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Thema: Die Schweinehaltung entzweit die Gemüter: Wie lange noch sollen Vollspaltenböden in Österreichs Schweineställen erlaubt sein? Das sind Böden aus Beton mit Spalten, durch die Kot und Urin fallen können. Tägliches Ausmisten ist nicht nötig. Die Tiere haben allerdings keine extra Liegeflächen und auch kein Stroh. Für neue Ställe sind solche Böden schon verboten - für bestehende Ställe war eine Übergangsfrist bis 2040 vorgesehen, die hat der Verfassungsgerichtshof nun aufgehoben.
Das Schweizer Stimmvolk wird bald über die Massentierhaltungs-Initiative abstimmen. Die Initiative verlangt mehr Auslauf und mehr Liegeflächen, kleinere Gruppen- und Bestandesgrössen, schärfere Importrestriktionen und eine Tierhaltung, die den Vorgaben des Biolandbaus von 2018 genügt. Der Bauernverband wehrt sich gegen die Initiative: Sie sei unnötig, denn schliesslich gehören die Schweizer Tierhaltung und die Tierschutzbestimmungen zu den weltweit fortschrittlichsten. Schon jetzt wird deutlich, dass unter dem Brennglas des Abstimmungskampfes ein paar wenige und immergleiche Argumente übrig bleiben. Damit die vertiefende Debatte nicht zu kurz kommt, widmen wir uns in der fünften Staffel von Agrarpolitik – der Podcast deshalb dem lieben Vieh. Wir gehen der Frage nach, wie wir als Gesellschaft mit Tieren umgehen, welche Politik wir für Tiere machen und was eigentlich gut wäre - für uns und für die Tiere. Auftakt macht Ruedi Zweifel, Direktor vom Geflügel-Kompetenzzentrum Aviforum in Zollikofen BE. Er erklärt uns, dass die Höchstbestände agrarpolitisch hergeleitet wurden, warum es die ideale Gruppengrösse nicht gibt, und warum heute nur noch wenig Hühner regelmässig im Auslauf stehen (das war früher besser). Folge aufgezeichnet am 11. Januar 2021
#18 - Die heutige Business Class ist besser als es die First Class vor mehr als 15 Jahren je war. Absolut flache Liegefläche, mit Tür, viele Ablageflächen und und und. Da es jede Menge neue Sitze gibt und ihr uns gefragt habt, geben wir unsere Meinung zum Besten.Aber was macht einen guten Business Class Sitz aus?Damit Du von unserem Wissen profitieren kannst, kannst du ein mindestens 60 minütiges und vor allem auf dich zugeschnittenes Punkte, Meilen, Status Coaching buchen. Nach dem Call bekommst du ein Jahr Zugang zu dieser Gruppe und zahlst so nur 10 Euro pro Monat und kannst sofort profitieren. Hier ist nun der Link zu deinem neuen Punkte,Meilen und Status Deals.Der Consulting Link - https://FTCircle.as.me/Basic oder unterstütze uns auf Patreonhttps://www.patreon.com/FQTTVMY SOCIALSWhatsApp - https://wa.me/message/H4VQT6XX7L6WJ1FACEBOOK | Lars F Corsten - https://www.ftcircle.com/g4pyFACEBOOK | FQT.TV - https://www.ftcircle.com/d1alFACEBOOK | FTCircle - https://www.ftcircle.com/fumiTWITTER | Lars F Corsten - https://www.ftcircle.com/2xrhINSTAGRAM | Lars F Corsten - https://www.ftcircle.com/55fsLINKEDIN - https://www.ftcircle.com/ck8iClubhouse - @LFCorsten
