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Als Annette von Schlabrendorff 1985 zur Welt kam, war ihr Großvater bereits vier Jahre tot. Er war Rechtsanwalt und Richter am Bundesverfassungsgericht. Vor allem aber war Fabian von Schlabrendorff Teil des militärischen Widerstands gegen Hitler. Als Kind hat sie erst nach und nach von seinem Engagement gegen Hitler erfahren. Sie wurde von ihrem Vater zu Besuchen bei den Witwen ehemaliger Widerstandskämpfer mitgenommen, und musste in der Schule Referate über ihren Großvater halten. Heute ist die Geschichtslehrerin Mitglied im Vorstand der Stiftung 20. Juli 1944 und Mitverfasserin eines Manifests zum 80. Jahrestag des Umsturzversuchs. Matthias Bertsch hat mit ihr über ihren Großvater gesprochen und darüber, welche Bedeutung die Erinnerung an den Widerstand hat.
Nach dem gescheiterten Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 gingen die Nazis auf Rachezug. Die Verschwörer wurden hingerichtet – und ihre Familien in Sippenhaft genommen und auseinandergerissen. Der Zeitzeuge Wilhelm Graf von Schwerin von Schwanenfeld berichtet in dieser besonderen Folge darüber, was die Familien von den Umsturzplänen wussten und wie die Kinder die Gefangenschaft erlebten. Den weiterführenden Artikel zu Wilhelm Graf Schwerin von Schwanenfeld findet ihr unter diesem Link: https://www.welt.de/geschichte/article246462072/20-Juli-1944-Der-Sohn-der-den-Tod-seines-Vaters-traeumte.html "Aha! History – Zehn Minuten Geschichte" ist der neue History-Podcast von WELT. Immer montags und donnerstags ab 6 Uhr. Wir freuen uns über Feedback an history@welt.de. Produktion: Sebastian Pankau Redaktion: Wim Orth Impressum: https://www.welt.de/services/article7893735/Impressum.html Datenschutz: https://www.welt.de/services/article157550705/Datenschutzerklaerung-WELT-DIGITAL.html
Das Heute weiß nur noch wenig vom Gestern, und wer das aktuelle Zeitgeschehen betrachtet, sieht Geschichtsvergessenheit oder gar absichtsvolles Augen verschließen. Der Historiker Wolfgang Benz hat aktuell mit seiner Biographie über Johann Georg Elser ein Buch geschrieben, das erinnern soll an eine Einzelperson, der die persönliche Freiheit über alles ging und die aus Verzweiflung am Unrecht sein Attentat auf Hitler plante. Es scheiterte um wenige Minuten. Das Buch trägt geschichtliches Bewusstsein in das heutige Spannungsfeld von Freiheit und Widerstand. Andreas Engl hat das Buch rezensiert. Es ist bei C.H. Beck erschienen und kostet 27 Euro. Sprecher: Ulrich Allroggen
Ein Querschädel aus der Ostalb: Wolfgang Benz, Doyen der deutschen Zeitgeschichtsforschung, setzt dem Hitler-Attentäter Georg Elser ein würdiges Denkmal. Rezension von Günter Kaindlstorfer. C. H. Beck Verlag, 224 Seiten, 27 Euro ISBN 978-3-406-80061-0
Herbst 1944. Max Planck sitzt am Schreibtisch. 86 Jahre ist der Physiker und Nobelpreisträger von 1918 mittlerweile alt. Sein Leben lang hat Planck versucht, sich aus der Politik herauszuhalten. Doch nun wurde sein Sohn Erwin von den Nazis verhaftet. Ihm droht die Hinrichtung, da er zum Kreis der Hitler-Attentäter vom 20. Juli 1944 gehört. Gleichzeitig liegt Max Planck ein Gesuch der Reichskanzlei vor, er möge für eine Broschüre ein »Bekenntnis zum Führer« ablegen. Was soll Planck antworten? Was soll er schreiben? Kann er seinen Sohn vor dem Tode retten? Mit diesem Konflikt beginnt Steffen Schroeder seinen Roman »Planck oder Als das Licht seine Leichtigkeit verlor«. Schroeder beschreibt die Monate bis zum Kriegsende 1945 und die Personen rund um Max Planck. Da ist vor allen Dingen seine Freundschaft zu Albert Einstein, der mittlerweile in die USA emigriert ist. Schroeder hat penibel recherchiert. Dort, wo andere die tatsächliche Geschichte für einen Roman zurechtbiegen, bleibt Schroeder akribisch genau. Vieles scheint erfunden, wie eine fast lebensmüde Fahrt des berühmten Arztes Ferdinand Sauerbruch, der von Erwin Placks Frau Nelli begleitet wird. Sie ist ebenfalls Ärztin und kennt sich besser mit dem Automobil aus, als jeder Mann an Bord. Wir erfahren von Einsteins Sohn Eduard, der vom Vater vernachlässigt in Zürich in einer psychiatrischen Klinik sitzt. Steffen Schroeder ist den meisten sicherlich als Schauspieler bekannt. Neun Jahre lang spielte er den Kommissar Kowalski in er Serie »Soko Leipzig«. 