Wie schafft man es, sich von Corona nicht unterkriegen zu lassen? 'Klassik viral' bietet konkrete Hilfe. Arnt Cobbers spricht mit hochkarätigen Musikerinnen und Musikern über die aktuelle Lage und wie sie es schaffen, sich ihre Lebensfreude in Zeiten des Lockdowns zu bewahren. Große Star-Solisten und junge Kammermusiker, erfahrene Orchestermitglieder und hoffnungsvolle Talente sprechen über das Musikerleben und die Musik, über ungewöhnliche Instrumente, vergessene Komponisten und hilfreiche Ohrwürmer. Dazu gibt es Live-Musik und Tipps gegen die Corona-Tristesse.
Arnt Cobbers / Port Media GmbH, München
Yulia Deyneka, die Solo-Bratschistin der Berliner Staatskapelle, erzählt, wie sie von Sachalin über Moskau und Rostock nach Berlin kam, warum sie als Solistin eines der besten Orchester der Welt wieder begann zu studieren, warum sie ihren Schülern rät, unbedingt ins Orchester zu gehen, was den Berliner Boulez-Saal einzigartig macht, wie sie sich gerade auf eine Eötvös-Uraufführung als Solistin vorbereitet, warum ihr das Quartettspiel so wichtig ist und wieviel sie im Orchestergraben von der Aufführung mitbekommt.
Die Geigerin Johanna Staemmler vom Armida Quartett spricht darüber, wie man ein Streichquartett unterrichtet, was die optimale Zusammensetzung ist und welchen Sinn Wettbewerbe haben, was sich in der neuen Urtextausgabe der Mozart'schen Streichquartette geändert hat, wie sie als künstlerische Berater in die Editionsarbeit eingebunden sind und warum sie Mozart dann doch auf „modernen“ Instrumenten spielen, was sie bei „Mozart Exploded“ vorhaben und warum sie einen Wettbewerb für Konzertkleidung ausgeschrieben haben.
Der Pianist Florian Noack spricht über seine Faszination für Sergej Ljapunow und überhaupt für übersehenes Repertoire, warum er Orchesterwerke fürs Klavier transkribiert, ohne einen Blick in die Noten zu werfen, warum Ivan Rebroff großen Einfluss auf sein Leben hatte, was es mit dem Sinngewimmel in Bergisch Gladbach-Refrath auf sich hat und welche Rolle Fats Waller in seinem Leben spielt. Ein Gespräch mit unerwarteten Besuchern. Und mit Musik von Ljapunow zum Abschluss.
Der Komponist Thomas Larcher spricht darüber, wie es ist, in der Aufführung eines eigenen Stückes zu sitzen, warum das Publikum für ihn wichtig ist beim Komponieren, warum sich die klassische Musik seit über 80 Jahren in einer „absurden“ Situation befindet, warum er seiner Musik „interpretierende“ Musiker wünscht und warum er tonale Symphonien und Solokonzerte schreibt.
Die Geigerin Christiane Edinger erzählt von ihrer Zusammenarbeit mit Komponisten wie Penderecki, Halffter und Hamel, wie sie 17-jährig mit Boris Blachers Solosonate ihr Konzertdebüt gab, was von einer Musikerkarriere im Gedächtnis bleibt, warum sie erst mit Ende 40 Professorin werden wollte und warum sie ihre Amati gegen eine neugebaute Geige eingetauscht hat.
Der Kontrabassist Dominik Wagner spricht über den wundersamen Aufschwung, den sein Instrument gerade nimmt, über den Bass-Helden Giovanni Bottesini, das vielleicht beste Konzert seines Lebens, das er letztens in Wien gehört hat, die beste Bassgruppe der Welt und warum er so viele Videos online veröffentlicht; über die erstaunliche Bass-Vielfalt, was Stimmungen und Saitenzahl angeht, über die fokale Dystonie, jene fiese Krankheit, die ihn fast lahmgelegt hätte und die er zu beherrschen gelernt hat; und warum der Bass trotz allem das schönste Instrument überhaupt ist.
Die Pianistin Lilit Grigoryan spricht über Frederic Mompous „Musica callada“, über Rostock als Studien- und Wohnort, über ihre Lehrer Matthias Kirschnereit und Maria Joao Pires, mit denen sie inzwischen auch Duo spielt, über die Musikszene in ihrem Heimatland Armenien und die Ausbildung an der Chapelle Royal Reine Elisabeth in Brüssel und spielt zwei Stücke von Mompou.
