Musical ensemble of four string players
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In dieser Episode des Studiosofa Podcasts geht es um die Aufnahme akustischer Musik mit High-End-Mikrofonen. Der erfahrene Audio Engineer, Jörg Surrey, erklärt, wie Vintage-Mikrofone wie U47, M49 und Gefell UM70 für den perfekten Klang sorgen. Er teilt Praxis-Tipps zur Mikrofonpositionierung bei Gitarren, Vocals, Piano und Streichquartett sowie wertvolle Einblicke in den Einsatz von hochwertigen Preamps. Erfahre, wie du mit den besten Aufnahme-Techniken den „echten“ Sound deiner Musik einfängst. Wenn du auf der Suche nach professionellen Studio-Tricks bist, solltest du diese Folge nicht verpassen! Viel Spaß beim Hören!(00:07:50) – Mikrofonpool im Teldex Studio(00:09:16) – Akustik-Gitarre(00:15:29) – Vocal Recording(00:20:28) – Flügel- und Klavieraufnahmen(00:25:25) – Streichquartett(00:31:26) – Pre-Amps(00:38:45) – Herausforderungen bei alten Mikrofonen Website: https://surrealissounds.deSound&Recording-Magazin | Studiosofa PodcastWebsite: soundandrecording-magazin.deWhatsApp-Gruppe: soundandrecording-magazin.de/whatsappInstagram: @soundandrecording.magazinYouTube: @StudiosofaPodcastTikTok: @soundandrecording.mag
Es war die Nachricht Anfang des Jahres: Das Bonner Beethoven-Haus hat die letzte bekannte wichtige Handschrift Ludwig van Beethovens gekauft, die sich noch in Privatbesitz befand. Es sind die Noten vom Tanz nach deutscher Art aus seinem Streichquartett in B-Dur, op. 130. Die Handschrift war in Besitz einer jüdischen Familie in der Tschechoslowakei, die von den Nationalsozialisten enteignet wurde - und die das Manuskript selbst erst vor drei Jahren zurückbekam. Auf welchen verschlungenen Pfaden der Ankauf gelang, erzählt jetzt eine Sonderausstellung im Geburtshaus des Komponisten. Henning Hübert war für uns in der Bonngasse.
Im Gespräch mit der Medien- und Filmkünstlerin Constanze Ruhm geht es insbesondere um Werke aus den letzten 20 Jahren, ausgehend von kuratorischen Tätigkeiten, zu denen die Ausstellung Fate of Alien Modes (2003) im Auftrag der Secession zählt, die Diskurszusammenhänge zwischen Film und Kunst ins Licht rückte. Von der Konzeptkunst und vom Interesse für digitale Technologien und mediale Dispositive entwickelten sich die künstlerischen Projekte nach dem Studium Visueller Mediengestaltung bei Peter Weibel hin zur Rekonstruktion filmischer Räume und zur Kritik männlich kodierter Blickregime und Szenarien. Constanze Ruhm erläutert Appropriationsgesten, die sie im Rahmen ihrer Beschäftigung mit weiblichen Figuren der Filmgeschichte entwickelte. Im Laufe ihrer Recherchen, die sie von Filmarchiven zu historischen Orten führen, deutet sie antike Mythen feministisch um und verknüpft sie mit den Rollen realer Figuren, sowie mit zeitgenössischen Kontexten. Ins Zentrum des Gesprächs rückt in diesem Zusammenhang Ruhms Arbeit zum italienischen Feminismus, die ihrer Auseinandersetzung mit Carla Lonzi entspringt. Dies wird unter anderem an ihrem Interesse an Gesten der Unterbrechung und des Widerständigen deutlich, als Möglichkeiten des politischen Handelns, aber auch als Strategien der Selbstermächtigung und des Sichtbarmachens von weiblicher Arbeit und Solidarität. Der Figur der Probe kommt in Ruhms filmischen Essays über Formen des Reenactments und des Castings eine besondere Rolle zu. Sie führt zu einer wesentlichen Frage hin: wie kann der historische Feminismus der 1970er-Jahre aus der Gegenwart heraus betrachtet werden, und was kann er jüngeren Generationen heute sagen? Diese Episode wurde am 17. Juli 2025 in der Secession aufgenommen. Constanze Ruhm ist Künstlerin, Filmemacherin, Autorin und Kuratorin. In ihren Installationen, Filmen, fotografischen Serien und Publikationen untersucht sie die Beziehungen unterschiedlicher zeitbasierter Formen zwischen Film, bildender Kunst und Neuen Medien. Dabei erforscht sie deren jeweilige Geschichten und Theorien, oft mit einem Fokus auf Probenprozesse und Strategien des Re-Enactments. Ihre thematischen Schwerpunkte liegen auf Fragen des filmischen Blicks sowie der filmischen Narration und der damit verbundenen Machtverhältnisse, auf feministischen Dramaturgien und Theorien des Films sowie auf der Rolle von Archiven innerhalb einer zeitgenössischen filmisch-künstlerischen Praxis. Ihre zwischen Essay, Fiktion und Dokumentation angesiedelten Werke nehmen insbesondere weibliche Filmfiguren in den Blick, um deren Narrationen aus zeitgenössischer, feministischer Perspektive neu zu erzählen. Die Arbeiten werden sowohl auf der Kinoleinwand als auch in installativen Ausstellungsformaten gezeigt. Sie studierte an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien und an der Städelschule in Frankfurt am Main. Sie erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter der Efebo d'Oro Città di Palermo for New Languages, der Outstanding Artist Award für Dokumentarfilm (2021), der Preis für Innovatives Kino der diagonale (2020), der Würdigungspreis für Medienkunst des Landes Niederösterreich (2009), der Würdigungspreis für Bildende Kunst der Stadt Wien (2009), der Frauenkunstpreis für Medienkunst (2000) u.v.m. Seit 1996 geht Constanze Ruhm einer internationalen Lehrtätigkeit nach: als Professorin für Video an der Hochschule für Gestaltung Offenbach und von 2003 bis 2006 an der Merz Akademie Stuttgart; von 2006-2011 im Rahmen eines Residency Programs am Art Institute Boston an der Lesley University. Seit 2006 ist sie Professorin für Kunst und Medien an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Internationale Ausstellungstätigkeit; zahlreiche kuratorische Projekte (z.B. Fate of Alien Modes, Secession Wien 2003; Putting Rehearsal to the Test in Zusammenarbeit mit Sabeth Buchmann und Ilse Lafer (VOX - Centre de l'image contemporain / Leonard and Bina Ellen Gallery / SBC Gallery, Montréal 2016 ); kuratorische Programme im Rahmen verschiedener Festivals und Ausstellungen. Ihre Arbeiten werden regelmäßig auf internationalen Festivals (Berlinale, FID Marseille, Era New Horizons, Jeonju International Film Festival, Mar del Plata, Essay Film Festival London, Diagonale, Viennale…) gezeigt. Von 2017 gründete sie gemeinsam mit Florian Paul Ebner den queer-feministischen Konzept-Chor MALA SIRENA, den sie bis 2023 leitete. Christa Blümlinger ist Professorin für Filmwissenschaft an der Universität Paris 8 Vincennes-Saint-Denis. Zahlreiche Publikationen über Essay- und Dokumentarfilm, Avantgarde, Medienkunst und Filmästhetik, sowie zum österreichischen Film; Beiträge u.a. zu Zeitschriften wie Trafic, Radical Philosophy und Cargo. Auf Deutsch veröffentlichte sie u.a. Kino aus zweiter Hand. Zur Ästhetik materieller Aneignung im Film und in der Medienkunst (2009), auf Englisch u.a. Morgan Fisher, Off-Screen Cinema, hrsg. mit Jean-Philippe Antoine (2017). Jüngste Buchpublikationen: Harun Farocki. Du cinéma au musée (P.O.L. 2022) und Horizontes documentales. Escritos selectos sobre cine (La Fuga / Ediciones Metales, 2025). Secession Podcast: Members ist eine Gesprächsreihe mit Mitgliedern der Secession. Das Dorotheum ist exklusiver Sponsor des Secession Podcasts. Programmiert vom Vorstand der Secession. Jingle: Hui Ye mit einem Ausschnitt aus Combat of dreams für Streichquartett und Zuspielung (2016, Christine Lavant Quartett) von Alexander J. Eberhard. Schnitt: Paul Macheck Produktion: Jeanette Pacher & Bettina Spörr
