Hinter den Zeilen stecken Tobias und Niklas. Wir sind Nachwuchsjournalisten und Arbeiterkinder und teilen in diesem monatlichen Podcast unsere Erfahrungen. Hinter den Zeilen steht für einen kritischen Blick auf Journalismus und die Branche aus Nachwuchssicht. Für und mit unserer Community aus jungen Medienschaffenden zeigen wir auf, was im Journalismus schlecht läuft und stellen Lösungswege vor. Außerdem legen wir offen, wo wir selbst gescheitert sind und wie es besser geht. In Kooperation mit dem medium magazin. — Mehr Infos unter hinterdenzeilen.de Schreibt uns! Insta: @hinterdenzeilen_podcast Twitter: @hinterdenzeilen E-Mail: mail[at]hinterdenzeilen.de Unterstützt uns! paypal.me/hinterdenzeilen — Logo: Nina Sieverding & Max Oehme Musik: Tagirijus
Tobias Hausdorf, Niklas Münch
In den Journalismus reinzukommen ist eine Sache, darin zu überleben eine ganz andere. Deshalb soll euch dieser akustische »Survival-Guide« dabei helfen, im Redaktionsalltag zu bestehen. Dazu haben wir Anekdoten von Kolleg*innen gesammelt, die davon erzählen, welche Peinlichkeiten ihnen beim Berufsstart passiert sind oder welche ungeschriebenen Redaktionsregeln sie gebrochen haben. Ihr hört, warum ihr vor einem Termin die Postleitzahl checken solltet und wie ihr euch richtig entschuldigt: mit Marzipankuchen. Diese Ausgabe ist die letzte Folge unseres Podcast. Nach über dreieinhalb Jahren haben wir, Tobi und Niklas, entschieden, dass das Projekt zu einem natürlichen Ende gekommen ist. Am Ende der Folge sprechen wir ausführlich über die Gründe.
Künstlich generierte oder sogar geklonte Stimmen, die werden doch nur für Deep Fakes missbraucht. So haben wir zumindest am Anfang gedacht. Doch solche Stimmen werden vermehrt auch in Podcastproduktionen eingesetzt. Dabei werden die Tools, um Stimmen aus dem Nichts zu erschaffen oder menschliche Stimmen zu klonen, immer besser. Aber wo genau wird die Technik schon eingesetzt? Wie kommt das an? Das besprechen wir mit drei Gästen: Lara Thiele von der Hessischen Niedersächsischen Allgemeinen, die einen Nachrichtenpodcast mit KI-Stimmen produziert. Außerdem mit Hendrik Efert von 4000 Hertz. Er erklärt »Historische Heldinnen«, ein Podcastformat, bei dem bei jedem Produktionsschritt KI eingesetzt wird. Und mit dem KI- und Digitalexperten Gregor Schmalzried blicken wir in die Zukunft: Wo werden sich die künstlichen Stimmen am ehesten durchsetzen?
Probleme mit Vorgesetzten, belastende Recherchen oder Anfeindungen in der Öffentlichkeit: Journalismus kann ein harter Job sein. Nicht immer gibt es eine Person zum Reden oder ein Hilfsangebot in den Redaktionen. Deshalb hat das Netzwerk Recherche ein neues Angebot gestartet: die Helpline. Dort können sich Journalist*innen melden, die Redebedarf haben. Am anderen Ende des Hörers sitzen Kolleg*innen, die psychologisch geschult sind. In dieser Folge sprechen wir mit dem Koordinator des Programms Malte Werner und mit Ute Korinth, die als sogenannte »Peer« Anrufe annimmt. Malte und Ute erzählen uns, wann sie selbst die Helpline gebraucht hätten, wie sie entstanden ist und warum das Angebot Redaktionen nicht aus der Pflicht nimmt.
