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Ein Standpunkt von Felix Feistel.Dieser Sommer war geprägt von einer gewaltige Panikmache in Bezug auf den globalen Klimawandel. Schon seit Monaten wird vor der kommenden Hitze gewarnt, werden Bürger mit Verhaltenstipps bevormundet. Antonio Guterres, der Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN) erklärte Ende Juli (1) gar, dass der Juli der heißeste Monat gewesen sei, den die Menschheit je erlebt habe. Er fügte hinzu, dass das Zeitalter der globalen Erwärmung ende, und das Zeitalter des „globalen Kochens“ (global boiling) begonnen habe. Schon seit geraumer Weile wird politisch und medial der Klimawandel als nächste große Bedrohung an die Wand gemalt, die nur durch schnelles und extremes Handeln beseitigt werden könne, bevor wir alle den Hitzetod (2) sterben.Klimawandel wiederum ist ein Ergebnis der menschlichen Kohlendioxidemissionen (CO2), die aufgrund der Industrialisierung in immer größeren Mengen in die Atmosphäre entlassen werden. Diese, so die Erklärung, wirken als Treibhausgas, welche die Sonnenstrahlen, die normalerweise von der Erde in das Universum reflektiert würden, innerhalb der Erdatmosphäre festhalten, was für eine Erwärmung sorgt. Dies führt zum Abschmelzen von Gletschern und dem Polareis, dem Abtauen der Permafrostböden, und vielen anderen Erscheinungen, die als „Kipppunkte“ beschrieben werden, bei deren Erreichen eine Umkehr des Klimawandels unmöglich sein, und sich der Effekt sogar noch verschlimmern wird.All das verkündet seit Jahren der International Panel on Climate Change (IPCC), der auch Weltklimarat genannt wird, in immer dringlicherem Ton. Die Erwärmung müsse, so haben es die Staaten dieser Welt auch 2015 in Paris beschlossen, auf 1,5 Grad Celsius bis zum Ende dieses Jahrhunderts begrenzt werden, um das Schlimmste zu verhindern. Dafür müssen bis 2030 intensive Maßnahmen ergriffen werden. Alle Kohlenstoffdioxidemissionen müssen heruntergefahren werden, was bedeutet, die Energiegewinnung vollständig auf sogenannte „erneuerbare“ Energien umzustellen. Hinzu kommen verschiedene Ideen des Geoengineerings (3), also des gezielten Eingriffes in das Klimasystem, beispielsweise durch Abdunkelung der Atmosphäre(4) durch das Einbringen von Aerosolpartikeln(5), um die Sonneneinstrahlung zu verringern. Das birgt große Risiken. So sind sogenannte „erneuerbare“ Energien alles andere als erneuerbar. Stattdessen verursachen sie massive Umweltzerstörung(6) und werden damit nur noch mehr zur Zerstörung der Natur beitragen. Dasselbe gilt für das Geoengineering. Die Folgen solcher Eingriffe für die gesamte Menschheit sind überhaupt nicht zu ermessen. Daher sollte, bevor solche Maßnahmen ergriffen werden, überhaupt erst einmal sichergestellt werden, dass die zugrundeliegende Annahme, dass sich die Erde aufgrund der menschlichem Emissionen erwärme, überhaupt zutrifft...... hier weiterlesen: https://apolut.net/heiss-oder-eiszeit-von-felix-feistel+++Bildquelle: Riccardo Mayer / shutterstock+++Apolut ist auch als kostenlose App für Android- und iOS-Geräte verfügbar! Über unsere Homepage kommen Sie zu den Stores von Apple und Huawei. Hier der Link: https://apolut.net/app/Die apolut-App steht auch zum Download (als sogenannte Standalone- oder APK-App) auf unserer Homepage zur Verfügung. Mit diesem Link können Sie die App auf Ihr Smartphone herunterladen: https://apolut.net/apolut_app.apk+++Abonnieren Sie jetzt den apolut-Newsletter: https://apolut.net/newsletter/ Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Seit Anfang April moderiert Jade in einem privaten Westschweizer Fernsehen das Wetter. Sympathisch und fehlerfrei. Drei Wochen lang realisierte niemand, dass Jade kein Mensch ist, sondern auf künstlicher Intelligenz (KI) basiert. Fotos, Musik, Artikel – KI macht's. Führt das zu