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Gedichte sollten sich nicht vereinnahmen lassen. Was ein Gedicht auszeichnet, ist bekanntlich seine Vieldeutigkeit. Aber ist sie in Zeiten des Krieges noch zu halten? Dürfen Gedichte dann noch erhaben und schön sein, oder müssen auch sie Partei ergreifen? "Krieg ist keine Metapher", lautet die These der ukrainischen Dichterin Halyna Kruk. Sie und andere Lyrikerinnen und Lyriker sprechen über die Bedingungen einer Poesie im Ausnahmezustand. Manche unter ihnen setzen nun ganz neu an. Dabei wiederholen sich die Debatten aus den Weltkriegen. Und eigentlich begann alles schon mit Homer. Norbert Hummelt hat für das SWR Kultur lesenswert Feature die Autoren Durs Grünbein, Slata Roschal, Yevgeniy Breyger, Karl-Heinz Ott und Halyna Kruk getroffen.
Das Misstrauen gegen Politik, Medien und Wissenschaft wächst. Zugleich werden extremistische Positionen immer salonfähiger, von Rechtspopulismus bis zu Verschwörungstheorien. Was steckt dahinter? Yves Bossart spricht mit der Extremismus-Expertin Julia Ebner und dem Schriftsteller Karl-Heinz Ott. Julia Ebner berät zahlreiche Regierungen und Geheimdienste, die EU ebenso wie die UNO im Umgang mit Radikalisierung, Terrorismus und extremistischer Gewalt. Sie hat sich für ihre Recherchen monatelang inkognito unter Neonazis, Dschihadisten und Coronaleugner gemischt. Ebner meint, Radikalisierung sei längst kein Randphänomen mehr, sondern habe die Mitte der Gesellschaft erreicht, auch durch Soziale Medien wie TikTok oder Telegram. Karl-Heinz Ott befasst sich als Philosoph und Schriftsteller mit reaktionären Ideen und ihren Vordenkern, etwa mit dem einflussreichen Staatsrechtler Carl Schmitt, der als Kronjurist des Dritten Reiches gilt. Yves Bossart spricht mit den beiden Experten über den Aufstieg des Rechtspopulismus, über die zunehmende Radikalisierung der Gesellschaft und über mögliche Auswege.
Das Misstrauen gegen Politik, Medien und Wissenschaft wächst. Zugleich werden extremistische Positionen immer salonfähiger, von Rechtspopulismus bis zu Verschwörungstheorien. Was steckt dahinter? Yves Bossart spricht mit der Extremismus-Expertin Julia Ebner und dem Schriftsteller Karl-Heinz Ott. Julia Ebner berät zahlreiche Regierungen und Geheimdienste, die EU ebenso wie die UNO im Umgang mit Radikalisierung, Terrorismus und extremistischer Gewalt. Sie hat sich für ihre Recherchen monatelang inkognito unter Neonazis, Dschihadisten und Coronaleugner gemischt. Ebner meint, Radikalisierung sei längst kein Randphänomen mehr, sondern habe die Mitte der Gesellschaft erreicht, auch durch Soziale Medien wie TikTok oder Telegram. Karl-Heinz Ott befasst sich als Philosoph und Schriftsteller mit reaktionären Ideen und ihren Vordenkern, etwa mit dem einflussreichen Staatsrechtler Carl Schmitt, der als Kronjurist des Dritten Reiches gilt. Yves Bossart spricht mit den beiden Experten über den Aufstieg des Rechtspopulismus, über die zunehmende Radikalisierung der Gesellschaft und über mögliche Auswege.
