Der Gerichtspodcast mit Heike Borufka und Basti Red: Die hr-Gerichtsreporterin und der Podcaster sprechen über echte Kriminalfälle, echte Gerichtsurteile, das echte Leben und das deutsche Justizsystem.
Mit Tempo 130 rast ein 24-Jähriger im Oktober 2022 durch Wiesbaden. Er fährt über rote Ampeln, über die abgetrennte Busspur. Und: Er übersieht ein Auto, das abbiegen will. Ungebremst rast der schwere Wagen in den Kleinwagen. Der Fahrer wird aus dem Auto geschleudert, prallt mit dem Kopf auf den Asphalt. Der 30-Jährige erliegt einen Tag später seinen schweren Verletzungen. Im Sommer 2023 beginnt der Prozess gegen den Unfallfahrer vor dem Landgericht Wiesbaden. Angeklagt ist er wegen Mordes, Straßenverkehrsgefährdung und verbotenem Kraftfahrzeugrennen. Gut 20 Tage lang verhandelt das Gericht, versucht sich dem Geschehen unter anderem mit VR - also Virtual Reality - zu nähern und verkündet Ende 2023 sein Urteil.
Im Juli 2024 gibt der US-Rapper Travis Scott zwei ausverkaufte Konzerte im Frankfurter Waldstadion. Schon nach dem ersten Auftritt melden sich mehrere Besucher bei der Stadionwache, weil ihnen vor der Bühne Goldketten vom Hals gerissen wurden. Nach dem zweiten Konzert kann die Polizei die Diebe an einer Raststätte kurz hinter Frankfurt festnehmen: fünf junge Männer im Alter von 21 bis 28 Jahren, die mit einem Mietwagen aus Italien angereist sind. Die nächsten Monate verbringen sie in Untersuchungshaft, bis Anfang 2025 vor dem Landgericht Frankfurt der Prozess gegen sie beginnt.
Im Juni 2024 verbringt eine 42-Jährige ihre Mittagspause in der Sonne am Frankfurter Mainufer. Sie sitzt auf einer Bank unterhalb der EZB, als sie plötzlich von hinten ein Mann angreift. Der 20-Jährige geht mit einem Teppichmesser auf sie los. Die Frau überlebt den Messerangriff schwer verletzt. Der Täter wird sofort gefasst. Er sitzt in einem Gebüsch, als ihn die Polizei entdeckt. Der Mann macht einen verwirrten Eindruck. Im Februar 2025 steht er in Frankfurt vorm Landgericht. Es ist ein Unterbringungsverfahren. Es geht darum, ob er für immer in eine psychiatrische Klinik muss - und nicht ins Gefängnis.
Glashütten bei Frankfurt ist eine beschauliche Taunusgemeinde, die zum Wochenendausflug lockt. Hier findet die Polizei Anfang 2021 in einem Haus ein riesiges Waffenarsenal. Granaten, Munition und Sprengstoff sind dort in Massen gelagert. Kurz danach nehmen Spezialkräfte einen ehemaligen Bundeswehrsoldaten, seinen Bruder und den Vater fest - wegen Terrorverdachts. Der ehemalige Hauptgefreite wollte laut Staatsanwaltschaft aus rechtsradikalen Motiven eine Kampforganisation nach nationalsozialistischem Vorbild aufbauen. Sein Vater und sein Bruder sollen das gewusst und die Waffen gehortet haben. Im Juni 2022 beginnt vor dem Frankfurter Landgericht ein langer Prozess.
Am 8. Oktober 1994 gehen Yvonne und Jasmin feiern. Die 16-Jährigen besuchen eine Diskothek in Elz zwischen Frankfurt und Koblenz. In dieser Nacht kommen sie nicht mehr nach Hause. Ein Holzhändler findet 2 Tage später ihre Leichen im Wald. Und dann vergehen sieben Jahre, in denen die Ermittelnden fieberhaft nach dem Täter suchen. Ein Strumpf, der auf einer der Leichen gefunden worden war, liefert schließlich den entscheidenden Hinweis. Eine damals neue Kriminaltechnologie, die DNA-Analyse, bringt den Durchbruch, denn ein Massenspeicheltest überführt den Täter. Am 18. September 2001 wird Lutz K., 41 Jahre alt, verhaftet. Er gesteht und belastet seine Frau. Auch sie wird verhaftet. 2002 beginnt der Prozess gegen das Ehepaar in Limburg vorm Landgericht. Der Vorwurf: Doppelmord!
Ein Sommertag im Juli 2010. Ein Frankfurter Pärchen streitet sich an einem Kiosk im Westend, weil der 49jährige Mann mal wieder eifersüchtig ist. Er beschimpft und beleidigt seine Freundin. Auch zuhause geht der Streit weiter, eskaliert schließlich. Der 49-Jährige gerät so in Rage, dass er die Katze seiner Freundin angreift und misshandelt. Daraufhin greift die 30-Jährige zum Küchenmesser und sticht mehrfach auf ihren Freund ein. Schwer verletzt verlässt er die Wohnung, ruft einen Rettungswagen und kommt ins Krankenhaus. Seine Freundin wird festgenommen, angeklagt wegen versuchten Totschlags und steht im Herbst 2011 in Frankfurt vorm Landgericht.