Vertrauensverlust? ChatGPT macht KI sichtbar Das Programm ChatGPT, lanciert vor einem halben Jahr, hat rasend schnell viele User und Userinnen gefunden. Man formuliert eine Frage, neuerdings auch auf Mundart, und erhält sehr schnell eine Antwort, die so klingt, als käme sie von einem Menschen. Doch lange nicht alle Informationen stimmen. Das Interagieren mit einer Maschine, die aus Antworten lernt, macht künstliche Intelligenz für viele sichtbar. Und wirft Fragen auf. Falsche Entscheidungen Was, wenn die Medizin statt auf Erfahrung, auf ein Programm setzt, das mittels KI eine Risikoanalyse eines Eingriffes durchrechnet aufgrund gesammelter Patientendaten, die von jungen Männern stammen, der Eingriff aber bei einer älteren Frau durchgeführt werden soll? Was wenn, wie in den USA passiert, aufgrund von Gesichtserkennungs-Programmen schwarze unbescholtene Bürger verhaftet werden, weil das KI generierte Programm schwarze Gesichter schlecht lesen kann? Wer schaut der künstlichen Intelligenz auf die Finger? Es braucht ein KI-Gesetz, sagt die EU und tüftelt seit Jahren an einem komplexen Regelwerk herum. Es braucht eine KI-Konvention, sagt der Europarat und erarbeitet, unter Schweizer Vorsitz, globale Grundprinzipien für den Umgang mit künstlicher Intelligenz. Auch in der Schweiz ist die Diskussion um die Regulierung von künstlicher Intelligenz auf politischer Ebene angekommen. Reichen unsere Gesetze oder braucht es neue? Und: Ist KI eine Gefahr oder eine Chance? Darüber diskutieren Gäste mit der Hörerschaft. Gäste * Judith Bellaiche, Geschäftsführerin SWICO, Wirtschaftsverband für die Digitale Schweiz, Juristin, GLP Nationalrätin Zürich:«Es braucht Transparenz. Aber die Forderung nach Verboten zeugt von Überforderung». * Samuel Bendahan, Ökonomiedozent, Uni Lausanne, SP Nationalrat, Waadt: «Es braucht Transparenz und eine gesetzliche Regulierung. Auch werden wir um Verbote nicht drumherum kommen». * Guido Berger, Leiter SRF-Digitalredaktion
In diesem Podcast spreche ich mit Andrea Mohr. Andrea ist Fachheilpraktikerin für Frauengesundheit, Mentorin und Dozentin. Für Isabel Morelli's Buch „Bye Bye Pille“ hat sie das Vorwort geschrieben. Ich wollte schon lange über das Thema „Pille“ und auch vor allem über das Absetzen der Pille sprechen und freue mich riesig, dass ich Andrea kennenlernen durfte, um dieses Thema mit ihr zu beleuchten. Auch wenn wir als Pharmazeuten lernen wie orale Ovulationshemmer wirken, so war mir das Ausmaß des Eingriffes der Pille in den weiblichen Organismus lange gar nicht so klar. Und damit Frauen aufgrund eines gutes Wissens bewusst entscheiden können wie sie verhüten möchten, sprechen Andrea und ich über das Thema Pille. So erfährst du in dieser Folge ✨welche Pillenarten es gibt und wie die Pille wirkt ✨welche unerwünschten Wirkungen unter der Pille auftreten können ✨was der Darm mit der Pille zu tun ✨weshalb die Schilddrüse durch die Pilleneinnahme beeinflusst wird ✨was die Ursachen für Stimmungsschwankungen unter der Pille sein können ✨dass das Absetzen der Pille ein Weg sein kann und weshalb das so ist ✨was beim Absetzen der Pille beachtet werden sollte und weshalb es manchmal sinnvoll sein kann die Pille noch eine kurze Weile Weiterzunehmen ✨wie Menschen wie Andrea Frauen helfen gut durch die Zeit der Entwöhnung bis zur Eigenregulierung des Organismus zu kommen ✨weshalb es so wichtig für Frauen ist mit dem Zyklus zu leben und wovon der Zyklus abhängt ✨was es für nichthormonelle Verhütungsmethoden gibt Andrea hat ein Buch für Frauen und Mädchen empfohlen,: „Roter Mond: Von der Kraft des weiblichen Zyklus“ von Miranda Gray Wenn du Fragen zu dem Thema hast, dann sprich bitte Andrea oder mich an. Ich leite ihr die Fragen dann weiter. Es ist uns wichtig, dass es den Frauen in allen Lebensphasen - und eben auch rund um das Thema Pille - gut geht. Andrea