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Hinsichtlich dramatischen Ausdrucks, Temperament und Expressivität gehört Agnes Baltsa seit den 70er-Jahren zu den Besten in ihrem Fach. Mit Hosenrollen machte sie in ihren Anfängen auf sich aufmerksam, ihre Virtuosität konnte sie in Rossini-Partien ausloten. Als mit den Jahren die Durchschlagskraft wuchs, machte die Mezzosopranistin mit Partien von Verdi und französischen Opern Furore – vor allem mit Bizets Carmen und der Eboli im „Don Carlos“. Heute wird sie 80 Jahre alt. Kirsten Liese mit einem Porträt.
Monolog · In einer Aufwallung von Direktheit und sinnfreier Intentionalität hatte der Höllor, die Arme von sich werfend himmelwärts, ausgerufen: LOSLABERN: Traktat, Traktat über den Tod, über Wahn, Sex und Text und, erheitert von diesem soeben durch ihn hindurchgefahrenen Expressivitätsereignis: Bericht! Der Herbst 2008! Es wird LOSGELABERT! | Mit Rainald Goetz | Realisation: Leopold von Verschuer | BR/intermedium rec. 2010
Wir haben endlich mal wieder Besuch. Aus Zürich ist uns Weinkenner und Filmliebhaber Christian zugeschaltet, der mit seinem eigenen Podcast 101 Jahre des Filmes durch die komplette Filmgeschichte wandert. Uns hat er den Fritz Lang Klassiker "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" aus dem Jahr 1931 mitgebracht. Gemeinsam sprechen wir über Fritz Langs Wechsel vom Stumm- zum Tonfilm, über die Darstellung von Stadt und Milieu in diesem dokumentarischen Film und über die Verschränkungen von Thriller und Drama, Realismus und Fiktion, Expressivität und Sachlichkeit.
Am Mittwoch ist Tina Turner im Alter von 83 Jahren in Küsnacht bei Zürich vestorben. Eric Facon, freier Kulturjournalist und Experte für populäre Musik, würdigt die Künstlerin für ihre musikalischen und feministischen Verdienste. Tina Turner begeisterte nicht nur wegen ihrer Stimme und Expressivität. Ihre politische Bedeutung als Vorbild für Feminismus und Emanzipation hat Generationen geprägt. Eric Facon, freier Kulturjournalist und Experte für populäre Musik, ist zu Gast bei David Karasek.
»Das Orchester ist der schönste Anachronismus unserer Zeit«, sagt Dieter Ammann, der Schweizer Komponist, dessen für groß besetztes Orchester geschriebenes Triptychon »Core / Turn / Boost« beim Festival »Elbphilharmonie Visons« im Februar 2023 erstmals in Hamburg aufgeführt wird. Was ist das für ein Mann, der eine derart dichte, ja, massive Musik schreibt, für die sich Pierre Boulez ebenso begeistert hat wie es Wolfgang Rihm tut, und vor allem: das Publikum? Ammann, Jahrgang 1962, hat sein Musikerleben in vollen Zügen gelebt, unter anderem als Bassist, Trompeter und Keyboarder des Schweizer Free-Funk-Ensembles Donky Kong's Multi Scream. Er lehrt seit vielen Jahren und mit anhaltender Begeisterung Komposition in Luzern und bewahrt sich so seine Unabhängigkeit von Kompositionsaufträgen. Denn er ist ein extrem langsamer Schreiber. Dafür hat er den Ehrgeiz, dass das Wenige, das er komponiert, Relevanz auch in Zukunft besitzen möge. Im Gespräch für den »Elbphilharmonie Talk«, aufgenommen in seinem Wohnzimmer in Zofingen, Kanton Aargau, erzählt Dieter Ammann vom ziemlich freien Musikmachen als Kind und wie das aktive, gestaltende Hören, das er viel besser beherrscht als das Notenlesen, seinen Werdegang geprägt hat und sein Verständnis von Musik bis heute bestimmt. Ammann spricht über die Mühen des Komponierens, seine Neigung zum Motorischen, zum Drive, auch über die Genauigkeit, ohne die Expressivität in der Kunst nicht zu haben ist. Man erfährt im Gespräch mit ihm viel über den künstlerischen Prozess, über Freundschaft, über das Wesen der Musik. Seine Frau Jolanda ist übrigens eine Prophetin. Sie wusste schon viel früher als er, dass die Musik von Dieter Ammann eines nicht allzu fernen Tages im Großen Saal der Elbphilharmonie aufgeführt werden würde.
durée : 00:58:20 - Nikolaj Szeps-Znaider, puissance, sûreté et expressivité - par : Aurélie Moreau - "Je crois que je suis tombé amoureux de la musique grâce à cet instrument", le violon. Magnifique soliste, Nikolaj Szeps-Znaider mène aussi une brillante carrière de chef d'orchestre, actuellement Directeur musical de l'Orchestre National de Lyon.
