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Fontana war nicht nur ein Meister der Form, sondern auch ein visionärer Denker, der die Grenzen der Kunst sprengte und neue Perspektiven eröffnete. Welche Rolle spielte Erwartung in seinen Werken? Wie können wir Fontanas ikonische Schnittbilder als Schlüssel zu seinem Denken und seiner Vision verstehen? Und wie wurde sein Werk im Austausch mit jüngeren Künstlergenerationen geprägt?
Turtlezone Tiny Talks - 20 Minuten Zeitgeist-Debatten mit Gebert und Schwartz
Wir kennen das ja alle in der Eventberichterstattung: „Vor ausverkauften Rängen“ ist ein beliebtes Wording für erfolgreiche Veranstaltungen. Und „Vor wenigen Zuschauern“ leitet meist einen mitleidigen Bericht oder einen Verriss ein. Das gilt bei Sport und Kultur, aber natürlich auch bei Kongressen. Voll ist gut, leer ist frustig. Dabei kann es viele Gründe für leere Plätze geben. Auch in der überfrachteten Organisationsdramaturgie des jeweiligen Events. Spannend auch, mit welchem Aufwand Bilder und Videos erzeugt werden, die zeigen wie das Publikum mit Begeisterung dem Redner lauscht. Und umgekehrt sieht man immer häufiger auf Sozialen Medien Bilder, die mit leeren Reihen die geäußerte Kritik an einer Veranstaltung unterstreichen. Das erinnert an den klassischen Streit um hohe oder niedrige Teilnehmerzahlen bei Demonstrationen. Bilder setzen den Rahmen, Worte und Inhalte, Leistungen und Darbietungen stehen nicht für sich alleine. Wobei der Zusammenhang oft reichlich konstruiert ist – so wie bei den Zuschauerquoten im TV. Wenn der Tatort am Sonntag nicht gefällt, dann fühlen sich die Menschen bestätigt, wenn die Einschaltquote -laut der Zeitung am nächsten Tag- gering war. Was in Wirklichkeit ebenfalls viele Gründe haben kann. Doch wie sieht es in der Politik aus? Finden die wichtigen Debatten wirklich immer im vollen Plenarsaal statt und sind die Reden dann „flammend“, „mitreißend“ oder „zeichensetzend“, wenn möglichst viele wichtige Menschen gebannt lauschen. Oder zählt in der Politik doch eher die Botschaft und der Anlass? Ist die Rede unseres Bundeskanzlers bei der Generaldebatte der Vereinten Nationen weniger wert, weil er zu später Stunde in einen sehr leeren Saal blicken musste? Und bröckelt die Solidarität mit der Ukraine, weil bei der Rede von Volodimir Selenskyi ebenfalls nicht nur der russische Außenminister, sondern viele weitere Staatenlenker und Delegationsvertreter fehlten? Wohl kaum, denn über die Nachrichtenticker werden ja die Statements und Forderungen übermittelt. Und dennoch scheut das Fernsehen eine vermeintliche Bild- und Wortschere. Und so sah man bei Scholz nur wenige Kameraschnitte, die im Gegenschuss einzig auf die anwesenden deutschen Vertreter mit Annalena Baerbock zoomten. Und zur Rede vom ukrainischen Präsidenten konnte man bei Nachrichtenbeiträgen sogar Schnittbilder eines vollbesetzten Saals sehen, die leider nicht der Wirklichkeit entsprachen. Haben die Bilder so eine Kraft? Muss ein Bericht über eine starke Rede auch zwingend ein großes Auditorium zeigen?
Wir machen Technische Probleme, wo es eigentlich gar keine gibt. Außer Robins Mikrofon. Das ist ein bisschen komisch heute. Sorry dafür. Wir reden darüber, das wir letzte Folge nicht über Lasagnenformen geredet haben und holen das selbstverständlich schleunigst nach. Rassismus ist auch wieder ein Thema nach einer unangenehmen Zugfahrt nach Freiburg und Freiburg generell ist viel schöner als Duisburg. Das ist aber auch nicht schwer. Über Corona wollten wir nicht so viel reden und das hat absolut nicht geklappt. So mit o. Ach ja: Ausziehsofas.
