POPULARITY
Normalerweise bringen wir an dieser Stelle eine mal mehr mal weniger tiefe und breite Inhaltszusammenfassung, das können wir meiner Meinung nach aber an dieser Stelle abkürzen. Zum einen, weil die Story von “Hundreds of Beavers” weder besonders breit noch besonders tief ist, und zum zweiten, weil sie nicht der entscheidende Punkt bei der Frage ist, ob man den Film sehen möchte. Also in aller Kürze: Nachdem das Apfelweinimperium von Jean in einer riesigen Explosion zu Grunde gegangen ist, findet er sich im erbarmungslosen Winter des amerikanischen Nordens wieder: Zuerst muss er ums Überleben kämpfen, wird schließlich Lehrling bei einem erfahrenen Trapper. Und beschließt nach dessen Tod, die titelgebenden Hunderte von Bibern zu fangen, um die Frau seiner Träume heiraten zu können, die Tochter eines grimmigen Pelzhändlers ist. Was bei diesem Film im Zentrum steht, ist nicht seine Geschichte sondern seine Inszenierung: Ein schwarzweißer Stummfilm, vollgepfropft mit Cartoonsounds und albernen Gags. Die Tiere - egal ob Biber, Hase, Hund, Wolf oder Pferd - gespielt von Menschen in billigen Tierkostümen. Von der Action orientiert an klassischen Slapstickkomödien und Looney Tunes Cartoons, von der Ästhetik inspiriert von expressionistischen Stummfilmen, von der Struktur angelehnt an Videospiel-Grinds. Ganz unabhängig von der Qualität der Ausführung und dem Remix-Charakter vielleicht der originellste Film der letzten zehn Jahre… Ich habe so etwas in der Form jedenfalls noch nicht gesehen… du, Johannes?
Das Schauspieler*innen gern auf einen bestimmten Typus festgelegt werden und Gefahr laufen, immer wieder ein und dieselbe Person zu spielen, ist nichts Neues. Und so finden wir im Hamburgischen Correspondenten vom 4. Januar einen Artikel des Autors Herbert Wando, der sich den Filmphysiognomien der Stummfilmstars der 1920er Jahre zuwendet. Neben den noch heute bekannten Lil Dagover und Pola Negri wird auch Hella Moja beschrieben. Geboren in Königsberg gab sie im Jahre 1892 ihr Schauspieldebut 1913 am Berliner Lessingtheater. Ab 1914 spielte sie auch regelmäßig in Stummfilmen und brachte es vor Allem in melodramatischen Rollen als Gräfin oder Burgfräulein zu enormer Bekanntheit nach dem Ersten Weltkrieg. Ab ca. 1925 galt ihr theatralischer Spielstil als veraltet und sie verlegte sich auf das Verfassen von Drehbüchern und das Produzieren von Filmen. Sie starb an eine Lungenentzündung im Jahr 1937. Einziger Mann in der Runde ist Emil Jannings – und es markiert deutlich den strukturellen Machismus, der in diesem Artikel zum Vorschein kommt, dass gerade er nicht nur auf eine Rolle festgelegt wird, sondern dass bei ihm die Wandelbarkeit hervorgehoben wird. Ganz wunderbar und wandelbar liest für uns Rosa Leu.
Wenn, dann richtig – mit 28 Jahren wird Niklas Jahn ab Dezember 2024 Organist an der Silbermann-Orgel der Dresdner Frauenkirche - und hat damit eine der begehrtesten Organisten-Stellen im deutschsprachigen Raum. Wo einst Bach spielte, sitzt nun er an dem rekonstruierten Instrument, ein historischer Klang, vereint mit moderner Technik. Das Besondere aber wird die Improvisation, die nämlich ist Niklas Jahns Leidenschaft. Da verarbeitet er dann Historisches mit eigenen Ideen, spielt mit freien Formen und mit Motiven aus Stummfilmen und spontanen Themen aus dem Publikum.
