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Lange Zeit glaubten Forschende nicht daran, dass sich Atomkerne spalten lassen – bis Otto Hahn im Dezember 1938 in Berlin Uran mit Neutronen beschoss und Barium nachweisen konnte. Damit wurde – nicht nur für die Physik – ein neues Zeitalter eingeläutet: Das Atomzeitalter. Wir sprechen in der Folge über die Entdeckung der Kernspaltung und den Wettlauf der Kernforschung während des Zweiten Weltkriegs. Und vor allem über die Anstrengungen der Alliierten, die verhindern wollten, dass schweres Wasser (Deuterium) in die Hände der deutschen Kernphysiker fällt: die norwegische Schwerwasser-Sabotage. Denn in nennenswerten Mengen wurde schweres Wasser nur in einer norwegischen Fabrik hergestellt. // Erwähnte Folgen - GAG465: Wie Aluminium entdeckt wurde – https://gadg.fm/465 - GAG448: Die Phenol-Verschwörung – https://gadg.fm/448 - GAG381: Mau Piailug und die Besiedelung des Pazifiks – https://gadg.fm/381 - GAG259: Operation Mincemeat – Eine Geheimdienstaktion während des Zweiten Weltkriegs – https://gadg.fm/259 // Literatur - Astrid Viciano: Die Formel des Widerstands. Wie Kernphysiker mithalfen, die Atombombe der Nazis zu verhindern, Galiani Berlin, 2024. - Neal Bascomb: The Winter Fortress: The Epic Mission to Sabotage Hitler's Atomic Bomb. Alle Infos zu Fragen und Audiobeiträgen für die 500. Folge gibt's hier: https://www.geschichte.fm/allgemein/jubilaeumsfolge-gag500/ //Aus unserer Werbung Du möchtest mehr über unsere Werbepartner erfahren? Hier findest du alle Infos & Rabatte: https://linktr.ee/GeschichtenausderGeschichte //Wir haben auch ein Buch geschrieben: Wer es erwerben will, es ist überall im Handel, aber auch direkt über den Verlag zu erwerben: https://www.piper.de/buecher/geschichten-aus-der-geschichte-isbn-978-3-492-06363-0 Wer Becher, T-Shirts oder Hoodies erwerben will: Die gibt's unter https://geschichte.shop Wer unsere Folgen lieber ohne Werbung anhören will, kann das über eine kleine Unterstützung auf Steady oder ein Abo des GeschichteFM-Plus Kanals auf Apple Podcasts tun. Wir freuen uns, wenn ihr den Podcast bei Apple Podcasts oder wo auch immer dies möglich ist rezensiert oder bewertet. Wir freuen uns auch immer, wenn ihr euren Freundinnen und Freunden, Kolleginnen und Kollegen oder sogar Nachbarinnen und Nachbarn von uns erzählt! Du möchtest Werbung in diesem Podcast schalten? Dann erfahre hier mehr über die Werbemöglichkeiten bei Seven.One Audio: https://www.seven.one/portfolio/sevenone-audio
Markus Roth träumt von einer Revolution. Der Physiker will mit der Hilfe von Lasertechnologie Kernfusion nutzbar und Deutschland zum globalen Energieversorger machen. Bei der Kernfusion verschmelzen leichte Atomkerne zu schwereren, wobei enorme Mengen Energie freigesetzt werden. Es ist der gleiche Prozess, der im Inneren der Sonne abläuft. "Wir verbrennen Wasserstoff zu Helium. Die Mengen, die wir dabei einsetzen, sind ungefähr ein Kilogramm Wasserstoff am Tag, den wir zu einem Kilogramm Helium umsetzen müssen. Daraus entsteht ungefähr die Leistung von einem Gigawatt, den ganzen Tag lang", erläutert Roth, der mit seinem deutsch-amerikanischen Startup Focused Energy diese Vision Realität werden lassen will.Dabei sieht der 58-Jährige enorme Chancen für den Technologiestandort Deutschland: "Die Marktführer im Bereich