Diaty Diallo zeigt in «Zwei Sekunden brennende Luft» die Ausweglosigkeit in der Banlieue. R.C. Sherriffs «Zwei Wochen am Meer» schildert eine Suche nach Glück, die sich nicht in seelischen Belastungen verirrt. Und Kurt Martis «Die Riesin» macht das Erzählen selbst zu einem faszinierenden Irrgarten. Die Französin Diaty Diallo erzählt in ihrem hochaktuellen Debüt «Zwei Sekunden brennende Luft» von Jugendlichen, die in der Pariser Banlieue aufwachsen: Von Familie, Freundschaft und erster Liebe - aber auch von Perspektivlosigkeit, Krawall, Polizeigewalt und Tod. Diaty Diallo schreibe mit grosser Musikalität, sagt Annette König, die den Roman an den Literatur-Stammtisch mitbringt. Die Autorin habe eine grosse Begabung, Stimmungen, Gefühle und Orte einzufangen: «Ein kraftvolles Buch, das grosse Explosionskraft besitzt.» «Zwei Wochen am Meer» des Briten R.C. Sherriff stammt aus dem Jahr 1931. Der Roman geriet in Vergessenheit und wurde kürzlich vom britischen Nobelpreisträger Kazuo Ishiguro wiederentdeckt: Das Buch sei der lebensbejahendste Roman, den er kenne, sagt Ishiguro. «Zwei Wochen am Meer» erzählt von der Familie Stevens und ihren Ferien an der englischen Südküste. In der Geschichte geschieht nicht viel Ungewöhnliches, aber sie zeigt, wie fast jedes Vorhaben getragen ist von Hoffnungen, Befürchtungen und Idealvorstellungen. Gemäss Britta Spichiger verwebe der Roman voller Poesie scheinbar unbedeutende Situationen mit grossen Lebensfragen. Der 2017 verstorbene Berner Autor Kurt Marti war ein begnadeter Lyriker. Wie sehr er jedoch auch die längere Form beherrschte, bewies er mit seinem einzigen Roman «Die Riesin». Er schildert einen Bibliothekar, der sich auf die Suche nach einer Traumfigur macht und sich dabei in einem vertrackten Labyrinth wiederfindet. Der Roman erschien erstmals 1975. Der Autor hat diesen sprachlich experimentellen Text immer wieder überarbeitet. Nun erscheint er zum ersten Mal in seiner letzten Fassung. «Eine gute Gelegenheit, den grossen Schweizer neu zu entdecken», sagt Felix Münger. Buchhinweise: * Diaty Diallo. Zwei Sekunden brennende Luft. Aus dem Französichen von Nouria Behloul und Lena Müller. 176 Seiten. Assoziation A, 2023. * R.C. Sherriff. Zwei Wochen am Meer. Aus dem Englischen und mit einem Nachwort von Karl-Heinz Ott. 352 Seiten. Unionsverlag, 2023. * Kurt Marti. Die Riesin. Eine Nachforschung, Hg. und mit einem Nachwort von Stefanie Leuenberger und Andreas Mauz. 164 Seiten. Wallstein, 2023.
Albath, Maikewww.deutschlandfunk.de, BüchermarktDirekter Link zur Audiodatei
Was macht reaktionäre Denker aus, worin liegt ihr Reiz, wo liegen ihre Schwächen? Ein Gespräch beim Festival LiteraTurm stellt Karl-Heinz Ott und sein Buch "Verfluchte Neuzeit – Eine Geschichte des reaktionären Denkens" vor.