Luisa Ziaja spricht mit Oliver Ressler über seine künstlerische Praxis, insbesondere über seine Videos und Videoinstallationen der letzten Jahre. Diese setzen sich mit dem Klimakollaps und aktivistischer Organisierung dagegen aus, geben Einblicke in Klimaaktivismen und laden ein zu einem Nachdenken darüber, wie Gesellschaft demokratischer und inklusiver gestaltet werden könnte. Luisa Ziaja kuratierte 2024 die Einzelausstellung "Dog Days Bite Back" von Oliver Ressler im Belvedere 21. Oliver Ressler war von 2007–2013 Mitglied im Vorstand der Secession. Das Gespräch wurde am 16. Mai 2025 aufgenommen. Oliver Ressler lebt in Wien und arbeitet an Installationen, Projekten im Außenraum und Filmen zu Ökonomie, Demokratie, Klimakollaps, Formen des zivilen Ungehorsams und gesellschaftlichen Alternativen. Seine 44 Filme wurden in tausenden Veranstaltungen von sozialen Bewegungen, Kunstinstitutionen und Filmfestivals gezeigt. Ressler hatte Überblickseinzelausstellungen im MNAC – National Museum of Contemporary Art, Bukarest; SALT Galata, Istanbul; Centro Andaluz de Arte Contemporaneo, Sevilla; Museo Espacio, Aguascalientes, Mexiko and Belvedere 21, Wien. Er nahm an über 480 Gruppenausstellungen teil, wie im Museo Reina Sofía, Madrid; Centre Pompidou, Paris; Yerba Buena Center for the Arts, San Francisco und an den Biennalen in Prag, Sevilla, Moskau, Taipeh, Lyon, Gyumri, Venedig, Athen, Quebec, Helsinki, Jeju, Kiew, Göteborg, Istanbul, Stavanger, Istanbul and an der Documenta 14, Kassel, 2017. Von 2019-2023 arbeitete Ressler an einem Forschungsprojekt über die Klimagerechtigkeitsbewegungen, "Barricading the Ice Sheets", das vom Wissenschaftsfonds FWF finanziert wird und in sechs Einzelausstellungen mündete: Camera Austria, Graz (2021); Museum of Contemporary Art, Zagreb (2021); Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.), Berlin (2022); Tallinn Art Hall, Tallinn (2022); LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Gijón (2023); The Showroom, London (2023). www.ressler.at Luisa Ziaja ist Kunsthistorikerin, Kuratorin, Universitätslektorin und Autorin. Sie ist Chefkuratorin und Sammlungsleiterin der Österreichischen Galerie Belvedere, wo sie von 2013 bis 2022 als Kuratorin für zeitgenössische Kunst tätig war. Rezente Ausstellungen: Hans Haacke. Retrospektive (2025), Dara Birnbaum. Bruckner: Symphonie Nr. 5 B-Dur, Oliver Ressler. Dog Days Bite Back (2024), Renate Bertlmann. Fragile Obsessionen, Über das Neue. Wiener Szenen und darüber hinaus, Public Matters. Zeitgenössische Kunst im Belvedere-Garten (2023), Das Belvedere. 300 Jahre Ort der Kunst (2022), Avantgarde und Gegenwart. Die Sammlung Belvedere von Lassnig bis Knebl (2021). Von 2004 bis 2012 setzte sie als freie Kuratorin mehrjährige Forschungs- und Ausstellungsprojekte um; von 2000 bis 2004 war sie als Assistenzkuratorin in der Generali Foundation Wien tätig. Luisa Ziaja ist Co-Leiterin des postgradualen Studienprogramms für Ausstellungstheorie und -praxis /ecm – educating, curating, making an der Universität für angewandte Kunst Wien (seit 2006) und unterrichtete darüber hinaus u.a. an der Zürcher Hochschule der Künste, der Technischen Universität Wien und der Akademie der bildenden Künste Wien. Sie ist Mitglied des Universitätsrates der Akademie der bildenden Künste Wien (seit 2023) und war und ist Teil zahlreicher Fachjurys und Beiräte. In ihrer kuratorischen und diskursiven Arbeit beschäftigt sie sich u.a. mit dem Verhältnis von Gegenwartskunst, Gesellschaft und (Geschichts-)Politik sowie mit der Geschichte und Theorien des Ausstellens. Luisa Ziaja ist Mitherausgeberin des peer-reviewed Belvedere Research Journal, sowie Autorin und Mitherausgeberin zahlreicher Ausstellungskataloge und Sammelbände zu zeitgenössischer künstlerischer und kuratorischer Praxis, Kunst- und Ausstellungstheorie, darunter die Publikationsreihe curating. ausstellungstheorie & praxis in der Edition Angewandte, zuletzt Nicht einfach ausstellen. Kuratorische Formate und Strategien im Postnazismus, Berlin/Boston 2024. Secession Podcast: Members ist eine Gesprächsreihe mit Mitgliedern der Secession. Das Dorotheum ist exklusiver Sponsor des Secession Podcasts. Programmiert vom Vorstand der Secession. Jingle: Hui Ye mit einem Ausschnitt aus Combat of dreams für Streichquartett und Zuspielung (2016, Christine Lavant Quartett) von Alexander J. Eberhard. Schnitt: Paul Macheck Produktion: Jeanette Pacher & Bettina Spörr
Eva Schlegel spricht mit der Kuratorin Antonia Hoerschelmann über ihre künstlerischen Anfänge, die prägende Zeit in New York und auch über biografische Einflüsse auf ihr Werk. Gemeinsam beleuchten sie entlang ihrer zahlreichen unverwechselbaren Werkserien die Rolle von Raum und Wahrnehmung in ihrem Schaffen und wie diese mittels künstlerischer Strategien wie Licht, Spiegelung und Unschärfe erweitert und in Frage gestellt werden können. Eva Schlegel ist seit langem mit der Secession verbunden: Seit 1995 ist sie Mitglied und 2005 realisierte sie im Hauptraum der Secession in eine beeindruckende ortsspezifische Installation mit Bleiwänden und Spiegelflächen, die von den Parametern der Architektur ausging, um diese neu zu interpretieren. Mit Antonia Hoerschelmann arbeitete sie zuletzt an ihrer umfassenden Ausstellung in der Landesgalerie Burgenland, die bis 5. Oktober 2025 zu sehen ist. Landesgalerie Burgenland Eva Schlegel. Reflexionen 14.06.2025 - 05.10.2025 Secession Eva Schlegel 5.5. – 26.6.2005 Eva Schlegel studierte Kunst bei Oswald Oberhuber an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Nach einigen Auslandsaufenthalten war sie von 1997 bis 2006 Professorin für Kunst und Fotografie an der Akademie der bildenden Künste Wien und von 2009 bis 2018 Vorsitzende des Universitätsrats der Kunstuniversität Linz. 2011 war sie als Kommissärin für den österreichischen Pavillon auf der 54. Biennale di Venezia verantwortlich. Schlegels Installationen, Fotografien und multimedialen Arbeiten werden seit 1985 in zahlreichen Galerien- und Museumsausstellungen im In- und Ausland gezeigt. 1988 und 1992 nahm sie an der Biennale Sydney teil, 1990 an Aperto in Venedig, 2017 an der Kochi-Muziris Biennale in Indien; 1995 gestaltete sie im Rahmen der Biennale di Venezia den österreichischen Pavillon zusammen mit Coop Himmelb(l)au. Zahlreiche permanente architektonische Interventionen realisierte sie u.a. für den Novartis-Campus in Basel, am Rigshospitalet in Kopenhagen, für die „Libelle“ am Dach des Leopold Museum im Wiener Museumsquartier und für das 2023 renovierte Parlamentsgebäude in Wien. Mehrere Publikationen zu ihren Arbeiten liegen vor, darunter Eva Schlegel, Museum Moderner Kunst (1991), L.A. Women (2004), Eva Schlegel, In Between anlässlich der Ausstellung im Wiener Museum für angewandte Kunst 2010 und Eva Schlegel, Spaces zur Ausstellung in der Kunsthalle Krems 2018. Schlegel befasst sich in ihrer künstlerischen Arbeit vorrangig mit Raum, sowohl dem architektonischem wie auch dem mathematischen und physikalischen. Ihre Werke umfassen Fotografien und Objekte, aber auch Rauminstallationen, die sie in einem experimentellen Prozess mit diversen Medien wie Fotografie auf Blei, Spiegelglas oder Glass verwirklicht. Courtesy of Galerie Krinzinger, Wien Eva Schlegel, geb. 1960 in Hall in Tirol, lebt und arbeitet in Wien. www.evaschlegel.com Antonia Hoerschelmann studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Archäologie an der Universität Wien und war von 1992 bis 2025 Kuratorin für moderne und zeitgenössische Kunst an der Albertina Wien. Zahlreiche Ausstellungen und Publikationen im In- und Ausland mit Werken u.a. von Edvard Munch, Egon Schiele, Alfred Kubin, Maria Lassnig, Arnulf Rainer, Georg Baselitz, Jim Dine, Martha Jungwirth, Anselm Kiefer, Hubert Scheibl, Herbert Brandl, Jean-Michel Basquiat. Jurytätigkeit im In- und Ausland. Secession Podcast: Members ist eine Gesprächsreihe mit Mitgliedern der Secession. Das Dorotheum ist exklusiver Sponsor des Secession Podcasts. Programmiert vom Vorstand der Secession. Jingle: Hui Ye mit einem Ausschnitt aus Combat of dreams für Streichquartett und Zuspielung (2016, Christine Lavant Quartett) von Alexander J. Eberhard. Schnitt: Paul Macheck Produktion: Jeanette Pacher & Bettina Spörr
Kammermusik kann tödlich enden: In einer Tolstoi-Geschichte kommen sich ein Geiger und eine Pianistin zu nahe – mit fatalen Folgen. Leoš Janáček macht daraus ein verstörendes Streichquartett. Von Michael Lohse.