hat eine wundervolle und sehr informative Homepage. Du findest sie unter: https://praxis-frauengesundheit.de/ Unseren Podcast kannst Du hören unter https://open.spotify.com/show/1myX97M44M6dhLxYTIiHRl?si=wq4TeVKLS22bFeMw8IVw2Q Oder bei YouTube anschauen (wir haben aufgrund von einer Instabilität im Internet die Kameras ausgelassen, so dass Du nur ein Standbild von uns siehst. https://www.youtube.com/channel/UCzFAZOIBTpQbuax24IQRkQw Mich findest Du unter: https://www.mindfulwellhealing.de Wir hoffen, dass Dir der Podcast gefällt und freuen uns, wenn Du uns Kommentare oder auch positive Bewertungen hinterläßt. Danke
Eine weitere Wunschgesprächspartnerin ist bei uns gelandet. Aus der Hauptstadt eingeflogen, berichtet Nadine heute über Ihre Reise von der Diagnose bis zur operativen Behandlung des Lipödems. Sie gibt Frauen wertvolle Tipps und spricht auch über die Gefahren des operativen Eingriffes. Weiterhin besprechen wir Ihren Weg vom Schauspiel zur Marketingkommunikation. Haben wir über Berlin Tag und Nacht gesprochen oder nicht? Keine Sorge es wird nicht nur bierernst. Mehr über Nadine findet Ihr hier: https://www.instagram.com/miladyscara/ Hier schreibt sie über Ihre Erfahrungen: https://nalu2016.wordpress.com
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 19/19
Intraoperative Blutverluste können durch intravasale Flüssigkeitszufuhr kompensiert werden, wobei sowohl die Art der Infusion als auch die Menge von entscheidender Bedeutung für eine stabile Hämodynamik sind und somit das Outcome großer abdomineller Eingriffe maßgeblich beeinflussen. Des Weiteren können Katecholamine zur Aufrechterhaltung einer suffizienten Blutversorgung beitragen. Nach der ersten Anwendung weckten Katecholamine große Hoffnungen das Outcome nach Operationen deutlich zu verbessern. Bald zeigten sich jedoch insbesondere bei hohen Dosierungen Nebenwirkungen (z.B. Reduktion der Organperfusion), was zu einem Umdenken führte. „In doubt give volume“ war ein weit verbreitetes Motto, das diesem Umdenken Ausdruck verlieh. Allerdings zeigte sich in Studien der letzten Dekade, dass eine ausgeprägt positive perioperative Flüssigkeitsbilanz zu einer erhöhten Komplikationsrate (z.B. Anastomoseninsuffizienz) und Letalität führen kann. Die Balance zwischen beiden Alternativen – Volumen und/oder Katecholamine - optimal zu gestalten, ist daher maßgeblich für das Outcome des Patienten. Schon 1942 wurde Humanalbumin erfolgreich als Volumenersatzmittel zur Versorgung von Brand- und Schwerstverletzten eingesetzt. Es folgten künstliche Kolloide wie Dextrane, Gelatine und die modernen HES-Lösungen, welche das teure Albumin aus der perioperativen Volumentherapie verdrängten. Aktuell geht die Tendenz der kolloidbasierten intraopertiven Volumentherapie mit HES - vor allem auf Grund der oben beschriebenen negativen Auswirkungen auf die Nierenfunktion bei Sepsis-Patienten [13, 52, 53] - wieder hin zur Gabe von Kristalloiden. Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion erhalten nun perioperativ wieder vermehrt Humanalbumin. Kolloidale Lösungen besitzen den Vorteil, dass sie Makromoleküle enthalten, welche die Verweildauer im intravasalen Kompartiment verlängern, da sie die unspezifische wasserbindende Funktion des Albuminmoleküls imitieren oder Albumin beinhalten. Bei einer Infusion von isoonkotischen Kolloiden beträgt der Volumeneffekt fast 100% nach gleich hohem Blutverlust oder perioperativer normovolämer Hämodilution (ANH). Im Vergleich dazu ist das Hauptmerkmal kristalloider Infusionslösungen das Fehlen von Makromolekülen. Sie enthalten entweder Elektrolyte oder Zucker. Aufgrund ihrer fehlenden onkotischen Komponente diffundieren kristalloide Lösungen rasch in den Extravasalraum und haben so eine sehr kurze intravaskuläre Verweildauer, weshalb der Volumeneffekt nach 30 Minuten bis 1 