Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz laden wöchentlich zu den Turtlezone Tiny Talks und einer frischen Zeitgeist-Debatte. In jeweils 20 Minuten -zum Start in die Woche- greifen Gebert und Schwartz aktuelle Debatten aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft auf. Und inspirieren in ihrem neuen Podcast mit einer gepflegten Gesprächskultur, die an Informationen, Perspektiven und Argumenten des Talkpartners interessiert ist. Jeden Montag Morgen auf allen Podcast-Plattformen.
Oliver Schwartz, Dr. Michael Gebert
Erst die Stargate-Initiative aus den USA, dann der Hype um das chinesische Sprachmodell Deepseek. Das KI-Jahr 2025 ist furios gestartet. Auf diversen Ebenen wurde heftig über ein Kräftemessen zwischen der Tech-Weltmächten USA und China diskutiert. Goliath gegen David? Ressourcen- und Budget-Schlacht versus cleveren Entwicklern? Die Reaktionen der Börse mögen zwar nicht unbedingt fachlich unterfüttert gewesen sein, zeigen aber deutlich die Verunsicherung und geschwächtes Vertrauen in das bisherige Narrativ des "Größer ist besser". Und eins ist klar: Wir wissen viel zu wenig über die KI-Szene in China, jenseits von Gedanken an staatliche Steuerung. Für die neue Episode 178 der Turtlezone Tiny Talks sprechen Oliver Schwartz und Dr. Michael Gebert über den Wettlauf um die KI-Vorherrschaft, der längst nicht mehr nur technologische und wirtschaftliche Aspekte hat. Es geht um Macht und Einfluß und ist eine Art Waffe. Und sie hinterfragen den Status und die Chancen von Deutschland und Europa in dem Wettstreit. Nehmen wir an dem Wettlauf teil oder sitzen wir längst auf der Zuschauertribüne? Im laufenden Bundestagswahlkampf spielt KI zumindest keine relevante Rolle. Konkrete Visionen zur gesellschaftlichen Gestaltung mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz sucht man vergeblich. Auftakt einer Podcast-Miniserie mit einem Blick in die Welt und einem Vergleich der strategischen Herangehensweisen.
"The same procedure as every year"? Jedes Jahr kurz vor Silvester fordern diverse Initiativen ein privates Böllerverbot. Zum Jahresstart hören wir mit Schrecken von Toten und Schwerverletzten. Und Stimmen bei den Menschen und in kleinen Teilen der Politik werden lauter, dass etwas passieren muss. Und spätestens ab Mitte Januar ist das dann wieder für den Rest des Jahres kein Thema mehr. Das könnte dieses Mal anders sein. Eine Petition der Gewerkschaft der Polizei Berlin hat bereits fast 1,4 Millionen Unterzeichner. Es ist ja schöne Tradition, dass uns das Fernsehen rund um den Jahreswechsel bunte Bilder aus aller Welt nach Hause bringt. Man hat den Eindruck überall auf der Welt bestaunen Menschen faszinierende Feuerwerke und feiern ausgelassen. Das spannende ist nur, dass in allen diesen Metropolen – von Paris über London, von New York bis Sydney – die Menschen bei zentral organisierten, Profi-Lichtershows feiern. Haben diese Menschen weniger Spaß und Freude als wir im Land der Sprengmeister mit "Rainbow Sky", "Alligator", dem Feuertopf "Flashback", "Supreme Force" oder "Essence of Fire"? Für die Episode 177 der Turtlezone Tiny Talks blicken Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz auf die Geschichte und Tradition des Feuerwerks, auf internationale Beispiele mit privatem Böllerverbot und auf die Pro- und Contra-Argumente und Fakten. Spannende 41 Podcast-Minuten.
Noch einen Tag bis Heiligabend. Ein spannendes KI-Jahr geht zu Ende und war geprägt von der Spezialisierung der KI-Modelle. Was waren die Highlights? Was können wir im neuen Jahr 2025 erwarten? Für die Episode 176 der Turtlezone Tiny Talks, in Zusammenarbeit mit dem KI Expertenforum, üben sich Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz im beliebten Jahresrückblick und natürlich auch im Ausblick als Orakel. Weihnachten ist die Zeit von Besinnlichkeit, Familie und Freunden. Nicht unbedingt die Paradedisziplin der Künstlichen Intelligenz. Oder entdeckt die KI auch das das fest der Liebe? Eine neue Weihnachtsgeschichte, rund um die kleine KI Eva-24, lässt darauf schließen und beendet diese letzte Podcast-Episode in diesem Jahr stimmungsvoll. 26 informative und optimistische Minuten.
Gestern war der zweite Advent und Weihnachten nähert sich mit großen Schritten. Und damit natürlich auch die alljährliche Frage der Geschenke. Die Geschichte der Weihnachts-Wunschzettel ist lang. Nachdem ursprünglich damit vor allem gute und fromme Wünsche an die Empfänger in Schönschrift verfasst wurden, drehte sich das dann im Laufe des 19. Jahrhunderts hin zu den eigenen Begehrlichkeiten. Im Spielzeughandel gab es dann plötzlich sogar schon vorgedruckte Wunschzettel. Und darauf steht dann heutzutage meist ein hochpreisiges Produkt, dessen Begehrlichkeit die jeweilige Marke mehr oder weniger subtil in die Köpfe der kleinen oder großen Kinder eingepflanzt hat. Auf vielen Wunschzetteln steht auch dieses Jahr ein Smartphone mit großartigen Foto-Features. Deutlich exotischer ist der Wunsch nach einem Fotoapparat der telefonieren kann. Telefonieren? In der adventlichen Episode 175 der Turtlezone Tiny Talks blicken Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz auf die Geschichte der Mobiltelefone und fragen sich, seit wann Smartphones vergessen haben, dass sie Telefone sind und heute denken, sie wären eine Fitnessuhr oder ein Fotoapparat. Denn die Launchevents und das Marketing der neuen Topmodelle erinnern an die Neuvorstellung einer Spiegelreflexkamera – mit Specs, bei denen alles eine Rolle spielt – nur nicht das Telefonieren. Ist Telefonieren nur noch etwas für ewig gestrige Traditionalisten? Eine spannende Zeitreise durch die jüngere Technikgeschichte, in der vor gerade mal 25 Jahren eine Kamera mit 0,1 Megapixel Meilensteine gesetzt hat.
Cunard, Inbegriff für stilvolle Transatlantikreisen per Schiff, hatte Ende der 1950er Jahre hatte Cunard Schwierigkeiten, da Flugreisen immer beliebter wurden und die Nachfrage nach Seereisen im Linienverkehr sank. Um dennoch wettbewerbsfähig zu bleiben, entschied sich Cunard, ein neues Schiff zu bauen, das sowohl als Passagierschiff als auch als Kreuzfahrtschiff dienen konnte. Es ging um den Komfort des Reisens, wobei schon die Tage auf See ein Erlebnis sind und ein Urlaubsgefühl vermitteln. Gebaut wurde die Queen Elizabeth 2 in einer Werft in Schottland und nach Plänen der britischen Architekten Gardner und Bannenberg. Für damalige Verhältnisse setzte die Queen Elizabeth 2 in jeglicher Hinsicht neue Maßstäbe. Der Dampfer kombinierte Eleganz mit einem sportlichen Design und verfügte über zahlreiche luxuriöse Annehmlichkeiten, darunter Restaurants, Lounges, ein Kino und ein Casino. Sie übernahm die Transatlantikroute von Southampton nach New York und wurde zu einem Symbol der Eleganz. Einmal im Jahr kam eine Weltreise hinzu. Damals sicherlich ein unvergessliches Erlebnis. Nach schließlich 40 Betriebsjahren musste Cunard dann in den 2000er-Jahren eine Entscheidung treffen, denn die ehrwürdige Queen Elizabeth 2 konnte inmitten von einem Boom an immer moderneren und spektakuläreren Kreuzfahrtschiffen und immer günstigeren Flugverbindungen nur noch schwer mithalten. 2007 verkündete man daher, das Schiff außer Betrieb zu nehmen und es an eine Investmentgesellschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu verkaufen. Die Überführung nach Dubai, heute vor 16 Jahren, wurde als „The last Voyage“ zur emotionalen Abschiedsfahrt. Zahlreiche Fans und ehemalige Passagiere verabschiedeten das Schiff und erwiesen ihm die letzte Ehre. Die Queen Elizabeth 2 sollte in Dubai in ein schwimmendes Luxushotel verwandelt werden. Doch die Weltwirtschaftskrise verzögerte so manchen visionären Plan im Emirat und auch der Umbau stockte immer wieder. Erst 10 Jahre später, 2018, wurde das ehrwürdige Schiff dann als Hotel wiedereröffnet – mit mehr als 200 Zimmern und Suiten nach historischem Vorbild. Für die Episode 174 der Turtlezone Tiny Talks erinnern Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz an die Geschichte und die Besonderheiten der QE2. Und sie sprechen darüber, wie es gelungen ist die Queen der Oceanliner vor der Abwrack-Werft zu retten.