Die amerikanische Saxofonistin Lakecia Benjamin ist fest verwurzelt in der afroamerikanischen Tradition mit ihrer bluesgetränkten Expressivität und ihrer immer auch körperlichen Dimension der Musik. Als Bandleaderin ihrer eigenen "Soul Squad" entwickelt sie einen tanzbaren Mix aus Soul, Funk, Jazz und Hip- Hop, mit dem sie sich als legitime Nachfolgerin von Maceo Parker empfiehlt. Parallel dazu beschäftigt sie sich aber auch mit den afroamerikanischen Innovatoren des Jazz der 60er- Jahre, allen voran John und Alice Coltrane. Auf ihrem stargespickten Album "Pursuance" (2020) setzte sie den beiden ein zeitgemäßes Denkmal. Mit dem gleichnamigen Bühnen-Programm "Pursuance - the Coltranes" hebt Benjamin die oft vernachlässigte Pianistin und Komponistin Alice Coltrane auf eine Stufe mit ihrem berühmteren Ehemann. Gleichzeitig knüpft sie an die spirituelle Dimension von John Coltranes Schaffen an: "Er sprach zu Gott in der Sprache, die er kannte, der Sprache des Klangs." Dazu kann man stehen, wie man will, aber das hymnisch-ekstatische Level, das Lakecia Benjamin mit ihrem Quartett und mit ihren mal zärtlich gehauchten, mal schneidend scharfen Altsaxofon-Tiraden erreicht, lässt niemanden kalt. (Sendung vom 5.10.)
DIFFICILE DE SE METRE D'ACCORD Benjamin et Mahsa sont tous les deux plongés sur leur téléphone et lisent le journal. Benjamin : Ha, ha, ha ! (Il s'esclaffe) Ça, c'est trop drôle ! Mahsa : Quoi donc ? Benjamin : Cet homme s'est trompé, au lieu d'écrire « je t'appelle » à sa collègue, il a écrit « je t'aime » ! Mahsa : Oh, mon dieu ! Comme c'est embarrassant. Ha ha ha. Benjamin : Décidément, il faut faire attention à ce que l'on écrit. Mahsa : Oui, c'est sûr… Et, regarde, ils disent qu'ils vont lancer une nouvelle plateforme de vidéos à la demande. Benjamin : Encore une ! Mahsa : Oui, mais celle-ci n'est pas chère ! C'est pas mal, non ? Benjamin, pas convaincu : Ouais, bof. Je trouve qu'il y a assez de plateformes comme ça. Mahsa : Oui, tu as peut-être raison. Benjamin : Tu ne préfères pas aller à ce festival de musique plutôt ? Mahsa : Ça, c'est pas mal ! C'est cher ? Benjamin : Non, c'est gratuit ! Ça se passe à la plage. Mahsa : Génial ! On pourrait y aller avec Mauricio et Emma. Qu'est-ce que tu en penses ? Benjamin : Oh, non ! Pas eux ! Je ne peux plus les supporter ! Mahsa : Quoi ? Pourquoi ? Depuis quand ? Benjamin : Je ne sais pas … ils m'ennuient, c'est tout. Mahsa : Ça, alors ! Première nouvelle ! Benjamin, incrédule : Tu les aimes bien, toi ? Mahsa : Ben oui ! En plus, ils ont une voiture : c'est pratique ! Benjamin : Dans ce cas, on invite Omar et Mehdi, alors. Mahsa : Mehdi ? Celui qui raconte toujours n'importe quoi ? Benjamin : Oui, ha ha ha. Mais, il est drôle, lui, au moins. Mahsa : Personnellement, il me fatigue. Benjamin : Allez !! C'est juste pour une fois. Et puis, Omar, il est cool, lui ! Tu l'aimes bien, Omar, non ? Mahsa : Oui, c'est vrai. Il est chouette. Benjamin : He, he. Je savais que tu avais un petit faible pour lui ! Ha, ha, ha, tu rougis ! Mahsa : Mais… mais pas du tout ! Qu'est-ce que tu es bête ! Benjamin : Allez, allez ! Je tiendrai compagnie à Mehdi, comme ça Omar sera tout à toi ! Mahsa : Mais qu'est-ce que tu racontes ? Benjamin : Je crois qu'il t'aime bien aussi, Omar. Mahsa : Tu crois ? Bon, alors, dans ce cas …. Benjamin : Ça va être génial ! On va trop s'amuser ! Mahsa : Ok, ok. Tu as gagné. Va pour Omar et Mehdi. Benjamin : Super ! Je les appelle tout de suite.
Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie eine erwachsene Pippi Langstrumpf wohl so wäre? Dann könnten Sie in Person von Magdalena Ganter eine mögliche Antwort darauf finden. Und das nicht nur, weil die 35-Jährige im vergangenen Jahr für die Lieder und musikalische Leitung der Inszenierung eines Theaterstückes über die wohl bekannteste Figur aus der Feder Astrid Lindgrens am Theater Freiburg zuständig war. Auch auf ihrem ersten Solo-Album "Neo Noir" singt die am Titisee geborene Ganter nämlich Worte, von denen gut vorstellbar wäre, dass Efraims Tochter sie ihren etwas ängstlicheren Freund*innen zuruft: "Sei bereit! Noch so viel Schönes, was entdeckt werden will! (…) Sei mutig, geh weiter!" An anderer Stelle verkündet sie wiederum Dinge, die die "Prusseliese" nur zu gut von der Bewohnerin der Villa Kunterbunt kennt: "Ich bin anstrengend, ich will was von Dir (…) Und ich frag‘ so unbequeme Sachen." Das tut Magdalena Ganter gebettet in Musik, die sie selbst als eine "wilde Mixtur aus Chansons, Jazz, Indie-Sounds und kammerorchestralen Klängen" bezeichnet – und mit der sie den Geist der „Goldenen Zwanziger“ des vergangenen Jahrhunderts in die des 21. transportieren möchte. Dabei inspirieren sie besonders Lebensdurst, Sinnlichkeit, Expressivität und nicht zuletzt die quasi selbstverständliche Emanzipation der Frau in jener Zeit. Bevor Magdalena Ganter am 24. Oktober im Silent Green auftritt, ist sie zu Gast im studioeins im Bikini Berlin, um nebst der Beantwortung einiger Interview-Fragen auch gemeinsam mit ihren Begleitmusikern Simon Steger und Ladis Cinzek das eine oder andere Lied zu spielen.
Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie eine erwachsene Pippi Langstrumpf wohl so wäre? Dann könnten Sie in Person von Magdalena Ganter eine mögliche Antwort darauf finden. Und das nicht nur, weil die 35-Jährige im vergangenen Jahr für die Lieder und musikalische Leitung der Inszenierung eines Theaterstückes über die wohl bekannteste Figur aus der Feder Astrid Lindgrens am Theater Freiburg zuständig war. Auch auf ihrem ersten Solo-Album "Neo Noir" singt die am Titisee geborene Ganter nämlich Worte, von denen gut vorstellbar wäre, dass Efraims Tochter sie ihren etwas ängstlicheren Freund*innen zuruft: "Sei bereit! Noch so viel Schönes, was entdeckt werden will! (…) Sei mutig, geh weiter!" An anderer Stelle verkündet sie wiederum Dinge, die die "Prusseliese" nur zu gut von der Bewohnerin der Villa Kunterbunt kennt: "Ich bin anstrengend, ich will was von Dir (…) Und ich frag‘ so unbequeme Sachen." Das tut Magdalena Ganter gebettet in Musik, die sie selbst als eine "wilde Mixtur aus Chansons, Jazz, Indie-Sounds und kammerorchestralen Klängen" bezeichnet – und mit der sie den Geist der „Goldenen Zwanziger“ des vergangenen Jahrhunderts in die des 21. transportieren möchte. Dabei inspirieren sie besonders Lebensdurst, Sinnlichkeit, Expressivität und nicht zuletzt die quasi selbstverständliche Emanzipation der Frau in jener Zeit. Bevor Magdalena Ganter am 24. Oktober im Silent Green auftritt, ist sie zu Gast im studioeins im Bikini Berlin, um nebst der Beantwortung einiger Interview-Fragen auch gemeinsam mit ihren Begleitmusikern Simon Steger und Ladis Cinzek das eine oder andere Lied zu spielen.
So geschmeidig und elegant ist Brahms nicht oft zu hören wie jetzt vom Quatuor Hermès und dem Pianisten Geoffroy Couteau. Die fünf jungen Franzosen musizieren ungemein transparent und klangsinnlich. Doch gleichzeitig bieten sie die unbedingt nötige Expressivität und eine gute Portion emotionalen Tiefgang. Eine Neuaufnahme beim Label La Dolce Volta, die eigentlich keine Wünsche offenlässt und mit der Geoffroy Couteau nahtlos an seine sehr gelungene Gesamteinspielung des Klavierwerks von Brahms anknüpft.
