Feuilletonistische Exkursionen ins innerste Bayern und radiophone Fernblicke über den Tellerrand: von der Geschichte der kleinen Leute bis zur großen Politik, vom Brauchtum bis zur Avantgarde. Wir nehmen Klischees aufs Korn und Witze ernst, pflegen die Kunst des Derbleckens und setzen auf Selbstiron…
Dieser König war ein Fall fürs Boulevardblatt. Ludwig I. von Bayern hasste Napoleon, war aber mit ihm verwandt. Er machte aus München das Isar-Athen, schrieb Liebeslyrik und stürzte über Lola Montez. Ein Tausendsassa mit Sinn für "das Schöne" und "die Schönen".
Der Berg ruft - und der Mensch muss hinauf. Denn er strebt stets nach Höherem, und zwar nicht nur "outdoor", in der freien Natur, sondern auch "indoor", im Kino. Dort wird der filmisch eroberte Berg zum wunderschönen, mystischen, tödlichen, symbolischen und manchmal auch ideologischen Ort.
Spukte tatsächlich ein Poltergeist in Rosenheim? Liegt wirklich ein Fluch auf dem Münchner Nockherberg? Irren die Seelen der Toten in Sanatorien, auf Burgen und Friedhöfen im Freistaat umher? Wir gehen auf Geisterjagd "dahoam" und ergründen die Untiefen bayerischer Spuk- und Gruselzustände.
Unser Haushuhn: Verachtet, benutzt, geliebt. Holger Paetz entdeckte - quasi direkt vor der Haustür - ein faszinierendes Tier, von dem wir längst nicht alles wissen. Und das sich in seinem Grundverhalten trotz aller Züchterei erstaunlicherweise kaum verändert hat.
Von den Nazis verfolgt, aus dem KZ entkommen, von der eigenen Kommunistischen Partei gegängelt, im Spanischen Bürgerkrieg gefallen, von der DDR verklärt und vereinnahmt: Hans Beimler hatte viele Gegner. Ein Bayerisches Feuilleton über einen vergessenen Antifaschisten aus der Oberpfalz.
Anfang des 20. Jahrhunderts war München eine Hochburg der Esoterik: Okkultismus, Theosophie und neue Heilslehren fanden an der Isar begeisterten Zulauf, das Übersinnliche war schwer in Mode. Und mittendrin: Rudolf Steiner, bis heute umstrittener wie verehrter Begründer der Anthroposophie.
Maximilian "Maxi" Schafroth, Kabarettist, Schauspieler und jüngster Fastenredner auf dem Nockherberg wird dieses Jahr 40. Beim Derblecken 2025 hat der Allgäuer Freigeist ordentlich Gegenwind bekommen. Christoph Leibold hat ihn begleitet, in ruhigen und stürmischen Zeiten.
Jedes Kind wird beim Namen genannt, jeder Name wirkt identitätsstiftend. Aber wer ist nun besser dran: die Marie oder die Mandy, der Max oder der Kevin? Ein Hörstück über Bedeutung und Bürde des Vornamens.
Wie bedeutend ist Bayern als Weltraummacht? Ist in der bayerischen Seele praktisch schon angelegt, dass man stets nach unendlichen Weiten strebt? Commander Söder ist beileibe nicht der erste Bayer, der mit Bavaria One ins All will ...
Ein Wirtspaar errichtet ein Denkmal für einen ermordeten Zwangsarbeiter. Eine Netz-Aktivistin erzählt von Nazi-Gräueln. Ein Techniker setzt sich für die Umbenennung belasteter Straßennamen ein: Erinnerung an das Kriegsende 1945 hat heute viele Gesichter in Bayern.
1981 sucht Bob Marley, der "King of Reggae", seine letzte Hoffnung in Bayern, am Tegernsee. Er ist 36 Jahre alt und unheilbar an Krebs erkrankt. Wenige Monate später ist die jamaikanische Ikone tot und eine Legende geboren: war es Mord? Zum 80. Geburtstag von Bob Marley am 6. Februar 2025.
Soundtrack eines Lebensgefühls: Mitte der 1970er Jahre erobert der "Munich Sound" die Welt. Donna Summer und Silver Convention stürmen die Charts, die Rolling Stones und Queen kommen nach München, ins Studio von Giorgio Moroder. Und von Tokio bis New York tanzt alles nach den Beats aus Bayern. Mit Giorgio Moroder, Michael Holm, Penny McLean, Reinhold Mack, Jens Poenitsch u.a.