Kennst du bereits Nicolai Christ? Er ist seit 20 Jahren ein international gefragter Speaker, Trainer, Coach und Hochschul-Dozent zu den Themen Vertrieb und Führung. In diesem Experteninterview spricht Oliver Albrecht gemeinsam mit Nicolai Christ über die Themen Führung, Vertrieb und wie man einen Vielfliegerstatus erhält. Gemeinsam sprechen Sie darüber "Warum Sie lange Strecken Business Class fliegen und warum das besser für die Gesundheit ist". Nicolai Christ ist Hochschul-Dozent unabhängig seines Speaker-Business Der studierte Wirtschaftsinformatiker und MBA hat mit Menschen aus mehr als 50 Ländern aller fünf Kontinente intensiv an deren Leistungssteigerung gearbeitet und inspiriert heute als wertvoller Impulsgeber und Experte für Selbstführung tausende Seminar- und Vortragsteilnehmer. Seine ungewöhnliche Mischung aus fundierter Ausbildung in verschiedenen Disziplinen und erfolgserprobter Praxiserfahrung ist so einzigartig wie seine kreative, provokante und motivierende Art in seinen Vorträgen und im Umgang mit seinen Klienten in Trainings und Coachings. ,‚Mit Spaß zur maximalen Leistungssteigerung‘' ist sein Credo, die Nachhaltigkeit seine Mission. Als Experte begleitete Nicolai die Digitalisierung in der Telekommunikationsbranche Dabei blickt er als Verantwortlicher für den Aufbau verschiedener Vertriebsorganisationen direkter und indirekter Absatzkanäle auf eine umfangreiche Expertise in der erfolgreichen Führung schlagkräftiger Vertriebseinheiten zurück. Er selbst sagt im Interview, dass die Zeiten von VUCA zu Zeiten der frühen Telekommunkations-Ausbauphasen stärker spürbar waren. Er begleitete viele Jahre die Prozesse rund um Industrie eines Börsennotierten Telekommunikationsunternehmen. Dabei bereiste er viele Länder und erflog sich dadurch recht schnell einen Status bei der deutschen Lufthansa, welchen er bis heute schätzt, so sagt er. Nicolai Christ | Foto: Oliver Albrecht Vielfliegerstatus und Business-Class Komfort für mehr Gesundheit Die beiden Experten verbindet im Gespräch eine große Leidenschaft: Das Fliegen und darüber sprechen die beiden auch in dieser Podcastfolge und dem Experteninterview. Beide sind sich einig, dass lange Strecken mit einem Flugzeug idealerweise via Business Class zurückgelegt werden. Der Grund so Nicolai Christ ist simpel: "Wenn du am Zielort nach 10 Stunden ankommst, bist du eh fertig, dann kannst du aber die Zeit im Flugzeug nutzen zum schlafen". Der Einwand folgt zugleich für jene die eine Strecke von Frankfurt nach NewYork fliegen, denn hier hat Nicolai sein Geheimnis ausgepackt: "Bei einem Tagflug von Frankfurt nach NewYork, mache ich meine E-Mails und dann komme ich an und alles ist erledigt." Der Vielfliegerstatus so Oliver Albrecht, ist für jene sehr sinnvoll die gerne mal mehr Gepäck dabei haben: "Für uns als Kamerateams ist das sinnvoll, denn wir können unser Gepäck dank dem Status direkt verdoppeln, dadurch sparen wir enorme Kosten auf langen Strecken". Beide sind sich einig, dass ein Business-Class Ticket immernoch teurer ist als ein normale Economy Ticket, jedoch lediglich Sitzqualität/Liegefläche und mehr Gepäck den Aufpreiss wert ist. Dazu Nicolai: "Mir ist es wurscht ob ich von einem Kunststoff-Teller oder Porzellan esse im Flugzeug, es geht lediglich um meine Gesundheit - der Rücken dankt es einem". https://www.youtube.com/watch?v=7OBbCH7E8e0 Das Experteninterview mit Oliver Albrecht & Nicolai Christ bei Youtube Im interview sprechen die beiden auch über das neue Seminarformat von Nicolai, welches in Q1 2021 anlaufen wird. Eine neue Form von Events will der gebürtige Berliner ins Leben rufen, dafür hat er sich Experten und Profis aus der Gesundheitsbranche für das Event gesichert. Wenn du noch ein gutes Seminar für 2021 suchst, dann findest du mehr Informationen darüber auf der Webseite von Nicolai Christ in den Shownotes. Link zum Seminar von Nicolai Christ: www.nicolaichrist.com/2021/
