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literaturcafe.de – Der Podcast für Autoren und Leser und alle, die verrückt nach Büchern sind. Im Podcast des Cafes gibt es Tipps, Interviews, Berichte, Kurzgeschichten, Gedichte und Kritiken. English: literaturcafe.de (The Literature-Cafe) is a German website for authors and readers and everybody who is mad about books. You will find tips, interview, reports, short-stories, poems and reviews in our award-winning podcast. Entertaining informations for readers and writers.

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    • May 7, 2025 LATEST EPISODE
    • monthly NEW EPISODES
    • 43m AVG DURATION
    • 94 EPISODES


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    Jens Wawrczeck über »Psycho« und die Kunst des Sprechens

    Play Episode Listen Later May 7, 2025 48:53


    Jens Wawrczeck (Peter Shaw aus »Die drei ???«) hat »Psycho« eingelesen. Es ist der Roman, der von Alfred Hitchcock kongenial verfilmt wurde. Man denke nur an die legendäre Dusch-Szene. Im Podcast des literaturcafe.de spricht Jens Wawrczeck übers Sprechen, sein Projekt »Verfilmt von Alfred Hitchcock«, und er gibt Tipps, wie Autorinnen und Autoren ihre Texte besser vorlesen. Jens Wawrczeck ist eine feste Größe in der deutschen Sprecher- und Schauspielszene. Einem breiten Publikum ist seine Stimme vertraut, besonders als Peter Shaw in der Hörspielreihe »Die drei ???«. Doch Wawrczeck ist mehr als das: ein ausgebildeter Schauspieler mit jahrzehntelanger Erfahrung, der unzählige Hörbücher eingelesen und in vielen Hörspielen mitgewirkt hat. Im Podcast des literaturcafe.de gibt er Einblicke in seine Arbeit. Das Mikrofon hört jede Lüge Was unterscheidet Sprechen für das Mikrofon vom Schauspiel? Man müsse vor dem Mikro disziplinierter sein, da die Stimme hier das einzige Ausdrucksmittel sei, erklärt Wawrczeck. Das Mikrofon sei so klug, dass es jede Lüge höre – eine Herausforderung, die auch nach über 50 Jahren keine Routine sei. Trotzdem bringe er sich auch vor dem Mikro ganzkörperlich ein, denn man höre den Unterschied zwischen jemandem, der »nur« spricht, und einem Schauspieler, der sich hingibt. Man sei vor dem Mikrofon jedoch sehr sensibel und minimalistisch tätig. Für Autorinnen und Autoren, die ihre eigenen Texte vorlesen wollen, hat er einen klaren Rat: Seien Sie persönlich. Man müsse versuchen, sich hundertprozentig auf den Text einzulassen. Es gehe nicht darum, eine Emotion »anzurühren«, sondern bei sich zu bleiben. Je persönlicher man sei, je mehr man hinter dem Text stehe, desto überzeugender sei der Vortrag, sagt Jens Wawrczeck im Gespräch mit Wolfgang Tischer. Seine eigene Vorbereitung für ein Hörbuch gleiche dem Bemalen eines Manuskripts mit Farben und Geheimcodes für verschiedene Figuren und Stimmungen – man müsse sich im Text auskennen wie in einem Haus. Auf Hitchcocks Spuren: Von vergessenen Schätzen zu »Psycho« Aus dem Gefühl heraus, ein bisschen frustriert gewesen zu sein, dass er nicht immer die Texte lesen konnte, für die er brenne, gründete Wawrczeck sein eigenes Hörbuch-Label Audoba. Es sei »eine rein egoistische Leidenschaftsangelegenheit« gewesen, Audoba ins Leben zu rufen. Er sehe sich damit nicht als Konkurrent für etablierte Hörbuchverlage, sondern als sehr kleine Eisscholle auf einem großen Meer. Sein Herzensprojekt sei die Reihe »Verfilmt von Alfred Hitchcock«. Wawrczeck fand heraus, dass 42 der rund 50 Hitchcock-Filme auf literarischen Vorlagen basierten. 18 davon hat er bereits eingelesen, zum Teil musste er sie zunächst übersetzten lassen. Die aktuelle Produktion ist »Psycho«. Der Film von 1960 beruht auf dem gleichnamigen Roman von Robert Bloch aus dem Jahre 1959. Hitchcock habe sich die Rechte seinerzeit »quasi frisch aus dem Druckwerk« gesichert. 

    Self-Publishing im Wandel: Ein Gespräch mit Thorsten Simon von BoD

    Play Episode Listen Later Apr 28, 2025 30:10


    Die Anfänge von BoD Das Podcast-Gespräch wurde auf der Leipziger Buchmesse 2025 aufgezeichnet und bietet einen Einblick in die Welt des Self-Publishing und die Rolle von BoD. Die Idee zu BoD (Books on Demand) entstand bereits in den 1990er-Jahren im Hause des Buchgroßhändlers Libri, inspiriert von der neuen Digitaldrucktechnologie, dem sogenannten Print-on-Demand (PoD). Wie Simon erläutert, war das Angebot zunächst vor allem für Verlage gedacht, um Backlist- oder vergriffene Titel verfügbar zu halten. Weil Verlage neuen Technologien gegenüber oft zurückhaltend gewesen seien, habe man sich entschieden, die Dienstleistung auch Autorinnen und Autoren zugänglich zu machen. Offiziell wurde die Books on Demand GmbH am 1. Januar 2001 gegründet, doch der erste Titel – Die Hamburger Verfassung – erschien bereits 1998, als BoD noch ein internes Projekt war. Ein erster Beitrag darüber erschien im literaturcafe.de bereits 1999. Bücher in Auflage 1 zu drucken, galt damals als revolutionär. Von »Self-Publishing« sprach man zu dieser Zeit noch nicht, stattdessen vom »Selbstverlegen«. Wachstum und Umfang Schon früh weitete BoD seine Aktivitäten über Deutschland, Österreich und die Schweiz hinaus aus – zunächst nach Dänemark, später in weitere europäische Länder. Heute werden laut Simon europaweit über 70.000 Autorinnen und Autoren sowie 140.000 Titel über BoD veröffentlicht. Diese Zahlen zeigen, so Thorsten Simon, wie stark sich das Modell etabliert habe. Das Geschäftsmodell und die Entwicklung Grundlage des Erfolgs ist das Prinzip, Bücher erst bei Bestellung zu drucken. Ergänzt wird dieses Modell durch die Möglichkeit, E-Books selbst zu publizieren. BoD übernimmt dabei nicht nur den Druck, sondern auch Logistik und die Anbindung an den Buchhandel. In den Anfangsjahren hielten sich Verlags- und Autorenprojekte geschäftlich etwa die Waage, auch wenn durch die Digitalisierung von Backlist-Titeln mehr Verlagstitel im Katalog waren, so Simon. Die entscheidende Buchhandelsanbindung Dass Titel von BoD eine ISBN erhalten und im Verzeichnis Lieferbarer Bücher (VLB) gelistet werden, sei nur ein Aspekt der Sichtbarkeit. Viel wichtiger sei die Listung in den Katalogen der großen Barsortimente, über die der stationäre Buchhandel sowie zahlreiche Online-Shops beliefert werden. Bestelle eine Buchhandlung ein BoD-Buch, werde es in Bad Hersfeld gedruckt und über Nacht ausgeliefert. Die Produktions- und Lieferzeit liege derzeit bei zwei bis drei Tagen – eine Geschwindigkeit, die laut Simon den Erfolg von Print-on-Demand maßgeblich unterstützt. Druckqualität und Produktion Mit der vollständigen Übernahme der Produktion in Bad Hersfeld vor wenigen Jahren habe BoD wichtige Weichen gestellt. Investitionen in moderne Technologien hätten sowohl Tempo als auch Qualität verbessert. Inzwischen sei der Digitaldruck laut Simon so ausgereift, dass er vom klassischen Offsetdruck kaum noch zu unterscheiden sei. Eine interne »Blindverkostung« bei einem renommierten Verlag habe dies bestätigt. Entwicklung der Self-Publishing-Szene Die Szene der Selfpublisher habe sich in den vergangenen Jahren stark professionalisiert, stellt Thorsten Simon fest. Er verweist auf zahlreiche Titel, die Bestsellerlisten erreichen. Namen wie Alicia Zett oder J. G. Rose stehen exemplarisch für diesen Erfolg. Self-Publishing greife Trends oft früher auf und ermögliche den direkten Kontakt zu Leserinnen und Lesern – nicht zuletzt über Plattformen wie TikTok/BookTok, wie Simon anmerkt. Verschwimmende Grenzen Heute wählen viele Autorinnen und Autoren flexibel zwischen Self-Publishing und klassischen Verlagen. Simon spricht von einer zunehmenden Zahl »hybrider« Autoren. Self-Publishing sei längst ein wichtiger Talentpool geworden, aus dem Verlage schöpften. Manche Autoren agierten inzwischen wie kleine Verlage, arbeiteten mit Lektoren und Designern zusammen und nutzten professionelle Auslieferungen.

    Ursula Poznanski über ihre Thriller »Die Burg« und »Teufels Tanz«

    Play Episode Listen Later Apr 17, 2025 28:30


    Ursula Poznanski zeigte sich als begeisterte Besucherin der Leipziger Buchmesse. Sie genieße die Atmosphäre, und schätzt den Austausch mit Kollegen und Lesern. Als Leserin sei sie an vielem interessiert und sie lese quer durch verschiedene Genres. Sie lese natürlich auch mit der Perspektive der Autorin, die das »Handwerkszeug« anderer Autoren analysiere. Escape Room: Entkomme der KI Zunächst ging es um Poznanskis Thriller »Die Burg«. Die Autorin erläutert die Idee zum Setting, die aus der Faszination für Escape Rooms, der allgegenwärtigen KI-Thematik und dem Wunsch, über ein altes Gemäuer zu schreiben, entstand. »Irgendwann haben diese drei Ideen in meinem Kopf zusammengefunden und dann dachte ich: Ja Burg + Escape Room + KI, das ist es!« Die glaubhafte Beschreibung der technischen Realisierung des KI-gesteuerten Escape Rooms, bei dem riesige Bildschirme virtuelle Welten erschaffen, wurde besprochen. Und wie wird eine KI zum glaubhaften Gegner, dem man nicht einfach den Stecker ziehen kann? »Für mich funktioniert das am besten so, indem ich die KI personifiziere und ihr ein Gesicht gebe.« Problemfeld Urheberrecht Kritisch äußerte sich Ursula Poznanski zur aktuellen Nutzung von KI im Hinblick auf Urheberrechte. »Im Moment bin ich hauptsächlich sauer, weil Mark Zuckerberg seine KI an 7,5 Millionen Raubkopien von Romanen aller Sprachen trainiert hat.« Siehe hierzu auch ein Bericht im SPIEGEL. Poznanski betont die Notwendigkeit gesetzlicher Regulierungen und eines Widerspruchsrechts für Kreative, sodass deren Werke nicht ungefragt zum Training der KI genutzt werden dürfen. »Wir gehen mal wen morden« Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs lag auf dem dritten und abschließenden Band ihrer Mordgruppe-Reihe rund um Ermittlerin Fina Plank: »Teufels Tanz«. Poznanski berichtet, dass sie die Reihe bewusst mit diesem 3. Band zu einem runden Ende bringen wollte, da die Ermittlerarbeit in Krimis irgendwann »wahnsinnig wiederholungsanfällig« werde. Sie spricht über die besondere Konstruktion der Reihe, bei der es neben den Hauptfällen immer einen »Nebenmord« gibt, dessen Auflösung nun im dritten Band erfolgt. Zum erzählerischen Kniff der direkten Ansprache des Lesers durch die anonyme Täterfigur sagte sie: »Der Plan war, dass man so einen direkten Draht zur Leserin, zum Leser hat und eine Brücke schlägt und sagt: Komm jetzt, komm mit, wir gehen jetzt mal wen morden«.

    Happy End und Herstellung: Anna Savas über ihren Roman »Beneath Broken Skies«

    Play Episode Listen Later Apr 11, 2025 28:05


    Happy End und Herstellung: Anna Savas über ihren Roman »Beneath Broken Skies«

    Tom Hillenbrand über Thanatopia, ewiges Leben und die Tücken der KI

    Play Episode Listen Later Apr 8, 2025 23:29


    Darum geht es in dieser Podcast-Folge, die am 27. März 2025 live vor Publikum auf der Bühne autoren@leipzig der Leipziger Buchmesse aufgenommen wurde: Willkommen in Wien im Jahre des Jahres 2095: Tom Hillenbrand gibt einen Einblick in die faszinierende Welt von »Thanatopia«, dem dritten Roman aus der Hologrammatica-Reihe. Schreiben über die KI: Wie entwirft man für den Leser eine glaubhafte Welt der Zukunft? Bereits im ersten Band seiner Science-Fiction-Reihe, 2018 erschien, machte Tom Hillenbrand eine KI zu einer Romanfigur. Wie geht es ihm nun, wo alle Welt über KI redet? Spannender als die Frage, ob eine KI irgendwann Romane schreiben kann, sei für Hillebrand eher die Frage, ob KI irgendwann Krebs heilen könne. Es lohne sich, auch auf andere Naturwissenschaften zu blicken als lediglich auf uns allen bekannte KI-generierte Texte oder Bilder. Die Jagd nach dem ewigen Leben: »Thanatopia« konfrontiert uns mit der Frage der Unsterblichkeit durch technologischen Fortschritt. Würde sich Tom Hillenbrand einfrieren lassen, um in 100 Jahren wieder aufgeweckt zu werden, falls dies dann technisch möglich ist? Wie schon jetzt, wo sich die großen Tech-Firmen ungefragt an urhebrrechtlihc geschützem Material bedienen, hätte Hillenbrand viel zu viel Angst, dass sich die Unternehmen auch die gespeicherten Gehirninhalte unter den Nagel reißen könnten. Konsistente Welten schaffen: Tom Hillenbrand erläutert, wie er die komplexen technologischen Details seiner futuristischen Welt entwickelt und im Roman subtil einwebt, ohne den Lesefluss zu stören und auch die Leser nicht zu verwirren, die die ersten Bände (noch) nicht kennen. Genre-Grenzgänger: Tom Hillenbrand ist nicht nur für seine Science-Fiction-Thriller bekannt, sondern auch für seine kulinarischen Krimis, die in Luxemburg spielen. Auf die Frage, wie ihm die Veröffentlichung unterschiedlicher Genres beim selben Verlag gelang, antwortet er in dieser Podcast-Folge. Memento Mori als Lebensphilosophie: Der Autor spricht über seine persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema Tod und wie die stoische Idee des "Memento Mori" seine Sicht auf das Leben beeinflusst. Über Tom Hillenbrand: Tom Hillenbrand studierte Europapolitik, volontierte an der Holtzbrinck-Journalistenschule und war Redakteur bei SPIEGEL ONLINE. Seine Bücher erscheinen in vielen Sprachen, wurden mehrfach ausgezeichnet und stehen regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.