Stunde nur noch 20% beträgt [3, 69]. Aufgrund dieser sehr eingeschränkten intravasalen Verweildauer muss bei Blutverlusten fünfmal mehr Kristalloid als Kolloid über mehrere großlumige Zugänge infundiert werden, um eine ähnliche Hämodynamik in vergleichbarer Zeit zu erreichen. Dies kann eine große Belastung für den Körper darstellen. Bisher liegen überwiegend Studien über die Sicherheit der Volumentherapie mit HES oder Albumin aus der Intensivmedizin vor. Kontrollierte Studien zum Vergleich Humanalbumin mit modernem HES unter Anwendung von erweitertem invasivem Monitoring bei großen Operationen wie der radikalen Zystektomie mit relevantem Blutverlust gibt es jedoch wenige. Dies wurde nun im Rahmen dieser Arbeit vor allem unter Betrachtung der Hämodynamik differenziert untersucht. Des Weiteren sollte der Frage nachgegangen werden, ob eine mögliche hypotensive Wirkung von Albumin z.B. durch die Aktivierung von Faktoren des Komplementsystems (Hagemann-Faktor-Fragmente als Präkallikreinaktivator) [51] dargestellt werden kann. Ferner, ob durch Infusion von 5%-igem Albumin eine Veränderung der Ca2+-Konzentration sowie eine dadurch vermittelte negativ inotrope Wirkung festzustellen ist [61, 62, 63, 64]. Im vorliegenden Teil der Studie wurde somit nach Genehmigung des Studienprotokolls durch die Ethikkommission und das Paul-Ehrlich-Institut an 45 urologischen PatientInnen, welche sich einer Zystektomie mit anschließender Neoblase oder Ileum-Conduit unterzogen, die Wirkung der zwei Testsubstanzen: Humanalbumin® (Humanalbumin 5%) der Firma CSL Behring im Vergleich zu Volulyteâ 6% (aus Wachsmaisstärke) der Firma Fresenius (Hydroxyethylstärke 130/0,4) in einer monozentrischen, kontrolliert randomisierten, unverblindeten Studie untersucht. Folgende hämodynamisch relevanten Parameter wurden zu vier festgelegten Zeitpunkten gemessen (bei Narkoseeinleitung, 1h nach Schnitt, 2h nach Schnitt sowie am Operationsende vor Hautnaht): HF, RR systolisch, RR diastolisch, MAD über einen arteriellen Zugang, ZVD über einen ZVK, sowie CO, CI, SV, SVV, SVR und SVRI über den Vigileo®-Monitor und FloTrac®-Sensor. Außerdem wurde die Einfuhr (Kristalloide, Kolloide, EK und FFP) und die Ausfuhr wie Blut im Sauger (abzüglich der Spülflüssigkeit) notiert. Zusätzlich wurde der Blutverlust mit einer Hämoglobin-Dilutionsmethode berechnet. Die Urinbilanz wurde von einem erfahrenen Anästhesisten geschätzt und die Katecholamingabe (Noradrenalin, Adrenalin, Dobutamin und Vasopressin) dokumentiert. Zudem wurde die Kalziumkonzentration (freies, ionisiertes Ca2+) bestimmt und der Hämoglobin-Wert über eine Blutgasanalyse ausgewertet. Über einen festgelegten Transfusionsalgorithmus und Monitoring der Transfusionstrigger wie Tachykardie, Hypotension, EKG-Ischämie und Laktatazidose wurde die Menge der zu verabreichenden Kolloide, Kristalloide, Katecholamine, EK und FFP für beide Gruppen einheitlich gesteuert. Die von uns durchgeführte Untersuchung zeigt, dass sich die Hämodynamik in beiden Patientengruppen über die Dauer der Operation in vergleichbarer Weise entwickelte. Der MAD sank in beiden Kollektiven leicht, jedoch nicht signifikant über den Beobachtungszeitraum. Die vorbeschriebene hypotensive Wirkung von Humanalbumin konnte in dieser Studie daher nicht bestätigt werden. Auch der Ca2+-Spiegel verhielt sich in der HES-Gruppe ähnlich dem der Albumin Patienten und blieb nahezu konstant, stieg sogar minimal über die Dauer der Operation an. Dies ließ sich beispielhaft bei Patient Nr. 4 der Albumin-Gruppe beobachten, welcher mit einer Hypokalziämie von 0,72 mmol/l in die Operation startete (Normwert: 1,15 – 1,32 mmol/l). Dieser Patient erhielt über die Dauer des Eingriffes 1250 ml Humanalbumin (Median: 1750 ml), die Ca2+-Konzentration stieg jedoch bis t = 4 auf 0,82 mmol/l an. Die in der Literatur schon