Traugott Bellmann ist ein Moralapostel: Im Parlament wettert er gegen Unzucht und Sittenlosigkeit. Seinem Schwiegervater in spe gefällt das nicht, denn der ist fröhlicher Sektfabrikant. Als Bellmann die Riesensumme von 500.000 Mark erbt, wird alles viel komplizierter, denn Bedingung für das Erbe ist, dass Bellmann sich jede Nacht um den zur Erbschaft gehörenden Nachtclub „Der Himmel auf Erden“ kümmert. Und das beginnt ausgerechnet in seiner Hochzeitsnacht. Es passiert, was passieren muss – es wird immer schwerer das Doppelleben aufrechtzuerhalten, immer häufiger kommt es zu absurden Situationen … Das alles erinnert nicht umsonst an eine Boulevardkomödie: Vorlage ist das Theaterstück „Der Doppelmensch“ von Wilhelm Jacoby und Arthur Lippschütz.Die Aufführung in der Altmünsterkirche ist Tradition im FILMZ-Festival, wie immer live an der Orgel begleitet von Stephan Graf v. Bothmer (er erzählte nach dem Film auch noch Hintergründe zur Musikbegleitung bei Stummfilmen). DER HIMMEL AUF ERDEN ist heute nahezu vergessen, war bei seinem Erscheinen aber ein großer Erfolg. Auch beim Festivalpublikum kam der Film sehr gut an. Das liegt vor allem an Reinhold Schünzels Schauspiel, seine Darstellung des Traugott Bellmann erinnert eher an Komiker der 1990er Jahre als an Stummfilmschauspieler. Und es liegt am Dialogwitz, der sich über die Texttafeln transportiert (von denen es mehr als üblich gibt). Dazu halbnackte Tänzerinnen und ein Mann in Frauenkleidern, dem von seinem eigenen Schwiegervater nachgestellt wird
Serdar, Jürgen und Bent sprechen heute über mehr als ein Jahrhundert Humorgeschichte, von den Stummfilmen der Zwanziger- und Dreißigerjahre über Blödelbarden und Ulknudeln hinweg bis in die Gegenwart, in der Komödianten sich in Formaten treffen, ausgerechnet um ausdrücklich nicht zu lachen. Es werden Namen vergessen, Titelmelodien gesungen, Zitate geschmettert, und Kollegen gelobt. Die drei begeben sich auf die Suche nach dem Unheimlichen bei Chaplin, nach dem Rebellischen im Kasperletheater, und der Handwerklichkeit auch platterer Comedians. Es geht über Tisch und Bänke, über Kontinente, und durch die Jahrzehnte.
Marco Haas ist seit vielen Jahren bekannt und erfolgreich unter seinem Trademark T.Raumschmiere als Musiker, Produzent, Labelbetreiber und nicht zuletzt als expressiver Live-Performer. Seit gut zwei, drei Jahren gibt es gemeinsam mit St.John Mantle "St.raumen". Es sind mehrere Singles und EPs erschienen und besonders euphorisch wurden ihre Auftritte auf dem Superbooth-Festival gefeiert. Die aktuelle Veröffentlichung heißt "Hexenmotte" und diese stellt T.Raumschmiere als Studiogast von Olaf Zimmermann in der ersten "elektro beats"-Stunde vor. Die Detroiter Techno-Legende Jeff Mills ist seit jeher stilistisch breit aufgestellt. Neben tanzbaren Elektro-Tracks hat er in den letzten Jahren viele Soundtracks zu Stummfilmen komponiert und firmiert mit zwei weiteren Musikern als "Tomorrow Comes The Harvest". Ihre Musik ist eine Mischung aus elektronischen Beats und Jazz. Aktuell erschienen ist das Album "Evolution" und "Tomorrow Comes The Harvest" sind auf Welttournee. Am 17.09.23 machen sie Station in Berlin im "Theater des Westens". Olaf Zimmermann stimmt in der 2. Stunde musikalisch ein.
