Topthemen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Sport: Wir ordnen ein, wir klären auf, wir bohren nach. "SWR Aktuell im Gespräch" - das sind Interviews mit Menschen, die etwas zu sagen haben.

Diabetes ist fast schon eine Art "Volkskrankheit". Neben den rund 9 Millionen bekannten Fällen gibt es Schätzungen, dass die Dunkelziffer bei weiteren 2 Millionen Menschen liegen könnte. Ein fundamentaler Unterschied ist dabei die Frage, ob man an Typ 1 oder Typ 2 erkrankt ist. Beide sorgen zwar für eine Insulin-Insuffizienz, aber, betont der Arzt und Journalist Lothar Zimmermann im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Petra Waldvogel, dass Typ 1 Diabetes eine Auto-Immun-Erkrankung ist: "Das ist eine Fehlprogrammierung." Der Körper attackiere die Zellen der Bauchspeicheldrüse, welche Insulin zum Zucker-Abbau im Blut ausschütten. Beim Typ 2 dagegen könne die Bauchspeicheldrüse Insulin produzieren, aber - und deswegen gebe es häufig einen Zusammenhang mit Übergewicht - nicht in ausreichendem Maße für die Körpermasse.

Nicht die Bandscheiben oder Krebs sind 2025 bislang die Hauptursachen für Berufsunfähigkeit, sondern psychische Erkrankungen - und zwar in 36 Prozent der Fälle. Damit liegen sie mit großem Abstand vor der mit 18 Prozent zweithäufigsten Ursache - Erkrankungen am Skelett oder dem Bewegungsapparat. Dieser Abstand ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Wer in seinem Leben aber länger erkrankt und nicht arbeiten kann, braucht Schutz. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt dann eine monatliche Rente. Emil Nefzger vom Geld-Ratgeber "Finanztip" warnt im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Petra Waldvogel vor Vertragsklauseln, die psychische Erkrankungen ausschließen: "Wenn die psychischen Erkrankungen nicht explizit ausgeschlossen sind, ist das mit abgedeckt. Es kann aber sein, dass man so einen Ausschluss drin hat, weil man in den fünf Jahren, bevor man so eine Versicherung abgeschlossen hat, in Behandlung wegen einer psychischen Erkrankung war. Dann kann es sein, dass die Versicherer sagen: Wir versichern Sie, aber wir schließen diese Erkrankungen aus, weil es ein Risikofaktor ist." Sollte der eigene Vertrag so eine Klausel beinhalten, hilft in der Regel nur ein Wechsel des Versicherungsanbieters - und das auch nur, wenn eine Behandlung wegen einer psychischen Erkrankung vor mehr als fünf Jahren abgeschlossen war.

Bestseller-Autor und Philosoph Christoph Quarch gibt jeden Freitagmorgen seinen "Frühstücks-Quarch" im Radioprogramm SWR Aktuell ab. Er sucht sich also jede Woche ein Thema aus, über das er nachdenkt und sich manchmal auch aufregt. Diese Woche: die Weltklimakonferenz und die Generationengerechtigkeit. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem kritisiert Quarch, nicht nur unter US-Präsident Donald Trump sei eine Politik nach dem Motto "Nach mir die Sintflut" gesellschaftsfähig geworden - solche Tendenzen beobachtet er auch in der Union.

Sie kann uns alle betreffen, ob jung oder alt. Aber viele reden nicht gerne darüber - über Einsamkeit. In der ARD Mediathek gibt es bald passend dazu eine Dokuserie zu sehen.

Es kommen zwei neue Apfelsorten auf den Markt. Sie heißen beide Pompur, der eine eher süß, der andere säuerlich und sie sind extra für Menschen mit Allergie entwickelt worden.

Die Junge Union erwartet von Bundeskanzler Friedrich Merz eine Kehrtwende in der Rentenfrage. Ihr Vorschlag: Staffelt die Beiträge nach Kinderzahl! Wer mehr Kinder hat, soll weniger in die Rentenkasse zahlen müssen – wer keine oder nur ein, zwei Kinder hat, mehr. Diesen Vorschlag hat die Junge Union vor ihrem "Deutschlandtag" - dem alljährlichen Treffen auf Bundesebene - gemacht, der am Wochenende stattfindet. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem sagt der Landesvorsitzende der Jungen Union Baden-Württemberg, Florian Hummel, das entspreche nur dem Generationenvertrag: "Man muss schauen, auf was sich unser Generationenvertrag beruft - das ist eben darauf, dass Menschen Kinder bekommen, die dann wieder ins System einbezahlen." Andernfalls werde die junge Generation finanziell überlastet.