Folge 160: Was Verhalten mit Ausstrahlung zu tun hat Spannende Erkenntnisse nach 30 Jahren Forschung des US-Psychologen Ronald Riggio Erfahren Sie, wie Expressivität, Sensibilität und Kontrolle richtig angewendet in Verbindung mit der passenden Körpersprache Ihr Charisma steigern. https://www.brigitte.de/liebe/persoenlichkeit/persoenlichkeit--starke-ausstrahlung--die-drei-geheimnisse-10163976.html Hier geht's zum Download: https://www.heikeholz.de/mediathek/podcast-charisma-und-personlichkeit/
Folge 160: Was Verhalten mit Ausstrahlung zu tun hat Spannende Erkenntnisse nach 30 Jahren Forschung des US-Psychologen Ronald Riggio Erfahren Sie, wie Expressivität, Sensibilität und Kontrolle richtig angewendet in Verbindung mit der passenden Körpersprache Ihr Charisma steigern. https://www.brigitte.de/liebe/persoenlichkeit/persoenlichkeit--starke-ausstrahlung--die-drei-geheimnisse-10163976.html Hier geht’s zum Download: https://www.heikeholz.de/mediathek/podcast-charisma-und-personlichkeit/
Der Blick aus dem Fenster verrät: Winter is coming. Auch die Elbphilharmonie bereitet sich thematisch auf die kalte Jahreszeit vor und lässt dafür Franz Schuberts „Winterreise“ neu erklingen. Acht sehr unterschiedliche Interpretationen bieten von November bis März die Möglichkeit zu umfassender Auseinandersetzung mit dem romantischen Liederzyklus, der Schuberts ZeitgenossInnen aufgrund seiner starken Expressivität in einen regelrechten Schock versetzte. Nachdem die Schauspielerin Sophie Rois bereits eine Brücke zur „Winterreise“ von Elfriede Jelinek geschlagen hat, überschreibt der österreichische Komponist Bernhard Lang im Dezember den romantischen Liederzyklus in einer großangelegten Neukomposition mittels Loop- und Sampletechniken. Die Hamburger Benjamin van Bebbers und Leo Hofman verhelfen dem Werk im Januar als „Institut für angewandtes Halbwissen“ mit Hilfe selbstgebauter elektronischer Instrumente zu neuer Aktualität, bevor die Sänger, Performer und Musiker Nico And The Navigators auf Entdeckungsreise gehen und die in Schuberts Stücken manifestierten Empfindungen ins 21. Jahrhundert transportieren. Den krönenden Schlusspunkt setzt, pünktlich zum Frühlingsanfang, der Tenor Ian Bostridge, der Schuberts Zyklus schauerlicher Lieder in der Orchesterfassung des deutschen Komponisten und Dirigenten Hans Zender zum Besten gibt. Wissenswertes und Hintergründe zum Projekt „Winterreisen“ verrät Barbara Lebitsch, Leiterin der Konzertdramaturgie, im Gespräch mit unserem Moderator Michael Hager.
Carlos Gardel, eigentlich Charles Romuald Gardès (* 11. Dezember 1890 Toulouse, Frankreich (nach anderen Angaben: 11. Dezember 1887 in Tacuarembó, Uruguay); † 24. Juni 1935 bei einem Flugzeugunglück in Medellín, Kolumbien), war ein Tango-Sänger und -Komponist. Gardel gilt als eine der wichtigsten Persönlichkeiten des Tangos in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.Mit seiner Mutter kam Gardel 1893 nach Argentinien und lebte fortan in Buenos Aires. Er wuchs dort in Abasto (einem Ortsteil von Balvanera) auf, in welchem der zentrale Obst- und Gemüsemarkt lag, dort befindet sich heute auch das Carlos Gardel Museum. Der Junge vertrieb sich, unbeobachtet von der alleinerziehenden Mutter, seine Zeit auf den Straßen der argentinischen Metropole. Schon in sehr jungem Alter fiel seine Stimme auf, und er wurde unter dem Namen El Morocho del Abasto (etwa: ‚Der Dunkelhäutige von Abasto‘) in der Umgebung bekannt.Im Jahre 1902, er half als Kulissenschieber im Teatro Victoria, hörte ihn der bekannte italienische Sänger Titta Ruffo, der ihn nun bei der Ausbildung seiner Stimme unterstützte. Seine Stimme entfaltete ihre Sinnlichkeit und ihre große dramatische Expressivität.1906 verließ er die Schule und konzentrierte sich nur noch auf das Singen. Er trat in den Cafés und Restaurants der unmittelbaren Nachbarschaft auf. 1912 legte er seinen französischen Namen ab und nannte sich nun Carlos Gardel. Gleichzeitig leugnete er die französische Herkunft und gab an, aus Uruguay nach Argentinien gekommen zu sein.1912 fand in der Calle Guardia Vieja im Abasto ein „Tango-Duell“ mit dem Sänger José Razzano statt. In diesem Duell gab es keinen Sieger, vielmehr gab es seither das Duo Gardel-Razzano, das die folgenden fünfzehn Jahre gemeinsam musizieren sollte.Bis 