Die Sopranistin Andrea Chudak erzählt von ihrer Begeisterung für Giacomo Meyerbeer, warum sie ein festes Liedduo mit einer Gitarristin bildet und warum sie am ersten Weinachtstag im Berliner Dom auftritt. Und sie schwärmt von ihrer Ave-Maria-Sammlung, die längst viel mehr Stücke umfasst als die 68 Werke, die sie auf fünf CDs aufgenommen hat.
Der Pianist und Komponist Dejan Lazić erzählt, warum viele Orchester auch eine Fußballmannschaft aus ihren Reihen bilden, warum Mozarts Klarinettenwerke alle mit denselben Tönen beginnen, wie er mit zwölf Jahren zum Studium nach Salzburg kam, ohne Deutsch zu sprechen, warum der Komponist nicht immer recht hat und was die istrische Musik so besonders macht. Dazu gibt es Musik von Schostakowitsch und Liszt.
Die Geigerin Rahel Rilling erzählt, warum sie so gern regelmäßig bei den Berliner Philharmonikern spielt, ohne Orchestermitglied zu sein, warum Sie jetzt auch Personal Business Coach ist, warum sie mit Begeisterung Crossover und Kinderprojekte mit dem Streichquartett Die Nixen macht, als DJane in Clubs auflegt und in ihrem neuen Soloprogramm auch mit einem Loopgerät arbeitet und singt – und warum sie für ihre erste CD unter eigenem Namen dann doch Bachs Violinsonaten aufgenommen hat.
Raimar Orlovsky, Geiger der Berliner Philharmoniker und Geschäftsführer der Berliner Barock Solisten, erklärt, warum Mozarts „Kleine Nachtmusik“ in der neuen Einspielung der Barock Solisten ganz anders – und historisch richtiger – als gewohnt klingt, warum die Barock Solisten so gern mit dem als kompromisslos und schwierig geltenden Reinhard Goebel arbeiten und dennoch auf „modernen“ Instrumenten spielen und warum er die Alte-Musik-Szene für „ausgelutscht“ hält. Außerdem enthüllt er, welche Eigenschaft er bei vielen jungen Musikern, die ins Orchester streben, vermisst.
Der Dirigent Markus Stenz spricht darüber, warum er den „Freischütz“ problematisch findet und welche Musik ihm Gänsehaut macht, was das Reizvolle am Dirigieren ist, warum Bruckner swingen muss und man Schubert kritisieren darf. Und warum er so gern und oft mit Komponisten von heute zusammenarbeitet und es dennoch ein herausragendes Erlebnis war, György Kurtágs einzige Oper uraufführen zu dürfen.
Die in München lebende Komponistin Konstantia Gourzi spricht über ihre Studienjahre bei Abbado und Kurtág und darüber, warum zu viele Regelungen die Musik zerstören, warum wir Menschen Schönheit brauchen und warum wir neue Formen finden müssen, ohne die Vergangenheit über Bord zu werfen. Sie erzählt, warum sie Bratscher dazu bringt, parallel Percussion zu spielen, wie man (im Auftrag der katholischen Kirche) ein Werk über Kindesmissbrauch schreibt, warum die Musikerausbildung nicht mehr zeitgemäß ist und was in unseren Musikförderprogrammen falsch läuft.
Die Pianistin Katie Mahan erzählt, warum sie mit Liszts h-Moll-Sonate Notenlesen gelernt und warum sie lange nur Bach gespielt hat, was sie an Bernsteins Werken für Klavier solo gereizt hat und wie es war, direct-to-disc aufzunehmen, warum sie Videos dreht, worauf es bei guter Konzertkleidung ankommt, wie es sich in Salzburg lebt und wie sie zu Corona-Zeiten „normale“ Konzerte mit anschließendem Umtrunk per Stream organisiert hat.
Clara Andrada, die Soloflötistin des hr-Sinfonieorchesters und des Chamber Orchestra of Europe, spricht über ihre Liebe zu ihrem Instrument und wie es war, nach dem Studium ohne Deutschkenntnisse ins Orchester zu kommen, warum Chefdirigenten wichtig sind für ein Orchester, warum sie Piccolo-, aber nicht Traversflöte spielt und warum sie nur ein paar Solokonzerte pro Jahr gibt.