    Podcast: Die Metaebene der Maschine - KI und Literatur

    Play Episode Listen Later Mar 21, 2025 49:36


    In dieser Podcast-Folge des literaturcafe.de nimmt Wolfgang Tischer die Diskussion um künstliche Intelligenz und Literatur auf und beleuchtet dabei Aspekte, die im begleitenden Artikel auf literaturcafe.de noch nicht im Vordergrund standen. Das hören Sie in dieser Episode: Ausblick auf die Leipziger Buchmesse 2025: Wolfgang Tischer gibt eine Vorschau auf zahlreiche Gespräche und Bühnenauftritte, die er auf der Leipziger Buchmesse führen wird und die demnächst im Podcast zu hören sind. Freuen Sie sich auf Mitschnitte mit den Autoren Tom Hillenbrand (über seine »Hologrammatica-Welt« und sein vielseitiges Schaffen), Taxim Durgun (über sein Buch »Mama, bitte lern Deutsch« und seine Erfahrungen als Content Creator), Anna Savas (über ihre neue New-Adult-Reihe »London is lonely – Beneath Broken Skies«) und Ursula Poznanski (über den dritten Teil ihrer Krimireihe um Kommissarin Fina Plank (»Teifels Tanz«) und ihren Roman »Die Burg« mit KI-Thematik). Alle Infos zur Leipziger Buchmesse 2025 gibt es hier. Der Schreibzeug-Podcast live in Leipzig: Wolfgang Tischer gemeinsam mit Diana Hillebrand wird den Schreibzeug-Podcast wieder live in Leipzig auf der Buchmesse aufnehmen. Jeder kann dort Fragen rund ums Schreiben stellen. Täglich vom 27. bis zu 30. März 2025 um 15 Uhr. Infos auch unter schreibzeug-podcast.de. Die Grenzen von ChatGPT: Der Podcast beleuchtet die aktuellen Schwächen von ChatGPT im kreativen Schreiben, insbesondere in Bezug auf vorhersehbare Plots und wenig innovative Sprache, selbst bei gezielten Prompts. Über die Fähigkeiten eines Sprachmodells mit besseren Fähigkeiten lässt sich nur spekulieren. Ein beeindruckender Test mit Claude: Wolfgang Tischer schildert seine persönliche Erfahrung mit dem KI-Modell Claude 3.7 Sonnet. Er beauftragte die KI Claude mit demselben Prompt wie das im Artikel erwähnte, noch unveröffentlichte Sprachmodell von OpenAI (»Bitte schreibe eine metafiktionale literarische Kurzgeschichte über KI und Trauer») und zeigt sich deutlich beeindruckter vom Ergebnis Claudes. Tischer argumentiert, dass Clauses Geschichte konkreter und literarischer sei als das, was er von ChatGPT erwartet hätte - und das bereits jetzt live für alle. KI als Erzähler: Die von Claude generierten Kurzgeschichte »Unsichtbare Linien« wird im Podcast vorgelesen, vertont mit einer KI-Stimme von ElevenLabs, das von Claude selbst für die Vertonung empfohlen wurde. Dabei wird betont, dass die Erzählperspektive in dieser Geschichte ebenfalls die einer KI ist. Die Geschichte kann auch hier nachgelesen werden. Analyse der KI-erzählten Geschichte: Tischer analysiert die metafiktionalen Elemente von Claudes Geschichte, die Selbstreferenzialität (Metaebene) der KI bezüglich ihrer Funktionsweise (Training mit Texten, Wahrscheinlichkeiten, Tokens) und die Art, wie die KI die Geschichte konstruiert und den Leser potenziell manipuliert. Es wird sogar eine Verbindung zur brechtschen Verfremdung hergestellt. Der beeindruckende erste Satz der Geschichte (»Ich beginne mit einem Satz, der nicht meiner ist.«) wird besonders hervorgehoben. Die Bedeutung der Trainingsdaten: Der Podcast thematisiert die zentrale Rolle von Trainingsdaten für die Qualität von KI-Sprachmodellen und die damit verbundenen urheberrechtlichen und ethischen Fragen, auch wenn auf diese im Detail nicht weiter eingegangen wird. Es wird angemerkt, dass KI nur dann anspruchsvollere Texte produzieren kann, wenn sie mit anspruchsvolleren Texten trainiert wurde. Die Frage nach der Herkunft dieser Trainingsdaten, insbesondere urheberrechtlich geschützter Werke, bleibt dabei relevant aber von den KI-Betreibern unbeantwortet. Hinweis auf ein Tageswebinar: Am 12. April 2025 findet ein Live-Tageswebinar statt, das sich intensiv mit der Frage beschäftigt, wie KI beim Schreiben unterstützen kann (Plotentwicklung, Figurenzeichnung, Ideengewinnung) und Tools zur Inhaltsanalyse eigener Texte vorstellt. Alle Infos zum KI-Webinar und Buchungsmöglichkeit hier.

    Podcast: Wird die TikTok-Abhängigkeit ein Problem für den Buchhandel?

    Play Episode Listen Later Jan 6, 2025 45:01


    Hochkarätige Gäste aus der literarischen Welt waren im Podcast des literaturcafe.de zu Gast. In dieser Folge hat sich Wolfgang Tischer jedoch einmal allein ans Mikro gesetzt, um einen Blick auf aktuelle Entwicklungen und Trends zu werfen. Im Fokus dieser Folge stehen die Rolle von TikTok im Buchhandel, die Situation der unabhängigen Branchenmedien, die Bedeutung von Schreibwettbewerben sowie das Thomas-Mann-Jahr 2025 und weitere spannende Themen. Viel Spaß beim Anhören. Wir freuen uns über Ihre Meinung zu den Themen. Kommentieren Sie am besten direkt bei dieser Podcast-Folge. Den Podcast-Player zum Anhören finden Sie unten. Die Abhängigkeit des Buchhandels von TikTok In den letzten Jahren hat sich TikTok zu einem enorm wichtigen Medium für den Buchhandel entwickelt, besonders für den Bereich New Adult. Mit enormer Reichweite beeinflusst die Plattform maßgeblich, welche Bücher gekauft und gelesen werden. Media Control erstellt sogar spezielle TikTok-Bestsellerlisten, basierend auf Verkaufszahlen und Diskussionen auf der Plattform. Selbst Sachbuch-Verlage wie Gräfe und Unzer verlegen mittlerweile New-Adult-Titel, um ein Teil des Umsatzkuchens abzubekommen. Die positive Umsatzentwicklung im Buchhandel ist allein dem Genre »New Adult« und somit TikTok zu verdanken. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels vermarktet mittlerweile die verkaufsfördernden TikTok-Bestseller-Aufkleber selbst. Doch die wachsende Abhängigkeit vom Medium TikTok birgt enorme Risiken. TikTok geht es schließlich nicht um den Buchhandel oder die Leseförderung. Wie jedes Soziale Netzwerk zielt es allein darauf ab, Aufmerksamkeit zu generieren und den eigenen Gewinn zu steigern. Die Nutzer werden durch ein ständiges digitales Belohnungs- und Aufmerksamkeitskonzept zum Besuch des Mediums verleitet. TikTok betont, dass es keine Verbindungen mehr nach China habe. Doch Kritiker bezweifeln dies massiv. Wie sehr sollten wir dem Algorithmus vertrauen? Die Diskussionen über ein mögliches Verbot in den USA werfen Fragen auf, wie sich dies auf den Buchhandel auswirken könnte. Zwar hat der künftige Präsident der USA angekündigt, das Verbot stoppen zu wollen, doch war bereits während seiner ersten Präsidentschaft die Rede davon, dass eine Alternative zum Verbot auch der Verkauf sein könnte – der Verkauf an einen Vertrauten des Präsidenten. Doch egal wie: Kommt es zu einer Veränderung der Eigentümer, der Marktsituation oder einem Verbot bei TikTok, könnten die Auswirkungen auf den deutschen Buchmarkt verheerend sein. Die Situation der unabhängigen Branchenmedien Das letzte Jahr markierte das Ende einer Ära: Der »Buchreport«, bekannt für die Spiegel-Bestsellerlisten und seine fundierte Berichterstattung, musste schließen. Auch das zweite vormals unabhängige Medium »Buchmarkt« stellte seine gedruckte Ausgabe Ende 2024 ein und ist nur noch online präsent. Unabhängige Medien spielen eine zentrale Rolle für kritische Diskussionen und Meinungsvielfalt - auch in der Buchbranche. Mit dem Börsenblatt, das zum Börsenverein des Deutschen Buchhandels gehört, verbleibt nur noch eine wichtige Stimme. Schreibwettbewerbe und ihre Bedeutung Schreibwettbewerbe bieten Autoren die Gelegenheit, ihre Fähigkeiten zu testen und sich einen Namen zu machen. Seit 2024 listet das literaturcafe.de - redaktionell gepflegt und ausgewählt - aktueller Wettbewerbe auf. Das Interesse daran ist enorm, wie die Abrufzahlen zeigen. Wettbewerbe ermöglichen es, die eigene Reputation aufzubauen und sich mit anderen Schreibenden zu vernetzen. Die regelmäßig aktualisierte Liste der Schreibwettbewerbe auf literaturcafe.de ist in kürzester Zeit zu einer wichtigen Ressource für alle geworden, die sich im literarischen Bereich weiterentwickeln möchten. Das Thomas-Mann-Jahr 2025 Nach dem Kafka-Jahr 2024, feiern wir im Jahre 2025 den 150. Geburtstag von Thomas Mann. Der Fischer Verlag plant zahlreiche Sonderausgaben und Aktionen, um diesen bedeutenden Autor zu ehren. Es ist eine Gelegenheit, sich intensiver

    Stuttgarter Bücherrunde als Podcast: Von Begeisterung bis Empörung – Diese Bücher wurden besprochen

    Play Episode Listen Later Nov 18, 2024 54:41


    Zum 8. Mal fand die Stuttgarter Bücherrunde am 16.11.2024 im Rahmen der Stuttgarter Buchwochen statt. Drei Buchhändler diskutierten über aktuelle Romane und gaben ihre persönlichen Leseempfehlungen ab. Besonders bei einem Roman gingen die Meinungen weit auseinander, während ein anderer alle begeisterte. Beate Hiller von »Buch im Süden«, Thomas Koch von »Fliegende Bücher« und Wolfgang Tischer vom literaturcafe.de tauschten sich angeregt über die von ihnen vorgestellten Bücher aus und zeigten dabei deutlich, wie unterschiedlich die Interpretationen und Bewertungen literarischer Werke sein können. Bis zum letzten Jahr hieß die Runde noch »Das literarische Buchhandelsquartett«. Aufgrund krankheitsbedingter Ausfälle war es jedoch immer schwerer, dass alle vier auf der Bühne saßen. Auch in diesem Jahr musste Indira Begovic von der Buchhandlung Schmidt in Schwäbisch Gmünd ihre Teilnahme leider kurzfristig absagen. Dankenswerterweise schickte sie eine Begründung für ihre Buchwahl, die Wolfgang Tischer verlas. Die vier besprochenen Bücher Die zentralen Themen der Bücher, die diesmal in der Stuttgarter Bücherrunde besprochen wurden, sind Familiengeschichten und die Auswirkungen gesellschaftlicher Verhältnisse auf den Einzelnen. Interessanterweise und ohne dass dies in irgendeiner Weise abgesprochen wird, sind alle diskutierten Bücher von Frauen geschrieben, und alle Titel sind original deutschsprachige Werke. »Die Frau am Fenster« von Birgit Poppe erzählt die Geschichte von Caroline Bommer, der Frau des Malers Caspar David Friedrich. Das Buch beleuchtet das Leben einer Frau im 19. Jahrhundert und die Beziehung zu ihrem Mann, dem berühmten Künstler der Romantik. »Reichskanzlerplatz« von Nora Bossong spielt in der Zeit des Nationalsozialismus und handelt von Hans Kesselbach, der eine Beziehung zu Magda Quandt, der späteren Magda Goebbels, hat. Das Buch untersucht die Auswirkungen des gesellschaftlichen Klimas auf die Figuren und wie sich ihre Haltungen im Laufe der Zeit verändern. »Kleine Monster« von Jessica Lind thematisiert die Ängste und Unsicherheiten von Eltern und die Frage, was wir davon an unsere Kinder weitergeben. Das Buch wird als beklemmend und gruselig beschrieben und untersucht die Dynamik innerhalb einer Familie, in der ein dunkles Geheimnis verschwiegen wurde. »Die Anderen sind das Weite Meer« von Julie von Kessel handelt von einer Familie, die mit dem dementen Vater Hans konfrontiert wird. Das Buch zeigt die Schwierigkeiten der drei erwachsenen Kinder, mit der Situation umzugehen, und beleuchtet die unterschiedlichen Lebenswege, die sie eingeschlagen haben. Die Meinungen der Diskussionsteilnehmer zu den Büchern gingen teilweise stark auseinander, was zu lebhaften Debatten führte.

    J. S. Wonda im zweiten Podcast-Gespräch: Self-Publishing, starke Frauen und Dark Romance

    Play Episode Listen Later Sep 18, 2024 61:26


    Details der dunklen Romanzen Nachdem J. S. Wonda bereits auf der Bühne der Leipziger Buchmesse im Gespräch mit Wolfgang Tischer über ihren Erfolg und die Erfahrungen im Self-Publishing berichtete, blieb so manches ungesagt. Viele Fragen standen noch im Raum, doch die 30 Minuten Bühnenzeit waren rum. Wie angekündigt kehrt die erfolgreiche Self-Publishing-Autorin daher zurück ins literaturcafe.de, um in einer weiteren Podcast-Folge das Gespräch fortzusetzen. Im Fokus steht weiterhin das Dark-Romance-Genre, in dem sich Wonda mit über 40 Büchern in fast zehn Jahren eine große Fangemeinde aufgebaut hat und SPIEGEL-Bestsellerautorin wurde. Sie analysiert, warum die düsteren Themen in ihren Romanen so viele Leserinnen faszinieren, und erzählt, wie sie es schafft, komplexe Figuren zu erschaffen, die auch in schwierigen Beziehungen authentisch und stark wirken. Zudem geht sie nochmals auf die Frage ein, warum die Romane für sie ein Ausdruck von Feminismus sind. Der Weg zur erfolgreichen Self-Publishing-Autorin Seit 2015 ist J. S. Wonda als Self-Publisherin aktiv. Bereits mit ihren ersten E-Books erreichte sie viele Leserinnen. Schließlich brach sie ihr Informatik- und Wirtschaftingenieursstudium ab und blieb beim Schreiben. Ihr Werdegang ist nicht nur ein Beispiel fürs Durchhaltevermögen, sondern auch für ihre Leidenschaft fürs Schreiben und ihre Fans. Wonda gibt Einblicke in ihre Anfänge und wie die Plattform TikTok sie richtig groß gemacht hat. Self-Publishing: Zwischen Kreativität und Unternehmerinnentum Selbst veröffentlichen bedeutet Freiheit, aber auch viel Arbeit. Wonda spricht über den Balanceakt zwischen Kreativität und den vielen Aufgaben, die sie als Self-Publisherin selbst übernehmen muss – oder die sie mittlerweile an ihr Team abgeben kann. Besonders spannend ist der Austausch mit ihren Leserinnen, der für sie eine zentrale Rolle spielt. Unter dem Verlagsnamen Black Edition veröffentlicht J. S. Wonda bzw. die inzwischen gegründete WondaVersum GmbH mittlerweile selbst neue Autorinnen im Genre Dark Romance. Feedback und Weiterentwicklung Feedback ist für J. S. Wonda ein zentraler Bestandteil ihres Schaffens. In der Podcast-Folge erklärt sie, wie sie Kritik aufnimmt, um sich weiterzuentwickeln, und warum es sinnvoll ist ältere Bücher auch einmal als Neuausgabe zu überarbeiten. Dabei bleibt sie immer offen für neue Ideen und Herausforderungen. Kreativität und Struktur Der Schlüssel zu Wondas Erfolg liegt für sie in der Balance zwischen kreativer Freiheit und strukturiertem Arbeiten. Sie erklärt, wie sie ihren Schreibprozess organisiert, um effizient zu bleiben und gleichzeitig Raum für neue Inspiration zu schaffen. Und schließlich sollte auch noch Zeit fürs Privatleben bleiben. Die Unterstützung der Familie bis hin zur Oma benötigte sie bei ganz anderen Tätigkeiten. Am Schluss ein Wort noch zur KI Am Ende des Podcast-Gesprächs wirft J. S. Wonda einen Blick auf ihre zukünftigen Projekte und teilt ihre Gedanken zur wachsenden Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Schreibprozess. Trotz technischer Innovationen bleibt für sie die menschliche Authentizität und emotionale Tiefe unersetzlich. Hören Sie das ausführliche Gespräch mit J. S. Wonda im Podcast des literaturcafe.de. Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag.