Schwimmen, Boxen, Wasserball - alle möglichen Sportarten sind Stoff von Romanen, Gedichten, Theaterstücken. Schon Ludwig Thoma war begeisterter Tennisspieler, Sport formt nicht nur den Körper, sondern auch das Wort!
Wer die Zeitung noch auf Papier liest, kennt das Phänomen: Ausschneiden! Den Kinotipp, das Rezept, den Reisebericht. Dann: Lagern, später: Suchen. Die Geschichte einer verschwindenden Kulturtechnik!
Sie stand mit Kinski vor der Kamera, arbeitete mit Kroetz, Fassbinder und Herzog. Sie war Tatortkommissarin und die derbe Mooshammerin in den "Eberhofer"-Filmen. Begonnen hat die Karriere von Eva Mattes aber mit - Lassie! Das Portrait einer Schauspielerin, die sich mit Haut und Haaren in ihre Rollen wirft.
"Winter ist die Zeit, in der es zu kalt ist, das zu tun, wofür es im Sommer zu heiß ist" - wusste schon Mark Twain. Ein Psychogramm der bayerischsten aller Jahreszeiten.
Kohle, Kupfer, Eisenerz, Graphit, Silber und sogar Gold: Der Bergbau gehört zu Bayern. Und er hat Spuren hinterlassen. Tief und schwarz wird es immer, wenn man Bayerns unterirdischen Schätzen nachspürt, dem Rattern der Presslufthämmer und der Wucht der Sprengungen im Stollen.
Hüllenlose Revuegirls auf Pferden der SS. Tänzerinnen im Licht von Flakscheinwerfern. Das alles vor der Kulisse des Wittelsbacherschlosses Nymphenburg. In den Jahren vor dem Krieg veranstaltete die Münchner NS-Clique im Schloss Nymphenburg die bizarre "Nacht der Amazonen". Mitten in diesem "braunen Spuk" aber bildete sich dort auch eine Widerstandsgruppe.
Wolken können töten und Leben spenden, unsere Daten bewahren oder preisgeben, sind für die einen traumschöne Wesen und verdunkeln den anderen das Gemüt. Eine Wolkenjagd durch Bayern, zu Fans aus Kunst, Musik, Mode und Wissenschaft.
Sie sind Mythos, Märchengestalt, Schrecken von Schafen und Schäfern. Wölfe sind wieder in Bayern heimisch und reißen Gräben auf. Sie werden von Faschisten vereinnahmt, von Fantasy-Fans verehrt, von sieben Geißlein gefürchtet. Und manchmal heult der Wolf auch in uns selbst.
Im März 1906 verlässt Emerenz Meier ihre Heimat, sie emigriert in die USA. Ein Abenteuer und ein Kampf für die junge, talentierte Frau, wie für viele deutsche Auswanderer. Zum 150. Geburtstag der großen Bayerwald-Dichterin.
Ein Ort, wie geschaffen, um sich der Welt zu entziehen. Auf den Spuren von zwei Herrschern, Ludwig II. und dem thailändischen König Rama X., begegnen uns royale Fans, eine Regimekritikerin und ein Reporter in Gefahr.
Unseren Autor Thomas Grasberger zieht es ins Mittelgebirge. Keine Gipfelstürmerei oder Exotik-Exzesse, stattdessen: Maß und Mitte. Ein antikes philosophisches Prinzip, das aktuell auch für unser Zusammenleben helfen könnte ...
Um beim Bergsteigen ganz nach oben zu kommen, mussten Frauen lange kämpfen, gegen Vorurteile, Konventionen und eigene Grenzen. Eine Geschichte des weiblichen Alpinismus u.a. mit der kletternden Künstlerin Anna McCarthy und Grenzgänger Reinhold Messner.
1966 landet der junge Autor Martin Sperr aus Niederbayern mit "Jagdszenen aus Niederbayern" eine Theatersensation. In der Folge wird er zum Erneuerer des Kritischen bayerischen Volksstücks, befreit von Tümelei und Nostalgie - bis ein Unglück 1972 sein Leben für immer verändert.
Er war einer der Autoren, die am frühesten erkannten, was mit der Nazibarbarei auf Deutschland zukommen würde. Deshalb flüchtete Oskar Maria Graf 1933 aus Bayern und landete im amerikanischen Exil. Nach dem Krieg blieb das Verhältnis zur Heimat schwierig - inklusive Lederhosenskandal.