Sören hat in der Sendung mit Sigrid Limprecht und Oliver Hanley über die Internationalen Stummfilmtage Bonn (11.8.-21.8.) gesprchen. Sigrid Limprecht leitet das Festival und hat uns einen Überblick über die Aktutalität von Stummfilmen und den Festivalcharakter im Allgemeinen gegeben. Mit Oliver Hanley aus dem Kurationsteam hat Sören noch weiter über die Programmauswahl geredet und über den Abschlussfilm der Stummfilmtage: Limite (Bras. 1931), der am 21. August vorgeführt wird. Alles weitere hört ihr im Interview und findet ihr auf der Website der Stummfilmtage: https://www.internationale-stummfilmtage.de/
Eine beeindruckende Persönlichkeit des frühen Trickfilms ist die 1899 in Berlin-Charlottenburg geborene Lotte Reiniger. Ihre Silhouetten-Animationsfilme, die oftmals Märchen- und Sagenstoffe nacherzählten, gelten bis heute als Meilensteine des Trick- und Animationsfilms. 1921 hatte sie, von klein auf von den frühen Stummfilmen und ihren Kameratricks begeistert, freilich erst wenige kurze Filme geschaffen. Doch in der Neuen Zeit vom 27.11. finden wir einen Bericht über neue Trickfilme, der sich Lotte Reinigers ersten Filmen widmet und ihr eine große Zukunft prognostiziert. Als ähnlich vielversprechend lobt er allerdings auch ein neues Verfahren, den „Plastrick“-Film als besonders innovativ – den werden heutzutage nur noch absolute Expert:innen kennen. Frank Riede kennt den Artikel und liest ihn für uns.
In unserem 13. Geburtstagsspezial im letzten Monat haben wir ja ganz kurz eine gewisse Halloween-Folge aus dem Jahre 2013 angesprochen, wo damals die eine Hälfte des Teams irgendwo im Stau stand und die andere Hälfte dadurch keine andere Wahl hatte als die Folge komplett alleine anzugehen. Dieses Mal sind wir zum Glück wieder beide gemeinsam am Start und so widmen wir uns nach drei langen Jahren wieder an Halloween einem weiteren passendem Horror-Thema und werfen einen genauen Blick auf die vier Stummfilme "Das Cabinet des Dr. Caligari" (1920), "Nosferatu, eine Symphonie des Grauens" (1922), "Das Phantom der Oper" (1925) und "Der Mann, der lacht" (1928).Damit die knapp drei Stunden, die euch in unserer 185. Episode bevorstehen, durch die wegfallenden Trailer und Einspieler zu den Stummfilmen nicht allzu ruhig ausfallen, gibt es dieses Mal halt ein wenig mehr Musik als sonst auf die Ohren, um zwischendurch ein wenig Luft und neuen Schwung zu holen. Somit heißen wir auf unserer kleinen Halloween-Party unsere Gäste Moodring, Thoughtcrimes, Sleep Waker, Void Of Vision und auch Frontierer willkommen, die ihr aktuelles bzw. brandneues Material mit im Gepäck haben und den Gemischtwarenladen eures Vertrauen in Hinsicht der Statik einiges abverlangen werden.All das erwartet euch dieses Jahr von unserer Seite zu Halloween und wir hoffen, dass euch unser Ausflug in die Stummzeit der 1920er im Bereich Horror auch so viel Spaß macht wie uns und zudem euer Interesse an ältere Filme dieser Art weckt. Denn wer weiß, vielleicht werden wir nochmal rein zufällig irgendwann in diesen Bereich zurückkehren. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lauschen und am 28. November geht es dann hier mit Folge #186 bzw. Dennis Bs 106. Folge hier im Gemischtwarenladen weiter. Bis dahin macht es gut, passt auf euch auf, bleibt gesund und uns gewogen und haltet die Ohren steif ;)Weiterlesen »
Lola Bach, genaues Geburtsdatum unbekannt, ca. so alt wie das Jahrhundert, tanzte 1920 noch überwiegend bekleidet, wurde aber ein Jahr später zu einer vom Justizapparat verfolgten Verfechterin des Nackttanzes. Valeska Gert (28 Jahre alt), die später einige ikonische Rollen in Stummfilmen von Georg Wilhelm Pabst spielen würde, war 1920 mit ihren satirischen Tanzparodien eine Bekanntheit. Olga Desmond hingegen war mit 30 Jahren bereits eine Legende der Tanzszene in Berlin. Auch sie hatte Konflikte mit dem Gesetz wegen zu freizügiger Auftritte, war aber so populär, dass sogar Kosmetikprodukte nach ihr benannt wurden. So vielfältig, innovativ, lebendig und verrufen diese Tänzerinnenszene war, so gab es im Feuilleton auch ernsthafte Tanzkritiker, die mit hohen künstlerischen Ansprüchen die Tanzauftritte verfolgten. Ganz frei von sexistischen und moralinsauren Beobachtungen waren aber selbst sie nicht, wie auch das Beispiel aus der Berliner Börsen-Zeitung vom 17. Oktober 1920 belegt. Es liest Paula Leu.
