in Bezug auf ihr Lebendgewicht signifikant besser ab als die Kontrolltiere. Dieses Ergebnis wurde allerdings durch das LfL, welches die Schlachtergebnisse aller am Feldversuch beteiligten Daten auswertete, widerlegt. Das Lebendgewicht wurde durch die Tränkeform, insgesamt gesehen, nicht signifikant beeinflusst (siehe Dissertation HARNISCH (2012)). Der durchschnittliche Hämoglobingehalt der Enten dieser Untersuchungen schwankte zwischen 6,44 ± 0,09 mmol/l (Betrieb 2, Versuch) und 7,15 ± 0,07 mmol/l (Betrieb 1, Kontrolle), der Hämatokritgehalt zwischen 32,75 ± 0,40 % (Betrieb 3, Kontrolle) und 38,75 ± 0,48 % (Betrieb 2, Kontrolle). In Betrieb 1 und Betrieb 2 konnte sowohl in Bezug auf den Hämoglobin- als auch den Hämatokritgehalt ein signifikanter Unterschied, abgeleitet aus den geschätzten Randmitteln der Wechselwirkung Betrieb * Besuchsart des Regressionsmodells Hämoglobin und Hämatokrit, hinsichtlich der Kontroll- und Versuchsschlachtung festgestellt werden. In beiden Betrieben war das Ergebnis der Versuchsschlachtung signifikant geringer. Diese Werte decken sich mit den Ergebnissen von HATIPOGLU und BAGCI (1996). Von einer Hyperhydratation der Tiere kann daher nicht gesprochen werden. Die ermittelten IgY-Durchschnittswerte dieser Arbeit liegen zwischen 7,77 ± 0,74mg/ml (Betrieb 3, Kontrolle) und 12,63 ± 0,76mg/ml (Betrieb 1, Kontrolle). Hinsichtlich des IgY- Mittelwerts unterschieden sich weder die Kontrolltiere signifikant von den Versuchstieren. Es kann, wie auch in den Arbeiten von MANZ (2005) und HEUBACH (2007) festgestellt, kein nachteiliger Effekt der Rundtränken auf die IgY-Konzentrationen der Enten nachgewiesen werden. Die durchschnittliche Femurknochenlänge bewegte sich zwischen 67,48 ± 0,43 mm (Betrieb 2, Kontrolle) und 69,38 ± 0,46 mm (Betrieb 3, Versuch), die Breite zwischen 6,63 ± 0,06 mm (Betrieb 1, Versuch) und 6,99 ± 0,07 mm (Betrieb 2, Kontrolle) und die Höhe zwischen 7,98 ± 0,06 mm (Betrieb 2, Kontrolle) und 8,48 ± 0,06 mm (Betrieb 3, Versuch). Der durchschnittliche Tibiotarsus maß hingegen in der Länge zwischen 110,56 ± 0,55 mm (Betrieb 1, Kontrolle) und 112,30 ± 0,63 mm (Betrieb 1, Versuch), in der Breite zwischen 7,04 ± 0,06 mm (Betrieb 1, Kontrolle) und 7,62 ± 0,08 mm (Betrieb 2, Versuch) und in der Höhe zwischen 6,32 ± 0,05 mm (Betrieb 2, Kontrolle) und 6,73 ± 0,10 mm (Betrieb 3, Kontrolle). Bei den Größenparametern konnten in Bezug auf die Besuchsart und das Geschlecht der Tiere diverse signifikante Unterschiede festgestellt werden. Ein einheitliches Muster, aus dem allgemein gültige Schlüsse gezogen werden könnten, war nicht abzuleiten. Die gemittelte Bruchfestigkeit (± SEM) der Femura lag zwischen 230,07 ± 4,18 N (Betrieb 1, Versuch) und 235,66 ± 3,71 N (Betrieb 3, Versuch), die der Tibiotarsi zwischen 172,23 ± 4,64 N (Betrieb 1, Versuch) und 195,15 ± 4,64 N (Betrieb 2, Versuch). Die Dehnung der Femura bewegte sich zwischen 2,02 ± 0,04 mm (Betrieb 1, Kontrolle) und 2,18 ± 0,05 mm (Betrieb 3, Kontrolle), die der Tibiotarsi zwischen 3,80 ± 0,10 mm (Betrieb 2, Versuch) und 4,36 ± 0,12 mm (Betrieb 3, Versuch). In keinem der Betriebe zeigte sich hinsichtlich der Knochenbruchfestigkeit ein signifikanter Einfluss der Wechselwirkung