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Viele SAC- Hütten sind von den Auswirkungen des Klimawandels und den dadurch bedingten Veränderungen im Gebirge stark betroffen. Frisches Trinkwasser wird knapp und die Hüttenzustiege verändern sich praktisch jährlich. Die Erwärmung beeinflusst das Wachstum der Vegetation. Dies alles wirkt sich auf die Hüttenstandorte und -zustiege aus, ebenso auf die Wasserversorgung, das Landschaftsbild im Umfeld der Hütten und auf die Touren, die von den Hütten aus unternommen werden. Der SAC hat zwei Fachberichte in Auftrag gegeben und einen Masterstudiengang begleitet, um die Auswirkungen zu klären und, darauf basierend, mögliche Anpassungsstrategien zu definieren. Diese Studien sind 2024 publiziert worden. Mit welchen Herausforderungen ist der SAC mit seinen Hütten in Zeiten des Klimawandels konfrontiert und wie muss er reagieren - heute schon und in Zukunft?
Kalorienrestriktion – ein viel diskutiertes Konzept in der Altersforschung. Kann weniger Essen tatsächlich unser Leben verlängern? Oder ist der gesundheitliche Nutzen eher auf die Vermeidung von Übergewicht und eine bessere Ernährungsqualität zurückzuführen? In dieser Folge untersucht Moritz die wissenschaftlichen Hintergründe zu Kalorienrestriktion (CR) und diskutiert zwei berühmte Studien an Rhesusaffen: die Wisconsin-Studie (2009) und die NIH-Studie (2012). Diese Studien kamen zu widersprüchlichen Ergebnissen – warum das so ist und was wir daraus für die menschliche Gesundheit ableiten können, erfahrt ihr in dieser Episode. Außerdem werfen wir einen kritischen Blick darauf, ob intermittierendes Fasten eine sinnvolle Alternative zu dauerhafter Kalorienrestriktion sein könnte. Colman RJ, Anderson RM, Johnson SC, Kastman EK, Kosmatka KJ, Beasley TM, Allison DB, Cruzen C, Simmons HA, Kemnitz JW, Weindruch R. Caloric restriction delays disease onset and mortality in rhesus monkeys. Science. 2009 Jul 10;325(5937):201-4. doi: 10.1126/science.1173635. PMID: 19590001; PMCID: PMC2812811. Mattison JA, Roth GS, Beasley TM, Tilmont EM, Handy AM, Herbert RL, Longo DL, Allison DB, Young JE, Bryant M, Barnard D, Ward WF, Qi W, Ingram DK, de Cabo R. Impact of caloric restriction on health and survival in rhesus monkeys from the NIA study. Nature. 2012 Sep 13;489(7415):318-21. doi: 10.1038/nature11432. PMID: 22932268; PMCID: PMC3832985. Du hast Fragen, Anregungen oder Ideen? Melde dich gern unter mail(at)moritzbinder.com. Mehr über meine Arbeit erfährst du hier: moritzbinder.com
MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
Personalisierte Behandlungen, genetische Risikofaktoren, geschlechtsspezifische Unterschiede und Vorteile früher, hochwirksamer Therapien. Hier kannst du den kompletten Beitrag nachlesen: https://ms-perspektive.de/ectrims-2024-1 Dieses Jahr kommen auf der ECTRIMS 2024 in Kopenhagen, Dänemark, wieder führende Experten für Multiple Sklerose (MS) aus der ganzen Welt zusammen. Die renommierte Konferenz ist die wichtigste Veranstaltung für Forscher, Ärzte und medizinisches Fachpersonal, die alle auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten: die Verbesserung der Lebensqualität durch bahnbrechende Forschung und Fortschritte bei der Behandlung von MS und verwandten Krankheiten. Die Veranstaltung, zu der rund 9.000 Teilnehmer erwartet werden, verspricht ein reichhaltiges Programm