Lea Felizitas Helm im Gespräch mit Cellisten und und Kurator Dirk Wietheger und dem griechischen Komponisten Nicolas Tzortzis über das Montagskonzert mit den Stummfilmen von Man Ray aus den 1920er Jahren.
Als Abschluss unseres #Horrorctobers, und als Überleitung zum #Noirvember, reden wir über die einzige Regiearbeit von Charles Laughton, der sonst als einer der größten Charakterdarsteller seiner Zeit aktiv war. Dabei stellt sich die Frage, ist THE NIGHT OF THE HUNTER überhaupt ein Noir-Film? Obwohl er viele Aspekte des Noir teilt und mit Robert Mitchum einen der großen Darsteller von gebrochenen Noir-Figuren als Lead mitnimmt, zeigt sich der Film doch eher als eine fast experimentelle Vermengung von Aspekten der Märchenstrukturen, Southern Gothic, skandinavischen Stummfilmen, deutschem Expressionismus und vielen Bezügen zum frühen amerikanischen Kino, vor allem zur Erzähltechnik von G.W. Griffith. Thematisch geht es dabei um die Rolle der Religion im abgehängt-ländlichen amerikanischen mittleren Westen, der hier als vergangene Welt der Great Depression dargestellt wird und in dem die einfachen, aber zutiefst alttestamentarisch vom Rachegedanken durchtränkten Verhaltensregeln des bösartigen Laien-Predigers Robert Mitchum bei der verzweifelten Bevölkerung verfangen. Dem gegenüber steht ein reflektiertes Bild der Bibel-Rezeption, das erst im letzten Drittel des Films zutage tritt. Kern dieses Meisterwerks ist aber der Einsatz und die schauspielerische Wucht von Robert Mitchum, einem Star, der zum Bösewicht wird. Laughton nutzt seine Kenntnis der Theater-Regie, um Mitchum im Brecht‘schen Sinne verfremdet auftreten zu lassen: laut, sich Bühnenhaft ausstellend, ein Prediger als Performance-Künstler, der uns als Zuschauer unsere Rolle reflektieren lässt. Ähnlich arbeitet er mit seinen visuellen Strategien, die mit Realitätsversprechen kaum noch etwas zu tun haben. Ganz großes Kino, das uns begeistert zurücklässt. Wir entschuldigen uns für die leichten Brüche in der Ton-Qualität. Leider mussten wir die Folge remote aufnehmen. Das merkt man leider sofort.