Auch Literaturfreunde können sich ab sofort über spannende und informative Beiträge freuen. In Kooperation mit dem Literaturhaus Heilbronn nehmen regelmäßig hochkarätige Schriftsteller und Gastredner auf dem Kultursofa Platz. Erleben Sie gemütlich bei sich daheim Auszüge ihrer neuesten Werke – Texte lebendig und nah, direkt aus dem Mund der Autoren. Dafür haben wir eigens „Unter der Pyramide“ der Kreissparkasse Heilbronn ein kleines Wohnzimmer eingerichtet, aus dem die Autoren ihre Texte präsentieren. Karl-Heinz Ott, 1957 in Ehingen an der Donau geboren, wurde für sein Werk mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Förderpreis des Friedrich-Hölderlin-Preises (1999), dem Alemannischen Literaturpreis (2005), dem Preis der LiteraTour Nord (2006), dem Johann-Peter-Hebel-Preis (2012), dem Wolfgang-Koeppen-Preis (2014) und dem Joseph-Breitbach-Preis (2021). Zuletzt erschienen bei Hanser Die Auferstehung (Roman, 2015), Und jeden Morgen das Meer (Roman, 2018) sowie Hölderlins Geister (2019)
Populistische Bewegungen, der Sturm aufs Kapitol, Putins Krieg – die freiheitlich-liberale Demokratie ist unter Druck. Woher rührt diese Feindschaft? Und was ist zu tun? Felix Münger spricht mit Karl-Heinz Ott, Autor des Sachbuchs «Verfluchte Neuzeit», über die Geschichte des reaktionären Denkens. Der Schriftsteller und Essayist Karl-Heinz Ott ortet die Ursprünge der modernen liberalen Demokratie bei Denkern wie Martin Luther oder René Descartes in der frühen Neuzeit. Sie sahen im Menschen ein selbstbestimmtes und von der Vernunft geleitetes Wesen. Von Beginn an regte sich Widerstand: Die Freiheit führe zu Chaos, Sittenzerfall und Sinnlosigkeit. Diese Argumentation findet bis heute Nachbeter und prägt konservative Thinktanks in den USA ebenso wie das Weltbild populistischer Politik. Buchhinweis: Karl-Heinz Ott: Verfluchte Neuzeit. Eine Geschichte des reaktionären Denkens, Hanser 2022.
Böttiger, Helmutwww.deutschlandfunkkultur.de, LesartDirekter Link zur Audiodatei
Böttiger, Helmutwww.deutschlandfunkkultur.de, LesartDirekter Link zur Audiodatei
Reaktionäre Gedanken gewinnen an Schlagkraft und formieren sich in Feindbildern, so Karl-Heinz Ott. Beste Beispiele sind für ihn der Sturm auf den Berliner Reichstag oder das Kapitol in Washington. Woher kommen Unzufriedenheit, Neid und Missgunst? Menschen fühlen sich nicht gesehen oder beachtet, misstrauen der Demokratie oder radikalisieren sich. Der philosophisch geschulte Schriftsteller und Essayist Karl-Heinz Ott, mehrfach für sein Werk ausgezeichnet, u.a. mit dem Preis der LiteraturNord, klopft die Philosophiegeschichte ab, sucht nach Denkmodellen und Schnittstellen für gegenwärtige Entwicklungen. Sein Fazit: „Die Antimoderne ist so alt wie die Moderne. Die Vernunft kann nur die Oberhand behalten, wenn sie ihre Gegner kennt.“
Volle Fahrt im Rückwärtsgang – der Schriftsteller Karl-Heinz erklärt in seiner kämpferischen „Geschichte des reaktionären Denkens“ das Unbehagen in der Moderne und liefert Hintergründe für das Verständnis der politischen Kontroversen der Gegenwart. Hanser Verlag, 432 Seiten, 26 Euro ISBN: 978-3-446-27097-8 Rezension von Wolfgang Schneider
Redaktion und Moderation: Anja Höfer Neue Bücher von Fran Lebowitz, Jennifer Clement, Karl-Heinz Ott und eine Ausstellung der großen Buch-Illustratorin Aiga Rasch
Lieske, Tanyawww.deutschlandfunk.de, BüchermarktDirekter Link zur Audiodatei
Gutzeit, Angelawww.deutschlandfunk.de, BüchermarktDirekter Link zur Audiodatei
Gutzeit, Angelawww.deutschlandfunk.de, Andruck - Das Magazin für Politische LiteraturDirekter Link zur Audiodatei
Die Rebellion gegen die Aufklärung hat eine lange Geschichte. Ihre Glaubenslehren behaupten, nicht der Mensch, sondern höhere Mächte bestimmten sein Schicksal. Karl-Heinz Ott legt die Wurzeln dieser Bewegungen frei.