Betrieb * Besuchsart oder Betrieb * Besuchsart * Geschlecht innerhalb des dazugehörigen Regressionsmodells in einer Konstellation, welche im Rahmen dieser Arbeit interessant wäre. Eine kontinuierliche Beeinflussung der Dehnung durch die Besuchsart oder das Geschlecht zeigte sich nicht, auch wenn in Betrieb 3 der Dehnungswert der Femura der Kontrolltiere signifikant über dem der Versuchstiere lag und in Betrieb 1 ein Einfluss des Geschlechts erkennbar war. Bei der Bonitur der Paddel konnte in jedem Betrieb – unabhängig von der Besuchsart – eine Hyperkeratose-Rate von über 80% festgestellt werden. Insgesamt war eine signifikant höhere oder niedrigere Hyperkeratose-Rate während der Versuchsbesuche nicht zu verzeichnen. Das Boniturmerkmal "Nekrose der Paddel" ist dagegen von der Besuchsart abhängig. Die Chance des Boniturmerkmals "keine Nekrose der Paddel" verringert sich in allen drei Betrieben während der Besuchsart Versuch. In Betrieb 1 und Betrieb 2 reduziert sich die Chance signifikant (Betrieb 1: p = 0,012; Betrieb 2: p < 0,001). Nach MAYNE (2005) sind die Gründe für das Auftreten von Fußballendermatitis komplex. Zu den zwei wahrscheinlichsten Ursachen zählen feuchte Einstreu und Biotinmangel. Daher ist bei der Installation der Rundtränke unbedingt darauf zu achten, dass ein guter Wasserablauf im Stall gewährleistet ist. Hier besteht weiterer Forschungsbedarf. Die Auswertung der Bonitur der Augen erfolgt zum Großteil in der Dissertation HARNISCH (2012). Bei insgesamt 8.300 Enten wurde eine betriebsunabhängige 3,9%ige Ulcus corneae-Rate festgestellt. Die Besuchsart hatte in Betrieb 2 einen signifikanten Einfluss (p = 0, 001), nicht aber in Betrieb 1 und Betrieb 3. Eventuell kann dies durch betriebsabhängige Faktoren erklärt werden und muss nicht zwingend mit der Wasserversorgung über die Rundtränke in Verbindung gebracht werden. Die deutschen Entenmäster bieten Pekingenten nur zögernd Wasservorrichtungen, wie sie in den EMPFEHLUNGEN IN BEZUG AUF PEKINGENTEN (ANAS PLATYRHYNCHOS) DES STÄNDIGEN AUSSCHUSSES DES EUROPÄISCHEN ÜBEREINKOMMENS ZUM SCHUTZ VON TIEREN IN LANDWIRTSCHAFTLICHER TIERHALTUNG (1999) gefordert werden, an. Sie nennen hierfür zum einen hygienische und zum anderen wirtschaftliche Gründe. Im Verlauf dieser Studie verbesserten sich die Hygiene- und Gesundheitsparameter oder blieben unverändert. Ausnahmen hierzu waren lediglich die signifikant höheren Keimzahlen in den Rundtränken im Vergleich zu den Nippeltränken und der Anstieg der Nekrose-Rate während der Besuchsart Versuch. Letztere kann wahrscheinlich durch ausreichende Entwässerung verbessert werden. Im Hinblick auf die Keimzahlen ist festzustellen, dass die gefundenen Gesamtkeimzahlen in Auffangschalen, welche in der Entenmast durchaus noch vorhanden sind, signifikant höher waren als in Rundtränken. Das pauschale Argument, dass der Einsatz von Rundtränken Tierhygiene und Tiergesundheit negativ beeinflusst, kann aus Sicht dieser Studie nicht bestätigt werden. Die Rundtränke AquaDuc T®, die den Enten Komfortverhalten ermöglicht, erfüllt aus Sicht der vorliegenden Ergebnisse die Voraussetzungen einer tiergerechten Wasserversorgung in der Praxis, und bietet die Möglichkeit die Empfehlungen des Ständigen Ausschusses des Europäischen Übereinkommens in Bezug auf Pekingenten hinsichtlich der Wasserversorgung umzusetzen.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/07
