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Diesmal gehts um ein weiteres heißes Eisen - Maria. Durch ihre Instrumentalisierung für die Gegenreformation bleibt ihre eigentliche Botschaft etwas verdeckt. Aber ihre Botschaft. Relevanz ist heute aktueller denn je - und ich bin überzeugt, für ALLE Denominationen. Bitte verzeih diesmal die nicht ganz so gute Qualität.
Der charmante, lebensfrohe Graf Holk lebt scheinbar harmonisch auf seinem holsteinischen Landgut mit seiner Gattin, der herrenhuterisch erzogenen tugendstarken Christine. Aber immer wieder geraten seine Nachsicht und ihre Selbstgerechtigkeit, ihre bibelfeste Unerbittlichkeit und seine aristokratische Gelassenheit in Konflikt, zum Beispiel bei der Erziehung der Kinder. Beide Eheleute sind insgeheim froh, als der Graf seinen Pflichten am Kopenhagener Hof nachkommen soll. Dort verfällt Graf Holk der leichtlebigen Hofdame Ebba von Rosenberg und kündigt schließlich seiner Frau die Scheidung an. In dem 1891 erschienenen Roman zeichnet Fontane kühl, ohne Sentimentalität und Parteinahme ambivalente Charaktere in ihren Zeitumständen. Mit Paul Edwin Roth, Rosemarie Gerstenberg, Edith Heerdegen u.v.a. Hörspielbearbeitung: Palma Regie: Ulrich Lauterbach hr 1957 | 75 Min. (Audio verfügbar bis 10.12.2024) Noch mehr Hörspiele und Hörbücher finden Sie im Podcast-Pool des Hessischen Rundfunks: https://www.hr2.de/podcasts/hoerspiel/index.html
Zunächst war der Papst misstrauisch, als Ignatius von Loyola mit seinen heißblütigen Reden auftrat. Doch bald erwies sich der 1534 gegründete Jesuiten-Orden als Speerspitze der Gegenreformation. Neben Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam verpflichten sich die Ordensangehörigen zu besonderem Gehorsam gegenüber dem Papst.
Artemisia Gentileschi (1593–1654) hat wirklich Geschichte geschrieben: Dank ihr wurden im italienischen Barock endlich auch die Gefühle der weiblichen Figuren der Mythologie und der biblischen Geschichte anschaulich. Plötzlich wurden Judith, Kleopatra, Lucretia und Maria Magdalena nicht wie all die Jahrhunderte zuvor aus männlicher Sicht dargestellt, sondern mit ganz neuartigen Merkmalen und sichtbaren Ausdrücken von Verletzlichkeit, Wut, Schmerz und Scham gezeigt. Schon als junges Mädchen, im Atelier ihres Vaters Orazio, verblüffte Artemisia die Kunstwelt durch ihre Fertigkeiten. Doch als sie als 17-Jährige von ihrem Kunstlehrer Agostino Tassi vergewaltigt wurde, drohte ihre Karriere als vermeintlich entehrte Frau im katholischen Italien der Gegenreformation schon beendet zu sein, bevor sie begonnen hatte. Doch es kam anders. In “Augen zu”, dem Kunstpodcast von ZEIT und ZEIT Online, erzählen Florian Illies und Giovanni di Lorenzo von der einzigartigen künstlerischen Laufbahn dieser Ausnahmefigur, bei deren Bildern es immer ums Ganze geht: um Liebe, um Hass, um entfesselte Lust und um entfesselte Gewalt. Gentileschi besaß nicht nur handwerklich ein großes Talent, sie war vor allem dazu in der Lage, die klassischen biblischen und mythologischen Themen auf eine neuartige Weise zu erzählen – und zwar in der Mimik und Gestik. Bei ihr entwickeln sich die Szenarien und Kompositionen aus dem Innern der Figuren – und nicht aus dem Drehbuch der Handlung. Nachdem Gentileschi für fast drei Jahrhunderte vergessen wurde, ist sie nun mit aller Macht in den Kanon der Kunstgeschichte zurückgekehrt. Wer ihre Kunst sehen will, kann dies in Deutschland im Schloss Pommersfelden tun, wo ihr erstes dokumentiertes Bild hängt, die "Susanna im Bade" aus dem Jahre 1610. Bis zum 23. März ist zudem in der Gallerie d'Italia in Neapel eine bahnbrechende Ausstellung über Artemisia Gentileschis Wirken in Neapel zu sehen. Lob, Kritik, Anmerkungen? Schreiben Sie uns gern an augenzu@zeit.de.