Election Day - Donald Trump gegen Kamala Harris! Der Ex-Präsident gegen die aktuelle Vizepräsidentin. Gegen 19.00 Uhr Ostküsten-Zeit am morgigen Dienstagabend geht der Ergebnis-Krimi los – denn nach wie vor sind die Umfragen hauchdünn beieinander. Dann ist es bei uns 1 Uhr nachts am frühen Mittwochmorgen. Seit Monaten beschäftigt die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten auch unsere Debatte, denn eine Mehrheit befürchtet, dass ein erneuter Wahlsieg von Donald Trump für nervenaufreibende vier Jahre sorgen wird – nicht zuletzt zulasten unserer Wirtschaft und der transatlantischen Partnerschaft. Zölle als industriepolitischer Hebel sind dabei nur eines der gefürchteten Probleme. Seine Konkurrentin Kamala Harris ist da, wo Trump mit den für ihn typischen vollmundigen Ankündigungen, Versprechen und Drohungen in Tiradenform agiert, auffällig vage und wenig programmatisch. Genügt es als Wahlversprechen, die USA und die Welt vor Donald Trump zu bewahren? Führt die Rolle der „Erlöserin“, wie der STERN Mitte August formulierte, wirklich ins Oval Office? Und wie weit liegen Demokraten und Republikaner eigentlich auseinander, wenn es in der wettbewerbsintensiven globalen Wirtschaft -aber auch in anderen außen- und sicherheitspolitischen Themen- um „America First“ geht? Das Kopf- an Kopf-Rennen der beiden Kandidaten täuscht darüber hinweg, dass Trump -trotz aller Skandale- vielleicht sogar eine bessere Ausgangsvoraussetzung hat als vor 8 Jahren gegen Hillary Clinton. Und der europäische Blick auf die beiden so unterschiedlichen Politiker deckt sich häufig nicht mit der Sichtweise der Wahlberechtigten, den US-Bürgern. Der Wahlkampf wird natürlich entscheidend von innenpolitischen Themen dominiert und Kamala Harris konnte ihre Vize-Präsidentschaft nicht wirklich nutzen, um sich hier ein klares Profil und einen Ausgangsvorteil zu verschaffen. Trumps erste Amtszeit wird mittlerweile, mit etwas zeitlichem Abstand, ob verklärt oder vielleicht sogar zum Teil berechtigt, durchaus vom Wahlbürger positiver gesehen, als wir sie hier in Europa in herzlicher Abneigung wahrgenommen haben. Einen Tag vor der Entscheidung scheint alles möglich. In der Episode 173 der Turtlezone Tiny Talks stimmen sich Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz auf den Wahl-Krimi ein und analysieren, was in den letzten Monaten dazu geführt hat, dass das Momentum erst bei Trump und dann bei Harris lag und das Pendel in den letzten Wochen wieder geschwenkt hat. Außerdem erklären sie die Besonderheiten des US-Wahlsystems. 36 spannende Minuten.
Seit Wochen lesen wir Berichte über Atomkraftpläne der großen US-Tech-Giganten Google, Microsoft und Amazon. Eine wichtige Rolle sollen dabei SMRs spielen, kleine, modulare Reaktoren – bislang noch eher vieldiskutierte Vision als einsatzbereite Technologie. Und als weitere Säule der Strategie wird sogar die Reaktivierung bereits stillgelegter großer Atommeiler in Angriff genommen. Die Atomaufsichtsbehörde der Vereinigten Staaten steht unter nicht unerheblichem, politischem Druck, diese Pläne nicht durch zu strenge Sicherheitsauflagen zu erschweren. Denn SMR sollen ja gerade flexibel und kostengünstig eingesetzt werden und die Gefahr einer Kernschmelze ist systembedingt geringer – so die Fürsprecher. Doch Experten und Kritiker warnen vor einer Aufweichung der Auflagen und vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen für Atomanlagen. Dies ist für die Tech-Unternehmen nicht nur aus Kostengründen relevant, sondern die Genehmigungen für einen Betrieb in unmittelbarer Nähe zu den eigenen Rechenzentren könnten dadurch aufwändiger werden. Doch warum liebäugeln diese und weitere Rechenzentren-Betreiber mit einem zweiten Frühling für die umstrittene Kernenergie? Hintergrund ist der massive Energiehunger der Künstlichen Intelligenz – konkret der eingesetzten Grafikprozessoren. Der kalkulierte künftige Strombedarf und die Pläne und Pflichten für Emissionsremissionen und Klimaneutralität, lassen sich aus heutiger Sicht nur schwer und vor allem teuer mit regenerativen Energiequellen abdecken. So zumindest die Argumentation der Atombefürworter. Gegner verweisen bekanntermaßen auf die ungeklärte Endlagerung und die Sicherheitsgefahren. Wie teuer der Strombezug heutzutage ist, zeigt auch der Umstand, dass Microsoft die Reaktivierung eines Alt-Atomkraftwerks plant, auf dessen Geländer nicht nur in den 70er-Jahren ein schwerwiegender Atomunfall stattfand, sondern dass erst vor fünf Jahren wegen Unwirtschaftlichkeit geschlossen wurde. In der Episode 172 der Turtlezone Tiny Talks, in Zusammenarbeit mit dem KI Expertenforum blicken Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz auf die Pläne zum Stillen des Energiehungers der Künstlichen Intelligenz und erklären, warum jeder KI-Prompt bis zu 1000mal mehr Strom verbraucht als eine simple Suchmaschinen-Abfrage. Außerdem erläutern sie, warum das Training der großen Sprachmodelle schnell den Energiebedarf einer Kleinstadt übertreffen kann.
In diesem Special des Turtlezone Tiny Talks Podcast spricht Sophie-Lea Grund mit Oliver Schwartz und Dr. Michael Gebert über ihr neues Buch „KI ist Chefsache!“, das als Neuerscheinung im Wiley Verlag übermorgen auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt wird. Bücher über Künstliche Intelligenz gibt es derzeit sehr viele. Daher beginnt das Interview mit der Frage nach dem Alleinstellungsmerkmal, dem Konzept und der Zielgruppe des 240 Seiten starken Business-Buch. Die beiden Autoren sprechen über erfolgreiche KI-Strategien im Unternehmen, über ethische Fragen und rechtliche Aspekte. Und sie geben einen Einblick in die inhaltliche Struktur des Buches, dessen drei Teile jeweils durch ein Impuls-Vorwort von Julien Backhaus, Dr. Joachim Schwerin und Professor Tim Bruysten eingeleitet werden. Die 20-minütige Episode 171 der Turtlezone Tiny Talks beantwortet alle Fragen zum Buch „KI ist Chefsache!“, das ab sofort überall im Buchhandel erhältlich ist, und im Interview stellen die Autoren Schwartz und Gebert ihre Erfahrungen und ihre unternehmerischen Sichtweisen auf die Künstliche Intelligenz vor. Jenseits von Tool- und Gadget-Hypes. Vor allem unterstreichen sie im Gespräch mit Gast-Host Sophie-Lea Grund die These ihres Buchtitels, denn bei der Entwicklung einer KI-Strategie, so betonen sie, ist die Führung eines Unternehmens gefordert.
Treue Bahnfahrer wissen um die Bedeutung dieses wichtigsten öffentlichen Mobilitätsangebots, sie wissen aber auch aus leidvoller Erfahrung um die vielfältigen Probleme mit Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Was zarte Hoffnung macht, ist der Umstand, dass es für „pünktliche Bahnen“ ja durchaus internationale Blaupausen gibt. Und es gibt einen Hoffnungsträger und der heißt Künstliche Intelligenz. In der Episode 170 der Turtlezone Tiny Talks, in Zusammenarbeit mit dem KI Expertenforum, betrachten Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz die vielschichtigen Probleme und Herausforderungen der Deutschen Bahn, die grundsätzlichen Unterschiede im internationalen Vergleich und das Potenzial der Künstlichen Intelligenz an den verschiedenen Baustellen der Eisenbahner. Außerdem sprechen Sie über bereits laufende, konkrete KI-Szenarien – auch im Regionalverkehr. 35 spannende Podcast-Minuten.
1948 gründete sich im August die Republik Korea im Süden und wenige Wochen später, heute vor 76 Jahren, im Norden die Demokratische Volksrepublik Korea. Heute kennen wir Nordkorea als totalitären und sehr abgeschotteten Staat. Und Südkorea gilt uns im Westen als Verbündeter. Das Wissen um die Geschichte des geteilten Koreas der letzten fast 80 Jahren seit Ende des zweiten Weltkriegs und auch zuvor die Rolle Japans auf der Halbinsel ist dagegen eher diffus und lückenhaft. Die beiden Staatsgründungen auf der Koreanischen Halbinsel zementierten damals die vorherige, mehrjährige Teilung Koreas in amerikanische und sowjetische Besatzungszonen, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zur Entwaffnung der japanischen Besatzungsmacht dienen sollten und dann zum Spiegel des Kalten Kriegs wurden. Bereits seit 1910 litt Korea zuvor unter dem japanischen Imperialismus und blickt daher auf eine Widerstandsgeschichte zurück, auf die sich bis heute auch die nordkoreanische Ideologie beruft, deren Staatsdoktrin die Unabhängigkeit des Landes von äußeren Einflüssen betont. In der der Episode 169 der Turtlezone Tiny Talks tauchen Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz in die Geschichte Koreas ein und nehmen den heutigen Gedenktag an die Staatsgründung Nordkoreas zum Anlass, um die Frage nach einem wiederleben einer diplomatischen Sonnenscheinpolitik oder gar einer Wiedervereinigung zu stellen – die immerhin jeweils in der Verfassung beider Staaten verankert ist. Nach der letzten Annäherung zwischen Südkoreas Ex-Präsident Moon und Kim Jong-Un 2018 braucht man, angesichts der heute wieder verhärteten Fronten und dem bedrohlichem Atomprogramm des Nordens, doch wieder sehr viel Fantasie, um auf Entspannung zu hoffen. Nach dem dreijährigen Korea-Krieg 1950 gibt es bis heute keinen Friedensvertrag, lediglich einen Waffenstillstand. Die Diplomatie Moons und die temporäre Charme-Offensive Kims sind wieder gegenseitigen Provokationen und regelmäßigen Propaganda-Drohungen aus dem Norden gewichen. Hat Korea noch eine Chance auf Frieden? 40 spannende Podcast-Minuten.