mit inspirierenden Grundsatzreden, spannenden Vorträgen und Posterpräsentationen sowie sorgfältig zusammengestellten wissenschaftlichen und pädagogischen Sitzungen. Darüber hinaus wird es zahlreiche Gelegenheiten zum Networking und zur Kontaktaufnahme mit der internationalen MS-Gemeinschaft geben. Ich habe Dir zu Beginn meiner Berichterstattung über die diesjährige Veranstaltung einige spannende Paper mitgebracht. Von Biomarkern, die bei der Vorhersage des Krankheitsverlaufs helfen, bis hin zu neuen Erkenntnissen über genetische Risikofaktoren und geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Behandlung unterstreichen diese Ergebnisse die wachsende Bedeutung einer personalisierten Versorgung bei der Behandlung von MS. Zu den wichtigsten Erkenntnissen gehören die Vorteile frühzeitiger, hochwirksamer Behandlungen für Kinder, mit dem MS-Risiko verbundene, durch die Abstammung bedingte genetische Varianten und die therapeutische Trägheit bei der Behandlung von Frauen mit MS. Diese Studien ebnen den Weg für gezieltere und wirksamere Behandlungsstrategien, die die Ergebnisse für MS-Patienten weltweit verändern könnten. Inhaltsverzeichnis Frühe hochwirksame MS-Behandlung bei Kindern zeigt langfristige Vorteile Neue genetische Entdeckungen ebnen den Weg für personalisierte MS-Behandlungen für verschiedene Bevölkerungsgruppen Bluttests helfen, Fortschreiten von Behinderungen bei MS frühzeitig zu erkennen Ungenutzte Chancen: Warum Frauen mit MS seltener frühzeitig hochwirksame Therapien erhalten Quellen Long-term disability outcomes among children with multiple sclerosis treated with high-efficacy therapy, Sharmin, S. et al. (2024). Presented at ECTRIMS 2024. Mavridi, A., Bompou, M.E., Redmond, A. et al. (2024). Current and Emerging Treatment Options in Pediatric Onset Multiple Sclerosis. Sclerosis; 2(2):88-107. https://doi.org/10.3390/sclerosis2020007 Novel ancestry-specific and putative causal genetic variants for multiple sclerosis identified by an ancestry-informed regression and trans-ethnic fine-mapping analysis, McCauley, J.L., et al. (2024). Presented at ECTRIMS 2024. Serum neurofilament light chain and glial fibrillary acidic protein levels at disease onset unveil immunologic pathways of disability acquisition in multiple sclerosis, Monreal E., et al. (2024). Presented at ECTRIMS 2024. Meier S., Willemse E.A., Schaedelin S., et al. (2023). Serum Glial Fibrillary Acidic Protein Compared with Neurofilament Light Chain as a Biomarker for Disease Progression in Multiple Sclerosis. JAMA Neurol., 80(3):287-297. doi:10.1001/jamaneurol.2022.5250 Lublin, F. D., Häring, D. A., Ganjgahi, H., et al. (2022). How patients with multiple sclerosis acquire disability. Brain: A Journal of Neurology, 145(9), 3147-3161. https://doi.org/10.1093/brain/awac016 Is there therapeutic inertia in women with MS? Vukusic, S., et al. (2024). Presented at ECTRIMS 2024. --- Bis bald und mach das Beste aus Deinem Leben, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest Du eine Übersicht zu allen bisherigen Podcastfolgen.
Chemiekonzerne u.a. Bayer und Syngenta haben beim Zulassungsantrag für Pestizidwirkstoffe Studien nicht vorgelegt. Diese Studien befassten sich mit den Auswirkungen der Pestizide auf die Gehirnentwicklung von Ungeborenen und Kindern. Die Pestizide waren bis vor kurzem auch in Deutschland erlaubt.