Wiedermal erzählen euch jxnosch und nikx von musikalischen Perlen und feierbarem Underground Shit. Darüber hinaus liegt das Augenmerk in dieser Episode auf der deutschen Serienindustrie. Wir zeigen euch 2 bewundernswerte Beispiele, die zeigen, dass die deutsche Filmszene mehr kann als austauschbare Schnittbilder mit den immer selben Radiovibes und mehr kann, als Til Schweiger-esken Action-Blockbuster. Bei welchen deutschen Serien die Musik und insbesondere Rap eine ganz besondere Rolle spielt erfahrt ihr hier.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Das Ziel dieser Dissertation war es zu untersuchen, ob es möglich ist, die Körperzusammensetzung von Zuchttieren bei 100 kg Körpergewicht zu einem früheren Termin bzw. bei einem niedrigeren Körpergewicht genau vorherzusagen. Dazu wurden die Tiere bei 80 kg und bei 100 kg mittels Magnetresonanztomographie (MRT) und Dualenergie-Röntgenabsorptiometrie (DXA) analysiert. Insgesamt gingen 117 Zuchttiere, darunter 22 intakte Eber und 95 Sauen in die Untersuchung ein. Jedes Tier wurde zweimal mittels MRT und DXA untersucht. Am ersten Untersuchungstermin wogen die Tiere durchschnittlich 84,5 kg, bei der zweiten Untersuchung im Durchschnitt 102 kg. In dieser Arbeit wurden verschiedene reinrassige Linien und deren Kreuzungen verwendet. Die Rassenverteilung war dabei wie folgt: Deutsche Landrasse (n = 19), Deutsches Edelschwein (n = 7), Large Black (n = 18), Schwäbisch Hällisches Landschwein (n = 3), Piétrain (n = 4), Duroc (n = 3) und ihre verschiedenen Kreuzungen (n = 63). Für die Untersuchungen wurden die Tiere mittels Azaperon (2mg/kg) und Ketamin (40mg/kg) sediert. Anschließend wurden die Tiere mittels MRT untersucht. Verwendet wurde ein Siemens Magnetom Open, mit einer Feldstärke von 0,2 Tesla. Die Lenden- sowie die Oberschenkel- und Glutealregion wurden bei jedem Schwein als Untersuchungsregionen herangezogen. Hierzu wurde eine T1-gewichtete Spinechosequenz verwendet. Die Schichtdicke betrug 15 mm und der Distanzfaktor 3,75 mm (=0,25). Für die Lendenregion wurde eine axiale Schnittrichtung verwendet, für die Oberschenkel- und Glutealregion eine coronare. Ausgewertet wurden die MR-Bilder mit Hilfe der Able 3D-Doctor 3.0 Software (Lexington, MA, USA). In der Lendenregion wurden fünf Schnittbilder in caudale Richtung, beginnend an der letzten Rippe, auf das Volumen des Musculus longissimus dorsi und dessen Speckauflage ausgewertet. Für die Oberschenkel- und Glutealregion wurde ein halbautomatisches Auswertungsverfahren gewählt, mit dem vier Schnittbilder in ventrale Richtung ausgewertet wurden, beginnend auf Höhe des Acetabulums. Für Referenzmessungen mittels Dualenergie-Röntgenabsorptiometrie (DXA) wurde ein GE Lunar DPX IQ-Scanner als quantitatives Analyseverfahren eingesetzt. Jedes Schwein wurde nach der MRT-Untersuchung mittels DXA (Modus “Ganzkörper Adult Normal”) untersucht. Die Daten wurden mittels „Proc Reg“ der Statistik-Software SAS 9.2 ausgewertet. Das Volumen des Musculus longissimus dorsi bei 80 kg zeigt eine hohe Beziehung zum Volumen des Musculus longissimus dorsi bei 100 kg (R2 = 0,86; RMSE = 82021 mm3). Bei der Gegenüberstellung der Volumina des Musculus longissimus dorsi bei 80 kg und bei 100 kg allein für die Eber ergibt sich das höchste Bestimmtheitsmaß mit R2 = 0,97 (RMSE = 35340 mm3). Ein ebenso hohes Bestimmtheitsmaß erreicht die Beziehung zwischen dem Volumen der Fettauflage (über dem Musculus longissimus dorsi) bei 80 kg und bei 100 kg allein für die Eber (R2 = 0,97, RMSE = 23757 mm3). Für die Speckauflage aller Tiere bei 80 kg und bei 100 kg resultiert ein Regressionskoeffizient von R2 = 0,91 (RMSE = 41781 mm3). Für die Oberschenkel- und Glutealregion ergeben sich geringere Beziehungen. So kann für die Muskelvolumina bei 80 kg und bei 100 kg ein Regressionskoeffizient von R2 = 0,79 (RMSE = 292079 mm3) erreicht werden. Für die entsprechenden