Wenn Reporter an die Basis gehen, den Alltag hinter den Schlagzeilen ausleuchten und aktuellen Entwicklungen im wirklichen Leben nachspüren: Atmosphärische Geschichten von Menschen aus Bayern und der Welt.
Knapp die Hälfte der 89 Mitarbeitenden der Münchner Bäckerei bringen eine Zuwanderungsgeschichte mit. Viele haben hier schon ihre Ausbildung gemacht und blieben - andere sind Angelernte, denn wegen ihres Aufenthaltsstatus keine Ausbildung machen dürfen. Der Chef sagt, ohne Zugewanderte könnte er seinen Bäckereibetrieb schließen.
Bernadette ist das jüngste von acht Kindern einer niederbayerischen Bauernfamilie. Sie muss ohne Liebe und Anerkennung aufwachsen. Erst schwer krank, traut sie sich, radikale Lebensentscheidungen zu treffen. Aus der Kinderpflegerin wird eine angesehene Malerin.
Wie kann man traumatisierten Flüchtlingen besser helfen? Diese Frage stellt sich nicht erst nach dem tödlichen Angriff von Aschaffenburg. Recherchen zeigen: Häufig kommt die Hilfe spät. Für eine gute Integration ist sie aber bedeutend. Laut Studien kämpft die Hälfte der Flüchtlinge mit psychischen Problemen, bis zu 30 Prozent sind laut Schätzungen behandlungsbedürftig. Der Zugang zum Gesundheitssystem ist für Asylbewerber allerdings beschränkt, die Psychotherapieangebote sind in Deutschland knapp - für alle. Anja Wahnschaffe hat einen jungen Geflüchteten begleitet, der einen langen Leidensweg hinter sich hat.
Bisher gab es Ausnahmen für Biobauern, die ihre Rinder nicht auf die Weide lassen konnten. Ab nächstem Jahr fallen diese Ausnahmen weg - die Folge: weniger Biomilch und verzweifelte Landwirte. Von Eva Lell
Fantasy boomt: Mit magischen Wesen und Lebenswelten kann man ein wenig der Welt entfliehen. Aber auch viel fürs "echte" Leben lernen. Eine Radioreportage von Veronika Wawatschek.
Joana ist erst 22 Jahre alt, hat aber schon sehr viel durchgenmacht. Die kurdische Iranerin ging in den Irak, wurde dort Peschmerga-Kämpferin und heiratete einen Mitkämpfer. Doch er wurde vom iranischen Ayatollah-Regime zum Tode verurteilt. Vor einem Jahr durfte sie mit einem humanitären Visum nach Bayern kommen.
Seit drei Jahren führt Russland offen Krieg gegen die Ukraine, und schon seit elf Jahren tobt der Konflikt im Donbass. Angst, Gewalt und Trauer gehören zum Alltag. Doch die Ukrainer wollen sich nicht auf die Rolle der Opfer reduzieren lassen. Sie wehren sich, halten stand - und berufen sich dabei auf eine lange Tradition des Widerstands.
Der Olschewskibogen im Norden Münchens ist die Endhaltestelle einer Buslinie. Ernst Grube Junior freut sich jedes Mal, wenn er den Namen auf einem Bus liest, denn die Straße ist nach seinem Urgroßvater mütterlicherseits benannt. Er und weitere Familienmitglieder gehörten einer kommunistischen Widerstandsgruppe an und wurden von den Nazis hingerichtet. Grube bewahrt ihre Erinnerungen.
Blumenerde ohne Torf - ab 2026 sollte das der Standard sein für Hobbygärtner. Und die Erwerbsgärtner sollten bis 2030 umstellen, um das Klima zu schützen. Doch manche Pflanzen kommen mit den Ersatzsubstraten nicht klar. Was tun? Von Ursula Klement
34 Millionen Haustiere leben bei uns, meist Katzen und Hunde, aber auch viele andere. Wie artgerecht werden sie gehalten? Welche Rolle spielen Halter, aber auch Erkrankungen durch falsche Zuchtziele? Von Michael Kraa
Wie die Erinnerung an die Gräuel der NS-Zeit wachhalten, wenn fast alle Zeitzeugen verstorben sind? Zum Beispiel über Gegenstände, die die Geschichte einzelner Menschen erzählen, wie eine Kippa oder ein Schuh. Eva Haller, Präsidentin der Europäischen Janusz Korczak Akademie, im aktuellen Interview.
