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Diesen Monat liegt der Fokus auf einem Problem, das vielleicht gar keines ist: der Steuerflucht von Superreichen. Oft wird Vermögensbesteuerung für unmöglich erklärt, da die Betroffenen einfach ins Ausland abwandern würden. Unsere neue Studie zeigt, dass das gesetzliche System zur Verhinderung von Steuerflucht in Deutschland über Jahrzehnte kontinuierlich gestärkt wurde und heute nur noch schwer zu überwinden ist. Studienautorin und frisches Teammitglied im Netzwerk Steuergerechtigkeit Michaela Alka stellt sich und ihre gemeinsam mit Christoph verfasste Studie "Keine Angst vor Steuerflucht" vor. Im Anschluss diskutieren wir noch eine global organisierte Vermögensbesteuerung auf Grundlage der aktuellen Studie des Wirtschaftswissenschaftlers Gabriel Zucman für die G20 und schließen mit einer kurzen Diskussion der Einstellung des Cum-Ex-Prozesses gegen den Warburg-Miteigentümer Olearius. Die heutige Folge klingt teilweise etwas uneinheitlich. Das liegt daran, dass wir einen Teil der Folge neu aufnehmen mussten, weil es Audioprobleme gab. Entschuldigung dafür, nächste mal wird es wieder besser! (01:57) Unser neues Teammitglied Michaela stellt sich vor(02:34) Keine Angst vor Steuerflucht(37:47) Zucman-Studie für G20 zur globalen Vermögensbesteuerung als Mindeststeuer(58:45) Prozess gegen Olearius wurde eingestellt Michaelas und Christophs Studie "Keine Angst vor Steuerflucht": https://www.netzwerk-steuergerechtigkeit.de/wp-content/uploads/2024/07/Oxfam-Netzwerk-Steuergerechtigkeit-2024_Keine-Angst-vor-Steuerflucht.pdf Zucmans Studie für G20 zur globalen Vermögensbesteuerung als Mindeststeuer: https://www.taxobservatory.eu/publication/a-blueprint-for-a-coordinated-minimum-effective-taxation-standard-for-ultra-high-net-worth-individuals/ Unsere Studie zur Besteuerung von Superreichen in Deutschland: https://www.netzwerk-steuergerechtigkeit.de/reichtum-wieder-besteuern/ ZDFheute zur Einstellung des Olearius-Prozesses: https://www.youtube.com/watch?v=c5HfV798K1g Hier könnt ihr unseren Newsletter abonnieren: https://www.netzwerk-steuergerechtigkeit.de/mitmachen/newsletter-und-aktivenliste/ Und hier geht's zu den Fördermitgliedschaften und Spenden: https://www.netzwerk-steuergerechtigkeit.de/unterstuetzen/ Wir freuen uns über jegliches Feedback an yannick.schwarz@netzwerk-steuergerechtigkeit.de oder per Nachricht an einen unserer Kanäle auf den sozialen Medien: https://linktr.ee/netzwerksteuergerechtigkeit Credit für die verwendete Musik, jeweils von pixabay.com: Intro: Eco Technology von Lexin_Music Outro: The Pace of Africa von Purple Planet Music
Unsere Studie zeigt: Für den Erfolg einer D2C-Strategie ist digitale Sichtbarkeit unerlässlich. Doch die Studie zeigt auch, dass bei der digitalen Sicherheit großes Optimierungspotential besteht. 42 % der Nicht-D2C-Käufer messen dem stationären Vertrieb große Bedeutung bei, jedoch nutzen 91 % jener Käufer Onlinekanäle als entscheidende Informationsquelle. Daher sollten Hersteller neben einer D2C-Strategie auch über eine ausgereifte Cross-Channel-Strategie verfügen, um auch diese Kunden abzuholen.