Fettvolumina der Oberschenkel- und Glutealregion liegt das Bestimmtheitsmaß bei R2 = 0,44 (RMSE = 137143 mm3). Im Rahmen einer multiplen Regressionsanalyse kann ein Bestimmtheitsmaß von R2 = 0,82 (RMSE = 3,31 %) erreicht werden, indem das Volumen des Musculus longissimus dorsi und das Volumen der Speckauflage jeweils bei 80 kg als Variablen eingesetzt werden, um das DXA-Gesamtkörperfett (%) bei 100 kg als Referenzwert zu bestimmen. Zudem wurde eine statistische Auswertung verschiedener Einflussfaktoren anhand einer Mischmodell-Analyse mittels REML (restricted maximum likelihood) durchgeführt (p < 0,05). Die Ergebnisse zeigen, dass signifikante Rassen- bzw. Kreuzungsgruppenunterschiede bezogen auf die MRT-Muskel- und Fettvolumina in den untersuchten Regionen, sowie für die DXA-Ergebnisse vorliegen. Eher extensiv genutzte Rassen bzw. Kreuzungsgruppen weisen ein signifikant höheres MRT-Fettvolumen bei erwartungsgemäß signifikant geringem MRT-Muskelvolumen auf. Dabei weisen sie korrespondierend die geringsten DXA-Magerweichgewebewerte und die höchsten DXA-Gesamtkörperfettgehalte auf. Auffällig ist zudem, dass die weniger bemuskelten Rassen bzw. Kreuzungsgruppen über eine höhere Knochenmineraldichte verfügen. Diese Ergebnisse zeigen, dass - obwohl rassespezifische Unterschiede existieren - eine Vorhersage der Körperzusammensetzung (z.B.: DXA-Fettgehalt %) bei 100 kg durch die Untersuchung mittels MRT bei 80 kg möglich ist. Die MRT bietet die Möglichkeit Schlachtkörpermerkmale an potentiellen Zuchttieren in vivo zu erfassen, ohne auf Nachkommenschaftsergebnisse aus der Prüfschlachtung angewiesen zu sein. Somit kann die Schlachtleistung an jedem potentiellen Zuchttier selbst als Eigenleistungsprüfung erhoben werden, was die Kosten der Leistungsprüfanstalten und die für die Versuchsschlachtungen deutlich reduziert. Zudem kann aufgrund der anzunehmend hohen Heritabilitäten das Generationsintervall sowohl für den potentiellen Zuchteber als auch für die potentielle Zuchtsau deutlich reduziert werden, ohne an Genauigkeit zu verlieren.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19
Die gegenwärtige Routine in der Versorgung von unfallchirurgischen und orthopädischen Patienten beinhaltet das konventionelle Röntgen in zwei Ebenen, gegebenenfalls eine genaue Schnittbilddiagnostik mittels CT. Die intraoperative Kontrolle erfolgt meist anhand der Durchleuchtung mit einem konventionellen C-Bogen. Die dreidimensionale intraoperative Darstellung war bisher routinemäßig nicht möglich und nur an den sehr wenigen Krankenhäusern mit mobilen oder im OP installierten CT verfügbar. Dies gilt auch für die Navigation, die sich lediglich auf die präoperativen CT-Daten stützte. Mit dem ISO-C3D ist nun erstmals ein Gerät verfügbar, das intraoperativ dreidimensionale Schnittbilder einfach und schnell erzeugen kann. Die voliegende Studie konnte zeigen, dass, die von dem ISO-C3D generierten Schnittbilder an den Gelenken der Extremitäten und an der Halswirbelsäule den Ansprüchen der modernen Radiologie im Bezug auf Bildqualität, Bildrauschen, Kortikalisdarstellung und Gelenkpräsentation genügen. In diesem Bereich kann der ISO-C3D als volleinsetzbares mobiles CT-Gerät angesehen werden. Diese Aussage gilt auch im Bezug auf die Navigation, bei der er die Möglichkeit bietet, die Datensätze ständig während einer Operation zu aktualisieren. Im Bereich des Rumpfes verschlechtert sich die Bildqualität des ISO-C3Ddeutlich. Aber der Informationsgehalt der Schnittbilder des ISO-C3D reicht aus, um die Lage von eingebrachtem Osteosynthesematerial sicher zu beurteilen. Die Datensätze sind ebenfalls geeignet, um Navigationssysteme zu unterstützen und somit die operative Genauigkeit zu steigern. Der ISO-C3D ist ein Gerät, das schnell, mobil und bei geringen Kosten, im Vergleich zu einer CT, dreidimensionale Hochkontrastschnittbilde erstellen kann, die im Bereich der Extremitäten voll aussagekräftig sind. Darüber hinaus kann er auch im Bereich des Rumpfes für verschiedene Anforderungen ausreichende Bildinformation liefern.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