Was tun im Ruhestand? Golfsspielen, Kreuzfahren, Oldtimer sammeln? Für einen ehemaligen Topmanager war das nichts. Er macht eine Schreinerlehre. Für den promovierten Juristen ein Jugendtraum. Johannes von Creytz hat ihn getroffen.
Rund 37.000 Menschen arbeiten in Bayern in Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Ziel ist auch die Integration in den ersten Arbeitsmarkt. Doch die Erfolgszahlen bleiben gering. Eine Elterninitiative geht deshalb neue Wege.
In einer Frauenmilchbank wird gespendete menschliche Milch gesammelt und verteilt. Sie versorgt bedürftige Frühgeborene und kranke Neugeborene mit Spenderinnenmilch, wenn die Milch der eigenen Mutter nicht ausreicht oder diese erkrankt ist. Eine Reportage von Sibylle Kölmel über die Milchbänke in Regensburg und Leipzig - und den hohen Wert von Mutter- und Frauenmilch.
Viele Konzentrationslager des NS-Regimes hatten mehrere Außenlager. Alleine das KZ Flossenbürg hatte mehr als 70. In Würzburg war eines davon. Noch bis heute gibt es offene Fragen, sind die Geschichten, die Schicksale vieler KZ-Häftlinge nicht bekannt - zum Beispiel auch woher die Zwangsarbeiter in Giebelstadt kamen: Waren sie auch KZ-Häftlinge?
Trauer um Papst Franziskus: Er ist im Alter von 88 Jahren an Ostermontag gestorben. Im Februar erkrankte der Pontifex an einer schweren Lungenentzündung. Um seine Gesundheit stand es zeitweise schlecht. Ein Nachruf aus dem ARD-Studio Rom von Tillmann Kleinjung.
Sie war einfach immer da, Elisabeth von Quistorp, ehemaliges Flüchtlingskind aus Ostpreußen, kam mit Anfang 20 auf Einladung von Kanzler Ludwig Erhard als Hausdame in seinen neuen Bonner Kanzlerbungalow. Sie kam und sie blieb, während die Kanzler kamen und gingen: Ludwig Erhard, Kurt Georg Kiesinger und Willy Brandt. Elisabeth von Quistorp hat sie alle miterlebt und war somit ganz nah dran an der Zeitgeschichte der BRD in den Sechziger Jahren. Heute ist sie über 80 und schaut zurück auf ihre Zeit mit drei Kanzlern. Nah Dran Autorin Gabriele Knetsch hat sie besucht.
Ein Drittel aller Neugeborenen in Deutschland wird in einer sogenannten Geburtsklinik geboren. Das sind Krankenhäuser der niedrigsten Versorgungsstufe, auch Level IV-Häuser genannt. Weil dort unter anderem nicht rund um die Uhr Kinderärzte vor Ort sind, sollen diese Geburtskliniken laut Richtlinie keine Risikoschwangeren entbinden. Trotzdem tun das einige Häuser, wie Recherchen von BR, MDR, SWR und rbb belegen. Doch das kann für Mutter und Kind gefährlich werden.
Wie gelingt die Resozialisierung? Gespannt fiebert Pavlo seiner Entlassung aus dem Strafvollzug entgegen. Nun ist er endlich frei - auf Bewährung. Doch viele Hürden stellen sich ihm in den Weg. Welche Hilfen benötigen junge Haftentlassene, damit ihre Resozialisierung gelingt? Und wie können Straftäter auf ein möglichst konfliktfreies Zusammenleben mit ihren Familien nach der Haft vorbereitet werden? Ein Feature von Christine Walter.