Rund einen Drittel unseres Lebens verbringen wir schlafend. Die Matratze spielt daher eine wichtige Rolle und sorgt im Idealfall dafür, dass wir uns gut erholen. Wir sollten sie gut pflegen und wohl überlegt auswählen. Wann ist Zeit für eine neue Matratze? * Sicher, wenn man nicht mehr gut schläft oder wenn man sich am Morgen gerädert fühlt. * Aus hygienischen Gründen sollte man seine Schlafunterlage aber alle 8 bis 10 Jahre wechseln. Denn: Pro Jahr absorbiert eine Matratze circa 170 Liter Schweiss und nimmt rund 500 Gramm Hautschuppen auf. Nicht zu vergessen, die Milben, die sich einnisten. Welche Matratze ist geeignet für mich? Ein Pauschalrezept gibt es nicht, der Matratzenkauf ist vor allem Geschmacksache. Jedes Modell, jede Ausführung hat Vor- und Nachteile. Allein auf die Härtegrade kann man sich nicht verlassen. Zumal jeder Hersteller dafür eigene Definitionen hat. Die Hauptfragen, die man sich stellen muss: * Bin ich Rücken-, Seiten- oder Bauchschläfer? * Bin ich zierlich oder kräftig gebaut? * Wie ist mein Bettklima? Schwitzte ich eher nachts? Oder friere ich? * Habe ich körperliche Probleme? (z.B. Rückenschmerzen) Im Idealfall lässt man sich von einer Fachperson beraten. Die verschiedenen Matratzentypen und ihre Vor- und Nachteile: * Federkern (Stahlfedern in Stofftaschen eingenäht) Vorteile: Gut für Schwitzer, da sie die Feuchtigkeit gut transportieren, passen sich gut dem Körper an. Nachteile: Geringe Wärmeisolierung, mit der Zeit können sich Kuhlen bilden, relativ schwer. * Schaumstoffmatratzen (Kaltschaum / Standardschaum) Vorteile: strapazierbar, leicht, gute Elastizität, gut geeignet für schwere Personen und für Personen, die eher frieren. Nachteile: Wärme und Feuchtigkeit kann zu Liegekuhlen führen, grosse Qualitätsunterschiede. * Viskoseschaum (mit Memory-Effekt) Vorteile: Passen sich der Körperform an, haltbar, wärmeisolierend. Nachteile: Bei Kälte erhärtet der Viskoseschaum oft zu einer Liegeschale, was das Bewegen erschwert. Für starke Schwitzer nicht geeignet. * Latexmatratzen Vorteile: Weich, gut haltbar, wegen ihrer Wärmeisolation gut geeignet für Frierer. Nachteile: Teuer, schwer, nicht zu empfehlen für Schwitzer. * Boxspringbetten Vorteile: Wegen ihrer Höhe erleichtern sie Hinlegen und Aufstehen, bei Topper aus Kaltschaum gute Wärmeisolierung (für Personen, die leicht frösteln) Nachteile: Schlechte Belüftung und schlechter Feuchtetransport, sperrig. (Quelle: Stiftung Warentest) Lassen Sie sich Zeit beim Probeliegen * Gehen Sie ausgeruht hin. Wer erschöpft ist, findet keine Matratze bequem. * Lassen Sie sich ausgiebig beraten. * Wünschen Sie keine Beratung, sollten Sie jemanden mitnehmen, der genau hinschaut, wenn Sie auf der Matratze liegen: In Seitenlage sollte die Wirbelsäule eine gerade Linie bilden. Liegt man auf dem Rücken, darf das Becken nicht zu tief einsinken, die natürliche S-Form der Wirbelsäule sollte erhalten bleiben. * Nehmen Sie sich viel Zeit. Legen Sie sich in Ihrer bevorzugten Schlafposition hin, drehen Sie sich hin und her, setzten Sie sich auf und legen Sie sich wieder hin. Nur so finden Sie heraus, ob Ihnen zu jederzeit wohl