Tue, 21 Sep 2021 14:00:00 +0000 https://crescendo-klassikviral.podigee.io/73-andrea-kauten 3764fb1cb1c7bc1ca1ba79737ac33688 im Gespräch mit Arnt Cobbers - ein Podcast von CRESCENDO Die schweizerisch-ungarische Pianistin Andrea Kauten erklärt, warum sie so gern in einem „nicht-klassischen“ Ambiente spielt und was sie über das Weintrinken während des Konzerts denkt, warum Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ viel mehr ist als Programmmusik, an wen sie der „Gnomus“ erinnert und warum sie überhaupt so gern die „großen Werke“ aufs Programm setzt. Außerdem spielt sie Chopin und Schumann. full im Gespräch mit Arnt Cobbers - ein Podcast von CRESCENDO no Andrea Kauten,Pianistin,Klassik im Krafft-Areal,Bilder einer Ausstellung,Ungarische Klavierschule,Reinecke,Cobbers,CRESCENDO,klassische Musik,Klassik Arnt Cobbers / Port Media GmbH, München
Theo Plath, Solofagottist des hr-Sinfonieorchesters, spricht über die schönsten Orchesterstellen fürs Fagott, lohnende Sololiteratur und die Möglichkeiten, die das Instrument heutigen Komponisten bietet, über das Hineinwachsen als junger Musiker in ein Orchester, den Exotenstatus des Fagotts und die Vorteile, ein festes Kammermusikensemble zu haben.
Der Pianist und gefragte Liedbegleiter Daniel Heide spricht über die Unterschiede in der Arbeit mit Sängern und Instrumentalisten, warum er verstehen kann, dass Sänger ihn bitten, den Flügeldeckel nicht ganz zu öffnen, warum das Liederabendpublikum ein ganz besonderes ist, warum er die Winterreise noch immer nicht über hat und welches völlig andere Instrument er spielt, wenn er seiner zweiten musikalischen Leidenschaft, dem Jazz, frönt.
Alain Altinoglu, der neue Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters, erklärt, was ein Top-Orchester ausmacht, wie er als Chefdirigent den Klang eines Orchesters verändern kann und will, welchen Anteil das Orchester an einer Interpretation hat, warum man das Dirigieren studieren sollte und wie man ein Einstandskonzert programmiert.
Die Dirigentin, Geigerin und Pianistin Yi-Chen Lin erzählt, warum sie nach Jahren als erfolgreiche Gastdirigentin in ganz Europa Kapellmeisterin der Deutschen Oper Berlin geworden ist, wo sie auch dem GMD assistieren muss, und wie es war, genau in den Corona-Lockdown die neue Stelle anzutreten. Sie schwärmt von Mark-Anthony Turnages Oper „Greek“ und berichtet, wie es ist, als Dirigentin hinter der Szene zu stehen und die Einsätze in eine Kamera zu geben.
Der Pianist Frank Dupree spricht über Nikolai Kapustin, dessen Musik sich im spannenden Grenzbereich zwischen Klassik und Jazz bewegt, und erzählt, wie es war, mit 13 Jahren bereits bei Peter Eötvös dirigieren zu studieren, warum er so gern vom Klavier aus dirigiert, warum er Beethoven mit seinem Jazztrio spielt und Schumanns Dichterliebe mit einem Bratscher statt einem Sänger, wie er im Lockdown mit Kollegen gemeinsam über Hunderte Kilometer hinweg Kammermusik gemacht hat und wie man auch Klassik mit Witz ins Bild setzen kann. Außerdem spielt er Kapustin auf einem modernen Bechstein und Chick Corea auf einem Flügel von 1845.
Catherine Larsen-Maguire erzählt, warum sie vom Fagott ans Dirigierpult gewechselt ist und wie es war, das eigene Orchester zu dirigieren, warum es sich lohnt, auch Raritäten zu lernen, wie man als Wettbewerbsjuror junge Dirigenten beurteilt, warum Orchestermusiker einen Dirigenten manchmal ganz anders beurteilen als das Publikum und wie es ist, wenn das Orchester im Konzert einen Dirigenten rettet, der aber hinterher von der Kritik gefeiert wird. Außerdem verrät sie, was man sich von einem Stück mit „teilnehmendem Publikum“ erwarten darf und welche Rolle das Publikum überhaupt spielt – und spielen sollte.