    Talks, Tropes und ganz viel Liebe: Ein Besuch beim LYX-Festival in Köln

    Play Episode Listen Later Aug 6, 2024 32:11


    Am Samstagmorgen bildet sich eine lange Schlange vor dem »Gürzenich« in Köln. Es sind mehrheitlich junge Frauen, die vor der Veranstaltungshalle warten. Der Eingangsbereich ist liebevoll geschmückt. Fast könnte man meinen, dass hier eine Hochzeit stattfinden soll. Doch es geht um Bücher, um Liebesromane. Der LYX-Verlag hat zu seinem ersten Festival eingeladen. Drei Tage lang, vom Freitag bis zum Sonntag (2. bis 4. August 2024) werden die Bücher des Kölner Verlages und seine Autorinnen im Mittelpunkt des Festivals stehen. Es gibt die obligatorischen Signierstunden unter anderem mit den Star-Autorinnen des Verlags wie Mona Kasten oder Sarah Sprinz, für die sich die Besucherinnen erneut geduldig anstellen und zuvor registrieren mussten. Es gibt Bühnendiskussionen, sogenannte Talks, bei denen über das Schreiben der Romane genauso diskutiert wird wie über den Einsatz von Social Media. Und es gibt Workshops, für die man sich in kleineren Runden zusammenfindet. Die Begeisterung für New-Adult-Romane, gerne auch mit etwas Fantasy- oder Suspense-Beimischung, und fürs Lesen, hat die Leserinnen nach Köln geführt. Männer sind selten zu sehen. Wenn, dann begleiten sie oft ihre Freundinnen und tragen die Taschen mit den schweren, dicken Büchern, die man überall erwerben kann. Oder es sind die Begleiter der Autorinnen. Wie kein zweiter Verlag hat es LYX geschafft, dass sich um das Unternehmen, dessen Bücher und Autorinnen eine begeisterte Community gebildet hat. Die Marke »LYX« taucht überall auf, es gibt Goodie-Bags und Merchandising-Artikel mit dem Schriftzug, vom Überzug für den Fahrradsattel bis zum Schlüsselanhänger, der für 12 Euro zu haben ist. LYX gehört zum börsennotierten Unternehmen Bastei Lübbe und der Unterverlag ist aktuell der erfolgreichste der Verlagsgruppe. Auch auf den Buchmessen ist der LYX-Stand einer der meistbesuchten, in diesem Jahr wird es auf der Buchmesse sogar eine ganze Halle geben, die sich dem Genre New Adult widmet. Im letzten Jahr hatten die Messe-Veranstalter in Frankfurt noch nicht verstanden, dass um die Stände genug Platz für die Besucherschlangen sein muss. In Köln sieht es anders aus, hier ist der Platz reichlich und die über tausend Besucher verteilen sich zum Glück gut auf die Räumlichkeiten. Oben auf der Galerie ist ein Lounge-Bereich eingerichtet, in dem man unter anderem in die Audiobücher reinhören kann. Auch mit Hörbuchsprecherinnen gibt es am Freitag einen Talk. Doch der Haupttag ist der Samstag. Gut besucht ist auch der »Basteltisch«, an dem man sich die aktuell sehr angesagten Freundschaftsarmbänder auffädeln kann. Was in der Ecke ausschaut wie die Umkleide einer Sporthalle, ist als Deko dem Eishockey-Setting des Romans »Icebraker« von Hannah Grace nachempfunden. In einer anderen Ecke wähnt man sich im englischen Eliteuni-Umfeld von »Maxton Hall«. Unter diesem Titel wurde die erfolgreiche Romanserie von Mona Kasten von Amazon als Serie verfilmt, die zweite Staffel ist in Vorbereitung. Die Autorinnen sind natürlich die Stars beim LYX-Festival, doch Star-Allüren zeigen sie nicht. Trotz der Erfolge sehen sie sich als Teil der Community. Die meisten Autorinnen agieren professionell und schlagfertig. Die oft noch jungen Autorinnen sind erstaunlich bodenständig und nahbar, erzählen von eigenen Unsicherheiten und Zweifeln. Man bekommt den Eindruck, dass sie sich gut kennen, manche sind befreundet. So verrät Lena Kiefer im Talk »Expedition Liebesroman«: »Mein bester Freund ist Google Street View«. Sie habe für ihre Coldhart-Reihe mit Schauplatz New York (siehe Rezension im literturcafe.de) am Computer recherchiert, sei noch nie vor Ort gewesen. Die Autorin spricht vom »LYX-Universum«. Die Verlagsbindung scheint nicht nur auf Leserseite, sondern auch auf Autorinnenseite zu funktionieren. Es sei auch für sie »ein bisschen aufregend, ein bisschen überfordernd und überwältigend aber auch sehr, sehr schön«, sagt die Autorin Merit Niemeitz im Podcast-Gespräch mit dem literaturcafe.de. Als Popstar fühle sie s

    Literaricum 2024: Aris Fioretos über Vladimir Nabokov: »Eine Sprache genügt nicht«

    Play Episode Listen Later Aug 6, 2024 12:01


    Literaricum 2024: Aris Fioretos über Vladimir Nabokov: »Eine Sprache genügt nicht«

    Literaricum 2024: Philipp Hübl über Gendern als moralisches Statussymbol

    Play Episode Listen Later Aug 5, 2024 34:21


    Was wäre, wenn heutzutage ein älterer Schriftsteller ankündigen würde, dass es in seinem kommenden Buch über eine pädophile Beziehung geht, die aus Sicht des Täters beschrieben wird? Würde allein diese Ankündigung zu einem Shitstorm führen? Schon Ende der 1950er-Jahre wurde über das Buch »Lolita« diskutiert, aber was wäre heute in den Sozialen Netzwerken los? Über diese Fragen kann nur spekuliert werden und dennoch erhalten immer mehr Bücher Triggerwarnungen, und Sensitivity Reader überprüfen den Text, ob Minderheiten oder Opfergruppen korrekt dargestellt sind. Fürsorge sei im Bereich von Kunst und Kultur ein besonders hoher Wert, sagt Philipp Hübl. Obwohl man anhand von Studien zeigen könne, dass Triggerwarnungen ihren Zweck selten erfüllen, zeige man als Verlag mit diesen Hinweisen dennoch, dass man behutsam sei und an die Lesenden denke. Oder an die Leser? Die Leserinnen und Leser? Die Leser:innen? Gendern ist das Triggerthema Nummer 1 und Philipp Hübl hat sich hierzu ebenfalls viele Studien angesehen. Gendern sei auch ein moralisches Statussymbol, sagt Hübl im Podcast des literaturcafe.de, wer gendert – so zeigen es die Studien – ist eher gebildet, wohlhabend, urban, jung und weiblich. In seinem Buch »Moralspektakel« betrachtet Philipp Hübl all diese Fragen aus »moralischer« Sicht. Allerdings geht es bei diesen Fragen nicht um eine messbare Moral. Moralische Taten seien im Alltag selten zu beobachten, stellt Hübl fest. Daher werde Moral in Auseinandersetzungen oder in Kommentaren in den Sozialen Netzwerken oft behauptet. Man signalisiert »seiner« Gruppe, dass man auf der richtigen Seite steht. Moral ist eine Angriffssrategie und billig zu haben, da man sie einfach behaupten oder andere leicht für eine vermeintlich fehlende Moral verurteilen kann. Moral ist ein Faktor im Statusspiel, bei dem auch die nach außen signalisierte eigene Opferrolle immer wichtiger wird. Wolfgang Tischer sprach mit dem Philosophen und Publizisten Philipp Hübl am Rande des Literaricum 2024 in Lech über viele der Themen, die oft für Aufregung sorgen. Dabei, so Hübl, zeigen Studien ebenfalls, dass die Gesellschaft in den meisten Fragen gar nicht so gespalten sei, wie es oft den Anschein habe. Philipp Hübl bezeichnet Personen am Rand, die häufig andere mit entgegengesetzen extremen Meinungen angreifen, als »Polarisierungsunternehmer«. Doch gerade diesen sollten wir nicht den öffentlichen Diskurs überlassen. Hören Sie das vollständige Gespräch mit dem Philosophen und Publizisten Philipp Hübl in dieser Podcast-Folge vom Literaricum 2024 in Lech am Arlberg.

    Literaricum 2024: Therézia Mora über die Arbeit am Roman »Muna oder Die Hälfte des Lebens«

    Play Episode Listen Later Aug 2, 2024 29:11


    Die in Ungarn geborene Therézia Mora hat so ziemlich alle namhaften Literaturpreise im deutschsprachigen Raum gewonnen, vom Open Mike, über den Bachmannpreis, den Deutschen Buchpreis, bis zum Büchnerpreis. Auch ihr Roman »Muna« schaffte es 2023 wieder auf die Shortlist zum Deutschen Buchpreis. »Muna« beschreibt rund 20 Jahre des Leben von Muna Abbelius, die 17 Jahre als ist, als wir ihr am Anfang des Romans begegnen. Die (statistisch gesehen) erste Hälfte ihres Lebens ist geprägt von der Beziehung zu Magnus. Ein Verhältnis, dass man derzeit gerne mit dem Modewort »toxisch« versieht und das geprägt ist von psychischer und physischer Gewalt. Just der Anknüpfungspunkt der »toxischen Beziehung« war der Grund, warum Therézia Mora zum Literaricum nach Lech eingeladen war. Erstaunlicherweise ist »Muna« der erste Roman von Therézia Mora mit einer weiblichen Hauptfigur. Mora betont, dass sie wenig mit Muna gemeinsam hat. Wie aber gelingt es ihr, eine solche Figur glaubhaft zu erschaffen, sodass man als Leserin und Leser zu ihr steht, obwohl Muna so viel mit sich machen lässt? Im Gespräch mit Wolfgang Tischer gibt Therézia Mora interessante Einblicke in ihre Arbeitsweise.

    Literaricum 2024: Elisabeth Bronfen über die Lolita-Verfilmungen: »Keine hätte es geben müssen«

    Play Episode Listen Later Jul 30, 2024 5:48


    Bereits vier Jahre nachdem in den USA die ungekürzte Fassung von »Lolita« erschien, kam die Verfilmung von Stanley Kubrick in die Kinos. Vladimir Nabokov hatte sogar das Drehbuch geschrieben, das jedoch nicht verfilmbar war und den Film über sechs Stunden lang gemacht hätte. Kubrick schrieb daher das Drehbuch selbst, vereinbarte jedoch, dass Nabokov weiterhin im Vorspann als Drehbuchautor genannt wird. Kubrick ging in keiner Weise auf das Thema der Pädophilie ein, sondern machte aus dem Roman einen Film noir mit Anteilen einer schwarzen Komödie. In der Rolle des Humbert Humbert ist James Mason zu sehen, die Lolita verkörperte Sue Lyon. Die Rolle des Qulity übernahm Peter Sellers. Fünfunddreißig Jahre später wurde der Roman erneut von Adrian Lyne verfilmt, der zuvor mit Werken wie »Flashdance« und »9 ½ Wochen« bekannt wurde. Hier spielt Jeremy Irons den Humbert Humbert und Dominique Swain ist in der Rolle der Lolita zu sehen. Obwohl realistischer angelegt, wirkt dieser Film heute unfreiwillig komisch bis peinlich. »Lolita« ist hier die Klischeefigur der verführerischen Göre. Beim Literaricum in Lech stellte die Kultur- und Literaturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen beide Filme vor und erläuterte auch die Referenzen zu Filmen von Fritz Lang oder Hitchcock, die Kubrick einbaute. Im Podcast des literaturcafe.de fasst Elisabeth Bronfen nochmals ihr Urteil zusammen. Allerdings auch mit dem Resümee, dass es eigentlich keine der beiden Verfilmungen benötigt hätte. Hören Sie das Gespräch mit Elisabeth Bronfen in dieser Podcast-Folge vom Literaricum 2024 in Lech am Arlberg. Abonnieren Sie den Podcast des literaturcafe.de überall, wo es Podcasts gibt, um keine Folge zu verpassen,

    Literaricum 2024: Thomas Sarbacher über seine Lesung aus »Lolita« von Vladimir Nabokov

    Play Episode Listen Later Jul 24, 2024 13:42


    Und wie schafft man es, dem Publikum in eineinhalb Stunden einen Eindruck von diesem Text zu vermitteln, dessen ungekürzte Lesung 15 Stunden dauern würde. Das Gespräch mit Thomas Sarbacher fand unmittelbar nach seiner Lesung am Freitagmorgen (19.07.2024) statt. Da muss natürlich die Fußballerfrage gestellt werden, wie man sich danach fühlt. Bevor Thomas Sarbacher »Lolita« von Vladimir Nabokov für die Lesung adaptierte, hatte er das Buch noch nie ganz gelesen. Und nach der ersten Lektüre musste er den Text erst einmal etwas liegen lassen, um darüber nachzudenken, wie man ohne zusätzliche Erläuterungen und Überleitungen dem Publikum einen Eindruck von Stimme und Stimmung des Textes gibt. Vor zwei Jahren mit dem »Bartleby« war es einfach, da konnte er die vollständige Erzählung lesen und bei Jane Austens »Stolz und Vorurteil«, vermittelte der Anfang des Romans sehr gut die textlichen Qualitäten. Doch auch beim 4. Literaricum hat Thomas Sarbacher nicht nur stimmlich überzeugt, sondern auch bei der Adaption des Textes. Hören Sie das vollständige Gespräch mit dem Sprecher und Schauspieler Thomas Sarbacher in dieser Podcast-Folge vom Literaricum in Lech am Arlberg.