dabei ist. Und was, wenn die Matratze doch nicht passt? * Viele Anbieter bieten Probeschlafen zu Hause heute als Verkaufsargument an. Die Matratze kann dann bei Nicht-Gefallen ohne Probleme retourniert werden. * Ansonsten ist eine Rückgabe nur möglich, wenn der Anbieter sie akzeptiert. Klären Sie vor dem Kauf ab, ob es möglich ist und zu welchen Bedingungen. Lassen Sie sich dies schriftlich geben. * Bitte denken Sie dabei aber auch an die Nachhaltigkeit: Viele Matratzen – oder zumindest Teile davon – werden nach der Rückgabe entsorgt. Eher selten werden sie gereinigt und als Occasionsmatratzen wieder angeboten. Man sollte also gut wählen und nicht zig Modelle aufs Geratewohl ausprobieren. Tipps zur Matratzenpflege * Drehen und wenden: Drehen Sie Ihre Matratze mindestens alle drei Monate: Einerseits die Liegefläche nach unten, andererseits auch Kopf- und Fussteil wechseln. Letzteres jedoch nur, wenn die Matratze keine Zonen hat, die spezifisch auf die Körperteile abgestimmt sind. * Gut belüften: Legen Sie die Bettwäsche tagsüber ans Fussende, damit genug Luft an die Matratze kommt. Ausserdem sollte sie auch von unten her belüftet sein. Ein Nachteil von Boxspringbetten. * Regelmässig reinigen: Verwenden Sie einen schützenden Molton und waschen Sie diesen regelmässig. Viele Matratzenhüllen lassen sich heutzutage abnehmen. Sie sollte man alle 2 – 3 Jahre waschen oder reinigen lassen.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07
Das Ziel der vorliegenden Dissertation war, die Haltung adulter Hengste (≥ 3 Jahre) in Bayern anhand der "Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten" des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (2009) zu untersuchen. Neben der Frage, inwieweit die Bedingungen in der Hengsthaltung den Forderungen der Leitlinien gerecht werden, interessierte zudem, welche Auswirkungen verschiedene Management- und Haltungsbedingungen auf das Verhalten der Hengste gegenüber anderen Pferden und Menschen haben. Die Pferdebetriebe mit Hengsthaltung in Bayern wurden vorwiegend über das Internetportal "stall-frei.de" und über die Hengstverteilungspläne 2013 des Landesverbandes Bayerischer Pferdezüchter e.V. mit den Rassen Haflinger, Süddeutsches Kaltblut und Warmblut ausfindig gemacht. Insgesamt wurden bayernweit 101 Hengste auf 67 Pferdebetrieben mittels Fragebogen erfasst. Davon wurden zu 75 Hengsten auf 56 Betrieben zusätzliche Erhebungen bei einer Besichtigung der Hengsthaltungen bzw. der Pferdebetriebe durchgeführt. So konnten u.a. wichtige Daten zum Haltungssystem, wie die Größe der Boxen- bzw. Liegefläche und die Stallklimafaktoren, erfasst werden. Die Ergebnisse gewähren einen Einblick in die Haltungsbedingungen von adulten Hengsten in Bayern, zum Teil auch in die Struktur und das Management der Pferde(pensions)betriebe. Die Mehrzahl der Hengste (ca. 60 %) wird in Innen- und Außenboxen gehalten. Die Paddockboxenhaltung ist mit ca. 12 % und die Offenstall- bzw. Weidehaltung mit Artgenossen mit ca. 25 % vertreten. Fast ein Drittel der Hengste wird in Haltungssystemen gehalten, in denen die Boxen- bzw. Liegefläche die Empfehlungen der Leitlinien unterschreitet. Knapp über die Hälfte der untersuchten Hengste hat nie uneingeschränkten Sozialkontakt mit Artgenossen. Bei der Erfassung der Stallklimafaktoren interessierte vor allem die Ammoniak- und