Wir alle haben sicherlich schon Bilder gesehen, bei denen Meeresschildkröten einen GPS-Sender auf dem Panzer tragen und Berichte gelesen, dass einzelne Tiere in zwei Jahren viele tausend Kilometer zurücklegen. Wissenschaftler beobachten die Routen der Meeresschildkröten nicht nur für weitere Erkenntnisse zur Veränderung von Populationen und Verhaltensmustern der Arten, sondern auch um darüber Informationen zum Zustand des jeweiligen Ökosystems zu erhalten. Die Schildkröten dienen dabei als sogenannter Indikator. Bislang war es jedoch sehr aufwändig und fehleranfällig die Tiere mit Sendern auszustatten. Eine weitere Herausforderung ist der Datenaustausch und die Auswertung der Erhebungen der zahlreichen regionalen oder überregionalen Forschungsprojekte. Es stellt sich also die Frage, wie man die Individuen eindeutig identifizieren kann. Dabei hat die Natur schon vorgesorgt: Denn jede Meeresschildkröte hat ein einzigartiges Gesichtsmuster, vergleichbar mit unseren Fingerabdrücken! Die Fähigkeiten der Künstlichen Intelligenz zur Gesichtserkennung werden daher schon in mehreren maritimen Forschungsprojekten getestet und genutzt. Die Idee ist dabei bestechend: Kamerabilder und Aufnahmedaten werden zum Trainieren der KI genutzt und dabei auf Niedrigschwelligkeit gesetzt. Die Anforderung zum Erheben der Trainingsdaten sind idealerweise ebenso gering wie beim Prozess der Re-Identifikation. Für die Episode 168 der Turtlezone Tiny Talks werfen Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz einen detaillierten Blick auf verschiedene Biometrie-Projekte mit KI-gestützter Gesichtserkennung bei Meeresschildkröten. Und sie thematisieren die Chancen der Künstlichen Intelligenz zum Schutz der Ökosysteme.
Seit Wochen schlagen südeuropäische Länder Alarm. Eine anhaltende Hitze gefährdet Mensch und Tier, das Wasser ist äußerst knapp und es herrscht mal wieder akute Waldbrandgefahr! Hohe Temperaturen im Juli und August sind für Griechenland, Spanien oder Italien keine Seltenheit und die medialen Headlines zur „Mörderhitze“ gab es fast wortgleich in den letzten Sommern auch. Die Wasserknappheit ergibt sich aus der ungewöhnlichen Länge der Hitzeperiode und einem zunehmenden Wasserverbrauch – allen Übungen, Ermahnungen und Gesetzen zum Trotz. Dieser Effekt wird verstärkt durch den Umstand, dass die Trockenmonate gleichzeitig Tourismus-Hochsaison sind. Das Bewässern von Vorgärten kann man reglementieren. In- und ausländischen Besuchern in den Urlaubsgebieten den Wasserverbrauch einzuschränken wird soweit wie möglich vermieden. Einige Inseln, die auf Wasser-Tankschiffe angewiesen sind, verzeichnen bereits Rekord-Tiefstände in den Reservoirs. In der Episode 167 der Turtlezone Tiny Talks erinnern Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz an die Auswirkungen der Hitze und greifen einen konkreten Waldbrand-Fall auf, der alle „True Crime“-Zutaten aufweist und doch viele Fragen und Widersprüche aufwirft. Haben rücksichtslose Luxus-Touristen den einzigen, kleinen Pinienwald einer weltberühmten Felseninsel in Brand gesetzt? Der Fall „Persefoni“ beschäftigt seit Wochen nicht nur die Menschen in Griechenland. Auch Waldbrände sind für Südeuropa leider nicht neu und bringen Jahr für Jahr die Feuerwehren und Rettungskräfte mit ihren Löschflugzeugen ans Limit. Aber auch hier verhindern Warnungen, Aufklärung und Strafandrohungen nicht die dramatischen Folgen von Unachtsamkeit oder gar absichtlicher Brandstiftung. Der Vorwurf, dass ein Feuerwerk an Bord einer Charter-Luxusyacht vor Hydra den dramatischen Waldbrand im Juni ausgelöst hat, macht da erst einmal sprachlos.
Was bedeutet NSFW? Die Frage zeugt nicht wirklich von Unwissenheit, selbst wenn das Marktsegment für „Not Safe For Work“ Angebote und Inhalte sich anschickt, schon wieder eine neue Milliarden-Säule im Adult-Business zu etablieren. Dank der Künstlichen Intelligenz. Das ist insofern relevant, als hinter lebensechten, virtuellen Freundinnen oder auch den KI-Nacktbildern, im Grunde immer dieselbe Technologie steckt, die auch für synthetische Influencer oder hyper-realistische Fashion-Shootings verwendet wird. Während führende KI-Entwickler, wie OpenAI, sich derzeit bei allen Neuvorstellungen nachdenklich geben und auf eine bedachte und ethische Nutzung verweisen, geben die Strippenzieher der Erotik-Industrie Gas und nutzen Generative KI für ein schon heute äußerst profitables Business.
Heute vor 45 Jahren, am 1. Juli 1979, kam ein Produkt der Unterhaltungselektronik auf den Markt, das im folgenden Jahrzehnt unsere Jugend geprägt hat: Der TPS-L2 war der erste Sony Walkman und leitete eine ganze Produktfamilie ein. Und spätestens die 4. Generation, der Walkman „WM-DD“ im Jahr 1982, war weltweit mindestens so präsent und begehrt wie später der Palm PDA oder bis heute das iPhone. Man wird nicht zu pathetisch, wenn man sagt, dass der Walkman und seine Nachahmer zu Beginn der 80er Jahre nicht nur das Konsumverhalten von Musik verändert haben, sondern tiefgreifende kulturelle Auswirkungen hatten. Wissenschaftler haben das an zwei Phänomenen festgemacht: Zum einen war der Walkman ein Symbol von Freiheit und Individualismus – und zu diesem Individualismus gehörte die Begeisterung den ganzen persönlichen „Soundtrack des Lebens“ auf Kassetten aufzunehmen und nun auch mobil mit sich zu tragen. Begleitet wurde die Markteinführung mit kreativen Werbespots, die wie ein Vorbote der späteren Ära der Musikvideos wirkten. Kurzum, der Walkman war revolutionär, Kult, mit seinen Kopfhörern ein Fashion-Item und insgesamt auch ein Statussymbol.
Welche Rolle spielt künftig die Künstliche Intelligenz im Bildungswesen? Studien belegen, dass adaptive, KI-gestützte, Lernsysteme die Ergebnisse signifikant verbessern können. Und andere Studien warnen, dass der Einsatz von KI im Klassenzimmer die Kluft zwischen unterschiedlichen Leistungsniveaus vergrößern kann, wenn nicht ausreichend auf individuelle Unterschiede eingegangen wird. Dies klingt wie ein Widerspruch, muss es aber nicht sein. Ein zentraler Vorteil der Künstlichen Intelligenz bei der Wissensvermittlung liegt unstrittig in der Personalisierung des Lernens. KI kann durch adaptive Lernsysteme individuell auf die Bedürfnisse und das Lerntempo der Schüler und Studenten eingehen. Dies ermöglicht eine maßgeschneiderte Bildung, die schwächere Schüler gezielt fördert und stärkere Schüler herausfordert, ohne dass letztere sich langweilen. Adaptive Lernplattformen bieten bereits heute personalisierte Lernpfade, die auf den individuellen Fortschritt und die Vorlieben der Lernenden abgestimmt sind.
Heute vor 56 Jahren schoss Valerie Solanas auf den weltberühmten Popart-Künstler Andy Warhol und verletzte ihn lebensgefährlich. Schauplatz war die „Factory“ in Manhattan, die Warhol und seinem privaten und künstlerischem Umfeld als Atelier, Filmstudio, Partylocation und auch Wohnort diente. Man arbeitete und feierte dort mit einem schillernden Mix an Szeneleuten, Kreativen, Künstlern und Prominenten. Stellt sich also die Frage, wer war Valerie Solanas -die heute als Ikone des Radikal-Feminismus bezeichnet wird- und in welcher Beziehung stand sie zu dem Künstler? Und welche Rolle spielte das S.C.U.M. Manifest?
Die vergangene KI-Woche stand ganz im Zeichen der Vorstellung von ChatGPT 4 Omni und der Google I/O Entwicklerkonferenz. Man hat den Eindruck, dass die Künstliche Intelligenz nicht nur alle bisherigen Dimensionen in Sachen Innovations-Frequenz sprengt, sondern langsam, aber sicher zum Ultraschall-Wettlauf zwischen der Microsoft Beteiligung OpenAI und dem Suchmaschinen-Riesen Google wird. Dieser Eindruck täuscht zwar, denn es gibt weit mehr innovative Player und auch Gigant Meta investiert erheblich, aber praktisch genutzt werden derzeit vor allem die KI-Lösungen dieser beiden Anbieter. Und deren Novitäten konnten sich wieder sehen lassen: Das Omnimodell ChatGPT 4o vereint Text, Bild und Audio in einem neuronalen Prozess. Dies hilft beim Mensch-Maschine-Dialog. Und auch Google setzt immer mehr auf Sprach- und Bilderkennung bei der Interaktion. Während Google eine Flut von Produktnamen in seinem Gemini KI-Portfolio hat, fällt der Überblick bei OpenAI leichter, doch auch hier ist die Positionierung unscharf. ChatGPT 4 Omni wird zu einer Mischung aus Alexa und You.Com, wird zum Dolmetscher, Kundenservice-Agent und Alleinunterhalter. Zur Plaudertasche. Und das Omnimodell wurde darauf trainiert Emotionen zu zeigen. Die Reaktionen auf den Launch-Event, nur ein Tag vor Beginn der Google Konferenz, war durchweg euphorisch und kritische oder reflektierende Stimmen selten.