von Hochleistungsoptik und Laser kommen fast alle aus Deutschland." Laut der Fusion Industry Association arbeiten etwa 33 Firmen weltweit an der Kernfusion und haben mehr als vier Milliarden Dollar Investorengeld eingesammelt.Roth, der Teil der Geschäftsführung von Focused Energy ist, vergleicht den aktuellen Stand der Technologie mit den Anfängen der Luftfahrt. "Wir sind gerade im Bereich der Laserfusion das erste Mal so weit, dass wir nicht nur gezeigt haben, dass die Laserfusion funktioniert, sondern dass man damit auch Energie gewinnen kann."Doch der Weg zum kommerziellen Fusionskraftwerk ist weit. Roth erwartet, dass der erste Testreaktor Ende der 2030er Jahre ans Netz gehen könnte. "Wir arbeiten mit Nachdruck an der Kernfusion und versuchen, diese so schnell wie möglich in ein leistungsfähiges Kraftwerk zu verwandeln. Trotzdem sollten insbesondere auch die Aktivitäten von Focused Energy nicht als Ausrede dienen, um jetzt nicht in die Erneuerbaren zu investieren."Roth sieht die Kernfusion als notwendige Ergänzung zu erneuerbaren Energien, besonders angesichts des steigenden globalen Energiebedarfs. "Wir werden einen massiven Energiebedarf in Deutschland haben. Wenn ich mir nur angucke, was die KI an Strom frisst."Ein entscheidender Vorteil von Kernfusion im Vergleich zu Kernspaltung sei die Sicherheit, betont Roth. "Es kann keine unkontrollierte Kettenreaktion geben. Wenn alles perfekt läuft, verbrennen wir genau die Menge an Brennstoff, die wir in den Reaktor gefüllt haben." Zudem produziert die Fusion deutlich weniger langlebigen radioaktiven Abfall.Die Laserfusion, auf die Roth und sein Team setzen, unterscheidet sich von anderen Fusionsansätzen. "Bei der Laserfusion wird versucht, den Brennstoff so stark zu komprimieren, dass er ähnliche Bedingungen hat wie im Zentrum der Sonne", erläutert der Physiker.Roth mahnt zur Geduld, aber auch zum entschlossenen Handeln: "Das Rennen um die Kernfusion hat längst begonnen. Es sind fast alle Länder dabei. Die Frage ist: Sind wir auch dabei oder nicht?"Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlAlle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/sotechtdeutschlandUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
Warum scheint unsere Sonne? Antwort: Kernfusion! Tief in ihrem Innern verschmelzen also unter anderem Atomkerne des Wasserstoffs - zu Helium. Doch Forschende wollten sich in den 1960er Jahren nicht nur mit schönen Erklärungen begnügen, sondern eine so schlüssige Erklärung auch experimentell überprüfen: zum Beispiel mit einem unterirdischen Tank in der Homestake-Mine in South Dakota, der, gefüllt mit chemischem Reinigungsmittel, darauf wartete, dass ab und zu ein Neutrino von der Sonne vorbeikäme. Denn unsere Sonne erzeugt bei der Kernfusion auch Neutrinos – und diese wollten Forscherinnen und Forscher finden und zählen. Das gelang ihnen auch. Doch leider kamen in den irdischen Neutrinodetektoren nur rund ein Drittel der erwarteten Neutrinos an. War gar die Sonne kaputt? Hatte man doch nicht verstanden, warum die Sonne scheint? Oder war das Problem ganz woanders zu verorten – vielleicht waren die Neutrinos selbst schuld? Franzi erzählt Karl in dieser Ausgabe des AstroGeo Podcasts vom Rätsel der fehlenden Sonnen-Neutrinos – und zur Beruhigung: Nein, unsere Sonne war wohl doch nicht kaputt.