    Literaricum 2024: Nora Bossong über »Lolita« von Vladimir Nabokov

    Play Episode Listen Later Jul 22, 2024 19:55


    Wo fängt man an und wo setzt man an, wenn man eine Rede über »Lolita« von Vladimir Nabokov halten soll? Ein Bezug zu aktuellen Missbrauchsberichten und #MeToo war für Nora Bossong fast schon zu naheliegend, sodass sie sich auf einen anderen Aspekt und ein einzelnes Wort konzentriert hat. »Die Bekenntnisse eines Witwers weißer Rasse« lautet der fiktive Untertitel des Berichts von Humbert Humbert, dem Ich-Erzähler aus Nabokovs Roman. Es gehört zum literarischen Spiel, dass den Bekenntnissen des pädophilen Vergewaltigers Humbert Humbert ein Vorwort eines Psychiaters vorangestellt ist, der betont, wie wichtig es sei, dass dieser Text veröffentlicht wird. Doch »confession« heißt im englischen Original nicht nur Bekenntnis, es kann auch das Geständnis oder gar die Beichte sein. Bossong weist in ihrer Rede darauf hin, dass damals in den 50er- und 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts literarische Bekenntnisse sehr populär waren, von Stiller über Oskar Matzerath bis hin zu – natürlich – Felix Krull. Bossong richtet ihren Blick jedoch auf die religiösen Motive in Nabokovs Roman, die gleich am Anfang auftauchen: die Seraphim, das Licht und das Dornengestrüpp. Und plötzlich ist der Weg zu einem der wichtigsten religiösen Bekenntnisse nicht mehr weit: den Confessiones des Kirchenvaters Augustinus. Im Podcast-Gespräch in den Lechwelten nach ihrer Rede erläutert Nora Bossong diese Referenz, und sie berichtet, welche Rolle der Roman »Lolita« in ihrem Leben spielte und spielt und warum man ihn unbedingt lesen sollte. Natürlich ist Lolita der Roman über eine schreckliche Tat. Aber warum sollte man das nicht lesen? Literatur über Wohlfühlthemen, so Bossong, interessiere sie wenig. Abonnieren Sie den Podcast des literaturcafe.de überall, wo es Podcasts gibt, um keine Folge zu verpassen

    Literaricum 2024: Ein Audiowalk durch die Lechwelten

    Play Episode Listen Later Jul 18, 2024 34:39


    Literaricum 2024: Ein Audiowalk durch die Lechwelten

    Bachmannpreis-Podcast mit dem Gewinner Tijan Sila

    Play Episode Listen Later Jun 30, 2024 32:55


    Bei so vielen Texten wurde es am Ende spannend und Tijan Sila hat den Bachmannpreis 2024 gewonnen. Wolfgang Tischer hat sich für den Podcast des literaturcafe.de mit dem Gewinner unterhalten, der im echten Leben Lehrer an einer Berufsschule in Kaiserslautern ist. Wie begeistert er junge Menschen fürs Lesen und welche Tipps hat er für alle, die selbst einmal in Klagenfurt ihren Text präsentieren wollen? Moderator beim Bachmannpreis: Peter Fässlacher (Foto: Tischer) Wie war das zweite Jahr für Moderator Peter Fässlacher? Der bekennt, dass die veränderte Sitzordnung für ihn eine ganz neue Dynamik schaffte. Gab es in diesem Jahr für ihn auch brenzlige Momente? Ja, sagt er, da gab es einen. Brigitte Schwens-Harrant dankt in dieser letzten Podcast-Folge direkt aus Klagenfurt allen, die sie zur beliebtesten Bachmann-Jurorin des Jahres 2024 gewählt haben. Wie hat sie die 48. Tagen der deutschsprachigen Literatur aus Sicht der Jury erlebt? Die Podcaster Bozena Badura und Wolfgang Tischer Wolfgang Tischer und Bozena Badura blicken aber auch auf die, die ohne Preis nach Hause gehen müssen. Allen da draußen vielen Dank fürs Zuhören und dank an das großartige Publikum am Lendhafen und den Verein Lendhauer, der die Live-Aufnahme auf der Bühne an den Lesetagen ermöglicht hat. Bis bald in diesem Podcast, demnächst dann wieder vom Literaricum in Lech.

    Bachmannpreis-Podcast: Verschränkungen am dritten Lesetag #tddl

    Play Episode Listen Later Jun 29, 2024 74:21


    Alle 14 Texte bei den 48. Tagen der deutschsprachigen Literatur sind gelesen. Zum letzten Mal nehmen Wolfgang Tischer und Bozena Badura auf der Bühne am Lendhafen Platz, um über die vier Lesungen des dritten Tages zu sprechen und eine Prognose abzugeben, wer am 30. Juni 2024 den Bachmannpreis gewinnen wird. Gast in dieser Podcast-Folge ist Doris Moser, die an der Universität Klagenfurt den Studienbereich angewandte Germanistik leitet. Besprochen werden die Lesungen vom 29. Juni 2024: Semi Eschmamp, CH/D Johanna Sebauer, D Miedya Mahmod, D Tamara Stajner, A/SLO Am Text und dem vielgelobten Vortrag von Miedya Mahmod entbrannt in der Jury - wieder einmal - die Diskussion, welche Rolle die Performance bei der Bewertung hat oder haben soll. Was bleibt von Mahmods Text ohne den Vortrag? Auch im Podcast wird diese Frage nochmal kontrovers diskutiert. Doris Moser weist zudem darauf hin, dass sich die Vorstellungsvideos bei vielen Lesenden immer mehr mit den Textinhalten und -motiven verschränken. Ein neuer Trend? Und was leitete sich daraus ab? Johanna Sebauer Im Podcast gibt es zudem ein Gespräch mit Johanna Sebauer zu hören, das Wolfgang Tischer nach ihrer Lesung geführt hat. Außerdem gab es die Nachfrage einer Zuhörerin zur ersten Folge vor Publikum mit Florian Kessler. Kessler sagte, dass durchaus der Zeitpunkt eine Rolle spielt, wann man einen Text für Klagenfurt einreicht. Die Hörerin wollte wissen, wann denn ein guter Zeitpunkt sei, einen Text für Klagenfurt einzureichen. Sollte man eine ausgefallene Form wie ein Langgedicht wählen oder besser »konservative« Textformen wählen? Wolfgang Tischer hat Florian Kessler nochmals vors Mikro bekommen und ihm diese Fragen weitergeleitet. Die Antworten hören Sie ebenfalls in dieser Podcast-Folge. Am Sonntag, 30. Juni 2024, um 11 Uhr werden die Preise vergeben. Dann wissen wir, ob die Prognosen gestimmt haben. Vielen Dank an das großartige Publikum am Lendhafen und den Verein Lendhauer, der die Live-Aufnahme auf der Bühne ermöglicht hat. Abonnieren Sie den Podcast des literaturcafe.de überall, wo es Podcasts gibt, um keine Folge zu verpassen

    Bachmannpreis-Podcast: Beobachtungsexzesse am zweiten Lesetag #tddl

    Play Episode Listen Later Jun 28, 2024 75:34


    Bachmannpreis-Podcast: Beobachtungsexzesse am zweiten Lesetag #tddl

    Bachmannpreis-Podcast: Verformungsbereitschaft am ersten Lesetag #tddl

    Play Episode Listen Later Jun 27, 2024 62:21


    Die ersten fünf Texte wurden gelesen, die ersten fünf Texte wurden von der Jury diskutiert. Abends um 18:30 Uhr fanden sich am Lendhafen zahlreiche Menschen ein, um zu hören, wie Bozena Badura, Wolfgang Tischer und der erste Gast Florian Kessler den ersten Lesetag so fanden. Florian Kessler ist einer der beiden Gastgeber des Hanser Rauschen Podcast des Hanser Verlags und im Hauptberuf Lektor im Hanser Verlag. Besprochen werden die Lesungen vom 27. Juni 2024: Sarah Elena Müller, CH Ulrike Haidacher, A Jurczok, CH Tijan Sila, D/BIH Christine Koschmieder, D Wie ist das Zusammenspiel der »neuen« Jury mit Klaus Kastberger jetzt auf dem Mittelplatz und mit Neu-Jurorin Laura de Weck? Gab es nach dem ersten Tag schon Favoriten? Worauf bezog sich das abschließende Statement von Christine Koschmieder? Und wie alt ist der Erzähler im Text von Jurczok? All das und noch viel mehr wird im Podcast besprochen. Vielen Dank an das großartige Publikum am Lendhafen und den Verein Lendhauer, der die Live-Aufnahme auf der Bühne ermöglicht hat.  Abonnieren Sie den Podcast des literaturcafe.de überall, wo es Podcasts gibt, um keine Folge zu verpassen

    Bachmannpreis-Podcast: Die Tage der absoluten Wertschätzung der Literatur sind eröffnet

    Play Episode Listen Later Jun 26, 2024 39:40


    Hören Sie in dieser Folge auch die Gespräche mit Alt-Juror und Juryvorsitzenden Klaus Kastberger, der Neu-Jurorin Laura de Weck und mit Eröffnungsredner Ferdinand Schmalz. Am Mittwochabend, 26. Juni 2024, wurde der Bachmanpreis eröffnet oder vielmehr die 48. Tage der deutschsprachigen Literatur, wie der Literaturwettbewerb offiziell heißt. Traditionell ein Abend mit viel Reden von Honoratioren und Sponsoren. Es ist aber auch der Abend, an dem die Lesereihenfolge der kommenden drei Tage ausgelost wird und an dem die »Klagenfurter Rede zur Literatur« gehalten wird. Im Bachmannpreis-Podcast des literaturcafe.de spricht Wolfgang Tischer mit dem neuen Jury-Vorsitzenden Klaus Kastberger. Kastberger selbst sitzt sein 2015 in der Jury des Bachmannpreises und hat das Amt von Insa Wilke übernommen, die aus eigenem Wunsch ausgeschieden ist. Klaus Kastberger, der in der Jury-Sitzordnung bislang immer außen platziert war, sitzt in der neuen Funktion nun in der Mitte. Welche neuen Perspektiven bringt dies mit sich? Und wie hat sich nach Ansicht von Klaus Kastberger der Wettbewerb und seine Texte in 10 Jahren verändert. Nicht nur die Jury, auch die Texte seien diverser geworden, Klagenfurt sei ein »Außenposten der Gegenwart« und die »Tage der absoluten Wertschätzung der Literatur«. Neu in der Jury ist die Dramatikerin, Schauspielerin und Moderatorin des Schweizer Literaturclubs Laura de Weck. Sie ist zum ersten Mal überhaupt in Klagenfurt. Wie lange musste sie nachdenken, ob sie das Amt annehmen möchte und wie sieht sie ihre Rolle in der Jury. Auch das ist in dieser Podcast-Folge zu hören. »Hoppla, die Leberwurst!« war der Titel der Klagenfurter Rede zur Literatur von Ferdinand Schmalz, der den Bachmannpreis im Jahre 2017 gewonnen hat. Auch er ist im Podcast zu hören und gibt Auskunft über die Entstehung der Rede. »Hoppla, die Leberwurst!« ist der Song-Verhörer seiner Kinder von »Hope of Deliverance« von Paul McCartney. Bozena Badura und Wolfgang Tischer blicken in dieser Podcast-Folge auf den Eröffnungsabend 2024. Und morgen geht es auf die große Bühne am Lendhafen, wo die nächste Folge zum ersten Lesetag aufgenommen wird. Gast wird Podcaster und Hanser-Lektor Florian Kessler sein.

    Bachmannpreis-Podcast in diesem Jahr live am Lendhafen in Klagenfurt #tddl

    Play Episode Listen Later Jun 19, 2024 15:08


    Bachmannpreis-Podcast in diesem Jahr live am Lendhafen in Klagenfurt #tddl

    Markus Heitz kocht und schreibt: Schnitzel Surprise à la Plüsch

    Play Episode Listen Later Apr 9, 2024 28:40


    Rein wirtschaftlich, sagt Markus Heitz im Podcast-Gespräch auf der Bühne der Leipziger Buchmesse, würde sein Verlag sich natürlich freuen, wenn er Band 324 von »Die Zwerge« schreiben würde, seiner nach wie vor erfolgreichsten Fantasy-Serie. Doch ab und zu darf es etwas mehr sein. In »Schnitzel Surprise« wendet sich Heitz den Kochshows zu. Neben der Geschichte um »Manni‘s Schnitzeleck« und einem wilden Ritt durch alle Kochshow-Formate, enthält das Buch das Musical-Libretto »Schnitzel des Todes« und zahlreich Kochrezepte. Klingt wild und abgefahren? Ist es auch. Im Gespräch mit Wolfgang Tischer berichtet Markus Heitz von der Entstehung des Buches und über sein Verhältnis zu Kochshows. Und was wäre, wenn man Heitz zur Buch-Promo in eine Kochshow einladen würde? Wer in Leipzig »Schnitzel Surprise« am Signiertisch erwarb, der bekam ein garantiert veganes Plüsch-Schnützel mit dazu. Markus Heitz, so viel ist klar, gehen die verrückten Ideen nicht aus. Demnächst dann sicher auch wieder in »Die Zwerge«. Hören Sie das ausführliche Gespräch mit Markus Heitz, aufgezeichnet am 24. März 2024 auf der Leipziger Buchmesse, im Podcast des literaturcafe.de. Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Der Podcast des literaturcafe.de ist zudem auf allen Portalen  wie Apple iTunes, Spotify oder Deezer zu hören und zu abonnieren. So verpassen Sie künftig keine Folge mehr.

    Martin Sonneborn über seine Arbeit in Brüssel: »Die EU hat absolut keine diplomatischen Ansprüche mehr«

    Play Episode Listen Later Apr 8, 2024 26:09


    Besteht überhaupt noch Hoffnung für die EU? Martin Sonneborn im Gespräch mit Wolfgang Tischer. Die größte Bedrohung für die Demokratie in der EU sei Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, sagt Sonneborn auf der Bühne der Leipziger Buchmesse. Obwohl sich das Parlament seinerzeit darauf geeinigt habe, nur einen Spitzenkandidaten zu wählen, wurde Ursula von der Leyen in dieses Amt gebracht. Sie halte sich an keine Spielregeln, sagt Sonneborn. Machen »die da oben« also doch nur was sie wollen und ist die EU fest in der Hand der Wirtschaftslobby? Welche Hoffnung kann man als Wählerin und Wähler überhaupt noch haben? Welche Ziele hat Martin Sonneborn für eine dritte Amtszeit? Auf jeden Fall, so Sonneborn, will er in diesem Jahr mit der Schriftstellerin Sibylle Berg ins Parlament einziehen. Sein letzter Parteikollege im Europaparlament, Nico Semsrott, ging Sonneborn und DER PARTEI verloren, als man Sonneborn nach einem antiamerikanischen Witz Rassismus gegen China vorwarf. Als Satiriker war es Sonneborn gewohnt, beschimpft zu werden, doch plötzlich musste er einen Witz erklären. Haben sich auch hier die Dinge geändert? Hören Sie das ausführliche Gespräch mit Martin Sonneborn, aufgezeichnet am 23. März 2024 auf der Leipziger Buchmesse, im Podcast des literaturcafe.de. Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Der Podcast des literaturcafe.de ist zudem auf allen Portalen  wie Apple iTunes, Spotify oder Deezer zu hören und zu abonnieren. So verpassen Sie künftig keine Folge mehr.