2021 stieg Schroeder aus eigenem Wunsch aus der Serie aus, um sich neuen Projekten zu widmen. Unter anderem stellte er seinen Roman über Max Planck fertig, mit dem er sogar entfernt verwandt ist. Im Frühjahr 2023 ist Steffen Schroeder Stipendiat im Stuttgarter Schriftstellerhaus, wo er an seinem neuen Romanprojekt arbeitet. Wolfgang Tischer traf sich mit Steffen Schroeder im Stuttgarter Schriftstellerhaus und sprach mit ihm für den Podcast des literaturcafe.de über die Arbeit am Roman »Planck oder Als das Licht seine Leichtigkeit verlor«. Wie kam Schroeder zum Schreiben? Hilft der Beruf des Schauspielers, um sich in die Figuren hineinzufinden? Wie hält er es mit Wahrheit und Fiktion? Hören Sie das ausführliche Gespräch mit Steffen Schroeder im Podcast des literaturcafe.de. Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Der Podcast des literaturcafe.de ist zudem auf allen Podcast-Portalen wie Apple iTunes, Spotify oder Deezer zu hören und zu abonnieren. So verpassen Sie künftig keine Folge mehr.
Führer oder Familie? Diese Frage stellte sich dem Nobelpreisträger Max Planck 1944: Sein Sohn Erwin war als Hitler-Attentäter verhaftet worden. Der Deutsche Autor Steffen Schroeder erkundet in seinem aktuellen Roman den schwersten Moment in Max Plancks Leben – dokumentarisch dicht und erschütternd. * Max Planck war kein Nazi. Aber er verhielt sich dem Regime gegenüber opportunistisch, um in Deutschland weiterhin seine Wissenschaft betreiben zu können. * 1944 verhafteten die Nazis Plancks Sohn Erwin wegen dessen Beteiligung an der Verschwörung zum gescheiterten Hitler-Attentat vom 20. Juli und verurteilten ihn zum Tod. * Die Nazis verlangten von Max Planck, sich loyal zu Hitler zu erklären und bescherten ihm damit einen unmenschlichen Gewissenskonflikt. * Der deutsche Schriftsteller Steffen Schroeder unternimmt in seinem Roman «Planck oder Als das Leben seine Leichtigkeit verlor» eine literarische Spurensuche nach dieser tragischen Seite im glanzvollen Leben des Physikgenies. * Der Roman entwirft ein dokumentarisch dichtes und menschlich berührendes Kaleidoskop – sowohl von Plancks innerem Konflikt als auch von den damaligen Zeitumständen. Wichtige Rollen spielen dabei auch andere herausragende Figuren wie Albert Einstein oder der berühmte Arzt Ferdinand Sauerbruch. * Steffen Schroeder ist ein entfernter Nachkomme von Max Planck. Im Podcast zu hören sind: * Max Planck, Physiker * Steffen Schroeder, Schriftsteller * Dieter Hoffmann, Wissenschaftshistoriker Buchhinweise: * Stefen Schroeder: Planck oder Als das Licht seine Leichtigkeit verlor, Rowohlt Berlin 2022. (Hörbuch erschienen bei Hierax Medien) * Dieter Hoffmann: Max Planck. Die Entstehung der modernen Physik, C.H. Beck 2008. Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Ewald-Heinrich von Kleist ist im Juli 1944 bereit, sich mit Hitler in die Luft zu sprengen. Doch der Anschlag scheitert. Von Kleist überlebt die anschließende KZ-Haft. Nach dem Krieg gründet er die „Münchner Sicherheitskonferenz“. Vor 100 Jahren wurde er geboren.Von Christoph Vormwegwww.deutschlandfunk.de, KalenderblattDirekter Link zur Audiodatei
„Nau bens hald I“ heißt die Pop-Up-Oper der Heidenheimer Opernfestspiele über den Hitler-Attentäter Georg Elser, dessen Andenken man nach 1945 versuchte zu diskreditieren. Heute gilt er als ein einsamer Visionär, der durch sein Attentat den Krieg verhindern wollte – dem es aber nicht gelungen ist.