Erichsen Geld & Gold, der Podcast für die erfolgreiche Geldanlage
Der Schlüssel zu Reichtum oder zum Reichtum, beides ginge. Das klingt wie ein Buch, was nicht mehr geschrieben werden muss, da es vermutlich bereits hunderte solcher Ratgeber gibt. Ich werde also heute nicht über die geheime Vermögensformel sprechen, sondern ich möchte über den aktuellen Stand der Forschung berichten. Was braucht es nach aktuellen Studien, um wirklich Reichtum - zumindest aber ein stattlichen Vermögen zu erlangen? Diese Studien sind relativ aussagekräftig und selbstverständlich werde ich meine eigenen Ansichten, also was man machen kann, um den eigenen Weg zu beschleunigen bzw. ihn überhaupt erst einzuschlagen, mit euch teilen. ► TIPP: Sichere Dir wöchentlich meine Tipps zu Gold, Aktien, ETFs & Co. – 100% gratis: https://erichsen-report.de/ Viel Freude beim Anhören. Über eine Bewertung und einen Kommentar freue ich mich sehr. Jede Bewertung ist wichtig. Denn sie hilft dabei den Podcast bekannter zu machen. Damit noch mehr Menschen verstehen, wie sie ihr Geld mit Rendite anlegen können. ► Mein YouTube-Kanal: http://youtube.com/ErichsenGeld ► Folge mir bei Facebook: https://www.facebook.com/ErichsenGeld/ ► Folge meinem Instagram-Account: https://www.instagram.com/erichsenlars Die verwendete Musik wurde unter www.soundtaxi.net lizensiert. Ein wichtiger abschließender Hinweis: Aus rechtlichen Gründen darf ich keine individuelle Einzelberatung geben. Meine geäußerte Meinung stellt keinerlei Aufforderung zum Handeln dar. Sie ist keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
In dieser Podcast-Folge möchte ich dir die fünf spannendsten Studie zeigen, die ich im letzten Jahr zum Thema Glück, Erfüllung, Achtsamkeit und Erfolg gefunden habe. Diese Studien aus der positiven Psychologie und den Neurowissenschaften zeigen eindeutig, dass viele unserer Annahmen über ein glückliches und erfolgreiches Leben nicht stimmen. Ich freue mich, diese Erkenntnisse mit dir zu teilen und bin gespannt, von dir zu hören. Mehr dazu auf: http://www.peter-beer.de/ Academy: http://www.achtsamkeitsacademy.de/
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 10/19
Diese Studien zeigen, dass das Chitinase-ähnliche Protein BRP-39 eine entscheidende Rolle in der Pathogenese einer Th2 Entzündung in der Lunge spielt. Wir fanden, dass BRP-39 von Makrophagen und Epithelzellen in Lungen mit Th2 Inflammation und IL-13-induzierter Inflammation exprimiert wird. Unter Verwendung von genetischen BRP-39 knock-out Mäusen fanden wir, dass BRP-39 eine kritische Rolle in der Pathogenese der allergisch induzierten Th2 Inflammation und damit assoziierten pulmonalen Umbauprozessen spielt. BRP-39 vermittelt diesen Effekt über eine Hemmung der zellulären Apoptose, die Regulation von Fas/CD95 Oberflächenexpression, die Regulation der Rekrutierung und Aktivierung pulmonaler myeloider dendritischer Zellen und der Differenzierung lokaler Alveolarmakrophagen zu alternativ-aktivierten Makrophagen. Diese Studie unterstreicht die Rolle von BRP-39 als funktionelle Komponente und als therapeutisches Ziel bei Asthma bronchiale.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 09/19
Kognitive Fähigkeiten des Menschen sind von Individuum zu Individuum sehr verschieden. Inwieweit einerseits genetische Faktoren und andererseits Umweltfaktoren die Intelligenzleistung beeinflussen, ist Gegenstand der aktuellen Forschung. In dieser Arbeit wurde eine natürlich auftretende Variation im Genom, der funktionelle single-nucleotide polymorphism (SNP) rs6265, in Bezug auf Kognition untersucht. Dieser SNP ist ein Basenaustauschpolymorphismus zwischen den Basen Guanin und Adenin und bewirkt einen Valin66-zu-Methionin-Austausch. Er liegt im BDNF-Gen auf dem neunten Exon. In früheren Arbeiten konnte bereits gezeigt werden, dass der brain-derived neurotrophic factor (BDNF) einen signifikanten Einfluss auf die Hirnmorphologie und kognitive Fähigkeiten hat und eine wichtige Rolle bei der Pathologie psychiatrischer Erkrankungen spielen kann. In dieser Assoziationsstudie wurden 284 neuropsychologisch und neuropsychiatrisch gesunde Probanden deutscher Abstammung zwischen dem 19. und 79. Lebensjahr auf den SNP rs6265 hin untersucht. Anschließend wurde eine Intelligenztestung mit dem Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene, Revision 1991 (HAWIE-R), durchgeführt. Es konnte eine statistisch signifikante Assoziation des Methionin-Allels mit einem höheren Intelligenzquotienten (IQ) gezeigt werden. Zusätzlich zeigte sich bei den