Man nennt sie «Katakombenheilige»: Skelette von Menschen aus der Zeit des frühen Christentums, die exhumiert und in Kirchen in ganz Europa gebracht wurden. Eine wichtige Rolle bei der Verbreitung spielte die Schweiz oder genauer die Schweizergarde der Päpste. Im 16. Jahrhundert - zu Zeiten der Reformation und der katholischen Gegenreformation – sahen sich katholische Kirchen gezwungen, ihre Attraktivität zu steigern. Eine Kirche, die etwas auf sich hielt, bemühte sich um einen eigenen Heiligen, eine eigene Heilige. Das liess sich bewerkstelligen, sozusagen auf Bestellung. In den Katakomben um und unter der Stadt Rom aus den ersten Jahrhunderten nach Christus lagen die Gebeine unzähliger angeblicher Märtyrerinnen und Märtyrer. Sie wurden ausgegraben, mit Echtheitszertifikaten ausgestattet und buchstäblich in alle Welt verschickt. Dass gerade in der Schweiz zahlreichen Kirchen und Kapellen noch heute über solche «Katakombenheilige» verfügen, ist den Schweizergardisten zu verdanken. Sie lieferten die Bestellungen aus und brachten sie mit nach Hause. Um die Faszination dieser meist prachtvoll geschmückten Skelette gehts im «Treffpunkt» mit SRF-Wissenschaftsredaktorin Katrin Zöfel.
Er war modern – wenn auch vielleicht nur in einer Beziehung: Wie heutige Staaten nahm Philipp II. Kredite auf und häufte damit gigantische Schulden an. Drei Mal musste er während seiner Regentschaft den Staatsbankrott verkünden. Autorin: Andrea Kath Von Andrea Kath.
Am 24.4. 1547 besiegte in einer entscheidenden Schlacht der Reformationskriege das Heer Kaiser Karls V. bei Mühlberg im heutigen Brandenburg die Truppen des protestantischen Schmalkaldischen Bundes. Im Museum in Mühlberg finden sich zeithistorische Originale, aber auch die Geschichte der Schlacht wird erzählt. Von Harald Asel
Wer brachte im kaiserlichen Wien die Geschenke? Würden wir 250 Jahre zurück gehen, hätten wir hier in Wien die Freude am Schenken oder den Geschenke-Stress – je nach dem – schon hinter uns. Da brachte nämlich der Nikolaus die Geschenke und zu Weihnachten gabs diesbezüglich nichts. In protestantischen Gegenden hatte der Heilige Christ schon seit Luther den Nikolaus abgelöst und war der neue Geschenkebringer geworden. Daraus entwickelte sich das engelsgleiche Christkind. In katholischen Ländern brauchte es ca 300 Jahre um sich durchzusetzen. Während die Protestanten Weihnachten immer mehr zu einem besinnlichen Familienfest mit Geschenken für brave Kinder machten, ging es im katholisch kaiserlichen Wien oft noch recht ausgelassen und feucht-fröhlich her. Hatte man doch den Wienern gerade mit der Gegenreformation wieder den Katholizismus vorgeschrieben, so konnte die Obrigkeit nicht gleichzeitig auf ein Weihnachtsfest wie bei den Evangelischen pochen. Die üppige Barockzeit tat das ihrige dazu. Vor der Christmette fand man die Wiener vor allem in den Weinschenken und Gasthäusern, so mancher versäumte die Messe oder musste wegen Unwohlsein früher gehen. Der Besuch des Nikolaus mit dem Krampus im Duo auftretend wurde theatralisch und komödiantisch ausgebaut. Die Aufklärer zur Zeit Joseph II. gingen mit diesen Krampus- und Nikolaus-Spektakeln hart ins Gericht. Geschenke für brave Kinder und Rutenhiebe für die nicht so angepassten, das war schon damals pädagogisch fragwürdig. Ab dem 19. Jh wurden auch hier die protestantischen Traditionen übernommen, der Christbaum hielt Einzug und der Weihnachtsabend wurde zum Familienfest mit Geschenken unterm Baum. Wann und bei wem der erste Christbaum in Wien auftauchte, erzähle ich Ihnen im nächsten Blogartikel. Falls Sie noch auf der Geschenke-Suche sind, können wir einen Gutschein für eine Privattour für bis zu 10 Personen empfehlen. Gemeinsam Zeit verbringen und etwas Neues entdecken wird Ihnen allen Freude bereiten. Beim Schenken und beim gemeinsam Wien Erleben. Wir legen auch dieses Jahr wieder unseren Weihnachtsgutschein im Online-Shop auf. 20% ermäßigt für eine 2h-Stadtführung Ihrer Wahl.