1915 wurden die beiden Sänger so populär, dass sie nicht nur in den besten Theatern und Clubs von Buenos Aires, sondern auch in ganz Argentinien, in Uruguay, in Chile und Brasilien auftraten. Auf diesen Tourneen traf Gardel sein großes Idol, den italienischen Tenor Enrico Caruso. Am 11. Dezember 1915 wurde Gardel in einem Club durch einen Lungensteckschuss niedergestreckt. An den Folgen dieser lebensgefährlichen Verletzung sollte er bis an sein Lebensende leiden.Nach einer einjährigen Pause kehrte er mit noch größerem Enthusiasmus zurück. Ab 1917 spezialisierte er sich ausschließlich auf den Tangogesang. Nach der Trennung von Razzano, der mit dieser Einseitigkeit nicht einverstanden war, stieg er zum ersten und bis heute berühmtesten Tangosänger Argentiniens und der Welt auf.Gemeinsam mit seinem lebenslangen Weggefährten, dem Dichter und Journalisten Alfredo Le Pera, komponierte Gardel zahlreiche klassische Tangos wie Mi Buenos Aires querido, Soledad, Golondrinas, Volver und El día que me quieras. Er schrieb nicht nur Tangos; ebenso folkloristische Musik wie Milongas, Zambas, Rancheras, Tonadas, Tristes, Estilos usw. Er komponierte und verfasste auch einige Foxtrotts in englischer Sprache, sowie einige Lieder traditionellen Stils auf Französisch.Ende 1925 kam Gardel nach Europa zurück und wurde in Spanien ein ebenso großer Star wie in Lateinamerika. Sein Debüt in Paris gab er 1928. Carlos Gardel war der erste und vielleicht einzige argentinische Weltstar im Showbusiness. Seine Bedeutung für den Tango wurde später höchstens noch von Astor Piazzolla erreicht. Mit Beginn des Paramount-Tonfilms sah er auch im Film für sich eine Zukunft und wirkte in der Folge in zahlreichen Musikfilmen mit.Am 24. Juni 1935 starben Gardel, Alfredo Le Pera und mehrere ihrer Begleiter beim Zusammenstoß zweier Flugzeuge auf der Landebahn des Flughafens der Stadt Medellín in Kolumbien. Gardel starb auf dem Höhepunkt seiner Karriere während einer Tournee, die ihn durch ganz Lateinamerika führen sollte. Millionen seiner Fans weinten um ihn, mehrere begingen Selbstmord. In Argentinien geht heute noch die Redensart um: „Gardel singt mit jedem Tag besser“. Ein Vers aus seinem Tango Volver wurde zum geflügelten Wort in ganz Lateinamerika: Veinte años no es nada (‚Zwanzig Jahre sind ein Nichts‘). Gardel ist auf dem Friedhof La Chacarita in Buenos Aires begraben.
Carlos Gardel, eigentlich Charles Romuald Gardès (* 11. Dezember 1890 Toulouse, Frankreich (nach anderen Angaben: 11. Dezember 1887 in Tacuarembó, Uruguay); † 24. Juni 1935 bei einem Flugzeugunglück in Medellín, Kolumbien), war ein Tango-Sänger und -Komponist. Gardel gilt als eine der wichtigsten Persönlichkeiten des Tangos in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.Mit seiner Mutter kam Gardel 1893 nach Argentinien und lebte fortan in Buenos Aires. Er wuchs dort in Abasto (einem Ortsteil von Balvanera) auf, in welchem der zentrale Obst- und Gemüsemarkt lag, dort befindet sich heute auch das Carlos Gardel Museum. Der Junge vertrieb sich, unbeobachtet von der alleinerziehenden Mutter, seine Zeit auf den Straßen der argentinischen Metropole. Schon in sehr jungem Alter fiel seine Stimme auf, und er wurde unter dem Namen El Morocho del Abasto (etwa: ‚Der Dunkelhäutige von Abasto‘) in der Umgebung bekannt.Im Jahre 1902, er half als Kulissenschieber im Teatro Victoria, hörte ihn der bekannte italienische Sänger Titta Ruffo, der ihn nun bei der Ausbildung seiner Stimme unterstützte. Seine Stimme entfaltete ihre Sinnlichkeit und ihre große dramatische Expressivität.1906 verließ er die Schule und konzentrierte sich nur noch auf das Singen. Er trat in den Cafés und Restaurants der unmittelbaren Nachbarschaft auf. 1912 legte er seinen französischen Namen ab und nannte sich nun Carlos Gardel. Gleichzeitig leugnete er die französische Herkunft und gab an, aus Uruguay nach Argentinien gekommen zu sein.1912 fand in der Calle Guardia Vieja im Abasto ein „Tango-Duell“ mit dem Sänger José Razzano statt. In diesem Duell gab es keinen Sieger, vielmehr gab es seither das Duo Gardel-Razzano, das die folgenden fünfzehn Jahre gemeinsam musizieren sollte.Bis 1915 wurden die beiden Sänger so populär, dass sie nicht nur in den besten Theatern und Clubs von Buenos Aires, sondern auch in ganz