Gute Geschichten stehen und fallen mit guten Protagonist*innen. Doch gerade im Fernsehen oder im Video, das für ewig online ist, wollen sich viele nicht sehen. Wie finde ich die Menschen mit ihren Geschichten? Marie Villetelle und Franziska Wielandt wissen, wie man bei sensiblen Themen vorgeht: Die Autorinnen haben TV-Dokus über die sexpositive Szene gemacht, über psychische Krankheiten und psychische Phänomene, es geht um Depression, Trennung, Narzissmus. Alles Themen, bei denen viele zurückhaltend sind, sich zu öffnen. Marie und Franziska geben Tipps, wie sie bei der Suche vorgehen und was im Umgang mit Protagonist*innen absolute No Gos sind. Diese Folge wurde live beim PodFest Berlin am 15.10.2023 aufgezeichnet.
Wenn ihr wie Niklas seid, dann wollt ihr nach einer Recherche erstmal nichts mehr von dem Thema wissen. Ab in eine Schublade und zusperren. Aber seid nicht wie Niklas, seid wie Tobi! In dieser Folge erzählt er, wie er vier Jahre an einer Geschichte drangeblieben ist und wie sich das für ihn ausgezahlt hat. Plot Twists garantiert. Außerdem haben wir mit Tim Farin und David Korsten gesprochen. Die beiden haben 2016 das Follow-Up Magazin gegründet und wollten damit an wichtigen Themen länger dranbleiben. Was sie dabei gelernt haben und warum das Online Magazin schlussendlich gescheitert ist, erzählen sie uns in dieser Folge. Unsere nächste Ausgabe zeichnen wir live am Sonntag, 15. Oktober auf dem Podfest Berlin auf. Schaut vorbei und sagt Hallo!
In die Sommerpause gehen, ohne euch Content zu geben? Das wollten wir nicht und wiederholen daher eine Folge, die uns am Herzen liegt! Wenn über diverse Redaktionen gesprochen wird, sind meistens Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und sozialen Hintergründen gemeint. Übersehen werden oft Menschen mit Behinderung. Deshalb haben wir in Folge 5 mit Judyta Smykowski gesprochen. Sie ist Redaktionsleiterin beim Onlinemagazin Die Neue Norm gewesen und Teil des gleichnamigen Podcasts auf Bayern 2. Sie erzählt, wie klischeebeladen Menschen mit Behinderung in den Medien oft dargestellt werden und wie schwer es für sie ist, überhaupt Journalist*innen zu werden.
Die Baby-Boomer-Generation geht in Rente, gleichzeitig bewerben sich seit Jahren immer weniger junge Menschen an den Journalismusschulen. Wie kann der Fachkräftemangel im Journalismus gestoppt werden? Mit dieser Frage sind Olivia vom "Bonjourno" Podcast und wir auf das diesjährige Jahrestreffen des Netzwerks Recherche gefahren und haben es im Rahmen eines Panels mit dem Publikum diskutiert. Wir sprechen über Einstiegshürden, die immer noch zu hoch sind, Druck und Stress im Arbeitsalltag, Generationenkonflikte, schlecht bezahlte Arbeit und die immer noch fehlende Diversität. Neben den Problemen teilen wir aber auch Lösungen: Was sich wirklich im Großen in der Branche tun muss und wie wir uns aktiv im Alltag gegenseitig helfen können. Diese Folge ist eine Zusammenarbeit mit dem Podcast "Bonjourno", der ebenfalls mit dem Medium Magazin kooperiert.
Wir müssen über Springer reden! Das ist nach etlichen Veröffentlichungen klarer denn je. Wohl am umfangreichsten ist der Spotify Original Podcast »Boys Club – Macht und Missbrauch bei Axel Springer«. Wir sprechen mit den Macherinnen Pia Stendera, Lena von Holt und Emily Ulbricht über Entstehung und Recherche, über Dramaturgie und ihr Fazit. Wird es einen Kulturwandel bei Springer geben? Und macht es sich die Branche nicht zu einfach, nur auf Springer zu zeigen?
Beim Thema Scheitern beschleicht euch vielleicht der gleiche Gedanke, den wir schon hatten: Wurde das nicht schon ausreichend behandelt? In Artikeln in Branchenmagazinen oder bei Vorträgen auf Konferenzen? Doch als wir öffentlich dazu aufgerufen haben, uns Geschichten über missglückte Recherchen zu schicken und wir Kolleg*innen persönlich angesprochen haben kam erstmal: nichts. In dieser Folge versuchen wir zu klären, warum wir in der Journalismusbranche noch immer nicht gerne über das Scheitern sprechen. Außerdem haben uns dann doch noch vier Personen persönliche Anekdoten geschickt, die zeigen, wie vielfältig eine Recherche schief gehen kann.