Nancy war witzig und bissig, Pamela die "Hausfrau”, Diana die Schönheit und Faschistin, und Unity das provokante Hitler-Groupie. Die englischen Mitford-Schwestern waren ein besonders schillernder Teil des exzentrischen Adels. Eine Familiengeschichte, deren spektakulärste Kapitel in Bayern spielen.
Wandern ist im Trend. Einer der Erfinder bayerischer Wanderkultur war Hermann von Barth. Vor genau 150 Jahren ist sein Buch erschienen, in dem er seine Entdeckungen und Touren zwischen Königssee und Bodensee zusammengefasst hat: "Aus den nördlichen Kalkalpen" wurde zu einem Startpunkt der Alpenbegeisterung in Bayern.
1976 promoviert der Regensburger Ludwig Max Fischer über Lion Feuchtwanger und lernt in Los Angeles dessen Witwe Marta kennen. Weil die Probleme mit den Füßen hat, stellt sie den 26-Jährigen als Chauffeur und Sekretär ein - inmitten der legendären Bibliothek, dem "Schatz von Pacific Palisades”.
Mit "Hurra!” in den Krieg? Das schreien 1914 auch viele Bayern. Doch die Ernüchterung kommt schnell. Aus dem verklärten Kriegsabenteuer wird der grauenhafte Grabenkrieg. In der Ferne wird gestorben, in der Heimat wird gehungert. Zum Kriegsbeginn vor 110 Jahren ein "Bayerisches Feuilleton” aus dem Jahr 2014.
Gedichte machen das Leben besser. Ob vom alten Bert Brecht oder einer bayerischen Jungdichterin, auf dem fränkischen MundArt-Festival "Edzerdla” oder am Münchner Poesie-Automaten: wir brauchen mehr Poesie für alle!
Wie soll sich München der Welt präsentieren? Der Chef der Wienerwald-Lokale will drei riesige Plastik-Hendl an den Olympiaturm hängen. Design-Visionär Otl Aicher dagegen träumt von Space-Uniformen für die bayerische Polizei.
England, Russland, USA! Max Ainmiller hat Kirchenfenster aus München weltbekannt gemacht. Als "König der Glasmaler" hat er im 19. Jahrhundert die Kunst der bunten Fenster revolutioniert. Seine "Bayernfenster" im Kölner Dom erzählen aber auch eine bayerisch-preußische Geschichte von Revolution und Aufbruch.
Wie lange sehen wir uns in die Augen? Und wie viele Stunden klebt unser Blick an Computer-Bildschirm und Handy-Display? Worin besteht sie, die Kunst des Sehens? Und lässt sich am Ende, wie Bestseller-Autor Manfred Lütz behauptet, vielleicht sogar der Sinn des Lebens sehend erkennen?
Man kennt Liesl Karlstadt heute vor allem als Bühnenpartnerin von Karl Valentin. Dabei feierte sie auch ohne ihn große Erfolge, womöglich sogar ihre größten. Mit ihm hingegen erlebte sie ihre schlimmsten Krisen ...
Obwohl fast jeder ein Gscheidhaferl kennt, fällt seine genaue Bestimmung überraschend schwer. Zeit für eine Analyse - unter hinreichender Berücksichtigung der verwandten Spezies Gschaftlhuber, Besserwisser, Fachidiot und Fußballexperte.
"Dreimal hat Franz Kafka München besucht, in unterschiedlichen Lebensphasen, mit durchwachsenem Erfolg: Zuletzt 1916 für eine Dichterlesung - bei der er angeblich sogar Damen in die Ohnmacht befördert haben soll! Ein Bayerisches Feuilleton zum 100. Todestag von Franz Kafka: mit "Kafka"-Regisseur David Schalko, Schriftsteller Daniel Kehlmann und Jaroslav Rudiš, dem Sänger der 'Kafka Band'.
Dreimal hat Franz Kafka München besucht, in unterschiedlichen Lebensphasen - und mit durchwachsenem Erfolg: Zuletzt 1916 für eine Dichterlesung - bei der er angeblich sogar Damen in die Ohnmacht befördert haben soll! Ein Bayerisches Feuilleton zum 100. Todestag von Franz Kafka.
"Das Boot" ist ein Welterfolg "made in bavaria" - und fast 45 Jahre nach seinem Kinostart ein Filmklassiker. Dabei wäre die 30-Millionen-Produktion zu dem Bestseller von Lothar-Günther Buchheim mehr als einmal fast abgesoffen: von Investoren im Stich gelassen, von Widrigkeiten am Set torpediert und von der Kritik verrissen! Ein Tauchgang zu einer Bayerischen Filmlegende.