US-Präsident Donald Trump hatte von der BBC eine Entschuldigung, eine Richtigstellung und Entschädigung gefordert, weil der Sender in einer Dokumentation eine Rede von Donald Trump irreführend zusammengeschnitten hatte. In dem Streit geht es um die Rolle von Trump während des Sturms auf das Kapitol im Januar 2021. Die BBC hatte tatsächlich eine Rede Trumps zusammengeschnitten und Zitate zusammengefügt, die von unterschiedlichen Stellen der Rede entnommen worden waren. In einem persönlichen Brief soll der BBC-Aufsichtsratsvorsitzende Samir Shah den US-Präsidenten für den Schnittfehler persönlich um Entschuldigung gebeten haben. Die Forderung nach einer Entschädigung weist der öffentlich-rechtliche Sender jedoch zurück. Zwar bedauere die BBC zutiefst die Art und Weise, wie der Videoclip bearbeitet worden sei, hieß es in einer Erklärung, man bestreite jedoch entschieden, dass es eine Grundlage für eine Verleumdungsklage gebe. Beim britischen Rundfunk scheint sich die Meinung durchgesetzt zu haben, dass eine Klage Trumps wenig Aussicht auf Erfolg habe. Die fragliche Dokumentation sei nur in Großbritannien ausgestrahlt worden, nicht in den Vereinigten Staaten. Sie sei auch online durch Geo-Blocking offiziell nicht außerhalb Großbritanniens abrufbar gewesen, erklärt London-Korrespondent Christoph Prössl im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Petra Waldvogel. "Das ist natürlich ein ganz wesentlicher Punkt, wenn man sagt: 'Das hat mir in den USA geschadet'", sagt Prössl - also spekuliere die BBC darauf, einen Rechtsstreit gegen diese Argumentationsweise des US-Präsidenten gewinnen zu können.

Alle Männer ab dem Geburtsjahrgang 2008 werden, vom kommenden Jahr an, verpflichtend gemustert. Darüber spricht SWR Aktuell-Moderator Gerhard Leitner mit Quentin Gärtner, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz.

Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt kontinuierlich, Pflegekräfte fehlen überall. Der soziale Kontakt mit den alten Menschen ist den Pflegekräften zwar besonders wichtig, er ist aber doch immer seltener möglich. Eine Lösung könnte ausgerechnet ein Roboter sein. Darüber spricht SWR Aktuell-Moderator Ralf Hecht mit Professor Karsten Berns von der RPTU Kaiserslautern-Landau.

Vom Hauptstadt-Flughafen BER bis zum Tiefbahnhof Stuttgart 21 - Großprojekte im Bereich Infrastruktur waren in Deutschland jahrelang allenfalls teure Lachnummern: überdimensioniert, überteuert und unnötig. Seit aber klar wird, wie marode eigentlich unsere Infrastruktur ist, hat eine fast hektische Bautätigkeit zugenommen und viele blicken mit ein bisschen Neid auf die Schweiz. Das scheint ein Land zu sein, "in dem noch alles funktioniert", so ist oft zu hören. Dabei stehen auch unsere Nachbarn vor ähnlichen Problemen wie wir: Bei der Bahn zum Beispiel werden Bauprojekte immer teurer - zudem haben die Schweizerinnen und Schweizer vor einem Jahr in einer Volksabstimmung den Ausbau von sechs Autobahnen abgelehnt. Die Schweizer Regierung hat deswegen an der ETH Zürich ein Gutachten dazu erstellen lassen, welche Projekte sie bis 2045 priorisieren soll. Vor gut einem Monat ist es erschienen. Ulrich Weidman ist Professor für Verkehrssysteme an der ETH und Autor des Gutachtens - mit ihm hat SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem gesprochen.

Der neue Wehrdienst kann kommen - es gab regierungsintern eine Einigung. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem erklärt ARD-Hauptstadt-Korrespondent Georg Schwarte, dass Union und SPD sich über den neuen Wehrdienst unter dem Druck des nahenden Koalitionsausschusses geeinigt haben. Darüber gab es zuvor wochenlang Diskussionen in der Regierungskoalition. Über Einzelheiten sollen erst die Fraktionen und dann die Öffentlichkeit informiert werden. Nach übereinstimmenden Medienberichten ist offenbar klar, dass, so wie es Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) wollte, alle jungen Männer eines Jahrgangs gemustert werden - 2026 offenbar noch per ausführlichem Fragebogen, ab 2027 dann sollen alle jungen Männer eines Jahrgangs flächendeckend gemustert werden. Insgesamt soll dem Vernehmen nach im ersten Schritt weiter die Freiwilligkeit gelten. Gibt es nicht genügend Freiwillige, setzt der ausgehandelte Kompromiss im zweiten Schritt offenbar auf das kontrovers diskutierte Losverfahren. Damit würde aus dem Pool tauglicher Männer die notwendige Zahl benötigter Rekruten per Zufall bestimmt.