Ziel dieser Arbeit war es, durch die Etablierung einer Methode zur Messung des Abstands zwischen Klauenbeinober- und Hornschuhinnenfläche am 3DComputermodell, Aussagen über die Lage des Klauenbeins unter verschiedenen Lastbedingungen machen zu können. Der Einfluss von steigendem Alter und zunehmender Anzahl an Abkalbungen und Laktationen auf die Lage des Klauenbeins und seine Lageveränderungen unter Belastung sollte untersucht werden. Für die Untersuchungen dieser Arbeit herangezogen wurden jeweils ein Vorder- und ein Hinterfuß von 41 Kühen der Rassen Deutsches Braunvieh und Deutsches Fleckvieh. Ausgewählt wurden die Tiere nach der Anzahl der Abkalbungen und Laktationen. Nach diesem Gesichtspunkt wurden sie in vier Untersuchungsgruppen (nullipare Tiere, primipare Tiere, multipare Tiere mit 2 bis 4 Abkalbungen, multipare Tiere mit 5 und mehr Abkalbungen) eingeteilt. Nach makroskopischer Beurteilung des Pflege- und Gesundheitszustands und einer funktionellen Klauenpflege wurden die Klauen im unbelasteten und belasteten Zustand computertomographisch untersucht. Anhand der Schnittbilder wurde eine 3-D-Rekonstruktion von Klauenbein und Hornschuh vorgenommen und der minimale Abstand zwischen Klauenbein- und Hornschuh am 3-D-Modell bestimmt. Mit Hilfe eines Rasters von Messpunkten wurden die Abstände an definierten und reproduzierbaren Stellen gemessen. Im unbelasteten Zustand ist der Abstand im apikalen Bereich der Sohlenfläche am geringsten und steigt in palmarer/plantarer Richtung an. Dies ist bedingt durch die Ausbildung einer zunehmend dicker werdenden Polsterschicht in der Ballenunterhaut. Am Tuberculum flexorium wird der Abstand von abaxial nach axial geringer. Dorsal am Klauenbeinrücken steigt er von der Klauenbeinspitze zum Processus extensorius an. An der abaxialen und axialen Wandfläche wird der Abstand in palmarer/plantarer Richtung größer. Die Außenklaue der Hintergliedmaßen hat an den meisten Messpunkten einen signifikant größeren Abstand als die Innenklaue. Mit zunehmendem Alter und steigender Nutzungsdauer wird der Abstand vor allem an der Sohlenfläche signifikant geringer. Grund ist vermutlich eine Klauenbeinsenkung durch morphologische Veränderungen im Klauenbeinträger der Wandlederhaut und im Stoßdämpfungsapparat der Ballenunterhaut Signifikante Änderungen des Abstands zwischen unbelastetem und belastetem Zustand vollziehen sich im Bereich der Sohle: Das Klauenbein senkt sich unter Belastung in Richtung Sohlenfläche ab. Die abaxiale und axiale Wandfläche und der Klauenbeinrücken zeigen nur geringe Abstandsveränderungen. Im apikalen Sohlenbereich kommt es bei den multiparen Tieren zu einem prozentual teils signifikant stärkeren Absinken unter Belastung im Vergleich zu den nulli- und primiparen Tieren. Hier wird die einwirkende Druckkraft hauptsächlich über den Blättchenapparat der Wandlederhaut transformiert. Bei den älteren Tieren ist es wahrscheinlich durch hormonelle Einflüsse um den Zeitpunkt der Abkalbung und durch Störungen der Lederhautdurchblutung im Sinne einer Reheerkrankung zu morphologischen Veränderungen des Aufhängeapparats gekommen. Nach palmar/plantar erfolgt wegen des schmaler werdenden Blättchenapparates in physiologischer Weise eine zunehmende Dämpfung der Kraft über die Polstereinrichtung der Ballenunterhaut. Die Einsinktiefen nehmen an der Sohle in Richtung Tuberculum flexorium zu und erreichen dort abaxial absolut und prozentual die größten Werte. Bei den nulli- und primiparen Tieren sind die Einsinktiefen großteils signifikant größer als bei den multiparen. Grund ist eine zunehmend dünnere Gewebeschicht zwischen Klauenbein und Hornschuh durch Absenkung des Klauenbeins