In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, inwieweit durch die Fütterung eines Fischfutters, das mit der maximal zulässigen Menge an anorganischem Iod supplementiert war, unter Praxisbedingungen eine Iodanreicherung in verschiedenen Süßwasserfischen erzielt werden kann. Hierfür wurde in Zusammenarbeit mit zwei privaten Fischzüchtern sowie dem Institut für Fischerei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft ein sechsmonatiger Feldfütterungsversuch durchgeführt. Vier verschiedene Süßwasserfischarten aus der Familie der Salmonidae erhielten ein Futter, das mit 20 mg Iod/kg in Form von Calciumiodat angereichert war. Es wurde des Weiteren untersucht, wie sich der Iodgehalt von in Bayern freilebenden Fischen zu den Fischen aus den Zuchtbetrieben unterscheidet. Nach sechsmonatiger Fütterung waren in den Filets der iodgefütterten Zuchtfische höchst signifikant größere Iodkonzentrationen als in denen der wilden Bachforellen enthalten. Die Iodgehalte der verschiedenen Salmonidenarten unterschieden sich sowohl artspezifisch als auch individuell. Die höchsten Iodkonzentrationen wurden bei den Seesaiblingen gefunden, gefolgt von den See-, Bach- und Regenbogenforellen. Eine weitere Fragestellung der vorliegenden Arbeit war, wie sich das Iod innerhalb der Fischkörper verteilt. Bei allen untersuchten Fischgruppen wurden sehr hohe Iodkonzentrationen in den Kiemen gefunden. Diese lagen deutlich über den Konzentrationen der anderen Fischbestandteile. Eine ebenfalls recht hohe Iodkonzentration war in den Gonaden und Eiern der geschlechtsreifen, weiblichen Bachforellen enthalten. Auch die Innereien, die Restkörper sowie die Haut der Fische hatten höhere Iodkonzentrationen als die Filets. Da das Räuchern von Fischen eine sehr beliebte Art der Veredelung ist, wurde in der vorliegenden Arbeit bei Regenbogenforellen zusätzlich untersucht, welchen Einfluss das Einlegen in iodhaltige Salzlake vor dem Räucherungsprozess auf den Iodgehalt hat. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass es zu einem höchst signifikanten Anstieg der Iodkonzentration durch die Verwendung von iodhaltiger Salzlake kommt. Bei den Kontrollfischen betrug diese Steigerung 360%, bei den Iodfischen waren es rund 230%. Damit ist die Verwendung von iodhaltiger Salzlake eine sehr effektive Maßnahme, um den Iodgehalt in den Fischen zu erhöhen. Auch die Fütterung mit dem iodsupplementierten Futter hatte einen positiven Effekt auf den Iodgehalt der Filets. Die iodgefütterten Regenbogenforellen aus iodhaltiger Salzlake hatten eine 37% höhere Iodkonzentration in den geräucherten Filets als die Kontrollfische aus iodhaltiger Salzlake. Somit ist die Iodsupplementierung des Fischfutters eine sinnvolle Möglichkeit, um die Iodkonzentrationen in den Filets zu erhöhen, auch wenn durch das Einlegen in iodhaltige Salzlake weitaus größere Erhöhungen erzielt werden konnten. Ob durch den Verzehr der geräucherten Filets eine bessere Iodversorgung im Menschen erzielt werden kann, wurde im Rahmen eines Humanernährungsversuchs