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In der neuen Podcast-Folge der Reihe „Wissenschaft trifft Praxis“ diskutiert unsere Referentin für Infektionsschutz und Hygiene, Dr. Sybille Somogyi, mit ihren Gästen wieder Fragen zu einem aktuellen Thema: Dieses Mal zur HIV Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) – Was kann PrEP leisten, wie sinnvoll ist es, eine PrEP-Sprechstunde zu etablieren, wie kann der ÖGD unterstützen? PrEP ist eine Therapieform, die als Vorsorge vor einer Ansteckung mit dem HIV-Virus eingesetzt wird. Sie hat sich seit ihrer Zulassung in der EU im Jahr 2016 zu einer etablierten und zuverlässigen Säule der HIV-Prävention entwickelt. In mehreren Städten wird PrEP im ÖGD schon seit vielen Jahren rezeptiert und betreut. Für Menschen mit Krankenversicherung werden Kosten und die begleitenden Untersuchungen durch die gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Aber wie sieht es für Menschen ohne Zugang zum Regelgesundheitssystem aus? Das ist ein großes Thema in dem neuen Podcast.Es geht aber auch um die Frage, was sich aus der Datenlage des Robert Koch-Instituts in Berlin (RKI) ableiten lässt und wie hilfreich es wäre, trotz möglicher Bedenken eine PrEP-Beratung zu etablieren. Zudem gibt es Tipps für eine solche PrEP-Sprechstunde und die Forderung nach einer breiteren PrEP-Versorgung im und durch den ÖGD.Die Gäste der Podcast-Folge beschäftigen sich schon lange intensiv mit dem aktuellen Thema:Dr. Daniel Schmidt, Epidemiologe im Fachgebiet HIV und weitere sexuell übertragbare Erkrankungen am Robert Koch-Institut in BerlinGerhard Schlagheck, Dipl.-Sozialarbeiter in der Beratungsstelle CASAblanca, Centrum für HIV und sexuell übertragbare Infektionen in Hamburg-AltonaDr. Tessa Winkel, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe im Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung in Berlin-Charlottenburg-WilmersdorfLinks & Quellenhttps://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/055-008https://www.aidshilfe.de/hiv-prephttps://www.liebesleben.de/fuer-alle/hiv-aids/prep/https://www.bundesgesundheitsministerium.de/terminservice-und-versorgungsgesetz/prep.htmlhttps://www.aidshilfe.de/medien/md/was-brauchen-sexarbeiterinnen-fuer-ihre-gesundheit/https://iris.who.int/bitstream/handle/10665/360861/9789240053694-eng.pdf?sequence=1Der Akademie-Podcast „Wissenschaft trifft Praxis“ erscheint im Wechsel mit dem zweiten regelmäßigen Akademie-Podcast „Akademie-Journal“. Du kannst die Podcasts auf unserer Website sowie auf allen Podcast-Portalen hören.Mehr Podcasts und Publikationen der Akademie finden Sie in unserer Mediathek. Wir freuen uns auf Ihr Feedback an: redaktion@akademie-oegw.de