1824 ist kein gutes Jahr für Schubert: Zoff unter Freunden, ein Opern-Flop und eine schwere Infektion. Er ist näher am Tod als am Leben – auch musikalisch. Er komponiert das Streichquartett in d-Moll – auch bekannt unter dem Titel: "Der Tod und das Mädchen" ... Von Ben Süverkrüp.
1983 hat der ungarische Dirigent Iván Fischer das Budapest Festival Orchestra gegründet. Dabei hatte er ein klares Ziel vor Augen: er wollte etwas gänzlich Neues schaffen, er hatte ein optimales Ergebnis vor Augen, dass sich nur mit einem festen Ensemble erreichen lässt. Als junger Dirigent vermisste er das kreative Kommunizieren in den meisten konventionellen Orchestern. Er hatte die Vision von einem Reformorchester, das wie ein Streichquartett spielt. Seinen Traum hat er sich erfüllt, Iván Fischer und das Budapest Festival Orchestra sind seit mehr als 40 Jahren eine künstlerische Einheit, für ihn ist es das beste Orchester der Welt. Iván Fischer lebt in Berlin und Budapest. Zu Berlin hat er eine besonders enge Verbindung, denn er war dort von 2012 bis 2018 Chefdirigent des Konzerthausorchesters Berlin, das ihn nach Ende seiner Amtszeit zum Ehrendirigenten ernannte. Dem Konzerthaus ist er bis heute aufs engste verbunden. Außerdem gründete er die ungarische Gustav-Mahler-Gesellschaft und ist Schirmherr der englischen Kodály-Akademie. Iván Fischer hat ein eigenes Opernfestival gegründet, fernab vom normalen Opernbetrieb, im italienischen Vicenza, im Teatro Olimpico. Dort führt er seit vielen Jahren regelmäßig Opern auf, dirigiert und führt Regie. Über seine Arbeit, seine Musik, das Budapest Festival Orchestra spricht Beate Scheibe mit Iván Fischer in NDR Kultur à la carte.
Die Diskothek wartet mit einer Premiere auf. Und zwar wird das einzige Streichquartett der amerikanischen Komponistin Ruth Crawford Seeger besprochen. 1931 hat sie es in Berlin und Paris geschrieben als Stipendiatin der Guggenheim Foundation. Crawford-Seeger gehört zu den so genannten Ultramodernisten, eine Strömung in den USA, die alles Herkömmliche in der Musik ablehnte. Dennoch bediente sie mit ihrem Streichquartett eine äusserst traditionelle Gattung. Nur wie? Mit radikal dissonanter Kontrapunktik bis hin zur Heterophonie, dem Erklingen mehrerer verschiedener Themen gleichzeitig. Oder mit konstruktivistischen Prinzipien über einen ganzen Satz. Im regulären Konzertbetrieb selten zu hören, an Festivals schon eher (kürzlich am Lucerne Festival) gibt die Diskothek hier die Gelegenheit, Bekanntschaft mit einer Komponistin zu machen und einem äusserst spannenden Werk. Gäste von Benjamin Herzog sind: Jaronas Scheurer, Musikwissenschaftler, und Judith Gerster, Cellistin.
Die Gattung Streichquartett erreicht mit diesem Beitrag Schuberts eine neue Stufe: im 14. Streichquartett d-Moll wirft er Geflechte motivischer Beziehungen über das ganze Werk und entwickelt es aus einer einzigen Keimzelle, nämlich dem Liedthema im Andante. Doch Schubert stirbt, das Werk wird erst Jahre nach seinem Tod gedruckt und uraufgeführt. Blind verkostet von Christine Lemke-Matwey, Kai Luehrs-Kaiser und Andreas Göbel. Moderiert von Christian Detig.
Prof. Konrad Paul Liessmann, emeritierter Universitätsprofessor für „Methoden der Vermittlung von Philosophie und Ethik“, ist der Inbegriff eines Public Intellectuals. Seit Jahrzehnten hat er wie kein Zweiter im deutschsprachigen Raum der interssierten Öffentlichkeit Philosophie näher gebracht. Obwohl offiziell im Ruhestand, publiziert und kommentiert er nach wie vor. Neben seiner Arbeit und der Philosophie liebt er Musik, ist begeisterter Plattensammler und Liebhaber von Plattenspielern. Sein jüngster, im Salzburger Residenz Verlag erschienener Essay heißt daher auch "Der Plattenspieler". Wir haben uns mit ihm im Showroom des Wiener HiFi-Händlers Lifelike getroffen, gemeinsam Musik gehört und über Musikwiedergabegeräte im Besonderen und seine musikalische Biographie im Allgemeinen gesprochen. Heute, im ersten Teil des Gesprächs, geht es um die ersten Platten seiner Kindheit, musikalische Weggabelungen, Adornos Verachtung von Populärmusik, Nick Hornby und den Soundtrack der 68er Bewegung. Seite A des Mixtapes: Mozart - Serenade No. 13 in G Dur, K525 ('Eine kleine Nachtmusik') The Beatles - Rock and Roll Music Arnold Schönberg - Verklärte Nacht, Op. 4:4 The Beatles - Happiness Is a Warm Gun Dave Brubeck Quartet - Take Five Kraftwerk - Autobahn Schubert - Sinfonie Nr. 2 in B-Dur, 1. Satz Anton Webern - Fünf Sätze für Streichquartett, Op. 5:I. Heftig bewegt The Rolling Stones - Street Fighting Man Bob Dylan - The Times The Are A-Changing The Nice - Brandenburger Konrad Paul Liessmann: https://homepage.univie.ac.at/konrad.liessmann/ "Der Plattenspieler" im Residenz-Verlag: https://www.residenzverlag.com/buch/der-plattenspieler Lifelike HiFi-Fachhandel: https://www.lifelike.at/
Wer ein Streichquartett gründet, sucht meist nach einem originellen Namen. Die vier jungen Musiker*innen aus China, Österreich und Norwegen, die sich vor wenigen Jahren an der Wiener Musikuniversität zusammengeschlossen haben, gingen einen anderen Weg: Simply Quartet – und das Kind war getauft. Jetzt ist beim Label Genuin das Debüt-Album des Simply Quartet erschienen, mit den letzten Quartetten von Mendelssohn und Dvořák. Es triumphiert die Lebensfreude!