Diese Woche im Tech Briefing:Thema der Woche: Im Inneren unserer Sonne verschmelzen unter dem enormen Druck und gewaltigen Hitze leichte Atomkerne zu schweren Atomkernen und setzen dabei unendliche Mengen an Energie frei. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen seit Jahrzehnten an einer Möglichkeit, diesen Prozess aus dem Herzen der Sterne auf der Erde zu replizieren. Kernfusion verspricht saubere und sichere Stromerzeugung. Ganz ohne radioaktiven Müll oder CO₂. Wie in Bayern damit Wahlkampf gemacht wurde, was das Max-Planck-Institut in Greifswald und Garching ausheckt – hören Sie heute!Plus: Am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Deutschland forschen die wissenschaftliche Direktorin Prof. Sibylle Günter und rund 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an zwei Technologien der Magnetfusion: Tokamak und Stellarator. Wie funktionieren diese Technologien?Dazu: In den 80er Jahren riefen der damalige amerikanische Präsident Ronald Reagan und der sowjetische Generalsekretär Mikail Gorbatschow ein transnationales Forschungs-Projekt ins Leben. Den ITER – warum glaubten Gorbatschow und Reagan an dieses Projekt, das weit mehr als nur ein Kraftwerk werden kann, während Finanzierung und Zeitplan völlig aus dem Ruder laufen? Plus: Nachrichten aus der Welt der BigTech, Startups und TechnologieHaben Sie Fragen? Schreiben Sie uns gerne eine Mail an kontakt@mediapioneer.com.Moderation: Christoph Keese und Lena Waltle Redaktionsassistenz: Clara Meyer-HornProduktion: Till Schmidt Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Fusionsenergie ist das Gegenteil von Kernspaltung: Es werden keine Atomkerne gespalten, sondern fusioniert. Klappt alles, wie gewünscht, entsteht CO2-freier Strom. "Deutschland hat die wissenschaftliche Expertise für bahnbrechende Technologien wie die Kernfusion. Was fehlt, sind die politischen und finanziellen Rahmenbedingungen", mahnt Heike Freund. Sie ist COO von Marvel Fusion. Das Münchner Startup konzentriert sich auf die Entwicklung eines Kernfusionskraftwerks mittels Lasertechnologie.Bis 2026 soll ein erster Demonstrator entstehen - in den USA, nicht in Deutschland, wie Freund erklärt. Der nächste Schritt wäre ein Prototyp, "den würden wir sehr gerne in Deutschland bauen".Freund zufolge gibt es etwa 40 privatwirtschaftliche Firmen, die sich mit Kernfusion beschäftigen, davon "befinden sich zwei Drittel in den USA". Nur fünf Firmen verfolgen ebenso wie Marvel Fusion einen laserbasierten Ansatz.Die Fusionsmanagerin ist überzeugt, dass die Technologie als nahezu unbegrenzte und saubere Energiequelle eine Schlüsselrolle bei der Energieversorgung einnehmen wird. Doch während "China und die USA Milliarden in die Kernfusion pumpen", trete Deutschland auf der Stelle, sagt sie. In Summe seien 90 Prozent des privaten Kapitals für Kernfusion in den USA investiert worden. "Hier haben Europa und Deutschland großen Aufholbedarf, dass wir die Technologien am Ende auch hier kommerzialisieren können", lautet Freunds Weckruf an die Politik. "Die nächsten Tech-Champions sollten wieder aus Deutschland kommen."Was Heike Freund über die Fusionsstrategie der Bundesregierung denkt, erzählt sie in der neuen Folge von "So techt Deutschland."Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an podcasts@ntv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
Atomkerne spalten: können wir. So entsteht Energie in Atomkraftwerken. Kerne fusionieren: Das gut hinzukriegen, daran wird mit Hochdruck gearbeitet. Warum die Kernfusion ein neues Zeitalter anbrechen lassen könnte - und was das alles mit Einstein zu tun hat, sehr einfach erklärt vom Physiker Georg Harrer.Georg Harrer ist Physiker an der TU Wien. Er ist PostDoc in der Fusion Research Group. Georg auf Twitter.
Vor kurzem ist es gelungen, Atomkerne miteinander zu verschmelzen und zum ersten Mal mehr Energie zu gewinnen als zu verbrauchen. Ist die Kernfusion nun als saubere Energiequelle näher gerückt? Christian Linsmeier, Leiter des Instituts für Energie- und Klimaforschung in Jülich, ist davon überzeugt, aber die Politik bremse.