Im Januar 2020 kann ein 52-Jähriger seine kleine Tochter in der Nacht nicht beruhigen. Das Kind schreit und schreit. Er schüttelt das vier Monate alte Baby so heftig, dass Halima schwer verletzt wird. Wenige Wochen später stirbt es an seinen Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt lange. Erst 2024 steht Halimas Vater vor Gericht. Der Vorwurf vor der Schwurgerichtskammer des Frankfurter Landgerichts lautet gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge. Die Richterinnen und Richter geben sich viel Mühe, bevor sie zwei Monate später Anfang Dezember 2024 ihr mildes Urteil verkünden.
Es hat knapp 15 Jahre gedauert, bis die Taten von einem Gericht geahndet worden sind. 2010 vergewaltigt ein Pfarrer nach dem Religionsunterricht eine Schülerin in der Frankfurter Waldorfschule. Schon zuvor hatte er ihr am Rande der Konfirmandenstunde sexualisierte Gewalt angetan. Zehn Jahre lang kann Anna darüber nicht reden. Jahre, in denen sie sich stark verändert und die Schule abgebrochen hat. Dann endlich schafft sie es, und Anna zeigt den ehemaligen Pfarrer sogar an. Es beginnt ein langer Kampf, bis der mittlerweile 65-Jährige im Jahr 2024 endlich vorm Frankfurter Landgericht steht.
Im März 1998 wird der Taxifahrer Hans Plüschke auf einer Bundesstraße Nähe Hünfeld in Osthessen erschossen. Morgens um 4 Uhr, nachdem er seine letzten Fahrgäste in einer Diskothek abgeholt hat. Er stirbt durch einen gezielten Schuss ins rechte Auge. 36 Jahre zuvor, im Sommer 1962, starb an der gleichen Stelle der Hauptmann der Nationalen Volksarmee NVA, Rudi Arnstedt. Auch durch einen gezielten Schuss ins rechte Auge. Todesschütze war Taxifahrer Plüschke, damals noch Bundesgrenzschützer an der deutsch-deutschen Grenze. Im Westen war von Notwehr die Rede, im Osten von einem Mordkomplott - und von Rache. War der Taxifahrermord 35 Jahre später also ein Racheakt der Stasi?
Am 8. Januar 2022 lag in Schmitten im Taunus in der Nähe des Feldbergs viel Schnee. An diesem Nachmittag spielten Kinder und Jugendliche in dem Wintermärchen, während ein Anwalt in der Nähe spazieren ging. Plötzlich wird er von einem Schneeball getroffen. Er macht den Werfer aus, einen 9-Jährigen, schnappt sich den Jungen, schubst ihn in den Schnee, tritt nach ihm und seift das Kind mit Schnee ein. So ermittelt es später die Frankfurter Staatsanwaltschaft und klagt den Juristen wegen Körperverletzung an. Im Oktober 2024, fast 2 Jahre später, treffen alle wieder aufeinander: im Amtsgericht in Königstein.
In einem Frankfurt Restaurant eskaliert am späten Abend des 6. August 2011 ein Streit zwischen einem Koch und seinem Chef. Im Verlauf des Streits greift der Koch - 44 Jahre alt - zum Fleischermesser und sticht auf den 50 Jahre alten Restaurantbetreiber ein. Dann rennt er auf die Straße, legt schließlich das Tatmesser weg und lässt sich widerstandslos festnehmen. Sein Chef kommt mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus - und überlebt. Mitte 2012 steht der Koch in Frankfurt am Main wegen versuchten Mordes vorm Landgericht. Die Staatsanwaltschaft glaubt, dass er um seinen Job gebangt hat, weil der Chef einen Partner ins Geschäft holen wollte. Deshalb sei er so ausgerastet.
Am 19. Februar 2020 erschießt der 43-jährige Tobias R. aus rassistischen Motiven neun Hanauer. Danach tötet er seine Mutter, dann sich selbst. Seither tyrannisiert sein Vater die Hinterbliebenen der Opfer des rassistischen Anschlags. beleidigt Hanaus Oberbürgermeister Kaminsky, verstößt regelmäßig gegen das Gewaltschutzgesetz. Danach darf er sich nämlich nicht dem Grundstück der Familie Unvar nähern - und tut es trotzdem. Schon einmal ist er deshalb verurteilt worden. Doch er gibt keine Ruhe. Im Herbst 2024 steht er erneut in Hanau vor Gericht. Ein Prozess, den er abermals nutzt, um sich zu inszenieren. Ein Prozess, der aber auch die Justiz massiv herausfordert.
2008 wird eine 87-Jährige aus Rottach-Egern tot in ihrer Badewanne entdeckt. 2010 steht Manfred Genditzki zum ersten Mal wegen Mordes in München vor Gericht. Er war Hausmeister in der Wohnanlage, in der die Retnerin lebte. Er half ihr, kaufte für sie ein, bereitete ihr Mahlzeiten zu. Ende Oktober 2008 holte er sie von einem Klinikaufenthalt ab, brachte sie nach Hause. Als am Abend die Pflegekraft kam, lag die 87-Jährige tot in der Badewanne. 2mal verurteilt das Landgericht München Manfred Genditzki wegen Mordes. Doch der Hausmeister, der immer seine Unschuld beteuert hat, gibt nicht auf. Auf Betreiben seiner Verteidiger beginnt 2023 das Wiederaufnahmeverfahren.