Staubkonzentration im Haltungssystem. In den Haltungssystemen mit Stroh als Einstreu wurden im Vergleich mit Sägespäne geringere Ammoniakkonzentrationen, jedoch höhere Staubkonzentrationen gemessen. In offener gestalteten Haltungssystemen wurden von beiden Messgrößen deutlich geringere Messwerte gemessen. Nach eigener Einschätzung der Besitzer zeigen 25,7 % der Hengste unerwünschtes Verhalten. Unter Berücksichtigung weiterer Ergebnisse der Befragungen zum Verhalten der Hengste zeigt fast die Hälfte aller untersuchten Hengste (n = 45) regelmässig unerwünschtes Verhalten gegen-über Artgenossen und/ oder im Umgang mit dem Menschen. Die statistische Überprüfung verschiedener möglicher Einflussfaktoren auf das Verhalten ergab, dass der aktuelle Sozialkontakt (p=0,005), das Alter der Hengste (p=0,01), die Sozialkontakte während der Aufzucht (p=0,02), das Haltungs-system (p=0,02) und die Möglichkeit zur freien Bewegung (Auslaufzeit) (p=0,046) einen signifikanten Einfluss auf das Verhalten der Hengste haben.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/07
Die Tiergerechtheit von Haltungssystemen für Milchkühe hat sich mit der Umstellung von Anbindeställen auf Boxenlaufställe seit den 1980er Jahren deutlich verbessert. Dennoch besteht weiterhin Handlungsbedarf und es werden verschiedene Systeme zur Beurteilung der Tiergerechtheit von Haltungssystemen entworfen. Die Basis dieser Bewertungssysteme können entweder indirekte Faktoren aus Stallbau und Management oder direkte Faktoren aus Tierverhalten und Habitus oder eine Kombination aus beiden sein. Ziel dieser Arbeit war es, den Verlauf der Entstehung von Sprunggelenksdekubitus zu beobachten und anhand der Ergebnisse zur Entwicklung eines sinnvollen Bonitursystems für die Sprunggelenks-gesundheit von Kühen beizutragen. Dieses Bonitursystem soll in Zukunft im Rahmen des aus direkten und indirekten Faktoren kombinierten Bewertungssystems „Cows and more – Was die Kühe uns sagen“ der Landwirtschaftskammer NRW Anwendung finden. Außerdem sollten Hinweise auf mögliche Ursachen für die Entstehung von Tarsalgelenks-dekubitus gefunden werden. Es wurden aus einem Bestand mit Deutschen Holsteins zwei Gruppen hochtragender Färsen nach voraussichtlichem Abkalbedatum ausgewählt und diese 53 Tiere wurden nach dem Abkalben über fünf Monate in einem zweiwöchigen Abstand bonitiert. Neben der Sprunggelenksgesundheit wurde auch der Body Condition Score (BCS) alle zwei Wochen erhoben, die Klauengesundheit wurde einmal beurteilt und bei 20 Tieren wurde über acht Wochen mittels spezieller Pedometer die Liegezeit gemessen. Bei allen Tieren wurde zu Beginn und Ende der Beobachtungszeit eine Blutprobe für ein metabolisches Übersichtsprofil genommen. Das Ergebnis dieser Studie war, dass vor allem an den seitlichen Sprunggelenksflächen Dekubitus im klassischen Sinne zu finden war. Die medialen Gelenksflächen waren so gut wie nie betroffen. Die dorsalen Fersenhöcker wiesen verletzungsbedingte Veränderungen auf, deren Ursache an anderer Stelle zu suchen ist. Als Ursache für den Dekubitus sind primär die Liegeflächen zu sehen, die aufgrund ihrer Härte, aber auch aufgrund der dünnen und wenig feuchtigkeitsbindenden Einstreu, zur Entstehung von Dekubitus beitragen. Im Rahmen von „Cows and more“ eignen sich vor allem die seitlichen Sprunggelenksflächen als Indikatoren zur