Heute vor 89 Jahren hat der frühere Journalist und Anwalt Carlton Magee eine Idee zum Patent angemeldet, das die Nummer 2.118.318 zugeteilt bekommen sollte. Seine Erfindung: Die gute alte Parkuhr, die erstmals 1935 in Oklahoma zum Einsatz kam und ab den fünfziger Jahren dann auch Europa und Deutschland eroberte. Die strategische Parkraumbewirtschaftung war geboren. Die Parkuhr war die Reaktion auf einen Auto-Boom. Carlton Magee sah sich direkt vor seinem Büro mit einem wachsenden Problem konfrontiert, das zu der Zeit schon viele amerikanische Städte plagte: Die zunehmende Anzahl von Autos und der daraus resultierende Mangel an Parkraum. Zu dieser Zeit erlebten die USA einen wahren Automobilboom. Die Massenproduktion, angeführt von Firmen wie Ford, machte das Auto erschwinglich und allgegenwärtig. Doch die Infrastruktur, insbesondere in den Innenstädten, konnte mit diesem Wachstum kaum Schritt halten. Parkplätze wurden immer knapper, und das Fehlen einer Regulierung führte zu teils chaotischen Zuständen. Seine Idee war also eine Maschine, die die Parkzeit begrenzen und so die Umschlaghäufigkeit der Parkplätze erhöhen sollte. So schwer man es heute glauben mag: Die kommunalen Zusatzeinnahmen standen damals noch nicht im Vordergrund. Es ging um eine Problemlösung.
Empathie ist in den meisten Fällen etwas Positives und zeichnet Lebewesen aus. Der Künstlichen Intelligenz fehlt bislang die Emotionalität und die Fähigkeit empathisch auf Menschen zu reagieren. Oft wird dieser Skill als eine der nächsten, wichtigen Stufen hin zu einer Super-Intelligenz bezeichnet. Das New Yorker Startup Hume hängt die Messlatte nicht so hoch, sondern versucht sich mit dem „Empathic Voice Interface“ an einer dialogbasierten KI, die Emotionen der Menschen analysiert und versteht. Nicht wie bislang gekannt auf Basis von Videobildern, sondern primär anhand ihrer Stimme. Die Lösung eignet sich also auch für eine telefonische Seelsorge oder Notrufnummern. Die KI kann allerdings auch zu Überwachungszwecken und einem in Europa meist unzulässigem Scoring verwendet werden. In der Episode 160 der Turtlezone Tiny Talks -in Zusammenarbeit mit dem ChatGPT Expertenforum- sprechen Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz über diese neuen Fähigkeiten der Künstlichen Intelligenz und fragen „Wie sozial wird empathische KI?“. Denn eins ist klar: Jenseits der Klärung von Voraussetzungen für einen rechtskonformen Einsatz der Technologie, erscheinen die Perspektiven für einen Einsatz in den Segmenten Pflege, Betreuung, Seelsorge und Prävention sehr vielversprechend zu sein. Gleichzeitig können Sicherheitsbehörden profitieren. Schnell ist man dann aber auch bei Szenarien, in denen eine Hotline unbemerkt zur „Scoring“-Antenne wird und zu einer modernen Form des Lügendetektors mutiert. Die zugänglichen Testversionen des EVI sind beeindruckend, die Zukunft der KI von Human wird aber auch davon abhängen, ob man ein eigenes Geschäftsmodell entwickeln kann oder zum schnellen Übernahmekandidaten eines Tech-Giganten wird.
Etwas mehr als vier Jahre ist es nun her, dass wir mit der Covid19-Pandemie konfrontiert waren, Jens Spahn zum Krisen-Minister wurde und plötzlich Virologen und Epidemiologen sich tagtäglich als Protagonisten in Pressekonferenzen und Talkshows wiederfanden. Die Zeit war geprägt von einer Achterbahnfahrt aus Restriktionen und Lockerungen – in einem föderalen Flickenteppich mit einem Wettstreit der Ministerpräsidenten. Die resultierende gesellschaftliche Spaltung sitzt tief und obwohl die Politik die Pandemie im Frühjahr 2023 offiziell für beendet erklärt hat, bleiben Enttäuschungen, Vorwürfe und Verschwörungstheorien. Auch wenn viele Bürger diese Erlebnisse gerne vergessen wollen und neue Krisen die Tagesordnung bestimmen, so ist doch klar, dass eine Aufarbeitung nicht nur aussteht, sondern wertvoll für die Gesellschaft wäre. Der heutige Gesundheitsminister Karl Lauterbach bekräftigt dies und sieht das Parlament auf dem Fahrersitz, nicht die Bundesregierung. Sein Vorgänger Spahn hat dagegen seine ambivalente Rolle, vor allem das milliardenschwere Maskendebakel, anscheinend schon vollumfänglich verdrängt und tritt heute als forscher Oppositions-Pitbull auf. In dieser Gemengelage, in der eine proaktive parlamentarische Aufarbeitung -auch um für die Zukunft zu lernen und besser zu werden- noch nicht wirklich in Sicht ist, tauchen umfänglich geschwärzte Akten des Robert-Koch-Instituts auf. Eingeklagt nach dem Informationsfreiheitsgesetz von einem eher unbekannten Onlinemedium und sogleich Steilvorlage für alle Kritiker der damaligen Coronapolitik. Diese Kritiker wiederum sind heterogener als Impfgegner und Querdenker. Es gibt für jede der damaligen Maßnahmen gleich mehrere Seiten der Medaille, Befürworter und Kritiker. In allen Schattierungen. Und auch diejenigen, die anerkennen, dass in der Ausnahmesituation Politik und Wissenschaft ihre Rolle finden mussten, Fehler passieren können und jeder sein Bestes versucht hat, sind interessiert daran zu erfahren, wie damals in den Gremien diskutiert wurde. Karl Lauterbach hat das RKI formell für die Schwärzungen in Schutz genommen, verspricht aber zeitnah eine deutlich entschwärztere Variante. Es gilt kein weiteres Vertrauen aufs Spiel zu setzen und nicht wieder in eine Defensive zu geraten. Egal, ob die Akten wirklich zum Skandal dienen oder sich die Verdachtsmomente der Kritiker als Luftnummer entpuppen. Blockieren und Wegducken ist keine gute Idee.
„30 Minuten ChatGPT“ ist das neue KI-Buch von Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz, das auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt worden ist und am 28. März im GABAL Verlag erscheint. Das kompakte Buch vermittelt anschaulich und praxisorientiert das nötige Basiswissen rund um ChatGPT und Künstliche Intelligenz. Die Leserinnen und Leser erfahren dabei mehr über die Fähigkeiten und Arbeitsweisen von KI und erhalten souveräne Fertigkeiten, um in idealer Weise mit ChatGPT zu interagieren. Gebert und Schwartz erklären zudem, welche Regulierung jetzt europaweit in Kraft tritt und wie man sich als Business-Anwender die Fähigkeiten der KI risikofrei und rechtskonform zunutze machen kann. Künstliche Intelligenz ist kein Hype, sondern wird in Zukunft tiefgreifende Auswirkungen auf unser Arbeits- und Privatleben haben. Gerade für den deutschen Mittelstand und die öffentliche Verwaltung ist es daher wichtig, sich jetzt mit den Grundlagen der KI auseinanderzusetzen.
Happy birthday! Heute vor 205 Jahren wurde Henry Tate in Charley, Lancashire geboren. Er war erfolgreicher Zucker-Unternehmer und zugleich Kunstliebhaber und Mäzen. Und er ist der Erfinder des Zuckerwürfels! 1878, mit 59 Jahren revolutionierte er den Zuckerhandel mit den kleinen, süßen Würfeln. Henry Tate war bekannt für sein soziales Engagement und seine philanthropischen Bemühungen. Er spendete erhebliche Summen an wohltätige Zwecke, darunter Krankenhäuser und Bildungseinrichtungen. Sein größtes Vermächtnis ist aber sicher die Gründung der Tate Gallery im Jahr 1897, ermöglicht durch seine Schenkung von 65 Gemälden und den finanziellen Mitteln für den Bau des Museums. Das war kurz vor seinem Tod. Tate verstarb am 5. Dezember 1899. Tates Vision war es, der Öffentlichkeit Zugang zu Kunst zu verschaffen und das Verständnis und die Wertschätzung für britische Kunstwerke zu fördern. Viele London-Besucher kennen Tate Britain und seit 2000 vor allem Tate Modern, am Südufer der Themse in einem umgebauten Kraftwerk.
2024 startet mit einigen Tech-Innovationen, die weit mehr sind als ein Gadget-Hype. Nach 14-Tagen-Ruhm für die Apple Vision Pro Brille ist plötzlich Sora in aller Munde. Und damit ein weiterer Quantensprung in Sachen Generativer KI. Noch nie haben prompt-basierte KI-Videos so beeindruckend realistisch und nach Hollywood ausgesehen. Zumindest auf den ersten Blick. Mittlerweile ist die Suche nach Fehlern in den ersten Samples von Sora zum neuen Sport geworden. Und es wird schon gestritten, ob diese „Halluzinationen“ bei der Generierung bald korrigiert werden können. Aber ist Sora eigentlich dafür gedacht, die perfekte Szene für einen Blockbuster zu generieren? Das Handelsblatt zitiert Wieland Brandel, einen Forscher am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, mit der Festellung, dass „Oberstufenschüler mithilfe von Sora in zwei bis drei Jahren Kinofilme produzieren“ können. Klar, er will damit vor allem das Potenzial der KI betonen – aber defokussieren diese Art Analysen nicht schon wieder? OpenAI hat diesmal ganz bewusst Kreativ-Profis angesprochen und im Visier. Und für die kann dieses Tool auch ohne die große Disruption ein sehr wertvolles Werkzeug sein.