In der kalten Jahreszeit zieht man sich an freien Tagen gerne mal mit einem Buch auf die Couch zurück. Anregungen dafür kann man sich ab heute Abend auf der Stuttgarter Buchwoche im Haus der Wirtschaft holen. Dort stellen 150 Verlage Teile ihres Programms vor. Darüber spricht SWR Aktuell-Moderatorin Ulrike Alex mit Tom Erben, er ist Geschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Baden-Württemberg.

Autobahn-Baustellen sind häufig ein Ärgernis. Sie bremsen aus. Sie sorgen für Staus - und oft sieht es so aus, als passiere da gar nichts. Stimmt dieser Eindruck? Sebastian Geruschka ist der Technische Leiter Straßen- und Tiefbau im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes und er sagt im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem: "Der Eindruck entsteht häufig und das wird auch des Öfteren an uns herangetragen, aber man muss dazu sagen - das hat mit der Besonderheit von Straßenbaumaßnahmen zu tun." Das heißt, dass fast dieselben Arbeitsschritte entlang einer längeren Strecke erfolgen müssen. "Straßenbaumaßnahmen sind Linienbaustellen. Sie erstrecken sich sehr häufig auf drei, vier und noch mehr Kilometer. Auf einer schmalen, langen Strecke kann man nur an wenigen Stellen bauen, damit man sich nicht gegenseitig beeinträchtigt." So entstehe der Eindruck, dass auf der Baustelle fast nichts geschehe.

Ludwigshafen eröffnet traditionell den ersten Weihnachtsmarkt im Südwesten. Kostensteigerungen bedrohen aber die Tradition: Erleben wir bald ein Weihnachtsmarkt-Sterben? Insgesamt gibt es 60 Holzbuden in Ludwigshafen. In der Mitte ist zum ersten Mal eine Almhütte, in der auch größere Gruppen zusammensitzen können. Es gibt, wie jedes Jahr, Bratwurst, Glühwein und Kunsthandwerk. Hinzu kommen Langos, Zwirnswurst und Baumstriezel sowie einige Fahrgeschäfte: das doppelstöckige, historische Pferdekarussell oder auch ein Riesenrad. Die Ludwigshafener Kongress- und Marketing-Gesellschaft "LUKOM" will speziell am 6. und 20. Dezember ein größeres Publikum locken mit einem "spektakulären Feuerwerk", wie es dort heißt. Der Ludwigshafener Weihnachtsmarkt hat jeden Tag geöffnet - nur am Volkstrauertag und Totensonntag bleibt zu. Dieses Konzept - wochenlang mehr oder weniger durchgehend geöffnet zu haben und Programm zu bieten - ist aber kaum noch tragbar, befürchtet Moritz Petry, Leiter des Gemeinde- und Städtebunds in Rheinland-Pfalz. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem rechnet er damit, "dass man auf Wochenenden geht – dass man das ganze wochenweise stattfinden lässt, einfach aufgrund der gestiegenen Kosten. Wir werden dadurch schon ein Weniger an Weihnachtsmärkten erleben." Die gestiegenen Kosten erklärt Petry so: "Häufig ist es so, dass die Sicherheitsmaßnahmen nach oben gefahren wurden. Sicherheitspersonal - das ganze Drumherum, die Logistik. Das ist alles teurer geworden - von der GEMA will ich gar nicht reden."

Mehrsprachigkeit, wer braucht das denn noch in Zeiten von KI und Übersetzungsprogrammen? Die Antwort heißt: Wir alle - denn laut einer Studie am Trinity College in Dublin altern Menschen, die regelmäßig mehr als eine Sprache verwenden deutlich langsamer. Darüber spricht SWR Aktuell-Moderatorin Ulrike Alex mit Professor Peter Berlit. Er ist Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie.

Für manche ist der 11.11 heute nichts weiter als eine Schnapszahl, für andere ist er quasi höchster Feiertag und Auftakt zur fünften und liebsten Jahreszeit - der Fastnacht. Darüber spricht SWR Aktuell-Moderatorin Ulrike Alex mit Adi Guckelsberger, er ist Vizepräsident des Mainzer Carneval-Vereins.

Baustellen nerven. Egal, wo: im Haus, auf der Straße, bei der Bahn - und gleichzeitig sind sie wichtig. Wie aber können wir uns psychologisch auf sie einstellen? Lange Jahre hat Deutschland seine Infrastruktur vernachlässigt und ist auf Verschleiß gefahren. Das merken wir jetzt - durch sehr viele Baustellen. Anja Katharina Huemer ist Professorin für Verkehrspsychologie an der Universität der Bundeswehr München und im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem sagt sie: "Baustellen sind etwas, womit ich mich nicht beschäftigen möchte - und sie sind im Weg."