Warum formen sich eigentlich all die Teilchen zu stabilen Atomen? Damit du existieren kannst, mussten zuvor echt viele komische Dinge passieren. Aber was ist der Grund dafür, dass sich Atome einige Jahre nach dem Urknall auch zu Atomen formen konnten? In einem Universum, das mit einem heißen Urknall beginnt, ist das nicht unbedingt so einfach zu beantworten! Wenige Minuten nach dem heißen Urknall war unser Universum mit Protonen und einer kleinen, aber sehr wichtigen Population leichter Atomkerne gefüllt, einer der Gesamtzahl der Protonen entsprechenden Anzahl von Elektronen, einer großen Anzahl von Neutrinos, die mit keinem von ihnen wechselwirken, und etwa 1,4 Milliarden Photonen für jedes vorhandene Proton oder Neutron. Satte 380.000 Jahre hat es gedauert bis sich die Protonen und andere Kerne mit den Elektronen verbinden und stabile neutrale Atome erzeugen? Aber warum ist das passiert? Weil sich das Universum abgekühlt hat? Nun, es gibt einen Grund und ohne diesen Grund hätte es noch viel länger gedauert. In der Frühphase des Universums war alles sehr dicht, sehr gleichmäßig und sehr heiß. Der letzte Teil - sehr heiß - hat zwei wichtige Konsequenzen, die wir nicht ignorieren können. Teilchen mit einer Ruhemasse ungleich Null bewegen sich sehr schnell, sogar nahe der Lichtgeschwindigkeit, und wenn sie miteinander kollidieren, handelt es sich um hochenergetische Kollisionen, die in der Lage sind, alles zu zerstören, was nicht fest genug zusammengehalten wird. Jetzt zum neuen Hardcore-Science Podcast: https://open.spotify.com/show/6PepsOby5t6EF3PLPnXCAP Good Night Stories: Auf YouTube - https://www.youtube.com/channel/UCOGzvEVuggur7x8BxoL84-A Auf Spotify - https://open.spotify.com/show/5Mz5jx2lm7DXN3FizSigoJ Abonniere jetzt die Entropy, um keine der coolen & interessanten Episoden zu verpassen! Das unterstützt mich natürlich und hilft mir meinen Content zu verbessern und zu erweitern! Hier abonnieren: https://www.youtube.com/channel/UC5dBZm6ztKizdUnN7Puz3QQ?sub_confirmation=1 ♦ PATREON: https://www.patreon.com/entropy_wse ♦ TWITTER: https://twitter.com/Entropy_channel ♦ INSTAGRAM: https://www.instagram.com/roma_perezogin/ ♦ INSTAGRAM: https://www.instagram.com/entropy_channel/ ♦ DISCORD-SERVER: https://discord.gg/xGtUAaAw98 Abonniere jetzt die Entropy, um keine der coolen & interessanten Episoden zu verpassen! Das unterstützt mich natürlich und hilft mir meinen Content zu verbessern und zu erweitern! Hier abonnieren: https://www.youtube.com/channel/UC5dBZm6ztKizdUnN7Puz3QQ?sub_confirmation=1 ♦ PATREON: https://www.patreon.com/entropy_wse ♦ TWITTER: https://twitter.com/Entropy_channel ♦ INSTAGRAM: https://www.instagram.com/roma_perezogin/ ♦ INSTAGRAM: https://www.instagram.com/entropy_channel/ ♦ DISCORD-SERVER: https://discord.gg/xGtUAaAw98 ♦ GOODNIGHT STORIES: https://open.spotify.com/show/5Mz5jx2lm7DXN3FizSigoJ
Bei der Kernfusion verschmelzen Atomkerne, die dabei freiwerdende Energie soll genutzt werden können. Jetzt vermelden Forscher*innen vom Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien einen Durchbruch. Doch die Meldung ist euphorischer als die Realität. Christine Langer im Gespräch mit Uwe Gradwohl, SWR-Wissenschaftsredaktion.