vorbeschriebenen Fälle von Hypokalziämie nach Infusion von Humanalbumin konnten somit in unserer Untersuchung nicht reproduziert werden. Daher war auch die mit einer Hypokalziämie einhergehende negative inotropische Wirkung in unserer Studie weder im HES- noch im Albumin-Kollektiv zu beobachten. Im Gegenteil konnte in beiden Gruppen sogar eine Steigerung des Herzzeitvolumens in Form einer signifikanten Erhöhung von CO (HES-Gruppe: Δ 0,9 l/min; Albumin-Gruppe: Δ 1,1 l/min) und CI (beide Gruppen: Δ 0,4 l/min/m2) über die Dauer des Eingriffes gemessen werden. Da sich die Vorlast in Form des ZVD in beiden Gruppen über die Zeit der Operation konstant hielt, die Nachlast in Form von SVR (HES-Gruppe: Δ 306 dyn-sec•cm-5, Albumin-Gruppe: Δ 270 dyn-sec•cm-5) und SVRI (HES-Gruppe: Δ 495dyn-sec/-5/m2; Albumin-Gruppe: Δ 543 dyn-sec/-5/m2) in beiden Kollektiven sogar signifikant gefallen war und sich das Schlagvolumen nahezu konstant hielt, bleibt als Ursache für das trotz allem steigende Herzzeitvolumen die signifikante Zunahme der Herzfrequenz in beiden Gruppen zu nennen (Δ 17/min). Die Schlagvolumenvariation (SVV) als Stellgröße für den Volumenbedarf hat sich am Ende der Operation in beiden Gruppen nicht signifikant von den Ausgangswerten zu Beginn unterschieden. Dies spricht dafür, dass Blutverluste über den zu Grunde liegenden Transfusionsalgorithmus adäquat ausgeglichen wurden und die SVV als Indikator zur Volumensubstitution hilfreich sein kann. Die vorbeschriebene erhöhte Blutungsneigung nach HES-Infusion konnten wir in unserer Studie nicht bestätigen. Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied hinsichtlich des geschätzten Blutverlustes (Albumin: im Median 1100 ml; HES: 1250 ml) sowie des Bedarfs an EK und FFP zwischen den Gruppen. Auffällig war jedoch, dass der nach der Hämoglobin-Dilutionsmethode berechnete Blutverlust höher lag als der geschätzte (mittlere Differenz zwischen errechnetem und geschätztem Blutverlust im Median in der Albumin-Gruppe: 181 ml; HES-Gruppe: 340 ml). Die Menge der infundierten Kolloide und Kristalloide unterschied sich zwischen den Gruppen an zwei Zeitpunkten signifikant: Zwei Stunden nach Schnitt ist im HES-Kollektiv signifikant mehr Kolloid verabreicht worden. Zum Operationsende hin benötigte die Albumin-Gruppe eine signifikant größere Menge an Kristalloiden um die Hämodynamik aufrecht zu erhalten. Insgesamt sind bei Beendigung der Operation in der Albumin-Gruppe im Median 1750 ml Humanalbumin und 1800 ml Kristalloide verbreicht worden. Die Patienten der HES-Gruppe benötigten im selben Zeitraum 1990 ml HES und 1500 ml Kristalloide. Dies könnte zum einen daran liegen, dass unsere Studie unverblindet durchgeführt wurde und HES in unserer Klinik lange als Standard-Volumenersatzmittel etabliert war und von den Anästhesisten das teurere Albumin grundsätzlich etwas zurückhaltender eingesetzt wurde. Zum anderen muss aber auch die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass geringere Mengen Humanalbumin nötig sind, um dieselbe hämodynamische Stabilität zu erreichen. Hinsichtlich des Katecholaminverbrauches zeigten sich zu keiner Zeit signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen. Der Bedarf an Noradrenalin war in beiden Kollektiven über die Dauer der Operation gestiegen. In der Albumin-Gruppe signifikant im Vergleich zum Ausgangswert. Zudem benötigten zwei Patienten aus dieser Gruppe zusätzliche Katecholamine wie Dobutamin und Epinephrin trotz vergleichbarer ASA-Ausgangssituation aller Patienten. Abschließend lässt sich sagen, dass die Auswirkungen von HES und Albumin auf die Hämodynamik in unserer Untersuchung nahezu identisch waren. Durch das monozentrische Studiendesign mit relativ kleiner Fallzahl kann eine endgültige Aussage, ob HES und Albumin als intraoperative Volumenersatzmittel bei kardiopulmonal