Philipp Bohnen, Geiger der Berliner Philharmoniker und des Mariani Klavierquartetts, spricht darüber, warum man Friedrich Gernsheim und Emilie Mayer kennen sollte, warum er gleich vier festen Kammermusikensembles angehört, warum er mit Begeisterung zweite Geige spielt, aber ab und zu auch mal das Brahms-Violinkonzert als Solist, und wie es war, während des Lockdowns mit den Philharmonikern jede Woche vor Kameras und Mikrophonen, aber leeren Rängen aufzutreten.
Der Pianist Jonathan Powell spricht – auf Englisch – über Hans Winterberg, dessen erstes Klavierkonzert er gerade erstmals aufgenommen hat, seinen Kompositionsunterricht bei Alexander Goehr, was ihn an russischen Raritäten des frühen 20. Jahrhunderts interessiert, warum Kaikhosru Sorabji Stücke für Klavier solo von fünf, sechs oder acht Stunden Dauer geschrieben hat – und wie man deren Aufführungen als Pianist überlebt.
Der Pianist Holger Groschopp erklärt, welche Qualitäten einen Orchesterpianisten auszeichnen sollten und auf welche Werke er sich freut, wenn er bei den Berliner Philharmonikern oder beim DSO Klavier, Celesta oder Cembalo spielt, warum er sich als Solist besonders für Busoni, Isang Yun und verfemte Komponisten einsetzt und warum er keine Homepage hat.
Die Geigerin Lina Tur Bonet erzählt, warum sie permanent zwischen moderner und Barockgeige wechselt, warum sie Vivaldi wie Rockmusik spielt und warum sie ihre letzte Beethoven-CD „Sonata lunatica“ genannt hat; wie sie Opern und Bach-Passionen mit der Geige in der Hand leitet, warum es ihr hilft, dass ihr Vater Militärmusiker war, und warum Unterrichten auch „egoistisch“ ist.
Der Cellist Julius Berger spricht darüber, warum er Bach in Begleitung von Vibraphon und Marimba oder Akkordeon spielt, was ein Violoncello piccolo ist, warum Rostropowitsch so ein guter Lehrer war, was es an Cellomusik aus der Zeit vor Bach gibt und warum er so viele neue Werke spielt.
Der Musikmanager Karsten Witt erzählt aus seinem Leben als Mitgründer der Jungen Deutschen Philharmonie, des Ensembles Modern und der Deutschen Kammerakademie Bremen, als Intendant in Wien und London und als Chef der Deutschen Grammophon. Er spricht über die Macht der Konzertagenturen und den Reiz des Geschäfts, wie die Agenturen die Coronakrise überstanden haben und wie sich die Klassikszene in den kommenden Jahren verändern wird. (Leider gab es am Ende Tonprobleme – das Mikro wurde inzwischen repariert.)
"Der Cellist Isang Enders erzählt, wie es ist, mit 20 Solocellist eines Weltklasseorchesters und mit 22 Professor zu werden und erst danach wirklich zu studieren. Außerdem spricht er über den (normalerweise) alltäglichen Reiseirrsinn der Musiker, die programmatischen Freiheiten und Grenzen, die der Markt den Musikern setzt, und warum er jetzt fest Klaviertrio spielt. Dazu gibt es Livemusik. "
Die Geigerin Ariadne Daskalakis erklärt, was Rhetorik in der historischen Aufführungspraxis bedeutet und warum sie auch Schubert am liebsten „historisch informiert“ spielt, was Skordatur bedeutet und wie man es schafft, Bibers Rosenkranzsonaten auswendig zu spielen, wenn in jeder Sonate die Geige anders gestimmt ist. Dazu spielt sie Ausschnitte aus Bibers Passacaglia.
Der Lautenist und Komponist Andreas Arend spricht über die Freuden und Herausforderungen, die sein Instrument für den Spieler bereit hält, über die Arbeitsbedingungen in der Alten Musik und die Faszination des Renaissance-Repertoires und erklärt, warum er in der Corona-Zeit ein neues Instrument entwickelt hat. Natürlich demonstriert er dann auch seine Lyra poliversalis.