Argentinien, in Uruguay, in Chile und Brasilien auftraten. Auf diesen Tourneen traf Gardel sein großes Idol, den italienischen Tenor Enrico Caruso. Am 11. Dezember 1915 wurde Gardel in einem Club durch einen Lungensteckschuss niedergestreckt. An den Folgen dieser lebensgefährlichen Verletzung sollte er bis an sein Lebensende leiden.Nach einer einjährigen Pause kehrte er mit noch größerem Enthusiasmus zurück. Ab 1917 spezialisierte er sich ausschließlich auf den Tangogesang. Nach der Trennung von Razzano, der mit dieser Einseitigkeit nicht einverstanden war, stieg er zum ersten und bis heute berühmtesten Tangosänger Argentiniens und der Welt auf.Gemeinsam mit seinem lebenslangen Weggefährten, dem Dichter und Journalisten Alfredo Le Pera, komponierte Gardel zahlreiche klassische Tangos wie Mi Buenos Aires querido, Soledad, Golondrinas, Volver und El día que me quieras. Er schrieb nicht nur Tangos; ebenso folkloristische Musik wie Milongas, Zambas, Rancheras, Tonadas, Tristes, Estilos usw. Er komponierte und verfasste auch einige Foxtrotts in englischer Sprache, sowie einige Lieder traditionellen Stils auf Französisch.Ende 1925 kam Gardel nach Europa zurück und wurde in Spanien ein ebenso großer Star wie in Lateinamerika. Sein Debüt in Paris gab er 1928. Carlos Gardel war der erste und vielleicht einzige argentinische Weltstar im Showbusiness. Seine Bedeutung für den Tango wurde später höchstens noch von Astor Piazzolla erreicht. Mit Beginn des Paramount-Tonfilms sah er auch im Film für sich eine Zukunft und wirkte in der Folge in zahlreichen Musikfilmen mit.Am 24. Juni 1935 starben Gardel, Alfredo Le Pera und mehrere ihrer Begleiter beim Zusammenstoß zweier Flugzeuge auf der Landebahn des Flughafens der Stadt Medellín in Kolumbien. Gardel starb auf dem Höhepunkt seiner Karriere während einer Tournee, die ihn durch ganz Lateinamerika führen sollte. Millionen seiner Fans weinten um ihn, mehrere begingen Selbstmord. In Argentinien geht heute noch die Redensart um: „Gardel singt mit jedem Tag besser“. Ein Vers aus seinem Tango Volver wurde zum geflügelten Wort in ganz Lateinamerika: Veinte años no es nada (‚Zwanzig Jahre sind ein Nichts‘). Gardel ist auf dem Friedhof La Chacarita in Buenos Aires begraben.
Dash aus Dortmund gibt uns in diesem Jahr mit deep inside einen Einblick in eine Auswahl an House- Tracks, zu denen er eine intime, emotionale Verbindung hat. Der Mix ist ein Einblick in das Innenleben eines DJs und spiegelt zusätzlich die aktuelle Expressivität des Clublebens, zumindest von der deepen und beseelten House-Seite her. Eine Selektion ausschließlich von Vinyl und handcrafted.
Dash aus Dortmund gibt uns in diesem Jahr mit deep inside einen Einblick in eine Auswahl an House- Tracks, zu denen er eine intime, emotionale Verbindung hat. Der Mix ist ein Einblick in das Innenleben eines DJs und spiegelt zusätzlich die aktuelle Expressivität des Clublebens, zumindest von der deepen und beseelten House-Seite her. Eine Selektion ausschließlich von Vinyl und handcrafted.
Performed by Hugo Wolf Quartet at the Hofburg Chapel Vienna on 20 Oct 2010. In seiner Erzählung “Tlön, Uqbar, Orbis Tertius” berichtet der argentinische Schriftsteller Jorge Luis Borges von einer fiktiven Kultur, deren Sprache keinerlei Hauptwörter kennt: “Es gibt kein Wort, das dem Wort 'Mond' entspricht, aber es gibt ein Verbum, das im Lateinischen 'lunare' oder bei uns 'monden' lauten würde. Der Mond ging über dem Fluß auf lautet: blör u fang axaxcas mlö oder in genauer Wortfolge: 'Empor hinter dauer-fließen mondet'es (Xul Solar übersetzt in knapper Form: upa tras perfluyue lunó. Upward, behind the onstreaming it mooned).” Einfachste Aussagen lassen sich in dieser Sprache nur durch komplizierte grammatikalische Konstruktionen ausdrücken, die jedoch voller Poesie und Zauber sind, wie im oben zitierten Beispiel, dem mein Quartett seinen Titel verdankt. Das Streichquartett gilt seit jeher als Königsdisziplin der Komposition und Ort musikalischer Experimente: Vier gleichberechtigte Individuen – verkörpert durch vier Streichinstrumente – treten in einen musikalischen Diskurs, so, als würden hier “vier vernünftige Leute sich miteinander unterhalten”, wie Goethe einst anmerkte. Was passiert aber, wenn diese (Klang)Sprache nicht mehr bedingungslos funktioniert, weil