stabilen Patienten hinsichtlich ihres Einflusses auf die Hämodynamik als definitiv gleichwertig anzusehen sind, noch nicht getroffen werden. Inwieweit das Vigileo®-System die beste Wahl für die Zwecke unserer Untersuchung war, konnte anhand der aktuellen Studienlage noch nicht abschließend geklärt werden. Über die Dauer unserer Studie konnte diese Methode jedoch zuverlässig zur Aufrechterhaltung einer stabilen Hämodynamik beitragen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass sie bei kardiopulmonal gesunden Patienten eingesetzt wurde, in deren Fall auf die Invasivität der anderen zur Verfügung stehenden Verfahren, wie z.B. der eines Pulmonaliskatheters, gerne verzichtet wurde.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07
Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Belastung für Schweine bei der Entnahme eines Tracheobronchialabstriches (TBA) mit der Entnahme eines Nasentupfers (NT) und mit dem alleinigen Halten in der Oberkieferschlinge (OK) zu vergleichen. Zur Evaluierung der Stressbelastung dienten Cortisolkonzentrationen aus Serum- und Speichelproben sowie aus dem Blutplasma ermittelte Noradrenalin- und Adrenalinkonzentrationen. Hierfür wurden vier Gruppen, drei Versuchs- und eine Kontrollgruppe (KO), zu je 23 klinisch gesunden Tieren für die Cortisolbestimmungen und zu je 31 klinisch gesunden Tieren für die Katecholaminbestimmungen untersucht. Von in der Oberkieferschlinge fixierten Tieren der TBA und NT Gruppe wurde ein Tracheobronchialabstrich bzw. ein Nasentupfer entnommen. Der Tracheobronchialkatheter wurde ohne vorherige Narkose der Tiere in die Luftröhre eingeführt. Bei den Tieren der OK Gruppe erfolgte eine Fixierung in der Oberkieferschlinge für die Dauer von 60 Sekunden. Im Gegensatz dazu wurden die Tiere der KO Gruppe zum Zeitpunkt des Eingriffes ohne Beunruhigung in der Bucht belassen. Im ersten Teilversuch, welcher der Cortisolbestimmung diente, wurde von jedem Schwein viermal Blut und zum selben Zeitpunkt Speichel gewonnen: 30 min vor dem Eingriff sowie je 30 min, 60 min und 90 min danach. Die Katecholaminkonzentrationen wurden im zweiten Teilversuch aus EDTA-Blutproben, die 15 min vor und unmittelbar nach dem Eingriff entnommen wurden, ermittelt. Die Cortisolkonzentrationen nach Durchführung eines Tracheobronchialabstriches entsprechen denen nach Entnahme eines Nasentupfers. Ein vergleichbarer wenn auch etwas verzögerter Cortisolanstieg wird durch die Fixierung mit der Oberkieferschlinge hervorgerufen. Bezugnehmend auf die Noradrenalin-Ergebnisse der vorliegenden Studie konnte gezeigt werden, dass der kurzfristige Stress durch die Tracheobronchialabstriche vergleichbar mit der Nasentupferentnahme ist und beide eine wesentlich höhere Belastung als die alleinige Fixierung mit der Oberkieferschlinge darstellen. Die insgesamt beobachteten Veränderungen der Adrenalinspiegel sind gering und sprechen gegen starken emotionalen Stress und Angst der Schweine nach den durchgeführten Maßnahmen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 14/19
Die Therapie einer Sigmadivertikulitis im Klinikum Ingolstadt wurde für den Zeitraum der Jahre 2002 bis 2004 retrospektiv untersucht. Dabei wurden 109 Fälle operiert und 159 Fälle konservativ behandelt. Bei den operierten Fällen ließ sich feststellen, dass es im Klinikum Ingolstadt keine höhere Komplikationsrate im Vergleich zu anderen Kliniken gibt. Die kon-servative Behandlung in der Chirurgischen Klinik I (Allgemeinchirurgie) unterschied sich in einigen Punkten von den Methoden in der Medizinischen Klinik II (Gastroenterologie). Bei einer Befragung der Patienten im Jahr 2008 gaben 59% der Operierten an, völlig beschwerde-frei zu sein, ein Rezidiv erlitt kein Patient, 5 von 7 aufgetretenen Narbenhernien mussten operativ versorgt werden. Eine Befragung der Hausärzte der operierten Patienten im Jahr 2010 zeigte, dass bei 6 von 77 verwertbaren Fällen eine Wiedervorstellung wegen einer Sigmadivertikulitis notwendig wurde, 2 mal sogar mit konsekutiver stationärer Behandlung, aber ohne Notwendigkeit eines erneuten Eingriffes.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 08/19