Eine Geschichte funktioniert kaum ohne Bilder. In dieser Folge widmen wir uns daher dem Fotojournalismus. Unser Gast Ilir Tsouko hatte als Arbeiterkind und Migrant keinen geradlinigen Weg hin zum Pressefotografen. Umso spannender, fanden wir und reden mit Ilir über die wichtige Rolle seines Großvaters in Albanien, seinen Einstieg über die Hochzeitsfotografie und Recherchen auf eigene Faust. Außerdem hat Ilir sein wichtigstes Foto mitgebracht.
Wie weit ist die Branche in der Klimaberichterstattung? Wo gibt es dringend Nachholbedarf und wie müsste der aussehen? In dieser Folge widmen wir uns dem Klimajournalismus. Ein Thema, das wir schon länger machen wollten. Dazu sprechen wir mit der Klimajournalistin Theresa Leisgang und Raphael Thelen, dem Sprecher der »Letzten Generation«. Wir wollen aber nicht bei der Problembeschreibung stehen bleiben und fragen nach praktischen Tipps für unsere journalistische Arbeit.
Das neue Jahr 2023 hat mit einer aufregenden Meldung gestartet: Das Magazin Katapult aus Greifswald möchte im Oktober eine eigene Journalismusschule aufmachen. Doch hat sich direkt eine Debatte darum entwickelt. Katapult hat nämlich angekündigt, dass die Journalismusschule prinzipiell Geld kosten würde - 800 Euro im Monat. Wir schauen uns die Debatte in unserer Folge genauer an und sprechen mit Katapult sowie den Kritikern. Dabei fragen wir uns, ob journalistische Ausbildung etwas kosten darf und ob wir wirklich eine weitere Journalismusschule brauchen - oder doch lieber eine ganz andere Ausbildungsform.
Community Management wird oft stiefmütterlich behandelt. Doch das hat fatale Folgen für die Psyche der Mitarbeitenden – oft der journalistische Nachwuchs – sowie das Vertrauen in die Medien. In dieser Folge berichtet Jann-Luca Künßberg von der Situation beim Harz Kurier, wo er zusätzlich zur Arbeit als Redakteur noch die Facebook-Seite moderieren musste: Mitunter 150 Kommentare, aber nur eine halbe Stunde Zeit. Jonas Plaetschke, Community Manager beim ZDF, erzählt vom Druck beim Moderieren von Shitstorms. Eine Analyse und Tipps gibt es vom Social Media-Experten Tom Klein. Außerdem müssen wir eine wichtige Weihnachtsdiskussion ausfechten: Warum soll ausgerechnet »Last Christmas« von Wham! ein guter Song sein?
Krieg, Katastrophen, Armut: In unserer Arbeit treffen wir häufig auf Menschen, die Schreckliches erlebt haben. Oder die durch ihre soziale Stellung oder finanziellen Mittel besonders gefährdet sind. Unsere Recherchen können dabei großen Schaden bei den Menschen, über die wir berichten, verursachen. Durch unsensible Gesprächsführung bei traumatisierten Personen oder durch einseitig abwertende Berichte über sowieso schon marginalisierte Gruppen. Über dieses Machtgefälle zwischen Journalistinnen und Protagonisten wollen wir in dieser Folge sprechen. Wir teilen unsere Erfahrungen, wann uns ähnliches schon passiert ist und was wir daraus gelernt haben. Außerdem sprechen wir mit Petra Tabeling über den Umgang mit traumatisierten Quellen und Katrin Langhans teilt ihre besten Praxistipps bei der Arbeit mit besonders verletzlichen Gruppen. Diese Folge ist eine Zusammenarbeit mit dem 17. Jahrgang der Reportageschule Reutlingen. Mit beteiligt waren Martin Hogger, Kristina Ratsch, Niklas Bessenbach und Marina Klimschuk.