16 Tage Neujahrsfest sind vorbei und Chinas Menschen starten hoffnungsvoll in das Jahr des Holz-Drachen. Yang ist angesagt. Die Drachenenergie, gepaart mit der Kraft des Holzes, bringt die perfekte Dynamik für die persönliche Entfaltung – aber auch beste Voraussetzung für die Umsetzung von ambitionierten politischen Projekten oder wirtschaftlichen Erfolgen. Das mag man glauben oder nicht. Der chinesische Kalender und die Astrologie in Asien sind mehr als esoterische Spinnerei. Denn sie sind tief verankert in einer der größten Handelsmächte der Welt. Ein Drache ist immer Yang. Eine Ziege immer Yin. Yang wird dem Planeten Sonne zugeordnet, Yin dem Mond. Und was hat das mit uns zu tun? Sehr viel, denn nach eher pessimistischen Wirtschaftsnachrichten aus dem Reich der Mitte und Headlines, die zu niedrige Geburtenraten beklagen und damit fast schon ein Aussterben Chinas orakeln, stehen die Zeichen im Jahr des Holz-Drachen wieder für Selbstbewusstsein und Erfolg. Eine Magnet-Schwebebahn, die schneller als ein Flugzeug fährt, sind dann keine utopischen Projekte.
Rosenmontag! KI-Deutschland feiert in den närrischen Hochburgen am Rhein. Alaaf und Helau! Und in der Tat sind die Künstliche Intelligenz und ihre charmante Schwester, die Kölsche Intelligenz, schon seit Wochen Thema fast jeder Büttenrede im Sitzungs-Karneval – und heute nun auch bei den großen Zügen. So schnell findet Zukunfts-Technologie Einzug in die Brauchtums-Kultur. Zeitgleich beglückt uns Apple mit einem neuen Computer, einem räumlichen Computer aka Vision Pro Brille. Und deren stolze Early Owners posten im Fließband-Mode nette Selfies, die aussehen, als ob „stylischer Skifahrer“ als Karnevalskostüm des Jahres trendet. 25 inspirierende Podcast-Minuten, gleichermaßen für die ausgelassenen Narren wie auch für den gepflegten Karnevals-Muffel geeignet. Überall, wo es Podcasts gibt.
Seit heute Nacht ist der XXL-Bahnstreik der GDL vorzeitig beendet und kurz vor Karneval beginnen Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und Bahn. Einer unserer wichtigsten geteilten Verkehrsträger rollt vorerst wieder. Mehr oder weniger zähflüssig oder flott rollen auch heute die prominentesten Vertreter der Individualmobilität, die Autos. 138 Jahre nachdem Carl Benz ein Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb zum Patent angemeldet hat. Aber gibt es wirklich eine echte Vision der Mobilität der Zukunft, einen Masterplan mit effizienter Verzahnung der Verkehrsträger? Oder nur ein Flickwerk an Maßnahmen um Symptome zu beeinflussen. Vor fünf Jahrzehnten malten Kinderbücher ein Bild der mobilen Zukunft mit autonom fahrenden Kapseln und Magnetschwebebahnen. Dies erscheint heute utopischer als damals.
Das neue Jahr beginnt wieder im Zeichen der KI. Von der DLD in München bis hin zum World Economic Forum in Davos dominiert die Künstliche Intelligenz die Keynotes und Diskussionspanels auf den Bühnen. OpenAI-CEO Sam Altman prognostiziert in Davos: „Wir werden alle auf einer etwas höheren Abstraktionsebene arbeiten. Wir werden Alle Zugang zu viel mehr Möglichkeiten haben. Aber wir werden immer noch Entscheidungen treffen. Sie werden mit der Zeit immer mehr in Richtung Kuratierung gehen - aber dennoch werden wir Menschen die Entscheidungen darüber treffen, was in der Welt passieren soll. Nicht die KI.“ Für die neue Episode 152 der Turtlezone Tiny Talks haben Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz die Vorträge und Impulse auf den wichtigsten Konferenzen zu Jahresbeginn begleitet und stellen die bemerkenswertesten KI-relevanten Impulse in den Fokus. Und sie fragen, welche Rolle „elitäre“ Events mit vergleichsweise hohen Zugangshürden für die notwendige gesellschaftspolitische Debatte spielen sollten und wieviel politische Weichenstellungen heutzutage auf Inner-Circle-Treffen von Politik, Industrie und Lobbyisten erfolgen.
Kreuzfahrten erfreuen sich weltweit hoher Beliebtheit. Wir blicken auf die Boom-Branche und die Trends. Das Motto „Immer größer!“ scheint vorzuherrschen, wenn man die Nachrichten von immer weiteren Superlativen bei den neuen Kreuzfahrtschiffen verfolgt. Mittlerweile investieren die Reedereien rund eine Milliarde Dollar in jedes ihrer neuen Super-Schiffe. Der Markt diversifiziert und die Branche bemüht sich ein immer breiteres Publikum anzusprechen, mit ganz unterschiedlichen Urlaubsinteressen. Auch Individualisten kommen mittlerweile auf ihre Kosten und sogar Solo-Reisende, die lange Zeit teuer zuzahlen mussten. Doch kann das funktionieren? Und natürlich gibt es bei allen Erfolgsmeldungen auch kritische Stimmen und die Reedereien stehen vor mehrfachen Herausforderungen. Der Druck zu emissionsärmeren Antrieben, mehr Ressourcen-Bewusstsein und effektiverer Abfallvermeidung ist groß. Die Ansprüche der Gäste an attraktive Inklusiv-Packages ist angesichts des Wettbewerb-Drucks hoch und gleichzeitig steigen die Einkaufspreise für Lebensmittel und Getränke und natürlich die Betriebskosten.
Das Team von Turtlezone Tiny Talks hat einen Grund zu feiern: 150 Podcast-Episoden mit einem spannenden Themen-Mix aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft und heute wieder mit einer Sendung zur Künstlichen Intelligenz. In Zusammenarbeit mit dem ChatGPT Expertenforum. Die Verhandlungs-Teams im Trilog zum europäischen AI Act haben ebenfalls einen Grund zu feiern. Ende vorletzter Woche führte ein Verhandlungs-Marathon zur politischen Einigung. Nun sieht alles danach aus, dass spätestens Anfang Februar die finalen Textfassungen vom Europaparlament und dem Europäischen Rat angenommen und verabschiedet werden können.
Zwei Jahre stand der Vorwurf im Raum, dass Rockmusiker Gil Ofarim in einem Luxushotel in Leipzig antisemitische Diskriminierung erfahren musste. Nicht etwa, weil die Staatsanwaltschaft noch in diese Richtung ermittelt hat, im Gegenteil, sondern weil Ofarim und seine Anwälte noch bis zum Prozessbeginn im November 2023 bekräftigt haben, dass dem Sänger aufgrund einer Davidstern-Kette der Check-in verweigert worden wäre. Das emotionale Instagram-Video von Ofarim ging am 5. Oktober viral und schlug wie eine Bombe ein. Zwei Jahre später gesteht er wortkarg vor dem Landgericht Leipzig, dass dies eine Lüge war. Sowohl der Vorsitzende Richter der großen Strafkammer wie auch der Anwalt des von Ofarim beschuldigten Hotelmanagers, der als Nebenkläger auftrat, waren dennoch hocherfreut über das späte Geständnis. Nach offizieller Lesart ist damit der Rechtsfrieden wieder hergestellt. Wirksamer als durch ein Urteil, gegen das Revision möglich gewesen wäre. Das Geständnis und die Entschuldigung erfolgte nicht spontan oder von tiefstem Herzen, sondern war Bedingung für einen Deal, der zuvor in häufigen Prozesspausen ausgehandelt worden war. Ofarim drohte durchaus eine Haftstrafe ohne Bewährung. Im Netz kursiert gerade viel Kritik an einem vermeintlich zu milden Prozessausgang und der Vorwurf eines Promi-Bonus für Ofarim. Viele dieser Kommentare sind aber ebenso faktenfrei wie zwei Jahre zuvor der Erregungs-Tsunami gegen Hotelmanager Markus W. und das Westin Hotel in Leipzig. Die Erregung im Netz erfolgt in immer höherem Tempo. Von einer Erregungs-Ökonomie zu sprechen ist sicherlich nicht zu verwegen.
Warum trennte sich OpenAI in einer Hauruck-Aktion von Ex-CEO Sam Altman? Wo liegen die möglichen Gründe für ein Zerwürfnis und ein gestörtes Vertrauensverhältnis und wer sind die treibenden Kräfte im Verwaltungsrat?
Der britische Informatiker Alan Turing, bekannt für den Turing-Test und die Turingmaschine, arbeitete ab Ende der 30er Jahre in Bletchley Park an der Entzifferung der mit der Rotor-Chiffriermaschine Enigma verschlüsselten deutschen Funksprüche. Der Landsitz in der Nähe von London war ein wichtiger Sitz von Militär und Geheimdienst. Er spielt in zahlreichen Filmen und Agentenromanen eine zentrale Rolle. Heute befindet sich dort das Nationale Computer-Museum Großbritanniens. Bletchley Park? Genau! Vor wenigen Tagen trafen sich an diesem symbolträchtigen Ort zahlreiche hochrangige Regierungsvertreter aus Europa, den USA und China mit Unternehmern wie Elon Musk und Sam Altman. Mit dabei viele KI-Verantwortliche der Länder, aber auch die unvermeidliche Flut an Lobbyisten. Kamala Harris folgte der Einladung ebenso wie Ursula von der Leyen. Den deutschen Kanzler vertraten Robert Habeck und Volker Wissing als KI-Doppel-Wumms. Eingeladen hatte den illustren Kreis der britische Premier Rishi Sunak. Der erste „AI Safety Summit“ ist für ihn eine Art Coup – denn er hat ambitionierte Pläne für Großbritannien als „wahre“ Heimat der Künstlichen Intelligenz.
