Der Wolf ist wieder da, und er ist gekommen, um zu bleiben. Die Diskussion um seine Rückkehr ist jedoch politisch und gesellschaftlich mehr als aufgeladen. Dieser Podcast macht sich für den aktiven Wolfsschutz stark. Mit vielen wissenschaftlichen Fakten, spannenden Informationen rund um das Leben der wilden Wölfe, sowie politische und juristische Hintergründe und News. Gespräche mit Expertinnen und Experten liefern die unterschiedlichsten Perspektiven zum Thema Wolf. Denn nur, was wir kennen, können wir lieben und nachhaltig schützen. Folgt uns auf den Spuren unserer wilden Wölfe.
Gast dieser Folge ist Dr. Antje Weber, Biologin und Expertin für Naturschutz und Artenschutz in Sachsen-Anhalt. Sie ist das Gesicht des Wolfsmonitorings am Wolfskompetenzzentrum Iden (WZI), das dem Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (LAU) angegliedert ist. Mit wissenschaftlicher Präzision und großem persönlichen Engagement begleitet sie die Rückkehr der Wölfe in unsere Kulturlandschaften – und ist dabei zentrale Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um das Wolfsmanagement. In dieser Folge bekommt ihr Einblicke ins Wolfsmonitoring: Antje Weber erklärt, warum diese Arbeit weit mehr ist, als das Sammeln von Spuren. Und wie wichtig das Monitoring für den Schutz der Wölfe, aber auch für die Transparenz gegenüber Politik und Öffentlichkeit ist. Die Biologin berichtet aus ihrem Arbeitsalltag und erläutert, wie Monitoring auch dabei helfen kann, das Verschwinden von Wölfen und illegale Bejagung nachzuweisen. Weiter geht es um Ernährung und Ökologie: Was steht auf dem Speiseplan der Wölfe? Und welche Rolle spielen andere Arten wie Waschbär oder Biber? Aber die große Frage, die über allem steht: Wie geht es unseren Wölfen eigentlich aus Sicht der Wissenschaft? Wie steht es um ihre genetische Vielfalt? Und wie zukunftsfähig ist die Wolfspopulation? Ist der günstige Erhaltungszustand bereits erreicht? Antje Weber ordnet die aktuelle Debatte um Forderungen von Politik und Verbänden sachlich ein und erinnert daran, wie die konstruktive Balance zwischen Artenschutz und den Interessen der Nutztierhalter bereits jetzt gelingt.
Lange Zeit war man sich eigentlich sicher, dass Pferde durch Wölfe nicht unmittelbar bedroht sind. Aber was sind die Erfahrungen, und was sagt die Wissenschaft mehr als 20 Jahre nach Rückkehr der wilden Wölfe? Prof. Konstanze Krüger von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen ist eine renommierte Expertin für Pferdeverhalten. Sie hat sich intensiv mit der Koexistenz von Pferden und Wölfen beschäftigt. Die Pferdehalterin und Wissenschaftlerin betont, dass die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland seit 2000 bei Pferdebesitzern Ängste ausgelöst hat, insbesondere vor möglichen Angriffen oder Panikreaktionen der Pferde. Ihre Studien zeigen jedoch, dass direkte Angriffe von Wölfen auf Pferde selten sind und dass ein reiches Wildtieraufkommen in Wolfsgebieten dazu beitragen kann, Pferde unbehelligt zu lassen. Krüger setzt sich für eine sachliche Diskussion über die Bedrohung durch Wölfe ein. Ihre Forschung liefert wichtige Erkenntnisse für den Umgang mit Pferden in Wolfsgebieten und trägt zur Entwicklung von Schutzmaßnahmen bei. Wie die aussehen, und wo Pferdehalter sich informieren und unterstützen lassen können, ist auch Thema dieser Folge.
Ein Jäger aus Bayern traut sich in dieser Folge aus der Deckung und nimmt kein Blatt vor den Mund: Die Jagd steht am Scheideweg. Zwischen Tradition, gesellschaftlichem Auftrag und wachsender Kritik spricht er über schwarze Schafe in den eigenen Reihen, die mit illegalen Abschüssen und Ignoranz den Ruf aller ruinieren. Er benennt offen, wie Desinformation und gezielte Kampagnen – oft aus den eigenen Verbänden – die öffentliche Meinung manipulieren und den Wolf zum Feindbild stilisieren, statt Verantwortung zu übernehmen und Lösungen zu suchen. Es gehört Mut und Haltung dazu, sich so einem Gespräch zu stellen – denn Selbstkritik ist in der Szene selten willkommen. Der erfahrene Jäger fordert: Jagdverbände müssen endlich umdenken, Transparenz schaffen und sich klar gegen illegale Praktiken positionieren. Die Zukunft der Jagd steht auf dem Spiel, wenn weiter weggeschaut und polarisiert wird. Wölfe gehören in unsere Ökosysteme – das zeigen nicht nur wissenschaftliche Studien, sondern auch erfolgreiche Beispiele aus anderen Regionen. Jäger könnten gut mit ihnen zurechtkommen, wenn sie wollen und bereit sind, neue Wege zu gehen. Denn nur so kann die Jagd ihren Platz in einer modernen, aufgeklärten Gesellschaft behaupten. Diese Folge ist für alle diejenigen innerhalb der Jägerschaft, die meinen, mit gerade mal 0,5 Prozent Bevölkerungsanteil den politischen und gesellschaftlichen Diskurs über Natur und Tiere bestimmen zu können. Und natürlich für alle anderen, die sich gern mal kritisch aber fair mit der Jagd auseinandersetzen wollen.
Eigentlich war ja alles anders geplant, aber dann hat Thomas Mitschke spontan seinen Rückzug vom Podcast bekannt gegeben. Eine Entscheidung, die es zu respektieren gilt. Und da Matthias Kays sowieso als Gast am Start war, haben Sabine und er die Folge als bewährtes Moderatoren-Duo wie in alten Zeiten einfach mal wieder zu Zweit gemacht. 50 Folgen Wolfspodcast. Da lohnt schonmal ein Blick zurück. Tolle Gäste, wichtige Themen und ihr als beste Community, die man sich vorstellen kann. Ohne euch und euren Support wäre all das nicht möglich, betont Sabine. Ihr Entschluss steht: Für den Wolfspodcast haben die besten Zeiten noch nicht einmal begonnen... Spannende Gäste und wichtige Aufgaben warten auf das Team. Matthias erzählt erstmals ausführlich über seine Erlebnisse und Erfahrungen bei den Dreharbeiten zu dem neunen Film von Sebastian Koerner. Lange erwartet, wird der Film Ende des Monats veröffentlicht. Wie wichtig und wirksam Herdenschutz ist, hat Matthias in verschiedenen Ländern und bei unzähligen Begegnungen mit Hirten eindrücklich und aus erster Hand erfahren. Der engagierte Naturfilmer findet deutliche Worte für Politik und Weidetierhalter hierzulande. Ein scharfer Wind weht im Blätterwald. Die Schlagzeilen des Tages überbieten sich an Absurditäten. "Endlich ist Rotkäppchen wieder sicher". Denn die neue Regierungskoalition will "Herdenschutz mit der Waffe" (Zitat Damman-Tamke vom DJV). Für einfache Antworten auf komplizierte Fragen belügen die verantwortlichen Politiker dann doch gern mal ihre Wähler. Das ist mehr als ein Grund zur Sorge. Zusammen mit der Taskforce Artenschutz war der Wolfspodcast diese Woche in der Uckermark. In Wilsickow gab es im Februar einen Riss in einem Damwildgehege. Auf ihrer Spurensuche vor Ort haben die Wolfsschützer eine grausige Entdeckung gemacht. Zum guten Schluss dieser runden Folge findet Sabine ebenso scharfe wie deutliche Worte: Für Stunk in der Wolfsszene sind allein alte, weiße Männer verantwortlich.
Die Zeiten, in denen Milchbauer Ronaldus Meijer ruhig schlafen konnte, während mutmaßlich in seinen Stallungen Kühe und Kälber schwerst misshandelt wurden, dürften endgültig vorbei sein. Investigative Recherchen der Tierrechtsorganisation Aninova und des rbb zeigen verstörende Zustände in dem Milchkuhbetrieb auf. Der Wolfspodcast ist nicht ganz unschuldig daran, dass der Stein in Rollen kam. Nach unserem Besuch in der Uckermark im letzten November (Folge 30) hat eine Person aus unserem Umfeld den Tierrechtlern den entscheidenden Tipp gegeben. Landwirt Meijer hatte in den Wochen davor im rbb Fernsehen mehrfach die Bühne für seine unsachlichen und teilweise verschwörerischen Thesen über Wölfe bekommen. Angriffe auf Menschen stünden unmittelbar bevor. Schon jetzt seien seine Tochter und die Angestellten im Melkbetrieb ihres Lebens nicht mehr sicher. Der Sender ließ diese Aussagen unkommentiert, was Sabine und Thomas auf den Plan rief, Meijer zusammen mit ein paar Mitstreitern einen Besuch abzustatten, um sich vor Ort ein eigenes Bild zu machen. Der Landwirt hatte mehrere Kälberrisse beklagt. Wie war es also um die Herdenschutzmaßnahmen in seinem Betrieb bestellt? Den Besuch, aus Archivmaterial zusammen geschnitten, hört ihr hier nochmal in voller Länge. Im niedersächsischen Celle wurde am 28. März eine illegal getötete Wölfin schwimmend in der Aller gefunden. Die Fähe war mit zwei Schüssen umgebracht worden. Einen Fangzahn hatten die Täter ihr aus dem Kiefer entfernt. Das klingt nach Trophäen-Jagd. Ein Fall von Wilderei? Oder haben ortsansässige Jäger hier Selbstjustiz betrieben? Der Täterkreis ist noch nicht zuordbar. Max von der Taskforce Artenschutz ist natürlich schon an dem Fall dran. Er gibt in dieser Folge einen Überblick über den Stand seiner Recherchen, und was genau jetzt jetzt auf dem Plan steht, um den oder die Täter zu überführen. Wie ihr helfen könnt, erfahrt ihr auch. Zu Folge 47 mit dem Thema Gehegewölfe kommen auch immer mehr Hinweise von euch. Thomas klärt über das weitere Vorgehen auf - auch da brauchen wir eure Unterstützung. Feedback gab es auch vom Biologen Eckhard Wiesenthal, Koordinator für alle Gehegewölfe im Deutschen Wildgehegeverband e.V.. Er bittet Thomas und Sabine auf ein Wort zum Gespräch im Podcast. Und spart nicht mit Kritik an der Berichterstattung. Für ihn ist das Verhalten von Wölfen in Gehegen und in freier Wildbahn absolut vergleichbar. Ist das noch Wissenschaft? Oder einfach nur viel Meinung zu einem immer stärker diskutierten Thema über Tierwohl in Gehegen? Thomas wird dem (nach eigenem Bekunden) Wolfs-Fan, Jäger und Schäfer antworten. Und hat sich vorher natürlich über den Mann belesen. Und jetzt eine erkenntnisreiche Zeit und starke Nerven beim Hören dieser Folge...