In Georgien gibt es seit gut vier Monaten Proteste gegen die pro-russische Regierung. In der Hauptstadt Tiflis sind in den letzten Tagen wieder tausende Menschen auf die Straßen gegangen. Sie fordern eine Annäherung ihres Landes an die EU und dieRücknahme demokratiefeindlicher und autoritärer Gesetze. Unsere Kollegin Antje Dechert hat dort gerade eine Recherche-Reise gemacht und sich vor Ort über die Arbeit des katholischen Osteuropahilfswerks Renovabis und der georgischen Caritas informiert. Und bei dieser Gelegenheit hat sie sich auch unter die Demonstranten in Tiflis gemischt.
Lange Zeit galt Mexiko als Entwicklungsland, in dem vor allem Männer das Sagen haben. Doch das ändert sich. Seit Oktober 2024 regiert mit Claudia Sheinbaum erstmals eine Frau das riesige Land mit seinen knapp 130 Millionen Einwohnern.
Immer mehr Menschen haben keine Beziehung mehr zur Natur. In Schulen und Nationalparks engagieren sich deshalb Menschen, um das zu ändern. Ihre Hoffnung ist die junge Generation. Von Georg Bayerle
Per Mausklick lassen sich mithilfe künstlicher Intelligenz in kurzer Zeit komplette Musikstücke generieren. Ist das alles nur geklaut, oder kann KI wirklich kreativ sein?
1960 boomte die Wirtschaft in Deutschland. Um die Industrie am Laufen zu halten, schloss die Bundesrepublik mit verschiedenen Ländern des Mittelmeerraums, darunter auch Spanien, ein Abkommen zur Anwerbung von Arbeitskräften. Bis Anfang der 1970er Jahre kamen mehrere Millionen Menschen nach Deutschland. Die meisten wollten nur eine kurze Zeit bleiben, arbeiten, etwas Geld ansparen und dann in ihre Heimatländer zurückkehren. Was ist aus den sogenannten spanischen Gastarbeitern geworden? Welche Erfahrungen haben sie gemacht? Und wie geht es deren Kindern heute? Sind sie in Deutschland angekommen?
Damit Skifahren möglich ist, muss immer mehr Aufwand betrieben werden. Einige Schulen setzen deswegen auf ein Alternativ-Programm - für andere überwiegen die Vorteile, die das Skilager den Kindern bringen kann. Von Joanna Thurow und Helene Köck
Vor 65 Jahren wurde das erste Anwerbeabkommen für Gastarbeiter aus Griechenland geschlossen. Die Autorin Eleni Tsakmaki gehört zur ersten Generation, die Anfang der 1960er Jahre aus Griechenland kam, um das deutsche Wirtschaftswunder anzukurbeln und sich mit dem Ersparten ein besseres Leben in der Heimat aufzubauen. Eleni Tsakmaki wollte bald wieder heim. Es sollte anders kommen. Gabriele Knetsch erzählt ihre Geschichte, die stellvertretend für die Geschichte vieler ehemaliger Gastarbeiter und Gastarbeiterinnen steht.
Doping war in der DDR oft staatlich verordnet, und dieses Staatsdoping hat dazu geführt, dass die Athleten und Athletinnen Medaillen und Anerkennung für das Land gewonnen haben. Die Kehrseite dieser staatstragenden Medaille waren körperliche und seelische Schäden, Verletzungen, die nicht nur von Stürzen vom Stufenbarren stammten. Alexa Hennings erzählt die Geschichte von Kerstin P., einem ehemaligen "Turnermädchen", das bis heute versucht, Anerkennung zu finden für die körperlichen Totalschäden, die das Doping ihr zugefügt hat. Zwar hat ein deutsches Gericht erstmalig bestätigt, dass Doping an einem Kind ein Akt der Willkür ist und der Staat ist dafür verantwortlich. Doch trotz des Urteils hat die Betroffene bis heute keinen Cent Entschädigung erhalten.
Ein Wohnmodell in München soll verhindern, dass Krankheit oder Pflegebedürtigkeit zu Einsamkeit führen. "Wohnen im Viertel": Wie ein Projekt hilft, dass Menschen auch in Notlagen in ihrem Kiez bleiben können.