Dass das ökonomische Jahr 2022 so laufen würde, wie es gelaufen ist, konnte niemand erwarten. Oder doch? Unsere Volkswirte lassen in dieser Folge das fast abgelaufene Jahr Revue passieren und blicken zurück auf die Prognosen, die sie Ende 2021 abgegeben haben. Corona, Inflation, geopolitische Spannungen… Hören Sie rein und machen Sie sich selbst ein Bild, wo wir richtig lagen – und wo daneben. Und unsere Einschätzungen für 2023 gibt es gleich noch mit dazu. Unsere Studie zum Sparverhalten finden Sie hier: https://www.ing.de/ueber-uns/presse/carsten-brzeskis-blog/chart-of-the-week-2022-12-23-30-prozent-der-deutschen-ohne-jegliche-ersparnisse/ --- Send in a voice message: https://anchor.fm/carstenscorner/message
Heute in der Bar zu Gast ist Inga Dransfeld-Haase, Director People & Culture bei BP sowie Präsidentin des Bundesverbands der Personalmanager*innen. Sie hat uns erzählt, warum sie mit Blick auf die Arbeitsmarktentwicklung optimistisch ist, was es heißt, eine menschlichere Arbeitswelt zu schaffen und inwiefern Weiterbildung und Reskilling auf die Arbeitswelt einzahlen.Wer noch länger an der Bar bleiben möchte:Unsere Studie mit dem BPM zur Zukunft des Bewerbens: https://www.stepstone.de/e-recruiting/wissen/zukunft-bewerben/
Heute in der Bar zu Gast ist Inga Dransfeld-Haase, Director People & Culture bei BP sowie Präsidentin des Bundesverbands der Personalmanager*innen. Sie hat uns erzählt, warum sie mit Blick auf die Arbeitsmarktentwicklung optimistisch ist, was es heißt, eine menschlichere Arbeitswelt zu schaffen und inwiefern Weiterbildung und Reskilling auf die Arbeitswelt einzahlen.Wer noch länger an der Bar bleiben möchte:Unsere Studie mit dem BPM zur Zukunft des Bewerbens: https://www.stepstone.de/e-recruiting/wissen/zukunft-bewerben/
Wie nehmen Konsumenten die derzeitige Rekordinflation wahr, was tun sie, um damit zurechtzukommen – und was glauben sie, wie es mit den Preisen weitergeht? Um diese und weitere Fragen geht es in der aktuellen Ausgabe der ING-Verbraucherumfrage. Im Gespräch mit Inga Fechner stellt unser Consumer Economist Sebastian Franke die Ergebnisse vor. Unsere Studie zum Nachlesen finden Sie hier: https://www.ing.de/ueber-uns/presse/carsten-brzeskis-blog/chart-of-the-week-2022-04-21-weniger-verbrauchen-weniger-sparen/ --- Send in a voice message: https://anchor.fm/carstenscorner/message
Die Mehrheit der Eltern spricht sich für eine verpflichtende Impfung gegen Masern aus. Rund acht von zehn Eltern befürworten, dass Kinder gegen Masern geimpft werden müssen. Etwa vier von zehn Befragten erwarten zudem, dass diese Pflicht auf alle Impfungen ausgeweitet wird, die für den Nachwuchs empfohlen werden. Das sind Ergebnisse der Studie "Junge Familien 2019" der pronova BKK, für die 1.000 Menschen mit mindestens einem Kind unter zehn Jahren im Haushalt befragt wurden. Demnach lehnen nur sieben Prozent jeglichen Impfzwang ab und sind der Ansicht, dass eine Entscheidung dafür oder dagegen einzig und allein im Verantwortungsbereich der Eltern liege. 18 Prozent sagen, sie könnten die Gründe der Impfgegner zumindest nachvollziehen. "Unsere Studie zeigt, dass das Thema zumindest unter Eltern weniger umstritten ist, als es die mediale Auseinandersetzung in den vergangenen Wochen und Monaten vermuten ließ", sagt Dr. Gerd Herold, Beratungsarzt der pronova BKK. Das Bundeskabinett hat die Masern-Impfpflicht Mitte Juli verabschiedet. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass ab März 2020 Kinder nur dann in Kindergärten und Schulen aufgenommen werden dürfen, wenn sie gegen Masern geimpft sind. Die Impfpflicht gilt auch für Tagesmütter und das Personal in Schulen, Kitas, in der Medizin und in Gemeinschaftseinrichtungen. Der Impfschutz muss laut Gesetzesentwurf bis spätestens 31. Juli 2021 nachgewiesen werden. Bei Verstößen drohen Bußgelder von bis zu 2.500 Euro. Der Bundestag muss dem Gesetzentwurf noch zustimmen. Insbesondere von Impfgegnern wird das Gesetz strikt abgelehnt. Klare Haltung von Seiten der Eltern "Junge Familien, die das Thema Impfungen am stärksten betrifft, positionieren sich in unserer Befragung eindeutig: Die große Mehrheit der Eltern weiß um die Schutzwirkung der Masernimpfung und möchte sie nicht missen. Die bestehende Impflücke macht daher vielen Eltern Sorgen", berichtet Herold von der pronova BKK. Laut Robert Koch-Institut (RKI) sind rund 93 Prozent der Schulanfänger wie empfohlen zwei Mal gegen Masern geimpft. Angestrebt wird eine Impfquote von 95 Prozent, damit die so genannte Herdenimmunität gewährleistet ist. Das bedeutet, dass die hochansteckende Krankheit sich nicht weiter ausbreiten kann und auch Menschen geschützt sind, die nicht geimpft werden können - zum Beispiel Säuglinge, die für eine Masernschutzimpfung noch zu jung sind. Impfen beschäftigt Familien im Alltag Jede vierte Familie berichtet, dass es in ihrem Alltag schon einmal Diskussionen oder Probleme rund um das Thema Impfen gab. So waren bei zehn Prozent der Befragten unterschiedliche Standpunkte im Familien- oder Freundeskreis Gesprächsthema. Sieben Prozent haben die Erfahrung gemacht, dass ein ungeimpftes Kind ein anderes oder einen Erwachsenen angesteckt hat. Impfskeptiker begründen ihre ablehnende Haltung vor allem mit möglichen Nebenwirkungen oder Komplikationen - in der Praxis haben laut der Umfrage jedoch lediglich vier Prozent der Eltern schon einmal unerwünschte Begleiterscheinungen nach einer Impfung bei ihrem Kind beobachtet. "Es ist wichtig, das Thema Impfen sachlich zu diskutieren und Aufklärungsarbeit zu leisten. In der Debatte beobachten wir, dass mitunter Ängste geschürt werden, die mit Fakten ausgeräumt werden könn(t)en", so Herold von der pronova BKK. pronova BKK Weitere Informationen zu Gesundheits- und Medizinthemen finden Sie auf MEDIZIN ASPEKTE
Thema heute: Ratenzahlung bei der Kfz-Versicherung kostet Autofahrer mehr als 590 Millionen Euro im Jahr Viele Autofahrer in Deutschland könnten deutlich sparen. Denn knapp jeder zweite Fahrzeughalter zahlt seine Kfz-Versicherung in Raten, wie eine Studie des Verbraucher-Ratgebers Finanztip zeigt. Allein dadurch landen hochgerechnet jährlich mehr als 590 Millionen Euro zu viel in den Kassen der Versicherer. Noch mehr sparen kann, wer seine Auto-Versicherung regelmäßig überprüft und wechselt. Laut Studie hat jedoch einer von drei Autofahrern noch nie seine Versicherung gewechselt. Dem Kraftfahrt-Bundesamt zufolge fahren aktuell mehr als 41 Millionen private Pkw auf Deutsch-lands Straßen. Für die dafür nötige Kfz-Versicherung geben Autofahrer durchschnittlich 420 Euro aus. Etwa jeder zweite überweist die Versicherungsprämie in Raten - und zahlt damit drauf. Denn eine Untersuchung des Verbraucher-Ratgebers Finanztip zeigt: Monatlich, quartalsweise oder halb-jährlich zahlen verteuert die Kfz-Versicherung deutlich. "Am teuersten ist die monatliche Überweisung", sagt man. "Im Schnitt kostet das Autofahrer satte 9 Prozent mehr." Hochgerechnet auf das ganze Jahr zahlen Autofahrer nur durch Ratenzahlung mehr als 590 Millionen Euro zu viel Versicherungsprämie. Doch nicht nur die Ratenzahlung kann den Geldbeutel belasten: "Unsere Studie zeigt, dass jeder dritte Autofahrer noch nie seine Kfz-Versicherung gewechselt hat", wissen die Experten. Auch das kann teuer werden: Durch die jährliche Neueinstufung der Typ- und Regionalklassen ändern sich für Millionen Autos die Beiträge. Das kann dazu führen, dass die Risikoeinschätzung anderer Anbieter günstiger ausfällt als die der eigenen Versicherung. "Wir empfehlen, Kfz-Tarife regelmäßig im Oktober zu vergleichen, denn dann gibt es die Tarife für das neue Jahr und man hat bis Ende November Zeit zu wechseln", sagen die Experten. Dabei ist es ratsam, die bisherigen Vertragsdetails