Tolle Geschichte und eine glaubwürdige Protagonistin, die erzählen möchte. Das ist der Idealfall bei unserer Arbeit. Oft ist es nicht so eindeutig: Quellen haben berechtigte Gründe, nicht über das Gesehene oder Erlebte zu sprechen. Dabei spielt Scham, Angst oder mangelndes Vertrauen eine Rolle. Bei einer Recherche über Vernachlässigung in einem Seniorenheim in Bayern wurde unser Gast, die Investigativreporterin Christiane Hawranek und ihre Kollegin Claudia Gürkov, genau damit konfrontiert. In dieser Folge erzählt uns Christiane, wie sie sich der Quelle genähert haben, die überhaupt erst auf die Missstände hingewiesen hat und wie sich Frau X im Laufe der Recherche stark entwickelt hat. Außerdem teilt Christiane noch praktische Tipps für den Umgang mit Quellen. Noch zwei Hinweise in eigener Sache: Wir haben jetzt ein Konto bei Steady eingerichtet! Ihr hattet bisher schon die Möglichkeit uns per Paypal oder Überweisung zu unterstützen, mit Steady geht das jetzt noch einfacher und vor allem regelmäßiger, wenn ihr möchtet. Wir freuen uns, wenn ihr damit unsere Arbeit wertschätzt. Außerdem veranstalten wir einen neuen Arbeiterkinder im Journalismus-Stammtisch am 25. November. Infos folgen.
Abendessen auf Senderkosten, Massagesitze und italienisches Parkett: In der Affäre um Ex-rbb-Intendantin Patricia Schlesinger ging es bisher viel um Verfehlungen der Führungsriege und Kontrollversagen. Doch wie geht es den Mitarbeitenden des rbb? Wie beeinflusst das ihre Arbeit? Wir haben mit Oliver Noffke aus dem rbb eigenen Rechercheteam darüber gesprochen, wie es ist, plötzlich im eigenen Laden zu recherchieren. Und wir haben Stimmen gesammelt: Sie berichten von Desillusionierung, Erschöpfung und neuer Motivation. Außerdem gibt's ein Update von Denis Trubetskoy aus der Ukraine. Eine geballte Folge – ihr seht, wir sind zurück aus der Sommerpause!
Storytelling-Podcastserien gelten als Königsklasse des Mediums. Vielleicht hattet ihr selbst schon eine Idee. Doch wie die Recherche angehen? Wie und wem schlage ich das Konzept vor? Sophia Wetzke erzählt von ihren Erfahrungen mit dem Podcastprojekt »Greenhouse«. Dafür hat sie ein Jahr lang quasi als One-Woman-Show recherchiert. Wir sprechen mit ihr über die Schwierigkeiten bei solchen Recherchen, z.B. wenn Quellen widersprüchliche Aussagen machen. Als langjährige Freie beim rbb, vor allem für radio eins, hat Sophia außerdem Einblick in die öffentlich-rechtlichen Gewerke und gibt Tipps, wie Pitches für neue Podcastformate am besten aussehen sollten. Die Folge haben wir live auf dem Podfest Berlin am 17. Juli 2022 aufgezeichnet. Wir gehen in die Sommerpause, im August gibt es keine Folge. Zwei Termine könnt ihr euch merken: Am 1. September findet wieder ein »Arbeiterkinder im Journalismus«-Treffen statt (Infos folgen). Am 20. September kommt die nächste Folge. Euch einen schönen Sommer!
Zu aufwendig, zu teuer, da fehlt einfach die Zeit: Lange Recherchen über das Tagesgeschäft hinaus, erst recht im Ausland, werden so von Redaktionen mitunter abmoderiert. Dabei gibt es woanders Geld, das solche Recherchen ermöglichen kann: Recherchestipendien von gemeinnützigen Stiftungen. Wie komme ich da ran? Mit dieser Folge wollen wir euch den Respekt vor den Bewerbungen nehmen und euch motivieren, es selbst zu versuchen. Dazu haben wir mit Viktoria Morasch und Paul Hildebrandt gesprochen, die bereits Förderungen erhalten haben und hier ihre Tipps und Erfahrungen teilen. Als Bonus kommt noch Corinna Cerruti zu Wort, die gerade ein besonderes Fellowship durchlaufen hat.