Am 8. Mai 1521 wurde Petrus Canisius als Peter Kanijs in Nimwegen geboren. Bekannt wurde der Theologe als Repräsentant der Gegenreformation. Dabei war der Reformationsgegner selbst ein Reformer. Von Kirsten Serup-Bilfeldt www.deutschlandfunkkultur.de, Religionen Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
"Die Welt ist nicht genug" ist das Motto Philipps II. von Spanien. Ein Spross aus dem Hause Habsburg, der im 16. Jahrhundert die spanische Monarchie zum führenden Weltreich macht.
Nicht im Mittelmeer, sondern am alten Rhein bei Roxheim spielte sich vor 450 Jahren ein Flüchtlingsdrama ab. Männer, Frauen und Kinder, vertrieben aus ihrer Heimat, landeten hier in überfüllten Booten. Es waren protestantische Glaubensflüchtlinge, die in den katholischen Niederlanden um ihr Leben fürchten mussten. Der pfälzische Kurfürst Friedrich III. hatte um 1560 in der gesamten Kurpfalz den protestantischen Calvinismus eingeführt. Die Flüchtlinge kamen ihm gerade recht, brachten sie doch neues technisches Knowhow und protestantische Arbeitsmoral in die Kur-Pfalz. Sie waren hervorragende Gold- und Silberschmiede und Textilspezialisten. Berühmt waren ihre Gobelinmacher. Gobelins, Bildteppiche, waren in den Schlössern der Renaissance sehr beliebt und so zeigen wir in einem Experiment ihre aufwändige Herstellung. Aus dem aufgelassenen Kloster Frankenthal machten die Glaubensflüchtlinge eine prosperierende Handwerker- und Händlerstadt. Bis der Dreißigjährige Krieg das Glück der Flüchtlinge zerstörte. Es war eine kurze Blüte in Frankenthal. Die Stadt ist ein Beispiel für protestantische Stadtgründungen – aber auch für das fragile politische System dieser Epoche. Die Spaltung durch die Reformation und Gegenreformation hat am Ende ganz Europa zerrissen. (Online-Signatur Medienzentren: 4986735)
Giacomo Carissimi ist ein musikalischer Propagandist der Gegenreformation im 17. Jahrhundert. Er arbeitet jahrzehntelang am Jesuitenkolleg in Rom unweit des damals noch ganz neuen Petersdoms. Die Jesuiten begeistern die Menschen mit ihren Predigten für den katholischen Glauben, Carissimi mit seiner Musik. Dafür nutzt er die Formen der gerade erst entstandenen Kunstform Oper. Autor: Walter Liedtke
Wir springen in die Frühe Neuzeit und beschäftigen uns zum ersten Mal mit dem Thema Hexenverfolgung. Es geht um den Prozess gegen Katharina Kepler, die in Leonberg, im Herzogtum Württemberg wegen Hexerei angeklagt wurde. Das Besondere an dem Fall: Katharina Kepler wurde von ihrem Sohn Johannes verteidigt – einer der bekanntesten Gelehrten aus dieser Zeit. Johannes Kepler, der Astronom und Kaiserliche Hofmathematiker hat seine wissenschaftliche Karriere unterbrochen und ist für etwa ein Jahr nach Württemberg zurückgekehrt. In der Folge schauen wir uns an, wie der Hexenprozess ablief und auf welchen rechtlichen Grundlagen das Verfahren beruhte. Und wir betten die Geschichte in einen größeren Kontext ein und sprechen darüber, was die Lebenswelt der Menschen im 17. Jahrhundert geprägt hat – wie die Kleine Eiszeit, die Gegenreformation oder der Dreißigjährige Krieg.