Diese Folge des Secession Podcast: Members präsentiert die Künstler*innen Helmut und Johanna Kandl im Gespräch mit Kathrin Becker, der Direktorin des KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst in Berlin. Johanna Kandl ist seit 1984 Mitglied und war von 1999 bis 2003 und von 2006 bis 2007 im Vorstand der Secession. Das Gespräch wurde am 11. Oktober 2024 in der Secession aufgenommen. HELMUT & JOHANNA KANDL Seit 1997 verheiratet und gemeinsame Arbeit, vor allem bei partizipativen und Rechercheprojekten. Leben und arbeiten in Wien und Berlin. https://www.hjkandl.at Helmut Kandl (geb. Schäffer) Geboren 1953 in Laa an der Thaya. Er verfolgt einen zum Angewandten hin offenen Kultur- und Kunstbegriff, der sich von der Schaffung von Kulturvermittlungseinrichtungen (GALERIE BRÜNNERSTRASSE, „FLUSS – NÖ Fotoinitiative“, Kunsthalle Krems) über Wohnprojekte Amtsstraße 28 bis zur Beschäftigung mit dem Kochen erstreckt. Im Bereich Recherche und Dokumentation verwendet er vorrangig die Medien Fotografie und Video, oft unter Einbeziehung von Archiven und privater Fotografie. Johanna Kandl Geboren in Wien. Arbeitet im Bereich Recherche und Dokumentation in den Medien Malerei und Video. Der Fokus der letzten Jahre liegt auf historischen und zeitgenössischen Malmaterialien und ihrem sozioökonomischen Kontext. Studium Konservierung und Technologie Akademie der bildenden Künste Wien, Malereistudium an der Akademie der bildenden Künste Wien und der Akademija Likovna Umetnosti Beograd. Professur an der Universität für angewandte Kunst Wien 2005-2013. Im Vorstand der Secession von 1999 bis 2003 und von 2006 bis 2007. Einige Ausstellungen (hk Helmut Kandl, Jk Johanna Kandl, hjk helmut & Johanna Kandl, P Personale) 1996 Centre National de la Photographie, Paris, Antagonism, (hk); 1999 Wiener Secession (jk, p), 2003 Kunstverein Basel Painting on the Move, (jk); 2007 Hayward Gallery, London, The painting of Modern Life, (jk); 2010 Pavillon Populaire, Montpellier, Aires de jeux, champs de tensions: figures de la photographie urbaine en Europe depuis 1970, (hk), 2017, Deichtorhallen Hamburg Wunder, 2010 (hjk), Albertina Wien (Österreich. Fotografie 1970−2000, (hk); 2019 Belvedere Wien Womit gemalt wird und warum, (jk,p), 2021 Kunsthaus Graz, Palette, (hjk, P); NÖ Landesgalerie, Krems, Viva Archiva, (hjk, P) Berlin, After the butcher, Was sind alle Kornblumen…, 2023 (hjk, P) Kunst im Öffentlichen Raum 2024 Ringturmverhüllung Mit den besten Zutaten, (jk, P); Willi-Resetarits-Hof, Wien, Wandmalerei Be a Mensch (jk, P) Kathrin Becker arbeitet seit Februar 2020 als künstlerische Direktorin des KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst. Bis 2019 war sie Leiterin des Video-Forums des Neuen Berliner Kunstvereins (n.b.k.) und dessen Geschäftsführerin und Kuratorin. Sie studierte Kunstgeschichte und Slawistik an der Ruhr-Universität Bochum und an der Staatlichen Leningrader Universität. Themen ihrer kuratorischen Arbeit sind interkulturelle und transnationale Fragestellungen, die Rolle der bildenden Kunst in der Gesellschaft sowie der Komplex der Exklusion und Inklusion in zeitgenössischen Kulturen. Secession Podcast: Members ist eine Gesprächsreihe mit Mitgliedern der Secession. Das Dorotheum ist exklusiver Sponsor des Secession Podcasts. Programmiert vom Vorstand der Secession. Jingle: Hui Ye mit einem Ausschnitt aus Combat of dreams für Streichquartett und Zuspielung (2016, Christine Lavant Quartett) von Alexander J. Eberhard. Schnitt: Paul Macheck Produktion: Bettina Spörr
Die so genannte „Ernste Musik“ hat sich schon immer von Volksmusik inspirieren lassen – denken wir nur an Beethoven, Schubert, Gustav Mahler oder Béla Bartók. Auch der Schweizer Komponist Fabian Müller, Jahrgang 1964, lässt in seinem zweiten Streichquartett die Instrumente jodeln lässt. Erstaunlich ist aber, wie er das tut. Das Schweizer Galatea-Quartett macht auf seiner neuen CD deutlich, wie fein und klug Müllers Musik klug gearbeitet ist. SWR Kultur-Kritikerin Susanne Benda ist fasziniert von Hühnergegacker, Klängen einer alten Standuhr und von der Virtuosität der Musizierenden.
Interpreten: Quatuor TchalikLabel: alkonostEAN: 3760288803591Sie haben in den vergangenen Jahren CDs mit Werken von Camille Saint-Saëns, Reynaldo Hahn, Boris Tishchenko oder Maurice Ravel aufgenommen, doch mit ihrer neuen CD kehren die Mitglieder des Quatuor Tchalik quasi zurück zu ihren Wurzeln, nämlich den Wurzeln des internationalen Erfolges. Mozart spielt dabei eine große Rolle, wie Michael Gmasz im heutigen Beitrag verrät.Bei den Hagens waren es zur Gründungszeit bis 1981 auch vier Geschwister, beim Schumann Quartett sind es immerhin drei Brüder und auch dem Mandelring Quartett gehören neben Andreas Willwohl die drei Geschwister Schmidt an. Dass sich ein professionelles Streichquartett, wie das französische Quatuor Tchalik, wirklich aus vier Schwestern und Brüdern zusammensetzt, ist jedoch eher eine seltene Fügung. Wie so viele andere junge Streichquartette auch, haben Louise, Sarah, Gabriel und Marc Tchalik ihre Ausbildung und ihren letzten Schliff u.a. beim legendären Günther Pichler vom Alban Berg Quartett an der Escuela Superior de Música Reina Sofia in Madrid genossen. Nach dem Gewinn einiger kleinerer Wettbewerbe, ist der Stern des Tchalik Quartetts 2018 mit dem ersten Preis beim 13. Internationalen Mozartwettbewerb in Salzburg und dem Sonderpreis für die beste Interpretation eines Quartetts von W.A. Mozart aufgegangen. Auf CD kehren die Tchaliks erst jetzt, Jahre später, wieder zurück zu Mozart. „Es ist ein wahres Glück, als Familie Mozart zu spielen; wenig Komponisten haben in dem Maße Hausmusik im Kreise der Familie praktiziert“ erinnern die Tchalik Geschwister im Beiheft ihrer neuen CD an das familiäre Hausmusizieren bei Wolfgang, Nannerl und zumindest Leopold Mozart. Dass hier blindes Verständnis zwischen den jeweiligen Musikerinnen und Musikern herrscht, spürt und hört man von den ersten Takten des eröffnenden Jagd Quartetts KV 458. Gemeinsames Atmen, eine gemeinsame Idee vom Ganzen und ein Gespür für Übergänge ist hier wie in den anderen Quartetten gegeben. Pausen dauern keinen Moment zu kurz oder zu lange, kleine, unerwartete Akzente beleben vor allem die langsamen Sätze, über die auch große Bögen gespannt sind. Ob beim Proben und bei Konzertvorbereitungen alles immer eitel Wonne ist, daran mögen vielleicht alle, die auch Geschwister haben, zweifeln – aber wenn Louise, Sarah, Gabriel und Marc Tchalik dann auf der Bühne oder im Studio sitzen, ergibt sich ein Miteinander, das ohne familiäre Bande nur sehr wenigen gelingt. Mit Dania Tchalik gibt es übrigens auch einen hochbegabten Pianisten Bruder, der für Klavierquintette zur Verfügung steht und die CDs erscheinen im hauseigenen Label Alkonost, vor mehr als zehn Jahren vom Vater Mikhail Tchalik ins Leben gerufen. Mehr Familie geht nicht. (mg)
In dieser Folge hören Sie den Künstler und ehemaligen Präsidenten der Secession, Matthias Herrmann im Gespräch mit Rike Frank, aufgezeichnet am 17. Juni 2024. Matthias Herrmann (*1963 in München) war von 1986 bis 1988 Mitglied des Balletts der Wiener Staatsoper. Von 1988 bis 1993 studierte er konzeptuelle Kunst bei Prof. Ernst Caramelle und Brigitte Kowanz an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Von 1997 bis 1999 war er Mitglied des Vorstands der Wiener Secession, zu deren Präsident er 1999 (als jüngster Präsident seit Gustav Klimt) gewählt wurde. Von 2006 bis 2012 war er Professor für Kunst und Fotografie an der Akademie der bildenden Künste Wien, wo er nach Beendigung seiner Professur von 2013 bis 2018 als Mitglied des Universitätsrats tätig war. Seit 1999 wird er als Künstler von der Galerie Steinek (www.steinek.at) vertreten und lebt heute in Wien und Riparbella (Italien), wo er mit seinem Mann eine biologische Landwirtschaft betreibt. Rike Frank interessiert sich seit den 1990er Jahren für institutionelle Modelle, ist als Kuratorin tätig, publiziert und unterrichtet gelegentlich Ausstellungsgeschichte und kuratorische Praxis. Seit 2020 ist sie Geschäftsführerin des Berliner Programm Künstlerische Forschung und leitet zusammen mit Vanessa Joan Müller die European Kunsthalle. Secession Podcast: Members ist eine Gesprächsreihe mit Mitgliedern der Secession. Das Dorotheum ist exklusiver Sponsor des Secession Podcasts. Programmiert vom Vorstand der Secession. Jingle: Hui Ye mit einem Ausschnitt aus Combat of dreams für Streichquartett und Zuspielung (2016, Christine Lavant Quartett) von Alexander J. Eberhard. Schnitt: Paul Macheck Produktion: Bettina Spörr
Am 9. Februar wird beim Neue-Musik-Festival ECLAT zum 69. Mal der Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart verliehen. Drei Komponierende werden ausgezeichnet – einer davon ist Thomas Stiegler. Er erhält den Preis für ein Streichquartett, das mit einer zeichnerischen Beigabe verknüpft ist: einem Comic, den Stiegler selbst gezeichnet hat. Ein ungewöhnliches Stück von einem Komponisten mit einer ungewöhnlichen Biographie. Michael Rebhahn stellt ihn vor.