In dieser Folge begrüßen Sabine und Thomas mit Prof. Dr. Heinrich Haller einen der führenden Experten für alpine Wildtiere in Europa. Durch seine langjährige Tätigkeit als Direktor des Schweizerischen Nationalparks hat er einen bedeutenden Beitrag zum Naturschutz und zur ökologischen Forschung geleistet. Für Wölfe begeistert sich der Zoologe und Mensch Haller schon sein Leben lang. Jetzt hat er ihnen ein Buch gewidmet. "Der Wolf – Ein Grenzgänger zwischen Natur und Kultur" heißt es und ist im Haupt Verlag erschienen. Über dieses Buch gibt es viel zu erzählen. Heraus gekommen ist dabei ein Gespräch, das nicht nur informativ und sehr persönlich, sondern auch zutiefst bewegend ist. Heinrich Haller verdeutlicht die Komplexität und Dringlichkeit des Themas Wolf und hinterlässt den ehrlichen Eindruck, dass mit Wissen, Respekt und gutem Willen ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf möglich ist.
Am 04.03.2025 berichtete die Frankfurter Rundschau, dass eine junge Wölfin während einer tierärztlichen Behandlung im Wildtierpark Edersee in Panik geraten und über den Zaun des Geheges geflohen ist. Die Nationalparkverwaltung hat den Tierpark nach dem Vorfall sofort evakuiert und geschlossen. Die Wölfin hat die Flucht nicht überlebt, sie wurde noch innerhalb des Geländes des Wildtierparks erschossen. Es hieß, dass das Tier weder eingefangen noch betäubt werden konnte, und so blieb aus amtlicher Sicht keine andere Möglichkeit, als den Abschuss anzuordnen. Für Thomas Mitschke ist klar, dass die Wölfin mit ihrem Fluchtversuch noch einmal indirekt aber sehr eindringlich auf die teils jämmerliche Situation so vieler Gehegewölfe in Deutschland hingewiesen hat. Er hat die Fakten für diese Folge lückenlos recherchiert. Und das ist erst der Anfang. Ein Blick in viele kommerzielle Wildparks zeigt auf: Das Leid der Gehegewölfe ist für die Betreiber offensichtlich irrelevant. Ihnen geht es primär um wirtschaftliche Aspekte. Und so fordert der Podcaster und Tierschützer: "Es braucht ein ganz klares Konzept, einen Managementplan, ein klares Regelwerk, was gesetzlich vorgeschrieben ist, es braucht vor allem auch Kontrollen und nicht zu vergessen, Sanktionen." Diese Folge ist der Auftakt für viele weitere, die sich mit dem Thema beschäftigen werden. Mit dem Ziel, dass die kommerzielle Gehegehaltung bald der Vergangenheit angehört. Und wichtige Auffangeinrichtungen für Findelkinder unter den Wölfen maximal gestärkt werden. Wie erfolgreich und artgerecht diese arbeiten zeigen zuletzt Beispiele wie die bezaubernde Fähe Anuschka oder der Wolf Nuka.
Es vergeht keine Woche mehr ohne Schlagzeilen in Sachen Wolf, die keinen Grund zur Sorge und Empörung liefern. Aufreger sind auch immer noch die Förderrichtlinien für den Herdenschutz, die von Bundesland zu Bundesland variieren oder sogar ausgelaufen sind. Nachfragen bei den zuständigen Stellen in Sachsen, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern klären auf, bringen aber auch Erstaunliches zutage. Mecklenburg-Vorpommern wird zum Bermuda-Dreieck für Wölfe. Politisch gewollt oder trauriger Zufall? Immer mehr tote Wölfe liegen im Nordosten auf Eis. Die Obduktionen lassen auf sich warten. Da es sich in einigen Fällen sicher um illegale Tötungen und damit um Straftaten handelt, ist dies ein echter Skandal im Hause von Umweltminister Backhaus. Der Kölner Zoodirektor Pagel macht sich im Fachmagazin "Top Agrar" für eine Jagdquote bei Wölfen stark – entgegen aller wissenschaftlichen Erkenntnisse. Und auch ein Hörfunkbeitrag des Deutschlandfunks wirft Fragen auf. Eckhart Fuhr vom Ökologischen Jagdverein Brandenburg schießt scharf gegen den Wolf. Dabei lässt auch er Fakten außer Acht und greift zudem Naturschutzvereine an. Für Thomas ist klar: Jäger sind Naturnutzer und keine Naturschützer. Fazit: Das Thema Wolf wird zunehmend zum Spielball politischer Interessen. In diesem Spannungsfeld bleibt die Zukunft des Wolfs in ganz Europa weiterhin ungewiss.
Die Feldberger Seenlandschaft ist eine der schönsten Naturlandschaften Deutschlands. Weite Wälder, sanfte Hügel, klare Seen, Moore und Binnendünen. Lebensraum für unzählige und seltene Tierarten und natürlich auch für den Wolf. Glaubt man der örtlichen Presse und Lokalpolitik, sind Menschen und Tiere jedoch in akuter Gefahr. Unzählige, angeblich hoch gefährliche Nah-Begegnungen mit Wölfen lassen die Bewohner, so heißt es, in Angst und Schrecken zurück. Für die Bürgermeisterin Constance von Buchwaldt ist klar: Jeder Wolf, der sich menschlichen Siedlungen nähert, muss getötet werden. Seit 2022 stellt sie daher immer wieder Anträge auf Entnahme. Bis jetzt ohne Erfolg, weil laut der zuständigen Behörde die strengen Voraussetzungen schlicht und ergreifend nicht erfüllt sind. Eine beispiellose Desinformationskampagne der regionalen Tageszeitung verleiht den Forderungen der Bürgermeisterin Nachdruck. Weit mehr als 30 Zeitungsartikel und fast keiner sachlich und ausgewogen. Im Gegenteil: Constance von Buchwaldt hat Aufklärung und Informationen den Kampf angesagt. Zwei verschwundene Wolfsrudel und mehrere tote Wölfe, die gefunden wurden, sind für Sabine und Thomas ein triftiger Grund, sich die Lage vor Ort mal selbst anzuschauen. Zusammen mit Claudia Demant und Max von der Allianz Wolf Brandenburg sind sie am 7. März in die beliebte Urlaubsregion gefahren, um sich ein eigenes Bild zu machen. Sie hatten Fragen: Wie ist die Stimmung in Sachen Wolf? Wie ist der Herdenschutz? Wer setzt sich in dieser wunderbaren Region für die Natur, den Artenschutz und die Wölfe ein? Die Antworten überraschen...