Anfang der 90er Jahre schalten 2 Männer in den damals noch großen Tageszeitungen im Rhein-Main-Gebiet Anzeigen. Partnerschaftsanzeigen. Sie suchen Frauen für eine gemeinsame Zukunft. Spätere Heirat nicht ausgeschlossen. Es sind vermögende Frauen, die darauf reagieren. Die Männer überzeugen sie schließlich, ihr Geld etwa in Diamanten zu investieren. Die Frauen geben ein Vermögen dafür aus, zum Beispiel bei Reisen in die Tschechische Republik. Alle verlieren ihr Geld, denn immer kommt es zu Komplikationen. Am Ende aber fliegen die beiden Männer als Betrüger auf. Eine Frau war misstrauisch geworden, hatte sie schließlich angezeigt. 1998 stehen die Beiden in Frankfurt vorm Landgericht.
Ein 44 Jahre alter Mann verliebt sich in Offenbach in eine Prostituierte. Doch die 27-Jährige scheint seine Liebe nicht zu erwidern. Ende Oktober 2022 trifft er sich mit ihr in seiner Einzimmerwohnung. Und wieder scheint sie ihm die Hoffnung auf ein gemeinsames Leben zu nehmen. Es gibt Streit, er nimmt ein Messer, sticht auf sie ein, erwürgt sie. Dann wickelt er die Tote in 25 Folien und baut in seinem Hochbett eine Grabstätte für sie. Ihr Arbeitgeber und die Polizei kommen schnell auf den Mann, doch sie finden die Leiche der Frau nicht. Erst, als der Verdächtige schon längst in Haft sitzt, führt er die Ermittelnden zu der Grabstätte. Im Prozess vor dem Frankfurter. Landgericht redet er viel und lange über sich und die Getötete. Nur an die Tat will er sich nicht mehr erinnern.
Ein Amtsinspektor aus der Verwaltung des Deutschen Bundestags verliert offenbar häufig seine Koffer. Immer auf interkontinentalen Flügen, immer am Frankfurter Flughafen. Er meldet zwisdchen 1991 und 1997 mindestens 80 Gepäckstücke als verloren - und erhält am Ende insgesamt 240 000 DM Schadenersatz von 39 verschiedenen Fluggesellschaften. Doch dann fällt der 43-Jährige den Mitarbeitenden am Lost- and Found-Schalter auf. Die Kripo ermittelt und 1998 steht der Bundestags-Mitarbeiter vorm Frankfurter Landgericht wegen Betruges.
David G. gibt sich als Mediziner aus, als Wissenschaftler. Er nimmt Kontakt zu jungen Frauen auf, die mit Kleinanzeigen auf Jobsuche sind. Er fragt sie, ob sie Teil einer wissenschaftlichen Studie werden wollen. Es soll um Schmerzempfindlichkeit bei Stromschlägen gehen. David G. verspricht eine Aufwandsentschädigung. Die Frauen sollen sich mit einer selbstgebauten Apparatur Elektroschocks verpassen. Über Skype gibt er ihnen Anweisungen, schaut zu, filmt sie. 5 Jahre lang. Dann fliegt er auf. Die Staatsanwaltschaft klagt ihn schließlich am Landgericht München II wegen versuchten Mordes an - in 88 Fällen. Ende 2019 beginnt der Prozess gegen den 30-Jährigen.
Im Oktober 2014 werden zwei Leichen unter einem Misthaufen auf einer Pferderanch in Maintal bei Frankfurt gefunden. Es sind Harry und Sieglinde Klock, die Betreiber des Hofes. Sie sind schon vier Monate lang tot. Die Mieter der Beiden, ein Vater und sein Sohn, haben die Polizei zu den Leichen geführt. Sie geben zu, dass sie ihre Vermieter im Streit um Mietschulden getötet haben. Allerdings bestehen sie darauf, dass sie in Notwehr gehandelt haben. Zweimal glauben ihnen Gerichte, beim dritten Mal verurteilt sie das Landgericht Frankfurt wegen Totschlags.
Am 8. Mai 2017 beobachtet Tomas M. im Frankfurter Westend an einem Geldautomaten einen 72-Jährigen. Der Mann hebt Geld ab, Tomas M. folgt ihm, bringt ihn zu Boden, hält ihm den Mund zu und erpresst das gerade abgehobene Geld. Es sind 40 Euro. Doch er kommt nicht weit: Robert Kovac, der damalige Co-Trainer der Frankfurter Eintracht, hört die Hilferufe des Rentners, fasst den Räuber, nimmt ihn in den Schwitzkasten und wartet mit ihm, bis die Polizei kommt. Die stellt fest: Tomas M. ist an diesem Tag wegen Diebstahls, Nötigung und Widerstands verurteilt worden und gerade aus der Untersuchungshaft entlassen.