(00:47) Die originale Handschrift von Beethovens Streichquartett op. 130 war lange in Privatbesitz: Nun hat sie das Beethoven-Haus in Bonn erworben. Es sei der wichtigste Kauf des vergangenen Jahrzehnts. Weitere Themen: (05:22) Spanischer Dirigent Juanjo Mena leidet an Alzheimer. (06:19) Édouard Louis' Roman «Monique bricht aus» ist auf Deutsch erschienen. (10:56) Neues Institut an Fachhochschule Nordwestschweiz untersucht, wie Gesundheit von Mitarbeitenden gefördert werden kann. (15:04) Forschende aus Bern entdecken im Oman Meteoriten «Raja». (19:23) Niederländische Künstlerin Lotte Geeven auf der Spur des Herzschlags von ukrainischen Soldatinnen und Soldaten.
Erste Amtshandlung als SWR Kultur New Talent: Im Stuttgarter SWR Studio nimmt das Viatores Quartet Janáčeks emotionsgeladenes erstes Streichquartett auf.
Das kammermusikalische Werk von Claude Debussy ist eher überschaubar. Einem eher frühen Streichquartett stehen vor allem drei Duo-Sonaten aus seiner späten Schaffensphase gegenüber. Meist widmen sich verschiedene Solisten diesen Werken, nicht aber die Mitglieder eines bestimmten Ensembles. Jetzt hat das Nash Ensemble diese Musik aufgenommen. Christoph Vratz stellt das neue Album vor.
"Sparks & Visions" heißt ein Jazzfestival in Regensburg, das gerade in den Startlöchern für die dritte Ausgabe steht. Im edlen Rahmen des Theaters Regensburg. Die Musik macht ein weites Stil-Spektrum auf: vom Jazz-Klaviertrio bis zum klassischen Streichquartett. BR-Klassik-Kollege Roland Spiegel freut sich schon, wieder dabei zu sein - und erklärt im Gespräch mit Uta Sailer, welche Funken beim Festival sprühen sollen.
Mit Brahms im Gepäck spielt das Streichquartett des BRSO 10 Konzerte in bayerischen Schulen. Beim Auftakt in Berchtesgaden war Anna Fries dabei. Wie ist der etwas andere Musikunterricht - also wenn vier echte Musikerinnen und Musiker, Brahms live Stück für Stück spielen und mit den Schülerinnen und Schülern gemeinsam entdecken - angekommen?
Der Franzose Éric le Sage ist ein exzellenter Pianist und ein begeisterter Kammermusiker. Seien es Schumann, Fauré, Poulenc oder andere mehr, unermüdlich hat Le Sage alles eingespielt, was sie an Kammermusik mit Klavier hinterlassen haben. Und all diese Aufnahmen sind auch noch gut. Jetzt legt Le Sage mit internationaler Besetzung zwei echte Raritäten vor: Chaussons Konzert für Klavier, Violine und Streichquartett und Louis Viernes Klavierquintett.
Aufbauend auf dem Gespräch mit der Gastkuratorin Sunjung Kim konzentriert sich diese Podcast-Reihe zu Forms of the Shadow auf die einzelnen Künstler*innen der Ausstellung und beleuchtet ihre Werke. Diese Folge widmet sich dem Installations- und Soundkünstler Joon Kim, seiner Arbeitsweise mit field recordings und geht Fragen nach Komposition, Manipulation und Arrangements von Klängen nach. Am Ende des Gesprächs sind die drei Tonspuren der Installation in voller Länge zu hören. In der Secession präsentiert er The Hidden Treasures (2024), ein Soundscape-Projekt, das eine Sammlung von Klängen und Bildern aus Dörfern in der Nähe der sogenannten Demilitarized Zone (DMZ) zusammenführt. Kim erfasst den „Klang“ des natürlichen Ökosystems, das durch die Teilung Koreas lange Zeit von Menschen beinahe unberührt erhalten geblieben ist. Auf diese Weise führt das Projekt das Publikum indirekt an unbekannte Orte, die es noch nicht erlebt hat. Joon Kim hat in Bielefeld, Kassel und an der Akademie der Künste in Berlin studiert, weshalb diese Folge auf Deutsch aufgezeichnet wurde. Forms of the Shadow Kuratiert von Sunjung Kim 20.9. – 17.11.2024 Mit Nilbar Güreş; Ramin Haerizadeh, Rokni Haerizadeh and Hesam Rahmanian; Kyungah Ham; Young In Hong; ikkibawiKrrr; Jane Jin Kaisen; Joon Kim; Lee Bul; Lee Kit; Mikael Levin; Minouk Lim; Moon Kyungwon & Jeon Joonho; Adrián Villar Rojas; Ramiro Wong; Haegue Yang; Tomoko Yoneda; Jin-me Yoon; Min Yoon Bettina Spörr ist Kuratorin an der Secession und war maßgeblich an der Umsetzung der Ausstellung beteiligt. Das Dorotheum ist exklusiver Sponsor des Secession Podcasts. Jingle: Hui Ye mit einem Ausschnitt aus Combat of dreams für Streichquartett und Zuspielung (2016, Christine Lavant Quartett) von Alexander J. Eberhard. Programmiert vom Vorstand der Secession Schnitt: Paul Macheck Produzentin: Bettina Spörr
«Es klingt fein und ist ganz einfach zu hören und zu spielen, worauf ich äusserst stolz bin. Ich konstatiere mit Befriedigung, dass meine Sachen besser und einfacher werden (wird auch Zeit).» Das sagte Paul Hindemith über sein 4. Streichquartett. Reden wir darüber, über diesen Klassiker der Moderne – mit der weltbesten und doch so geerdeten Bratschistin Tabea Zimmermann. Reden wir über Hindemith-Vorurteile, über Spiel und Innovation. Erstausstrahlung: 25.01.2023
Das Danish String Quartet ist ein etwas besonderes Streichquartett. Grund dafür ist vor allem die allen vier skandinavischen Musiker gemeinsame Liebe zur traditionellen nordischen Volksmusik. Die schlägt sich deutlich im Repertoire, in den Konzerten und Alben des Ensembles nieder. Das jüngste Album "Keel Road" ist dafür nur ein, wenn auch ein sehr prägnantes Beispiel.