Botswana im südlichen Afrika war um die Jahrtausendwende eines der Länder, das weltweit am heftigsten von der Aids-Epidemie betroffen war. "Wir sind vom Aussterben bedroht" warnte der damalige Präsident Botswanas im Jahr 2001 bei den Vereinten Nationen. Dann aber kam viel Geld aus den USA ins Land, und mit dem Geld der Erfolg: Plötzlich gab es überall Präventionsprogramme gegen HIV. Die Zahl der Neuinfektionen sank deutlich. Bis zum Jahr 2030 sollte die Epidemie in Botswana unter Kontrolle gebracht werden, das war das Ziel. Botswana galt als Vorzeigestaat für internationale Zusammenarbeit, als Beweis dafür, dass Entwicklungshilfe funktionieren kann. Bis Donald Trump Ende Januar den Stopp von USAID verkündete. In diesem Was jetzt?-Spezial schauen wir uns die Folgen dieser Entscheidung an, die in Botswana schon jetzt spürbar sind. In Mochudi, einer Kleinstadt, treffen wir Amantle Lekote, die bis vor Kurzem als Mentorin in einem HIV-Präventionsprogramm gearbeitet hat. Sie muss nun all die jungen Frauen, die sie betreut hat, zurücklassen. Frauen zwischen 15 und 24 Jahren sind die größte Risikogruppe für Neuinfektionen im Land. Im Programm Dreams bekamen sie nicht nur Kondome und wurden über HIV aufgeklärt. Lekote hat ihren Mentees vor allem Raum gegeben, über ihre Sorgen zu sprechen – und ihnen geholfen, beruflich auf eigenen Beinen zu stehen. Ein wichtiger Faktor in der Präventionsarbeit, weil sich viele Frauen mangels Perspektiven auf käuflichen und oft ungeschützten Sex einlassen. Wie geht es nun mit diesen jungen Frauen weiter? "Ich fühle mich allein und hilflos", sagt Ontiretse Kwape. Sie ist 18 Jahre alt und war bis vor Kurzem eine Teilnehmerin in Lekotes Programm. Nun fehlen ihr die regelmäßigen Treffen, der Girl Talk, wie sie es nennt, die Ratschläge ihrer Mentorin. Sie möchte gern Lehrerin oder Journalistin werden, aber der Weg dorthin ist noch unklar. Das Programm Dreams war für sie vorbei, bevor es überhaupt richtig losging. Wem wird sie sich jetzt zuwenden? Recherche, Skript & Moderation: Issio Ehrich Produktion, Mitarbeit Skript: Mounia Meiborg Redaktion: Jannis Carmesin Mitarbeit Produktion: Celine Rolle, Emma Graml Sounddesign: Joscha Grunewald [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
Die Festfreude am Tag der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris wurde von mehreren Brandanschlägen auf die Infrastruktur des TGV-Netzes getrübt. Ein Viertel der Zugverbindungen zwischen London und Paris wurde annulliert. Noch ist unklar, wer hinter den Sabotageakten steckt. Weitere Themen: (01:19) Olympia in Paris: Brandanschläge torpedieren Bahnverbindungen (08:49) Wie Drohnen sich ausbreiten und Kriege verändern (17:59) Welt-Aids-Konferenz: Neue Form der HIV-Prävention macht Hoffnung (24:12) Appell von US-Ärzten für Waffenstillstand in Gaza (28:21) Breakdance an den Olympischen Spielen
Den Kampf gegen Aids könnte Lenacapavir revolutionieren. In Studien hat es sich als hochwirksam zur HIV-Prävention erwiesen. Doch den Preis von bislang 20.000 Euro pro Dosis könnten sich viele nicht leisten. Weingart, Christopher www.deutschlandfunk.de, Forschung aktuell
In einer großen Pilotstudie mit Lenacapavir steckte sich keine einzige der 2100 Teilnehmerinnen mit dem HI-Virus an. Das Medikament ist nicht nur wirksamer, sondern auch praktischer als PrEP, weil es nicht täglich eingenommen, sondern nur alle sechs Monate gespritzt wird. Von Daily Good News.