Zunächst war der Papst misstrauisch, als Ignatius von Loyola mit seinen heißblütigen Reden auftrat. Doch bald erwies sich der am 15. August 1534 gegründeter Jesuiten-Orden als Speerspitz der Gegenreformation.
Schermbeck war früher ein bedeutsames Städtchen und die Menschen haben hier unruhige Zeiten erlebt, als Grenzstädtchen und mit einigen Überfällen und in Kriegen. Ihr Leben haben die Menschen mit Töpferei-Produkten und später mit Ziegeln bestritten. Durch Reformation und Gegenreformation hat Schermbeck viele bewegte Jahre erlebt. Wir danken Frametraxx für die tolle Musik, die wir kostenlos und gemafrei benutzen dürfen.
Zunächst war der Papst misstrauisch, als Ignatius von Loyola mit seinen heißblütigen Reden auftrat. Doch bald erwies sich der am 15. August 1534 gegründeter Jesuiten-Orden als Speerspitz der Gegenreformation. Autorin: Brigitte Kohn
Kai Schächtele, Johanna Haberer Als Martin Luther sich in der Wartburg daran machte, die Bibel in ein Deutsch zu übersetzen, das auch den einfachen, ungebildeten Menschen zugänglich war, steckte dahinter die Idee eines Gegenentwurfs zur feudalistischen Herrschaftsstruktur. Bis dahin hatten die kirchlichen Hierarchien das alleinige Sagen darüber, wie das Wort Gottes zu deuten sei, und sie machten sich diese Macht weidlich zunutze. Die religiöse Wirklichkeit war die alles bestimmende Macht der damaligen Zeit und kaum jemand konnte hinter ihre Kulissen blicken. Der Begriff Hokuspokus beispielsweise hat seinen Ursprung darin, dass die Menschen schlicht nicht verstanden, was am Altar vor sich ging, wenn der Pfarrer dem Volk den Rücken zuwandte, um in lateinischer Sprache das Abendmahl zuzubereiten. Für sie war das ein Akt der Zauberei. Luther trug entscheidend dazu bei, die Eliten zu entzaubern. Mit seiner Bibel konnte und sollte sich jeder selbst vor Gott verantworten können. Doch die Gegenreformation ließ genauso wenig auf sich warten wie der Furor des Volkes, das sich bald mit Gewalt gegen die Eliten zur Wehr setzte – gegen den erklärten Willen Martin Luthers. Johanna Haberer, evangelische Theologin und Professorin für christliche Publizistik in Erlangen, zeigt in ihrem Buch „Digitale Theologie“ die Parallelen zwischen damals und heute auf. Sie schreibt: „Das Medienzeitalter der Reformation hat sich langfristig vergleichbar revolutionär auf das Denken, Leben und Arbeiten der Menschen ausgewirkt wie die kleine Zusammenschaltung einiger bis dahin unbekannter Informatiker aus Massachusetts.“ Gemeinsam mit dem Publikum diskutieren wir darüber, inwieweit die Religion helfen kann, zu verstehen, was in unserem gegenwärtigen Zeitalter vor sich geht, und wie wir als Gesellschaft, aber auch individuell darauf reagieren können. Dafür hat sie „Zehn Gebote für die digitale Welt“ formuliert: „Du brauchst dich nicht vereinnahmen zu lassen“ etwa oder „Du gestaltest die Gesellschaft, wenn du dich im Netz bewegst“.
Zunächst war der Papst misstrauisch, als Ignatius von Loyola mit seinen heißblütigen Reden auftrat. Doch bald erwies sich der am 15. August 1534 gegründeter Jesuiten-Orden als Speerspitz der Gegenreformation. Autorin: Brigitte Kohn