Der Vorhang geht auf. Die ersten Bilder flimmern über die Leinwand und aus unzähligen Lautsprechern tönen Orchesterklänge. Sie begleiten, untermalen, sagen voraus oder erzählen ihre ganz eigenen Geschichten. Oft wird die Musik im Film nur beiläufig wahrgenommen. Weil sie das nicht verdient hat, haben wir ihr eine ganze Episode gewidmet. Was tut die Musik im Film? Egal, ob in Star Wars, dem Herrn der Ringe oder in einem Tarrantino-Film, die Musik ist nicht wegzudenken aus dem Kino. Was wäre ein Actionfilm ohne knallige E-Gitarren im Hintergrund oder ein Horror-Klassiker ohne ängstigende Beats? Mit dem Medienwissenschaftler Willem Strank, einem Mitgründer der Kieler Gesellschaft für Filmmusikforschung, reden wir darüber, welche Rolle Musik im Film spielt und welche Funktionen sie erfüllen kann. Am Anfang war die Musik Wenn wir von Stummfilmen sprechen, dann vergessen wir meistens, dass es in den frühen Jahren des Kinos sehr wohl Musik gab. Diese kam selbstverständlich nicht vom Band oder nur selten aus Lautsprechern. Meistens wurde sie von Live-Musiker*innen eingespielt. Bei den Vorführungen gab es aber durchaus qualitative Unterschiede, erklärte uns der österreichischen Filmwissenschaftler Claus Tieber. Ein ganzes Genre blutet aus Eine ganz besondere Bedeutung hat die Musik in solchen Filmen, in denen es um sie selbst geht. Egal, ob in Biopics über berühmte Musiker*innen und Bands, oder in Musicalfilmen. Bei letzteren ploppen natürlich sofort Szenen aus den großen Musical-Hits der vergangenen Jahre vor dem inneren Auge auf: LaLaLand, Les Miserables oder Mamma Mia. Durch unsere Kindheitserinnerungen sind wir außerdem tief verbunden mit Disney-Klassikern, wie dem König der Löwen oder Arielle – die Meerjungfrau. Diese Filme lieben wir und können die meisten Titel aus dem Kopf mitsingen. Doch es gab eine Zeit in Hollywood, da schob man Musicalfilme auf’s Abstellgleis. Niemand wollte sie mehr sehen. Das mag auch daran gelegen haben, dass zuvor fast im Wochentakt neue Musicals in den Kinos anliefen. Über dieses Phänomen und den damit verbundenen so genannten ‘Roadshows’ erzählt uns der US-amerikanische Buchautor Matthew Kennedy. Die Praxis oder wie es sich anfühlt, Filmmusik zu erschaffen Emotionen auslösen, Menschen zum Lachen, zum Weinen oder zum Gruseln bringen. Das schafft Filmmusik. Deswegen haben ihre Schöpferinnen eine ganz besondere Verantwortung und stehen immer wieder vor großen Herausforderungen. Die Ansprüche der Produzentinnen müssen erfüllt werden, aber etwas Kreatives will erschaffen werden.
Stephen King nimmt das Genre des Horrorfilms unter die Lupe. Von Schwarz-Weiß- und Stummfilmen über Zombie- bis hin zu Slasher-Filmen. Er erklärt, was ihn so sehr am Horrorgenre fasziniert und nennt seine Favoriten. Außerdem spricht er über typische Gestaltungsmittel und über die Verfilmungen seiner Werke. DVD-Release: 26.02.2016 (Studio Hamburg Enterprises) Dokumentation A Night at the Movies - The Horrors of Stephen King Land: USA 2013 Laufzeit: ca. 60 min. FSK: ohne Altersbeschränkung Regie: Laurent Bouzereau Drehbuch: Laurent Bouzereau Mit: Stephen King https://youtu.be/9X-V7LKU8Rw