Ausgerechnet die wissenschaftliche Plattform für Tiermedizin, Thieme Vet, gibt dem „Handlungsreisenden in Sachen Hass gegen Wölfe" (Zitat: Naturschutzinitiative), Michael Weiler, die große Bühne für seine umstrittenen Ausführungen über Wölfe. Ein Skandal, findet Thomas, und fordert, dass dieser Beitrag umgehend gelöscht wird. Schlagzeilen machten diese Woche auch zwei Wölfe in einem eingezäunten Grundstück in Flecken Zechlin im Land Land Brandenburg. Auf dem Video einer Überwachungskamera sind zwei offenbar streitende Wölfe zu sehen. Der Fall wurde sofort nach Bekanntwerden an einen vom Landesamt für Umwelt beauftragten Fallmanager vergeben. Das ist echt mal vorbildlich, findet Sabine. Aber wie bewertet der Fachmann die Situation? Die BILD am Sonntag wollte in der letzten Ausgabe über "SCHIESSEN, SCHAUFELN, SCHNAUZE HALTEN - warum immer mehr Jäger in Deutschland illegal Wölfe töten", berichten. Die Werbung für den Titel war schon raus. Dazu kam es jedoch nicht. Warum wurde der Beitrag in letzter Sekunde gestoppt? „Wolfsangriffe: Wo für Kinder bei Hamburg derzeit Lebensgefahr droht", titelte reißerisch das Hamburger Abendblatt und sorgte bei der Leserschaft für große Verwirrung. Fakt ist, die Redakteurin hat eine Gefahr herauf beschworen, die es praktisch gar nicht gibt. Wenige Tage später warnt der Kreisjägermeister vor Wolfsbegegnungen in Roßlau in Sachsen-Anhalt. Dort soll ein Wolf ein Schaf gerissen haben. In der Mitteldeutschen Zeitung fordert der Jäger Verhaltenstipps für Spaziergänger. Thomas fühlt sich in Sachen Wolfsberichterstattung immer wieder an Joseph Pulitzer erinnert. Dieser sagte mal, dass eine zynische, käufliche, demagogische Presse mit der Zeit ein Volk erzeugen wird, das genauso niederträchtig ist, wie sie selbst. Panik und Unfug verbreiten, darin sind Politiker aber auch kaum zu toppen. Die Brandenburger Staatskanzlei veröffentlichte einen Beitrag auf Social Media, in dem der Ministerpräsident Dietmar Woidke von fast 70 Rudeln und rund 1.000 Wölfen im Land sprach. Damit hat er die offiziellen Zahlen des wissenschaftlichen Monitorings einfach mal fast verdoppelt. Auf Grund des öffentlichen Drucks - ganz besonders durch Steffen Heiber - korrigierte dann die Staatskanzlei ihre Zahlen. Einige Fragen bleiben jedoch. An diesem Freitag, den 7.3., ist der Wolfspodcast zusammen mit dem Freundeskreises freilebender Wölfe und der Allianz Wolf Brandenburg in der Feldberger Seenlandschaft in Mecklenburg Vorpommern. Dort werden seit Jahren immer massiver Ängste vor dem Wolf geschürt. Ginge es nach der Bürgermeisterin, würde jeder Wolf in der Nähe von Ortschaften kurzerhand entnommen. Zufällig ist die Frau auch Jägerin. So schnell wie möglich wollen Sabine und Thomas und ihre Mitstreitern mit den Menschen vor Ort ins Gespräch kommen, um sachlich über den Wolf und Herdenschutz aufzuklären und eventuelle Ängste vor dem Wolf abzubauen. Jeder, der in der Nähe ist, kann gern vorbei kommen. Eine gute Nachricht zum Schluss: Das Land Niedersachsen unterstützt ab diesem Jahr die Halterinnen und Halter von Schafen und Ziegen beim so wichtigen Herdenschutz mit einer zusätzlichen vereinfachten Pauschal-Prämie.
Der Wolfspodcast berichtet in dieser Folge über einen aktuellen Fall aus der Schweiz. Dort wurde im Januar mit der Annäherung eines Wolfes an einen Vierjährigen eine mediale Lawine losgetreten. Da solch ein Vorfall in 30 Jahren Schweizer Wolfspräsenz noch nie aufgetreten, geschweige dokumentiert worden war, wollte ein kleiner, noch relativ junger Verein namens Wolfs-Hirten mehr dazu erfahren, um die Situation besser beurteilen zu können. Dabei haben sie Erstaunliches herausgefunden und eine detaillierte und wasserdichte Stellungnahme verfasst. Wölfe in der Schweiz: «Fakten statt Panikmache». Im Gespräch mit Carmen Müller und Rolf Hilfiker von den Wolfs-Hirten gehen Sabine und Thomas darüber hinaus der Frage nach, warum man den Wolf nicht fürchten muss, und wie man sich bei einer Begegnung am besten verhält.
Um in der Alpenrepublik als "Risikowolf" zu gelten, braucht es nicht viel. Man muss noch nicht einmal Schaden angerichtet haben, oder eine Gefahr darstellen, um sein Leben zu verlieren. Im Jahr 2024 wurden 14 Wölfe auf amtliche Verordnung (rechtswidrig) und vier Wölfe illegal getötet, obwohl nur rund 100 Wölfe im Land nachgewiesen wurden. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschied am 11. Juli 2024, dass das Wolfsjagdverbot auch in Österreich gültig ist und Ausnahmen nur unter strengen Bedingungen erlaubt sind. Trotz dieser Entscheidung und mehrerer Klagen gegen Abschussgenehmigungen werden weiterhin Wölfe in Österreich getötet. Der bekannte YouTuber von Wölfe in Österreich bleibt auch in diesem Podcast anonym. Er spricht schonungslos über die Situation der Wölfe in seiner Heimat. Sachlich und faktenbasiert gibt er ihnen seit 2021 mit dem YouTube-Kanal seine starke Stimme und wirbt für ein friedliches Miteinander von Wolf und Mensch.
Auf vielfachen Wunsch und mit tatkräftiger Unterstützung von Hörer Noah Marcheel, ist diese Episode entstanden. Sie bietet Einsteigern und langjährigen Wolfsbegeisterten gleichermaßen eine Fülle von Informationen und Einblicken in die Welt der wilden Wölfe. Ein alter Freund und ehemaliger Host des Podcasts ist diesmal auch mit dabei: der Dresdner Naturfilmer und Wolfsexperte Matthias Kays. Mit ihm geht es auf eine tiefe, emotionale Reise zu den Wölfen und in die Natur. Diese Folge ist ein Muss für alle, die sich für Wölfe, Naturschutz und die komplexen Beziehungen zwischen Mensch und Wildtier interessieren. Sie liefert eine einzigartige Mischung aus fundiertem Wissen, persönlichen Erfahrungen und der Leidenschaft für den Schutz unserer wilden Natur.
Am Vormittag des 3. Dezember 2024 hat der Ständige Ausschuss der Berner Konvention grünes Licht für die Herabsetzung des Schutzstatus des Wolfes gegeben. Ein schwarzer Tag für die Wölfe und den Herdenschutz in Deutschland und Europa. Der Gast dieser Folge, Friedrich Wulf, ist seit 15 Jahren als Vertreter der Schweizer Naturschutzorganisation Pro Natura in der Berner Konvention. So auch an diesem Tag. Als Observer hat er zwar kein Stimmrecht, kann sich aber zu Wort melden. Für den Biodiversitätsexperten handelt es sich bei der Herabstufung des Wolfs um eine ausnahmslos politische Entscheidung unter dem Druck populistisch agierender Lobbyverbände. Denn eine solche Abstufung dürfte im europäischen Artenschutzrecht nach dem eigenen Anspruch der Berner Konvention nur aufgrund streng wissenschaftlicher Grundlage erfolgen. Wie konnte es also soweit kommen? Zeit für einen kritischen Blick hinter die Kulissen und klare Worte zu einem echten Skandal im europäischen Artenschutz.
Spätabends am 31. Januar 2025. Sabines Handy klingelt. Wie verabredet melden sich Tamara Burri und Oliver Jordi live aus dem Schweizer Jura. Das Komitee gegen Wolfsabschüsse hatte sich spontan dazu entschlossen am letzten Tag der proaktiven Wolfsregulierung 24/25 doch nochmal ins Mont - Tendre Gebiet im Kanton Vaud zu fahren, um Defend The Wolf zu unterstützen. Das Ziel: Die drei letzten noch lebenden Wölfe des Mont Tendre Rudels vor dem sicheren Abschuss zu retten. Die Wildhüter und Police Faune würden sicher in dieser letzten Nacht nochmal alles daran setzen, die letzten Wölfe im Mont - Tendre Gebiet zu töten. 20 bestens ausgerüstete Wolfsschützer sind auch in dieser Nacht wieder angetreten, den Jägern einen Strich durch die Rechnung zu machen. Sabine hat mit dem bekannten Aktivisten Walter Leu (CHWOLF, SEA SHEPHERD FRANCE, CAPTAIN PAUL WATSON FOUNDATION) direkt am Ort des Geschehens am Telefon gesprochen. Er hat sich den Wolfsschützern angeschlossen. Herausgekommen ist eine unglaubliche Momentaufnahme mit Gänsehaut-Garantie.
Wenn man über die Rückkehr der Wölfe und die damit verbundenen Herausforderungen spricht, kommt man immer wieder auf ein Thema zurück, und das ist der Herdenschutz. Zum Alltag eines Schäfers gehört es jeden Tag aufs Neue, den Schutz von Weidetieren und Wolf unter einen Hut zu bekommen. Seit 1997 hat Knut Kucznik seine Schäferei im Raum Altlandsberg nördlich von Berlin. Er weiß also noch genau, wie es war, bevor der Wolf zurück kam. Und trotz der vielen neuen Herausforderungen, möchte er mit niemandem tauschen und plant sogar, im nächsten Leben wieder als Schäfer auf die Welt zu kommen. Knut Kucznik ist bislang von Wolfsrissen verschont worden. Ein Grund: seine französischen Pyrenäen-Berghunde, die mit den Schafen leben und sie beschützen. Dennoch werden er und seine Herden fast jede Nacht von den Wölfen besucht. Knut Kucznik setzt sich als Weidetierhalter in beispielhafter Weise für die Natur und für den Artenschutz im Raum Altlandsberg ein. Warum aber ist der Wolf auch 25 Jahre nach seiner Rückkehr immer noch so ein großes Thema? Und wie geht der leidenschaftliche Schäfer mit Berufskollegen um, die sich dem Herdenschutz verweigern und ihre Schafe dem Wolf opfern? Egal ob Hund, Schaf oder Wasserbüffel, für seine Tiere tut der Brandenburger alles. Ein Mann mit Herz und Haltung und klaren Worten. Den Anfang macht allerdings ein Beitrag vom RBB, in dem der Redakteur ins Horn der Jägerschaft bläst und eine Jagdgesellschaft bei einer Drückjagd (!) auf einen Wolf begleitet. Mit von der Partie ein alter Bekannter. Lehrschäfer Jens Kath, der sich über immer mehr Wolfsübergriffe auf seine Schafe beklagt. Pikant ist, dass das Podcast-Team auf seinen Weiden bereits mehrfach gravierende Herdenschutzmängel nachweisen konnte. Entscheidende Details, die der öffentlich-rechtliche Sender lieber weglässt. Hofberichterstattung im Auftrag der neuen Landesregierung? Oder einfach nur journalistisches Versagen? Auf jeden Fall ein Skandal, finden Thomas und Sabine.