Erfassung von Dekubitus-Problematiken. Der BCS könnte von Relevanz sein, die Streubreite der vorgefundenen BCS-Werte im untersuchten Bestand erlauben aber keine Aussage über die Korrelation. Andere Faktoren wie die Klauengesundheit und die Liegezeit spielen ebenfalls eine Rolle, ihre Bedeutung bedarf aber weiterer Abklärung. Insgesamt ist Dekubitus als ein multifaktorielles Geschehen zu betrachten; es kann am Ende der Beurteilung eines Bestandes durch „Cows and more“ nicht eine einzelne Antwort auf die Frage nach der Ursache für Dekubitus des Sprunggelenks stehen. Besonders wichtig ist auch die Beurteilung der Färsen und Rinder in den Jungviehställen, da das Problem „Dekubitus“ nicht erst im Milchviehstall beginnt.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Die angemessenste Art ein Pferd als soziales Wesen unter menschlicher Obhut zu halten, ist in der Gruppe mit Seinesgleichen. Dabei gilt der Offenlaufstall mit getrennten Funktionsbereichen (Mehrraum-Außenlaufstall mit Auslauf) als die tiergerechteste Haltungsform für Pferde (BMELV, 2009). Aus Gründen der Arbeits- und Kostenersparnis sowie zur Reduzierung der Keim- und Staubbelastung werden in jüngster Zeit vermehrt Gummimatten als Einstreuersatz in Liegehallen von Offenlaufställen eingesetzt. In vorliegender Arbeit sollte überprüft werden, ob Gummimatten (7,5 cm hoch, schaumstoffgefüllt; HIT-Softbed plus®) in Kombination mit minimaler Späneeinstreu als Liegeunterlage in Liegehallen von Offenlaufställen als tiergerecht beurteilt werden können. Darüber hinaus galt es zu klären, ob die Klimaverhältnisse in den Liegehallen trotz nicht saugfähiger Gummiunterlage den hygienischen Anforderungen des BMELVs (2009) an das Stallklima entsprechen. Dazu wurde das Liegeverhalten von einer repräsentativen Anzahl von 56 Pferden in einem Offenlaufstall mit getrennten Funktionsbereichen an jeweils 6 Tagen je Jahreszeit (Frühling, Sommer, Herbst, Winter) mittels kontinuierlicher Videoaufzeichnungen (n= 24 Tage) und zusätzlichen visuellen Direkt-beobachtungen (n= 60 Std) erfasst. Die Pferde hatten zum Liegen die Wahl zwischen folgenden drei Arealen: drei identisch ausgestatteten, jedoch unterschiedlich großen Liegehallen (mittig Gummimatten; Randbereich Späneeinstreu), einem Unterstand (Sand), sowie einem Sandplatz. Die Größe der Liegefläche in den drei Liegehallen (LH I 172 m², LH II und III jeweils 143 m²) entsprach den Anforderungen des BMELVs (2009). Unterstand und Sandplatz konnten zusätzlich von den Pferden zum Ruhen im Liegen genutzt werden. Ergänzend wurden folgende Einflussfaktoren auf das Liegeverhalten der Pferde erfasst: Tageszeit, Jahreszeit und Witterung sowie Alter, Stockmaß, Gewicht, „Body Condition Score“ und Rangordnung. Durchschnittlich ruhten lediglich 35,2 der 52,3 in der Anlage befindlichen Pferde (67,3%) pro Beobachtungstag im Liegen in den Arealen. Demzufolge nahmen viele Pferde nicht jede Nacht eine Liegeposition ein. Die Hauptliegezeit mit 72% der erfassten Liegephasen war zwischen 0 und 6 Uhr. Bezogen auf die vorhandene Liegefläche je Areal ergab sich lediglich eine 50%ige Maximalauslastung an gleichzeitig liegenden Pferden. Die Liegephasendauer variierte -unabhängig vom Areal- signifikant zwischen den Pferden (p=0,028) und darüber hinaus auch je Pferd (p
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