und Änderungen in der Morphologie der Polstereinrichtungen. Während die Klauen der Vordergliedmaßen eher gleichmäßig einsinken, ist die Abstandsänderung der stärker belasteten Außenklauen der Hintergliedmaßen größer als die der Innenklauen. Außerdem sinken die Außenklauen der Hintergliedmaßen am Tuberculum flexorium unabhängig von Alter und Nutzungsdauer abaxial mehr ein als axial. Axial unterstützt das bradytrophe distale Zwischenzehenband die Aufhängung des Klauenbeins und kann der stärkeren Belastung der Außenklaue offensichtlich besser standhalten als die abaxiale Aufhängung über die Wandlederhaut. Durch die Klauenbeinsenkung bei älteren multiparen Tieren und durch eine anzunehmende Verschlechterung der Dämpfungseigenschaften der Polstereinrichtungen der Ballenunterhaut steigt das Risiko für Erkrankungen wie Sohlengeschwüre.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19
Der Bedarf nach schnellen, schmerzarmen und erfolgreichen Wurzelkanalbehandlungen steigt. Einer der wichtigsten Parameter, der über den Erfolg oder Misserfolg einer Wurzelkanalbehandlung entscheidet, ist die vollständige Entfernung der Bakterien und Gewebereste aus dem Wurzelkanal. In der vorliegenden Studie sollte an Hand einer tierexperimentellen in vivo Untersuchung gezeigt werden, in wie weit die Abgabe eines Stromimpulses zu einer Veränderung des Weichgewebes im Kanal und am Periapex führt. Nach vorangehender endometrischer Längenbestimmung führt das Endox-Gerät durch Applikation von hochfrequentem Wechselstrom im Wurzelkanal zur Gewebskoagulation. Die Oberkiefermolaren des ersten Quadranten von insgesamt 21 weiblichen Wistar-Ratten wurden behandelt und okklusal mit Harvard-Zement verschlossen. Drei Tiere wurden als Kontrollgruppe in Narkose gelegt, ohne die Molaren zu behandeln. Die Ratten wurden nach 1, 90 und 180 Tagen geopfert und das zu untersuchende Gewebe entnommen. Es wurden histologische Schnittbilder angefertigt und mit einem Lichtmikroskop ausgewertet. Die Gesundheit der Tiere war über den Zeitraum der Untersuchung gut. Es konnte keine Einschränkung des Allgemeinempfindens auf die Behandlung mit Endox® zurückgeführt werden. Genauso hatte die Narkose keine nennenswerte Auswirkung auf den Versuch. Die endometrische Längenkontrolle war aufgrund der zu kurzen Wurzeln nicht möglich. Der okklusale Verschluss mit Harvard-Zement hielt nicht über den gesamten Zeitraum der Untersuchung. Die intraorale Untersuchung ergab intakte Füllungen in der 1-Tages-Versuchsgruppe. Die restlichen Versuchsgruppen wiesen Füllungsverlust auf, welcher mit der Kaufunktion von Nagetieren in direkter Verbindung steht. In der 1-Tages-Versuchsgruppe zeigten sich geringgradige thermische Schäden im unmittelbar dem Zement angrenzenden Bereich. Das Wurzelkanallumen war vollständig sauber. In wenigen Kanälen fanden sich einzelne verkochte Gewebereste, die auf die Wirksamkeit der Gewebskoagulation hindeuten. Die 90- und 180-Tages Versuchsgruppe wiesen chronische Entzündungen im Wurzelkanalbereich und dem Desmodont auf. Diese wurden durch den Verlust der okklusalen Füllungen ermöglicht. In keiner der drei Versuchsgruppen konnten Unterschiede zwischen ein- und drei- bzw. fünfmaliger Impulsabgabe festgestellt werden. Dies muss jedoch auf die Kürze des Wurzelkanals zurückgeführt werden, in dem schon ein Impuls ausreicht, um das Gewebe vollständig zu verdampfen. Die statistische Auswertung ergab keinen Zusammenhang zwischen dem Füllungsgrad und der Entzündung, obwohl das klinische Ergebnis eindeutig ist. Der Grund liegt in der geringen Stichprobenzahl. Die Ergebnisse der 1-Tages-Versuchsgruppe werden ausschließlich auf die Behandlung mit Endox® zurückgeführt. In dieser Gruppe konnte die Wirksamkeit der Gewebskoagulation bis in die Tiefen der Dentintubuli gezeigt werden. Die geringgradige thermische Alteration im Desmodont war zu erwarten, da die Dicke des