Bevor es zu den Wölfen in der Schweiz geht, gibt es Neues von Sebastian Everding (PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ – Tierschutzpartei) in einer Sprachnachricht direkt aus dem EU-Parlament. Die beiden schriftlichen Anfragen an die Kommission sind leider immer noch nicht beantwortet. Die Allianz für den Wolf erhöht jetzt aber den Druck und reicht weitere Fragen diesmal in Sachen Schweden nach. Dort nimmt die illegale Jagd auf Wölfe dramatische Dimensionen an. Und auch die Schweizer Wolfspolitik steht derzeit stark in der Kritik. Sie erlaubt präventive Abschüsse, um potenzielle Schäden zu vermeiden, was laut der Berner Konvention nicht zulässig ist. Diese fordert, dass Abschüsse nur bei schweren Schäden und vollständigem Herdenschutz erfolgen dürfen. Der Schwellenwert von zwölf Rudeln für Regulierung wird als willkürlich kritisiert. Die Berner Konvention hat eine Untersuchung eingeleitet, da die aktuelle Politik als unvereinbar mit internationalen Schutzstandards gilt. Die Präsidentin von CH Wolf, Christina Steiner, spricht in dieser Folge ungeschönt und offen über die Situation der Wölfe in der Schweiz. Nicht nur der Artenschutz ist in Gefahr. In der Schweiz werden Demokratie und freie Medien den Interessen von Landwirtschaft und Politik untergeordnet. Ein Skandal allererster Güte, der leider noch viel zu wenig bekannt ist, finden Sabine und Thomas. Was sich mit dieser Podcast-Folge hoffentlich ändert....
Der Wolfspodcast meldet sich zurück aus der Winterpause. Wird Zeit, denn das neue Jahr legt ja auch gleich richtig los. Zum einen fand am 8.1.25 in Prenzlau ein so genanntes Wolfs-Hearing statt. Auf dieser Veranstaltung, zu der nur Ausgewählte geladen waren, hat der neue Staatssekretär im Brandenburger Umweltministerium, Gregor Beyer, seine künftige Wolfspolitik vorgestellt. Hinter verschlossenen Türen sprach der Politiker von Treibjagden auf Wölfe und einer Bestandsregulierung nach schwedischem Vorbild. Dem Team vom Wolfspodcast liegt der Augenzeugenbericht eines dort Anwesenden vor. Steffi Lemke hat sich aus dem Thema Wolf elegant zurück gezogen. Für Gespräche mit dem Wolfspodcast steht sie auch nicht zur Verfügung. Sabine und Claudia Demant haben deshalb die Gelegenheit genutzt und der Bundesumweltministerin auf einer Pressekonferenz eine Frage gestellt. Über die Antwort wird zu sprechen sein... Die Uckermark im Norden Brandenburgs sorgt derzeit überregional für Schlagzeilen in Sachen Wolf. Weidetierhalter in der Region beklagen zudem immer häufiger Übergriffe auf ihre Herden. Besonders betroffen ist die Lehrschäferei Jens Kath. Eine Vor-Ort-Begutachtung der Allianz Wolf Brandenburg im März 2024 hatte bereits aufgezeigt, dass auf den Weiden des Schäfers kein angemessener Herdenschutz vor Wolfsübergriffen vorhanden war. Das Maß voll macht eine Abschussgenehmigung für das Golzower-Rudel, von dem Naturschutzverbände und auch der Podcast erst vergangene Woche und nur durch Zufall erfahren haben. Zusammen mit Claudia Demant und Cindy Heiert von der Allianz Wolf Brandenburg hat Sabine sich letzten Sonntag unangekündigt auf Spurensuche begeben. Wie steht es um die Zaunsicherheit der Schäferei Kath ein Jahr nach der letzten Inspektion? Wie reagiert der Landwirt, als die drei Wolfsschützerinnen spontan sonntags an seiner Tür klingeln und mit ihm reden wollen? Thomas und Sabine bitten jetzt an die Audio-Endgeräte. Ihr braucht nur etwas Zeit und starke Nerven...
Kurz vor Jahreswechsel, nehmen die Themen rund um unsere wilden Wölfe noch mal an Fahrt auf. Für Sabine und Thomas auf jeden Fall Grund genug, doch noch eine letzte Folge im alten Jahr zu liefern. Und sie starten mit einer guten Nachricht, die Jagd auf den Leuscheider Rüden wurde gerichtlich vorerst gestoppt. In Mecklenburg-Vorpommern zweifelt Umweltminister Till Backhaus die aktuellen Wolfs-Zahlen an und haut damit sein eigenes Haus eiskalt in die Pfanne. Populismus oder doch nur Unwissenheit? Im nordrhein-westfälischen Meinerzhagen hat der bekannte Pferdetierarzt Michael Weiler seine abenteuerlichen Verschwörungserzählungen über Wölfe zum Besten gegeben. Er war nicht allein. Fast 900 Zuhörer:innen waren in die Ebbehalle gekommen. Eine davon gehört zum Team Wolfspodcast. Zum Schluss geht der Blick nach Brandenburg. Dort nimmt die neue Regierung unter Ministerpräsident Woidke ihre Arbeit auf. Aus Natur- und Artenschutzsicht ist sie allerdings eine unheilbringende Allianz. Die Podcaster verabschieden sich nun in die Winterpause. Für 2025 haben sie große Pläne und ein Versprechen: Wenn es um den Schutz der Wölfe geht, werden sie niemals wegschauen und keinen Konflikt scheuen. Wort darauf. Und jetzt: Frohe Weihnachten!
In der letzten Folge vor der Winterpause diskutieren Sabine und Thomas die aktuellen Entwicklungen in der Wolfspolitik, insbesondere den Beschluss der Berner Konvention über die Herabsetzung des Schutzstatus für Wölfe. "Mit der Entscheidung hat sich die Wolfsdebatte auf eine schiefe Ebene begeben", kommentiert die ehemalige Umweltministerin von Sachsen-Anhalt, Claudia Dalbert, den umstrittenen Beschluss im Wolfspodcast. Die Grünen-Politikerin weiß: Erfolgreiche Wolfspolitik kann nur durch Aufklärung und Herdenschutz erreicht werden. Fünfeinhalb Jahre hat sie mit ihrer Politik Maßstäbe gesetzt. Und für ein konstruktives Miteinander mit den Weidetierhaltern gesorgt. Jetzt befürchtet sie, dass die politischen Auseinandersetzungen um den Wolf zunehmen werden. Natur- und Artenschützer stehen vor großen Herausforderungen. Und für unsere wilden Wölfe brechen harte Zeiten an.
Sabine und Thomas nehmen sich in dieser Folge mal die Schlagzeilen über Wölfe einer ganzen Woche vor. Eigene, zum Teil investigative Recherchen, bringen Unglaubliches ans Tageslicht. Den Anfang macht Schermbeck (NRW), wo vor wenigen Tagen ein wahrscheinlich von Menschen schwer verletzter Wolf gesehen wurde. Sabine hat sich auf die Suche nach einem potenziellen Täter gemacht und mit Zeugen gesprochen. Gewissheit ist leider nun auch, dass der von Spaziergängern in der Nähe von Lübbenau gefundene Wolf illegal getötet wurde. Die Wölfin auf der Elbinsel Hahnöfersand wurde auch seit Monaten nicht mehr gesehen. Und in Oldendorf (In der Folge hat Thomas versehentlich Oldenburg gesagt, sorry) ist gleich ein ganzes Rudel verschwunden. Gute Nachrichten kommen hingegen endlich mal aus der Politik: Sebastian Everding von der PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ – Tierschutzpartei, hat im Europaparlament eine neue Allianz für den Wolf gegründet. In einer Sprachnachricht an die Podcast-Hörer:innen meldet er sich direkt aus seinem Büro in Straßburg und berichtet über die bahnbrechende Aktion in Sachen Arten- und Wolfsschutz. Über die neuen Monitoring-Daten hat Sabine mit dem österreichischen Biologen, Verhaltensforscher und Autor Kurt Kotrschal geschrieben. Seine Einschätzung und klare Worte zitieren die Podcaster in dieser Folge. Ein Wolf hat "in Cottbus zugeschlagen" - eine Schlagzeile, die sich als weniger dramatisch herausstellt, als sie klingt. Anders als eine Social Media Kampagne über einen Wolfsriss in Garz (Oder) vom Landesjagdverband Brandenburg, die sich zum klassischen PR-Eigentor entwickelt hat - Dank Recherchen vom Wolfspodcast. Landesjagdverband Brandenburg? Waren das nicht die, die vor einer ernsten Gefahr für Hauskatzen durch Wölfe warnen und selber aber weiter auf Freigänger schießen wollen? Und jetzt alle: "They′re eating the dogs, they're eating the cats. They′re eating the pets of the people that live there....."
In dieser Episode wird die Geschichte von Gloria, der bekanntesten Wölfin Deutschlands, erzählt. Sie ist die erste territoriale Wölfin in Nordrhein-Westfalen. Nach ihrer Ankunft im Territorium Schermbeck-Dämmerwald im Jahr 2018 war Gloria zunächst alleine. Die Tierhalter in der Region waren noch unvorbereitet. Schlechte Zäune wurden zu Trainingsgeräten für die junge, schlaue Wölfin. Im siebten Jahr der Anwesenheit von Gloria und ihrer Familie ist die Bilanz ernüchternd: Mehrere Wölfe des Rudels sind verschollen. Es gibt kein aktives Monitoring mehr. Und der Herdenschutz bleibt mangelhaft, was zu vielen Rissen führt. Martin Frenk vom NABU Borken belegt anhand zahlreicher Beispiele, warum Gloria zum menschengemachten Problem wurde, und wie groß der Anteil von Tierhaltern, Politik und Medien daran ist.