    Klaus-Peter Wolf über das Schreiben und seine Krimis

    Play Episode Listen Later Apr 4, 2024 30:07


    Eine Besonderheit der Krimis ist, dass am Ende bereits die ersten Seiten des nächsten Bandes zu lesen sind. Weiß der Autor da schon, wie es weitergeht oder hat er gar den weiteren Fall schon geschrieben? Im Gespräch verrät Wolf, dass auch er noch nicht weiß, wie's weitergeht. Er werde immer traurig, wenn er beim Schreiben dem Ende näherkomme. Er könne erst das Ende schreiben, wenn er die ersten Sätze des nächsten Bandes habe. Dann fühle es sich nicht an, wie das Ende einer Party, dann sei es das Versprechen an sich selbst, weiterzuschreiben. Dass er den neuen Anfang nicht zu einem guten Krimi-Ende bringe, davor habe er keine Angst. Es sei ein Missverständnis zu glauben, dass die Spannung aus dem Plot komme. Tatsächlich komme sie aus den Figuren. Ähnliches gelte auch für Dialoge. »Eine Schwäche im Dialog ist eine Schwäche in der Figurenentwicklung«, so Wolf. Er selbst verwandle sich beim Schreiben in seine Figuren und denke, empfinde, schmecke und rede dann wie sie. Selbst über 18 Bände hinweg behält er auf diese Weise den Überblick über Figuren und Handlungen. Ostfriesenhass - Der 18. Fall für Ann Kathrin Klaasen Sein wichtigster Tipp fürs Schreiben? »Lies dein Zeug laut vor!« Erst beim mündlichen Vortrag erkenne man Unstimmigkeiten am Text. Wolf selbst schreibt seine Bücher mit dem Kolbenfüller in Kladden. Den Text liest er dann laut, ändern noch einiges, eine Mitarbeiterin tippt den Mitschnitt ab. Und selbst wenn Wolf später die lektorierte Fassung zunächst als Hörbuch einliest, ändert er noch Dinge im Detail. Im Gespräch geht es auch um die Handlungsorte in Ostfriesland. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, dass auf einer Ostfriesischen Insel ein Mord passiert? Zudem erwähnt Klaus-Peter Wolf immer wieder Bücher von Kolleginnen und Kollegen in Romanen. »Wenn wir oder unsere Kinder aufhören zu lesen, dann sind wir als Kulturnation am Arsch«, sagt Wolf es sehr deutlich und das Publikum in Leipzig applaudiert. Daher spielten Bücher in seine Romanen eine Rolle und er achte auch darauf, dass in den Sets der ZDF-Verfilmungen seiner Krimis auch Bücher zu sehen sind. Gegen Ende des Gesprächs verrät Klaus-Peter Wolf noch seine beiden literarischen Vorbilder. Beide Spannungsschreiber und beide zu ihrer Zeit unterschätzt. Wer die beiden sind, das und vielen mehr hören Sie im Podcast-Gespräch mit Klaus-Peter Wolf, aufgezeichnet am 23. März 2024 auf der Leipziger Buchmesse. Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Der Podcast des literaturcafe.de ist zudem auf allen Portalen  wie Apple iTunes, Spotify oder Deezer zu hören und zu abonnieren. So verpassen Sie künftig keine Folge mehr.

    Jane S. Wonda: Very Bad Kings - »Für mich sind diese Bücher der Ausdruck von Feminismus«

    Play Episode Listen Later Apr 2, 2024 25:08


    Jane S. Wonda im Gespräch mit Wolfgang Tischer über ihre Bücher und ihr Leben als Autorin und Unternehmerin. Ein Podcast-Mitschnitt vom Forum autoren@leipzig der Leipziger Buchmesse 2024. Wie definiert man das Genre Dark Romance am besten? »Die Liebesgeschichte des Bösewichts«, erklärt es Jane S. Wonda im Gespräch zunächst selbst sehr vorsichtig. Googelt man nach dark romance definition so listet Google die Erklärung auf der Website der Autorin wondaversum.de ganz oben: »Dark Romance enthält viele grenzwertige Themen und dunkle Helden. Stell es dir vor, wie die Liebesgeschichte vom Joker mit Happy End und viel prickelnder Erotik. Die enthaltenen Themen gehen an die Psyche, Gewalt gehört zum Alltag und Moral sucht man vergebens.« Gelesen werden ihre Bücher – wie alle New-Adult-Titel – überwiegend von jungen Frauen. Dies wird bisweilen nicht nur auf TikTok kontrovers diskutiert. »Für mich sind diese Bücher der Ausdruck von Feminismus«, sagt Jane S. Wonda im Gespräch. Es sei immer ein Tanzen der Figuren in unterschiedlichen Konstellationen. Und der Böse bekommt am Schluss ein Happy-End. Wechselt man in Leipzig in die Halle 4, sieht man den Stand des Wondaversums, Janes eigene GmbH, die sie mittlerweile gegründet hat, in der sich 10 bis 20 Mitarbeiterinnen um Buchverkauf und Signierstunden kümmern. In der »Black Edition« verlegt Jane S. Wonda mittlerweile auch Bücher anderer Autorinnen – natürlich im gleichen Genre. Am Donnerstag ist noch viel leerer Platz um den Stand, am Freitag nach dem Bühnengespräch, sieht man, warum: Jane S. Wonda signiert und Menschenmassen stehen an, der leere Raum ist gut gefüllt. Im Gespräch erläutert die Autorin, wie sie und ihre Mitarbeiterinnen den Besucherstrom und den Verkauf organisieren. Bisweilen sind es so viele Menschen, dass vielleicht gar nicht alle bis zum Signiertisch gelangen werden. Wie hat es Jane S. Wonda als Self-Publisherin zu diesem Ruhm geschafft? Tatsächlich kam er, so die Autorin im Gespräch, bei ihr über Nacht mit E-Books in Verbindung mit TikTok-Videos. Und natürlich gibt es mittlerweile alle Bücher gedruckt mit Farbschnitt. Welchen Rat kann Jane S. Wonda Neuautorinnen geben? Für sie war es wichtig, »die Idee aufzugeben, dass man selbst zu 100 Prozent weiß, was das Beste für das eigene Buch ist.« Konstruktive Kritik und Rückmeldungen von Testleserinnen und Rezensenten sollte man erst nehmen, um das eigene Schreiben stets zu verbessern. Hören Sie das ausführliche Gespräch mit Jane S. Wonda, aufgezeichnet am 22. März 2024 auf der Leipziger Buchmesse, im Podcast des literaturcafe.de. Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Der Podcast des literaturcafe.de ist zudem auf allen Portalen  wie Apple iTunes, Spotify oder Deezer zu hören und zu abonnieren. So verpassen Sie künftig keine Folge mehr.

    Elias Hirschl: CONTENT – Schreiben ohne oder wie ChatGPT

    Play Episode Listen Later Mar 29, 2024 28:17


    Die Welt geht unter. Doch bis dahin arbeitet die Erzählerin in Elias Hirschls neuem Roman in der Content-Farm Smile Smile Inc. und schreibt sinnbefreite Listen-Artikel, die Clicks generieren sollen. (Nummer 7 wird Sie zum Weinen bringen!) Die sind genauso bedeutungslos wie die Memes und YouTube-Videos, die ihre Kolleginnen produzieren. Oder die Start-ups, die ihr Freund Jonas im Wochenrhythmus gründet, während die Stadt brennt. Auf der Bühne der Leipziger Buchmesse sprachen Elias Hirschl über die Entstehung des Romans und warum ChatGPT nicht lustig und für Romane nicht zu gebrauchen ist. Hören Sie das ausführliche Gespräch mit Elias Hirschl, aufgezeichnet am 21. März 2024 auf der Leipziger Buchmesse, im Podcast des literaturcafe.de. Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Der Podcast des literaturcafe.de ist zudem auf allen Portalen  wie Apple iTunes, Spotify oder Deezer zu hören und zu abonnieren. So verpassen Sie künftig keine Folge mehr.

    Live-Mitschnitt: Das Literarische Buchhandelsquartett 2023, das ein Duett war

    Play Episode Listen Later Dec 5, 2023


    Das Literarische Buchhandelsquartett auf den Stuttgarter Buchwochen hat Tradition. Vier Buchhänderinnen und Buchhändler aus dem Raum Stuttgart sprechen über vier Bücher des Herbstprogramms und diskutieren live vor Publikum. Doch in diesem Jahr wurde binnen 24 Stunden aus dem Quartett ein Duett. Helke Stadelmeier vom Vaihinger Buchladen und Wolfgang Tischer vom literaturcafe.de, ebenfalls gelernter Buchhändler, diskutierten über: Charlotte Gneuß: Gittersee, S. Fischer Christian Schulte-Loh: Es gibt einen Gott, und ihr ist langweilig, Droemer Richard Adams: Unten am Fluss – Watership Down, Ullstein Neu übersetzt von Henning Ahrens Necati Öziri: Vatermal, Claassen Außerdem gab es noch eine Runde mit Weihnachtstipps: Andreas Pflüger: Wie sterben geht, Suhrkamp Sid Sharp: Der Wolfspelz, NordSüd Verlag Übersetzt von Alexandra Rak Charlotte Müller, Christiane Dunkel-Koberg: Ein Haus mit vielen Fenstern, Kunstanstifter Verlag Britta Teckentrup: Ein Fest von Obst und Früchten Verlagshaus Jacoby & Stuart Hören Sie den Live-Mitschnitt vom 3. Dezember 2023 von den Stuttgarter Buchwochen im Haus der Wirtschaft im Podcast des literaturcafe.de oder über den Player unter diesem Beitrag.

    Plötzlich Bestseller: Bonnie Garmus über ihren Roman »Eine Frage der Chemie«

    Play Episode Listen Later Nov 14, 2023 33:53


    Für eine kleine Lesetour ist Bonnie Garmus im November 2023 nach Deutschland gekommen. In Stuttgart findet an diesem Abend der letzte von lediglich vier Terminen statt. Deutschland sei ihr durchaus vertraut, sagt Bonnie Garmus, denn die in den USA geborene Autorin hat einige Jahre in Zürich gelebt und war daher auch oft im Nachbarland. Mittlerweile lebt Garmus in London. Vor ihrer Lesung treffe ich mich mit Bonnie Garmus in der Lobby ihres Hotels. Wie so oft muss ich feststellen, dass Star- und Bestsellerautoren meist die umgänglichsten und freundlichsten sind. Dabei hat der Erfolg sie mehr oder weniger über Nacht ereilt. Im April 2022, als ich als einer der ersten eine Rezension über »Eine Frage der Chemie« schrieb, gab es noch nicht mal einen Wikipedia-Eintrag zur Autorin. »Bonnie Garmus ist glaubhaft im Netz nicht zu finden«, schrieb damals jemand in den Kommentaren. Garmus schien ein Phantom zu sein. Konnte diese märchenhafte Autorinnengeschichte stimmen? Weltweit ersteigern Verlage die Lizenz für einen Debütroman, der 2020 auf der damals digitalen Frankfurter Buchmesse von einer Londoner Literaturagentur angeboten wurde. Für den deutschsprachigen Markt sichert sich der Piper Verlag die Rechte. Seit dem Erscheinen Ende März 2022 ist »Eine Frage der Chemie« in den Top-10 der deutschen Bestsellerliste vertreten. In 42 Sprachen wurde das Werk mittlerweile übersetzt. Über 700.000 Exemplare wurden allein in Deutschland verkauft, weltweit seien es über 6 Millionen, berichtet Garmus‘ deutsche Verlegerin Felicitas von Lovenberg. Hat man bei Piper von Anfang an an den Erfolg geglaubt? Ja, und man habe einiges für das Buch getan, sagt von Lovenberg, allerdings betont sie im Gespräch, dass man als Verlag keinen Bestseller »machen« könne, davon sei sie nach acht Jahren als Verlegerin überzeugt. Verlegen sei »Glaube, Liebe, Hoffnung«, und man verliebe sich oft in Bücher, die dann leider nicht zum richtigen Zeitpunkt breit genug gelesen werden oder der Funke springe nicht über. Auch Verlegen sei eine Frage der Chemie. Doch nicht nur der Erfolg des Buches ist real, auch Bonnie Garmus gibt es wirklich, und sie berichtet im Podcast des literaturcafe.de von ihrem Erfolg. Wie hat sie es mit über 60 mit nur einem Roman zum Weltbestseller geschafft?

    »Nicht von dieser Welt« - Michael Ebert über seinen Roman und das Lesen in Schramberg

    Play Episode Listen Later Sep 28, 2023 27:35


    Seine erste Lesung moderierte in Hamburg Micky Beisenherz, demnächst spricht Michael Ebert in München mit Linda Zervakis über seinen Debut-Roman »Nicht von dieser Welt«. Dazwischen jedoch liest Ebert im beschaulichen Schramberg. Das dortige Krankenhaus hat sein Leben und seinen Roman geprägt. Wolfgang Tischer traf sich mit Michael Ebert für den Podcast des literaturcafe.de im Schwarzwald. »Kann es sein«, sagt Michael Ebert und blickt verwundert auf die Fläche vor sich, auf der sein Buch liegt, »dass ich an diesem Tisch auch mein Abitur geschrieben habe?« »Das ist so«, ruft ein älterer Herr im Publikum, der vielleicht sein Lehrer war. Michael Ebert sitzt zusammen mit Moderator Christoph Plum auf der hohen Bühne der Aula des Schramberger Gymnasiums an ebendiesen kleinen Tischchen. Es ist einer dieser holzvertäfelten Mehrzwecksäle, die es in den in den 1970er-Jahren gebauten Schulen dieser Gegend, öfters zu geben scheint und die erstaunlich gut erhalten sind. Vor fast 30 Jahren hat Michael Ebert hier tatsächlich sein Abitur geschrieben. Jetzt ist er wieder einmal in die Stadt zurückgekehrt, in der er aufgewachsen ist. Er ist gekommen, um aus seinem ersten Roman zu lesen: »Nicht von dieser Welt«. Der spielt größtenteils im ehemaligen Schramberger Krankenhaus, ohne dass der Name der Stadt im Buch nur ein einziges Mal erwähnt wird. Doch die beschriebene markante Tallage im Schwarzwald und benannte nahe Orte wie Rottweil oder die Auffahrt von der B462 auf die A81, machen den Ort identifizierbar. Und eben das Krankenhaus, das 2011 geschlossen wurde und für das die Stadt seit langem einen Investor sucht, der sich leider nicht findet. Das Krankenhaus ist zum Lost Place geworden. Drei Millionen Euro, so schrieb es Michael Ebert in einer Reportage für das SZ-Magazin im Jahre 2016, wolle die Stadt dafür haben. Mittlerweile ist der Preis auf 1,8 Millionen gesunken. Michael Ebert, geboren 1974 in Freiburg, ist in diesem Krankenhaus aufgewachsen. Nicht als Patient. Seine Mutter arbeitete dort als Notfallkrankenschwester, und da die Familie in prekären Verhältnissen lebte, bezog man irgendwann die günstige Personalwohnung im Gebäude. Nach dem Abitur, Zivildienst und einem Volontariat bei der Schwäbischen Zeitung verließ Ebert die Stadt, studierte etwas Jura. »Aber nicht zu Ende«, betont er während seiner Lesung. Er leitete irgendwann das »jetzt«-Magazin der Süddeutschen Zeitung, wechselte dann zu Gruner & Jahr nach Hamburg, nachdem das Magazin eingestellt wurde. Dort war er Chef von »Neon«, dem inoffiziellen jetzt-Nachfolger. 2013 kehrte Ebert nach München zurück und übernahm die Chefredaktion des wöchentlichen SZ-Magazins. Und warum jetzt ein Roman? Nach dem Tod seines Vaters im März 2022, saß er nachts am Küchentisch, um seine Gefühle zu sortieren, erzählt Michael Ebert im Podcast des literaturcafe.de. Das Aufschreiben von Erinnerungen führte dann zur Idee, einen Roman zu schreiben. Es vermengte sich Reales mit Fiktivem. Einen Roman zu schreiben sei für ihn als Journalist so etwas wie »eine andere Hirnhälfte, die bespielt wird«. Tipps und Ratschläge habe er unter anderem von Simone Buchholz und Daniel Kehlmann bekommen. Auch davon erzählt Ebert im Podcast. Aus dem Michael im echten Leben wurde der 13-jährige Mischa im Roman. Ein magisches, übersinnliches Element kam hinzu, dann – so erzählt es Ebert während der Lesung – tauchte plötzlich die Figur der 17-jährigen Sola an Mischas Seite auf, und zusammen verlassen sie den Schwarzwald, um in Halberstadt in Ostdeutschland einen ganz besonderen Schatz zu heben: 100 Milliarden Ostmark, die nach der Wende in einem Stollen deponiert wurden, der im Nazi-Deutschland von Zwangsarbeitern gegraben wurde. Auch dieses Element des Romans entnahm Ebert der Realität. Hören Sie im Podcast das ausführliche Gespräch mit Michael Ebert über die Entstehung des Romans und wie er einen weiteren Prominenten als Testleser gewinnen konnte, der fürs Buch ein Zitat geliefert hat: Herbert Grönemeyer. Auf der Rückfahrt von Schramberg läuft übers Autoradio dann auch »Deine Zeit« von Herbert Grönemeyer. Wer den Podcast hört, weiß warum.