untersucht. Es sollte beurteilt werden, welchen Einfluss die Fütterung der Fische mit und ohne Iodzusatz, sowie das Einlegen derselben in iodhaltige und normale Salzlake auf die Iodausscheidung der Probanden hat. Die Iodausscheidungen der Probanden waren sehr unterschiedlich und die Streuungen sehr hoch. An den Tagen nach dem Fischverzehr kam es bei einigen Probanden zu einer Erhöhung der Iodausscheidung im Urin, jedoch konnten keine statistisch signifikanten Erhöhungen der unterschiedlichen Probandengruppen beobachtet werden. Grundsätzlich konnte gezeigt werden, dass unter Feldbedingungen durch die Verwendung eines Fischfutters, das mit dem maximal zulässigen Iodgehalt angereichert war, eine Iodanreicherung von Süßwasserfischen aus der Familie der Salmonidae möglich ist. Durch die Verwendung von iodhaltiger Salzlake konnte bei Räucherfischen eine deutliche Erhöhung der Iodkonzentration in den Fischfilets erreicht werden, womit dies eine sehr effektive Maßnahme ist, um den Iodgehalt in diesen Fischen zu erhöhen.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07
Um die Veränderung und Entwicklung der objektiven Rindfleischfarbe während der Lagerung zu untersuchen, wurden vakuumierte Fleischscheiben aus dem M. longissimus dorsi von 30 Rindern über 8 Wochen gelagert. In jeder Lagerwoche wurden die Farbwerte L*a*b* der bestehenden Fleischoberfläche und eines frischen Anschnittes mit dem Minolta Chroma-Meter CR-400 gemessen. Als weitere Qualitätsparameter wurden der mikrobiologische Status (Gesamtkeimzahl, Laktobazillen, Milchsäurebakterien), die sensorischen Eigenschaften und der pH-Wert bestimmt. Ziel der Untersuchungen war, Referenzwerte für die Entwicklung der Rindfleischfarbe L*a*b* während der Reifung und Lagerung zu erarbeiten. Weiterhin sollte in der vorliegenden Studie die Farbmessung an Praxis- und Routinebedingungen in der Fleischwirtschaft angepasst werden, um ihren Einsatz in der Praxis zu verstärken. Drittens dienten die Versuche dazu, Zusammenhänge und Einflussnahme zwischen der Fleischfarbe L*a*b* und anderen Qualitätsparametern von Rindfleisch aufzuzeigen. In Voruntersuchungen wurde die Fleischfarbe von 255 Roastbeefs (15 bis 20 h p. m.) unmittelbar nach der Zerlegung ermittelt. Bei einer verkürzten Farbaufhellung (10 min, + 12°C) unter Praxisbedingungen zeigte der M. longissimus dorsi folgende, durchschnittliche Farbwerte: L* 33,12; a* 18,45; b* 6,62. Die Farbmessung unmittelbar nach der Zerlegung, on-line, eignet sich für einen Vergleich der Fleischfarbe zwischen verschiedenen Teilstücken und Betrieben. In den Vorversuchen konnte zudem nachgewiesen werden, dass signifikante Unterschiede in der Farbe des Roastbeefs zwischen den einzelnen Schlachttierkörpern bestehen. Innerhalb des M. longissimus dorsi eines Tieres erwies sich die Farbverteilung in der vorliegenden Untersuchung jedoch als gleichmäßig. Eine Farbmessung kann damit an jeder Stelle des Roastbeefs vorgenommen werden und ist repräsentativ für den gesamten Muskel. Im Hauptversuch wurde die Fleischfarbe L*a*b* über einen achtwöchigen Untersuchungszeitraum sowohl an der bestehenden Fleischoberfläche als auch an einem frischen Anschnitt gemessen. Dabei zeigte sich, dass