101 illegal getötete Wölfe (Stand 14.11.24) - die Dunkelziffer ist um Welten höher und wird durch die drei S (schießen, schaufeln und schweigen ) erfolgreich vertuscht. Die Aufklärungsquote ist erschreckend, denn sie liegt bei Null. Keine einzige Verurteilung. Woran liegt das? Können oder wollen Ermittlungsbehörden nicht? Was sagt die Politik über rechtsfreie Räume in Wäldern und auf unseren Feldern? Warum sind soziale Netzwerke voller Hass und Hetze? Warum berichtet die Presse so oft einseitig und diffamierend? Warum orientiert sich kaum jemand an der Wissenschaft? Was machen Natur- und Umweltschutzverbände, oder besser gesagt, was tun sie nicht? Sabine und Thomas haben den Wildtierfotografen und Geist des Waldes, Jan Janisch, eingeladen, der sich schon seit mehreren Jahren intensiv mit dem Thema beschäftigt. Politisch engagiert sich allein auf weiter Flur die Tierschutzpartei ganz klar pro Wolf. Und bekommt dabei auf Länder- und EU-Ebene keine Unterstützung, wie die Landesvorsitzende Brandenburg, Christiane Müller-Schmolt, in dieser Folge berichtet. Wir koexistieren mit Wölfen nun schon fast 25 Jahre, also ein Vierteljahrhundert. Der Erfahrungsschatz ist riesig und zeigt, es funktioniert, wenn Mensch nur will. Daher geht mit dieser Folge deutliche Kritik raus an Politik, Landwirtschaft und Jagdlobby, die eine fachlich völlig unzureichend begründete Bejagung der Wölfe fordern und damit illegale Tötungen befeuern.
Im Nordosten Brandenburgs sind die Wölfe los. Glaubt man Landwirt Roland Meijer aus Menkin, stehen Angriffe auf Menschen unmittelbar bevor. Der gebürtige Niederländer lässt keine Gelegenheit aus, um gegen den Wolf zu wettern und bemüht dabei auch gern Meldungen aus dem Bereich der Verschwörungsmythen. Der rbb bietet ihm eine Bühne, ohne zu hinterfragen oder seine Thesen einzuordnen. Sabine und Thomas wollten der Stimmung vor Ort auf den Grund gehen und sich ein eigenes Bild machen. Zeit für einen Besuch in Brüssow und Menkin mit dem Ziel, mit den Menschen dort ins Gespräch zu kommen. Dabei ist Erstaunliches herausgekommen.
Leben mit Wölfen - Affekte, Gefühle und Stimmungen in Mensch-Wolf-Beziehungen - so heißt das aktuelle Buch von Thorsten Gieser. Er ist Ethnologe an der Uni Koblenz. Für seine große Forschungsarbeit hat er sich jedoch schon vor mehr als 20 Jahren auf die Spuren der wilden Wölfe begeben und ihr Zusammenleben mit nomadischen Weidetierhaltern in der Mongolei studiert. Später betrieb er ethnologische Feldforschung im Westerwald und in der Lausitz. Dort verbrachte er fast 300 Stunden an Aussichtspunkten, um Wölfe zu beobachten. Es gibt viel zu erzählen. Über ungewöhnliche Situationen, unzählige Abenteuer und wichtige Erkenntnisse. Denn der Wolf steht als Symbol für ganz andere Konflikte. Mit ihm kann man Massen bewegen. Und Politik machen. Der Forscher ist sich sicher, wir müssen die emotionalen Dimensionen des Konflikts sichtbar machen und anerkennen, anstatt sie von vornherein durch gut gemeinte "Sachlichkeit" zu verdrängen. Denn gesamtgesellschaftlich überwiegen die positiven Gefühle gegenüber dem Wolf bereits.
Die Anti-Wolf Kampagne vom Deutschen Jagdverband nimmt an Fahrt auf. Anstatt die Fälle von Artenschutzkriminalität in den eigenen Reihen mit Nachdruck aufzuklären und sich davon ganz klar zu distanzieren, wettert Präsident Helmut Dammann-Tamke auf Social Media gegen den Wolf. Seine Forderung an Bundesumweltministerin Steffi Lemke: Der Wolf soll endlich regulär bejagt werden dürfen. Dabei führt er Argumente an, die keiner rechtlichen und wissenschaftlichen Überprüfung standhalten. Zeitgleich erreichen Thomas und Sabine immer mehr Nachrichten von Jäger:innen, die sich sich von ihrem Jagdpräsidenten nicht mehr korrekt vertreten fühlen und einen sachlichen Diskurs über ein zeitgemäßes Wolfsmanagement fordern. Am Fall des getöteten Jagdterriers in Brandenburg zeigt sich einmal mehr, wie Verbände und Medien Emotionen über Fakten stellen und die Wahrheit stark verzerrt wiedergeben. Ein Deep Dive von Jan in die Welt der Gesellschaftsjagden zeigt außerdem, dass bei der Arbeit verletzte und getötete Jagdhunde bei der Ausübung dieses Hobbys eben dazu gehören. Fast nie ist jedoch der Wolf im Spiel.
Es war der 19. September 2024. Ein angeschossener Wolf wurde von Zeugen gefunden und gefilmt, als er mit letzter Kraft und zitternd aus dem Flüsschen Nieplitz in der Nähe vom brandenburgischen Treuenbrietzen trank. Es sollte das letzte Mal sein. Denn während Polizei und Wolfsbeauftragter auf dem Weg zu ihm waren, wurde er brutal erschlagen und vom Tatort entfernt. Anders als sonst in solchen Fällen gab es diesmal Fotos und einen Videoclip von dem verletzen Wolf. Nicht nur unter Wolfsschützern sorgt dieser Fall seitdem für maximale Empörung. Nach der letzten Podcast-Folge haben Thomas und Sabine hunderte Mails, Kommentare und Sprachnachrichten erhalten. Alle wollen nur eins: Dass dieser eiskalte Mord aufgeklärt und der Täter vor Gericht gestellt wird. Ein Fall für die Geister des Waldes rund um den bekannten Naturfotografen und Filmer Jan Janisch. Über sein spektakuläres Leben und wie er es immer wieder schafft, Menschen zu mobilisieren und hinter sich zu vereinen im Kampf gegen Artenschutzkriminalität und für die Natur, hört ihr in dieser Folge eindrücklich am Fall Treuenbrietzen. "Der Beginn einer neuen Bewegung, die künftig auch im Verborgenen aktiv sein wird", so Thomas Mitschke. "Wir werden da sein, wo wir gebraucht werden und nicht mehr wegschauen", so sein Versprechen. Was ihr jetzt braucht ist etwas Zeit und starke Nerven. Here we go!
Am 19.9.2024 wurde im brandenburgischen Treuenbrietzen ein schwer verletzter Wolf gefunden. Er hatte eine Schussverletzung und versuchte unter größten Schmerzen aus dem kleinen Flüsschen Nieplitz zu trinken. Während die Finder alles richtig machten und Hilfe herbei riefen, wurde der Wolf brutal erschlagen und anschließend vom Tatort entfernt. Sabine und Thomas sind fassungslos und tief traurig über diesen weiteren Fall einer illegalen Wolfstötung. Ein Thema, bei dem man nicht mehr wegschauen darf, finden die Podcaster und wollen mit dieser Folge Hintergründe liefern und aufklären, wie man sich verhält, wenn man einen verletzten oder toten Wolf in der Natur findet. Unter Wolfsschützern im ganzen Land macht sich Widerstand breit. Sie wollen alles tun, damit dieser Fall aufgeklärt wird. Dazu muss der tote Wolf gefunden werden. Bei einer gemeinsamen Suche rund um den Tatort. Eine Idee von Jan Janisch, die hoffentlich Schule macht, und der sich Sabine und Thomas natürlich sofort anschließen. Alles, was ihr wissen müsst, gibt es in dieser Folge.
Seit 1. September dürfen in der Schweiz wieder einzelne Wölfe und ganze Rudel entnommen werden. Aktuell (nach Aufnahme dieser Folge) hat das Schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU) dem zweiten Antrag des Kantons Graubünden zur Rudelentnahme der Wolfsrudel Lenzerhorn und Fuorn, sowie der Regulation von zwei Drittel der Jungtiere in den Wolfsrudeln Calanda und Jatzhorn zugestimmt. All das, obwohl in einem Volksentscheid im Jahr 2020 gegen die Regulierung von Wölfen gestimmt wurde. Seit der Rückkehr der Wölfe in der Schweiz betreibt Peter A. Dettling Feldforschung und begleitet einzelne Rudel zum Teil über viele Jahre. In seinem aktuellen Buch „Wolfsdynastien“ schreibt er über die Geschichte der Wolfsfamilie am Calanda Gebirgsmassiv im Kanton Graubünden. Aus einer ungewöhnlichen Perspektive, nämlich aus Sicht der Wölfe. In dieser Podcast-Folge erzählt der Bestseller-Autor und anerkannte Wolfsforscher sehr anschaulich über den gesellschaftlichen Konflikt in seiner Heimat sowie das faszinierende Leben in seinen Wolfsrudeln auf der anderen Seite. Eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle zwischen Wut, Resignation und dem Zauber der wilden Wölfe, denen Peter A. Dettling mit seiner Arbeit eine Stimme gibt.