Claus Schenk Graf von Stauffenberg (1907-1944) war ein Widerstandskämpfer und Hitler-Attentäter. Diese Folge entstand in Zusammenarbeit mit dem SRB Bürgerradio im Städtedreieck.
Es fehlte nicht viel und der Neuenburger Maurice Bavaud hätte Hitler erschossen. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg sah er in Hitler eine Bedrohung für die Menschheit. Heute ist Bavaud jedoch weitgehend vergessen.
„Du sollst nicht töten“ – sollte das auch für den Hitler-Attentäter Elsner gelten? Aigner stellte in Frage, dass das Hitler-Attentat Sünde gewesen sei. Zur Strafe musste er ins KZ.
Ihr Gespür für gute Geschichten ist legendär. Elisabeth Ruge war Verlegerin und Lektorin. Heute betreibt sie ihre eigene Agentur. Stoff bietet auch ihre Familie: Ihr Großvater gehörte zum Kreis der Hitler-Attentäter vom 20. Juli 1944. Moderation: Britta Bürger www.deutschlandfunkkultur.de, Im Gespräch Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
Er war streitbar und umstritten, ein engagierter Autor, politischer Agitator und unbequemer Anwalt der historischen Wahrheit. Zur Erinnerung an Rolf Hochhuth liest Gert Heidenreich "Die Berliner Antigone", die Novelle vom Widerstand einer jungen Frau in Nazi-Deutschland. Und Rolf Hochhuth ist zu hören mit seinem Gedicht für den Hitler-Attentäter Georg Elser.
Am 9.04.1945 wird Georg Elser im KZ Dachau durch Genickschuss ermordet. Im November 1939 war sein versuchter Bombenanschlag auf Hitler, Göring und Goebbels knapp gescheitert, da die NS-Führungsmannschaft den Münchner Bürgerbräukeller kurz vor der Explosion verließ. Erst 1950 wird er offiziell für tot erklärt, seine Tat wurde lange verurteilt, uminterpretiert und erst spät anerkannt. // Von Georg Glasl/Sabine Reithmaier / Mit Mit Rainer Bock / Zither: Georg Glasl / Komposition: Georg Glasl/Peter Kiesewetter / Realisation: Georg Glasl/Arash Safaian/Cornel Franz / BR 2012 // Aktuelle Hörspiel-Empfehlungen per Mail: www.hörspielpool.de/newsletter
Am 8. November 1939, also vor 80 Jahren, detonierte im Münchner Bürgerbräukeller um 21.20 Uhr eine Bombe. Hätte der Mann, dem das Attentat galt, zu diesem Zeitpunkt den Saal nicht bereits verlassen gehabt, wäre die Weltgeschichte wohl anders verlaufen.
Warum haben die Kurden keinen eigenen Staat? | 1969: Willy Brandt wird Kanzler | DDR-Maßnahmen gegen West-Fernsehen | Rolf Hochhuth über den Hitler-Attentäter Georg Elser
Am 8. November 1939 führte Georg Elser im Münchner Bürgerbräukeller ein Bomben-Attentat auf Adolf Hitler und nahezu die gesamte nationalsozialistische Führungsspitze aus, das nur knapp scheiterte. Ulrich Chaussy zeichnet mithilfe des Historikers und Georg-Elser-Spezialisten Jürgen Zarusky ein Bild des Hitler-Attentäters. (BR 2017)
In dieser Episode erzählt euch Karol von einem Mann aus Württemberg, dem fern der Heimat beinahe ein geschichtsveränderndes Werk in München geglückt wäre. Heutzutage eher unbeachtet, hätte er den Lauf der Geschichte ändern und damit Millionen von Menschenleben retten können, wäre ihm nicht das Wetter dazwischen gekommen. Wenn ihr noch mehr zu dieser Person wissen möchtet, empfehlen wir euch folgende Werke: - Haasis, Helmut G.: "Den Hitler jag' ich in die Luft." Der Attentäter Georg Elser; eine Biographie, Berlin 1999. - Hoch, Anton: Das Attentat auf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller 1939, in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, 17 Jg., H. 4 (1969), S. 383-413. - Ortner, Helmut: Der einsame Attentäter. Georg Elser - Der Mann, der Hitler töten wollte, Darmstadt 2013. - Renz, Ulrich: Georg Elser. Alleine gegen Hitler, Stuttgart 2014. - Steinbach, Peter; Tuchel, Johannes: Georg Elser, der Hitler Attentäter, Berlin 2010. Des Weiteren sind folgende Webseiten sehr zu empfehlen, wenn man sich über die Hintergründe informieren möchte. Insbesondere die auf der Seite des Georg Elser Arbeitskreises zu findenden Verhörprotokolle sind einen Blick wert. http://www.georg-elser.de/dok/index.html http://www.georg-elser-arbeitskreis.de/index.htm Bewertet den Podcast bitte bei iTunes und anderen Verzeichnisses und lasst uns Feedback und Kommentare da. Ihr erreicht uns bei Facebook, auf Twitter und YouTube sowie telefonisch unter 0351/841 686 20 oder per Mail.