Dürfen Journalist:innen Parteimitglieder sein oder sich in Organisationen engagieren? Wo ist die Grenze zwischen Journalismus und Aktivismus? Diese Fragen stellt sich die Branche immer wieder. Doch über einen Aspekt wird hier selten gesprochen: Welchen Kolleg:innen sprechen wir manchmal blind Neutralität zu und welchen unterstellen wir vorschnell Aktivismus? Darüber wollen wir in dieser Folge sprechen. Denn auch hier verlaufen wieder Machtstrukturen durch unsere Branche. Dazu haben wir Melina Borčak interviewt, deren Expertise immer wieder wegen ihrer Identität in Frage gestellt wird. Außerdem haben wir mit Leonie Sontheimer gesprochen, die gleichzeitig Klimajournalistin und Klimaaktivistin ist und sie nach ihren Regeln gefragt, die ihr helfen das zu trennen.
Eine akustische Reise von Nairobi über Marseille bis nach Lwiw, mit der Frage im Gepäck: Wie geht freie Auslandskorrespondenz? Dazu haben wir mit drei Kolleg:innen gesprochen, die in ganz verschiedenen Situationen sind. Julian Hilgers steht mit dem Ende seiner Ausbildung vor der Entscheidung, es als freier Korri zu versuchen. Seine Fragen haben wir zu Giorgia Grimaldi und Denis Trubetskoy mitgenommen, die den Schritt gewagt haben. Giorgia sitzt in Marseille und hat uns erzählt, wie sie sich ihre freie Stelle selbst aufgebaut hat. Denis wiederum ist in einer Ausnahmesituation: Er berichtet aus der Ukraine, seinem Heimatland, über den Krieg. Wie das funktioniert und warum er anfangs fast alle Medienanfragen abgelehnt hat, hört ihr in der Folge.
Wir können es selbst kaum glauben, aber wir haben bereits 20 Folgen »Hinter den Zeilen« veröffentlicht! Das möchten wir feiern und in dieser Ausgabe über den Podcast und über unsere persönliche Situation sprechen. Am wichtigsten ist die neue Kooperation mit dem medium magazin, die wir ausgiebig erklären. Wir sprechen außerdem über die vergangene Zusammenarbeit mit »Druckausgleich«, aus der zwei Folgen zum Thema Generationengerechtigkeit entstanden sind. Außerdem bilanzieren wir unsere finanzielle Situation mit dem Podcast: Nehmen wir damit Geld ein? Schließlich geht es noch um uns, wo wir gerade stehen und wohin wir mit dem Podcast noch wollen. Einsteigen wollen wir aber mit einem kleinen Darling, den Niklas gerettet hat: eine unverhoffte Solidarisierung durch einen Kellner.
Wie kann es sein, dass 2000€ zwischen der Bezahlung von Jungredakteur:innen und älteren Kolleg:innen liegen? Bei vergleichbarer Arbeit? Doch Neid führt hier nicht weiter. Auch gestanden Kolleg:innen kämpfen mit Existenzängsten: Nicht mehr mitgemeint, nicht mehr mitgenommen werden. Was fehlt: Das offene Gespräch zwischen den Generationen! Weil das Thema so wichtig ist, haben wir uns mit Annkathrin Weis und Luca Schmitt-Walz von »Druckausgleich«, dem Podcast des »Journalist«, zusammengetan. In zwei Folgen sprechen wir zu viert über die prekären Verhältnissen von Berufsanfänger:inen, Konflikte in Redaktionen und wie Gerechtigkeit zwischen den Generationen erreicht werden könnte. In unserer Folge hören wir viele Erfahrungen von Kolleg:innen unterschiedlicher Altersklassen: Wo liegen die Probleme, was sind die unterschiedlichen Ängste und Sorgen? Annkathrin und Luca sprechen in ihrer Folge ausgiebig mit Branchenexpertin Sara Weber und begeben sich auf Lösungssuche: Kann ein Einheitsgehalt wie beim Magazin Katapult helfen? Die Folge der Druckis mit uns zu Gast findet ihr hier: https://www.journalist.de/startseite/podcast Zwei Podcastfolgen reichen nicht, um dieses wichtige Thema aufzulösen. Sondern wir wollen das Gespräch zwischen den Generationen starten! Teilt eure Erfahrungen und diskutiert mit uns unter #generationengerecht auf Social Media. Was habt ihr erlebt? Was wünscht ihr euch? Was müssen wir ändern?