Was haben ein Sparschwein, die Deutsche Bahn, Markus Söder, Julian Reichelt, WELT.TV und Fridays For Future gemeinsam? Die neue XXL-Episode der Turtlezone Tiny Talks gibt Antworten. Die Podcast-Episode 146 thematisiert den heutigen 99. Geburtstag des Weltspartags. Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz erinnern an die internationale Geschichte des Sparschweins und debattieren die heutige Bedeutung des Impulstags für das Sparen und den verantwortungsvollen Umgang mit Geld. Für die Boomer-Generation und ältere Semester war der Weltspartag zu Kinderzeiten ein freudiger und spannender Tag. Und heute? Spoiler: Die heutige Anmoderation mit dem Rückblick auf die wichtigsten News und Debatten der letzten Woche kann man mit Fug und Recht als extralang bezeichnen. Denn die Themen der Woche erfordern Tiefgang statt Erregungs-Kultur und Clickbait-Headlines. Apropos Clickbait – natürlich hat das arme Sparschwein nichts mit der „Edelfeder“ Reichelt zu tun! 55 spannende Podcast-Minuten!
Gibt es im Spannungsfeld zwischen Naivität sowie kindlicher Freude an der Generativen KI und andererseits dystopischer Untergangsstimmung anhand der vermeintlich bevorstehenden Machtübernahme der Künstlichen Intelligenz auch noch einen visionären und konstruktiven Blick auf die KI? Manchmal kann man daran zweifeln, aber natürlich gibt es nicht wenige Unternehmen, Institutionen und auch Regierungen, die an einer Zukunfts-Gesellschaft mit Künstliche Intelligenz arbeiten, statt sich nur auf smarte Tools und überraschende Features zu reduzieren. Dennoch haben wir einen gemeinsamen Nenner, einen Aspekt, der jeder KI-Debatte und Vision zugrunde liegen sollte: Die Frage nach den Ethischen Grenzen.
Licht ist Leben. Jedes Lebewesen, ob Mensch, Tier oder Pflanze, liebt es und braucht es. Bis auf einige wenige geheimnisvolle Tiefsee-Bewohner. Vom Biorhythmus der Tiere und ihrer Orientierung an der Sonne, ihrer inneren Uhr und ihrem Sonnen-Kompass, können wir einiges lernen. Arbeitsplatzforscher und Bürodesigner haben längst herausgefunden, dass es uns Menschen sehr gut tut, wenn wir uns an der Natur und den Tieren ein Beispiel nehmen. Draußen verändert sich die Wellenfrequenz des Lichts während des Tages. Im Büro dagegen gibt es oft monotones, sie sagen „schlechtes“, Licht. Das menschliche Auge hat zum Beispiel Blaurezeptoren, die den Bläuegrad messen und über den Abbau des Hormons Melatonin unsere innere Uhr takten. Ein niedriger Melatonin-Spiegel ist quasi der Müdigkeitsausschalter, der morgens unsere Triebwerke hoch fährt und uns jung, frisch und leistungsfähig macht. All das kommt bei „schlechter“, monotoner Kunstbeleuchtung durcheinander. Eine Lösung können sogenannte Biolux-Leuchten sein, die eigentlich für Reptilien wie Schildkröten entwickelt worden sind. Am Ende empfehlen Experten tageslichtdynamische Beleuchtungssysteme, die den Lichtwechsel draußen auch ins Büro und nach Hause holen.
KI-generierte Deepfake-Bilder und -Videos werden immer perfekter und lassen sich von Laien kaum mehr erkennen. Im Kontext werden meist Negativ-Beispiele genannt, zum Beispiel jüngst die künstlich erzeugten Nacktbilde spanischer Schülerinnen. Doch die Technik dahinter findet umgekehrt genauso Einsatz, wenn aus Selfies und Schnappschüssen Bewerbungsbilder im Kostüm oder Anzug generiert werden, wenn historische Persönlichkeiten zu neuem, animierten Leben erweckt werden, die Medizintechnik hyperrealistische Dummies erzeugt oder die Entertainment-Industrie gescannte Schauspieler in Blockbustern agieren lässt. Das macht die Regulierung komplex, denn die Technologie will niemand per se verbieten. Es geht um den Einsatz, der ohne Einwilligung in Rechte Dritter eingreift, um Identitätsdiebstahl, Täuschung und Betrug sowie um die Frage einer Kennzeichnungspflicht. Dennoch sind die Gefahren von Deepfakes nicht von der Hand zu weisen.
Wir kennen das ja alle in der Eventberichterstattung: „Vor ausverkauften Rängen“ ist ein beliebtes Wording für erfolgreiche Veranstaltungen. Und „Vor wenigen Zuschauern“ leitet meist einen mitleidigen Bericht oder einen Verriss ein. Das gilt bei Sport und Kultur, aber natürlich auch bei Kongressen. Voll ist gut, leer ist frustig. Dabei kann es viele Gründe für leere Plätze geben. Auch in der überfrachteten Organisationsdramaturgie des jeweiligen Events. Spannend auch, mit welchem Aufwand Bilder und Videos erzeugt werden, die zeigen wie das Publikum mit Begeisterung dem Redner lauscht. Und umgekehrt sieht man immer häufiger auf Sozialen Medien Bilder, die mit leeren Reihen die geäußerte Kritik an einer Veranstaltung unterstreichen. Das erinnert an den klassischen Streit um hohe oder niedrige Teilnehmerzahlen bei Demonstrationen. Bilder setzen den Rahmen, Worte und Inhalte, Leistungen und Darbietungen stehen nicht für sich alleine. Wobei der Zusammenhang oft reichlich konstruiert ist – so wie bei den Zuschauerquoten im TV. Wenn der Tatort am Sonntag nicht gefällt, dann fühlen sich die Menschen bestätigt, wenn die Einschaltquote -laut der Zeitung am nächsten Tag- gering war. Was in Wirklichkeit ebenfalls viele Gründe haben kann. Doch wie sieht es in der Politik aus? Finden die wichtigen Debatten wirklich immer im vollen Plenarsaal statt und sind die Reden dann „flammend“, „mitreißend“ oder „zeichensetzend“, wenn möglichst viele wichtige Menschen gebannt lauschen. Oder zählt in der Politik doch eher die Botschaft und der Anlass? Ist die Rede unseres Bundeskanzlers bei der Generaldebatte der Vereinten Nationen weniger wert, weil er zu später Stunde in einen sehr leeren Saal blicken musste? Und bröckelt die Solidarität mit der Ukraine, weil bei der Rede von Volodimir Selenskyi ebenfalls nicht nur der russische Außenminister, sondern viele weitere Staatenlenker und Delegationsvertreter fehlten? Wohl kaum, denn über die Nachrichtenticker werden ja die Statements und Forderungen übermittelt. Und dennoch scheut das Fernsehen eine vermeintliche Bild- und Wortschere. Und so sah man bei Scholz nur wenige Kameraschnitte, die im Gegenschuss einzig auf die anwesenden deutschen Vertreter mit Annalena Baerbock zoomten. Und zur Rede vom ukrainischen Präsidenten konnte man bei Nachrichtenbeiträgen sogar Schnittbilder eines vollbesetzten Saals sehen, die leider nicht der Wirklichkeit entsprachen. Haben die Bilder so eine Kraft? Muss ein Bericht über eine starke Rede auch zwingend ein großes Auditorium zeigen?
„Remote Biometric Identification“, also bestimmte Formen der Gesichts- und Identitätserkennung mittels KI, der Nutzung für ein Social Scoring oder die Nutzung der Künstlichen Intelligenz und der biometrischen Daten für eine Profilbildung von interessierter Seite, sind Schwerpunktthemen in den Abstimmungen des Europäischen Artificial Intelligence Act und werden -so der Plan- als Teil der Risikoklasse „Inakzeptables Risiko“ unzulässig sein und damit einem Verbot auf dem Gebiet der europäischen Union unterliegen. Die EU nimmt mit ihrem AI Act weltweit eine Vorreiterrolle ein und der risikobasierte Ansatz mit verschiedenen Risikoklassen erlaubt eine feinabgestufte Regulierung. Die Herausforderung liegt aber im Detail und in der Abgrenzung. Der EU AI Act wird für den europäischen Markt und die Nutzung von KI-Anwendungen und KI-generierten Inhalten innerhalb der EU gelten. Damit betrifft das Gesetz zwar weltweit Unternehmen, die in Europa tätig sind und es kommt nicht auf den Standort des Servers oder den Sitz des Unternehmens an. Dennoch können europäische Bürgerinnen und Bürger über das grenzenlose Internet natürlich auch KI-Dienste von ausländischen Anbietern in Anspruch nehmen können, die von sich aus nicht den europäischen Markt adressieren. Und es wird europäischen Entwicklern möglich sein, in Europa nicht zugelassene und verbotene KI-Systeme für Anwendungen in Drittmärkten anzubieten. Ziel der Gesetzgebung ist vielmehr den Einsatz risikobehafteter KI-Lösungen zu regulieren. Daher gelten die Regelungen dann sowohl für Anbieter als auch für Nutzer, also auch für Privatpersonen, die sich in der Europäischen Union aufhalten. Und als Anbieter sind rechtlich nicht nur Software- oder IT-Unternehmen zu verstehen, sondern vor allem auch Betreiber bis hin zu Behörden.