Dentinmantels nicht derjenigen des menschlichen Zahnes entspricht. Insgesamt kann man die Ergebnisse dieser Studie als erfolgsversprechend einstufen. Es konnte gezeigt werden, dass das Endox-Endodontiesystem in vivo bei richtiger Handhabung in der Lage ist, das Wurzelkanallumen vollständig von Geweberesten zu befreien. Die Reaktionen im Desmodont und am Periapex entsprechen einer physiologischen Reaktion auf die Wurzelkanalaufbereitung. Die Anwendung ist einfach und zeitsparend. Das Endoxgerät ist für die schnelle Bakterienreduktion, wie sie bei der Behandlung von Pulpitiden notwendig ist, besonders geeignet. Für den Patienten resultiert daraus eine Verkürzung der Behandlungsdauer verbunden mit einer höheren Erfolgsquote von Wurzelkanalbehandlungen. Darüber hinaus kann das Ausmaß der Röntgendiagnostik auf ein Minimum beschränkt werden. Dies ist besonders interessant bei Behandlung von Kindern und Schwangeren. Durch weitere klinische Studien muss die Einsetzbarkeit am Patienten optimiert werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19
Mit der kommerziellen Verfügbarkeit geeigneter Radiopharmaka haben funktionelle Untersuchungen des prä- und postsynaptischen dopaminergen Systems in der Abklärung von Parkinson-Syndromen zunehmend an Bedeutung gewonnen. Sie erhöhen nicht nur die diagnostische Treffsicherheit, sondern können auch therapeutische Konsequenzen nach sich ziehen. Obwohl die SPECT-Technik heute flächendeckend verfügbar ist, ist die Durchführung dieser SPECT-Untersuchungen wenig standardisiert. Die häufig in der Nuklearmedizin geübten visuellen Bewertungen sind für derartige Untersuchungen nicht ausreichend, Quantifizierungen werden von Institution zu Institution ebenso unterschiedlich gehandhabt wie die vorangegangene Akquisition und Rekonstruktion der Daten. Die Aufgabenstellung der vorliegenden Arbeit bestand darin, systematisch methodische Neuerungen nuklearmedizinischer Untersuchungsmethoden des dopaminergen Systems zu evaluieren. Dies wurde systematisch an Phantommessungen sowie einer statistisch signifikanten Anzahl von Patientenuntersuchungen bearbeitet. Zur Validierung der automatisierten Auswertemethoden wurde für prä- und postsynaptische Untersuchungen an großen Patientenkollektiven die automatisierte Auswertung mit manuellen Auswertemethoden verglichen. Hierbei zeigten sich enge lineare Korrelationen zwischen den jeweiligen Parametern. Durch ihre Untersucherunabhängigkeit und die hohe Reliabilität stellt die automatisierte Auswertung die objektivere Methode dar. Ein weiterer Themenblock hat sich mit der Fragestellung auseinandergesetzt, in wie weit SPECT-Untersuchungen der Basalganglien, die mit unterschiedlichen Kamera-/Kollimatorkombinationen erhoben werden, vergleichbar sind. Zur Beantwortung dieser Fragestellung wurden Phantomuntersuchungen mit einem dreidimensionalen striatalen anthropomorphen Basalganglienphantom durchgeführt, wobei durch unterschiedliche Befüllungen der Zielkammern sowohl normale als auch pathologische Zustände simuliert wurden. Ergebnis dieser Messungen war, dass bei jeder Kamera-/Kollimatorkombination lineare Abhängigkeiten zwischen gemessener und tatsächlich befüllter Aktivität beobachtet wurden. Dies eröffnet die Möglichkeit, durch Multiplikation der erhaltenen kameraspezifischen Daten eine Umrechnung auf einen allgemein gültigen Standard vorzunehmen. Auf diese Weise lassen sich Normwerte, die mit unterschiedlichen Kamera-/Kollimatorkombinationen erhoben wurden, vereinheitlichen und tragen zu einer weiteren Standardisierung des Datenmaterials zwischen einzelnen Einrichtungen bei. Ein dritter Themenkomplex setzt sich mit der Datenverarbeitung nach Akquisition der Rohdaten auseinander. Nach der Akquisition von Projektionsdaten werden Rekonstruktionsalgorithmen verwendet, um Schnittbilder zu generieren. Hierfür wurde bisher meist diegefilterte Rückprojektion