Der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke sieht Fehler der Ampel-Koalition in der Sozialpolitik. Woidke erklärt die sinkende Popularität in der Arbeiterschaft auch mit missverständlichen politischen Botschaften zum Bürgergeld. Mit Blick auf mögliche Fehlanreize erinnert Woidke an Hartz IV: „Die Grundregel ‚Fördern und Fordern‘ halte ich nach wie vor für richtig.“ Er ergänzte: „Menschen, die arbeiten könnten, aber nicht arbeiten wollen, müssten anders behandelt werden als Menschen, die jeden Tag früh um fünf aus dem Bett steigen und dann irgendwo zur Arbeit fahren, ihren schweren Job machen und dann wieder nach Hause kommen. Das liegt auf der Hand.“Der Ministerpräsident wünscht sich seine SPD als „eine Partei der Mitte“. Im Gespräch mit Michael Bröcker betonte Woidke: „Die SPD muss eine Partei sein, die den Menschen im Land klarmacht, dass sie wirtschaftliche Kompetenz mit sozialer Kompetenz vereint.“ Außerdem müsse die SPD „klare Ansagen“ zur inneren Sicherheit machen und zeigen, dass „dieser Staat ein starker Staat ist, der handelt und handlungsfähig ist.“Der NATO-Gipfel in Washington hat mit einem Festakt zum 75-jährigen Bestehen des Bündnisses begonnen. US-Präsident Joe Biden sprach in seiner Rede davon, dass die NATO an einem Schlüsselmoment – einem „pivotal moment“ – ihrer Geschichte stehe. Er bekräftigte erneut die Unterstützung für die Ukraine. Michael Bröcker berichtet direkt aus Washington.Das neue Europaparlament ist insgesamt deutlich rechtslastiger. Welchen Einfluss wird die neu gegründete Rechtsaußen-Fraktion haben? Einschätzungen von Markus Grabitz vom Europe.Table.In der HIV-Prävention deutet alles auf einen medizinischen Durchbruch hin. Ein schon zugelassenes Medikament hat in einer Studie einen hundertprozentigen Schutz vor einer Ansteckung gewährleistet.Table.Briefings - For better informed decisions. Sie entscheiden besser, weil Sie besser informiert sind – das ist das Ziel von Table.Briefings. Wir verschaffen Ihnen mit jedem Professional Briefing, mit jeder Analyse und mit jedem Hintergrundstück einen Informationsvorsprung, am besten sogar einen Wettbewerbsvorteil. Table.Briefings bietet „Deep Journalism“, wir verbinden den Qualitätsanspruch von Leitmedien mit der Tiefenschärfe von Fachinformationen. Professional Briefings kostenlos kennenlernen: table.media/registrierung. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Recent research has found that some people living with HIV in Australia are turning to less expensive and optimal antiviral treatments for fear that their applications for permanent residence will be rejected There is. Under the Significant Cost Threshold section, applicants for permanent residence must show that their health-related expense does not exceed $51,000 in ten years. Authorities say the rules imposed on migrants are unfair and will make it difficult to eradicate HIV from Australia by 2030. More information about this is available to you today through our Timeline - ඕස්ට්රේලියාවේ HIV ආසාදිත ඇතැම් පුද්ගලයින් ඔවුන්ගේ ස්ථිර පදිංචිය සඳහා වන අයදුම්පත් ප්රතික්ෂේප වේවියි යන බිය නිසා ලාභදායී සහ ප්රශස්ත බවෙන් අඩු ප්රතිවෛරස් ප්රතිකාර කරා යොමු වන බව නවතම පර්යේෂණ මගින් සොයා ගෙන තිබෙනවා. ස්ථීර පදින්චිය සදහා අයදුම් කරන්නන් Significant Cost Threshold නම් වූ කොටස යටතේ, වසර දහයක් තුළ තමන්ගේ සෞඛ්ය සම්බන්ධ වියදම ඩොලර් 51,000 ඉක්ම්වා නොයන බව පෙන්විය යුතුයි. සංක්රමණිකයන් වෙත පනවා ඇති මෙම නීති සාධාරණ නොවන බවත්, ඒ හෙතුවෙන් 2030 වසර වන විට ඔස්ට්රේලියාවෙන් HIV වෛරසය තුරන් කිරීමට අපහසු වනු ඇති බවට අදාල බලධාරීන් පවසනවා. මේ පිළිබඳ වැඩි දුට තොරතුරු අද අපගේ කාලීන තොරතුරු විග්රහය තුළින් ඔබ වෙත
PrEP ist eine medikamentöse Methode, die HIV-negative Menschen davor schützt, sich mit dem Virus zu infizieren. Der Wirkstoff darin wird aber auch zur HIV-Behandlung selbst eingesetzt. PrEP schenkt Menschen nicht nur Freiheit und Sicherheit ihre Sexualität leben zu können, sondern rettet auch Leben. Genau dieser Wirkstoff ist knapp. Wie kann das sein? Was bedeutet das? Catrin spricht mit Holger Wicht von der Aids-Hilfe. Ein 1LIVE-Podcast, © WDR 2024 Von Catrin Altzschner.
Armut, Hoffnungslosigkeit, Kriminalität und der teuerste westliche Lebensstil - Jenny Mc Cann war schon oft in Afrika. Warum Klopapier mit in den Koffer muss und wie es zu ihrem Buchtitel “Afrika ist kein Land” gekommen ist, erzählt Jenny im Rausgehört-Podcast Reisereporter Joris Krug. *** Aus diesem Grund hat Jenny ihren Buchtitel gewählt (2:55) So kam es zu ihrer großen Afrika-Liebe (4:20) Das waren Jennys Ängste, bevor sie ganz alleine in die Ferne gereist ist (6:05) Kilimanjaro lautete eines der ersten Ziele für Jenny. Was sie auf ihrer ersten Reise nach Tansania noch erlebt hat (10:00) Momente des Zweifelns - so sahen Jennys Struggles aus (11:38) Was noch hinter dem Erklimmen des Kilimanjaros stand (14:16) Nach dem ersten Besuch ist Jenny für ein ganzes Jahr nach Tansania gegangen - was sie dort erlebt hat (16:30) HIV-Prävention mit einer NGO - so hat Jenny die Bevölkerung in Tansania unterstützt (19:00) “Dürfen wir die Weiße mitbringen?” - Was hat es mit dieser Frage auf sich? (20:30) Elf Länder hat Jenny schon bereist - das waren ihre Highlights (23:12) So planlos ging es durch Angola (26:19) Deutsche Tugenden sind nicht das Maß aller Dinge - mit dieser Offenheit ist Jenny auf Reisen gegangen (30:20) Überfallen in Sansibar und selbst schuld? Wie Jenny mit dieser Situation umgegangen ist (31:00) Hilft der Tourismus einem Kontinent wie Afrika wirklich? (32:40) Diese Tipps sollten Afrika-Reisende beachten (36:43) Das steht noch auf der Bucketlist von Jenny (39:38) *** Rausgehört in die Natur und in den Globetrotter Outdoor Podcast! Einmal im Monat trifft Reisereporter Joris Alexander Krug auf Weltenbummler, Forscher und Abenteurer, die gemeinsam mit uns ihre bewegenden Geschichten teilen. Wir sprechen über die Leidenschaft fürs Draußen sein, die Faszination für die Natur und natürlich auch Höhen, Tiefen und einschlägige Outdoor-Erlebnisse, die man so schnell nicht vergisst. Ihr habt Wünsche oder Kritik, dann freuen wir uns auf eure Nachricht an podcast@globetrotter.de. Rausgehört, der Podcast der Globetrotter Ausrüstung GmbH.
Wochenupdate #6: Über den aktuellen Stand in der Corona-Pandemie, 15 Jahre Bundeskanzlerin Angela Merkel, ein neues Medikament in der HIV Prävention und die Proteste im Dannenröder Wald. In der 6. Folge „ArrivalNews Wochenupdate“ sprechen Margaux und Sofie über die Themen der letzten Woche: Corona-Maßnahmen: Der „Lockdown light“ wird wahrscheinlich verlängert und verschärft, Impfungen ab Dezember, Silvesterknaller werden verboten Angela Merkel: Seit 15 Jahren ist sie Bundeskanzlerin und wir können uns kaum vorstellen, dass sie es irgendwann nicht mehr ist. Nächstes Jahr möchte sie nicht mehr kandidieren. HIV Prävention: Ein neues Medikament ist wirksamer als die bisherige HIV-PrEP Pille, Frauen in der Sub-Sahara in Afrika sind besonders von HIV betroffen Proteste im Dannenröder Wald: Der Ausbau der A49 von Kassel nach Gießen wird stark kritisiert, Polizei und Umweltschützer*innen geraten aneinander Fragen, Anmerkungen oder Themenvorschläge an: podcast@arrivalnews.de
Seit September 2019 können bestimmte Versicherte auf Kassenkosten Medikamente zur HIV-Präexpositionsprophylaxe erhalten. Damit sollen sie vor einer HIV-Infektion geschützt werden. Im "ÄrzteTag" spricht Marco Mrusek, Medizinredakteur und HIV-Spezialist der "Ärzte Zeitung", über die guten Gründe dafür. Und er erklärt, warum die Erstattung dieser Medikamente auch oder gerade für Menschen mit einem promiskuitiven Sexualverhalten sinnvoll ist.