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat Geburtstag. Er wird 70 Jahre alt. Merkt man das an der Art, wie er redet? Nein, findet Ulrich Eith, Professor für Politikwissenschaft und Direktor des Studienhauses Wiesneck - ein Institut für politische Bildung in der Nähe von Freiburg. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem erklärt er die schlechten Umfragewerte nicht mit einem altersbedingt schlechten Kommunikationsstil: "Das liegt an den Erwartungen, die Bürgerinnen und Bürger haben, aber diese Erwartungen hat Merz selbst geschürt. Damit sind wir - und das hat mit dem Alter nichts zu tun - dabei, dass er ein eigenes Ankündigungs- und Erwartungsmanagement hat." So habe Merz vor Amtsantritt angekündigt, ab Tag 1 durchzuregieren, aber das funktioniere allenfalls in den Vereinigten Staaten, wo Präsidenten per "Executive Order" regieren können. "Da werden Erwartungen geweckt. Außerdem spielt er immer wieder mit Emotionen: Warum nicht in der Stadtbild-Debatte präzise formulieren, was ihn an den Städten stört, sondern das so nebulös in die Welt setzen?" So sei der Eindruck entstanden, es gehe um alle Migrantinnen und Migranten im Stadtbild - das sei defizitär, habe aber auch nichts mit seinem Alter zu tun.

Die Zahl der Auszubildenden in Deutschland sinkt weiter und gleichzeitig sind viele offene Stellen unbesetzt. Deswegen sind heute Vertreter von Bundesregierung, Bundesländern, Wirtschaft und Gewerkschaften zusammengekommen. Eingeladen hat Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) zum Spitzentreffen der sogenannten Allianz für Aus- und Weiterbildung in Berlin - die Ministerin nennt es: Ausbildungsgipfel. Was könnten gute und konstruktive Ergebnisse dieses Treffens sein? Jan Krüger, Abteilungsleiter Ausbildung beim Deutschen Gewerkschaftsbund, meint dazu im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Gerhard Leitner, es gebe zwar jetzt schon viele Instrumente, um für gute Berufsausbildung zu sorgen, doch die Wirtschaftskrise mache die Dinge kompliziert: Viele Betriebe steckten durch die Konjunktur-Flaute aktuell in Schwierigkeiten, bilden deshalb weniger aus und investieren auch weniger in Ausbildung. Ein Gespräch über Hilfen in der Übergangsphase von der Schule ins Berufsleben und warum die Corona-Phase leider einen schlechten Einfluss auf den Bildungsstand junger Menschen hatte.

Großbaustelle Deutschland - der Turbo soll gerade gezündet werden, sowohl beim Wohnungsbau, und auch bei der Infrastruktur, also auf der Schiene und auf der Straße. Da stellen sich viele Fragen, etwa diese: Könnten kilometerlange Staus dabei vermieden werden? Könnten Baustellen bei besserer Organisation schneller wieder verschwinden? Ein Fachmann auf diesem Gebiet ist Gerhard Citrich von der Gewerkschaft BAU und dort Abteilungsleiter für den Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Ulrike Alex erklärt er, warum die Arbeit auf einer Autobahnbaustelle zu den gefährlichsten überhaupt zählt, wie man sich schützen und die Früchte der Arbeit auch genießen kann - und warum es manchmal sogar clever sein kann, mitten in der Nacht dort zu arbeiten.

Vor genau vier Wochen trat das aktuelle Nahost-Friedensabkommen in Kraft. US-Präsident Trump ließ sich geradezu feiern dafür, erst in Israel, dann in Ägypten. Was ist im Alltag aus den Einzelheiten des Abkommens geworden, das die USA gemeinsam mit anderen Staaten zwischen der israelischen Regierung und der Terrororganisation Hamas vermittelt hatten? Immerhin: Die Waffenruhe hat eine Reihe von Tagen gehalten, sie ist aber brüchig, sagt Peter Lintl, Nahost-Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik, im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Ralf Hecht: Und weiter: "Immerhin gab es Erfolge des Abkommens: Überhaupt erst einmal eine Waffenruhe, die Rückkehr israelischer Geiseln und palästinensischer Gefangener. Dennoch sehen wir immer wieder Kriegshandlungen." Wie kann ein nächster Schritt aussehen? Das Problem, so Lintl, liegt in der Unsicherheit über den nächsten Schritt, der die Zukunft des Gazastreifens bestimmen würde. Verhandlungen laufen etwa über die Zusammensetzung einer internationalen Truppe, die im Gazastreifen eine anhaltende Waffenruhe garantieren könnte. Dafür seien etwa Kräfte aus anderen Ländern im Gespräch, die schon rein geographisch sehr weit entfernt sind vom Krisenherd: etwa aus Aserbaidschan oder Indonesien. Hier seien aber auch die Abläufe und Zeiträume für solche Verhandlungen noch unklar. In der israelischen Gesellschaft sieht Lintl "eine gewisse Kriegsmüdigkeit". Das zeige sich auch daran, dass unlängst noch viele Demonstrationen gegen die Regierung und die Kriegführung stattfanden, diese aber momentan zum Erliegen gekommen sind. Viele Fragen zur Zukunft der Region seien also weiter offen.