Heute vor 50 Jahren durften sich die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen über Zuwachs freuen. Am 18. September 1973 gab es gleich zwei neue Mitglieder. Nachzügler, denn Länder wie Indien, der Iran und der Irak – aber auch Haiti und die Dominikanische Republik sind alle bereits seit 1945 UN-Mitglied. Auch Ecuador und El Salvador. Die beiden Neu-Mitglieder hatten jeweils schon länger Ambitionen, im Kreis der internationalen Diplomatie Platz zu nehmen und anerkannt zu werden, aber der Kalte Krieg hatte die Aufnahme bislang verhindert. Und so brauchte es viele Jahre, viel Diplomatie und auch die Entspannungspolitik eines Willy Brandt bis es soweit war. Vor einem halben Jahrhundert wurden zeitgleich die BRD und die DDR UN-Mitglied. 26 Jahre zuvor war der 18. September ebenfalls Kalenderdatum eines Ereignisses, dass seither weltweite Relevanz hat. 1947 wurde die Central Intelligence Agency gegründet – der wohl größte und aktivste Geheimdienst der Welt, der nicht nur über ein riesiges Budget und ein immenses Technologiearsenal verfügt, sondern auch über ein ungewöhnlich weitreichendes Mandat. Die CIA verfügt sogar über einen paramilitärischen Arm und nicht ohne Grund haben ihre Operationen in Konflikt- und Krisenregionen -bis hin zu Regierungsstürzen- immer wieder für viel Aufsehen und kritische Stimmen gesorgt. Und Hollywood viel Stoff gegeben für Agententhriller.
Die Künstliche Intelligenz bewegt Unternehmen. Die, die schon heute ein enormes Potenzial und Chancen identifiziert haben. Und auch diejenigen, die noch -in Sachen KI- ein eher diffuses Zukunftsbild haben, Risiken und Herausforderungen sehen und sich Sorgen machen, bei einer KI-Revolution abgehängt zu werden. Gespräche mit Unternehmern vermitteln ein sehr heterogenes Bild an ersten KI-Erfahrungen und Wissensstand. Dabei zeigt sich, dass manche Unternehmen bereits über eine KI-Strategie verfügen und sich vielfältige Wettbewerbsvorteile erhoffen während andere die Künstliche Intelligenz eher generativ und als arbeitssparendes IT-Werkzeug ansehen.
Meteorologisch haben wir uns letzten Freitag vom Sommer verabschiedet – obwohl uns eine ganze Woche mit wohligem Sommerwetter bevorsteht. Der Kalender dagegen gewährt uns noch fast drei Wochen, bevor am 23. September der Herbst anfängt. Es gab die letzten Jahrzehnte aber noch ein drittes, untrügliches Indiz für Sommer, Sonne, Ferienzeit – das Sommerloch! Gemäß Definition ist dieses Sommerloch die Reaktion von Medienschaffenden auf die nachrichtenarme Zeit. Und heute? In Zeiten einer völlig überhitzen Aufmerksamkeitsökonomie und einer Event- und Nachrichtenflut rund ums Jahr? Die Löwen-Wildsau aus Kleinmachnow bekam nur wenige Tage Ruhm. Ganz anders als damals der Kaiman Sammy oder die Schnappschildkröte Lotti. Und Nessie schafft es immerhin seit 1975 regelmäßig in die Schlagzeilen. Wie steht es also um das gute, alte Sommerloch? Traditionell ja auch die saisonale Chance für politische Hinterbänkler und vor allem Lobbyisten. Aber heutzutage sorgen ja Influencer und Kreatoren auf Social Media ganzjährig für schrägen Content. Wer hat da noch Muße für den Schwan Petra, den Wels Kuno oder die Kuh Yvonne? Insbesondere, wenn dann noch Leute wie Aiwanger und Lindemann die Chancen auf ein wenig Rampenlicht streitig machen.
Angesichts der immer mächtigeren Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz zur fotorealistischen Bild- und Videogenerierung, und auch zur Manipulation, ist es spannend sich Gedanken zu machen, wie man verantwortlich mit den technischen Möglichkeiten umgehen und Missbrauch sowie Fake-Bilder und Videos erkennen oder noch besser verhindern kann. Ein Verbot von KI-Tools bringt da -nach aller Erfahrung- ebenso wenig wie die Unsitte, die Verantwortung einfach auf Facebook & Co abzuwälzen. Schließlich sind die größten Bildmanipulatoren in der Geschichte oft im Auftrage von Regierungen und Herrschern aktiv gewesen. Und Geheimdienste stoppt man nicht mit Gesetzen. Klar, es gibt natürlich auch die Entwicklung von Tools, die immer besser darin werden, Bildfälschungen zu entdecken - aber das ist wieder eher etwas für Forensiker, Ermittler oder Investigativ-Journalisten. Ein naheliegender Schritt wäre die Kennzeichnungspflicht von Bildern und eine Vorgabe, welche Angaben und Daten unter dem Bild stehen müssen. Aber das ist in vielen Fällen -rein produktionstechnisch- nicht praktikabel. Realistischer erscheint die Pflicht zu einfach auslesbaren Metadaten. Bei Erzeugung und mit Eintrag bei jedem Bearbeitungsschritt. Eine Verpflichtung aller Kamera- und Scanner-Hersteller, so wie die Softwarehersteller von Bildverarbeitungslösungen und auch von KI-Tools zur Verwendung einheitlicher Metadaten und zur Protokollierung in der Blockchain klingt verwegen. Dieser Ansatz hätte aber einen klaren Vorteil. Derzeit macht immer noch jeder was er will und zu viele Tools erlauben die Manipulation. Da könnte dann auch der Gesetzgeber ansetzen: Wer Metadaten absichtlich manipuliert, begeht eine Straftat. Auch das ist viel realistischer und einfacher als fortschrittliche Technologien und KI-Lösungen verbieten zu wollen.
Seit mehr als 11 Jahren kämpft Kim Dotcom gegen seine Auslieferung in die USA. In Neuseeland sind vor kurzem zwei seiner Mitstreiter und Programmierer von Megaupload zu zwei Jahren und sieben beziehungsweise sechs Monaten Haft verurteilt worden. Ein dritter Weggefährte ist mittlerweile verstorben. Die beiden Verurteilten haben sich, Medienberichten zufolge, in gewissem Umfang für schuldig bekannt und man spekuliert, dass Mathias Ortmann und Bram van der Kolk mittlerweile mit dem FBI paktieren. Gegen Strafminderung. Kim selber, der mit beiden ja auch den ebenfalls erfolgreichen Nachfolgedienst Mega initiiert hat, will weiterkämpfen und gibt sich milde. In Tweets und Medienzitaten zeigt er sich nicht verärgert über Ortmann und van der Kolk, sondern betont, dass er den beiden nichts vorwerfe. Ihnen sei eine angedrohte Haftstrafe von 185 Jahren erspart geblieben und sie seien des Kampfes müde. Kim Dotcom sieht die milden Urteile als Beleg, wie schwach die Rechtsposition der USA sei. Und er kann sich vorstellen, dass seine Partner in Crime nur kurze Zeit hinter Gitter verbringen und weiter für Mega arbeiten können. Kim Dotcom, alias Kimble, alias König Kimble der Erste, „Herrscher des Kimperiums“, alias Kim Tim Jim Vestor und geboren in Kiel als Kim Schmitz, bleibt erstmal im Fadenkreuz der Strafverfolger. Finanziell gelohnt haben sich Megaupload und Mega für ihn, und er scheint trotz der drohenden Mega-Strafe und trotz der eingefrorenen Vermögenswerte mit seiner Familie vergleichsweise schöne und luxuriöse Zeiten zu verleben.
„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Aber ein Bild hat auch ein unglaublich manipulierendes Potenzial.“ Denn nicht alles auf dem Foto ist so, wie es scheint. Nicht jede Löwin ist eine Löwin! In der heutigen Episode der Turtlezone Tiny Talks geht es aber nicht um die Wildsau, sondern um die Lichtbildkunst. Dank Generativer KI, wie DALL-E oder Midjourney ist nichts mehr wie es war. Ist man technologiefeindlich, wenn man sich dem Abgesang auf Fotografen und Lichtbildkünstler entgegenstellt? Oder gilt die kritische Betrachtung eher den Leuten, die jetzt voller Begeisterung keinen Sinn mehr darin sehen ein Motiv vor Ort zu erleben, in Szene zu setzen und liebevoll in dem einen, starken perfekten Bild festzuhalten. Stattdessen bleibt man lieber vor dem Computer und feilt so lange am Prompt, bis ein Ergebnis dabei rauskommt, das zwar teilweise optisch faszinierend ist – dem aber die Seele fehlt. Die Authentizität. Das reale. Der Fotopurist würde sagen, dass das dieselben Leute sind, die bislang meinten, dass ein gute Bild nachträglich in Photoshop entsteht oder gar durch Filter und Apps am Smartphone. Doch Computerkunst und generative KI haben ihre Berechtigung. Kreative, die sich in die Künstliche Intelligenz reinfuchsen und mit Hilfe von Midjourney, DALL-E oder Leonardo faszinierende Bilderwelten erzeugen, sind nicht das Problem. Eher diejenigen, die noch nie fotografieren konnten und auch kein Bildkunstwerk mit Hilfe von Photoshop oder KI jemals hinbekommen. Die aber nun Fotografen mit der Einstellung gegenübertreten: „Warum wollen Sie so viel Honorar? Warum soll ich Sie bezahlen? Das macht die KI doch mit 3 Klicks in 5 Minuten!“ Denn genau so werden die KI-Tools von selbsternannten Experten auf Social Media gehyped.