eingesetzt. Neuere Daten belegen hingegen Vorteile von iterativen Rekonstruktionsverfahren. Beim Vergleich beider Verfahren zeigte sich, dass der verwendete iterative Rekonstruktionsalgorithmus OSEM (Ordered Subset Expectation Maximization) Vorteile zeigt. Dies wird gestützt durch eine enge Korrelation der spezifischen Bindungswerte zwischen beiden Verfahren, bei visueller Betrachtung war darüber hinaus die Bildqualität nach iterativer Rekonstruktion stets besser als nach gefilterter Rückprojektion. Die hier vorgestellten methodischen Neuerungen und Weiterentwicklungen von SPECT-Untersuchungen des dopaminergen Systems haben erhebliche Konsequenz für die Routinediagnostik von Patienten mit Parkinson-Syndromen. Durch Anwendung iterativer Rekonstruktionsalgorithmen ist ein Zugewinn an Auflösung und damit eine bessere Abgrenzung striataler Substrukturen möglich. Die vorgestellten Methoden der automatisierten Auswertung liefern standardisierte, untersucherunabhängige, reproduzierbare und somit objektive Ergebnisse. Letztlich wurde an Phantommessungen belegt, dass sich die Schwierigkeiten, die mit der Nutzung verschiedener Kamera-/Kollimatorkombinationen verbunden sind, durch geeignete, spezifische Korrekturfaktoren überwinden lassen. Dadurch kann eine allgemeine Vergleichbarkeit von Daten und Normwerten erzielt werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19
Zur Therapie der Stammveneninsuffizienz stehen seit wenigen Jahren minimal-invasive endoluminale thermische Behandlungsverfahren zur Verfügung, bei welchen die erkrankte Stammvene (V. saphena magna, V. saphena parva) durch Hitze alteriert und durch anschließende Fibrosierungsprozesse obliteriert und damit ausgeschaltet werden soll. Diese modernen thermischen Verfahren haben den Anspruch auf den „Goldstandard“ der chirurgischen Crossektomie mit Stripping der Stammvene zu verzichten. Bei diesen Methoden zur Therapie der Varikosis (Radiofrequenzobliteration - RFO, endovenöse Lasertherapie – ELT) wird die thermische Energie über spezielle endoluminale Radiofrequenzsonden (VNUS-Closure)durch Widerstandserwärmung bzw. durch monochromatisches Licht verschiedener Wellenlängen durch Absorption erzeugt. Die Folgen der thermischen Behandlung (Zellnekrose, Kollagenkontraktion, Wandverdickung, Reduktion des Lumens, Thrombusbildung, Obliteration) können klinisch bzw. duplexsonographisch evaluiert werden. Obwohl diese Verfahren zur klinischen Anwendung zugelassen sind, stehen systematische experimentelle Untersuchungen der thermischen Läsionen nach Radiofrequenz- und Lasertherapie zur Optimierung der Dosimetrie bzw. Evaluation perivaskulärer thermischer Alterationen bisher kaum zur Verfügung. Deshalb wurde hierzu von unserer Arbeitsgruppe ein standardisiertes ex-vivo Modell etabliert, wobei Rindervenen mit den klinisch üblichen Applikationssystemen behandelt und dann vergleichend standardisiert makroskopisch, histologisch und optisch-bildgebend evaluiert wurden. Als ex-vivo Modell dienten Fußamputate von frisch geschlachteten Mastbullen (18-24 Monate, 550-650 Kg, linke hintere Extremität) deren subkutane Venensegmente (V. digitalis dorsalis communis III und V. saphena lateralis) mit einer Gesamtlänge von 23-25cm und einem Durchmesser von 3,5-5,5mm mit den klinisch eingesetzten endoluminalen Therapiesonden kanülierbar sind. Die erste Versuchsreihe diente einer standardisierten makroskopischen perivaskulären und endoluminalen Beurteilung nach Anwendung beider Verfahren unter Einhaltung der vom Gerätehersteller vorgegebenen klinischen Behandlungsparameter. In einer zweiten Versuchsreihe wurden definierte Venensegmente histologisch sowie prä- und postinterventionell mit einem neuen hochauflösenden, bildgebenden optischen Verfahren (Endoluminale Optische Kohärenztomographie – eOCT) untersucht. Die makroskopische Auswertung von jeweils fünf mit RFO und ELT behandelten Rindervenen