Am 31. März 2006 schleppt sich ein blutüberströmter Mann zu einer Gaststätte in Hofheim am Taunus nahe Frankfurt. Wenige Minuten zuvor war auf einem Waldparkplatz mehrfach auf ihn geschossen worden. Nur ganz knapp verfehlten die Kugeln Halswirbelsäule und seine Halsschlagader. Kurz danach werden vier Menschen festgenommen: seine ehemalige Lebensgefährtin und deren Tochter, Ihr Nachbar und dessen Untermieter. Sie stammen alle aus einer kleinen Gemeinde an der hessisch-rheinland-pfälzischen Grenze. Dort sollen sie monatelang ein Mordkomplott geschmiedet und mehrfach versucht haben, den Mann zu töten. Zum Glück immer vergeblich. 2007 steht das Quartett in Frankfurt vor dem Landgericht.
Jasmin Scholl war ein Leben lang Opfer. Sie ist als Kind und Jugendliche zu Hause vernachlässigt worden, erlebte schwerste Gewalt durch ihre Mutter. Mit 11 Jahren ist sie Opfer von Grooming geworden, also von Pädokriminellen, die sie gezielt über das Internet angesprochen haben. Neben der häuslichen Gewalt erlebte sie nun auch sexualisierte Gewalt. Jasmin Scholl hat 2019 einen Weg aus dieser Hölle gefunden, verließ vorübergehend ihre Heimat Rüdesheim und suchte weit weg von zu Hause Schutz. Es begann ihre eigene Aufarbeitung. Heute versucht sie aufzuklären. Nur eines fehlt noch immer: die juristische Aufarbeitung. Mit der scheinen sich alle schwer zu tun.
Jasmin Scholl war ein Leben lang Opfer. Sie ist als Kind und Jugendliche zu Hause vernachlässigt worden, erlebte schwerste Gewalt durch ihre Mutter. Mit 11 Jahren ist sie Opfer von Grooming geworden, also von Pädokriminellen, die sie gezielt über das Internet angesprochen haben. Neben der häuslichen Gewalt erlebte sie nun auch sexualisierte Gewalt. Jasmin Scholl hat 2019 einen Weg aus dieser Hölle gefunden, verließ vorübergehend ihre Heimat Rüdesheim und suchte weit weg von zu Hause Schutz. Es begann ihre eigene Aufarbeitung. Heute versucht sie aufzuklären. Nur eines fehlt noch immer: die juristische Aufarbeitung. Mit der scheinen sich alle schwer zu tun.
Jasmin Scholl war ein Leben lang Opfer. Sie ist als Kind und Jugendliche zu Hause vernachlässigt worden, erlebte schwerste Gewalt durch ihre Mutter. Mit 11 Jahren ist sie Opfer von Grooming geworden, also von Pädokriminellen, die sie gezielt über das Internet angesprochen haben. Neben der häuslichen Gewalt erlebte sie nun auch sexualisierte Gewalt. Jasmin Scholl hat 2019 einen Weg aus dieser Hölle gefunden, verließ vorübergehend ihre Heimat Rüdesheim und suchte weit weg von zu Hause Schutz. Es begann ihre eigene Aufarbeitung. Heute versucht sie aufzuklären. Nur eines fehlt noch immer: die juristische Aufarbeitung. Mit der scheinen sich alle schwer zu tun.
Maria Velten aus Kempten war eine Kriegswitwe. Sie hatte sechs Kinder, war mehrmals verheiratet. Am 25. Juli 1983 wird sie verhaftet. Ihre Schwiegertochter war zum Anwalt gegangen, hatte behauptet, die Schwiegermutter habe ihre beiden Ehemänner vergiftet. Die Polizei ermittelte - und sie fand noch mehr Tote. Offenbar war Maria Velten, die unauffällige Hausfrau vom Niederrhein, eine Serienmörderin. Aber wie konnte sie so oft so unerkannt morden? Und warum tötete sie so viele Menschen? 1984 stand Maria Velten in Krefeld wegen vielfachen Mordes vor Gericht.
Als es noch die D-Mark gab und die Bundesbank noch in Geldöfen kaputtes und unbrauchbares Geld verbrannte, witterten einige Geldbearbeiter ihre Chance zum schnellen Reichtum. Sie stecken Scheine ein, statt sie zu verbrennen. Bei einer Kontrollzählung fielen die Betrügereien nach Jahren auf. Die Bundesbank suchte die Gelddiebe in den eigenen Reihen, Polizei und Staatsanwaltschaft ermittelten. Ende 1979 mussten sich schließlich drei mutmaßliche Täter vorm Landgericht Frankfurt verantworten. Die Anklage lautete auf gemeinschaftlichen Diebstahl von mehreren Millionen D-Mark.