zwischen der Farbe von Oberfläche und Anschnitt des M. longissimus dorsi ein starker, statistisch gesicherter Zusammenhang besteht. Für die Farbmessung unter Laborbedingungen wird dennoch weiterhin die Messung an einem frischen Anschnitt nach einstündigem „blooming“ empfohlen. Mit vergleichbar hoher Sicherheit kann jedoch unter Praxisbedingungen im Betrieb die Fleischfarbe durch Messung an der bestehenden Fleischoberfläche bestimmt werden. Die Entwicklung der objektiven Rindfleischfarbe über einen Zeitraum von acht Wochen ist erstmals dokumentiert worden. Die gewonnenen Daten dienen als Richt- und Vergleichswerte für zukünftige Lagerversuche. Am Tag der Zerlegung (15 bis 20 h p. m.) zeigten sich für einen frischen Anschnitt folgende Farbwerte: L* 36,5, a* 21,6, b* 10,5. Die Farbwerte der bestehenden Fleischoberfläche lagen geringfügig höher: L* 37,2, a* 22,9, b* 11,1. In der dritten Lagerwoche, nach Abschluss der Rindfleischreifung, wurden für die Anschnittsfarbe folgende Werte gemessen: L* 39,5, a* 25,5, b* 13,3. Dieser Anstieg der Farbwerte während der Reifung ist auch für die Oberflächenfarbe (L* 40,3, a* 25,9, b* 13,5) festgestellt worden. Die Farbwerte L*a*b* zeigten ab der 4. bzw. 5. Lagerwoche einen nochmaligen Anstieg. In der fünften Lagerwoche lagen die Farbwerte von Anschnitt (L* 39,8, a* 25,7, b* 13,2) und Oberfläche (L* 40,4, a* 25,7, b* 13,2) sehr eng zusammen. Der Anstieg fällt mit dem Ende der Mindesthaltbarkeit (35 Tage) zusammen und deutet auf Veränderungen in der Güte der untersuchten Roastbeefs hin. In den eigenen Untersuchungen zeigte sich eine negative Korrelation der objektiven Fleischfarbe mit dem pH-Wert. Der pH-Wert beeinflusste die Ausprägung der Farbwerte L*a*b* massiv. Er wies ebenfalls einen starken Einfluss auf die sensorische Beurteilung der Fleischfarbe auf. Zur korrekten Beurteilung der gemessenen Farbwerte sowie der visuell ermittelten Farbe muss daher auch immer eine Bestimmung des pH-Wertes erfolgen. Die gemessenen Farbwerte L*a*b* des Roastbeefs wurden nur geringgradig durch den mikrobiologischen Status, vor allem durch die Anzahl der Laktobazillen, beeinflusst. Aus der objektiven Fleischfarbe kann demnach nicht auf die mikrobielle Belastung des Rindfleisches geschlossen werden. Zwischen der objektiven Farbe und den sensorischen Parametern bestanden hoch- bis höchstsignifikante Zusammenhänge. Die Unterschiede der Farbwerte L*a*b* zwischen einzelnen abstufenden Bewertungen der sensorischen Kriterien waren jedoch zu gering, um sichere Richtwerte für wünschenswerte Eigenschaften bzw. Verderbserscheinungen zu ermitteln. Anhand der gemessenen Farbwerte kann daher keine Aussage über die sensorische Beschaffenheit des Rindfleisches getroffen werden. In den vorliegenden Untersuchungen wurde zudem die Entwicklung des mikrobiologischen Status von vakuumiertem Rindfleisch über eine achtwöchige Lagerung nachvollzogen. Erstmals wurden die Gesamtkeimzahl sowie die Anzahl an Laktobazillen und Milchsäurebakterien kontinuierlich in ihrem Verlauf dokumentiert. Die ermittelten Keimzahlen dienen als Referenzwerte für die bakterielle Belastung von hygienisch gewonnenem Rindfleisch im Verlauf der Lagerung. Sie sollen fleischerzeugenden und -vermarktenden Betrieben Vergleichswerte für die Einschätzung des mikrobiologischen Status des eigenen Rindfleisches während der Lagerung an die Hand geben. Sensorische Abweichungen konnten in dieser Studie ab einem Oberflächenkeimgehalt von 106 KbE/cm2 festgestellt werden. Für rohes Rindfleisch wurde in der vorliegenden Arbeit eine beschreibende Sensorik, bei der Oberflächen- und Anschnittsfarbe, Geruch, Konsistenz, Fleischsaftmenge und -beschaffenheit sowie Textur beurteilt wurden, durchgeführt. Die Korrelationen zwischen den einzelnen sensorischen Parametern wurden für rohes Fleisch erstmals ermittelt. Weiterhin wurden die Korrelationen zwischen mikrobiologischen Kriterien und sensorischen Parametern errechnet. Der Zusammenhang zwischen mikrobiologischen und sensorischen Parametern war jedoch unpräzise, so dass zur Überprüfung von Mindesthaltbarkeit und Genusstauglichkeit von Rindfleisch immer sowohl mikrobiologische als auch sensorische Untersuchungen durchgeführt werden sollten. Auf Grundlage der vorliegenden Arbeit ergeben sich neue Anwendungsbereiche für die Farbmessung. Die erarbeiteten Referenzwerte für die Fleischfarbe L*a*b* können im Rahmen des Verbraucherschutzes zur Qualitätsprüfung an Rindfleisch eingesetzt werden. Aber auch die fleischerzeugenden und -vermarktenden Betriebe können aufgrund der erarbeiteten Referenzwerte für die Fleischfarbe in der Zerlegung sowie für die Entwicklung der Farbwerte während der Reifung und Lagerung die Farbmessung im Rahmen ihrer Qualitätssicherung und Eigenkontrollen einsetzen. Des Weiteren dienen die Untersuchungen über die Entwicklung des mikrobiologischen Status und über die sensorische Beurteilung von rohem Fleisch der Verbesserung der Qualitätsbeurteilung an Rindfleisch.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07
Zur Schätzung der Prävalenz der felinen Hyperthyreose wurde eine überwachende epidemiologische Untersuchung unter Praxisbedingungen durchgeführt. Hierzu wurde eine Stichprobe zur Erhebung anamnestischer Daten, einer klinischen Untersuchung und eine Screening-Blutuntersuchung bei Katzen mit einem Mindestalter von acht Jahren veranlaßt. Innerhalb von sechs Monaten sind auf diese Weise n = 105 Katzen in dieser Stichprobe untersucht worden. Bei der Auswertung der Stichprobe konnte die Prävalenz der felinen Hyperthyreose für mindestens acht Jahre alte Katzen mit 11,4 % geschätzt werden. Die hier diagnostizierten hyperthyreoten Katzen hatten ein Mindestalter von 13 Jahren, was die Bedeutung der felinen Hyperthyreose als im Alter vorkommendes Syndrom belegt. Mit der Eingrenzung der Zielgruppe auf ein Mindestalter von 13 Jahren steigt die geschätzte Prävalenz der felinen Hyperthyreose für die Studienpopulation auf 25 % mit einem 0,95-Konfidenzintervall von 13 bis 37 %. Beim Vergleich der weitverbreiteten und typischen Endokrinopathie älterer Katzen, dem Diabetes mellitus, mit der felinen Hyperthyreose wird deutlich, dass in vergleichbaren Populationen für den Diabetes mellitus mit einer niedrigeren Prävalenz als für die feline Hyperthyreose zu rechnen ist. In der Diagnostik der felinen Hyperthyreose spielt neben der klinischen Untersuchung die Bestimmung der Gesamtthyroxinkonzentration im Serum