In der vorliegenden Arbeit sollte das Verhalten von Laborhunden untersucht werden, denen Enrichment in Form von Auslauf, bereichertem Auslauf oder in Form eines Podes-tes (1 m hoch) in ihrer Innenbox angeboten wurde. Dieses Podest hatte zwei, mit je einer Gummimatte ausgestattete Liegeflächen in unterschiedlicher Höhe. Beagle-Hunde (n=24) wurden in drei Gruppen (A, B, C) zu je acht Tieren eingeteilt. Die Hunde wurden immer paarweise in einer 1,43 x 8 m2 großen Innenbox gehalten, in der als Liegefläche ein Kunststoffbrett in einer Höhe von 30 cm im vorderen Boxenbereich an-gebracht war. Um das Verhalten der Tiere auszuwerten, wurden Videoaufnahmen erstellt und das Verhalten der Tiere wurde in verschiedene Kategorien eingeteilt. Als Aufzeich-nungs- und Auswertungsmethode wurde je nach Fragestellung die Fokustier- oder Scan-sampling-Methode sowie das Continuous- oder Instantaneous-Recording verwendet. In einer ersten Untersuchungsphase wurden alle Tiere zwei Wochen in ihrer Innenbox gefilmt (Kontrollphase). Dann durchliefen die Hunde weitere Phasen, in die sie immer zwei Wochen lang eingewöhnt wurden. Die Tiere der Gruppe A erhielten in einer Phase täglich eine Stunde gemeinsam Auslauf in einem eingezäunten, unbereicherten Areal. In einer weiteren Phase wurde für die Tiere der Gruppe A dieses Areal durch einen Hügel, Stellwände, ein überdachtes Podest, U-Steine aus Beton und weitere Gegenstände berei-chert. Die Tiere der Gruppe B wurden acht Wochen nach der ersten Untersuchungsphase nochmals in der unbereicherten Innenbox beobachtet um festzustellen, ob es Verhaltens-änderungen gab, die auf das Alter zurückzuführen waren. Die Gruppe C bekam in einer Phase ein Podest in den hinteren Teil ihrer Innenbox ge-stellt, welches es ihnen ermöglichte, in die Nachbarboxen und auf den Seitengang zu bli-cken. In einer weiteren Phase wurde das vorhandene Liegebrett entfernt und das Podest im vorderen Teil der Innenbox platziert, von welcher aus die Tiere den Versorgungsgang, in dem die Tierpfleger arbeiteten, beobachten konnten. Die Tiere, die täglich eine Stunde Auslauf bekamen (Gruppe A), waren im Auslauf signi-fikant aktiver (66 % der Beobachtungszeit) als in den Innenboxen (19 % der Beobach-tungszeit). Die Aktivität nahm durch die Bereicherung des Auslaufs nochmals signifikant gegenüber dem unbereicherten Auslauf zu (89 % der Beobachtungszeit), wobei die meis- 121 ten Enrichmentgegenstände von den Tieren stark genutzt wurden. So war der Hügel 25 Minuten, das Podest 7 Minuten und die U-Steine 19 Minuten pro Stunde in Benutzung. Die Tiere hielten sich nicht mehr so häufig im Bereich der Tore auf. Die Zeit des Aufent-halts an dieser Stelle sank von 60 % auf 44 % der Beobachtungszeit. Dies führte zu einer ausgeglicheneren Flächennutzung. Die Anzahl der Lautäußerungen war im bereicherten Auslauf (231 Mal pro Stunde) signifikant geringer als im unbereicherten Auslauf (721 Mal pro Stunde). In den Innenboxen sank bei den Tieren in der Phase mit täglich einer Stunde Auslauf die Aktivität signifikant gegenüber der Kontrollphase von 19 % auf 13 % der Beobachtungszeit. Ebenso spielten die Tiere, die regelmäßig Auslauf hatten, in der Innenbox signifikant weniger (1 % bei der Gruppe mit unbereichertem Auslauf, 3 % bei der Gruppe mit bereichertem Auslauf) als die Kontrollgruppe ohne Auslauf (4 %). Dies galt auch