Sopie Dervaux, Solo-Fagottistin der Wiener Philharmoniker, erzählt, warum man ein Fagott nicht stimmen muss, warum der Bolero so undankbar zu spielen ist und welche verschiedenen Rollen das Instrument im Orchester übernimmt. Sie erklärt, warum die Berliner Philharmoniker eine eigene Stelle für Kontrafagott haben, warum sie aber von dort nach Wien gewechselt ist und wie es ist, die erste eigene Solo-CD in der Hand zu halten.
Der Cellist und Intendant der Dresdner Musikfestspiele Jan Vogler sagt, warum sich das Streamen von Konzerten durchsetzen wird und warum die Künstler mehr Selbstbewusstsein entwickeln müssen, warum er in der Corona-Zeit mit dem Auto quer durch die USA gefahren ist, um Rachmaninow zu spielen, und warum die New Yorker Musikerszene familiärer ist als die Berlin, was er als Solocellist der Dresdner Staatskapelle fürs Leben gelernt hat und was er als Cellist noch vorhat.
Der Pianist Francesco Piemontesi erzählt, wie er die Coronazeit in seiner Doppelrolle als Musiker und Festivalmacher erlebt hat, wie Debussys eigene Aufnahmen sein Spiel beeinflusst haben und welche Qualitäten der Altmeister er in heutigen Aufnahmen vermisst. Er berichtet, wann er sich wie eine Fliege und wann wie eine Elster fühlt, warum er seine Programme am Konzerttag ohne Klavier durchspielt und warum Heinrich Schiff für ihn so wichtig war und Jordi Savall noch immer so wichtig ist.
Die Geigerin Liv Migdal erzählt, warum sie sich für verfemte Komponisten und besonders für Paul Ben-Haim einsetzt, was sie von Reinhold Goebel gelernt hat, warum sie so gern Autografen studiert und warum sie lieber auswendig spielt. Außerdem spielt sie eine Chaconne von Biber.
Die Geigerin Hellen Weiß und der Cellist Gabriel Schwabe erzählen, wie man als Musikerehepaar das Üben zuhause organisiert und was man in der Besetzung Geige/Cello alles spielen kann, warum sie so gern unterrichten und wie es sich anführt, mit einem neuen Instrument ins Aufnahmestudio zu gehen.
Die Sopranistin Mandy Fredrich schildert ihren ungewöhnlichen Weg von der Dorforganistin und Rock-Keyboarderin über die Tonmeisterin beim Fernsehen bis zu den großen Rollen in Berlin, Wien und München. Sie erzählt, wie sie nach drei Ablehnungen an der Hochschule doch noch Nikolaus Harnoncourts Königin der Nacht wurde, warum die Arbeit mit Frank Castorf so schön war und wie man sich fühlt, wenn man nur wenige Stunden vor der Vorstellung als Einspringerin für die Hauptrolle nach London eingeflogen wird.
Die Harfenistin Maria Graf berichtet über die Freuden und Mühen des Harfenspiels, warum sie nach einem Jahr bei den Berliner Philharmonikern unter Karajan nie wieder im Orchester spielen wollte, warum Harfenisten gute Autofahrer sind und warum Berlin auch weiterhin eine volle Professur für Harfe bräuchte.
Die Mezzo-Sopranistin Laila Salome Fischer, auch bekannt als Ukulaila, über gelungene Fachwechsel und die Kunst des Markierens, Sinn und Unsinn von Vorsingen, den Reiz des Pendelns zwischenAlter Musik und Operette und über das Opernhaus mit der tollsten Akustik. Außerdem verrät sie, wie Jordi Savall Kontakt mit ihr aufnahm, und präsentiert zwei Stücke Live-Musik.
Der Dirigent, Organist und Bruckner-Fachmann Gerd Schaller erzählt, warum er Bruckners Neunte für die Orgel transkribiert und mit einem neuen Finale versehen hat und warum er Bruckners Symphonien in verschiedenen Fassungen dirigiert, warum Bruckner keine Instrumentalkonzerte geschrieben hat und warum seine Symphonien keine orchestrierte Orgelmusik sind.
Der Tenor Marco Jentzsch über typische Sängeralbträume und Souffleurkästen, über die Gefahren, die einem jungen Sänger drohen, und die Freuden, den Tristan zu erarbeiten, über Aha-Effekte und die Entwicklung eines Repertoires.