2014 beauftragt eine 61-Jährige ihren Geschäftspartner, ihr Haus auszuräumen. Die Frau will nach Afrika auswandern. Doch es gibt Streit mit dem Geschäftspartner wegen nicht bezahlter Rechnungen. Als er in ihren Umzugskisten unter anderem Einzelteile einer Aufzuchtanlage für eine Marihuana-Plantage findet, zeigt er die Frau an. Daraufhin wird durchsucht - bei ihr und bei ihrem Stiefsohn. Die Polizei wird fündig und 2015 stehen Stiefmutter und Stiefsohn in Darmstadt vorm Landgericht - wegen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln.
Ein Mann wird aus dem Gefängnis entlassen. Zu 3einhalb Jahren war er wegen sexualisierter Gewalt gegen Kinder verurteilt worden. Er hat sie komplett verbüßt. Er bekommt eine elektronische Fußfessel und Auflagen. Er darf sich Kindertagesstätten, Schulen, Spielplätzen und Schwimmbädern nicht nähern. Auch Freizeitparks, Kirmes und Kinderfeste sind für ihn tabu. Wenn Kinder in seiner Nähe sind, muss er sofort gehen. Doch er verstößt mindestens 12mal gegen seine Auflagen. Wieder treibt er sich auf Festen oder in Parks rum. Anfang 2024 steht der 55-Jährige vorm Landgericht Frankfurt. Es geht um seine Verstöße - aber es geht auch um die Frage, muss er in Sicherungsverwahrung?
1998 beschließt Klaus N. eine Bank zu überfallen. Am 20. November betritt er in Bad Homburg bei Frankfurt die Schalterhalle einer Filiale und erbeutet 12 000 D-Mark. Den Angestellten gelingt es auf dem Weg in den Tresor, den Alarm auszulösen. Doch noch bevor die Polizei in der Bank angekommen ist, stellt sich Klaus N. Im Frühsommer 1999 steht er in Frankfurt vor dem Landgericht. Am Ende erkennt das Gericht auf Nötigung. Und findet auch eine kuriose Antwort darauf, warum Klaus N. eine Bank überfallen und sich anschließend sofort gestellt hat.
Im Sommer 2014 reist Nadja R. nach Syrien und schließt sich dem Islamischen Staat an. Sie heiratet einen IS-Kämpfer, führt den Haushalt und zieht die Kinder groß. Als ihr Mann bei Kämpfen schwer verletzt wird, pflegt sie ihn. Bei Facebook bietet sie außerdem anderen heiratswilligen Frauen Unterstützung an. Als die Anti-IS-Allianz immer stärker wird, flüchtet Nadja R. Auf dem Weg in die Türkei wird sie festgenommen. 5 Jahre lang sitzt sie mit ihren kleinen Kindern in Lagern, bis sie im Oktober 2022 als Teil der Rückholaktion der Bundesrepublik nach Deutschland zurückkehrt. Als sie in Frankfurt landet, wird sie verhaftet. Vor dem Oberlandesgericht wird ihr der Prozess gemacht. Der Vorwurf: Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Kriegsverbrechen.
Eine Taubenfreundin landet immer wieder vor Gericht. Es häufen sich die Bußgeldbescheide, weil die Frau nicht aufhört, die Stadttauben in Darmstadt zu füttern. Auch Geldbußen von bis zu 5000 Euro halten sie nicht auf. Und so steht sie 2019 wieder vor Gericht. Diesmal aber nicht wegen ihrer Fütterei, sondern, weil sie rabiat geworden sein soll. Die 56-Jährige soll einen Mann beleidigt und getreten haben. Der Grund: Er hatte sie angesprochen, weil sie verbotenerweise Tauben gefüttert hat. Das macht sie seit mittlerweile knapp 25 Jahren. Und kein Ende in Sicht.
Am 15. Juni 1997 stirbt ein Fabrikantenehepaar im nordhessischen Morschen. Ein Verwandter der Opfer, ein Polizist, findet die Leichen in ihrer Villa. Ihre Kehlen sind durchschnitten. Zunächst sieht alles nach einem Raubmord aus. Aber es gibt keine Einbruchsspuren. Die Adoptivtöchter geraten ins Visier der Ermittelnden. Haben sie ihre Eltern getötet? Die 16-Jährige soll eine ähnliche Tat in der Schule angekündigt haben, ihre 20 Jahre alte Schwester und ihr Freund benehmen sich unmittelbar nach der Tat wie die neuen Firmeninhaber. Aber ihr Alibi ist wasserdicht.
2019 lässt sich eine Frau von einem Gynäkologen in einer Frankfurter Arztpraxis Fett absaugen und die Lider straffen. Doch sie überlebt den Eingriff nicht. Die Staatsanwaltschaft sagt in ihrer Anklageschrift, der Arzt habe gegen alle Regeln der ärztlichen Kunst verstoßen. So sei es zu dem Herzstillstand und in dessen Folge zum Hirntod der 35-Jährigen gekommen. Wegen Körperverletzung mit Todesfolge steht der 61 Jahre alte Frauenarzt Anfang 2024 in Frankfurt vor dem Landgericht. 6 Tage lang wird gegen ihn verhandelt.