Mit einem neuen Teilchenbeschleuniger wollen Forscher im US-Bundesstaat Michigan in noch unbekannte Regionen der Atomkerne vordringen und weiter entschlüsseln, wie es im Inneren von Sternen oder einer Supernova zugeht. Geleitet werden die Versuche von einem Deutschen. Von Torsten Teichmann
Corona: Welche Länder lockern wie?; Mehr Photovoltaik auf (Acker-)flächen; Warum zerfallen manche Atomkerne schneller als andere?; Luftqualität 2021 in Deutschland; Mangelhaft - Zeugnis-Blockchain der Bundesdruckerei; Leder aus Viktoriabarsch für die Modeindustrie; Hundekacke: Darum kann sie zum Problem werden; Das bringt das Eco-Programm der Waschmaschine; Warum Sibirien nur scheinbar ein Naturparadies ist; Warum uns Gewalt in Filmen fasziniert; Fahrradland NRW; Moderation: Steffi Klaus.
Die befürchtete „Spaltung der Gesellschaft“ während der vierten Welle der Corona-Pandemie sei zunächst nur eine Metapher, so die Tübinger Philosophin Sabine Döring in SWR2. Spalten könne man Holzscheite oder Atomkerne. Zwar passe die Metapher auf den Streit zwischen Geimpften und Ungeimpften, da es für deren Status kein „Dazwischen“ gebe. Sie werde aber nun als „Drohkulisse“ gegen Corona-Maßnahmen in Anschlag gebracht, „so nach dem Motto: Wenn wir die Ungeimpften noch weiter aufbringen, vertiefen wir den Spalt in der Gesellschaft.“ Oft werde dabei vorgespiegelt, dass eine solche Spaltung unbedingt verhindert werden müsse, im Zweifelsfall auch um den Preis von Menschenleben. Solchen Auffassungen sei energisch zu widersprechen, so Döring. Impfgegner seien letztlich „Trittbrettfahrer“, da sie gesellschaftliche Leistungen des Gesundheitssystems für sich in Anspruch nähmen, ohne sich selbst solidarisch zu verhalten. Es sei dabei nicht entscheidend, ob solches Verhalten nur durch Unwissenheit oder durch das bewusste Leugnen von Fakten ausgelöst werde. Ähnliches gelte für die Beschwörung gesellschaftlicher Freiheiten, die Entscheidung über eine Impfung also ganz in das Ermessen des einzelnen zu stellen. De facto bedeute das, die gesundheitlichen Folgen dem Krankenhauspersonal zu überlassen. Sie selbst, so Döring, plädiere für eine Impfpflicht zumindest für bestimmte Berufsgruppen. In anderen Ländern würden dazu bereits personalisierte Impfaufforderungen verschickt. Solche Mittel seien in Deutschland noch nicht ausgeschöpft. Sabine Döring ist Professorin für Praktische Philosophie und Ethik an der Universität Tübingen.
Kernfusion - das ist eine Methode, mit der Wissenschaftler:innen zukünftig sauberen, nachhaltigen und sicheren Strom erzeugen wollen. Daran arbeitet Wirtschaftsingenieurin Heike Freund mit ihrem Münchner Start-Up. Mit Hilfe eines Lasers sollen zwei positiv geladene Atomkerne zu einem neuen Element verschmolzen werden. Dabei wird Energie frei, die in Strom umgewandelt werden soll. Die Methode ist noch am am Anfang, gilt aber als Heiliger Gral der Energie-Gewinnung. Bei She Likes Tech erklärt Heike Freund, wie genau Kernfusion funktioniert, wie lange es noch dauert, bis Kernfusion zur Stromgewinnung eingesetzt werden kann und was der Unterschied ist, zwischen der neuen Kernfusion und der aktuellen Kernenergiemethode Kernspaltung. Wenn ihr Fragen habt oder Anregungen schreibt uns jederzeit per Mail: shelikestech[at]ndr[punkt]de Show-Notes: Heike Freund und Marvel Fusion https://marvelfusion.com/ https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Forschung-Ein-Muenchner-Start-up-forscht-mit-Kernfusion-am-Feuer-der-Zukunft-id60060556.html https://www.welt.de/wirtschaft/plus227149579/Marvel-Fusion-Deutsche-wollen-mit-Fusionsreaktor-Energieproblem-loesen.html https://de.linkedin.com/in/heike-freund-117a8a8a