Thomas und Sabine nehmen sich in dieser Folge Fake-Erzählungen über Wölfe vor, breiten sie aus und widerlegen sie zusammen mit der Sprecherin der Landesarbeitsgruppe Wolf vom NABU Hessen, Inge Till. Insgesamt 10 Narrative kommen sachlich auf den Prüfstand und werden wissenschaftlich zerlegt. Hier kommt gleich eine Link-Liste, wo ihr die Infos zu den einzelnen Punkten nachlesen könnt. Aufgenommen wurde diese Folge am 16.9.2024 - genau an diesem Tag hat das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie den Jahresbericht "Wolf in Hessen" für das Jahr 2023 veröffentlicht. Für die Podcaster eine gute Gelegenheit, mal einen intensiven Blick auf dieses Bundesland und seine Wölfe zu werfen. In Hessen bringen die Wolfsgegner sich lautstark in Stellung, noch bevor der Wolf in der Mitte Deutschlands überhaupt wieder richtig heimisch geworden ist. Die hessische Wolfschützerin und anerkannte Expertin Inge Till erklärt den Monitoringbericht 2023 und gibt Einblicke in das Wolfsmanagement ihres Bundeslandes.
Es gibt viel zu besprechen. In der Welt der Wolfschützer ist einiges los. Thomas Mitschke vom Freundeskreis hat gleich zu Beginn eine gute Nachricht. Sein Verein hat schon wieder einen Sieg vor Gericht eingefahren. Doch der Druck wächst. Und Unterstützung für die kleinen Naturschutzvereinigungen ist bitter nötig. Denn Fakt ist, dass von den großen NGOs nicht viel zu erwarten ist. Warum das so ist, und wie jeder einzelne von uns helfen kann, erläutert Thomas ausführlich. Überaus bedenklich finden die Podcaster den heimlichen Abschuss einer Wölfin in der bayerischen Rhön. Dabei handelt es sich um einen klaren Bruch von geltendem Recht. Noch dazu wurde die falsche Fähe aus dem Leben gerissen. Matthias ist sich sicher: Jäger können häufig nicht einmal Wildschweine von Pferden oder Spaziergängern unterscheiden. Jäger sorgten auch im Nachbarland Frankreich für Schlagzeilen in diesem Sommer. Dort war tatsächlich eine Treibjagd auf Wölfe geplant gewesen, die in letzter Minute verhindert werden konnte. In der sächsischen Lausitz verschwinden unterdessen zahlreiche Hauskatzen auf mysteriöse Weise. Die Lausitzer Rundschau will den Täter ausgemacht haben und bläst zum Hass auf den Wolf. Der durchstreift auf der Suche nach Snacks angeblich die Vorgärten in Weißwasser. Belastbare Zahlen sprechen indes eine ganz andere Sprache. An dieser Stelle ist es Zeit für einen akustischen Ausflug in die heimischen Wolfsreviere. Eine Sommernacht in der brandenburgischen Lausitz mit Grillenzirpen und Wolfsgeheul. Und ganz spektakulär: Bellende Wölfe in Sachsen. Dringende Hörempfehlung! Jetzt wird es sentimental. Matthias gibt bekannt, dass er sich aus dem Podcast zurückzieht. Warum, und wie es für ihn weitergeht, erklärt er ausführlich. An seiner Stelle wird künftig Thomas Mitschke den Podcast präsentieren. Matthias wird fehlen. Unser Einsatz für den Wolf wird jedoch weitergehen. Und das ist ganz im Sinne des Dresdner Naturfilmers, der sich jetzt erstmal eine Auszeit nimmt.
Die Sommerpause ist zu Ende. Sabine und Matthias sind zurück im Podcast-Studio und starten mit einer ganz besonderen Folge in den Spätsommer. Zu Gast ist der österreichische Biologe, Verhaltensforscher und Autor Kurt Kotrschal. Der emeritierte Professor der Uni Wien ist ehemaliger langjähriger Leiter der Konrad Lorenz Forschungsstelle und Mitbegründer des weltbekannten Wolfforschungszentrums. Was er sagt, hat Gewicht, und seine Forschungen haben Maßstäbe gesetzt. Von ihm wissen wir beispielsweise, dass Wölfe uns im Sozialverhalten näher sind, als Schimpansen. Die Denkweise ist bei Wolf und Mensch nämlich enorm ähnlich. Vielleicht ist das ein Grund, warum wir heute Hunde an unserer Seite haben. Wölfe haben uns aber auch einiges voraus: Sie sind viel besser darin, als menschliche Jäger, die Wildbestände genetisch gesund zu erhalten, sagt der Verhaltensforscher und kritisiert offen im Podcast die Haltung einiger Jäger, Politiker und Regierungen zum Wolf. Seine Wiederausrottung habe bereits begonnen. Sehr zum Nachteil der Menschheit, die gut beraten wäre, im eigenen Interesse, die Biodiversität und Artenvielfalt zu fördern, anstatt sie weiter zu zerstören. Dass der Wolf als Spitzenprädator darin eine große Rolle spielt, ist unbestritten. Vorhang auf für einen der bekanntesten Verhaltensforscher und Nachfolger von Konrad Lorenz! Matthias und Sabine sind sich sicher: Wer bis jetzt noch nicht verstanden hat, wieviel Wolf in unseren Hunden steckt, wird nach dieser Folge unsere wilden Wölfe mit ganz anderen Augen sehen. Info: Diese Folge wurde vor der willkürlichen Tötung der Wölfin in Nordbayern aufgenommen, so dass Sabine und Matthias sich im Gespräch über Nuka (der bei Tanja Askani groß werden darf) nicht darauf beziehen.
Wie kommen die Schäfer eigentlich mit dem Wolf klar? Alles, was man so hört, klingt eher nicht nach friedlicher Koexistenz, sondern nach ganz viel "geht nicht, wollen wir nicht, haben wir früher auch nicht so gemacht, sind wir dagegen". Tatsächlich ist die Ablehnung des Wolfes in Hobbyschäferkreisen weit verbreitet. Ein Großteil vor allem der Berufsschäfer, von denen man leider wenig hört, hat längst aber einen Weg gefunden, sich mit der Rückkehr der Prädatoren zu arrangieren. Konsequenter Herdenschutz ist nicht nur wissenschaftlicher Konsens, sondern auch umsetzbar und damit alltagstauglich auf dem Weg zu einem friedlichen Miteinander mit dem Wolf. Es wurde Zeit, dass ein Schäfer im Podcast zu Wort kommt. In dieser Folge begrüßen Sabine und Matthias Thomas Rebre, der in der niedersächsischen Göhrde, inmitten mehrerer Wolfsterritorien, mit 500 Heidschnucken und Ziegen im Einklang mit der Natur wirtschaftet und seine Schäferei betreibt. Er hat keine Herdenschutzhunde und schützt seine Tiere ausschließlich mit Strom. Rebre hat einen riesigen Mehraufwand durch den Wolf und schimpft manchmal auch über ihn. Alles in allem sieht er den Wolf aber positiv und hat Respekt, wie er sich als Art wieder durchsetzt. Der Erfolg gibt im Recht. 39 Nutztierübergriffe hat es im Gebiet um die Göhrde herum gegeben – bei Thomas Rebre nur drei in zehn Jahren. „Wenn du willst, dann geht es“, und „Wolfsabschüsse bringen gar nichts", weiß der Wanderschäfer. Die Wölfe hier kennen seine Schafe und wissen, dass sie maximal geschützt sind. Rebre geht mit gutem Beispiel voran. Viele weitere werden ihm hoffentlich bald folgen.
Die Empörung über die Aussagen von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zum Thema Wolf ist groß und ruft Sabine & Matthias auf den Plan, einiges zu dem fragwürdigen Auftritt des Politikers klarzustellen. So hatte Özdemir angekündigt, er werde sich der Absenkung des Schutzstatus der europäischen Wölfe nicht in den Weg stellen. »Der Wolf hat in der Landwirtschaft nichts verloren«, sagte der Minister. Und: Weidetiere müssten Sicherheit vor dem Wolf haben. Er könne sich nicht vorstellen, wie ein Wolfsschutz mit Zäunen auf Almen oder an Deichen funktionieren solle. Der 2. Vorsitzende vom Freundeskreis freilebender Wölfe e.V., Thomas Mitschke, ist wieder zu Gast. Der Experte für Wolfspolitik kommentiert die Aussagen und kritisiert Özdemirs "Inkompetenz und Populismus". Es ist wieder mal Zeit für Haltung. Und gute Argumente. Let`s go!
Mit seinen knapp 500 Mitgliedern ist der Freundeskreis einer der kleineren Verbände, die sich aktiv für den Wolf einsetzen. Wenn es aber um das Durchsetzen von Recht und Gesetz geht, hat er die Nase vorn und leistet wertvolle Arbeit zum Beispiel in Sachen Eilverfahren. Bis jetzt hat der Verein nur Siege zu verbuchen. Aktuell, zum Zeitpunkt der Aufnahme dieser Folge am 16. Juni 2024, stand eine Entscheidung vom Landgericht Stade noch aus. Sabine und Matthias sprechen mit Thomas Mitschke detailliert über den Fall der Jungwölfin im Landkreis Stade, die nicht nur mit zwei Übergriffen auf ungeschützte Weidetiere aufgefallen ist. Des Weiteren wird über den Herdenschutz auf Deichen gesprochen und wie dieser verbessert werden kann. Thomas betont, dass Deiche gut geschützt werden können und dass es Beispiele dafür gibt, dass es auch ohne Schafe funktioniert. Für den erfahrenen Naturschützer ist klar, dass die Deichschutzmaßnahmen in Niedersachsen gnadenlos hinterherhinken. Er macht politische Interessen dafür verantwortlich. Matthias und Thomas kennen persönlich Schäfer, die erfolgreich Herdenschutz betreiben und mit dem Wolf im Einklang leben. Damit sind sie absolute Vorbilder, obwohl auch sie mit den finanziellen Herausforderungen der Schäfereien zu kämpfen haben. Zum Schluss geht es um ein Thema, das für die Podcaster nur schwer zu ertragen ist: Illegale Tötungen von Wölfen. Wilderei ist leider aktueller denn je, die Aufklärungsrate aber gleich Null. Es wird betont, wie wichtig es ist, solche Vorfälle zu melden. Das Projekt wildLIFEcrime hat es sich zum Ziel gesetzt, die Wilderei europaweit zu bekämpfen. Fazit: Der Freundeskreis freilebender Wölfe e.V. leistet wertvolle Arbeit nicht nur mit Aufklärung, Information und Wolfspolitik. Er hilft auch aktiv vor Ort bei den Weidetierhaltern. "Jetzt Mitglied werden", wünschen sich Sabine und Matthias und sind schon vor einiger Zeit mit gutem Beispiel voran gegangen.