Stephen King nimmt das Genre des Horrorfilms unter die Lupe. Von Schwarz-Weiß- und Stummfilmen über Zombie- bis hin zu Slasher-Filmen. Er erklärt, was ihn so sehr am Horrorgenre fasziniert und nennt seine Favoriten. Außerdem spricht er über typische Gestaltungsmittel und über die Verfilmungen seiner Werke. DVD-Release: 26.02.2016 (Studio Hamburg Enterprises) Dokumentation A Night at the Movies - The Horrors of Stephen King Land: USA 2013 Laufzeit: ca. 60 min. FSK: ohne Altersbeschränkung Regie: Laurent Bouzereau Drehbuch: Laurent Bouzereau Mit: Stephen King https://youtu.be/9X-V7LKU8Rw
"Viele Leute wünschen sich Angstgefühle und zahlen dafür. Warum? Das weiß ich nicht" - Alfred Hitchcock über die Spannung in seinen Filmen Als Schüler soll er mit großem Interesse Mordprozessen beigewohnt haben, als diese am Londoner Schwurgericht Old Bailey verhandelt wurden, und bereits im Alter von 27 Jahren war er der höchstbezahlte Regisseur Englands, der sowohl das Kinopublikum wie auch die Kritik mit seinen Kriminalfilmen in Erstaunen setzte. Kein anderer Filmregisseur prägte das Kino so nachhaltig wie Alfred Hitchcock, der Maßstäbe setzte, die bis heute ihre Gültigkeit haben. Alfred der Zeichner Alfred Hitchcock kam am 13.8.1899 in London in einer streng katholischen Familie zur Welt. Als 11-Jähriger kam er sodann an das St. Ignatius College in London, an dem er nicht nur hervorragende schulische Leistungen, sondern auch ein Talent im "Fuchsen" seiner Jesuitenerzieher und Mitschüler an den Tag legte. Mit fünfzehn Jahren, nach dem Tod seines Vaters, war nun Alfred Hitchcock auf sich alleine gestellt und musste eine Anstellung suchen. Diese fand er zunächst als technischer Angestellter in einer Kabelfabrik. Zugleich besuchte er aber auch eine Abendschule, an der er sich mit Malen und Zeichnen beschäftigte. Und dies sollte sich für den jungen Alfred Hitchcock als glückliche Fügung erweisen, denn eben diese künstlerische Neigung führte ihn zum Film. Als 1919 die amerikanische Filmfirma Paramount Famous Players-Lasky in London ihre Produktionsstudios eröffnete, stellte sich Alfred Hitchcock dort mit selbstentworfenen Zwischentiteln für eine geplante Produktion vor. Nach einigen Aufträgen für Zwischentitel für andere Filme wurde ihm dort eine Festanstellung angeboten. Die Lernphase in der Filmindustrie konnte nun beginnen. Der Lehrling in der Filmbranche Der 20-Jährige Alfred Hitchcock entfaltete nun eine rege Tätigkeit in Filmproduktionen und entwickelte sich bald zu einem Multitalent bei Dekorationen, Requisiten oder auch Drehbüchern. So war es nur eine Frage der Zeit, bis er in jenem Beruf seine ersten Schritte machte, in dem er später weltberühmt werden sollte. 1922 wurde der junge Alfred Hitchcock zum ersten Mal zum Co-Regisseur ernannt und erhielt bald darauf seinen ersten Regieauftrag, jedoch mussten die Dreharbeiten mangels finanzieller Mittel eingestellt werden. Doch Alfred Hitchcock ließ sich durch dieses Fiasko nicht einschüchtern. Nach einem Firmenwechsel – sein amerikanischer Arbeitgeber war inzwischen pleite – setzte Alfred Hitchcock seinen Weg bei dem Filmproduzenten Michael Balcon fort, wobei ihm wieder seine Vielseitigkeit zu nutzen kam. Und bald drehte Alfred Hitchcock seinen ersten eigenen Film als Regisseur: den deutsch-britischen Stummfilm "Irrgarten der Leidenschaft". Nützlich hierbei erwiesen sich auch seine Deutschkenntnisse. Es war zwar eine simple Geschichte über zwei Revuetänzerinnen, sie bewirkte jedoch, dass sich für den jungen Regisseur die Tür zum Weltruhm