    »Hast du uns endlich gefunden« - Edgar Selge im Gespräch über sein literarisches Debüt

    Play Episode Listen Later Sep 7, 2023 15:37


    Mitten im Schwarzwald unter dem nächtlichen Sternenhimmel spricht Wolfgang Tischer mit Edgar Selge über die Entstehung des Buches. Der Vater ist Gefängnisdirektor und Hobby-Pianist auf hohem Niveau. Ins Wohnhaus neben der Mauer der Justizvollzugsanstalt lädt er regelmäßig Profi-Musiker ein, um mit ihnen klassische Konzerte zu geben. Sowohl vor den Gefangenen als auch vor den gutbürgerlichen Freunden und Bekannten. Es ist die Zeit um 1960, der strenge und autoritäre Vater hat sein nationalsozialistisches Denken noch nicht abgelegt. Am Esstisch kommt es regelmäßig zu Konfrontationen mit seinen Söhnen. Einer von ihnen ist der 12-jährige Edgar. Der Schauspieler Edgar Selge (*1948) hat die Erlebnisse seiner Kindheit in seinem literarischen Debüt »Hast du uns endlich gefunden« verarbeitet. Fünf Jahre, so erzählt er es im Podcast des literaturcafe.de, habe er daran gearbeitet. Die größte Herausforderung bestand zunächst darin, die passende Perspektive und den Erzählton zu finden. Anfang September 2023 finden im Landkreis Freudenstadt die 9. Literaturtage Nordschwarzwald statt und Selge liest zur Eröffnung aus seinem Buch. Er habe nicht mitgezählt die wievielte Lesung seit Erscheinen des Buches im Jahre 2021 das gewesen sei, aber zwischen 50 und 60 mal dürfte es gewesen sein. Hilft da die Ausbildung als Schauspieler, das immer noch so eindringlich zu lesen? Sicherlich, sagt Selge. »Jeder Text bedeutet an jedem Tag für einen selber etwas Neues und etwas Anderes«. Wie wird das eigene Leben und Erleben zu einem Buch, auf dem weder die Bezeichnung »Roman« noch »Autobiografie« zu finden ist, das jedoch ganz klar ein literarisches Werk ist? Hören Sie das ausführliche Gespräch mit Edgar Selge, geführt unter dem nächtlichen sternenklaren Schwarzwaldhimmel, im Podcast des literaturcafe.de. Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Der Podcast des literaturcafe.de ist zudem auf allen Portalen  wie Apple iTunes, Spotify oder Deezer zu hören und zu abonnieren. So verpassen Sie künftig keine Folge mehr.

    Erfolgreiches Self-Publishing: Autorin Melissa Ratsch und Michael Döschner-Apostolidis von Tolino Media im Gespräch

    Play Episode Listen Later Aug 17, 2023 62:43


    Melissa Ratsch schreibt als Self-Publisherin vier bis fünf Bücher im Jahr und sagt von sich selbst, dass sie sonst keine anderen Hobbys habe. Im Hauptberuf ist sie Projektleiterin und daher geht sie ihre Buchveröffentlichungen genauso an. Zusammen mit ihren Lektorinnen und der Cover-Designerin hat sie ihre Veröffentlichungen schon ein Jahr im Voraus genau geplant. »Man muss sich immer bewusst sein, dass man als Self-Publisher Autor ist, aber zeitgleich immer auch Unternehmer. Daher muss man sich auch Deadlines setzen. Das ist vielleicht unangenehm, aber anders wird man schwerlich Erfolg haben«, sagt Melissa Ratsch. Wie Melissa Ratsch schreibt und ihre Veröffentlichungen plant, davon erzählt sie in dieser Podcast-Folge des literaturcafe.de. Wer noch mehr über Melissa Ratsch erfahren möchte, dem sei auch die etwas ältere Podcast-Folge der »Zwei von der Talkstelle« empfohlen und natürlich ihre Website. Wolfgang Tischer hat sich für eine Podcast-Folge zum Thema Self-Publishing mit Melissa Ratsch und Michael Döschner-Apostolidis im Stuttgarter Schriftstellerhaus getroffen. Michael Döschner-Apostolidis leitet seit Oktober 2022 Tolino Media, den Self-Publishing-Distributor der Tolino Allianz. Döschner-Apostolidis berichtet von den neuesten Aktivitäten des Dienstleisters, der sich auf dem deutschsprachigen Markt erfolgreich gegen Amazon behauptet. Neben dem E-Book-Format bietet Tolino Media bereits seit einiger Zeit Print-on-Demand an, jetzt kommt neu das »Lieblingsbuchprogramm« hinzu, das gedruckte Bücher von Erfolgsautorinnen und -autoren in den Buchhandel bringen soll. Außerdem veranstaltet Tolino im September 2023 das erste Mal ein Schreib-Barcamp in Mainz. Mit Melissa Ratsch und Michael Döschner-Apostolidis spricht Wolfgang Tischer darüber, was erfolgreiches Self-Publishing im Jahre 2023 ausmacht. Zudem ist Melissa Ratsch im Vorstand des Selfpublisher-Verbands. Sie erläutert, was die Mitgliedschaft bringt und wer dort Mitglied werden kann. Hören Sie das ausführliche Gespräch mit Melissa Ratsch und Michael Döschner-Apostolidis im Podcast des literaturcafe.de. Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Der Podcast des literaturcafe.de ist zudem auf allen Portalen  wie Apple iTunes, Spotify oder Deezer zu hören und zu abonnieren. So verpassen Sie künftig keine Folge mehr.

    Michael Krüger über seine Rolle als »Poeta Laureatus« - Literaricum Lech 2023

    Play Episode Listen Later Aug 2, 2023 11:14


    Der Titel des »Poeta Laureatus« stammt aus der Zeit antiker Dichterwettstreite. Wortwörtlich bedeutet er »lorbeerumkranzter Dichter«. Beim Literaricum Lech will man die Auszeichnung als Poeta Laureatus oder Poeta Laureata künftig jährlich vergeben. Das Preisgeld stiftet die Gemeinde Lech. Michael Krügers monatliche Gedichte zum Zeitgeschehen sind u.a. auf der Website des SWR zu hören. Dort findet sich auch zu jedem Gedicht ein Gespräch mit Michael Krüger. Michael Krügers Dankesrede kann beim Standard nachgelesen werden. Der Begriff des »Poeta Laureatus« wird bisweilen als »Nationaldichter« gesehen. Tatsächlich gibt es beispielsweise in den USA den »Poet Laureate«. Populär wurde dieses Amt hierzulande, als Amanda Gorman bei der Amtseinführung von Joe Biden ein Gedicht vortrug. Danach wurde auch in Deutschland diskutiert, ob man nicht das Amt einer Staatsdichterin oder eines Staatsdichtes einführen sollte. Können Gedichte die Welt verändern? Nicht die Welt aber die Menschen, sagt Michael Krüger im Podcast des literaturcafe.de. Das Gespräch führte Wolfgang Tischer mit dem Preisträger unmittelbar nach seiner Würdigung. Hören Sie das ausführliche Gespräch mit Michael Krüger vom Literaricum Lech, im Podcast des literaturcafe.de. Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Der Podcast des literaturcafe.de ist zudem auf allen Portalen  wie Apple iTunes, Spotify oder Deezer zu hören und zu abonnieren. So verpassen Sie künftig keine Folge mehr.

    Nicola Steiner über Jane Austen und das Literaricum: »Den Blick verändern« - Literaricum Lech 2023

    Play Episode Listen Later Jul 31, 2023 12:10


    Jane Austens »Stolz und Vorurteil« habe Nicola Steiner für 2023 ausgewählt, damit man Vorurteile gegenüber Jane Austen ablegen könne. Dass Austens Hauptfigur Elisabeth Bennet einen Heiratsantrag ablehnt, obwohl sie weiß, was dies für sie sozial und ökonomisch bedeutet und dass sie ihn später von sich aus als freie Entscheidung und aus Liebe doch annimmt, das ist für Nicola Steiner eine moderne Form der weiblichen Selbstermächtigung. Das Programm des Literaricum widmete sie daher verstärkt dem Frauenbild damals und heute, obwohl, wie Nicola Steiner mit Bedauern und mit Blick auf die begrenzte Zeit betont, auch der Aspekt der Fan-Fiction rund um »Stolz und Vorurteil« interessant gewesen wäre. Für Nicola Steiner ist am Literaricum immer wieder faszinierend, dass die einzelnen Teile des Programms den Blick auf andere Teile verändert und man Dinge, die man vorher schon kannte, ganz anders wahrnimmt. »1+1+1 macht nicht 3, sondern 1+1+1 macht 3+Magie«, sagt Nicola Steiner im Podcast des literaturcafe.de. Nicola Steiner ist deutschen TV-Zaungästen als Moderatorin des Schweizer Literaturclubs bekannt. Dort moderierte sie jedoch unlängst ihre letzte Sendung. Ab dem 1. September 2023 wird Nicola Steiner das Literaturhaus in Zürich leiten. Hören Sie das ausführliche Gespräch mit Nicola Steiner vom Literaricum Lech, im Podcast des literaturcafe.de. Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Der Podcast des literaturcafe.de ist zudem auf allen Portalen  wie Apple iTunes, Spotify oder Deezer zu hören und zu abonnieren. So verpassen Sie künftig keine Folge mehr.

    Übersetzerin Andrea Ott: »800 Seiten Charlotte Brontë waren wie eine Lehrzeit« - Literaricum Lech 2023

    Play Episode Listen Later Jul 29, 2023 12:34


    Sie ist eine preisgekrönte und vielgelobte Übersetzerin und dennoch sagt Andrea Ott, sei sie völlig unfähig, sich auf Englisch mit jemandem zu unterhalten. Nahezu autodidaktisch habe sie sich damals das Übersetzen mit einem 800-Seiten-Roman von Charlotte Brontë beigebracht. Im Podcast des literaturcafe.de spricht Übersetzerin Andrea Ott über ihre Arbeit. Als Übersetzerin hat sich Andrea Ott auf britische und amerikanische Klassiker spezialisiert. Das sei von Vorteil, sagt Andrea Ott im Podcast des literaturcafe.de. »Denn stellen Sie sich mal vor, ich müsste mit einem Autor auf Lesereise gehen, wo ich doch kein Englisch kann.« Eine vom Feuilleton vielgelobte und preisgekrönte Übersetzerin englischer Werke, die die Sprache im Alltag nicht sprechen kann? Tatsächlich klingt Andrea Otts Werdegang unglaublich. Damals habe sie einen Artikel in der ZEIT gelesen, in dem vermerkt wurde, dass noch nicht alle Bücher von Charlotte Brontë übersetzt seien. »Das ist doch was für dich«, sagte Otts Mutter und so kaufte sich Andrea Ott einen 800-Seiten-Roman von Charlotte Brontë und arbeitete drei Jahre an der Übersetzung. Das sei so etwas wie ihre Lehrzeit gewesen, sagt Andrea Ott. Englisch habe sie eigentlich in der Schule abgewählt, aber die englische Literatur habe sie immer interessiert. So begann ihre Karriere als Übersetzerin. Rasch bekam sie einen Vertrag bei Manesse und übersetzte u. a. Jane Austen, Charlotte Brontë, Elizabeth Gaskell, Thomas Hardy, Henry James, Upton Sinclair und Evelyn Waugh. Hören Sie das ausführliche Gespräch mit Andrea Ott vom Literaricum Lech, im Podcast des literaturcafe.de. Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Der Podcast des literaturcafe.de ist zudem auf allen Portalen  wie Apple iTunes, Spotify oder Deezer zu hören und zu abonnieren. So verpassen Sie künftig keine Folge mehr.

    Denis Scheck über Jane Austen: »Eine helle Lesefreude« - Literaricum Lech 2023

    Play Episode Listen Later Jul 26, 2023 8:08


    Seit den Tagen seiner Jugend sei für ihn Jane Austen eine »helle Lesefreude«, sagt Literaturkritiker Denis Scheck. Leider haben die Verwandten Jane Austens ganze Jahrgänge ihrer privaten Korrespondenz vernichtet. Scheck bedauert es, dass wir aus den verbliebenen Briefen nicht wirklich etwas aus ihrer Gedankenwelt erfahren. So wie beispielsweise der Krieg mit Frankreich und Napoleon in »Stolz und Vorurteil« nicht erwähnt wird, so wissen wir auch nicht, was Austen Privat über Napoleon oder den verrückt gewordenen König Georg III. dachte. Denis Scheck wäre »sehr, sehr dankbar«, wenn man irgendwo in Südengland auf einem Dachboden oder in einem Keller noch eine alte Truhe mit Jane-Austen-Dokumenten zu finden wäre. Seit Denis Schecks Eröffnungsrede zu Jane Austen beim Literaricum Lech wissen wir auch, dass der Literaturkritiker auch in der Sauna liest. Es sei, so Scheck im Podcast-Gespräch, »immer schön, wenn man nach zwei bis drei Saunagängen später im Bett noch merkt, dass der Buchblock etwas Wärme abgibt.« Hören Sie das ausführliche Gespräch mit Denis Scheck vom Literaricum Lech, im Podcast des literaturcafe.de. Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Der Podcast des literaturcafe.de ist zudem auf allen Portalen  wie Apple iTunes, Spotify oder Deezer zu hören und zu abonnieren. So verpassen Sie künftig keine Folge mehr.

    Thomas Sarbacher über Lesen, Pointen und die Haltung der Figur - Literaricum Lech 2023

    Play Episode Listen Later Jul 24, 2023 11:36


    2022 war es kein Problem: Thomas Sarbacher konnte beim 2. Literaricum Lech »Bartleby der Schreiber« von Hermann Melville komplett vorlesen. Der Vortrag der vollständigen Erzählung dauerte keine zwei Stunden, und alle Besucherinnen und Besucher des Literaricums kannten den Text. Die Lesezeit von »Stolz und Vorurteil« hingegen würde 12 Stunden deutlich überschreiten.  Daher war diesmal eine »komprimierte Lesefassung« angekündigt. Für welche Ausschnitte und Passagen würde sich Thomas Sarbacher entscheiden? Stattdessen las Sarbacher den Anfang des Romans. »So werde ich am ehesten den sprachlichen Entfaltungsmöglichkeiten des Werkes gerecht«, war Sarbacher schnell klar. Bei Jane Austen müsse man den Text zur Geltung bringen, weil auf der Handlungsebene so viel gar nicht passiere. »Die Eigentlichen Sensationen geschehen im sehr kleinen Bereich der zwischenmenschlichen Begegnungen«, sagt Sarbacher. Jane Austens Text ist ironisch und witzig. Wie legt man dies beim Lesen an? Macht Text mit Dialogen beim Vorlesen mehr Spaß als andere? Und würde Thomas Sarbacher doch gerne einmal den kompletten Roman vorlesen? Hören Sie das ausführliche Gespräch mit Thomas Sarbacher vom Literaricum Lech, im Podcast des literaturcafe.de. Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Der Podcast des literaturcafe.de ist zudem auf allen Portalen wie Apple iTunes, Spotify oder Deezer zu hören und zu abonnieren. So verpassen Sie künftig keine Folge mehr.