Stirbt irgendwo in Deutschland ein Wolf, landet er in Berlin Friedrichsfelde auf dem Seziertisch. Egal ob überfahren, erschossen oder auf natürliche Weise ums Leben gekommen: Sein letzter Weg führt zu Dr. Claudia Szentiks ins Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung. Dort sucht die Pathologin nach der genauen Todesursache. Fast 1000 Wölfe hatte sie schon auf dem Tisch (Stand 5.6.24). Tendenz steigend, nicht nur weil die Population wächst. Tatsächlich ist der Mensch für den Wolf sehr gefährlich. Über seine Rückkehr freut die Wissenschaftlerin sich sehr. Die Beutegreifer spielen nämlich eine wichtige Rolle in einer intakten Natur. Wozu für sie auch Wisent und Bär gehören. Für diese Folge hat sich die Fachtierärztin viel Zeit genommen, um mit Matthias und Sabine über ihre Erfahrungen im Sektionssaal, menschliche Abgründe, Respekt zu Natur und Tieren und ihre Kindheit auf dem Lande zu sprechen. Die Tierpathologin fordert ein gesellschaftliches Umdenken in Sachen Fleischkonsum und wünscht sich mehr Wertschätzung für die Weidetierhalter. Kriegen Wölfe die gleichen Krankheiten wie Hunde? Wie kommen die wilden Wölfe mit der Räude klar? Ist in der Metropole Berlin schonmal ein Wolf nachgewiesen worden? Wie läuft so eine Obduktion genau ab? Antworten auf diese und viele weitere spannende Fragen erwarten euch in diesen knapp 40 Minuten Wolfspodcast.
Lokalredaktionen berichten gerne über Wölfe. Das Thema polarisiert stark. Ihnen ist die Aufmerksamkeit von Gegnern und Befürwortern plus der unentschlossenen Mitte daher gewiss. Wolfssichtungen und Risse sind hier ein ideales Thema. Die „AG NABUs im Wolfsterritorium Schermbeck“ ist eine Arbeitsgemeinschaft der NABU-Organisationen aus Borken, Bottrop und Wesel. Zwei Jahre lang haben die Naturschützer die Pressearbeit im Territorium unter die Lupe genommen. Wie sieht`s in Sachen Wolf mit den journalistischen Standarts aus? Ist die Berichterstattung so ausgewogen wie sie sein sollte? Sind die Formulierungen neutral? Und kommen eigentlich alle Parteien zu Wort? Leider nein! Unzutreffende Behauptungen wie „Wölfe verlieren zunehmend die Scheu“ und „Wölfe springen über jeden Zaun“ oder „Weidtierhalter gibt auf“ schwingen zwischen den Zeilen mit oder werden ohne jedes Hinterfragen im Klartext formuliert. Die Darstellung von relativierenden Fakten wie „Wölfe fliehen nicht panisch, sondern ziehen sich eher langsam zurück“ – dafür gibt es biologische Gründe – werden nicht gegeben. Und kaum ein Journalist schreibt über die Qualität des Herdenschutzes. Wölfe springen in der Regel selten über Zäune, sondern graben sich unten durch. Das lässt sich durch vernünftige Zäune mit entsprechender Bauweise in den meisten Fällen verhindern. Und Weidetierhalter geben ihre Tiere meistens ab, weil es aus vielen Gründen schwierig ist, beispielsweise von der Schäferei zu leben. Der Wolf ist nur ein Grund von vielen. Die durch ihn verursachten Schäden werden durch staatliche Entschädigungen ausgeglichen. Aber alles das schreiben die „flotten Federn“ eben nicht. Ist zu komplex, macht zu viel Mühe. Headlines wie „Wolfsmassaker im Streichelzoo“ verkaufen sich eben besser. Sabine und Matthias haben sich für diese Folge mit dem Kreisvorsitzenden vom NABU Borken, Martin Frenk, verabredet. Eine Bestandsaufnahme, aber auch Tipps, wie es besser laufen kann, und was man als Leser solcher Meldungen tun kann.
Kenny Kenner ist seit 2009 Wolfsberater im niedersächsischen Wendland. Fasziniert von den wilden Wölfen und ihrer Rückkehr ist er aber schon seit mehr als 20 Jahren. Die gesellschaftlichen Konflikte hat er sehr früh kommen sehen. So entschloss er sich, mehr und intensiver über Wölfe und deren Verhalten zu erfahren, um sie besser schützen zu können. Heute fahndet Kenny Kenner als Wolfsberater in der Göhrde nach frischer Losung, mit denen Wölfe ihr Revier markieren, sammelt sie ein und schickt sie zur genetischen Untersuchung an das LUPUS Institut für Wolfsmonitoring und -forschung. Das Monitoring und ist eine der Aufgaben eines Wolfsberaters. Öffentlichkeitsarbeit & Herdenschutzberatung gehören auch dazu. Der erfahrene Wolfsfreund wirbt für ein Miteinander von Schaf- und Viehlandwirten, Jägern, Förstern und Anwohnern. Und für konsequenten Herdenschutz, ohne den es nicht funktioniert. In seinem bekannten Hotel Kenners Landlust bietet er geführte Touren und Wanderungen zum Thema Wolf an. Für 2025 plant der Publizist und gelernte Dokumentarfilmer einen Film über seine Wölfe. Sechs Jahre hat er sie mit der Kamera in ihrer natürlichen Umgebung begleitet. Das Rudel erzählt seine ganz eigenen Geschichten und gewährt Einblicke, die es so nicht oft gibt. Prädikat spannend, finden Matthias und Sabine und freuen sich jetzt schon auf die Premiere im kommenden Jahr. Diese gut 56 Minuten hier gehören aber erstmal Kenny und seinem Leben wie in einem Abenteueroman.
Ohne lückenlosen Herdenschutz, also geeignete, intakte Zäune und Herdenschutzhunde, wird das Zusammenleben mit dem Wolf nicht funktionieren. Dass viele Weidetierhalter dabei aber an ihre Grenzen kommen, war nur eine Frage der Zeit. WikiWolves ist eine Plattform für die, die Unterstützung im Herdenschutz benötigen, und für die, die helfen möchten. Matthias und Sabine haben in dieser Folge Steffi Sakowitz, WikiWolves Ansprechpartnerin für Nordrhein-Westfalen (Niederrhein), zu Gast. Sie stellt die Initiative vor, berichtet über spannende Einsätze und lädt ein, aktiv mitzumachen.
Unbestritten: Im Gleichgewicht der Natur und für die Gesundheit unserer Ökosysteme spielt der Wolf eine wichtige Rolle. Aber wie wirkt sich seine Anwesenheit auf die Biodiversität aus? Inmitten der von Menschen gestalteten Kulturlandschaften. Welche Auswirkungen haben die Agrar- und Holzwirtschaft, die Schafhaltung und andere Formen der Weidenutzung? Matthias und Sabine haben Guido Meyer eingeladen. Auf www.naturdigital.online berichtet er sehr erfolgreich und regelmäßig über seine Erlebnisse und Beobachtungen in der Natur und erklärt die komplexen Zusammenhänge wissenschaftlich fundiert. Bekannt geworden ist der Hannoveraner mit seinen atemberaubenden Fotos heimischer Wildtiere, mit denen er die Natur in unsere Wohnzimmer bringen will. Politisch nicht immer bequem, tritt Guido Meyer auch in dieser Podcast-Folge mit einer klaren Forderung an: Biodiversität fördern, die EU-Biodiversitätsstrategie in der Erstversion einhalten und der Natur endlich mehr Raum geben. Fakt ist: Wir stehen vor großen Herausforderungen. Wie wir sie meistern könnten, wenn wir wollten, erfahrt ihr in dieser Folge.
Diese Podcast-Folge ist für Sie, lieber Umweltminister Christian Meyer. Und natürlich für Ihre Kolleginnen und Kollegen und alle anderen, die es interessiert und angeht. Punkt für Punkt erläutert der Jurist Björn Sepke, Mitglied des Vorstands der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe, die Begründung des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts und gibt einen juristischen Überblick, was sich für die Wölfe, aber auch für Nutztierhalter ändert. Nicht viel, das sei vorab verraten. Dennoch stellt der Beschluss einige wesentliche Punkte klar. Dem Herdenschutz gehört die Zukunft. Die vom Land anerkannten Naturschutzvereinigungen müssen künftig angehört werden. Und mit Blick auf Hessen: Der Wolf bleibt auch im Jagdrecht praktisch un-bejagbar. Der Rat des Juristen: Am besten alles auf Anfang und komplett neu anfangen mit der Wolfsverordnung. Denn im Dialog zwischen Wolfsschützern, Nutztierhaltern und Jägern sind Ehrlichkeit und Transparenz längst überfällig. Jetzt heißt es: Nachsitzen. Diese Folge ist etwas länger als eine Unterrichtsstunde und liefert euch alle Antworten auf die entscheidenden Fragen. Eine Art Leitfaden und ein Beitrag zu einer weiteren Versachlichung in der Diskussion um den Wolf.