Der Life Ball, die gigantische Benefizveranstaltung zugunsten von HIV-Prävention und -Behandlung, feiert am 2. Juni 2018 im Wiener Rathaus seinen 25. Geburtstag. Der Künstler Philipp Spiegel ist seit mehreren Jahren HIV-positiv und erzählt in dieser Episode des FALTER Radios, wie er zufällig einen HIV-Test machte, wie Frauen auf ihn reagieren und was er vom Life Ball hält. Außerdem: biber-Journalist Emir Dizdarević erzählt von seinem Kampf um präventive Therapie, FALTER-Redakteur Lukas Matzinger hat die Fakten zum Life Ball und sexuell übertragbaren Erkrankungen. Lesen Sie die berührende Reportagen über Philipp Spiegel von Birgit Wittstock im FALTER 17/18 https://www.falter.at/archiv/FALTER_20180425B042E24BF8/philipp-35-positiv und im FALTER 22/18 https://www.falter.at/archiv/wp/philipp-a-und-ich (für Abonnenten kostenlos). See acast.com/privacy for privacy and opt-out information.
In der 9. Episode sprechen wir über die neue HIV Prävention mit PrEP. Dieses mal ist Nicholas zu Gast, der selbst eine längere Zeit PrEP einnimmt und sich dafür einsetzt PrEP in Deutschland zugänglicher zu machen..
In der 9. Episode sprechen wir über die neue HIV Prävention mit PrEP. Dieses mal ist Nicholas zu Gast, der selbst eine längere Zeit PrEP einnimmt und sich dafür einsetzt PrEP in Deutschland zugänglicher zu machen..
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 09/19
Aussiedler und jüdische Kontingentflüchtlinge (GUS-Immigranten) aus der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) bilden in Deutschland eine der größten Immigrantenpopulationen. Im Zeitraum zwischen 1991 und 2005 wurden über 2 Mill. GUS-Immigranten in Deutschland aufgenommen. Seit 2001 entwickelt sich eine HIV-Epidemie in den GU-Staaten, in denen Ukraine, Russische Föderation und Moldawien am meisten betroffen sind. Es fehlen bis jetzt die Untersuchungen über das Wissen hinsichtlich der HIV-Infektion und –Prävention sowie über die Einstellung zum Thema HIV/AIDS bei den GUS-Immigranten, was in der Zeit der hohen HIV-Prävalenz in ihren Herkunftsländern und laufender Aufnahme in Deutschland sehr aktuell erscheint. Ziel dieser kontrollierten Pilotstudie war das Wissen und die Einstellung zum Thema HIV/AIDS und HIV-Prävention, Informationsquellen, mögliches Verhalten beim Verdacht auf eine HIV-Infektion oder bei diagnostizierter HIV-Infektion bei den GUS-Immigranten zu untersuchen. 1.205 GUS-Immigranten im Alter zwischen 16 und 65 Jahren wurden mittels anonymer postalischer Befragung in München und in Bayern befragt und 6 HIV-positive bzw. STD-kranke GUS-Immigranten interviewt. 448 deutschsprachige Patienten der dermatologischen Allgemeinambulanz der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) wurden anonym in der allgemeinen Poliklinik (als Kontrollgruppe) zu gleichen Themen befragt. Es wurde ein vierstufiger HIV/AIDS-Risikowissensindex (HIV/AIDS Transmission through Sex and Intravenous Drug Use, HATSIDU) zum Untersuchen des Wissens über das Risikoverhalten in Bezug auf HIV-Übertragung und Schutz vor einer HIV-Infektion beim Sexualkontakt und beim intravenösen Drogengebrauch ausgearbeitet. Es wurde festgestellt, dass