Wie viele Journalist:innen kennt ihr, die nicht studiert haben? Wenn wir über diese Frage nachdenken, fällt die Antwort dürftig aus. Wir beide haben bei Studierendennmedien mitgearbeitet, da waren alle Studierende, klar. Während unserer Ausbildung an der Evangelischen Journalistenschule hatten auch alle in der Klasse studiert. Das ist kein Zufall, die Akademisierungsquote in der Branche ist sehr hoch. Dabei ist Journalismus doch eigentlich ein Handwerk, das nur bedingt studiert werden kann, sondern das von der Praxis lebt. Wir haben deshalb mit zwei Journalist:innen gesprochen, die eben kein Studium durchlaufen haben. Mareice Kaiser hat uns erzählt, wie Journalistinnen förmlich vom Stuhl gefallen sind, wenn sie erfahren haben, dass Mareice nicht studiert hat. Oliver Schröm wollte als junger Mensch so schnell wie möglich in den Journalismus, heute bereut er es aber ein bisschen, nie eine Uni von innen gesehen zu haben.
Sie arbeiten meist im Hintergrund, bleiben unsichtbar und unerwähnt. Doch ohne sie würde die Auslandsberichterstattung kaum funktionieren: Fixer sind lokale Helfer für Journalist:innen, kümmern sich um Logistik, Übersetzungen oder Interviewpartner. In dieser Folge machen wir journalistische Arbeit transparent und sprechen mit den Fixern Pavlos Kapantaïs aus Griechenland und Carolina Loza León aus Ecuador. Er würde wenig an diesem System ändern, sie sieht darin die Fortführung kolonialer Strukturen. Außerdem teilt die Wissenschaftlerin Johana Kotišová ihre Forschungsergebnisse über Fixer.
Als wir den Debattenbeitrag »Radikaler Journalismus« gelesen haben, wollten wir ihn direkt unterschreiben. Mehr Fehlerkultur? Check! Fairere Bezahlung von Freien? Check! Reflektion der eigenen Identität? Double Check! Erschienen sind die zwölf Forderungen im Jubiläumsmagazin zu 20 Jahren »Netzwerk Recherche«. In dieser Folge sprechen wir mit zwei Journalistinnen, die neben anderen das Plädoyer ausgearbeitet haben: Vera Deleja-Hotko und Pia Stendera. Die Themen: Sexismus in der Branche, mangelnde Selbstkritik und wir rufen zum Streik auf! Außerdem gibt es wieder eine Ausgabe von »Don't Kill your Darlings«: Tobi erzählt Niklas vom holländischen Hacker Victor Gevers, der Trumps Twitter-Account gehackt haben soll.
Klar ist ein Outing auch im Journalismus Thema! Denn das progressive Selbstbild der Branche passt nicht immer zu Realität. Also haben wir Isabell eingeladen, um ausführlich darüber zu reden, wie es ist, als queere Person in den Medien zu arbeiten. Außerdem ist Jasper Steinlein zu Gast, Auslandsredakteur und Transmann. Er ist unserem Aufruf nach weiteren Erfahrungen gefolgt, allerdings nur nach einem Zögern. Warum hört ihr in dieser Folge.