für das Erkundungsverhalten in den Innenboxen. So zeigten die Tiere ohne Auslauf 6 %, die Tiere die regelmäßigen, unbereicherten Auslauf hatten nur 4 % und die Tiere mit bereichertem Auslauf nur 3 % der beobachteten Zeit dieses Verhalten. Die Tiere, denen ein Podest zur Verfügung stand, nutzten es während 25 % der beobach-teten elf Stunden der Hellphase. Sie zeigten zu 15 % inaktives Verhalten auf dem Podest, 4 % der Zeit nutzten sie das Podest, um Dinge und Geschehnisse außerhalb ihrer Box zu beobachten. Bei der Gesamtaktivität der Tiere mit Podest gab es gegenüber der Kontroll-gruppe (20 %) keinen signifikanten Unterschied. Die sonstige Inaktivität stieg bei den Tieren mit Podest (23 %) gegenüber der Kontrollgruppe (19 %) signifikant an. Umge-kehrt verhielt es sich bei der sonstigen Lokomotion der Tiere (Kontrollgruppe 8 %, Gruppe mit Podest 6 %). In der Dunkelphase hielten sich die Tiere fast ausschließlich auf dem Podest auf (84 % der Beobachtungszeit). Dabei wurde von den Tieren nur die obere Liegefläche benutzt, die untere Liegefläche, die durch Seitenwände einen höhlenartigen Charakter aufwies, wurde von den Tieren kaum verwendet. Wurde ein Podest in den hin-teren Teil der Innenbox gestellt, so nutzten die Tiere das schon vorhandene Kunststofflie-gebrett zu Gunsten des Podestes weniger. Die Brettbenutzung sank signifikant von 40 % auf 21 % der Beobachtungszeit. Betrachtete man allerdings nur die Zeit des Aufenthaltes auf einer erhöhten Liegefläche, so blieb diese gegenüber der Kontrollphase fast gleich (41 % der Beobachtungszeit). Anders verhielt es sich, wenn das Podest in den vorderen Teil der Box gestellt wurde. In dieser Phase hielten sich die Tiere sehr viel mehr ihrer Zeit auf dem Podest auf (73 % der Beobachtungszeit). Bei den Tieren, die nach acht Wochen in den unbereicherten Innenboxen nochmals unter-sucht wurden (Gruppe B), zeigte sich, dass sie nun signifikant mehr Zeit damit verbrach- 122 ten, Dinge und Geschehnisse außerhalb ihrer Box zu beobachten und somit weniger Zeit auf der Kunststoffliegefläche verbrachten. So blickten die Hunde nun 24 % der Beobach-tungszeit aus der Box (verglichen mit 16 % vormals), der Aufenthalt auf dem Kunststoff-brett sank dagegen von 47 % auf 31 %. Die sonstige Inaktivität der Tiere stieg im Ver-gleich mit der Kontrollgruppe signifikant von 18 % auf 24 %. Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass ein bereicherter Auslauf den Tieren sehr viel mehr Möglichkeiten gibt, die bereitgestellte Fläche zu nutzen als ein unbereicherter Aus-lauf und aktives Verhalten fördert. Die stark reduzierten Lautäußerungen im bereicherten Auslauf weisen darauf hin, dass der Aufenthalt für die Tiere dort angenehmer war als im unbereicherten Auslauf. Ein Podest ist eine gute Bereicherung in Laborhundehaltungen. Es kann sowohl nachts als Ruheplatz dienen als auch tagsüber eine Aussichtsplattform darstellen, wenn es so platziert ist, dass die Tiere dadurch ein vergrößertes Blickfeld be-kommen und mehr Reize aufnehmen können. Dass die Hunde mit zunehmendem Alter auch ein größeres Bedürfnis nach weiteren Reizen und dem Kontakt zum Pflegepersonal haben, zeigten sie durch das vermehrte Beobachten von Geschehnissen außerhalb ihrer Box. Diesen Bedürfnissen sollte durch einen verstärkten Umgang der Pfleger mit den Tieren Rechnung getragen werden. 123