Am 10. November 2000 hat der Bundestag die gesetzliche Voraussetzung geschaffen, dass nicht heterosexuelle Paare den Bund fürs Leben eingehen können. Joachim Schulte ist Sprecher von "QueerNet Rheinland-Pfalz", einem Zusammenschluss verschiedener queerer Vereine und Initiativen. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem betont er, dass damit vor 25 Jahren ein Prozess begonnen hat, das Versprechen des Grundgesetzes nach Gleichbehandlung und -wertigkeit einzulösen.

Fermentieren, also Lebensmittel durch Milchsäuregärung haltbar machen. Klingt erstmal aufwendig, früher konnte es aber jede Hausfrau. Wie es geht, weiß Ernährungsberaterin Dandekar.

Schlagzeilen wie diese häufen sich in jüngster Zeit: "Die Blase am Aktienmarkt könnte bald platzen" oder "Angst vor dem KI - Crash" oder "Börsen auf Crash-Niveau". Und ebenfalls häufig sagen uns die Experten und Expertinnen für Finanzmärkte, dass es beim nächsten Crash nicht um das "ob", sondern nur noch um das "wann" gehe. Doch wie verhält man sich als Anleger, der häufig nur regelmäßig seinen ETF-Sparplan bedient und langfristig auf eine solide Geldanlage setzt. Darüber hat SWR Aktuell-Moderator Moritz Braun mit Saidi Sulilatu gesprochen, Chefredakteur beim Geldratgeber Finanztip und seine Tipps sind eher geeignet, die Sache einzuordnen und keine Panik zu schüren.

In dieser Woche philosophiert Christoph Quarch über Wahrheit in der Politik, am Beispiel von Außenminister Wadephul und seinen Äußerungen zu Rückführungen syrischer Flüchtlinge.

Frauen heimlich unter den Rock oder von oben in die Bluse zu fotografieren oder zu filmen, ist schon seit drei Jahren verboten und für ungefragte Aufnahmen von nackten Menschen gilt das schon länger. Nun will Bundesjustizministerin Stefanie Hubig nachlegen - und das hat wohl auch mit Yanni Gentsch zu tun. Die Kölnerin war beim Joggen von einem Mann gefilmt worden, er hatte dabei auf ihren Hintern gezoomt. Sie hat ihn zur Rede gestellt- und dabei selbst gefilmt. Gentsch hat den Vorfall auf Instagram gepostet- das Video wurde mehr als 16 Millionen Mal geklickt. Sie hat der F.A.Z. gesagt, sie habe versucht, Anzeige zu erstatten. Das sei jedoch nicht möglich gewesen- weil es nicht verboten ist, jemanden zu filmen, bei dem keine nackte Haut zu sehen ist. Seitdem berichten immer mehr Frauen von ähnlichen Fällen. Ministerin Hubig plant eine Gesetzesverschärfung - und heute spricht sie mit den Justizministerinnen und -ministern der Bundesländer darüber. Alena Lagmöller aus der ARD-Rechtsredaktion erklärt im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Stefan Eich, was jetzt schon verboten ist und wie weit eine Strafrechtsänderung hier gehen könnte.

Beim Thema Mobbing denken viele zuerst an Kinder, die in der Schule auf dem Pausenhof nicht mitspielen dürfen, oder Jugendliche, von denen gefälschte Profile oder Fotos auf Social Media gepostet werden. Aber Mobbing ist nicht nur ein Problem unter Kindern und Jugendlichen, es trifft auch viele Erwachsene. Wie groß das Ausmaß ist, zeigt eine repräsentative Studie, die heute erschienen ist. 37 Prozent der Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren geben an, dass sie schon einmal Opfer von Mobbingattacken geworden sind. Herausgegeben hat die Studie der Verein "Bündnis gegen Cybermobbing" mit Sitz in Karlsruhe. Der Sozialforscher Uwe Leest ist Vorsitzender des Vereins und einer der Autoren der Studie. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Stefan Eich sagt er: Betroffene sollten sich Hilfe holen, das Problem offen ansprechen und am Arbeitsplatz zu den Vorgesetzten oder neutralen Beauftragten gehen.