Polylux, Nicki, der Song »Kling Klang« der Band Keimzeit: Kennt ihr alles nicht? Dann seid ihr wahrscheinlich in Westdeutschland aufgewachsen. Bei Ostdeutschen hingegen macht es sofort Klick. Obwohl wir die Teilung Deutschlands nicht mehr bewusst erlebt haben, wirkt sie weiter nach. In unterschiedlichen Wörtern, aber vor allem in der Verteilung von Macht und Geld. Als Journalist:innen sehen wir eine besondere Verantwortung, das zu thematisieren. Doch in Redaktionen sind Ostdeutsche unterrepräsentiert, Ost- und Westbewusstsein fehlt. Deshalb haben wir uns mit Valerie Schönian auf einen Spaziergang im verregneten Berlin getroffen. Die Journalistin hat uns von ihrer »Ossi-Werdung« erzählt, was wir in unserem journalistischen Alltag beachten können und von einem Streit mit Sophie Passmann. Außerdem mussten Valerie und Tobi Niklas einen Witz erklären, den er als Wessi nicht gecheckt hat.
Kommt mit uns Eis essen und Bierholen! Dabei feiern wir unser erstes Jubiläum und reflektieren beim Spaziergang durch den Wedding über unser Podcast-Projekt, über unsere Fails und Fehler. Außerdem erzählen wir, wo wir mit dem Podcast hin wollen und wie wir eigentlich in unsere Jobs gestartet sind. Euch erwartet ein herrlicher akustischer Sommertag, bei dem klar wird, warum auf Niklas bei Spätis kaum Verlass ist und wieso Tobi nur ein Bier aufbekommt.
Arbeiterkinder, klingt nach Klassenkampf? Tatsächlich ist die deutsche Journalismusbranche immer noch überwiegend weiß, akademisch und aus bürgerlichen Verhältnissen. Jenseits dieser Norm haben es Menschen schwer, in diesen Beruf zu kommen. Dabei geht es oft nicht darum, wen Journalismusschulen in ihre Ausbildungen aufnehmen, oder wen Redaktionen anstellen. Es fängt schon viel früher an: Oft ist der Beruf Journalist:in für Arbeiterkinder nicht greifbar, da er schlicht keine Option ist. Wir wollten aber nicht nur über unsere Erfahrungen als Arbeiterkinder sprechen, sondern lassen euch, unserer Hörer:innen, in dieser Folge zu Wort kommen. Außerdem haben wir die Spiegel-Politikredakteurin Ann-Katrin Müller gefragt, wie sie es als Arbeiterkind in den Journalismus geschafft hat.
Wie freies Arbeiten gelingt: Die Investigativjournalistin Pascale Müller, der Reporter und Moderator Malcolm Ohanwe und Carola Dorner, Vorsitzende der Freischreiber, über ihre Erfahrungen als freie Journalist:innen, was in der Branche verkehrt läuft und wertvolle Tipps.
Gründen kann erfüllend sein, ist aber viel Arbeit. Yelda Türkmen kennt das: 2019 hat sie die Produktionsfirma Kanakfilm Berlin gegründet. Wir wollten von ihr wissen, inwieweit Gründen ein politischer Akt ist und reden über Kanakfilm, Yeldas Werdegang und ihrem starken Arbeitsethos.
Die »Uncensored Library« im Computerspiel Minecraft soll Zensur umgehen. Reporter ohne Grenzen hat sie gebaut: anders als freies Internet, ist das Spiel weltweit verfügbar. Warum das nicht nur ein Gag ist, hat uns Kristin Bässe von der NGO erzählt. Eine virtuelle Reportage.
Zwei Volos abgelehnt und doch Chefredakteurin: Nina Sieverding vom form Magazin ist einen anderen Weg in den Journalismus gegangen. Ohne Königsweg, wie meist Journalistenschule und Volontariat bezeichnet werden. Die sagen nicht viel über das Können aus. Ninas Weg war dann auch etwas krummer. Und doch hat die Designerin und Journalistin viel Selbstbewusstsein aus ihren Entscheidungen gewonnen. Warum sie die Volos abgelehnt hat, welche Selbstzweifel sie dennoch hat und was sie anderen empfiehlt, um quer in den Journalismus zu kommen, erfahrt ihr in dieser Folge.