öffnete. Fotografien von redenden Leuten Als Regisseur nun etabliert, drehte Alfred Hitchcock meistens Kriminalfilme, die sein Prestige steigerten. In solchen Stummfilmen wie „Der Mieter“, „Der Weltmeister“ oder auch „Abwärts“ bewies der Regisseur sein Talent im Aufbau von filmischer Spannung. Doch bald sollte auch eine weitere Entwicklung beim Film eintreten, der Alfred Hitchcock anfänglich skeptisch gegenüber stand: der Tonfilm hielt Einzug in die Produktionsstudios. Bernhard Jendricke weiß in seiner Hitchcock-Biografie in dieser Hinsicht folgendes zu berichten: "Mit dem Aufkommen des Tonfilms, so Hitchcock, drohten die spezifisch filmischen Ausdrucksmittel an Qualität zu verlieren und die Filme zu Fotografien von redenden Leuten degradiert zu werden.“ Dennoch: trotz dieser ablehnenden Haltung gegenüber dem Ton, schuf Alfred Hitchcock 1929 einen Streifen, der als erster britischer Tonfilm sowohl die Kritik wie auch das Kinopublikum zu höchsten Lobeshymnen veranlasste. Doch die wahren Meisterwerke, mit denen Alfred Hitchcock neue Maßstäbe setzte, sollten in den USA entstehen. Auf dem Weg zum Weltstar Nach einigen weiteren Filmen – es waren vor allem Verfilmungen von Theaterstücken, die Alfred Hitchcock völlig langweilten - kam für ihn nun der endgültige Durchbruch als Thriller-Regisseur. Mit dem Krimi „Der Mann, der zuviel wusste“ eröffnete Alfred Hitchcock eine Reihe von Filmen, die ihm den Weg nach Hollywood ebneten. Sein Debüt in der Traumfabrik gab Alfred Hitchcock 1940 mit dem Streifen „Rebecca“, und von nun an sollten weitere Filme entstehen, die Filmgeschichte schrieben. Legendär wurden auch kurze Einblendungen von Hitchcock selbst in die Filmszenen. Von den über fünf Dutzend Filmen, die Alfred Hitchcock schließlich zum Weltstar machten, seien nur solche Werke erwähnt wie „Bei Anruf Mord“, „Das Fenster zum Hof“ oder auch „Psycho“. Alles Filme mit hochkarätiger Besetzung, die ihm höchste Anerkennung brachten. Diese Anerkennung spiegelt auch die unendlich lange Liste der Preise wider, mit denen Alfred Hitchcock geehrt wurde. Darunter finden sich mehrere Oscar-Nominierungen und Golden Laurels oder auch die Auszeichnung mit dem Golden Globe für sein Lebenswerk, um nur einige wenige zu nennen. Der weltberühmte Regisseur starb am 29.4.80 in Los Angeles. Im September 1972 sprach DW-Mitarbeiterin Elisabeth Bachtler in München mit Alfred Hitchcock über seine Arbeit. Autor: Andreas Zemke Redaktion: Diana Redlich
Das letzte Jahr brachte einen Besucherrekord: 24.000 Menschen kamen zu den Stummfilmen in den Innenhof des Uni-Hauptgebäudes. Ist die Finanzierung des Festivals nun gesichert, nachdem vor zwei Jahren die Zukunft auf Messers Schneide stand? Und was bringt das neue Programm vom 16.-26. August 2012? Im Studio sind Kristina Wydra und Franziska Kremser vom Organisationsteam. Moderation: Melanie Riedel
Die besten ihres Fachs jetten um die Welt, um bei Festivals – wie jetzt beim Bonner – Stummfilme live zu begleiten. Günter Buchwald spielt Klavier und Geige, seit vielen Jahren auch beim Bonner Festival. Daniel Hauser erklärte der Fachmann für japanische Stummfilme, wie wichtig es dabei ist, die Filme zu kennen – und auch japanischen Humor. Moderation: Vera Kondratiuk.
Ob Original-Noten oder alte Wachsplatten - Dr. Dieter Meyer sammelt alles, was mit Musik in Stummfilmen zu tun hat ...