Im Jahr 1991 wurde die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe gegründet, also lange bevor überhaupt wieder Wölfe bei uns zu Hause waren. Der Verband wirbt um Verständnis für die Bedeutung des Wolfes in freier Wildbahn in allen Bevölkerungsgruppen und hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein möglichst konfliktfreies Zusammenleben zu fördern. Für die 1. Vorsitzende, Nicole Kronauer, ein Herzensprojekt, über das sie in dieser Folge mit Matthias und Sabine spricht. Warum jeder, der diesen Podcast hört, Mitglied in der GzSdW sein sollte, erfahrt ihr ebenso, wie die ganz persönliche Meinung der Drei zum Film "Im Land der Wölfe". Also, Popcorn und Cola bereithalten und jetzt schnell auf Start klicken.
Dieser Tage ist es still im Wolfsland. Die Fähen bekommen ihre Welpen. Zu keiner Zeit im Jahr findet man so wenige Spuren der scheuen Beutegreifer, wie jetzt. Matthias Kays beteiligt sich aktiv am Wolfsmonitoring in seiner sächsischen Heimat und berichtet in dieser Folge von seiner ehrenamtlichen Tätigkeit. Wolfsmonitoring ist die wissenschaftliche Dokumentation, wie viele Tiere, wo in Deutschland leben. Zusammen mit einem Freund sammelt er frische Losungen, liefert Fotos und Videos aus seinen Wolfsrudeln und sucht ihre Spuren im Sand. Weiter geht es in dieser Folge um die Rolle der Fähen in den Rudeln und um den freilaufenden Jagddackel in Brandenburg, der wohl tatsächlich von einem Wolf gebissen wurde. Ausgerechnet die Jägerschaft fordert jetzt den Abschuss des Wolfs.
Severin, dessen Nachnamen wir hier bewusst nicht nennen, ist seit 15 Jahren Jäger. Der studierte Förster hat sein Revier in Niedersachsen zwischen Bremen und Bremerhaven und ist bei einer öffentlichen Forstverwaltung angestellt. Für ihn hat sich durch die Rückkehr des Wolfes wenig geändert. Der 34-Jährige lebt mit seiner Frau, die auch Försterin ist, mitten im Wolfsland. Mit seiner Meinung über den Wolf und die anderen großen Beutegreifer macht er sich in der Jägerschaft nicht nur Freunde. Im Gespräch mit Matthias Kays und Sabine Sebald geht er den Gründen hierfür auf die Spur. Seine Visionen von einer Forstwirtschaft im Einklang mit der Natur sind auch Thema dieser Folge. Fazit: Der Wolf gehört dazu. Ob`s dem Jäger nun passt, oder nicht.
Das Jahr ist etwas mehr als drei Monate alt, und wir zählen offiziell bereits 29 tote Wölfe (Stand 7.4.24, Quelle: DBBW, siehe Linkliste unten). Die meisten von ihnen haben ihr Leben im Straßenverkehr gelassen. Viele Todesfälle bleiben jedoch ungeklärt. Und die Dunkelziffer ist wahrscheinlich sehr hoch. Matthias berichtet über einen Rüden, der in Sachsen unter die Räder kam. Und über die wahrscheinlich weitreichenden Folgen für sein Rudel. Etwas länger zurück liegt der Totfund eines Rüden, der auf grausamste Weise durch den Schuss eines Jägers sein Leben verlor. Der Naturfilmer war bei seiner Bergung dabei und erinnert sich an die verstörenden Bilder. Niedersachsen ist natürlich in dieser Folge auch wieder Thema. Obwohl das Verwaltungsgericht Oldenburg die Jagd auf den Rüden im Raum Hannover gestoppt hat, bleibt ein Beigeschmack. Der niedersächsische Umweltminister Meyer hatte zur Jagd auf ihn geblasen. Und das auch noch mitten in der Brut und Setzzeit. Während dieser Zeit sind eigentlich alle Tiere, die Nachwuchs erwarten oder zu versorgen haben, vor Bejagung geschützt. Nur eben der Wolf nicht, wenn es nach Politik und Jägerschaft geht. Die Podcaster diskutieren über die Jagd und ihre Folgen für die Natur. Für euren persönlichen ASMR-Moment nimmt Matthias euch mit dem Mikro mit an seine geheimen Orte in der sächsischen Natur. Dort, wo Hirsch, Kranich und Seeadler zuhause sind. Ein ganz besonderes Erlebnis, für das ihr nur die Lautstärke hochdrehen müsst. Wie Wölfe reagieren, wenn sie sich beobachtet fühlen, und wo sie zur Ruhe kommen, wenn sie sich sicher fühlen, kann Matthias aus erster Quelle berichten. Kleiner Spoiler: Wölfe schlafen und träumen wie unsere Hunde. Einer von vielen Gründen, ihnen mit dem gleichen Respekt und der gleichen Liebe zu begegnen.
Matthias trifft sein großes Vorbild, Deutschlands bekanntesten Wolfsfilmer Sebastian Koerner. Die beiden arbeiten zur Zeit an einem gemeinsamen Projekt: „Wölfe und Menschen – Wege zur Koexistenz“. Sie haben einiges zu erzählen aus ihrem außergewöhnlichen Leben als Naturfilmer. Sebastian Koerner setzt sich seit mehr als 20 Jahren für die wilden Wölfe ein. Der Biologe kennt sie wie kaum ein anderer. In dieser Folge teilt er sein Wissen und beantwortet wichtige und aktuelle Fragen zum Thema Wolf.
Der Dresdner Naturfilmer Matthias Kays feiert in dieser Folge seinen Einstand. Im Gespräch mit der Berliner Journalistin Sabine Sebald zeigt er den Wolf aus seiner ganz persönlichen Perspektive. Der Tierfilmer kommt den wilden Wolfsfamilien bei seiner Arbeit sehr nah und erlebt die Wölfe unverfälscht und in ihrer natürlichen Umgebung. Über diese unglaublichen Begegnungen wird der Wolfsschützer mit Herz hier in diesem Podcast berichten. Kommt einfach mit in die Natur!
In dieser Folge gehen Christian und Sabine nochmal einige Punkte durch, die in der NDR Doku "Politikum Wolf - schießen oder schützen?" (Michael Nieberg) zur Sprache kamen. Wer sie noch nicht gesehen hat, sollte dies auf jeden Fall nachholen. Die Doku ist absolut empfehlenswert und in der ARD Mediathek jederzeit abrufbar. Wie immer, wenn der Anwalt der Wölfe sich öffentlich äußert, glühen die Kommentarspalten. Fakt ist: Als Wolfsschützer braucht man ein dickes Fell, wie auch in diesem Film zu sehen ist. Auf einer Podiumsdiskussion wird Christian kurzerhand das Rederecht entzogen. Wie es ist, körperlich bedrängt zu werden, und was das Team mit einem aufgebrachten Wolfsgegner noch so erlebte, ist auch Thema dieser Folge. Los geht`s aber mit zwei wirklich guten Nachrichten über unsere wilden Wölfe. Ein Wanderwolf sorgt für Schlagzeilen. Und: Es gibt eindeutige Hinweise auf ein neues Wolfsrudel.
Gute Nachrichten aus NRW: Wölfin Gloria, die im Kreis Wesel für Schlagzeilen gesorgt hatte, darf nicht abgeschossen werden. Das hat das Oberverwaltungsgericht in Münster nun endgültig entschieden. Christian erläutert, wie das Gericht seine Entscheidung begründet - sie könnte richtungsweisend sein. Zum Thema Herdenschutz aus der letzten Folge sind noch drei Fragen offen: Können Pferde und Rinder sich selbst verteidigen? Sind der Küstenschutz und die Deichsicherheit durch Wölfe gefährdet? Und wie ist eigentlich die Rechtslage zu den von den Umweltministern geplanten Schnellabschüssen von Wölfen? Auch hier liefert Christian Berge Hintergründe, Beispiele und Fakten. Auf den günstigen Erhaltungszustand berufen sich Politik, Weidetierhalter und die Jägerschaft seit dieser Woche am Beispiel von Niedersachsen. Für den Anwalt der Wölfe ist klar, er ist keinesfalls Auslegungssache, und schon gar kein Politikum. Der günstige Erhaltungszustand ist eindeutig definiert und für die Wölfe in Deutschland immens wichtig. Wann, und ob wir ihn überhaupt erreichen können, wird in dieser Folge erläutert.
Wenn wir uns die Zahlen der Übergriffe und Risse auf Weidetiere mal ganz nüchtern anschauen, müssen wir feststellen, dass 80 bis 90 Prozent der Tiere nicht geschützt waren. Woran liegt es, dass immer noch so viele Weidetierhalter keinen ausreichenden Herdenschutz betreiben? Wie sieht die Sache eigentlich juristisch aus? Und was sagt die Politik dazu? Diese Fragen klären Christian Berge und Sabine Sebald in dieser Folge und liefern handfeste Fakten und Beispiele.
Hand aufs Herz: Wer möchte nicht mal einem wilden Wolf in seiner natürlichen Umgebung begegnen? Leider passiert das sehr selten. Warum gehen uns die Wölfe eigentlich so konsequent aus dem Weg? Für Viele ist das Thema aber immer noch mit großer Angst besetzt. Über den Wolf kursieren schließlich nicht nur in den Märchen wilde Horrorgeschichten. Christian Berge und Sabine Sebald sprechen in dieser Folge über dokumentierte Wolfsangriffe auf Menschen, und wie es dazu kam. Dazu gibt es praktische Tipps für Wolfsbegegnungen mit Kind, Hund, hoch zu Ross und mit Kutsche, auf dem Rad oder als Jogger. Der Anwalt der Wölfe rät zur Besonnenheit: Wer wirklich mal einen Wolf sieht, sollte den Augenblick maximal genießen. In der Regel ist er nach 2-3 Sekunden eh wieder verschwunden.