sie eines ihrer wesentlichsten Elemente – der Hauptworte – beraubt wurde? Diese paradoxe Frage faszinierte mich ungemein, als ich vor 10 Jahren begann, mein drittes Streichquartett zu komponieren. Ich verzichtete in diesem Stück auf melodischen Formulierungen, die – als Inbegriff des Thematischen – einst als die Substantive einer musikalischen Sprache fungierten. Diese bewußt gewählte Einschränkung (die ich von dem französischen Dichter Georges Perec gelernt habe, der einen ganzen Roman ohne den Buchstaben ‘e’ geschrieben hat) empfand ich weniger als Zwang, sondern als Befreiung von gewissen musiksprachlichen Klischees, die der Gattung des Streichquartetts immer noch anhaften. In meiner kompositorischen Arbeit konzentrierte ich mich auf wenige Grundelemente: langgezogene Liegetöne, innerlich bewegte Texturen, Pulsationen und expressive Klangeruptionen. Wie ein Alchemist in seiner Hexenküche ließ ich daraus eine Vielzahl musikalischer Gestalten wuchern, die ich kunstvoll miteinander vernetzte, um damit ein Maximum an Expressivität und klangsinnlicher Intensität zu erzielen. Info: http://www.essl.at/works/upward.html
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Das Hyper-IgE-Syndrom (HIES) ist ein seltener primärer Immundefekt, charakterisiert durch die klinische Trias: chronisches Ekzem mit einem Gesamt-IgE über 2000 IU/ml im Serum, rezidivierende Infektionen (insbesondere Abszesse, Infektionen des Respirationstraktes wie Pneumonien mit Pneumatozelenbildung und Candidainfektionen) und skelettbezogene Symptome (vergröberte Gesichtszüge, Milchzahnpersistenz, Skoliose, Spontanfrakturen und Überstreckbarkeit der Gelenke). Durch das Auftreten von skelettbezogenen Symptomen neben der klassischen immunologischen Trias (rezidivierende Abszesse, rezidivierende Pneumonien und erhöhtes Gesamt-IgE) wird das HIES nach Grimbacher et al. heute als Multisystemerkrankung bezeichnet (Grimbacher et al. 1999a). Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind Ätiologie und Pathogenese noch unbekannt, so dass Definition und Diagnosestellung nur anhand klinischer Parameter zu stellen sind. Ziel einer Kooperation mit einer Arbeitsgruppe der National Institutes of Health (NIH) in Bethesda, USA, war es einen molekulargenetischer Nachweis eines Gendefektes zu finden. In dieser Arbeit wurden 68 Patienten mit Anfangsverdacht auf ein HIES analysiert. Bei 13 Patienten konnte ein HIES diagnostiziert werden. Bei 12 dieser Patienten fand sich ausnahmslos ein chronisches Ekzem (bei 75% bereits vor der vierten Lebenswoche manifest), Staphylokokken-Abszesse der Haut (bei 83% auch Organabszesse), rezidivierende Infektionen des HNO-Bereiches, eine Candidose der Mundschleimhaut sowie der Finger- und Fußnägel, ein Gesamt-IgE über 2000 IU/ml und einer Vergröberung der Gesichtszüge (HIES-typische Fazies). Bei 11 von 12 Patienten traten rezidivierende Pneumonien auf, die in 25% mit einer Pneumatozelenbildung einhergingen. Bei der Hälfte der HIES-Patienten fand sich eine IgD-Erhöhung über 100 IU/ml. 50% der Patienten hatten Spontanfrakturen, 67% eine Überstreckbarkeit der Gelenke und 60% der über sechzehnjährigen eine Skoliose. Eine Milchzahnpersistenz, ein erstmals von Grimbacher et al. beschriebener Befund, konnte mit einem Auftreten bei 73% unserer über sechsjährigen Patienten bestätigt werden (Grimbacher et al. 1999a). Der Vergleich von anthropometrischen Daten des Gesichtes mit Standardwerten der Literatur (Farkas LG 1994) ergab signifikant erhöhte Mittelwerte für die Nasenflügelbreite (z-Score=4), den äußeren (z-Score=6) und inneren Augenabstand (z- Score=2) und Normwerte für den Kopfumfang. Ein Patient hatte eine Craniosynostose. Zusätzlich traten bei jeweils einem weiteren Patienten eine zweifache Non-Hodgkin- Lymphom-Erkrankung (T- und B-Zelltyp), ein juveniler arterieller Hypertonus, eine beidseitig operationsbedürftige Katarakt, eine Echinococcus alveolaris-Infektion der Leber und eine Hämophilie A auf. Familiarität könnte bei diesen 12 Patienten nicht beobachtet werden. Eine vergleichbare infektions-immunologische Symptomatik (Ekzem, rezidivierende Infektionen der Haut und des Respirationstraktes und erhöhtes IgE) wie Patienten mit klassischem HIES zeigten 5 Patienten aus 5 konsanguinen Familien türkischer Abstammung. Abgesehen