Aline, Beraterin bei der Diakonie in Kehl hält nichts von Julia Klöckners gefordertem Sexkauf-Verbot in Deutschland. Warum und welche Alternativen sie sieht, sagt sie im Interview.

Nach dem Stahl-Gipfel im Kanzleramt gibt es zunächst Anerkennung bei Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften. Die Bereitschaft der Bundesregierung, der Stahl-Industrie in ihrer Krise zu helfen und sie zu unterstützen, wird von der Branche wahrgenommen - allerdings fordern die Hersteller mehr Tempo bei der versprochenen Senkung ihrer Energiekosten, also beim angekündigten Industriestrompreis. Positiv aufgenommen wurden ebenfalls Vorschläge der EU-Kommission, die heimische Stahlindustrie mit deutlich höheren Zöllen vor billiger Konkurrenz aus Ländern wie China zu schützen. An dem Stahlgipfel im Kanzleramt gestern nahmen neben weiteren Kabinettsmitgliedern auch Regierungschefs mehrerer Bundesländer und Vertreter von Industrie und Gewerkschaften teil. Mit dabei war auch der Zweite Vorsitzender der IG Metall, Jürgen Kerner. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Bernhard Seiler findet Kerner ermutigende Worte angesichts der politischen Bemühungen, Arbeitsplätze in Deutschland zu erhalten. "Meine Mindest-Erwartungen wurden übertroffen" sagt Kerner. Angesichts der großen Probleme der Stahl-Industrie hoffe er auf rasche Fortschritte, wie von der Bundesregierung angekündigt.

Kann ein Land eine äußerliche Blütezeit erleben, die nur unter der Bedingung stattfindet, dass alle Menschen die Sichtweise der Regierung teilen? Der U.S.-Film des polnischen Regisseurs Jan Komasa erzählt aus Sicht einer Familie, wie die Vereinigten Staaten sich entlang totalitärer Linien entwickeln könnten. Der Film spielt in der nahen Zukunft, und unsere Film-Kritikerin Anna Wollner sagt, man könne schon das Gefühl haben, dass alles aktuell und jetzt passiert - oder sogar schon so passiert sein könnte.

Der "türkische Tesla"- mit diesem Begriff wird sehr inoffiziell aber umso prägnanter das Auto bezeichnet, das heute in Deutschland auf den Markt kommt- das Modell T10X des türkischen Herstellers TOGG. Es soll in etwa in der Klasse von VW ID.4, Skoda Enyak oder Opel Grandland Electric antreten. Die Türkei mag nicht das allererste Land sein, an das man beim Thema Elektroautos denkt. Wie kommt es dazu, dass da jetzt eine Firma von dort die eben genannten Marktführer herausfordert? Ist dieses Auto zu 100 Prozent türkisch? Denn die Batteriezellen dafür kamen anfangs jedenfalls aus dem sachsen-anhaltischen Bitterfeld. Und was hat die Türkei sonst noch in Sachen Hightech geplant und in der Pipeline? Informationen dazu im Gespräch mit unserem ARD-Türkei-Korrespondenten Uwe Lueb in Istanbul.

Wenn Menschen sterben und Städte zerstört werden, wie momentan im Krieg in der Ukraine, dann gilt die erste Sorge wohl den Menschen dort. Und die zweite oder dritte Frage ist dann vielleicht: Wie groß sind die Folgen des Krieges für die Umwelt? Jedes Jahr machen die Vereinten Nationen mit einem Aktionstag darauf aufmerksam. Heute ist dieser Tag, und SWR Aktuell-Moderator Leon Vucemilovic hat darüber mit André Fabian von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, GIZ, gesprochen. Er ist in Kiew Projektleiter, und beschäftigt sich unter anderem mit den Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf Ökosysteme in der Ukraine. Eine seiner Erkenntnisse: Trotz extremer Verluste sorgen sich die Menschen auch noch um den Schutz ihrer Umwelt.

Drohende Produktionsstopps bei VW, weil China den Export von Chips stoppt. Ist die Autoindustrie selbst schuld, dass sie von einem einzigen Chip-Produzenten so abhängig ist?

Der Geschäftsführer der Badischen Stahlwerke in Kehl, Florian Glück, begrüßt den vor dem Stahl-Gipfel im Kanzleramt angekündigten staatlich subventionierten Industriestrompreis.