zu überprüfen: "Wer beispielsweise weniger fährt als bis-lang angenommen, kann durch Reduzierung der Fahrleistung nochmals deutlich sparen." Bei der Suche nach einer günstigen Versicherung sollten sich Verbraucher nicht auf eine Quelle verlassen, denn nirgendwo gibt es alle Tarife. "Wir haben anhand von 32 Musterprofilen verschiedene Portale und Anbieter miteinander verglichen", heißt es. Das Ergebnis: "Verbraucher sollten entweder auf zwei Portalen suchen oder ein Portal und einen Versicherer, der nicht auf den Portalen ist, miteinander kombinieren." In der Untersuchung von Finanztip konnte mit dieser Strategie die durchschnittliche Abweichung vom besten Preis auf deutlich unter 4 Prozent reduziert werden. Das beste Ergebnis war die Kombination von Check24 und Verivox. Diesen Beitrag können Sie nachhören oder downloaden unter:
Der schwarze Hautkrebs, das sogenannte maligne Melanom, ist für den Großteil der Hautkrebs-bedingten Todesfälle verantwortlich. Nach wie vor stellt bei Verdacht auf schwarzen Hautkrebs die Untersuchung einer Gewebeprobe den Goldstandard in der Diagnostik dar. Die Proben werden so gefärbt, dass sich verschiedene Gewebestrukturen im mikroskopischen Bild unterscheiden lassen. Das ermöglicht es dem erfahrenen Pathologen zu entscheiden, ob es sich um ein Melanom handeln könnte oder nicht. Internationale Studien zeigen, dass zwei Pathologen bei der Entscheidung, ob es sich um ein gutartiges Muttermal oder einen schwarzen Hautkrebs handelt, in bis zu 26 Prozent der Fälle zu unterschiedlichen Ergebnissen gelangen. Heidelberger Wissenschaftler und Ärzte haben nun die diagnostische Qualität eines lernfähigen Algorithmus mit der Leistung von Pathologen verglichen. Für diese Untersuchung stellte das Institut für DermatoHistoPathologie Krahl in Heidelberg Proben zur Verfügung: Die 345 mit Melanom- und 350 mit Muttermalbiopsien beladenen anonymisierten Objektträger waren zuvor nach Leitlinie durch einen erfahrenen Pathologen klassifiziert worden. Anschließend wurden zufällig ausgewählte Bildausschnitte von 595 der 695 Objektträger für das Training des Algorithmus eingesetzt. Die übrigen 100 Bildausschnitte – 50 Melanom versus 50 Muttermale – wurden verwendet, um die diagnostische Qualität des lernfähigen Algorithmus gegenüber dem Pathologen zu testen. Das Ergebnis: Zum Teil irrte sich die künstliche Intelligenz genauso häufig wie die Pathologen. Im Regelfall traf der Computer aber mehr richtige Entscheidungen und das in weniger als jeweils einer Sekunde. „Unsere Studie zeigt, dass künstliche Intelligenz ein großes Potential hat, die diagnostische Genauigkeit bei Hautkrebs zu verbessern“, kommentiert Jochen Sven Utikal, Leiter der klinischen Kooperationseinheit für Dermato-Onkologie am DKFZ die Ergebnisse. „Die künstliche Intelligenz kann Pathologen nicht ersetzen, aber unterstützen. Das Potential sehen wir derzeit vor allem in der Form von Assistenzsystemen, die frühzeitig Alarm schlagen, wenn bei einer Probe Hautkrebsverdacht besteht, sodass weitere Färbungen angefordert werden können. Hierzu bedarf es jedoch prospektiver klinischer Studien“, betont Alexander Enk, Direktor der Universitäts-Hautklinik am UKHD. Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg MEDIZIN ASPEKTE www.medizin-aspekte.de Der gesamte Artikel auf MEDIZIN ASPEKTE: https://bit.ly/2YO6W6j
Die Feststellung, wo ein Unternehmen bei der Belegschaft versagt, ist entscheidend für die Verbesserung des Mitarbeiterengagements. Unsere Studie hat untersucht, wo Mitarbeiter häufig das Gefühl haben im Stich gelassen zu werden und welche Auswirkungen dies auf ihre Arbeitsmoral hat. Wichtig ist natürlich, dass das Management, wenn es sich den Herausforderungen stellen kann, sein Scheitern in ein erneutes und verbessertes Mitarbeiterengagement umwandeln kann. See acast.com/privacy for privacy and opt-out information.