Es ist nur wenig bekannt über die Folgen eines kardiochirurgischen Eingriffs mit extrakorporaler Zirkulation (EKZ) bezüglich der Inzidenz psychiatrischer Erkrankungen, der kognitiven Leistungsfähigkeit sowie der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (HRQOL). Von besonderer Bedeutung hierbei waren die Auswirkungen von kognitiven Dysfunktionen auf die HRQOL bei Patienten nach einer herzchirurgischen Operation. In diese prospektiv angelegte Studie wurden insgesamt 34 herzchirurgische Patienten konsekutiv eingeschlossen, die präoperativ, kurz vor Entlassung und nach einem Jahr durch ein strukturiertes klinisches Interview für DSM-IV und durch neuropsychologische Tests beurteilt wurden. Diese Tests beinhalteten den Syndrom Kurztest (SKT) für die Überprüfung der kognitiven Leistungsfähigkeit, die Montgomery-Åsberg Depression Rating Scale (MADRS) für die Einschätzung der Schwere einer affektiven Störung mit depressiven Merkmalen, den posttraumatic Stress Syndrome 10-Questions Inventory (PTSS-10) für die Quantifizierung einer posttraumatischen Belastungsstörung und den Short-Form 36 (SF-36) zur Bestimmung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Die Delirium Rating Scale (DRS) wurde täglich während des gesamten Intensivaufenthalts angewendet, um bei einem Auftreten eines postoperativen Delirs die Schwere, bestimmen zu können. Präoperativ konnten bei 41,2% der Studienteilnehmer aktuelle psychiatrische Erkrankungen diagnostiziert werden, wovon 20,6% eine affektive Störung mit depressiven Merkmalen aufwiesen. Bei drei Patienten (8,8%) lag, durch Erlebnisse während des Zweiten Weltkrieges, in der Vorgeschichte ein PTSD vor, welche keine floride Symptomatik bei der Basisdatenerhebung zeigte. 23,5% (n= 8) der Patienten hatten in der Vorgeschichte einen Benzodiazepin- bzw. einen Alkoholabusus. Durch den SKT konnten präoperativ vier Patienten (11,8%) identifiziert werden, bei denen grenzwertige kognitive Störungen bestanden. Nach dem kardiochirurgischen Eingriff mit EKZ entwickelten 32,4% (n= 11) ein postoperatives Delir und 38,2% (n= 13) klinisch relevante kognitive Störungen. Wir konnten nachweisen, dass ein postoperatives Delir signifikant mit einem Substanzmissbrauch und mit dem postoperativen Auftreten eines akuten PTSD assoziiert war. 17,6% (n= 6) der Patienten entwickelten im postoperativen Verlauf ein akutes PTSD. Durch das SKID konnten wir bei 50% (n= 17) postoperativ affektive Störungen mit depressiven Merkmalen diagnostizieren, von denen 35,3% (n= 6) Kriterien für eine Majore-Depression erfüllten. Nach einem Jahr wurden von den ursprünglich 34 Patienten (100%) lediglich 30 Patienten (88,2%) nachuntersucht. Zu diesem Messzeitpunkt lag die Prävalenz für psychiatrische Erkrankungen bei 39,6% und erreichte wieder das Ausgangsniveau. Die kognitive Leistungsfähigkeit steigerte sich nach einem Jahr, zeigte jedoch einen signifikanten Unterschied zu den SKT-Werten, die präoperativ erhoben wurden. Bei der Bestimmung des HRQOL durch den SF-36 konnte ein Jahr nach der Operation eine signifikante Verbesserung festgestellt werden. In den Dimensionen körperliche Funktionsfähigkeit (PF), körperliche Rollenfunktion (RP) und emotionale Rollenfunktion (RE) erreichten unsere Studienpatienten nicht das Niveau wie die gesunde alters- und geschlechtsnormierte Kontrollgruppe. Ebenso gab es einen signifikanten Unterschied zu den Patienten, bei denen kognitive Störungen vorlagen. Diese Patientenkohorte hatte signifikant schlechtere HRQOL-Werte in den Dimensionen körperliche Rollenfunktion (PF) und psychisches Wohlbefinden (MH) im Vergleich zu Patienten ohne kognitive Defizite. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass kardiochirurgische Eingriffe mit EKZ die gesundheitsbezogene Lebensqualität der meisten Patienten im Vergleich zur präoperativen Situation verbessern. Jedoch vermindert das Auftreten von langfristigen kognitiven Störungen die gesundheitsbezogene Lebensqualität und stellt somit für eine signifikante Minderheit von kardiochirurgischen Patienten eine bedeutende Komplikation dar.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07
In der vorliegenden Studie wird die vollständig antagonisierbare Injektionsnarkose mit Medetomidin, Midazolam und Fentanyl hinsichtlich ihrer Auswirkung auf die Hämodynamik bei der Maus untersucht und mit der klinisch vielfach eingesetzten Ketamin/Xylazin-Narkose verglichen. Für die Gewährleistung einer ausreichenden Schmerzausschaltung für einen im Hauptversuch durchgeführten invasiven Eingriff, wird in Vorversuchen die Narkosetiefe der MMF-Narkose und drei verschiedener Ketamin/Xylazin-Kombinationen (100 mg/kg K + 5 mg/kg X, 80 mg/kg K + 10 mg/kg X, 100 mg/kg K + 20 mg/kg X) überprüft. Dazu wird eine Laparotomie durchgeführt, verschiedene Körperreflexe und begleitend die Herzfrequenz ermittelt. Auch die Einschlafdauer, die Atemfrequenz, die Aufwachdauer und das Verhalten des Tieres bis zur Erholung werden erfasst. In den Hauptversuchen werden 30 männliche Mäuse mit einem durchschnittlichen Körpergewicht von 27 g im Alter von 6 bis 9 Wochen eingesetzt. Es erfolgt einerseits die Ermittlung der Herz-Kreislauf-Parameter anhand einer echokardiographischen Untersuchung des linken Ventrikels. Andererseits wird eine invasive Tip-Katheter-Messung in der Aorta und im linken Ventrikel durchgeführt. Die Auswertung erfolgt anhand von Kreislauf-Parametern (Herzfrequenz, arterieller Blutdruck) und Funktionsparametern des linken Ventrikels (Druckanstiegs- und –abfallsgeschwindigkeit, linksventrikuläre Verkürzungs-Fraktion). Außerdem werden die Atemfrequenz, die arteriellen Blutgase und der arterielle Säure-Basen-Haushalt erfasst. Alle Mäuse werden vor der Anästhesie präoxygeniert und während der Anästhesie mit Sauerstoff substituiert. Eine ausreichende Analgesie für die Durchführung eines invasiven Eingriffes und eine geforderte Schlafdauer von 60 Minuten ist außer unter der Kombination Ketamin (100 mg/kg) + Xylazin (5 mg/kg) bei allen anderen Narkosekombinationen gegeben. Nach der Injektion der Anästhetika-Kombinationen kommt es zu einer mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Bradykardie. Im weiteren Verlauf steigt unter der MMF-Narkose die Herzfrequenz stark an, wohingegen sie unter der KX-Narkose weniger stark ansteigt bzw. bei Ketamin (100 mg/kg) + Xylazin (20 mg/kg) sogar ein wenig sinkt. Der aortale Blutdruck ist bei MMF geringgradig herabgesetzt. Dagegen erzeugen die Ketamin/Xylazin-Kombinationen einen stabilen, im physiologischen Bereich liegenden Blutdruck. Eine ähnliche Abnahme in der Kontraktilität des linken Ventrikels ist bei den drei Kombinationen festzustellen. Die Anästhesien wirken alle atemdepressiv, am stärksten in der MMF-Gruppe. Hinsichtlich der Beeinflussung der Blutgase und Säure-Basen-Parameter schneiden die KX-Kombinationen besser ab, vor allem die niedriger dosierte K80+X10. Die Untersuchungen zeigen, dass die Kombination Medetomidin/Midazolam/Fentanyl hinsichtlich ihrer Wirkung auf den Herz-Kreislauf-Apparat bei Mäusen der Anästhesie mit Ketamin und Xylazin unterlegen ist. Trotz des großen Vorteils der gezielten vollständigen Antagonisierung liefert die MMF-Anästhesie keine ausreichend stabilen Parameter, um der herkömmlichen KX-Narkose überlegen zu sein und somit eine ausreichend schonende Narkose und Aufwachphase zu gewährleisten.