Vor mehr als 11 Jahren fand die hollywoodreife Razzia auf dem Dotcom Mansion in Neuseeland statt. Seitdem kämpft Kim Dotcom, alias Kimble, alias König Kimble der Erste, „Herrscher des Kimperiums“, alias Kim Tim Jim Vestor und geboren in Kiel als Kim Schmitz, gegen seine Auslieferung in die USA. Kim Dotcom polarisiert und ist wahlweise als lautstarker Selbstvermarkter, als Hacker oder Sicherheitsberater, als wegen Insiderhandels Verurteilter oder auch als erfolgreicher Gründer von Megaupload und Mega in Erinnerung. Für die Unterhaltungsindustrie der USA und den Copyright-Schützern gilt er als eine Art Staatsfeind. Immer noch drohen ihm viele Jahre Haft in den USA und schützt ihn -noch- sein Status als Resident in Neuseeland. Er lebt auf einem der teuersten Anwesen bei Auckland und es wäre sehr einfach, ihn als großmäuligen, latent „betrügerisch“ veranlagten, Internet-Tausendsassa abzutun. Das wird der Person Kim Dotcom aber nicht gerecht, finden Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz. Denn es gibt auch die andere Seite des Kim Schmitz. Den Kämpfer für das freie Internet, den kreativen Macher mit Hang zum Perfektionismus und den politischen Aktivisten. Und nicht zuletzt den Familienvater Kim.
Eine typische KI-Anwendung in der Kriminalitätsbekämpfung ist die Vorhersageanalyse, die komplexe Algorithmen verwendet, um aus großen Datensätzen Muster und Trends zu erkennen. Dies kann dazu beitragen, kriminelle Aktivitäten vorherzusagen und proaktive Maßnahmen zu ergreifen. Viele von uns erinnert das an die US-Fernsehserie „Person of Interest“ aus dem Jahr 2012. Ein Milliardär und Programmierer entwickelt nach 9/11 ein auf Künstlicher Intelligenz basierendes Überwachungssystem für die US-Regierung, das die Bürger rund um die Uhr ausspioniert und endlose Überwachungskameras mittels Gesichtserkennung auswertet. Ziel ist die Verhinderung geplanter Straftaten. Die Prävention ist dabei Rechtfertigung für das Ausspionieren der Bürger. Zudem werden Straftaten in relevant und irrelevant kategorisiert. Terror-Anschläge mit potenziell vielen Todesopfern priorisiert das System, einfache Morde oder sonstige Delikte werden zwar erkannt – aber ignoriert. Schon während die TV-Serie in mehreren Staffeln lief war es ständig eine Gratwanderung zwischen Science Fiction und Dokumentation – wie Produzent Jonathan Nolan erklärt, der betont, dass sich die Serienmacher stets um den wissenschaftlichen Status Quo der Künstlichen Intelligenz bewusst waren, dem Sender und den Zuschauern aber den Plot etwas stärker als Fantasie verkaufen mussten als notwendig. Und heute? Hat die ominöse „Gotham“-Lösung des börsennotierten US-Unternehmens Palantir ähnliche Eigenschaften? Warum hat das Bundesverfassungsgericht deren Einsatz im Februar unter bestimmten Aspekten für verfassungswidrig erklärt? Und warum brennen Sicherheitsbehörden weltweit trotzdem für „Gotham“ – auch in einigen deutschen Bundesländern?
Heute ist der weltweite „Plastic Bag Free Day“, also der plastiktüten-freie Tag. Sind die nicht längst verboten? Im Supermarkt lachen uns doch seit Jahren Papiertüten an, die schon von weitem schön umweltfreundlich aussehen. Den Naturschutzbund Deutschland freut das nicht wirklich, denn -so der NABU- eigentlich alle Ersatzmaterialien für Plastiktüten verlagern die Umweltprobleme nur. Das Motto sollte heißen: „Vermeiden statt ersetzen!“. Statistisch gesehen werden Einkaufstüten nur 25 Minuten lang genutzt. Einwegtüten sind so betrachtet dem Mehrwegbeutel immer unterlegen - egal aus welchen Materialien sie gefertigt sind. Eine Gesamt-Ökobilanz kommt aber auch zu überraschenden Ergebnissen: Und nach dieser Sichtweise sind Papiertüten und Baumwollbeutel ökologisch nicht wirklich besser als Plastiktüten, wenn sie nicht mehrfach genutzt werden. Gängige Papiertüten sind fast immer aus Frischfasern und die Zelluloseherstellung äußerst energie- und wasseraufwändig. Und auch der Baumwollbeutel bekommt sein Fett weg - wegen hohem Wasserverbrauch und starkem Pestizideinsatz. Andererseits sind die zusätzlichen Belastungen durch Plastik, das sich schlecht kompostieren lässt, unübersehbar. Auch in unseren Meeren. Verstärkt wird das Problem der fast zwei Milliarden Einweg-Einkaufstüten, die alleine deutsche Verbraucher jedes Jahr in Anspruch nehmen, durch die gigantische Flut an dünnwandigen Obst- und Hygiene-Beutelchen, die bis heute nicht verboten sind und weltweit längst zur Müllplage geworden sind.
Auf der gestern zu Ende gegangenen „Paris Air Show“ lag ein Augenmerk der Luftfahrtindustrie auf den zunehmenden Herausforderungen eines wirtschaftlichen Luftverkehrs und strengeren Umweltnormen. Die Künstliche Intelligenz bietet sich dabei als Schlüsselwerkzeug an - von der Konstruktion neuer Flugzeugmodelle bis hin zur Optimierung von Betriebsabläufen und Emissionsreduktion. Luftfahrt und KI ist ein Thema in der Episode 131 der Turtlezone Tiny Talks – in Zusammenarbeit mit dem ChatGPT Expertenforum. Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz thematisieren außerdem die jüngste Finanzierungsrunde für das ambitionierte Startup Mistral AI, die Unterstützung von UN-Generalssekretär Antonio Guterres für die Idee einer internationalen KI-Aufsichtsbehörde und die wichtigsten Herausforderungen für die Entscheider in Unternehmen, um die Risiken von KI zu minimieren und die maximalen Chancen zu realisieren.
Der Airbus A380 sollte die Boeing 747 beerben und eine Erfolgsgeschichte für Großraumverkehrsflugzeuge schreiben. Je nach Bestuhlungskonzept mit theoretisch über 850 Passagieren. Die Entwicklung begann in den 90er-Jahren und beim Jungfernflug 2005 definierte Airbus in Sachen Effizienz und Komfort Maßstäbe in dieser Kategorie und zuerst sah alles danach aus, dass sich die ambitionierten Erwartungen erfüllen. Wichtige Flughäfen in den Metropolen dieser Welt waren bereit die speziellen Gates zu schaffen und renommierte Fluggesellschaften wie Emirates setzten auf den A380. Der Boeing Dreamliner dagegen sollten die zweistrahligen Bestseller und Arbeitstiere der Lüfte beerben – und das mit modernster Technik, viel Verbundstoffen für geringes Gewicht und damit äußerst niedrigem Verbrauch und mit viel, viel Komfort für die Passagiere. Auch dieses, mindestens ebenso ambitionierte Projekt, musste dann aber mit vielen Herausforderungen kämpfen.
Am Donnerstag vergangener Woche war der „World Ocean Day“ der Vereinten Nationen und das diesjährige Motto lautete „Die Gezeiten ändern sich!“. Dieser jährliche Aktionstag dient dazu, auf die Bedeutung der Ozeane als Lebensraum und Lebensgrundlage für den Planeten aufmerksam zu machen und den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Meere zu fördern. Die Meere bedecken über 70 Prozent der Erde. Der Ozean ist unsere Lebensquelle - die der Menschen und aller anderen Organismen auf der Erde. Denn der Ozean produziert mindestens 50 Prozent des Sauerstoffs auf unserem Planeten, beherbergt den größten Teil der biologischen Vielfalt und ist die Hauptproteinquelle für mehr als eine Milliarde Menschen auf der Welt. Ganz zu schweigen davon, dass der Ozean auch für unsere Wirtschaft von zentraler Bedeutung ist. Heute sind 90 Prozent der Großfischpopulationen dezimiert und die Hälfte der Korallenriffe zerstört. Wir entziehen den Meeren mehr, als sie wieder auffüllen können. Wir alle kennen zudem die bedrückenden Bilder von Plastikmüll und andere Verschmutzungen und von den Tieren, die darunter leiden oder sterben. Für die neue Episode 129 der Turtlezone Tiny Talks, in Zusammenarbeit mit dem ChatGPT Expertenforum, gehen Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz der spannenden Frage nach wie Künstliche Intelligenz bei der Rettung und Erhaltung der Ozeane beitragen kann. Zum Beispiel bei der Identifizierung und Quantifizierung von Verschmutzung, bei der intelligenten Reinigung und natürlich bei der Überwachung der Population von Meeresbewohnern.
Vor genau 140 Jahren fand die Jungfernfahrt des Orient-Express von Paris nach Konstantinopel statt - und es war ein Meilenstein für das gepflegte Reisen in Kontinentaleuropa. Der belgische Bankier und Unternehmer Georges Nagelmackers war während einer Reise in die USA so begeistert von den Pullman-Zügen, dass er die Idee verfolgte Schlaf- und Luxuszüge auch in Europa einzuführen. 1874 gründete er die CIWL, die „Compagnie Internationale des Wagons-Lits“. Die Pionierleistung lag aber nicht nur im Komfort der Restaurant- und Schlafwagen, sondern vor allem in der Logistik – in der Etablierung eines Bahn-Netzwerks quer durch Europa. Am 5. Juni 1883 verließ dann ein Zug, der aus sieben Wagen bestand - darunter zwei Schlafwagen, ein Speisewagen und vier Gepäckwagen - den Ostbahnhof von Paris. Und es war der Beginn einer eindrucksvollen Reise durch Kontinentaleuropa, die in Rumänien endete. Von dort aus setzten die Passagiere ihre Reise per Fähre und Pferdekutsche fort, bevor sie mit dem Dampfschiff nach Konstantinopel gelangten. Diese Reise dauerte einige Tage und war für die damalige Zeit trotzdem sehr schnell. Es war eine ehrgeizige Reise, die das goldene Zeitalter des Zugreisens einläutete. Und ab 1889 konnte man dann von Paris über Süddeutschland, Wien und Budapest mit dem Orient-Express in einer Direktverbindung bis ins heutige Istanbul reisen. In etwa 80 Stunden.