Am 13. Januar 2022 zieht wie jeden Montag ein Demonstrationszug von Querdenkern und Coronamaßnahmen-Kritikern durchs Frankfurter Nordend. Und auch vorbei am Haus eines 43-Jährigen und seiner Familie. Der Mann soll sich so sehr über den Protestmarsch aufgeregt haben, dass er zum rohen Ei gegriffen und es aus dem Fenster geschmissen haben soll. Es verfehlte nur knapp Demonstrationsteilnehmende, steht später im Polizeibericht. Was folgte, war eine Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung und im Januar 2024 dann ein Prozess gegen den 43-Jährigen vor dem Frankfurter Amtsgericht.
1988 stirbt der 4einhalbjährige Jan in einem Leinensack. 35 Jahre später verurteilt das Frankfurter Landgericht die Chefin einer Sekte in Hanau deshalb wegen Mordes. Schon das Landgericht Hanau hatte sie für den Tod des Kindes verantwortlich gemacht, aber im Urteil steckten Rechtsfehler. Deshalb musste erneut verhandelt werden. Die mittlerweile 76-Jährige hat das Kind nach Überzeugung der Gerichte zum Machtsadisten erklärt, es gequält und schließlich im Sommer 1988 stundenlang in dem Sack schreien gelassen. Der Junge starb, vermutlich an einer CO2-Vergiftung. Auch die Mutter des Kindes stand vor Gericht. Sie ist aber freigesprochen worden. Ihr war die Beteiligung an einem Mord nicht nachzuweisen.
1988 stirbt der 4einhalbjährige Jan in einem Leinensack. 35 Jahre später verurteilt das Frankfurter Landgericht die Chefin einer Sekte in Hanau deshalb wegen Mordes. Schon das Landgericht Hanau hatte sie für den Tod des Kindes verantwortlich gemacht, aber im Urteil steckten Rechtsfehler. Deshalb musste erneut verhandelt werden. Die mittlerweile 76-Jährige hat das Kind nach Überzeugung der Gerichte zum Machtsadisten erklärt, es gequält und schließlich im Sommer 1988 stundenlang in dem Sack schreien gelassen. Der Junge starb, vermutlich an einer CO2-Vergiftung. Auch die Mutter des Kindes stand vor Gericht. Sie ist aber freigesprochen worden. Ihr war die Beteiligung an einem Mord nicht nachzuweisen.
Am 21. Juli 2022 verschwindet die 14-jährige Ayleen in ihrem Heimatsort Gottenheim bei Freiburg. Wenige Monate zuvor hat sie über soziale Netzwerke den fast doppelt so alten Jan P. kennengelernt. Er gibt sich als ihr Sugardaddy aus. Tausende hochsexualisierte Nachrichten tauschen die Beiden aus. Jan P. setzt Ayleen unter Druck, zwingt sie schließlich in sein Auto und verschleppt sie nach Hessen. Gut eine Woche später findet die Polizei ihre Leiche im Teufelsee in der Wetterau. Die Staatsanwaltschaft klagt den vorbestraften Sexualstraftäter wegen Mordes an. Das Landgericht Gießen verurteilt ihn schließlich zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe, stellt die besondere Schwere der Schuld fest und ordnet die anschließende Sicherungsverwahrung an.
Am 21. Juli 2022 verschwindet die 14-jährige Ayleen in ihrem Heimatsort Gottenheim bei Freiburg. Wenige Monate zuvor hat sie über soziale Netzwerke den fast doppelt so alten Jan P. kennengelernt. Er gibt sich als ihr Sugardaddy aus. Tausende hochsexualisierte Nachrichten tauschen die Beiden aus. Jan P. setzt Ayleen unter Druck, zwingt sie schließlich in sein Auto und verschleppt sie nach Hessen. Gut eine Woche später findet die Polizei ihre Leiche im Teufelsee in der Wetterau. Die Staatsanwaltschaft klagt den vorbestraften Sexualstraftäter wegen Mordes an. Das Landgericht Gießen verurteilt ihn schließlich zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe, stellt die besondere Schwere der Schuld fest und ordnet die anschließende Sicherungsverwahrung an.
Eine 74-Jährige schlägt ihrem schlafenden Ehemann 10mal mit dem Hammer auf den Kopf. Er wacht auf, sie lässt von ihm ab, geht in die Küche, nimmt ein Messer und verletzt damit die blinde und geistig behinderte Tochter. Auch von ihr lässt sie ab, entschuldigt sich und ruft dann für ihren blutenden Ehemann die Rettung. Sie zieht ihre Tochter an und lässt sie zu ihrer Arbeitsstelle bringen. Im Herbst 2023 steht die Seniorin vor dem Frankfurter Landgericht. Aber sie ist keine Angeklagte. Die Frau ist nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft psychisch so krank, dass sie schuldunfähig ist - allerdings gefährlich.
Michael S. wird im Herbst 2003 zu 7 Jahren Haft wegen Anstiftung zur räuberischen Erpressung und Hehlerei verurteilt. Der damals 44-Jährige hatte seine Freundin Anastasia nur durch einen Blick zu Banküberfällen angestiftet. So hat es zumindest das Darmstädter Landgericht entschieden und ihn zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt. Er habe ihr beim Vorlesen aus der Zeitung einen so klaren Blick zugeworfen, dass sie wusste: Ich muss jetzt eine Bank überfallen. Tatsächlich hat Anastasia dann auch zwei Überfälle begangen - und wurde kurzfristig als die Schalldämpfer-Lady bekannt. Michael S. sagt bis heute: ich habe damit nichts zu tun.