Sein und Streit - Das Philosophiemagazin - Deutschlandfunk Kultur
Autokraten und reaktionäre Bewegungen von heute haben eine lange ideologische Vorgeschichte. Der Schriftsteller Karl-Heinz Ott macht sie an Philosophen fest, die Europas Geistesgeschichte zurückdrehen wollten: am liebsten bis ins Mittelalter.Karl-Heinz Ott im Gespräch mit Catherine Newmarkwww.deutschlandfunkkultur.de, Sein und StreitDirekter Link zur Audiodatei
Der Schriftsteller Karl-Heinz Ott ist diesjähriger Preisträger des renommierten Joseph- Breitbach-Preises. Karl-Heinz Ott wurde 1957 im baden-württembergischen Ehingen geboren, besuchte ein katholisches Internat und studierte Philosophie, Germanistik und Musikwissenschaft. Er war unter anderem Dramaturg am Theater in Freiburg, Basel und Zürich, hatte später eine Poetikdozentur an der Universität in Mainz inne. 1998 erschien sein Debütroman „Ins Offene“. Karl-Heinz Ott gilt als behutsamer Beobachter mit Hang zu Ironie und Komik.
Karl-Heinz Ott erhält in diesem Jahr den renommierten Joseph-Breitbach-Preis für sein Gesamtwerk. Verfasst hat er unter anderem die Romane „Die Auferstehung“, „Und jeden Morgen das Meer“ und „Hölderlins Geister“.
Karl-Heinz Ott widmet sich in seinem Essay der Rezeptionsgeschichte Hölderlins. Mit Katrin Wenzel spricht er über Gedankenwelt des Dichters und die ganz unterschiedlichen Auslegungen seines Werks im 20. Jahrhunderts.
Eine ganz persönliche Empfehlung: "Hölderlins Geister" von Karl-Heinz Ott.
Karl-Heinz Otts scharfsinnige Auseinandersetzung mit Friedrich Hölderlin und seiner Wirkungsgeschichte im 20. Jahrhundert bietet ein reichhaltiges und gewitztes Panorama intellektuellen Moden. Schluss mit dem weltanschaulichen Gegrapsche nach den Dichtern, lautet die Botschaft.Rezension von Wolfgang Schneider.Hanser VerlagISBN 978-3-446-26376-5240 Seiten22 Euro
Zum Auftakt des Beethoven- und Hölderlin-Jahres spricht Raoul Mörchen mit dem Schriftsteller Karl-Heinz Ott.
Zum Auftakt des Beethoven- und Hölderlin-Jahres spricht Raoul Mörchen mit dem Schriftsteller Karl-Heinz Ott.
In einer gut lesbaren Studie untersucht der Freiburger Schriftsteller Karl-Heinz Ott die unterschiedlichen Deutungen, denen das dichterische Werk Friedrich Hölderlins im 20. Jahrhundert ausgesetzt war – von ganz rechts bis ganz links. Eine Rezension von Martin Krumbholz.
Aus der Bestenliste-Jury diskutieren die Literaturkritiker Gregor Dotzauer, Martin Ebel und Christoph Schröder mit Carsten Otte über Bücher von Clarice Lispector, Karl-Heinz Ott, Ma Jian und Ian McEwan.
Ein glänzend lesbarer Rundgang durch Hölderlins gedankliches Universum. Ott zeigt, wie ein Dichter zum Spielball von ideologischen Interessen wurde. Er holt kein Denkmal vom Sockel. Er verschiebt es allenfalls ein Stück.
Karl-Heinz Ott arbeitete als Musiker und Dramaturg an den Theatern von Esslingen, Freiburg und Basel - nicht selten spartenübergreifend zwischen Schauspiel, Oper und Tanz. Dass er sich dann fürs literarische Schreiben entschied und freischaffender Schriftsteller wurde, bedeutete keinen Abschied von der Musik.
Irgendwann sterben die Eltern, hinterlassen das, was sie haben, ihren Kindern. - So stellen wir uns das vor. Was aber, wenn Eltern gar nicht daran denken, alles aufzusparen für die Kinder? So geht es vier Geschwistern, als ihr Vater stirbt, im Roman von Karl-Heinz Ott. LeseZeichen im Gespräch mit Karl-Heinz Ott.