"Der Dirigent und ehemalige Solo-Oboist der Berliner Philharmoniker Hansjörg Schellenberger erklärt, warum seine Jahre mit Karajan die schönsten seines Berufslebens waren, was er an Abbado bewunderte und warum er dann doch das Orchester verlassen hat, um zu dirigieren. Er erzählt von der Musikhochschule Reina Sofia in Madrid, wo er unterrichtet, sagt, warum man die Berliner Symphoniker als achtes Berliner Symphonieorchester unbedingt braucht und was ihn gereizt hat, nun ihr neuer Chefdirigent zu werden. Und er verrät, welche Musik ihm in schwierigen Phasen des Lockdowns hilft. "
Der Cellist und Dirigent Wolfgang Emanuel Schmidt erzählt, was er im Unterricht von Mstislaw Rostropowitsch gelernt hat und was einen guten Lehrer ausmacht, warum jeder Cellist mal im Orchester spielen sollte, warum die Welt mehr Arrangements braucht und wann ihn Glücksgefühle auf der Bühne überkommen. Als Schmankerl spielt er ein Stück von Rostropowitsch.
Die Thereministin Carolina Eyck über Töne, die in die Seele treffen, über das Gefühl, mit dem eigenen Körper Teil des Instruments zu werden, und über die gesundheitlichen Vorteile des Theremin-Spielens. Sie erklärt, wie sie es schafft, nur in der Luft, ohne das Instrument zu berühren, saubere Töne zu greifen, und spielt eine Sommermelodie von Gershwin.
Felix Nickel, Solocellist der Komischen Oper Berlin und Ex-Mitglied des Kuss-Quartetts, erzählt, wie es ist, nach einem Jahr ohne Konzert plötzlich als Solist vor dem eigenen Orchester zu sitzen und im Live-Stream ein neues Stück zu spielen. Er schwärmt von Friedrich Guldas Cellokonzert und von der Lust am ewigen Scheitern im Streichquartett und erklärt, welche Vorteile dann doch das Leben im Orchestergraben hat.
Der Trompeter Reinhold Friedrich erklärt, warum er über 70 Instrumente zu Hause hat und was er für das beste Solo-Trompetenkonzert überhaupt hält, warum die Trompete noch immer eine Männerbastion ist, wieso die Blechbläser so gern feiern und was er vorhat als nächstes Großprojekt, das ihn für einige Jahre beschäftigen wird.
Der Pianist und Dirigent Michael Wendeberg erzählt, wie man fester Gastdirigent der Staatsoper Jerewan wird, warum neue Malerei einfacher zu „verstehen“ ist als neue Musik, was ihn an den Klavierwerken von Pierre Boulez fasziniert, die er gerade komplett eingespielt hat, und in welchen Momenten er sich im Konzert sehr einsam fühlt. Dazu spielt er drei Notations von Pierre Boulez.
Der Dirigent Boian Videnoff erklärt, warum die Mannheimer Philharmoniker alle Konzert live streamen, warum der Einstieg ins Orchesterleben so schwer ist, was der Staat tun sollte, um Künstler zu beflügeln, wie tief der Graben zwischen subventionierten Orchestern und der freien Szene ist, warum er das größte Musikdigitalisierungsprojekt der Geschichte begonnen hat – und wieviele Kontrabässe in eine A-Klasse passen.
Der Weltklassegeiger Ning Feng erzählt, wie er im Hotelzimmer übt, warum man von China nach Europa kommen muss, um klassischer Musiker zu werden, warum man mit seiner Gegentechnik ähnlich umgehen sollte wie mit Geld, welche berühmten Klassiker schwerer zu spielen sind als Paganini und warum er Bachs Solowerke in 20 Jahren ein zweites Mal aufnehmen will.
"Der Organist und Komponist Maximilian Schnaus, Organist der Sophienkirche Berlin, über den Reiz, Gottesdienste zu begleiten, Buhrufe in der Kirche und Höhepunkte des Orgelrepertoires. "
Der Geiger Michael Barenboim erzählt, wie es ist, unter lauter Musikern aufzuwachsen und mit einem weltberühmten Vater Musik zu machen, warum er bislang nur Solo-CDs aufgenommen hat und warum er jetzt auch noch Bratsche im Streichquartett spielt. Außerdem schwärmt er für Schönbergs Violinkonzert. Und wenn man vom Teufel spricht...