zeigte nach RFO konstant eine homogene zirkuläre Induration der Venenwand ohne transmurale Defekte, während nach ELT entsprechend der getakteten Illumination und nicht zentrierten Laserfaser stark variierende fokal betonte thermische Läsionen mit Gewebsablation, Karbonisierung bis hin zur periadventitiellen Einblutung und Perforation beobachtet wurden. Im Rahmen der zweiten Versuchsreihe wurden 50mm lange Venensegmente mit RFO und ELT behandelt und neben der makroskopischen Evaluation einer histologischen Untersuchung (HE, 40fach) zugeführt. Für jede Behandlungmethode wurden 20 axiale Schnittbilder vergleichend beurteilt. Dabei zeigte sich in der RFO Gruppe konstant eine komplette Destruktion der Intima mit einer zirkulären gleichmäßigen Alteration der Media unter Ausbildung von spangenartigen Gewebedefekten. Nach ELT wurden je nach Schnittlokalisation Gewebsalterationen mit sehr unterschiedlichem Ausmaß gesehen. Diese reichten von diskreten Gewebeablationen bis hin zu kompletten Wandperforationen. Diese qualitativen Veränderungen konnten in den OCT-Schnittbildern regelhaft reproduziert werden. Der Vergleich korrenspondierender prä- und postinterventioneller OCT Schnittbilder dokumentierte nach beiden Verfahren eine quantifizierbare, statistisch signifikante, thermisch bedingte Kollagenkontraktion bzw. Verdickung der Media. Dieser Effekt war nach RFO deutlicher ausgeprägt als nach ELT. Das hier vorgestellte ex-vivo Modell ist damit geeignet unter Standardbedingungen mit etablierten makroskopischen, histologischen und opitsch-bildgebenden Kriterien endovenöse thermische Behandlungsformen wissenschaftlich reproduzierbar zu evaluieren. Die ersten Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Optimierung der ELT zur Sicherstellung einer gleichmäßigeren zirkulären Energieverteilung und Vermeidung transmuraler Gewebedefekte sinnvoll erscheint.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Ziel der Arbeit war die Validierung dreidimensionaler Volumen- und Dickenmessungen des Kniegelenkknorpels in der Magnetresonanztomographie im Vergleich zur CT-Arthrographie. Acht frische Kniegelenkpräparate (Alter 35 bis 64 Jahre) wurden mit einer hochauflösenden, fettunterdrückten FLASH-3D-Sequenz untersucht und sagittale Schnittbilder mit einer Auflösung von 2 mm * 0,31 mm * 0,31 mm angefertigt. Anschließend wurden bei gleicher Auflösung zwei sagittale Datensätze mittels CT-Arthrographie erhoben (Kontrastmittel: Ultravist 300, Schering AG; 80 bis 150 ml), wobei das Knie zwischen diesen Aufnahmen repositioniert wurde. Auf Basis von 3D-Rekonstruktionen wurde das Knorpelvolumen und, mittels eines 3D-Minimaldistanz-Algorithmus, die Knorpeldickenverteilung an der Patella, am Femur und an der Tibia bestimmt. Die Ergebnisse der beiden Methoden wurden statistisch verglichen. Wir finden eine hohe Übereinstimmung des Knorpelvolumens und der Knorpeldicke zwischen MRT und der CT-Arthrographie. Das Volumen wurde in der MRT relativ zur CT-Arthrographie um durchschnittlich 3,3 % überschätzt. Zwischen den beiden CT-arthrographischen Datensätzen ergab sich ein Unterschied von 3,6 %. Die maximale Knorpel-dicke wurde in der MRT um durchschnittlich 0,23 Dickenintervalle zu 0,5 mm unterschätzt. Der Unterschied zwischen den CT-Arthrographien lag bei 0,05 Dickenintervallen. An keiner der Gelenkflächen ergab sich eine statistisch signifikante Abweichung zwischen den Verfahren. Die Ergebnisse legen nahe, dass bei Verwendung einer fettunterdrückten FLASH-Sequenz mit hoher Auflösung und dreidimensionaler Bildverarbeitungsmethode sowohl das Knorpelvolumen als auch die Knorpeldicke mit der MRT nicht-invasiv und mit großer Genauigkeit bestimmt werden können. Damit steht eine valide, nicht-invasive Technik zur Verfügung, mit der die Morphologie des Gelenkes unter physiologischen und pathophysiologischen Zuständen am Lebenden charakterisiert werden kann.