Eine Wahl-Schlappe nach der anderen erleidet aktuell die Republikanische Partei des amerikanischen Präsidenten Trump: Zwei Gouverneurswahlen haben Trumps Republikaner verloren: in den Bundesstaaten Virginia und New Jersey - und in New York regiert künftig ein linker Demokrat als Bürgermeister. Er heißt Zohran Mamdani. Der 34-Jährige tritt das Amt im Januar an - als einer der jüngsten Bürgermeister der Stadt und als erster Muslim. "…ein landesweites Signal für die Demokratische Partei in den USA…" Die drei Abstimmungen galten auch als Stimmungstest für Präsident Trump rund ein Jahr nach seiner Wiederwahl, findet David Sirakov, er ist Politikwissenschaftler und Direktor der Atlantischen Akademie Rheinland-Pfalz in Kaiserslautern. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Leon Vucemilovic sagt Sirakov auch, es sei "ein landesweites Signal für die Demokratische Partei in den USA, wenn sich ein so progressiver Kandidat durchsetzt - nicht nur mit einer Anti-Trump-Agenda, sondern auch mit eigenen inhaltlichen Vorschlägen, die auch die Menschen vor Ort erreichen.“

Sie arbeiten gegen die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland und fordern aggressiv das Kalifat. Unter anderem auf dieser Basis hat Bundesinnenminister Dobrindt heute früh die Gruppe "Muslim Interaktiv" verboten - bei einer großangelegten Razzia wurden Vereinsräume in mehreren Bundesländern durchsucht. Welche Gefahr von der Gruppe ausging, erklärt ARD- Sicherheitsexperte Holger Schmidt im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Leon Vucemilovic. Was und wer steckt hinter "Muslim Interaktiv", was war ausschlaggebend für das vereinsrechtliche Verbot und welche Erkenntnisse gibt es, ob von der Gruppe eine akute Gefahr ausging - etwa Anschlagspläne? Antworten auf diese und andere Fragen hier im Gespräch.

Es gibt nicht viele Bereiche, in denen die europäische Raumfahrt den Programmen der Nasa oder anderer großer Raumfahrtunternehmen das Wasser reichen kann. Aber bei Satelliten ist die Europäische Raumfahrtagentur (ESA) vorne mit dabei. In der Nacht wurde eine Ariane 6-Rakete von Französisch-Guyana aus ins All geschossen. Mit an Bord war der Satellit "Sentinel 1D". Was der kann und warum wir in Europa so gut sind, mit Satelliten zu arbeiten und zu forschen, das erklärt SWR Wissenschaftsredakteur Uwe Gradwohl im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Moritz Braun.

Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber oft hängt dann doch das Knöllchen hinter dem Scheibenwischer und man muss eine Strafe für Falschparken zahlen. Und das könnte in Zukunft noch mehr werden, wenn sogenannte Scan-Autos vermehrt durch unsere Städte fahren. Die können 1000 Autos pro Stunde ganz automatisch kontrollieren. Ein Mensch schafft nur etwa 50 Kontrollen in der selben Zeit. Ein entscheidender Vorteil überall in Deutschland, sagt Elke Zimmer (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), Staatssekretärin im baden-württembergischen Verkehrsministerium, im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Bernhard Seiler. Dadurch würden personelle Kapazitäten frei, die dann zum Beispiel bei Schwerpunktkontrollen rund um Schulen eingesetzt werden können.

Während der Coronakrise, als Tausende Menschen weltweit schwerstkrank in Krankenhäuser gebracht wurden, standen dort Ärztinnen und Ärzte vor unmenschlichen Entscheidungen: Wer bekommt eines der viel zu wenigen Beatmungsbetten - und wer muss HOFFEN, auch so zu überleben? Hier in Deutschland kam es zwar nicht zu solchen Extrem-Situationen, doch das Bundesverfassungsgericht forderte den Gesetzgeber auf, für solche Fälle eine gesetzliche Regelung zu finden – auch damit etwa behinderte Menschen nicht benachteiligt würden in Extremsituationen. 2022 hat die damalige Bundesregierung dafür eine Regelung gefunden, bei der es um Triage ging. Der Begriff kommt aus der Kriegs- und Katastrophenmedizin, wo Ärzte zum Beispiel nach einem Zugunglück einschätzen: dieser Patient kommt ohne sofortige Behandlung klar, dieser hier muss sofort behandelt werden - und wieder ein anderer hat wohl keine Überlebenschance - deswegen wird er gar nicht behandelt, allenfalls mit Schmerzmedikamenten. Einige Ärzte fanden diese Triage-Regel in Friedenszeiten falsch- und haben geklagt. Heute hat das Bundesverfassungsgericht die Regel für rechtswidrig erklärt. Prof. Helmut Frister ist Jurist und Vorsitzender des Deutschen Ethikrates. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Stefan Eich erläutert er Hintergründe und Umstände dieser Gesetzgebung – und warum ihn der Karlsruher Spruch überrascht hat.