Sophia Becker, Florian Egermann Die Lebensqualität in Städten leidet unter Luftverschmutzung, Lärm und Platznot, größtenteils verursacht durch zu viel Auto-Verkehr. Um die Lebens- und Umweltqualität zu verbessern, brauchen wir innovative, alternative Lösungen, die sich auch in der Praxis bewähren. Ein Sharing-Modell, das Transporte ohne Emissionen ermöglicht, verbreitet sich rasant im deutschsprachigen Raum: Die „Freien Lastenräder“. Der Startschuss fiel 2013 mit dem ersten Freien Lastenrad „Kasimir“ in Köln, seitdem ist das Prinzip gleich geblieben: Lokale Akteure als Verleihstationen, nachbarschaftliches Engagement und kostenfreie Entleihe. Dank einer speziell entwickelten Open-Source Verleihsoftware, einer WIKI-Online-Wissensdatenbank und einem jährlichen Netzwerktreffen sind inzwischen mehr als 70 Initiativen in Deutschland, Österreich und Ungarn aktiv, mit mehr als 10.000 registrierten Nutzer*innen. Unsere Studie zeigt die positiven Effekte der Arbeit dieser Bottom-Up-Initiaitiven: Knapp die Hälfte der Lastenrad-Buchungen ersetzen private Auto-Fahrten. In unserem Vortrag werden wir die Erfolgsfaktoren, Potenziale und Upscaling-Möglichkeiten dieser selbst-betriebenen Verleih-Plattformen vorstellen. Das Video unseres Talks ist online: https://www.youtube.com/watch?v=JI3ZfOFHYT4 Die Folien unseres Talks findet ihr hier: http://dein-lastenrad.de/index.php?title=Datei:Becker%2BEgermann_Lastenrad-Sharing_Verkehrswende_selber_machen.pdf
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 18/19
Gestationsdiabetes mellitus (GDM) ist eine erstmalig in der Schwangerschaft aufgetretene oder diagnostizierte Glukosetoleranzstörung, die 3-8% aller Schwangerschaften betrifft (Metzger et al. 1998). Pathophysiologisch besteht eine große Ähnlichkeit zwischen GDM und Diabetes mellitus Typ 2, die genauen Mechanismen sind aber noch nicht bekannt (Metzger et al. 2007). Die Diagnose eines GDM bringt für Mutter und Kind verschiedene akute und langfristige Komplikationen mit sich. Veränderungen in der Plazenta mit ihren wichtigen metabolischen, endokrinen und immunologischen Funktionen während der Schwangerschaft (Gätje et al. 2011; Gude et al. 2004), könnten dabei eine wichtige Rolle spielen. Ziel dieser Studie war es daher, Expressionsveränderungen verschiedener wichtiger Rezeptoren, darunter nicht-steroidale Kernrezeptoren, wie der Vitamin D-Rezeptor (VDR), Peroxisome proliferator-activated receptor-gamma (PPARγ) sowie die Estrogen-Rezeptoren α und β (ERα und β)und Human leukocyte antigen-G (HLA-G), in der Plazenta bei GDM zu untersuchen, um dadurch die pathophysiologischen Vorgänge in der Plazenta bei GDM besser verstehen zu können. Für diese Studie wurden die Plazenten von 40 Patientinnen mit GDM und von 40 gesunden Frauen verwendet. Beide Gruppen enthielten jeweils 20 Plazenten von männlichen Feten und 20 von weiblichen. Zunächst wurde die Expression der einzelnen Rezeptoren mittels immunhistochemischen Färbungen untersucht. Signifikante Unterschiede in der Expression einzelner Rezeptoren wurden mit Hilfe weiterer Methoden, wie Doppelimmunfluoreszenz, qRT-PCR, Zellkultur oder rt-MSP bestätigt. In unserer Studie konnten wir zeigen, dass bei GDM eine gesteigerte Expression von VDR vorliegt. Im Gegensatz zum VDR fanden wir eine Inhibition der PPARγ-Expression bei GDM. Mit Hilfe unserer in vitro-Versuche konnten wir zusätzlich die konzentrationsabhängige Regulation der Expression von VDR und PPARγ durch ihre Liganden belegen. Bei GDM lag weiterhin eine erhöhte Expression von ERα vor. Zudem konnten wir zeigen, dass der ERα-Promotor in GDM-Plazenten demethyliert vorliegt. GDM positive Plazenten wiesen zudem eine verminderte Expression von ERβ und HLA-G auf. Abschließend konnten wir für den VDR und ERβ geschlechtsspezifische Unterschiede in der Kontrollgruppe identifizieren: Die Plazenten männlicher Feten exprimierten mehr VDR bzw. ERβ als die der weiblichen. Die besonders ausgeprägten Expressionsveränderungen im EVT an der maternalen-fetalen Grenzzone könnten dafür sprechen, dass diese Teil der Regulation der Immunantwort und der Insulinresistenz in GDM-Plazenten sind. Weiterhin scheinen die Expressionsveränderungen einiger Rezeptoren eine Folge der bei GDM veränderten Konzentrationen bzw. Zusammensetzung der Liganden zu sein. Unsere Studie liefert wichtige Vorkenntnisse, um mit Hilfe klinischer Studien die allgemeinen Empfehlungen zur Nahrungszusammensetzung und Supplementation in der Schwangerschaft zu klären.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 17/19
Systemische Immunsuppression nach Herztransplantation wurde in den letzten zwanzig Jahren fast ausschließlich unter Zuhilfenahme von Calcineurininhibitoren (CNI) wie Tacrolimus oder Ciclosporin A durchgeführt. Diese Medikamente besitzen jedoch ein erhebliches Nebenwirkungsprofil, und reduzieren insbesondere aufgrund ihrer Nephrotoxizität die Lebensqualität und Lebenserwartung der Patienten. Mit Proliferations-Signal-Inhibitoren wie Sirolimus und Mycophenolat Mofetil (MMF) stehen jedoch auch Immunsuppressiva zu Verfügung die ein anderes Nebenwirkungsprofil besitzen. Frühere Studien, mit dem Versuch Therapieregime zu ändern, auf Calcineurininhibitoren zu verzichten und ausschließlich auf Sirolimus und MMF zu wechseln, brachten vielversprechende Ergebnisse in Bezug auf Abstoßungsfreiheit und Transplantatvaskulopathie. Die Nierenfunktion konnte durch den Therapiewechsel erhalten werden und eine fortschreitende Nierenschädigung sogar verhindert werden (Fenandez-Valls M.2005). Alle diese bisherigen Untersuchungen basierten jedoch auf Studienprotokollen, die ein spätes Absetzen der Calcineurininhibitoren vorsahen. In dieser Studie wurden fünfzehn Patienten unmittelbar ab dem Zeitpunkt der orthotopen Herztransplanatation mit einer Calcineurininhibitor freie Immunsuppression behandelt. Als Basis- immunsuppression erhielten die Patienten Sirolimus (Rapamune®, Wyeth Pharma, Münster) mit angestrebtem Plasmaspiegel zwischen 10 und 15ng/ml, MMF (Cellcept®, Roche Pharmaceuticals AG, Basel, Schweiz) mit angestrebtem Talspiegel zwischen 1,5 und 4 µg/ml, sowie Corticosteroide (Prednisolut®, Mibe GmbH, Sandersdorf-Brehna) mit einer Dosis von initial 1mg/kg/Tag auf 0,1mg/kg/Tag ausgeschlichen. Die Patienten wurden über einen Zeitraum von fünf Jahren nachuntersucht. Dabei wurde neben dem Überleben der Patienten unter anderem die Häufigkeit von Abstoßungsreaktionen, Transplantatvaskulopathie, Pumpfunktion des Grafts, Nierenfunktion sowie Lipid und Glucosestoffwechsel beobachtet. Unsere Studie zeigte, dass de novo Calcineurininhibitor-freie Immunsuppression nach Herztransplantation mit guten klinischen Ergebnissen möglich ist, 14 der 15 in die Studie eingeschlossenen Patienten waren nach fünf Jahren am Leben. Die Anzahl der Abstoßungsreaktionen war jedoch höher als unter konventioneller Immunsupression. In unserer Studie, mit komplett CNI freiem Therapieprotokoll, war nach fünf Jahren lediglich bei 40% der Patienten keine Abstoßungsreaktion aufgetreten. Im Rahmen der Transplantatvaskulopathie kommt es nach Herztransplantation häufig zu einer Intimaproliferation und so zu einer Einengung der Gefäßdurchmesser. Die TVP stellt langfristig die primäre Ursache für ein Transplantatversagen dar und führt so entweder zum Tode oder zu einer erneuten Transplantation. In unserer Kohorte wurde über einen Beobachtungszeitraum von 5 Jahren keine Transplantatvaskulopathie beobachtet. Die Serumtriglyceridspiegel waren trotz Therapie mittels Statinen erhöht. Die