    Michael Köhlmeier über die Magie des Schreibens - Literaricum Lech 2023

    Play Episode Listen Later Jul 22, 2023 33:36


    Michael Köhlmeier sieht seine Rolle als Mit-Initiator des Literaricum bescheiden. Vor mittlerweile 26 Jahren habe man sich in Lech am Arlberg gefragt, was man tun könne, um das Image dieses Dorfes zu heben, dass es nicht den Weg wie Ischgl oder Sölden einschlägt. Damals wurde das Philosophicum Lech gegründet. Diese philosophische Tagung, bei der jeweils ein Thema im Mittelpunkt steht, genießt heute im deutschsprachigen Raum einen ausgezeichneten Ruf. »Alles wird gut. Zur Dialektik der Hoffnung« ist im Herbst 2023 das Thema. Das erfolgreiche Konzept des Philosophicums wurde in ähnlicher Weise auf das Literaricum übertragen, das 2023 erst zum 3. Mal stattfand. Hier steht ein jeweils ein Klassiker der Weltliteratur im Fokus, in diesem Jahr »Stolz und Vorurteil« von Jane Austen. Michael Köhlmeier berichtet im Podcast von der Entstehung des Formats, bevor es um die Dialoge in Austens Werk geht. Gute Dialoge haben stets eine zweite Ebene, einen Sub-Plot. Der Sub-Plot in Austens Roman offenbare die menschenverachtende und antihumane Einstellung der damaligen Gesellschaft. Junge Frauen und Männer werden behandelt wie auf dem Viehmarkt. Darüber legen sich kontrastierend die Dialoge mit einer feinen, vornehmen Sprache. Doch wie gelingt es, Dialoge so meisterhaft zu schreiben wie Jane Austen? Diese Frage nach dem Handwerk oder Talent stellt sich immer wieder. Dem Eröffnungsabend des Literaricum fügt Michael Köhlmeier stets eine kleine literarische Beobachtung bei. Diesmal war es das Postulat, dass man als Autor oder Autorin immer an seine Figur denken solle und diese stets Vorrang vor Leserin oder Leser haben sollte. Was Köhlmeier damit meint, erörtert er nochmal im Podcast des literaturcafe.de. Das Gespräch wurde auf der sonnigen aber leicht windigen Dachterrasse des Hotels Sonnenburg auf rund 1.700 Metern Meereshöhe begonnen. Da half auch der puschelige Windschutz am Mikro nur bedingt. Man möge am Anfang über die Windgeräusche hinweghören. Das Gespräch wurde nach kurzer Zeit drinnen weitergeführt. Hören Sie das ausführliche Gespräch mit Michael Köhlmeier vom Literaricum Lech, im Podcast des literaturcafe.de. Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Der Podcast des literaturcafe.de ist zudem auf allen Portalen wie Apple iTunes, Spotify oder Deezer zu hören und zu abonnieren. So verpassen Sie künftig keine Folge mehr.

    Bachmannpreis-Podcast 2023 - Tag 4: Thomas Strässle und Peter Fässlacher im Gespräch

    Play Episode Listen Later Jul 2, 2023 57:42


    Die 47. Tage der deutschsprachigen Literatur sind vorbei. Fünf Preise sind vergeben. Wolfgang Tischer und Bozena Badura sitzen im Raum unter dem ORF-Studio und blicken auf die vergangenen Tage und die Preisverleihung. Die drei Lesetage wurden ja bereits in den drei letzten Folgen ausführlich besprochen. Der neue Bachmannpreis-Juror Thomas Strässle (Foto: Tischer) Neu-Juror Peter Strässle erzählt zudem in dieser Folge, wie er die Jury-Diskussion erlebte und wie er seine beiden Texte für Klagenfurt ausgewählt hat, darunter ein Gewinnertext. Doch zunächst gratuliert ihm Wolfgang Tischer zum Gewinn des Titels »Beliebtester Bachmannpreis-Juror 2023«. Der neue Bachmannpreis-Moderator Peter Fässlacher (Foto: Tischer) Am Schluss dieser Folge dann noch ein ausführliches Gespräch mit dem neuen Moderator Peter Fässlacher. Ist er zufrieden, dass alles reibungslos verlief? Wie reagiert man, wenn plötzlich eine Zuschauerin aufsteht und auch etwas sagen möchte? Wie empfand er die Zusammenarbeit mit der Jury? Und was waren die größten Herausforderungen bei der Moderation? Die Preisträger:innen des Jahres 2023 Sie können sich über Ihre Preis freuen: Martin Piekar, Anna Felnhofer, Valeria Gordeev und Laura Leupi (Foto: Tischer) Bachmannpreis (25.000 Euro): Valeria Gordeev: Er putzt Deutschlandfunkpreis (12.500 Euro): Anna Felnhofer: Fische fangen Kelag-Preis (10.000 Euro) und BKS-Publikumspreis (7.000 Euro): Martin Piekar: Mit Wänden sprechen/Pole sind schwierige Volk 3sat-Preis (7.500 Euro): Laura Leupi: Das Alphabet der sexualisierten Gewalt Hören Sie die Gespräche und die Analyse der 47. Tage der deutschsprachigen Literatur im Podcast des literaturcafe.de. Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Der Podcast des literaturcafe.de ist zudem auf allen Portalen wie Apple iTunes, Spotify oder Deezer zu hören und zu abonnieren. So verpassen Sie künftig keine Folge mehr.

    Bachmannpreis-Podcast 2023 - Tag 3: Anna Felnhofer und Yevgeniy Breyger im Gespräch

    Play Episode Listen Later Jul 1, 2023 64:01


    Alle Texte sind vorgelesen - einige wurden auch performt. Was brachte der dritte und letzte Lesetag? Besonders über den Text von Laura Leupi wurde heftig diskutiert. Wolfgang Tischer, Andrea Diener und Bozena Badura blicken auf den Lese-Samstag, an dem es erstaunlicherweise in der Mittagspause zu regnen begann. Yevgeniy Breyger nach seiner Lesung (Foto: Tischer) Yevgeniy Breyger machte den Auftakt und Wolfgang Tischer sprach mit ihm nach seiner Lesung. Bereits am Vortag las Anna Felnhofer, die nach ihrem Auftritt gestern »nur noch schlafen« wollte. Ist sie dazu gekommen und wie empfand sie ihre Lesung und wie ist ihr Text entstanden? Wird mehr daraus werden? Das Gespräch mit Anna Felnhofer gibt es ganz am Schluss dieser Folge zu hören. Anna Felnhofer hat am Freitag gelesen (Foto: Tischer) Am Sonntag, 2 Juli 2023 wird der Bachmannpreis und weitere Preise vergeben. Leider kann dann Andrea Diener nicht mehr beim Podcast mit dabei sein, da sie schon im Zug sitzt. Daher muss ihr in dieser Folge die Frage gestellt werden: Wer hat Chancen auf den Bachmannpreis 2023? Außerdem kann bis zum Samstag, 1. Juli 2023 noch abgestimmt werden: Wer ist der oder die beste Bachmann-Juror(in) 2023? Am Samstag, 1. Juli 2023 lasen beim Bachmannpreis: Yevgeniy Breyger: Die Lust auf Zeit Mario Wurmitzer: Das Tiny House ist abgebrannt Laura Leupi: Das Alphabet der sexualisierten Gewalt Deniz Utlu: Damit du sprichst Hören Sie die ausführliche Analyse des dritten Lesetages im Podcast des literaturcafe.de. Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Der Podcast des literaturcafe.de ist zudem auf allen Portalen wie Apple iTunes, Spotify oder Deezer zu hören und zu abonnieren. So verpassen Sie künftig keine Folge mehr.

    Bachmannpreis-Podcast 2023 - Tag 2: Elias Hirschl als Gast und Martin Piekar im Gespräch

    Play Episode Listen Later Jun 30, 2023 49:34


    Neben dem mit 25.000 Euro dotierten Bachmannpreis, können die Zuschauer den von der BKS gestifteten Publikumspreis vergeben. Wer ihn gewinnt, ist im nächsten Jahr automatisch auch Stadtschreiber von Klagenfurt. Auch in diesem Jahr kann am Samstag, 1. Juli 2023 wieder auf bachmannpreis.orf.at abgestimmt werden. Im letzten Jahr hat Elias Hirschl den Publikumspreis gewonnen. Von Mai bis Ende September 2023 wohnt er in Klagenfurt. Für etwas Aufsehen sorge er mit dem Essay »Was hat Jörg Haiders Tennislehrer mit dem Bachmannpreis zu tun?« im Standard. Im Podcast erzählt er, wie es zu diesem Text über Klagenfurts Bürgermeister kam. Zudem erschüttert derzeit ein Justizskandal die Stadt. Doch darüber soll in der Podcast-Folge vom 2. Lesungstag nicht weiter gesprochen werden, denn schließlich geht es um die vier Lesungen des Tages, von denen mindestens drei Jury und Publikum begeisterten. Außerdem ist in dieser Podcast-Folge ein kurzes Gespräch mit Martin Piekar zu hören, das Wolfgang Tischer mit ihm nach der Lesung geführt hat. Auch als literarische Figur muss man sich selbst erschaffen, so Piekar. Am Freitag, 30. Juni 2023 lasen beim Bachmannpreis: Sophie Klieeisen: Taube Früchte Martin Piekar: Mit Wänden sprechen/Pole sind schwierige Volk Jacinta Nandi: Wenn ich eine Zeitmaschine hätte Anna Felnhofer: Fische fangen Hören Sie die ausführliche Analyse des zweiten Lesetages im Podcast des literaturcafe.de. Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Der Podcast des literaturcafe.de ist zudem auf allen Portalen wie Apple iTunes, Spotify oder Deezer zu hören und zu abonnieren. So verpassen Sie künftig keine Folge mehr.

    Bachmannpreis-Podcast 2023 - Tag 1: Jayrome Robinet und Mithu Sanyal im Gespräch

    Play Episode Listen Later Jun 29, 2023 62:33


    Gast in dieser Podcast-Folge ist Bozena Badura von literaturwelten.com, die u.a. den Literaturwettbewerb »Das Debut« organisiert. Andrea Diener und Wolfgang Tischer blicken mit ihr auf den ersten Lesetag. Außerdem gibt es in dieser Podcast-Folge ein Gespräch mit Autor Jayrome C. Robinet zu hören, der mit seinem Text »Sonne in Scherben« den Literaturwettbewerb fulminant einleitete. Ebenso spricht Wolfgang Tischer mit Neu-Jurorin Mithu Sanyal, die den Autor nach Klagenfurt eingeladen hat. Am Donnerstag 29. Juni 2023 lasen beim Bachmannpreis: Jayrome C. Robinet Andreas Stichmann Valeria Gordeev Anna Gien Besonders beim letzten Text wundern sich die drei Podcaster, wie es ein solcher Text nach Klagenfurt geschafft hat. Hören Sie die ausführliche Analyse des ersten Lesetages im Podcast des literaturcafe.de. Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Der Podcast des literaturcafe.de ist zudem auf allen Portalen wie Apple iTunes, Spotify oder Deezer zu hören und zu abonnieren. So verpassen Sie künftig keine Folge mehr.

    Bachmannpreis-Podcast vom Eröffnungsabend 2023: Freiheit ist kein individueller Besitz

    Play Episode Listen Later Jun 28, 2023 31:19


    Am Dienstagabend regnete es noch in Strömen, doch am Eröffnungsabend der 47. Tage der deutschsprachigen Literatur war es warm und alles wieder wie 2019. Diesmal lesen an den kommenden drei Tagen nicht 14, sondern 12 Autorinnen und Autoren um den mit 25.000 Euro dotierten Bachmannpreis und weitere Preise. Zwei Lesende mussten leider ihre Teilnahme in Klagenfurt kurzfristig absagen. Im Podcast des literaturcafe.de, der in den kommenden Tagen wieder zum täglichen Bachmannpreis-Podcast wird, melden sich Andrea Diener und Wolfgang Tischer aus Klagenfurt vom Eröffnungsabend mit einer Weinschorle (oder G'spritztem, wie man in Österreich sagt). Neben der Auslosung der Lesereihenfolge wird am Ende des Eröffnungsabends die Klagenfurter Rede zur Literatur gehalten, diesmal von Tanja Maljartschuk, der Bachmannpreisträgerin von 2018. Die Rede trägt den Titel »Hier ist immer Gewalt. Hier ist immer Kampf.« Maljartschuk wuchs in der Ukraine auf und sie thematisierte ihre Unfähigkeit und Unmöglichkeit zu schreiben, aufgrund des russischen Angriffskrieges. Ein begonnenes Romanprojekt musste sie abbrechen. Die Wirklichkeit macht für sie Literatur unmöglich. Und dennoch verknüpfte die Autorin in ihrer Rede gekonnt philosophisch-literarische Fragen mit ihrer eigenen familiären Vergangenheit und der Lage der Welt. Ein auch formell interessant gearbeiteter Redetext, der auf der Website zum Bachmannpreis nachgelesen werden kann. An dieser Stelle sei nochmals Tanja Maljartschuks Roman »Blauwal der Erinnerung« empfohlen und das Gespräch mit der Autorin von der Leipziger Buchmesse 2019. Zuvor dankte die Jury-Vorsitzende Insa Wilke dem langjährigen Moderator Christian Ankowitsch, dessen Absetzung von Seiten des ORF kommunikativ sehr unglücklich verlaufen war (siehe Bericht). Nachfolger Peter Fässlacher moderierte den Eröffnungsabend zusammen mit Cecile Schortmann souverän, seine Bewährungsprobe wird er aber erst in den kommenden Tagen beim Leiten der Diskussion haben. Ein Interview mit dem ORF-Kulturmoderator wird voraussichtlich am Sonntag im Bachmannpreis-Podcast zu hören sein. Insa Wilke ging in ihrer kurzen Rede als Jury-Vorsitzende zudem auf den Begriff der Freiheit ein. Die Lektüre des Buches »Gekränkte Freiheit: Aspekte des libertären Autoritarismus« von Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey habe ihr den Begriff auf erhellende Weise näher gebracht. Freiheit solle nicht als persönliches Besitztum gesehen werden, sondern Freiheit entstehe im Austausch mit anderen. Dies übertrug sie auf die Literaturkritik, und sie wünschte sich für die kommenden Tage eine Diskussion in diesem Sinne. Eine versteckte Kritik an der Diskussionskultur der Vorjahre? Seit Jahren, so stellt es Andrea Diener im Podcast fest, argumentiert man in Klagenfurt gegen angebliche Bedrohungen an, der die Literatur ausgesetzt sei. Aktuelles Schreckgespenst: die künstliche Intelligenz. Man kam bei der Eröffnung nicht umhin, sich gegenseitig zu versichern, dass Kreativität immer noch Menschensache sei. Hoffen wir, dass das Thema KI in den kommenden Tagen nicht weiter abgegriffene Erwähnung findet. Überhaupt muss angemerkt werden, dass von einer KI geschriebene Passagen in einem Bachmman-Text bereits 2020 auftauchten. Das erklärte zumindest der Autor Jörg Piringer. Hören Sie die ausführliche Analyse des Eröffnungsabends von Wolfgang Tischer und Andrea Diener im Podcast des literaturcafe.de. Was ist von den kommenden Tagen und Texten zu erwarten? Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Der Podcast des literaturcafe.de ist zudem auf allen Portalen wie Apple iTunes, Spotify oder Deezer zu hören und zu abonnieren. So verpassen Sie künftig keine Folge mehr.