https://www.dasgelbeblatt.de/lokales/penzberg/kraftwerksprojekt-in-penzberg-doppelter-aderlass-bei-marvel-fusion-90178731.html Zur Kernfusion https://www.abgeordnetenwatch.de/bundestag/17/abstimmungen/austritt-aus-der-kernfusion-iter/tabelle?fraction=61&combine=&constituency=All&page=2&order=number&sort=asc https://www.techandnature.com/marvel-fusion-kernfusion-durch-laserkraft-gamechanger-der-energiewende/ https://www.ipp.mpg.de/w7x https://interestingengineering.com/a-major-breakthrough-in-fusion-reactor-development https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/energie-fusionsenergie-start-up-silicon-valley-1.5271345
Vor Kurzem ist der US-Physiker Steven Weinberg im Alter von 88 Jahren gestorben. Warum war der so wichtig? Hauptsächlich deswegen, weil er mit seinem pakistanischen Kollegen Abdus Salam in den 60er Jahren eine Theorie entwickelte, die es erlaubt hat, auf dem Weg zu einer einheitlichen Erklärung vieler physikalischer Phänomene voranzukommen. Die beiden haben den Elektromagnetismus, der ja schon etwas länger bekannt ist, mit der sogenannten schwachen Wechselwirkung vereinigt. Elektromagnetismus okay, aber was ist die schwache Wechselwirkung? Früher hätte man das eine Kraft genannt, die innerhalb der Elementarteilchen des Atomkerns wirkt und unter anderem dafür verantwortlich ist, dass Atomkerne unter Abgabe von Elektronen, sogenannten Betastrahlen, zerfallen. Und offenkundig ist diese schwache Wechselwirkung auch beteiligt daran, dass uns die Fusion von Wasserstoff zu Helium in der Sonne zur nötigen Heizung verhilft. Und was ist der entscheidende Punkt? Dass die Physik nicht mehr anschaulich ist, seit es nicht nur feste Körper mit durch die Newton'sche Physik gut beschreibbaren Eigenschaften gibt, sondern all diese Elementarteilchen, Quanten und den radioaktiven Zerfall. Da fehlte den Physikern plötzlich eine gemeinsame Theorie. Und Weinberg hat die geschaffen? Weinberg und Salam haben zumindest erst mal den Elektromagnetismus und eben diese schwachen Wechselwirkungen in ein mathematisches System gebracht. Andere haben später noch den Rest in eine einheitliche Theorie integriert - nur die Gravitation passt immer noch nicht rein. Weinberg hat mal gesagt, je begreiflicher das Universum wird, desto sinnloser erscheint es uns. Kann man so sehen. Andererseits steckt dahinter natürlich eine Grundfrage, wo ich sowieso ein bisschen skeptisch bin. Die Frage, ob das Universum überhaupt einen Sinn haben kann. Sinn ist schließlich nur eine menschliche Kategorie in der Betrachtung der Dinge. Es gab zig philosophische Denksysteme, mehr oder minder religiös ausgeprägt, die einen teleologischen Ansatz hatten, also davon ausgingen, dass alles um eines bestimmten Zwecks willen passiert. Also dass die Rinder dazu da sind, gegessen oder gemolken zu werden. Aber das ist Blödsinn, die sind einfach da, und die haben sich so entwickelt. Genau wie wir. Und auch wir sind einfach nur da und müssen sehen, dass wir dem Leben einen Sinn geben. Und mancher braucht dazu halt ein höheres Wesen. Manche Menschen fahren nach Indien und wollen unbedingt ihr Inneres kennenlernen, und dann erschrecken sie, dass da gar nichts ist. Oder nicht so viel, wie sie dachten. Na, die eigentliche Kunst der Meditation ist, glaube ich, sich dem Nichts zu stellen und damit klarzukommen. Und wenn du damit klarkommst, kommst du mit allem anderen auch klar.
Nicht Kernspaltung sondern Kernfusion als Energiequelle nutzen: Das ist immer noch nur Theorie. Auch 70 Jahre nach der ersten Wasserstoffbombe gelingt es Physiker*innen nicht, die gewaltige Energiemenge, die bei der Verschmelzung zweier Atomkerne freigesetzt wird, für zivile Zwecke nutzbar zu machen.