die zentrale Rolle. Die zusätzliche Bestimmung der Konzentration des freien Thyroxins mit einem Enzym-Immuno-Assay ist aufgrund der hier festgestellten starken Korrelation von freiem und Gesamtthyroxin nicht notwendig. Mit dieser Untersuchung konnte gezeigt werden, dass im Rahmen einer Screeninguntersuchung die Bestimmung der Enzymaktivitäten der Alkalischen Phosphatase und der ALT sensitive Parameter für das Vorliegen einer Hyperthyreose sind, die jedoch durch eine spezielle Schilddrüsendiagnostik ergänzt werden muß. Im Zusammenhang mit dieser Untersuchung wurde anhand der Daten von n = 740 toten Katzen aus der Klientel der Praxis die Lebenserwartung geschätzt, wobei bestätigt werden konnte, dass die mittlere Lebenserwartung von Katzen eine steigende Tendenz aufweist.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07
In dieser Studie wurden bei 103 traumatisierten Hunden aus der Intensivstation verschiedene Laborparameter erhoben. Innerhalb von 24 Stunden post Trauma wurden folgende Gerinnungstests aus dem Citratplasma bestimmt: der Quick-Wert, optimierter Quick-Wert, die aktivierte partielle Thromboplastinzeit und die Thrombinzeit. Zusätzlich wurden die AT III-Aktivität, die Fibrinogenspalt-produkte (FSP) und die D-Dimere bestimmt. Die Thrombozytenzahl wurde aus EDTA-Blut ermittelt. Bei einer Veränderung von mindestens der Hälfte der Laborparameter wurde zu der bestehenden Diagnose zusätzlich eine DIC diagnostiziert. Die Traumen wurden in die Gruppen Magendrehung, infektiöses Trauma, Autounfall und THR (total hip replacement) unterteilt. Die THR wurde als standartisierte Trauma-Kontrollgruppe gewählt. Die Ergebnisse wurden mit den Messwerten einer Gruppe aus gesunden Hunden verglichen und die Referenz-bereiche der Literatur entnommen. Die Häufigkeit der zusätzlich an DIC-Erkrankten in den einzelnen Untergruppen wurde ermittelt. Diese Studie zeigte, dass Hunde, die eine Magendrehung hatten oder durch ein Auto verunfallt sind, häufig sekundär eine DIC entwickelten. In beiden Fällen ist eine chirurgische Versorgung häufig angezeigt. Deshalb sollte bei der Operations-vorbereitung, vor allem bei sehr schlechtem Allgemeinzustand des Patienten, an die mögliche Entwicklung einer DIC gedacht werden. 40 % der Autounfallsopfer, 38,5 % der Hunde mit einer Magendrehung und 33 % der infektiösen Trauma-gruppe entwickelten sekundär eine DIC. Die Gruppe der Hunde, die eine THR-Operation bekommen haben, entwickelten seltener sekundär eine DIC (19,4 %). Um zu sehen, ob sich die DIC erst später nach der THR-Operation entwickelt, wurde alle zwei Tage Blut entnommen und der Gerinnungsstatus bestimmt. Zum Vergleich wurde die Gruppe der Autounfallshunde in diese Verlaufskontrolle miteinbezogen. In beiden Gruppen entwickelte sich nicht häufiger innerhalb einer Woche nach der Operation oder dem Unfall zusätzlich eine DIC. Die Laborparameter hatten bei beiden Gruppen eher die Tendenz in den Referenz-bereich. Ein weiteres Ziel dieser Studie war es herauszufinden, welche Tests geeignet sind, eine DIC zu diagnostizieren. Der optimierte Quick-Test und die Untersuchung auf D-Dimere waren den anderen Parametern sowohl in der Spezifität als auch in der Sensitivität weit überlegen. Vor allem der D-Dimer-Test lässt sich durch die einfache Handhabung und den relativ geringen zeitlichen und finanziellen Aufwand schnell unter Praxisbedingungen und im Notdienst durchführen.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