Die Vorstellung des einsamen Genies hat ausgedient: Journalistische Kollektive sind davon überzeugt, dass die besseren Geschichten in Teamarbeit entstehen. Solche Gemeinschaften werden in den letzten Jahren immer mehr: Unsere Gäste Nele Rößler und Gabriel Proedl sind Mitglieder von Hermes Baby, der "Gemeinschaft für gute Geschichten", gegründet 2019. Wir reden darüber, wie sie sich als Gruppe organisieren und inwieweit unsere Generation eher das eigene Ego zurückstellen kann. Außerdem wieder "Don't Kill Your Darlings", diesmal über einen Informatikprofessor, der fast sein Bein verliert.
Vier Personen, drei Wege in den Journalismus: Wir sezieren unsere Ausbildungen und zeigen so auf, welche zu wem passen könnte. Xenia Balzereit hat für ihr Volo bei einem Verlag den Master unterbrochen und bereut es nicht. Julia Klann hat Journalismus an einer privaten Hochschule studiert und den Berufseinstieg im Videobereich geschafft. Wir, Tobias und Niklas, bringen unsere Erfahrungen an der Evangelischen Journalistenschule mit ein. Im Gespräch thematisieren wir Vor- und Nachteile der Wege. Und als Bonus gibt's die erste Ausgabe von "Dont Kill Your Darlings".
Wenn über diverse Redaktionen gesprochen wird, sind meistens Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und sozialen Hintergründen gemeint. Eine Gruppe die oft übersehen wird, sind Menschen mit Behinderung. Deshalb haben wir mit Judyta Smykowski gesprochen. Sie ist Redaktionsleiterin beim Onlinemagazin Die Neue Norm und Teil des gleichnamigen Podcasts auf Bayern 2. Im Gespräch erzählt sie uns, wie klischeebeladen Menschen mit Behinderung in den Medien oft dargestellt werden und wie schwer es für diese ist, überhaupt Journalist:innen zu werden.
Der Journalismus soll diverser werden – das würden die meisten unterschreiben. Schon beim Einstieg in die Branche, klassisch mit einem Praktikum, fallen viele aber raus. Praktika sind oft unbezahlt, selbst bei den Öffentlich-Rechtlichen. Wir haben alle Anstalten angefragt, wie sie zahlen und warum. Die Antworten diskutieren wir mit der Medienexpertin Christine Horz. Außerdem, wie der durchschnittliche Journalist aussieht und was wir von der BBC lernen können.
Einen eigenen Podcast starten, das kann doch nicht so schwer sein! Dachten wir. Tatsächlich mussten wir viel Zeit und Arbeit reinstecken, um Hinter den Zeilen zum Laufen zu bringen. Unsere Erfahrungen wollen wir weitergeben. Deshalb erklären wir in dieser Folge so kurz und einfach wie möglich, wie ihr euren eigenen Podcast starten könnt. Was sind die häufigsten Probleme? Wo müsst ihr besonders aufpassen? Außerdem geht es um die Entstehungsgeschichte von Hinter den Zeilen: Warum wir doch nicht "Unterbezahlt & Überfordert" heißen und was ein echter Glücksmoment war.
Interviews können richtig schief gehen. Das ist erst mal keine schlechte Erfahrung – und Niklas und Tobias haben sie gemacht. Niklas hat mit Scott Devendorf, Bassist der Band The National gesprochen, aber es wurde nie gesendet. Tobias' Interview mit Danny Lyon war das schwierigste, das er bisher geführt hat. Warum war das so? Was sind Probleme in der Branche, die das befördern? Wir spielen Aufnahmen der Gespräche ein, um sie zu analysieren und überlegen, wie wir es besser machen können.
Die erste Folge von Hinter den Zeilen. Wir, Tobias und Niklas, stellen uns und den Podcast vor. Was war unser Weg in den Journalismus? Das Hauptthema in unserer Auftaktfolge ist Ausbildung. Wir sprechen über unsere eigene Ausbildung an der Evangelischen Journalistenschule: Aufnahmeverfahren, Ablauf, Lehrinhalte und Finanzierung. Dazu wagen wir den Blick über den Tellerrand, welche anderen Journalistenschulen gibt es, was zeichnet sie aus? Außerdem vergleichen wir die Ausbildung an den Schulen mit Volontariaten bei Medienhäusern. Am Ende stellt Tobias noch eine These vor: Journalistenschulen sind der Tod des Journalismus.