Rosa Hausleithner erzählt im Gespräch mit Sophie Thun von ihren Anfängen als Künstlerin, ihrer Zeit an der Akademie in der Bildhauerklasse von Bruno Gironcoli und wie sich ihre Arbeiten von ortspezifischen, skulptural-architektonischen Interventionen zu gemalten Raumkompositionen entwickelt haben. Diese Folge wurde am 7. Juni 2024 im Podcast-Studio der Secession aufgenommen. Rosa Hausleithners polychrome Bildräume formieren sich primär in ihren Gedanken. Als kleine, skizzenhafte Linienzeichnungen werden sie mit Blei- und Farbstiften auf Papier fixiert, um dann in Acryl auf Leinwand ausformuliert zu werden. Von der Bildhauerei kommend, baut die 1952 in Wien geborene Künstlerin mit ihren Gemälden fiktionale Farbräume, die sich den perspektivischen Regeln gezielt widersetzen. „Die Farbgebung, einmal opak, oftmals luzid, verstärkt und / oder verführt den Blick des Betrachtens, bis hin zur Imagination eines Kippeffekts. Dadurch entstehen im Zusammenspiel der verschiedenen Bildbausteine immer wieder neu definierte Standpunkte.“ (Rosa Hausleithner über ihre Arbeit anlässlich der Verleihung des 2020 von der Secession vergebenen Gmoser Preises). Rosa Hausleithner absolvierte 1984 ihr Bildhauereistudium bei Bruno Gironcoli an der Akademie der bildenden Künste in Wien und stellte u. a. in der Neuen Galerie Graz, im Künstlerhaus Salzburg, in der Secession, der Kunsthalle Krems und im Museum auf Abruf in Wien aus. Sie war im Vorstand der IG Bildende Kunst tätig und Beiratsmitglied des Kulturrat Österreich. Seit ist sie 1987 Mitglied der Secession. Sophie Thun (*1985, lebt und arbeitet in Wien) arbeitet vor allem mit Techniken der analogen Fotografie, ihren Räumen, Prozessen sowie Produktions- und Ausstellungsbedingungen. Aufgewachsen in Warschau, absolvierte Thun ihr Masterstudium an den Akademien der bildenden Künste in Wien und in Krakau. Thun ist seit 2021 im Vorstand der Secession, wo sie 2020 eine Einzelausstellung hatte; von 2023 bis 2025 ist sie Interims-Professorin der Klasse für Fotografie an der Kunstakademie Düsseldorf. Secession Podcast: Artists ist eine Gesprächsreihe mit Mitgliedern der Secession. Das Dorotheum ist exklusiver Sponsor des Secession Podcasts. Jingle: Hui Ye mit einem Ausschnitt aus Combat of dreams für Streichquartett und Zuspielung (2016, Christine Lavant Quartett) von Alexander J. Eberhard. Schnitt: Paul Macheck Produktion: Bettina Spörr, Jeanette Pacher Programmiert vom Vorstand der Secession
In dieser Folge hören Sie den Architekten Hermann Czech im Gespräch mit Andreas Spiegl, aufgezeichnet am 25. April 2024. Hermann Czech ist Ehrenmitglied der Secession und Preisträger des Großen Österreichischen Staatspreises 2024. Hermann Czech (*1936 in Wien), studierte Architektur an der TH Wien und an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Ernst A. Plischke. 1958 und 1959 nahm er an den Seminaren von Konrad Wachsmann an der Salzburger Sommerakademie teil. Erste architektonische Arbeiten ab 1960, von 1963 bis 1967 schrieb er architekturkritische Texte für Die Furche. Ab den 1970er-Jahren Projekte und Realisierungen in verschiedenen Planungsmaßstäben. Veröffentlichung der frühen Schriften 1978 unter dem Titel Zur Abwechslung (erweiterte Neuauflage 1996), 2021 folgte Ungefähre Hauptrichtung. Schriften und Gespräche zur Architektur (beides Löcker Verlag). Hermann Czech war Gastprofessor an der Harvard University in Cambridge/USA, der ETH Zürich, an der TU Wien und der Akademie der bildenden Künste in Wien. Für sein architektonisches Werk erhielt er Preise und Auszeichnungen. 1980, 1991, 2000 und 2012 nahm er an der Architekturbiennale in Venedig teil, zuletzt 2023 gemeinsam mit dem Kollektiv AKT. Hermann Czech lebt und arbeitet in Wien. Andreas Spiegl lehrt und forscht als Senior Scientist am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften an der Akademie der bildenden Künste Wien, an der er von 2003 bis 2011 die Funktion als Vizerektor für Forschung und Lehre innehatte. Von 2015 bis 2022 war er Leiter des Instituts für Kunst- und Kulturwissenschaften und seit 2022 hat er die Aufgabe als Senatsvorsitzender übernommen. Er publizierte zahlreiche Texte an den Schnittstellen von zeitgenössischer Kunst, Medien- und Raumtheorien. Secession Podcast: Members ist eine Gesprächsreihe mit Mitgliedern, programmiert vom Vorstand der Secession. Das Dorotheum ist exklusiver Sponsor dieser Podcast-Serie. Jingle: Hui Ye mit einem Ausschnitt aus Combat of dreams für Streichquartett und Zuspielung (2016, Christine Lavant Quartett) von Alexander J. Eberhard. Schnitt: Paul Macheck Programmiert vom Vorstand der Secession Produktion: Bettina Spörr, Christian Lübbert
Eine Autobiografie in Tönen komponiert Smetana 1876. Der Komponist ist auf dem Gipfel, gilt als Schöpfer der tschechischen Nationalmusik. Doch über seinem Leben liegt ein Schatten: die hereinbrechende Taubheit. In seinem 1. Streichquartett blickt er zurück auf Freuden und Qualen seines Lebens. Von Christoph Vratz.
"Manifesto on Love" hat das Barbican Quartet sein Debüt-Album genannt. Und wenn es beim Streichquartett um Liebe geht, dann darf Leoš Janáčeks zweites Streichquartett mit dem Titel "Intime Briefe" nicht fehlen. Robert Schumanns drittes Quartett deuten die Barbicans als Liebesbrief an Clara. Passt also bestens. Was auch für die Interpretation gilt.
Mit ihrem Debütalbum „Horizons“ wurde die Ausnahmemusikerin aus Leeds 2022 als neuer Star der britischen Jazzszene gefeiert. Doch dann rutschte die 30jährige Künstlerin in die Krise. Jasmine Myra fand nach Corona keine Konzertveranstalter, die eine so große, aber eben auch bewährte Besetzung mit Streichquartett, Gitarre, Harfe, Klavier, Schlagzeug und Kontrabass auf die Bühne bringen wollten. Die Arbeit an ihrem neuen Album „Rising“ habe ihr in diesem Moment Hoffnung gegeben, sagt Jasmine Myra. Eine Reise, auf der sie ihr Selbstvertrauen wiedergewonnen habe.