von einer milden Überstreckbarkeit der Gelenke bei einer Patientin konnten keine weiteren zahn- und skelettbezogenen Symptome festgestellt werden. Zusätzlich fanden sich bei diesen Patienten eine extreme Eosinophilie (bis 16000 Eosinophile per µl; vgl. Abb. 14), ungewöhnlich starker Molluscum contagiosum Befall und cerebrale Gefäß- und Blutungsprobleme, die zu einer hohen Letalität führten. Retrospektiv konnte in 4 der Familien ein weiteres bereits verstorbenes Geschwisterkind mit HIES diagnostiziert werden. Aufgrund von Konsanguinität und familiärem Auftreten der Symptome in einer Generation wird bei diesen Familien ein autosomalrezessiver Erbgang vermutet. Dieses Krankheitsbild ist bisher nicht in der Literatur erwähnt und soll als autosomal rezessive Variante der HIES beschrieben werden. Mit diesen Familien wird aktuell eine Genom-weite Kopplungsanalyse durchgeführt. Sieben weitere Patienten zeigten durch eine geringere Ausprägung der Symptome eine milde Unterform des klassischen HIES. Differentialdiagnostisch ist eine andere Grunderkrankung wie z.B. eine schwere atopische Dermatitis nicht völlig auszuschließen. Aufgrund der klinischen Einschätzung wurden die 68 Patienten mit Anfangsverdacht auf ein HIES in vier Diagnosegruppen eingeteilt: „klinisch-gesichert HIES“, „HIESVariante“, „Verdacht auf HIES“, „kein HIES“. Wesentliche differentialdiagnostische Kriterien waren hierbei: Ekzemmanifestation vor der 6. Lebenswoche, infiltrierende Abszesse (Organabszesse), Nagelcandidose, Spontanfrakturen, Überstreckbarkeit der Gelenke und, als besonders spezifisches Merkmal, die Milchzahnpersistenz. Ein wichtiges weiteres Charakteristikum ist die HIES-typische Fazies, die nur bei den von uns persönlich gesehenen Patienten ausgewertet werden konnte. Der Vergleich der Mittelwerte für das Gesamt-IgE (95%-Konfidenzintervall) ergab keinen signifikanten Unterschied der verschiedenen Diagnosegruppen untereinander, so dass die Höhe des Gesamt-IgE zwar für HIES meist über 2000 IU/ml liegt, aber nicht als spezifisch für diese Erkrankung anzusehen ist. Diese klinischen Diagnosegruppen wurden mit dem Ergebnis eines Algorithmus, der zur Veranschaulichung des Entscheidungsprozesses bezüglich des HIES entwickelt wurde und in sechs Stufen Symptome bzw. Symptomenkomplexe des HIES auf ihr Vorhandensein getestet, verglichen. Ein vom NIH entwickeltes Scoresystem wurde auf seine Aussagefähigkeit zur Diagnosestellung überprüft (vgl. Tab. 3). Es ergab sich daraus, dass bei einem Scorewert von über 40 Punkten mit großer Wahrscheinlichkeit ein HIES vorliegt und bei einem Wert unter 20 Punkten die Diagnose verworfen werden konnte. Das NIH-Scoresystem und der Algorithmus ließen somit eine Aufspaltung zwischen den Patienten mit klinisch-gesichertem HIES und keinem HIES zu. Aus unserer klinischen Studie konnten somit konkrete Entscheidungshilfen zur Diagnosestellung gegeben werden, die es ermöglichen, das HIES früher zu erkennen, um so Lebensqualität und Prognose dieser chronischen Krankheit durch frühzeitige intensive antimykotische-antibiotische Therapie und Abszessspaltung weiter zu verbessern und assoziierte Merkmale (Milchzahnpersistenz, pathologische Frakturen, Skoliose und Lymphome) in die Therapie bzw. Prophylaxe einzubeziehen. Es wird vermutet, dass das klassische HIES einem monogenen, autosomal-dominanten Erbgang mit variabler Expressivität folgt. Mittels Linkage-Studie konnte ein signifikanter LOD score in der Region 4q21 bestimmt werden (Grimbacher et al. 1999b). Die Suche nach dem Gendefekt für das HIES ist bisher noch nicht abgeschlossen. Kopplungsanalysen von familiärem HIES am NIH und unsere klinische Studie legen nahe, dass es nicht nur unterschiedliche Phänotypen des HIES gibt, sondern auch unterschiedliche Gendefekte anzunehmen sind (Grimbacher 1999b). Sollte für das HIES ein Gendefekt nachgewiesen werden, so bestünde die Hoffnung, über die daraus resultierende biologische Störung (z.B. Proteindefekt) entscheidende Erkenntnisse zur Ätiologie und Pathogenese des HIES zu erlangen. Davon hängt schließlich die Möglichkeit einer kausalen Therapie, eventuell einer somatischen Gentherapie, ab, aber ebenso die genetische Beratung betroffener Familien und vielleicht auch Erkenntnisse für Erkrankungen des atopischen Formenkreises.