Laut den Vereinten Nationen ist es die größte humanitäre Katastrophe der Welt: der Bürgerkrieg im Sudan. Zuletzt hat die Terrororganisation RSF dort auch die letzte große Stadt der Region Darfur auf brutale Weise eingenommen - Al Fascher. Verschiedene Hilfsorganisationen fordern jetzt entschlossenes internationales Handeln, um den Krieg zu beenden. Katrin Jullien war zuletzt selbst im Sudan, jetzt leitet sie von Nairobi aus das Regionalbüro der Diakonie-Katastrophenhilfe. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Leon Vucemilovic fordert sie einen humanitären Korridor, damit den Menschen gezielter geholfen werden kann. Jullien sieht nur geringe Chancen, dass die Vereinten Nationen ein „robustes Mandat“ erteilen, also eine militärische Intervention in dem Konflikt ermöglichen. Somit komme es besonders auf lokale Hilfsorganisationen an, die an Ort und Stelle am besten wissen, wie humanitäre Hilfe auch ans Ziel kommt. Und mit diesen Organisationen arbeite die Diakonie intensiv zusammen. Jullien weiter: „Die Lage in Al Fascher war zuletzt wie im Mittelalter, die Stadt war belagert, es kam keine Hilfe hinein und von tausenden Menschen wissen wir momentan nicht, ob sie flüchten konnten, oder wo sie sind.“ Die humanitäre Lage habe sich seit Beginn des Bürgerkriegs im April 2023 ständig verschlechtert und habe in den vergangenen Wochen durch erneute Angriffe der Terrororganisation RSF an Härte zugenommen.

Nein, natürlich kann selbst künstliche Intelligenz das Wetter nicht verbessern. Aber mit KI soll die Wettervorhersage viel präziser werden. Dabei gehe es vor allem um die kommenden 5-10 Tage, sagt Jan Keller vom Deutschen Wetterdienst. Für diesen Zeitraum sei die KI-Vorhersage sehr viel genauer als die Vorhersage der klassischen Wettermodelle. Keller ist Referatsleiter Datenassimilation und Vorhersagbarkeit beim DWD und im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Bernhard Seiler verdeutlicht er, wie sich die Vorhersage mit KI verändern wird und warum die klassischen Wettermodelle auch weiterhin betrieben werden.

Stillstand – mit diesem Wort lässt sich die Entwicklung in Deutschland charakterisieren, was den Anteil von Frauen in Führungspositionen betrifft. Das Statistische Bundesamt sagt, nur rund 29 Prozent der Führungsjobs sind mit Frauen besetzt- dieser Wert ist seit 2014 praktisch unverändert. Damit liegt Deutschland deutlich unter dem EU-Durchschnitt - und weit hinter Schweden, zum Beispiel. Dort sind 44 Prozent der Chefposten weiblich besetzt. Wiebke Ankersen ist Skandinavistin und Geschäftsführerin der AllBright-Stiftung. Sie sagt im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Stefan Eich: Vielfach ist immer noch ein überliefertes Gesellschaftsbild mitverantwortlich, also die Rollenverteilung, bei der Männer Karriere machen und Frauen stärker Familien- und Sorgearbeit leisten. Auch bei den bekannten übrigen Faktoren scheint sich in Deutschland wenig zu ändern: Also Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, Unternehmenskultur in Firmen oder auch steuerliche Anreize wie das Ehegattensplitting.

Laut einer neuen Studie ist der Wohnungsmangel im Südwesten mittlerweile auch in ländlichen Gebieten angekommen. Matthias Günther, Geschäftsführer des Pestel-Instituts, das die Studie erstellt hat, sagt dazu im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Stefan Eich: Arbeitgeber selbst außerhalb von Ballungsräumen berichten, dass es für Beschäftigte, die neu ins Unternehmen kommen, zunehmend schwierig geworden ist, eine Wohnung in der Nähe des Arbeitsplatzes zu finden. Vorwurf der Untätigkeit an die Landesregierung in Stuttgart 192.000 Wohnungen fehlen nach Erkenntnissen dieser Studie aktuell in Baden-Württemberg. Die Folge: Jüngere Menschen bleiben länger bei den Eltern wohnen und Berufstätige nehmen längere Pendelwege in Kauf. Die Landesregierung in Stuttgart sieht sich Vorwürfen ausgesetzt: Die FDP-Fraktion wirft der Regierung Untätigkeit vor und fordert eine Senkung der Grunderwerbssteuer, diese wird bereits von zahlreichen Verbänden im Land seit Längerem gefordert.