Secession Podcast: Members ist eine Gesprächsreihe mit Mitgliedern der Secession. In dieser Folge hören Sie die Künstlerin Carola Dertnig im Gespräch mit der Kunsthistorikerin und Kunstkritikerin Sabeth Buchmann, aufgezeichnet am 16. April 2024. Carola Dertnig lebt und arbeitet in Wien. Seit 2006 leitet sie den Fachbereich Performative Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien. Sie nahm 1997 am Whitney Independent Study Program in New York teil und war als Gastprofessorin am California Institute of the Arts (CalArts) in Los Angeles tätig. Dertnigs Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen in Museen und Galerien gezeigt, darunter die Landesgalerie Niederösterreich, Krems; Galerie CRONE, Wien/Berlin; Galerie Andreas Huber, Wien; die Solyanka Gallery, Moskau; das REDCAT CalArts Theater, Los Angeles; das MoMA PS1, New York; Artists Space, New York; das Museum of Modern Art, New York; das mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien; die Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig, und die Secession, Wien. Im Jahr 2024 wird ihr Werk in einer Midcareer-Ausstellung Dancing through Life im OK_Linz inklusive einer Publikation präsentiert. 2013 erhielt sie den Österreichischen Kunstpreis. 2005 veröffentlichte sie gemeinsam mit Stefanie Seibold das Buch Let's Twist Again: Was man nicht denken kann, das soll man tanzen zur lokalen Performancegeschichte Wiens von den 1960er-Jahren bis heute. Sie war Mitglied des Forschungsprojekts Troubling Research: Performing Knowledge in the Arts (2009–2011) und publizierte ihr eigenes Buch Perform Perform Perform (2011). 2014 erschien die Publikation Performing the Sentence: Research and Teaching in Performative Fine Arts, herausgegeben mit Felicitas Thun-Hohenstein. Sabeth Buchmann (Berlin/Wien) lehrt seit 2004 Kunstgeschichte der Moderne und Nachmoderne an der Akademie der bildenden Künste Wien. Sie ist Mitherausgeberin von PoLyPen, eine Buchreihe zu Kunstkritik und politischer Theorie (b_books, Berlin), und Beiratsmitglied von Texte zur Kunst, der European Kunsthalle sowie des documenta Instituts und publiziert regelmäßig in Kunstzeitschriften, Sammelbänden und Ausstellungskatalogen. 2008 erhielt sie den österreichischen Art Critics Award. Zuletzt erschienen: Kunst als Infrastruktur (2023) sowie die von ihr mitherausgegebenen Bände Broken Relations: Infrastructure, Aesthetics, and Critique (2022) und Putting Rehearsals to the Test: Practices of Rehearsal in Fine Arts, Film. Theater, Theory, and Politics (2016). Das Dorotheum ist exklusiver Sponsor des Secession Podcasts. Jingle: Hui Ye mit einem Ausschnitt aus Combat of dreams für Streichquartett und Zuspielung (2016, Christine Lavant Quartett) von Alexander J. Eberhard. Schnittregie: Carola Dertnig & Sabeth Buchmann Schnitt: Paul Macheck Programmiert vom Vorstand der Secession Produziert von Christian Lübbert, Bettina Spörr
Secession Podcast: Members ist eine Gesprächsreihe mit Mitgliedern der Secession. Diese Folge ist ein Gespräch zwischen dem Künstler Werner Würtinger und der Künstlerin Claudia Märzendorfer. Das Gespräch wurde während mehrerer Treffen im Jänner und Februar 2024 im Atelier von Werner Würtinger in den Praterateliers aufgezeichnet. Werner Würtinger (geb. 1941 in Hallein) ist ein Bildhauer, der in Wien lebt und arbeitet. Sein Studium der Bildhauerei schloss er an der Akademie der bildenden Künste Wien ab. In seiner darauffolgenden beinahe 30-jährigen Tätigkeit als Lehrender ebendort war er eine prägende und wichtige Integrationsfigur für mehrere Generationen von Künstler*innen und von 2001 bis 2002 Vizerektor der Akademie. Von 1995 bis 1999 war er Präsident der Wiener Secession; 2021 wurde er von dieser zum Ehrenmitglied ernannt. Er ist Herausgeber etlicher Publikationen. 2012 erhielt unter anderem das Buch Arkadien und angenehme Feinde. Die Bildhauerateliers im Prater von Revolver Publishing, Berlin (2011), das Prädikat „schönste Bücher“ Österreichs. Claudia Märzendorfer (geb. 1969 in Wien) ist bildende Künstlerin. Ihr Studium der Bildhauerei schloss sie an der Akademie der bildenden Künste Wien ab. In ihren Arbeiten zerlegt sie Situationen und konstruierte Bedingungen und setzt diese zumindest gedanklich neu zusammen. Sie versteht die Welt als (ihr) Material. Die daraus resultierenden Bilder sind gründlich recherchiert und behalten sich dennoch einen Pop-Effekt vor, der zum unmittelbaren Verständnis führt. Zwei zentrale Aspekte ihres Werks sind Zeit und Musik, welche die Künstlerin als die einzigen neutralen Währungen betrachtet. Das Dorotheum ist exklusiver Sponsor des Secession Podcasts. Jingle: Hui Ye mit einem Ausschnitt aus Combat of dreams für Streichquartett und Zuspielung (2016, Christine Lavant Quartett) von Alexander J. Eberhard. Schnittregie: Claudia Märzendorfer Schnitt: Claudia Märzendorfer, Paul Macheck Programmiert vom Vorstand der Secession Produziert von Christian Lübbert
2016 erhielten die „Signums“ den Nordmetall-Ensemblepreis der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. In diesem Jahr bringen sie im Rahmen ihrer umfangreichen Residenz das Saxophon in all seinen Facetten zum Klingen. Lange haben sie an der Programmierung der 23 Konzerte gefeilt: Kammermusik, Auftritte mit großem Orchester, das alles in eigens kuratierten Programmen. Das Signum Saxophon Quartet ist außergewöhnlich, weil die Künstler auch musikalische Grenzgänger sind, mit Hingabe klassisches Streichquartett und zugleich zeitgenössische Rockklassik spielen. Über die Residenz des Signum Saxophon Quartets bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern in diesem Sommer und über das neue Album „Chamäleon“ spricht Beate Scheibe in „NDR Kultur à la carte“ mit Blaž Kemperle und Alan Lužar.
Fliessend-schwebend beginnt das Streichquartett Nr. 9 von Dmitri Schostakowitsch, kleine Intervalle beherrschen die Szenerie, fast unspektakulär ist die Stimmung, auch die folgenden Pizzicati und Staccati scheinen harmlos. Oder etwa doch nicht? Nach dem berühmten 8. Streichquartett ist da tatsächlich eine lichtere und leichtere Stimmung, dennoch spürt man auch hier wieder die Gefahr, die Angst, das Leiden - wie in allen Werken von Schostakowitsch. Der tänzerische dritte Satz reisst mit, das proportional lange Finale zeigt dann wieder die ganze Palette des Komponisten: Raue, attackierte Schübe, erhitze Rhythmen, gefährlich dräuende Tremoli und ein rasender Schluss. Unzählige Aufnahmen gibt's von diesem Werk. Wer holt musikalische am meisten raus? Darüber diskutiert Annelis Berger mit der Geigerin und Komponistin Helena Winkelmann und mit dem Bratschisten Markus Fleck.
Im Auftrag eines Domherrn aus Cádiz komponierte Joseph Haydn 1786 ein Orchesterwerk für den Karfreitag. Die ergreifende Passionsmusik gibt als Streichquartett und als Oratorium. Der Komponist hielt das meditative Werk aus sieben langsamen Sonatensätzen für eines seiner besten. Von Christoph Vratz.
Mit seinen dem frühen Jazz verwandten Rhythmen zählt Anton Dvoráks Streichquartett op. 96. zu den Schlüsselwerken, die der tschechische Komponist zwischen 1892 und 1894 in Amerika schrieb. Sein jüngster Sohn Otakar, der nach dem Tod des Vaters das Museum des Dvorák-Hauses in Vysoka leitete, erinnerte sich als 72-jähriger 1957 in einem Gespräch mit Radio Prag an die amerikanischen Jahre. BR-KLASSIK stellt in seinem Beitrag das "Amerikanische Quartett" vor und lässt dafür auch Dvoráks Sohn mit Auszügen aus eben jenem Gespräch zu Wort kommen.
Man hat Luigi Nono damals, 1980, vorgeworfen, er ziehe sich mit diesem Werk vom Politischen zurück, schon nur der klassischen Besetzung wegen. Aber auch, weil das Streichquartett nicht zur Revolution, sondern zur Reflexion auffordert. Es verlässt den Bereich des Leisen selten, besteht aus einem Netz von Klanginseln, die aus der Stille auftauchen. Eine Hörschule - der Komponist selbst meinte dazu: «Das Ohr aufwecken, die Augen, das menschliche Denken, die Intelligenz, die Exteriorisierung eines Maximums von Interiorisierung. Das ist heute das Entscheidende.». Gäste von Annelis Berger sind der Musikjournalist Thomas Meyer und der Komponist Clemens Gadenstätter. Vor 100 Jahren, am 29. Januar 1924, wurde Luigi Nono, einer der wichtigsten Komponisten des 20. Jahrhunderts, in Venedig geboren. Aus diesem Anlass wird diese Sendung noch einmal ausgestrahlt. Erstausstrahlung: 06.05.2019
Letztes Jahr um diese Zeit feierte ein neues Musikfestival Premiere im Theater Regensburg: "Sparks & Visions". BR-Klassik sendete eine Woche später vier Stunden aus dem Programm. Von diesem Freitag bis Sonntag findet nun die zweite Ausgabe statt - mit acht Konzerten an den drei Tagen. Ein ganz weites Klangspektrum wird es da geben - vom Solo einer Vokalistin bis hin zu einer lang angelegten Jazz-Kammermusik-Komposition mit einem Jazz-Duo, das mit einem Streichquartett zusammentrifft. Was bei diesem Festival sonst alles zu erwarten ist, berichtet Roland Spiegel aus der Jazzredaktion.