Ein Vater und seine erwachsenen Söhne, alle aus dem Spessart, fahren gemeinsam nach Frankfurt, um ein Heavy-Metal-Konzert zu besuchen. Nach dem Konzert im Stadion haben die Männer Hunger, wollen Pizza, doch die Stände schließen bereits. Dennoch sollen sie noch etwas bekommen. Aber das dauert ihnen offenbar zu lange. Es kommt jedenfalls zum Streit, es wird handgreiflich und am Ende ist eine Nase gebrochen und eine Wange geschwollen. Vor dem Frankfurter Amtsgericht müssen sich die beiden Söhne am 2. Oktober 2023 dafür verantworten. Der Vorwurf: gefährliche Körperverletzung.
Am 1. Oktober 1996 verschwindet der Frankfurter Unternehmer Jakub Fiszman. Kurz danach meldet er sich telefonisch. Er sei entführt. Seine Entführer fordern 3,5 Millionen Mark Lösegeld. Als die Übergabe scheitert, erhöhen sie auf 4 Millionen Mark. Doch obwohl das Geld 9 Tage nach seiner Verschleppung übergeben wird, taucht Jakob Fiszman nicht wieder auf. Die Polizei geht an die Öffentlichkeit, sucht mit Hundertschaften nach dem Unternehmer. Sie ermittelt die mutmaßlichen Täter, nimmt einen Vater und seinen Sohn fest, findet auch das Lösegeld, das im Garten vergraben ist. Nur von Jakub Fiszman fehlt weiter jede Spur - bis der Sohn gesteht und die Polizei ihn findet: erschlagen im Taunus in Rheinland-Pfalz. Es stellt sich heraus, das war nicht die einzige Tat von Vater und Sohn. 1997 beginnt der einjährige Prozess gegen sie vorm Landgericht Frankfurt.
Wer hat den schönsten Rammler? Über diese Frage gerieten 2019 Kaninchenzüchter in Halle in einen handfesten Streit. Am Ende musste sogar die Polizei zur Bundesrammlershow anrücken, um die streitenden Züchter zu trennen. Ein Mann kam mit Rippenbrüchen ins Krankenhaus. Zur 27. Bundesrammlerschau waren mehr als 2300 Kaninchenzüchter aus aller Welt angereist. Zusammen mit der integrierten Verbandsschau des gastgebenden Landesverbands der Kaninchenzüchter Sachsen-Anhalt präsentierten sie ihre etwa 11 000 Tiere.
Am 27. Februar 2019 bricht Enrico R., der frühere Platzwart eines Tennisclubs in Rüdesheim am Rhein, in das Haus eines Vereinsmitglieds ein. Enrico R. geht zum Herd. Dort steht eine Nudelsuppe. Er mischt ein Extrakt der giftigen Pflanze Blauer Eisenhut rein und verschwindet wieder. Als der Tennispartner nach Hause kommt, wundert er sich über den merkwürdigen Farbton der Suppe, gibt sie lieber seinen belgischen Schäferhunden Lux und Carl. Die Tiere entwickeln daraufhin schwere Vergiftungssymptome, überleben nur, weil sie sofort in eine Klinik kommen. In ihrem Erbrochenen und im Rest der Suppe entdeckt die Polizei das Gift, nimmt im April 2019 Enrico R. als Tatverdächtigen festgenommen. Doch was steckt hinter der Tat in Rüdesheim?
Enrico R. ist Mitte 20, als er in Neu-Ulm bei der Arbeit Hans J. kennenlernt. Sie freunden sich an. So eng, dass Enrico bei ihm und seiner Familie einzieht. Er übernimmt Arbeiten am Haus, ist hilfsbereit, wird der Liebhaber der Tochter. Doch dann gibt's immer öfter Ärger. Plötzlich leiden Hans J. und seine Frau unter gesundheitlichen Problemen, leiden an Übelkeit, Durchfall, Müdigkeit und die Fingerspitzen werden taub. Sie gehen zu diversen Ärzten, bis ein Toxikologe feststellt: Sie haben Vergiftungen. Enrico R. gerät in Verdacht und schließlich vors Landgericht Memmingen, wo er sich wegen versuchten Mordes verantworten muss. Aber was hat der hilfsbereite Mitbewohner gemacht und was hat ihn veranlasst?
Petra Emmerich kann nur noch zwei Stunden am Tag arbeiten, seitdem sie im Mai 2021 von einem psychisch kranken Nachbarn unvermittelt zusammengeschlagen worden ist. Er hat auf ihren Kopf eingedroschen und sie lebensgefährlich verletzt. Die einst so reiselustige, freiberufliche Texterin ist mittlerweile am liebsten zu Hause. Ihre Altersversorgung ist weg. Seit nunmehr 2 Jahren kämpft sie um Entschädigung. Der Täter ist verurteilt, aber das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Seit Petra Emmerich im Mai 2021 unvermittelt von einem Nachbarn angegriffen worden ist, ist nichts mehr in ihrem Leben so, wie es einmal war. Petra Emmerich wollte eigentlich nur die Klingel wechseln, als sie brutal zusammengeschlagen wird. Die resolute Frau hat keine Chance, sich zu wehren. Sie leidet seitdem an Konzentrationsstörungen. Und das ist nicht die einzige Folge für die freie Texterin.