chronische Nierenschädigung durch Calcineurininhibitoren ist irreversibel und die Nierenfunktion kann sich nur in geringem Maße erholen, wenn diese abgesetzt werden (Ojo AO, 2003). Sowohl MMF als auch Sirolimus haben keine nephrotoxischen Effekte und die Kombination beider verspricht einen Erhalt der Nierenfunktion über lange Zeit. Die Nierenfunktion in unserer Kohorte blieb nicht nur stabil, sondern verbesserte sich sogar leicht in dem Zeitraum der 5-Jahres Untersuchung. In keinem Fall wurde eine Nierenersatztherapie erforderlich. Die Kombination von MMF und Sirolimus mit kompletter Vermeidung von Calcineurininhibitoren scheint die Nierenfunktion zu erhalten und verbessert daher auch das Langzeit - Überleben. Während die Nephrotoxizität vermieden werden konnte, traten aber häufig andere nachteilige Ereignisse auf. Chirurgische Interventionen aufgrund von Perikardergüssen wurden in 5 Fällen erforderlich. Auch Pleuraergüsse, periphere Ödeme und venöse Thrombosen wurden beobachtet. Zwei Patienten mussten zwischenzeitlich aus der Studie genommen werden, da schwere gastrointestinale Nebenwirkungen auftraten. In drei Fällen wurde eine Konversion zu Calcineurininhibitoren nötig, da verzögerte Wundheilung auftrat, die eventuell auf den antiproliferativen Effekten von Sirolimus auf Fibroblasten beruht. Beim Vergleich mit Calcineurininhibitor basierter Immunsuppression, sollten uns mehrere Ergebnisse davor warnen, diese Therapie als Standard nach Herztransplantation zu verwenden. Allen voran die Anzahl der Abstoßungsreaktionen. Diese können schwerwiegende Folgen haben und schlimmstenfalls zu irreversiblem Transplantatversagen führen. Für Patienten, die beispielsweise ein beginnendes Nierenversagen haben, ist diese Immunsuppression jedoch ins Auge zu fassen. Unsere Daten zeigen einen außergewöhnlichen Effekt in Bezug auf das Auftreten der Transplantatvaskulopathie, dem Verlauf der Nierenfunktion und dem Auftreten von Transplantatvaskulopathie, verglichen mit Patienten, die mit Calcineurininhibitoren behandelt wurden. Die Verbesserung der Nierenfunktion für Patienten, mit beginnendem Nierenversagen ist ermutigend, hinsichtlich Erhaltung von Nierenfunktion und damit Lebensqualität nach Herztransplantation
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
In der vorliegenden, randomisierten und verblindeten Studie wurden die Effekte von PerflubronTM 60% als Supplement zur konventionellen Volumentherapie des hämorrhagischen Schocks auf Sauerstofftransport und Gewebeoxygenierung untersucht. Die Studie wurde am experimentellen Modell des splenektomierten, narkotisierten Hundes durchgeführt. Nach der chirurgischen Präparation und einer Stabilisierungsphase erfolgte die Induktion eines hämorrhagischen Schocks mittels Blutentzug bis zu einem Mittleren Arteriellen Druck von 45 mmHg. Das Modell war über die im Verlauf der Hypotension eingegangene Sauerstoffschuld standardisiert, die definierte Schocktiefe war mit 120 ml/kg KG eingegangener Sauerstoffschuld erreicht. Durch Randomisierung erfolgte die Zuordnung der Tiere in zwei Gruppen. In der HES-Gruppe wurde das entzogene Blutvolumen normovolämisch mit 6% HES 200000 ersetzt. In der PFC-Gruppe wurden 2,7 g/kg KG PerflubronTM 60% infundiert und die verbleibende Differenz zum entzogenen Blutvolumen mit 6% HES 200000 ersetzt. Ab dem Therapiezeitpunkt wurden die Tiere beider Gruppen mit 100% O2 beatmet. Messungen fanden nach der Stabilisierungsphase, im Schock, direkt nach Therapie, sowie 30, 60 und 180 Minuten nach Therapie statt. Für die vorliegende Arbeit wurden die Parameter des systemischen Sauerstofftransportes und der Gewebeoxygenierung unter besonderer Berücksichtigung der regionalen, intestinal-mukosalen Situation untersucht. Weiterhin umfaßten die Messungen hämodynamische Werte, sowie Parameter zu Myokardfunktion und –oxygenierung. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit lassen sich wie folgt zusammenfassen: Die Messungen zu systemischem Sauerstofftransport und Gewebeoxygenierung zeigten, daß der arterielle Sauerstoffpartialdruck in der PFC-Gruppe aufgrund der verbesserten Löslichkeit von Sauerstoff in Plasma signifikant stärker anstieg als in der HES-Gruppe. Der Plasmaanteil am Sauerstoffangebot war in der PFC-Gruppe um 20% höher als in der HES-Gruppe und führte zu einem höheren systemischen Sauerstoffangebot. Dies ermöglichte in der PFC-Gruppe einen höheren Sauerstoffverbrauch der Tiere und als Zeichen einer verbesserten Gewebeoxygenierung eine temporäre Senkung der Sauerstoffschuld. Die Messung des Gewebesauerstoffpartialdruckes auf der intestinalen Mukosaoberfläche ergab in der PFC-Gruppe einen um 4-8 mmHg höheren Medianwert des PO2 als in der HES-Gruppe bis 60 Minuten nach Therapie. Insbesondere fanden sich in der PFC-Gruppe signifikant weniger hypoxische Werte. Die PFC-Supplementierung führte in der vorliegenden Studie zu keinem relevanten Unterschied in der Überlebenszeit. Aufgrund der nur initial durchgeführten Therapie starben alle Tiere als Folge von kapillären Flüssigkeitsverlusten im kardialen Versagen. Unsere Studie zeigt, daß durch die Supplementierung der konventionellen Volumentherapie des hämorrhagischen Schocks mit PerflubronTM 60% eine temporäre Verbesserung des Sauerstofftransportes und der Gewebeoxygenierung erzielt werden kann. Durch den Einsatz von PerflubronTM 60% in der prähospitalen Therapie könnten daher theoretisch die Letalität und die Spätfolgen des hämorrhagischen Schocks gesenkt werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Ein Phäochromozytom ist ein seltener Tumor des Nebennierenmarks mit teilweise erheblichen klinischen Beeinträchtigungen, aber sehr guten therapeutischen Möglichkeiten. Aus diesem Grund ist es wichtig, diesen Tumor schnell und effektiv zu diagnostizieren. An erster Stelle steht bei allen Hypertoniepatienten die genaue Anamnese. Die Hauptbegleitsymptome Tachycardie, Schweißausbrüche und Kopfschmerzen geben Hinweise auf die Verdachtsdiagnose Phäochromozytom. Unsere Studie ergab, dass 50% der Phäochromozytompatienten eine Kombination aus Hypertonus und zwei der drei eben genannten Symptome aufwiesen. Die Untersuchung des 24-h- Urins auf Katecholamine ist die beste Methode, um die Verdachtsdiagnose Phäochromozytom zu bestätigen. Insbesondere waren die Bestimmungen von Gesamtmetanephrinen, Adrenalin und Noradrenalin dazu geeignet. Allein die Erhöhung von nur zwei dieser drei Werte erbrachte eine Sensitivität von 95.5%. Wenn die Urinkatecholaminwerte normal sind, ist ein Phäochromozytom höchst unwahrscheinlich. Die Plasmakatecholaminwerte können nur in vereinzelten Fällen zusätzliche Informationen geben. Zur Lokalisationsdiagnostik sind zwei bildgebende Verfahren besonders herrauszustellen: zum einen eine CT und zum anderen ein J-123-MIBG-Szintigramm. Letzteres ist unverzichtbar in der Rezidivdiagnostik und der Metastasensuche. Die Kombination dieser beiden Verfahren ist hochsensitiv. Bei einem nachgewiesenen Phäochromozytom ist es unerlässlich, eine genetische Untersuchung anzuschließen, da der Anteil der familiären Phäochromozytome (im Besonderen MEN und vHL) eher höher einzuschätzen ist. Der Anteil der Phäochromozytome bei älteren Menschen ist auch höher als bisher angenommen einzustufen. In einer Studie von Bravo, 1991 wurden 40% aller Phäochromozytome erst bei einer Autopsie entdeckt ohne Verdachtsmomente zu Lebzeiten. Das legt die Vermutung nahe, dass Phäochromozytome , die meist mit einer Hypertonie gekoppelt sind, als kardiovaskuläre Erkrankungen verkannt werden.