mehr GUS-Immigranten (22,7 %) im Vergleich zur Kontrollgruppe (12,8 %) ihre Informiertheit über HIV/AIDS als schlecht einschätzten. Die GUS-Immigranten waren sehr gut über HIV-Übertragung durch Spritzen/Nadeln (96,5 % der richtigen Antworten) und Vaginalverkehr (83,4 %) informiert. Es fehlte ihnen aber das Wissen über HIV-Übertragung durch Anal- (67 %) und Oralverkehr (49,7 %). Außerdem glaubte ein erheblicher Teil (bis zu 30 %) der GUS-Immigranten an verschiedene HIV-Übertragungsmythen. Kondom und Einmalspritzen/-nadeln als Schutz vor einer HIV-Infektion waren bei den GUS-Immigranten sehr gut bekannt (entsprechend 91,8 % und 81,5 % der richtigen Antworten). Trotzdem war der Mittelwert des HIV/AIDS-Risikowissensindex (HATSIDU) bei den GUS-Immigranten (HATSIDU-Mittelwert 2,44) signifikant (p < 0,05) niedriger als in der Kontrollgruppe (HATSIDU-Mittelwert 2,84) und vom Alter, der Ausbildung und dem sozialen Status abhängig. So wurde der höchste HIV/AIDS-Risikowissensindex bei 40-49jährigen GUS-Immigranten mit einem Universitätsabschluss und bei Studenten festgestellt. Der niedrigste HIV/AIDS-Risikowissensindex war bei 60-65jährigen GUS-Immigranten mit einer 8-jährigen Schulausbildung und bei Rentnern zu beobachten. Der HIV/AIDS-Risikowissensindex war bei den Aussiedlern von der Aufenthaltsdauer abhängig: vor kurzem Eingereiste waren besser über HIV-Infektion und –Prävention informiert als die länger in Deutschland Lebenden. Geschlecht, Familienstatus, Herkunftsland und Religion spielten dabei keine Rolle. Die Interviews mit den HIV-positiven und STD-kranken GUS-Immigranten haben gezeigt, dass das Thema HIV/AIDS in dieser Immigrantengruppe tabuisiert ist, dass HIV-Positive Angst vor sozialer Zurückweisung und Diskriminierung haben, und dass die GUS-Immigranten die HIV-Gefahr nicht wahrnehmen. Die Unkenntnis der HIV-Übertragungswege schafft ein diskriminierendes und stigmatisierendes Umgehen mit den HIV-Positiven, was erhebliche Störfaktoren sowohl bei der HIV/AIDS-Präventionsarbeit, als auch bei der medizinischen, psychologischen Betreuung und Beratung von HIV-positiven GUS-Immigranten darstellen. Konventionelle HIV/AIDS-Präventionsbotschaften in Deutschland bleiben oft von den GUS-Immigranten nicht bemerkt, oder sie können wegen mangelnder Deutschkenntnis nur begrenzt verstanden werden. Es sollten die HIV-Präventionsbotschaften über HIV-Übertragung durch Anal- und Oralverkehr sowie die Aufklärung bezüglich der HIV-Übertragungsmythen den GUS-Immigranten vermittelt werden. In diesem Forschungsprojekt wurden zum ersten Mal die wissenschaftlichen Erkenntnisse über das Wissen zum Thema HIV/AIDS bei den Aussiedlern und jüdischen Kontingentflüchtlingen in Deutschland gewonnen. In Anbetracht der HIV-Epidemie in GUS, laufender Immigration sowie zunehmender beruflicher Migration aus GUS nach Deutschland, ist es zu erwarten, dass die Zahl der HIV-positiven GUS-Immigranten und –Migranten sowie die Aktualität des Themas HIV/AIDS in dieser Population in Deutschland zunehmen wird.
Tue, 1 Jan 1991 12:00:00 +0100 https://epub.ub.uni-muenchen.de/9152/1/9152.pdf Graw, Matthias; Püschel, K. ddc:610, Medizin