Landwirte haben ein deutlich höheres Risiko, an Parkinson zu erkranken als andere Berufsgruppen. Der Grund: Jahrelanger Pestizideinsatz. Seit kurzem ist das als Berufskrankheit anerkannt. Nun hoffen Erkrankte auf Unterstützung. Von Jeanne Turczynski
Sickenberg, ein kleines Dorf im Eichsfeld in Thüringen: Der ehemalige deutsch-deutsche Grenzverlauf ist hier als Nationales Naturmonument unter Schutz gestellt, so auch der längste noch erhaltene Grenzzaun von etwa 600 Meter. Bewahren, Erzählen und Erinnern ist für den ehrenamtlichen Bürgermeister Gerhard Propf aus dem benachbarten Lindewerra eine Herzensangelegenheit. Eine Reportage von Sibylle Kölmel.
Partnerschaften sind meist ein Auf und Ab. Wenn aber einer der beiden Depressionen hat, ist es eine ganz andere Herausforderung. Tanja Zieger portraitiert ein Paar, das sich dem stellt.
Wenn Nervenzellen im Ohr keine Signale mehr weiterleiten, versucht das Gehirn in dem Bereich, der ausfällt, die Wahrnehmung aufzudrehen, die Folge ein nervender Tinnitus. Betroffene versuchen alles Mögliche um das Geräusch loszuwerden. Z. B.: Entspannung in einem Überseecontainer.
Ungefähr 68000 Soldatinnen dienen in der ukrainischen Armee, die insgesamt rund 900.000 Leute umfasst. Die einen haben ihre Kinder zurücklassen müssen, andere haben bereits ihre Partner verloren. Drei Frauen erzählen, was sie an der Front erleben, erleiden- und worauf sie hoffen.
Typ 1-Diabetes ist eine der häufigsten Autoimmun- und Stoffwechselerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen: deutschlandweit sind es zwischen 35 000 und 40 000. Mirjam Stöckel hat den zehnjährigen Freddy und seine Mutter besucht - und erzählt, was diese Diagnose mit ihrem Leben macht.
Ein Unfall am Arbeitsplatz, der schwere Verletzungen zur Folge hat, der Rauswurf eines Kollegen, Suizid einer Kollegin - das alles kommt relativ selten vor, und dennoch erlebt jeder Zweite irgendwann im Leben eine potentiell traumatisierende Situation im Privatleben oder am Arbeitsplatz. Wie damit umgehen? Eine Radioreportage von Veronika Wawatschek
Die Städte und Gemeinden müssen sich in den kommenden Jahren vertieft mit dem Thema Heizung befassen. Wo können Fernwärmeleitungen verlegt werden? Wo gibt es Abwärme, die man nutzen kann? Wunsiedel zeigt, wie es funktioniert. Von Lorenz Storch
Den eigenen Vater pflegen? Sofia Jüngling ist noch keine 20 Jahre alt, als diese Frage immer drängender wird. Wer kümmert sich um ihren an MS erkrankten Vater, der zugleich an einer dementiellen Veränderung leidet?
Bayern will 30 Prozent Biolandbau bis 2030. Doch das klappt nicht. Momentan haben wir noch nicht einmal die 15-Prozent-Marke erreicht. Und es gibt so gut wie keine Zuwächse. Was sind die Ursachen? Von Ursula Klement
Auf TikTok, Instagram, Facebook und Co. wird Desinformation und Hatespeech verbreitet. Aber auf Social Media geht es auch um die schweren Themen des Lebens: Krankheiten, Behinderungen oder persönliche Krisen. Gerade junge User finden hier eine Art moderne Selbsthilfegruppe. Eine Radioreportage von Tobias Dirr.
Kraft, Geduld und viel mehr brauchen pflegende Angehörige. Und sie brauchen Entlastung, auch Zeit für sich selbst. In einer Studie am Klinikum Nürnberg wird derzeit erforscht, wie Kunsttherapie helfen kann. Eine Radioreportage von Ulrike Nikola.
Wenn Schwerbehinderte in den Ruhestand gehen: Rente mit Fallstricken Menschen mit Schwerbehinderung können oft nicht ein Leben lang arbeiten, weil ihnen die Kraft ausgeht und die körperlichen Beschwerden stärker werden. Dies und gesetzliche Regelungen haben jedoch große Auswirkungen auf die Rente und das Risiko der Altersarmut. Eine Reportage von Johannes von Creytz.