Fanny Hensel, genial begabte Musikerin, ehemaliges Wunderkind wie ihr Bruder Felix Mendelssohn, ist Anfang 30, als sie erstmals auf den Gedanken kommt, Werke von sich zu veröffentlichen.
"Der Tod und das Mädchen" mit dieser Allegorie befasste sich Franz Schubert erst in einem Klavierlied, dann, im Frühjahr 1824, in seinem d-Moll-Streichquartett. Es ist kein bestimmtes Mädchen gemeint, sondern der Mensch in seiner Vergänglichkeit. BR-KLASSIK hat mit der Bratschistin Monika Henschel über das Werk gesprochen.
Ein Hörstück für Sprechstimme und Streichquartett in acht Sätzen, mit den Titeln Erster Unfall, Zweiter Unfall, Fluchtversuch, Dritter Unfall, Vierter Unfall, Fünfter Unfall, Sechster Unfall, Benzin. In den späten 1930er Jahren ist die Künstlerin Hannah Höch mit ihrem damaligen Ehemann Kurt Heinz Matthies, der als Vertreter vor allem Maschinenbau- und Rüstungsunternehmen aufsucht, oft monatelang im Auto unterwegs. // Mit Judith Adlhoch, Katharina Franck, Pelaar Quartett: Joe Rappaport (1. Violine), Luciana Beleaeva (2. Violine), Gunter Pretzel (Viola), Graham Waterhouse (Violoncello) / Komposition und Regie: Helga Pogatschar / BR 2014 / Bild: Detail aus Ölgemälde "Symbolische Landschaft III" von 1930, Hannah Höch
Das klassische Streichquartett wird immer wieder als "Ehe zu viert" bezeichnet. Das ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber mögen muss man sich schon, wenn man ständig gemeinsam übt, auf Tournee geht - und sich im Konzert blind aufeinander verlassen muss. Beim jungen Leonkoro Quartett aus Berlin sind zwei Brüder dabei - ob das den Zusammenhalt stärkt?
Eine Hymne fürs Stadion hat nicht jeder Komponist zu bieten. Joseph Haydn schon: Nach dem Vorbild von "God save the King"schrieb er 1796 ein Geburtstagsständchen für den österreichischen Kaiser - das heutige Deutschlandlied. Am schönsten klingt die Melodie aber immer noch in Haydns bewegendem Streichquartett Op. 76,3. Von Michael Lohse.
Mit ihrem gemeinsamen Buchprojekt „Fragmente“ haben sich die Künstlerin Deborah Sengl und der Komponist Matthias Jakisic die Entstaubung des Streichquartetts für das 21. Jahrhundert vorgenommen. Wie das Projekt zustande kam und was man sich darunter vorstellen kann, verrät die vor allem für ihre Mischwesen aus Mensch und Tier bzw. Tier und Tier bekannte Künstlerin in dieser Folge von „Ausgesprochen Kunst“. Außerdem spricht Deborah Sengl mit Alexander Giese über ihren Werdegang als Tochter eines Künstlerpaares und ihre aktuelle Arbeit für das Forum Alpbach, die sich mit dem Thema Flucht beschäftigt. Die Buchpräsentation findet am Dienstag, den 5. September 2023 in der Akademiestraße 1, 1010 Wien statt, wo die Bilder von Deborah Sengl auch bis 15. September ausgestellt sind. Kontakt: redaktion@gieseundschweiger.at; Website: https://www.gieseundschweiger.at/ ; Redaktion: Lara Bandion, Fabienne Pohl; Musik: Matthias Jakisic; Sprecherin: Sarah Scherer; Grafische Gestaltung: Studio Riebenbauer
Haydns Es-Dur Streichquartett von 1781 heißt im englischen Sprachraum „The Joke“, der Witz. Warum? Das erklärt sich erst nach gut einer Viertelstunde.
Interpreten: Cuarteto Casals Label: harmonia mundi EAN: 3149020946749 Seit Jahrhunderten beschäftigt „Die Kunst der Fuge“ von Johann Sebastian Bach die Musikwissenschaft. Abfolge der Sätze und Instrumentierung sind dabei nur zwei der nach wie vor diskutierten Punkte. Mozart, Beethoven, Busoni, Krenek und viele andere haben Ausschnitte daraus für eigene Werke verwendet und nun gibt es eine neue Aufnahme in der Version mit Streichquartett, die das Cuarteto Casals vorgelegt hat. Wenn mit Streichquartett, dann genau so, findet Michael Gmasz. Weder im Bach'schen Autograph, noch im Erstdruck finden sich Angaben zur Originalbesetzung der „Kunst der Fuge. Auch wenn sich die Wissenschaft mittlerweile fast einig ist, dass die 14 Fugen und vier Kanons wohl für Tasteninstrument verfasst wurden, bleibt doch aufgrund der Notation in Partiturform eine Möglichkeit, dass die Originalbesetzung anders gedacht war. Eine frühe Form des Streichquartetts könnte man sich dabei durchaus vorstellen und so haben sich in den vergangenen Jahrzehnten auch immer wieder namhafte Quartettformationen mit dieser „Geburt des aberwitzigen Altertums“ (Marpurg im Vorwort des Erstdrucks) beschäftigt. Auf beeindruckende Weise hier das spanische Cuarteto Casals. Ganz im Goethe'schen Sinn sehen die vier Musikerinnen und Musiker dieses Werk als „geistvolle Unterhaltung von vier Leuten“, bei der alle gleichberechtigt agieren. Und trotzdem ist es natürlich kein gefühlloses reines Abspielen von Tönen. Es ist ein Hervortreten und Zurücknehmen, dynamische Steigerungen und ein Zurückkehren zum pianissimo. Das Fugenthema ist immer irgendwo präsent, ohne mit dem Vorschlaghammer präsentiert zu werden. Der Einsatz von Vibrato ist äußerst dezent bzw. fast nicht vorhanden, was eine absolute Reinheit in der Intonation bedingt, die hier vollauf gegeben ist. Klang wird somit vorwiegend über die Geschwindigkeit des Bogenstrichs erzeugt. Absolut hohe Kunst des Streichquartettspiels! Ist man der Kunst der Fuge bisher eher skeptisch gegenübergestanden, kann man es spätestens nach dem Anhören dieser Aufnahme fast nur mit Alban Berg halten, der seiner Frau Helene nach einer Aufführung 1928 in Zürich geschrieben hat: „Gestern Kunst der Fuge gehört. Herrlich!! Ein Werk, das bisher für Mathematik gehalten wurde. Tiefste Musik!“ (mg)
Beethoven war bereits so gut wie völlig taub und mal wieder unglücklich verliebt, als er sein Streichquartett f-Moll op. 95 schrieb. Der Beiname des Quartetts "Quartetto serioso" deutet an: Dieses Stück ist eine bitter ernste Angelegenheit. Warum das so ist, darüber hat sich Sylvia Schreiber mit Rainer Schmidt, dem Zweiten Geiger des Hagen-Quartetts, unterhalten.
Sie ist das wichtigste und häufigste Thema im alltäglichen Leben, wie auch in Literatur und Musik: die Liebe. Mit über 60 Jahren lernt Leoš Janácek die fast 40 Jahre jüngere Kamila Stösslová kennen. Im 2. Streichquartett mit dem Titel "Intime Briefe" sind die Gefühle für die junge Frau allgegenwärtig.
Es läuft nicht immer alles rund im Leben, sei es auf privater oder beruflicher Ebene. Das wusste auch Edvard Grieg, wie ein Blick in die Entstehungsgeschichte seines Streichquartetts in g-Moll op. 27 zeigt.