Warum manche Atomkerne zerfallen und was die dabei freigesetzte Strahlung gefährlich macht, erklärt Helmut Fischer von der Landesmessstelle für Radioaktivität an der Universität Bremen in dieser Folge.
Schwerpunkt: Norbert Pietralla von der Technischen Universität Darmstadt über Atomkerne, die spontan ihre Form ändern || Nachrichten: Lawine verursacht Staubausbruch auf Kometen | Dunkle Materie im frühen Universum | Siliziumsolarzelle mit Rekordwirkungsgrad
Ein Minister für die Natur Umweltschutz(1) ist ein wichtiges Thema in Deutschland. Es gibt sogar einen Minister mit einem ganzen Ministerium nur für Umweltschutz. Das Ministerium heißt Umweltministerium und der Minister ist der Umweltminister. Seine Aufgabe ist, die Umwelt in Deutschland zu schützen. Er muss aufpassen, dass bei Entscheidungen der Regierung die Natur nicht zu sehr belastet wird. Aber er kümmert sich zum Beispiel auch um den Fahrradverkehr(2) in den Städten und auf dem Land. Der Umweltschutz hat in Deutschland eine lange Tradition. Gleichzeitig mit den Hippies in den USA gab es in Deutschland die 68er, die eine Rückkehr zur Natur propagierten. Dass der Umweltschutz in Deutschland so wichtig ist, hat aber auch mit dem Wohlstand(3) der Gesellschaft zu tun. Die Menschen in Deutschland haben viel Zeit über abstrakte Probleme nachzudenken. Und sie haben genug Geld, um den Umweltschutz zu bezahlen. Leider ist nicht immer klar, was gut für die Umwelt ist. Die Deutschen recyceln gerne ihre Bierflaschen. Aber das Recycling kostet auch Energie. Die Deutschen wollen keine Atomkraft(4), weil es keine Lösung für den Müll gibt. Aber ohne Atomkraft braucht man mehr fossile Brennstoffe. Und das ist auch schlecht für die Umwelt. (1) Umweltschutz bedeutet, dass man die Natur nicht kaputt macht, sondern versucht, sie zu erhalten. (2) Fahrradverkehr ist der Verkehr, der durch Fahrräder entsteht. a) Der Autoverkehr ist in vielen Städten ein Problem für die Gesundheit der Menschen. b) Flugverkehr entsteht durch Flugzeuge, Helikopter und Zeppeline. c) Ein anderes Wort für Sex ist Geschlechtsverkehr. (3) Wohlstand bedeutet, dass die Menschen alles haben, was sie brauchen. a) Wohlstand ist relativ, denn wenn man viele Dinge hat, möchte man oft trotzdem noch mehr. b) Armut ist das Gegenteil von Wohlstand. Wer nicht genug zu essen hat ist arm. (4) "Atomkraft", oder "Atomenergie" ist die Energie, die aus der Spaltung der Atomkerne gewonnen wird. a) Atomkraft wird in Atomkraftwerken erzeugt. b) Atomkraftwerke erzeugen radioaktiven Müll. Das war die heutige Episode von "Eine Flasche Deutsch". Tschüss und bis Bald! Cover Art von Flickr-User Olli secure.flickr.com/photos/gruenewiese/
"Will dich fassen, will dich halten und das alte Holz behende mit dem scharfen Beile spalten!" Der Zauberlehrling wollte einen Besen spalten, heute spalten wir Atomkerne. Die Auswirkungen sind in beiden Fällen nicht immer kontrollierbar. Wirklich dramatisch wird die Sache jedoch, wenn der Ohrenblicker in seinem Bad anfängt zu zaubern. Ich wünsche zauberhafte Unterhaltung mit der neuen Reihe "ars audiotica"! Das Gedicht "Der Zauberlehrling" wurde aufgrund der Hörerabstimmung aus Folge 24 ausgewählt. Danke an Christiane Marx für ihre Stimme, an Johann Wolfgang von Goethe für dieses wunderbare Gedicht und an meine Nachbarn für ihre starken Nerven.