Met-Allel-Trägern eine Assoziation mit drei Subtests des Handlungsteils des HAWIE. Probanden, die das Met-Allel trugen, erreichten signifikant höhere Werte im Gesamt-IQ und in den Untertests Gemeinsamkeitenfinden, Bilderergänzen und dem Mosaik-Test. Vergleichbare Studien, bei denen kognitive Fähigkeiten in Bezug zum SNP rs6265 untersucht wurden, zeigten überwiegend bessere kognitive Leistungen bei homozygoten Val-Allel-Trägern. Die Anwesenheit des Met-Allels zeigte sich in vorausgegangen hirnmorphologischen Untersuchungen verantwortlich für eine Volumenverminderung im Hippocampus. Diese Studien nutzten andere neuropsychiatrische Tests, um das Intelligenzniveau zu bestimmen, und definierten andere Einschlusskriterien als die vorliegende Arbeit. Diese Voraussetzungen könnten als Ursache für die divergenten Ergebnisse zu sehen sein. Die Ursachen für die unterschiedlichen Ergebnisse in den einzelnen Studien müssen kritisch betrachtet und diskutiert werden.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
Die Immunisierung von Hühnern mit attenuierten Salmonella-Lebendimpfstoffen wird weit verbreitet eingesetzt, um die Kontamination von Geflügelprodukten mit Salmonella enterica Serovaren zu kontrollieren. In der hier vorgelegten Studie wurde die Immunreaktion auf die Impfung mit einem Salmonella typhimirium Lebendimpfstoff untersucht. Die Impfung wurde einen Tag nach dem Schlupf und im Alter von 6 Wochen durch Kropfinstillation verabreicht. Mit Hilfe der Durchflusszytometrie wurde die Reaktion der Lymphozyten auf die Impfung in Einzelzellsuspensionen aus Milz und Caecaltonsillen quantifizieren. Eine Woche nach der ersten Immunisierung wurde ein signifikanter Anstieg der Frequenz von γ/δ T−Zellen bei den geimpften Vögeln im Gegensatz zu den nicht geimpften Tieren beobachtet. Dieser Anstieg ging mit einer Steigerung der CD8+ Lymphozyten-Population und einer kompensatorischen Abnahme der α/β T-Zell-Frequenz einher. Auch eine Woche später war die Anzahl der γ/δ T-Zellen bei den immunisierten Tieren im Vergleich zu den Kontrolltieren erhöht. Zu diesem Zeitpunkt wurde ebenso ein leichter Anstieg der B-Zell-Frequenz beobachtet. Die Vögel, welche am ersten Tag nach dem Schlupf und mit 6 Wochen geimpft worden waren, zeigten eine Woche nach der zweiten Immunisierung im Vergleich zu den nicht geimpften Tieren keine signifikanten Unterschiede in der Frequenz der Lymphozyten in Milz und Caecaltonsillen. Eine Woche später wurde dagegen eine vermehrte Anzahl an α/β T-Zellen in der Milz und ein deutlicher Anstieg der IgA+ B-Zellen in den Caecaltonsillen nachgewiesen. Die selbe Reaktion wurde beobachtet, wenn Vögel, welche zweimal geimpft worden waren, mit Hühnern verglichen wurden, die nur eine Immunisierung mit 6 Wochen erhalten hatten. Diese Studien zeigen deutlich, dass die Impfung eine frühzeitige unspezifische Immunreaktion in der Milz der Küken induzierte, während die Reimmunisierung mit 6 Wochen zu einer Aktivierung der klassischen α/β T-Zellen führt. T-Zell Proliferations-Assays zeigten eine Woche nach der Impfung von frisch geschlüpften Küken keine signifikanten Unterschiede in der proliferativen Aktivität von Zellen, die durch Quervernetzung der T-Zellenrezeptors aktiviert worden waren. Eine Woche später zeigte sich dagegen eine signifikant erhöhte Proliferation der α/β T−Zellen aus der Milz der immunisierte Tiere. Eine solche Reaktion konnte nicht in den Milzen 6 Wochen alter Vögel gezeigt werden, welche zwei Impfungen erhalten hatten. Deren polyklonale T-Zellreaktion wich nicht signifikant von der der Vögel ab, die nur eine Impfung erhalten. Um zu prüfen, ob die beobachtete Erhöhung der IgA+ B-Zellfrequenzen in den Caecaltonsillen immunisierter Tiere mit einer deutlichen IgA-Antikörperproduktion einhergeht, wurden Seren von geimpften Vögeln (im Alter von einem Tag und 6 Wochen) und ungeimpften Tieren verglichen. Jeweils eine, zwei und drei Wochen nach der Reimmunisierung wurde ein signifikanter Anstieg von S. typhimurium LPS spezifischen IgA-Titern (p < 0,05) nachweisbar und parallel dazu eine klare Zunahme von IgA-Titern in der Galle deutlich. Die selbe Beobachtung wurde gemacht, wenn Gruppen von Tieren verglichen wurden, die zwei Immunisierungen an Tag 1 und mit 6 Wochen oder nur eine Immunisierung mit 6 Wochen erhalten hatten. Aus diesen Untersuchungen kann gefolgert werden, dass die Immunisierung mit einem Salmonella typhimurium Lebendimpfstoff zur Induktion einer immunologischen Gedächtnisreaktion und zur Aktivierung des sekretorischen IgA-Systems führt.