    Olaf Kutzmutz: Literatur an der Bundesakademie für Kulturelle Bildung in Wolfenbüttel

    Play Episode Listen Later Jun 20, 2023 31:42


    Regelmäßig lädt hochkarätige Dozenten ein. Im Podcast des literaturcafe.de erläutert Kutzmutz, was die Bildungseinrichtung so besonders macht. Trotz des gewichtigen Namens steht sie jeder und jedem offen: die Bundesakademie für Kulturelle Bildung in Wolfenbüttel. Hier widmet man sich der Musik, der bildenden Kunst, dem Theater – und der Literatur. Wer professionell schreiben oder zumindest sein Schreiben professionalisieren will, sollte einen Blick ins Programm der Akademie werfen. Wie kam eine Bundesakademie nach Wolfenbüttel? Was macht das Besondere dieser Einrichtung aus? Welche Schwerpunkte setzt Kutzmutz im Bereich Literatur, und wer hat hier schon unterrichtet? gibt Einblicke in seine Arbeit und erzählt im Podcast, warum der bereits 1997 verstorbene Schriftsteller Jurek Becker (»Jakob der Lügner«) für ihn immer noch der wichtigste Autor ist.

    Ursula Poznanski über »Böses Licht« und das Schreiben für Erwachsene und Jugendliche

    Play Episode Listen Later May 14, 2023 30:31


    Ursula Poznanski schreibt zwei Bestseller pro Jahr. Einen für Jugendliche, einen für Erwachsene. Wie entstand diese Zweiteilung? Wo liegen die Unterschiede? Hören Sie ein Gespräch mit der österreichischen Autorin übers Schreiben, mitgeschnitten auf der Bühne der Leipziger Buchmesse. Am Buchmesse-Sonntag 2023 war Ursula Poznanski zu Gast bei Wolfgang Tischer auf der Bühne in Halle 5. Wieder sitzt und steht das Publikum dicht gedrängt, Smartphones werden hochgereckt. Am Signiertisch liegt noch das »falsche« Buch, der dritte Teil der Vanitas-Reihe, doch die Mitarbeiterin des Droemer Verlags kümmert sich darum und bis zum Ende des Bühnengesprächs wird dort auch der aktuelle Titel »Böses Licht« liegen. Der aktuelle Krimi von Ursula Poznanski spielt in Schauspielkreisen. Mehr oder weniger auf der Bühne des Wiener Burgtheaters geschieht ein Mord. Das führt zur ganz pragmatischen Frage: Brauche ich dafür die Erlaubnis des Burgtheaters? Ursula Poznanski spricht über die Entstehung ihrer Krimis, wie man Figuren weiterentwickelt und was ihre Krimis für Erwachsene von ihren Jugendbüchern unterscheidet, die im Loewe Verlag erscheinen. Mehr oder weniger drei Jahre hat sich Wolfgang Tischer auf das Gespräch gefreut, denn Ursula Poznanski hätte bereits 2020 Gast auf der Bühne sein sollen. Damals war u. a. der erste Band der Vanitas-Reihe erschienen und vor allen Dingen war ihr zweiteiliger Bestseller »Erebos« aktuell. So muss rückwirkend natürlich die Frage gestellt werden, wie es die Autorin schafft, aktuelle Entwicklungen und die Mechanismen von Online-Spielen so glaubhaft und realitätsnah zu beschreiben. Hören Sie das ausführliche Gespräch mit Ursula Poznanski, das auf der Leipziger Buchmesse 2023 auf der Bühne in Halle 5 geführt wurde, im Podcast des literaturcafe.de. Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Der Podcast des literaturcafe.de ist zudem auf allen Portalen wie Apple iTunes, Spotify oder Deezer zu hören und zu abonnieren. So verpassen Sie künftig keine Folge mehr. Ursula Poznanski: Böses Licht: Kriminalroman. Broschiert. 2023. Knaur HC. ISBN/EAN: 9783426227831

    Podcast: Laura Kneidl über »Vergiss uns. Nicht.« und das Schreiben von New Adult

    Play Episode Listen Later May 9, 2023 28:32


    Podcast: Laura Kneidl über »Vergiss uns. Nicht.« und das Schreiben von New Adult

    Podcast: Sebastian Hotz (»El Hotzo«) über sein neues MINDSET als Schriftsteller

    Play Episode Listen Later May 3, 2023 22:58


    Die Bühne in Halle 5 scheint zu platzen. Smartphones werden hochgehalten, und es wird fotografiert und gefilmt. Sind alle 1,3 Millionen Follower gekommen? Sein Gehirn könne Zahlen über 100 nicht verarbeiten, sagt Hotz, daher sind es 1,3 Millionen. Hotz ist zum ersten Mal auf der Buchmesse und dann gleich als Bestseller-Autor, denn sein Buch MINDSET ist auf Platz 2 der SPIEGEL-Bestsellerliste eingestiegen. Auf der Messe sind viele unbekannte Autorinnen und Autoren unterwegs. Und dann kommt so einer mit vielen Followern, schreibt ein Buch und zieht an ihnen vorbei. Sebastian Hotz gibt sich bescheiden: »Ich habe einfach Glück gehabt, und jeder Mensch, der auf einer Bühne steht, hatte an irgendeinem Punkt großes Glück.« Allerdings müssen auch so viele Follower hart erarbeitet werden. Sebastian Hotz gehört seit einiger Zeit auch zum Autorenteam des ZDF Magazin Royal von Jan Böhmermann. An diesem Freitag hätte er eigentlich bei der Sendung dabei sein sollen, die an diesem Tag erstmals live ausgestrahlt wird. Doch Hotz hat die Buchmesse vorgezogen, was Böhmermann zu einem entsprechenden Tweet veranlasst. Eine ausführliche Beschreibung des Bühnenauftritts mit Fotos ist beim MDR nachzulesen. Hören Sie das ausführliche Gespräch mit Sebastian »El Hotzo« Hotz, das auf der Leipziger Buchmesse 2023 auf der Bühne in Halle 5 geführt wurde, im Podcast des literaturcafe.de. Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Der Podcast des literaturcafe.de ist zudem auf allen Portalen wie Apple iTunes, Spotify oder Deezer zu hören und zu abonnieren. So verpassen Sie künftig keine Folge mehr. Sebastian Hotz: Mindset: Roman. Gebundene Ausgabe. 2023. Kiepenheuer&Witsch. ISBN/EAN: 9783462002843

    Podcast: Ijoma Mangold über Bitcoin und Buchmesse - Die orange Pille

    Play Episode Listen Later Apr 30, 2023 44:44


    Mit seinem Buch »Die orange Pille« will er nun auch andere von der Digitalwährung überzeugen. Eine Hintertür lässt er sich aber offen. »Orangepillen« nennen es Bitcoiner, wenn sie andere von der Kryptowährung überzeugen wollen. Das Bild der orangen Pille geht auf den Film »Matrix« zurück, in dem sich der Protagonist Neo für den Verbleib in einer schönen Scheinwelt (blaue Pille) oder der Realität (rote Pille) entscheiden muss. Die Bitcoin-Pille, die die Lösung aller Probleme verspricht, ist orange. Zwar taucht dieser dritte Weg im Film nicht auf, doch für Bitcoiner ist ihre Währung die Lösung für alle Probleme der Welt. Für die Bitcoin-Community ist Mangold zu ihrem Neo geworden. Ein Mann des Geistes bekennt sich zum Bitcoin. Wie es dazu gekommen ist, das beschreibt Ijoma Mangold in seinem Buch »Die orange Pille«, erschienen bei dtv. Was ihn an der Digitalwährung fasziniert, das erläutert er nicht nur im Buch, sondern auch im Podcast des literaturcafe.de in wohl einer der längsten Antworten, die je in diesem Podcast gegeben wurde. Unter anderem ist Mangold fasziniert davon, dass es dem bis heute anonymen Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto gelungen ist, ein digitales und limitiertes Geld zu erschaffen, das an keine Institution gebunden ist, schon gar nicht an eine staatliche. Während das Digitale normalerweise beliebig kopierbar ist, ist der finale Bitcoin-Bestand limitiert. Natürlich gebe es im Bitcoin-Space mehr Misstrauen gegen zentrale Instanzen, sagt Mangold, ein gewisses Staatsmisstrauen sei aber etwas anderes als Staatsfeindschaft. Gerade ein gut funktionierendes Gemeinwesen sollte unbedingt seine Bürger dazu anhalten, mit einem erheblichen Mass an Skepsis und Staatsmisstrauen in die Welt zu blicken. Gerade in der Zeit nach Corona merken wir, wie leichtfertig wir mit unseren Bürgerrechten umgegangen seien, so Mangold. Immer wieder ist von Glauben oder gar einer Religion die Rede, wenn man vom Bitcoin spricht. Auch Ijoma Mangold klingt ein wenig wie der Paulus der Bitcoin-Szene. Allerdings gräbt sich Mangold im letzten Kapitel seines Buches einen kleinen Fluchtweg aus dem »Rabbit Hole« (Morpheus in Matrix) des Bitcoins. Als Geistes- und Literaturmensch nimmt sich Mangold den unlängst verstorbenen Hans Magnus Enzensberger zum Vorbild. Der reiste in seiner Jugendzeit nach Kuba und pries den dortigen Kommunismus. Als Enzensberger Jahre später seinen Vorlass ans Literaturarchiv Marbach übergeben sollte, stieß er auf seine früheren Lobeshymnen und war entsetzt über sein jüngeres Ich und was er damals Naives über den Kommunismus geschrieben habe. Trotz derzeit größter Bitcoin-Begeisterung will Mangold nicht ausschließen, dass es ihm irgendwann wie Enzensberger ergehen könnte, wenn er auf sein ich des Jahres 2023 blickt. Hören Sie das ausführliche Gespräch mit Ijoma Mangold das auf der Leipziger Buchmesse 2023 am Stand des literaturcafe.de geführt wurde, im Podcast des literaturcafe.de. Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Der Podcast des literaturcafe.de ist zudem auf allen Portalen wie Apple iTunes, Spotify oder Deezer zu hören und zu abonnieren. So verpassen Sie künftig keine Folge mehr. Ijoma Mangold: Die orange Pille: Warum Bitcoin weit mehr als nur ein neues Geld ist. Gebundene Ausgabe. 2023. dtv

    Podcast: Arno Geiger über Das glückliche Geheimnis - Leipziger Buchmesse 2023

    Play Episode Listen Later Apr 28, 2023 31:12


    25 Jahre lang wühlte er meist frühmorgens in den Wiener Altpapiercontainern. Das ist das geheime Doppelleben, das Arno Geiger für sich als »Das glückliche Geheimnis« bezeichnet. Neben Büchern hat Geiger vor allen Dingen nach Tagebüchern und Briefen gesucht. Für ihn der Blick auf das wahre, unverstellte Leben. Auf der Leipziger Buchmesse sprach er darüber mit Wolfgang Tischer. Kein Geringerer als Arno Geiger war am Buchmesse-Donnerstag des Jahres 2023 der erste Gast der Interview-Reihe des literaturcafe.de in Zusammenarbeit mit der Leipziger Buchmesse. Er sei, so sagt Geiger, ganz messebeseelt. Tatsächlich erschien Arno Geigers Buch »Das glückliche Geheimnis« schon im Februar, und er hat die große Lesetour bereits hinter sich, aber auch einige Auftritte in Leipzig. Durch die Medienberichte und Kritiken ist Geigers »Altpapiergeheimnis« mittlerweile keines mehr. In der Verlagsankündigung Ende 2022 wurde jedoch noch geheim gehalten, was Geigers Doppelleben war. Was hatte man ihm da alles zugetraut? Im halbstündigen Gespräch geht es überwiegend um die Funde im Altpapier. Geiger sieht in persönlichen Briefen und Aufzeichnungen das wahre, unverstellte Leben. So wie wir über das Leben im Mittelalter mehr über die archäologischen Fundstücke im vermüllten Burggraben erfahren als in historischen Dokumenten. Aber wühlt man da nicht im Privatleben anderer Leute? Geiger sieht das anders und erläutert es im Gespräch. Hinweis: Leider ist die technische Qualität der Aufnahme nicht optimal und zu laut aufgenommen, insbesondere die Fragen klingen, wie in eine Papiertüte gesprochen. Technisch ist das nicht wirklich zu retten. Dennoch stellen wir den Mitschnitt mit einer Vorbemerkung im Podcast des literaturcafe.de online, da Arno Geigers Antworten akustisch gut zu verstehen und unbedingt hörenswert sind, sodass wir sie Ihnen, trotz kleiner technischer Defizite, nicht vorenthalten wollen.

    Podcast: Fabian Neidhardt über seinen Roman »Nur ein paar Nächte«

    Play Episode Listen Later Mar 19, 2023 69:19


    Ben lebt im ehemaligen Haus seiner Eltern und zieht allein seine 12-jährige Tochter groß. Plötzlich steht sein Vater vor der Tür und möchte für ein paar Nächte bei Ben unterkommen. Bens Mutter hat ihren Mann vor die Tür gesetzt, da dieser fremdgegangen ist. Nur wenige Augenblicke später klingelt die Polizei an Bens Tür und bringt dessen Tochter Mia nach Hause. Sie wurde am Busbahnhof aufgegriffen und wollte nach Hamburg reisen, um endlich ihre Mutter kennenzulernen. Mit dieser emotionalen Herausforderung und Überforderung für die Hauptfigur Ben beginnt Fabian Neidhardt dritter Roman »Nur ein paar Nächte«, der Ende Februar 2023 im Haymon Verlag erschienen ist. Wolfgang Tischer unterhält sich mit Fabian Neidhardt einen Tag nach der offiziellen Buchpräsentation und Premierenlesung am 15. März 2023 in Stuttgart. Fabian Neidhardt war oft Co-Moderator im Podcast des literaturcafe.de und sprach vor zwei Jahren dort über den Vorgänger-Roman »Immer noch wach« und seinen Weg als Autor. Es ist klar, dass auch diese Folge kein normales Autorengespräch ist, sondern ein sehr persönlicher Einblick in die Entstehung eines Romans. Doch zunächst reden Wolfgang Tischer und Fabian Neidhardt über die Leipziger Buchmesse, die nach vier Jahren endlich im April 2023 wieder stattfinden wird. Es geht um die Leipziger Autor:innerunde, bei der beide jeweils ein Tischgespräch moderieren, und um die Interviewserie des literaturcafe.de, die nach drei Jahren Pause ebenfalls wieder aufgenommen wird. Die Namen der Interviewgäste ist hochkarätig. Mehr dazu hören Sie in der Podcast-Folge und lesen Sie demnächst im literaturcafe.de. Fabian Neidhardt: Nur ein paar Nächte. Roman. Gebundene Ausgabe. 2023. Haymon Verlag. ISBN/EAN: 9783709981740.

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