Gerade ist im Kino der Film „Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat“ angelaufen. Tom Cruise spielt darin die Hauptrolle. Gedreht wurde der Film hauptsächlich in Berlin. Viele der Schauspieler sind bekannte Deutsche. Ich selber werde ihn mir nicht ansehen – und zwar weil Tom Cruise die Hauptrolle spielt. Das ärgert mich. Denn eigentlich sollte der wunderbare deutsche Schauspieler Thomas Kretschmann die Hauptrolle spielen. Doch dann meldete sich Tom Cruise aus Hollywood und schnappte ihm die Rolle weg. Aber vielleicht ist Thomas Kretschmann heute froh darüber, dass er die Rolle nicht gespielt hat. Denn ich habe viele schlechte Kritiken über den Film gelesen. Dort wird vor allem kritisiert, dass der Film viele Tatsachen falsch darstellt. Historisch ist der Film also nicht korrekt. Außerdem scheint es ein typischer Hollywoodfilm zu sein mit vielen Explosionen, Spannung, Action und aufregender Musik. Ich finde in diesem Fall wäre es sinnvoller, eine Charakterstudie zu machen. Also genauer darauf einzugehen, was Stauffenberg gefühlt, gedacht und geplant hat. Was für ein Mensch er war. Ein paar Fakten will ich Euch hier erzählen. Sein voller Name war Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg. Daran merkt man also schon, dass er ein Adeliger war. Nach dem Abitur ging er zum Militär und machte dort Karriere. Er wurde Leutnant, Offizier und Oberst. Er heiratete 1933 seine Frau Nina und sie bekamen fünf Kinder. Politisch war Stauffenberg eher auf der konservativen Seite, war aber nicht gegen alles, was die Nationalsozialisten und der neue Reichskanzler Hitler beschlossen. Als der Zweite Weltkrieg begann, hatte er verschiedene Aufgaben. 1943 wurde er bei einem Angriff von Tieffliegern schwer verletzt – er verlor ein Auge, eine Hand und zwei Finger der anderen Hand. Immer mehr wächst in ihm der Wunsch, dem Nazi-Regime ein Ende zu machen. Angeblich schon seit 1941. Es gibt unterschiedliche Gründe, die immer wieder genannt werden. Nicht alle waren heldenhaft. Stauffenberg war offenbar gegen eine parlamentarische Demokratie und hatte wohl auch keine wirklich zukunftsweisenden Visionen. Dennoch arbeitete er mit weiteren hohen Militärs, die meisten von ihnen ebenfalls adelig, einen Plan aus, den Operationsplan Walküre. Mit diesem Plan wollte man gegen innere Unruhen kämpfen. Das war die offizielle Version. Aber in diesem Plan steckte ein Staatsstreich: Hitler sollte ermordet werden, wichtige Befehlshaber verhaftet. Stauffenberg selbst sollte das Attentat ausüben, dann aber eine andere Gruppe dafür verantwortlich machen. Zwei Mal versuchte Stauffenberg, Hitler zu töten – beide Male musste er sein Vorhaben abbrechen. Beim dritten Versuch deponierte Stauffenberg Sprengstoff in der Nähe von Hitler – bei der Explosion wurden vier Menschen getötet – Hitler und 19 weitere überlebten. Die Operation Walküre scheiterte, Stauffenberg und die anderen wurden verhaftet und erschossen. Hier in Deutschland wird viel über den Film mit Tom Cruise diskutiert. Zum einen wird kritisiert, dass ein Schauspieler, der offen Scientologe ist, den Hitler-Attentäter spielt. Zum anderen wird aber auch gelobt, dass durch diesen Film auf der ganzen Welt bekannt wird, dass es mutige Menschen wie Stauffenberg gab. Ihr kennt bestimmt auch die Geschichte der Geschwister Scholl (Film: Sophie Scholl - Die letzten Tage) die hier in München Widerstand gegen die Nazis geleistet haben. Wenn Euch Graf Stauffenberg und der Widerstand gegen Hitler interessiert, dann habe ich einen Tipp für Euch: Es gibt eine gute Seite des ZDF im Internet, also des Zweiten Deutschen Fernsehens, auf der man noch mehr über dieses Thema lesen kann. Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg43kurz.pdf