Fakultät für Biologie - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/06
Yersinien sind auf Grund ihres spezifischen Typ III-Proteinsekretionssystems (TTSS) in der Lage, nach Anlagerung an Zellen bakterielle Virulenzproteine in das Innere der Wirtszelle zu translozieren. Dies führt zu einer Zellparalyse und bei Makrophagen zum Zelltod. Eines der translozierten Virulenzproteine ist YopP/J, das die Signalwege der mitogenaktivierten Proteinkinasen (MAPK) sowie des Transkriptionsfaktors NF-kB in der Wirtszelle inhibiert. Es wird angenommen, dass YopP/J zur Familie der Cystein-Proteasen zählt. Es zeigt Homologien zu AvrRXV/AvrBst von Xanthomonas campestris, welches eine dem apoptotischen Zelltod vergleichbare sogenannte „Hypersensitive Reaktion (HR)“ bei Pflanzen auslösen kann. Die Bakterien der enteropathogenen Spezies Yersinia enterocolitica, welche nach oraler Aufnahme im terminalen Ileum durch M-Zellen in die Lymphfollikel der Peyerschen Plagues wandern, werden anhand ihrer Oberflächen-(O)- und Geißel-(H)-Antigene in verschiedene Serotypen unterteilt. Unsere Studien haben gezeigt, dass sich einzelne Y. enterocolitica-Serotypen in der Apoptoseinduktion bei Makrophagen unterscheiden. In der vorliegenden Arbeit wurde den Mechanismen der Apoptoseinduktion durch die verschiedenen Y. enterocolitica-Serotypen nachgegangen. Zunächst konnte YopP für die unterschiedlichen Apoptose-Effekte verantwortlich gemacht werden. Durch DNA-Austausch und der anschließenden Modifikation einzelner Aminosäuren zwischen YopP von Y. enterocolitica-Serotyp O8 und Y. enterocolitica-Serotyp O9 konnte Arginin (R) an Position 143 als essentielle AS der Effektordomäne von YopPO8 definiert werden. YopP von Y. enterocolitica-Serotyp O9 und Y. enterocolitica-Serotyp O3 besitzt an dieser AS-Position Serin (S). YopPO8 vermittelt deutlich stärker Apoptose als YopPO9 und YopPO3. Der erhöhten Apoptoseinduktion durch YopPO8 geht eine effiziente Unterdrückung der NF-kB-Aktivierung vorraus. Die Inhibition des antiapoptotischen NF-kB-Signalwegs durch YopP scheint Voraussetzung für die Apoptoseinduktion durch Yersinia zu sein. Des weiteren wurde in dieser Arbeit mit Hilfe des Hefe-2-Hybrid-Systems nach neuen unbekannten intrazellulären YopP-Interaktionspartner gesucht. Aus einer Maus-Milz-cDNA-Genbank konnten 22 potentielle YopP-Interaktionspartner isoliert werden. In in vitro-Bindungsstudien konnte bis zum jetzigen Zeitpunkt eine Interaktion von YopP mit vier Proteinen (PP2Ac, FWD2, eEf1bb, Smad1) bestätigt werden. Weiterführende Bindungs- und Funktionsanalysen werden noch durchgeführt. Die möglichen Auswirkungen dieser Interaktionen werden diskutiert. Die durchgeführten Studien erbrachten zudem Hinweise auf eine Modifikation von YopP in der Wirtszelle. Darüberhinaus konnte mit Hilfe des Hefe-2-Hybrid-Systems der Interaktionsbereich von YopP mit seinem Zielprotein IKKb eingeschränkt werden. Die durchgeführten Bindungsanalysen mit IKKb-Deletionsmutationen weisen auf eine Bindung von YopP an den IKKb-N-Terminus hin. Das Ergebniss wurde durch in vitro-Bindungsstudien bestätigt. Unter anderem scheint Alanin an IKKb-Position 120 die Interaktion mit YopP zu bestimmen. So konnten im Rahmen dieser Doktorarbeit unterschiedliche Aspekte der Wechselwirkung von Y. enterocolitica YopP mit der Wirtszelle und Wirtszellproteinen analysiert werden. Diese Studien tragen zum besseren Verständnis der Immunmodulation durch pathogene Bakterien bei.