Zur Klärung der Frage, ob das BCS-System nach EDMONSON et al. (1989) in der Version von METZNER et al. (1993) unter Praxisbedingungen auch beim Fleckvieh zur Überwachung des Ernährungszustandes geeignet ist, wurden die Komponenten des Systems und einige andere Beurteilungsmethoden mit der ultrasonographisch bestimmten Rückenfettdicke verglichen. Dazu wurden 421 Fleckviehkühe in 30 Betrieben während des Kalbezeitraums und in der Frühlaktation insgesamt mindestens fünfmal im monatlichen Abstand untersucht. Zusätzlich wurden Untersuchungen zur Reproduzierbarkeit der angewandten Methoden angestellt. Die Ergebnisse der Milchleistungsprüfung wurden für den Untersuchungszeitraum dokumentiert. In dem untersuchten Kollektiv von 421 Fleckviehkühen spiegelte die Rückenfettdicke die für die Frühlaktation typische Entwicklung des Ernährungszustandes von Milchkühen wider. Selbst im Bereich des Tiefpunktes dieser Entwicklung (36-95 Tage p.p.) lag die mittlere Rückenfettdicke mit zirka 51 mm deutlich über dem in der Literatur angegebenen Wert für verfettete HF-Kühe (35 mm). Die maximale fett-eiweißkorrigierte Milchleistung übte keinen nachweisbaren Einfluß auf die Veränderungen der Rückenfettdicke aus. Als Faktoren mit einer nachweisbaren Wirkung auf die Körperfettmobilisation konnten der Betrieb und die Rückenfettdicke bei der Kalbung identifiziert werden. Bei stärkerem Körperfettabbau traten signifikant höhere maximale Fett-Eiweiß-Quotienten auf. Das leicht modifizierte BCS-System ist prinzipiell auch beim Fleckvieh geeignet, die aktuelle Rückenfettdicke der Kuh so zu beschreiben, wie es auch von der Anwendung des BCS bei anderen Rassen angegeben wird.Die Bewertung der Dornfortsätze (BCS1) und der Lendenwirbelquerfortsätze (BCS3) bringt bei dieser Rasse - zumindest unter den in der Untersuchung vorliegenden Haltungs und Fütterungsbedingungen - keinen Vorteil. Kleine Änderungen der Körperkondition sind mit dem System insbesondere deshalb schlecht darstellbar, weil es nicht genügend Differenzierungsmöglichkeiten für die bei Fütterung von Maissilage ausgeprägten Fettdepots im Beckenbereich bietet.Das System beschreibt unter Vernachlässigung von BCS1 und BCS3 beim Fleckvieh die Rückenfettdicke mit r=0,77 und ihre Änderungen mit maximal r=0,56. Seine Komponenten sind innerhalb eines Untersuchers sehr gut reproduzierbar (r=0,88 bis r=0,95). Die getrennte palpatorische Beurteilung der Fettauflage von Hüft- und Sitzbeinhöcker erscheint aufgrund der meist erheblichen Unterschiede notwendig. Dabei sollte zur Dokumentation von starken Fettauflagerungen am Sitzbeinhöcker, die mit keiner Stelle der eigenen Hand mehr vergleichbar sind, eine zusätzliche Beurteilungsstufe eingeführt werden. Das angewandte BCS-System ist also auch bei Zweinutzungsrassen brauchbar, aber verbesserungswürdig. Mit den untersuchten Methoden zur Ergänzung oder weiteren Modifikation des Systems konnten aber keine deutlichen Fortschritte in dieser Richtung erzielt werden.