Im Mai 2021 ändert sich das Leben von Petra Emmerich schlagartig. Sie wird unvermittelt Opfer einer schweren Körperverletzung. Eigentlich will sie nur kurz bei ihrem Mieter etwas erledigen, als sie plötzlich brutal angegriffen wird. Ein Nachbar drischt auf sie ein, verletzt sie schwer im Gesicht und am Kopf. Die Freiberuflerin verliert viele Zähne, hat ein Hämatom im Gehirn, das zeitweise lebensbedrohlich ist.
Ein 28-Jähriger kommt im Februar 2022 mit zwei Freunden aus Tel Aviv zum Shoppen und Feiern nach Frankfurt. Sie trinken und sie koksen. Erst an der Bar in einem gehobenen Hotel im Bahnhofsviertel, dann bis zum frühen Morgen in einem Club. Viele Stunden später folgt der 28-Jährige plötzlich einer wildfremden Frau, die gerade von einer Freundin heimkommt. Er drängt sie in ihre Wohnung. Er bedroht sie mit Messern aus ihrer Küche und sticht schließlich wie ein Besessener auf ihren Kopf und ihr Gesicht ein. Eine Messerspitze bleibt im Nasenrücken stecken. Der Frau gelingt die Flucht, die Polizei überwältigt den 28-Jährigen schließlich. Eine Gutachterin stellt fest, er war in einem psychischen Ausnahmezustand. Die Staatsanwaltschaft klagt ihn wegen versuchten Totschlags an, nimmt aber an: Die Schuldfähigkeit des Mannes war erheblich vermindert.
Eine 13-Jährige ist in Frankfurt bei ihrer Tante zu Besuch. Plötzlich geht es dem Mädchen schlecht. Es übergibt sich, klagt über Bauchschmerzen, ist kurzatmig. Die Tante ruft den Rettungsdienst. Zwei Sanitäter kommen. Später wird die Tante sagen, sie hätten ihr empfohlen, mit dem Mädchen zu einer Kinderärztin zu gehen. Und die Staatsanwaltschaft Frankfurt wird sagen, die Sanitäter hätten sich der fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassung schuldig gemacht. Denn die 13-Jährige hatte einen Zuckerschock, war in akuter Gefahr. Die Kinderärztin hat sie in ein Krankenhaus eingewiesen, wo sie auf der Intensivstation versorgt werden musste. Die 13-Jährige hat überlebt, die Tante hat die beiden Rettungssanitäter angezeigt. Im Frühjahr 2023 treffen sich alle vor dem Amtsgericht in Frankfurt wieder.
Im Februar 2014 verschwindet Britta B. aus Schlangenbad-Wambach spurlos. Ihr Ehemann Emmanuel meldet sie als vermisst. Tagelang wird nach der 37-Jährigen gesucht - vergeblich. Dann gerät Emmanuel B. selbst ins Visier der Ermittelnden - unter anderem wegen verdächtiger Aufnahmen aus den Überwachungskameras rund um die Villa des Ehepaares. Emmanuel B. erzählt nun von einem Unfall. Seine Frau sei in den Rhein gefallen. Die Staatsanwaltschaft glaubt ihm nicht, klagt ihn wegen Totschlags an, doch dem Landgericht Wiesbaden reichen die Beweise nicht. Emmanuel B. kommt frei, verkauft die Villa im Rheingau-Taunus-Kreis, zieht nach Brüssel. Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln weiter, finden noch mehr Indizien: darunter eine Blutspur von Britta B. im Kofferraum. Emmanuel B. wird erneut festgenommen und steht Mitte 2016 dann doch vor Gericht. Fast ein Jahr lang dauert der Prozess.
Ein Hausverkauf wird für Frau M. und ihren Lebensgefährten zum Alptraum. Die Beiden wollen sich ihren Traum erfüllen und in die Südsee auswandern. Dafür wollen sie ihren Bungalow in der Nähe von Frankfurt verkaufen. Sie bieten ihn über eine Kleinanzeige an, es melden sich 50 Interessenten. Eine Frau ist dem Paar ganz besonders sympathisch. Sie schließen einen Kaufvertrag ab, verabreden den Kaufpreis und Frau M. erlaubt der Käuferin und ihrer Familie schon mal, in den Bungalow einzuziehen. Doch dann beginnt der Alptraum. Es fließt kein Geld, es beginnt ein Kleinkrieg. Unten im Keller lebt die Käuferin, die nicht bezahlt, zusammen mit ihren Kindern und Tieren, oben Frau M. mit ihrer Familie. Die Polizei wird Dauergast, Frau M. schaltet vergeblich Behörden ein. Erst, als die Presse berichtet, tut sich was.