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Freiheit oder Bevormundung, notwendige Sprachkritik oder Geschichtsvergessenheit: Beim Begriff Political Correctness wetzen viele Leute ihre Messer. Es tobt ein regelrechter Kulturkampf. Mit ihrem Essay „Was ist und was soll Political Correctness“ wollen Jörn Knobloch und Christoph Sebastian Widdau zur Versachlichung beitragen. Rezension von Ulrich Rüdenauer
Freiheit oder Bevormundung, notwendige Sprachkritik oder Geschichtsvergessenheit: Beim Begriff Political Correctness wetzen viele Leute ihre Messer. Es tobt ein regelrechter Kulturkampf. Mit ihrem Essay „Was ist und was soll Political Correctness“ wollen Jörn Knobloch und Christoph Sebastian Widdau zur Versachlichung beitragen. Rezension von Ulrich Rüdenauer
«Preise steigen», es droht ein «Finanz-Tsunami» oder Politiker, die vor einer «Gratismentalität» warnen. Das Buch «Die Sprache des Kapitalismus» zeigt auf, welche Vorstellungen hinter gängigen Formulierungen stecken und warum wir lernen müssen, genauer über wirtschaftliche Zusammenhänge zu sprechen. Politiker und CEOs von Grossbanken nutzen gerne dramatisches Vokabular, wenn es darum geht, wirtschaftliche Zusammenhänge zu beschreiben: Die Märkte sind in Aufruhr, an der Wallstreet ziehen dunkle Wolken auf, Energiepreise explodieren. Warum tun sie das? Und welche Folgen hat diese Art von Sprechen? Im Buch «Die Sprache des Kapitalismus» analysieren der Ökonom Daniel Stähr und der Kultur-und Literaturwissenschaftler Simon Sahner die Art und Weise, wie wir in unserer Wirtschaftsordnung sprechen. Eine erhellende Sprachkritik mit vielen Aha-Momenten, aber auch ein Buch mit steilen Thesen.
Der Begriff „Populismus“ wurde in den letzten Jahren inflationär verwendet, dient dabei aber oft als Label, um unterschiedliche Spielarten des Rechtsextremismus zu beschreiben. Doch das Wort ist sehr diffus und vernebelt mehr, als dass es erklärt. Anmerkungen von Hanno Hauenstein www.deutschlandfunkkultur.de, Politisches Feuilleton
Florian Schroeder beleuchtet die Aktualität des Philosophen Immanuel Kant, dessen 300. Geburtstag gerade gefeiert wird. Seine Idee des Universalismus ist unter Druck geraten - von links wie von rechts. Und in Sachen Rassismus hatte Kant selbst einige blinde Flecken. Von Florian Schroeder.
Wir melden uns heute live on tape aus einem Hotelzimmer in Kalifornien. Chronologisch etwas unsortiert driften wir durch die Woche, kritisieren Jörns Vokabular und üben generelle Sprachkritik.
Taiwan hat gewählt - dazu der Schriftsteller und Taiwan-Kenner Stephan Thome; Luise F. Pusch wird 80, die Pionierin der feministischen Sprachkritik - sieht sie ihre Ziele erreicht? Und: Nie wieder ist jetzt - wie eine Realschule in Hof/Oberfranken die Erinnerung an den Holocaust wachhält
Taiwan hat gewählt - dazu der Schriftsteller und Taiwan-Kenner Stephan Thome. Luise F. Pusch wird 80, die Pionierin der feministischen Sprachkritik - sieht sie ihre Ziele erreicht? Nie wieder ist jetzt - wie eine Realschule in Hof/Oberfranken die Erinnerung an den Holocaust wachhält; und: Picasso und Dora Maar - Ein Tanztheaterstück in Eggenfelden
Ein Mittschnitt aus der Online-Vortragsreihe des feministischen Wissenschaftskollektivs „Zwischen Institution und Utopie“ vom 22. November. Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des mosaik-Podcasts, in der wir uns mit dem konflikthaften Verhältnis von Feminismus und Sprache auseinandersetzen. Der Konflikt um Sprache und Bedeutung hat in der feministischen Geschichte eine lange Tradition und wird auch aktuell virulent geführt. Hierbei geht es nicht nur um Fragen, wer (für wen) sprechen kann und soll, sondern auch um Konflikte über Verständlichkeit, über feministische Sprachkritik und die Benennung eines Subjekts des Feminismus. In Anbetracht dessen scheint es daher notwendig – unter Berücksichtigung vergangener und aktueller sprachpolitischer Debatten – feministischer Sprachkritik tiefer auf den Grund zu gehen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage danach, wie Sprache, Macht(-Ausübung) und politische Praxis miteinander verknüpft sind. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcasts hört ihr einen Mitschnitt der Veranstaltung „Postmodern Talking. Sprache als feministisches Konfliktfeld“ mit Beiträgen von Katharina Lux, Elke Schimpf und Ioanna Menhard. Den Anfang macht Katharina Lux (wissenhaftliche Mitarbeiterin an der HU Berlin) mit einem Vortrag zum Thema „Sprachrohr oder Avantgarde? Zum Konflikt um Verständlichkeit in der autonomen Frauenbewegung“. Daran anschließend spricht Elke Schimpf, Professorin für soziale Arbeit an der Hochschule Darmstadt, über „Feministische Sprachkritik, ein langjährig umkämpftes Konfliktfeld mit widersprüchlichen (Er)Folgen“. Den dritten und letzten Input liefert Ioanna Menhard, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule RheinMain, zum Thema „Konflikthafte Adressierungen mit Blick auf Zugänge und Frei-Räume: 45 Jahre feministische Mädchen_arbeit zwischen Bewegung, Institutionalisierung und Marginalisierung“. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Vortragsreihe „Es ist nichts zwischen uns – Über die Produktivität des Konflikts im feministischen Widerstreit“ statt. Organisiert wurde die Reihe vom feministischen Wissenschaftskollektiv „Zwischen Institution und Utopie“, aus der bereits Mitschnitte hier im mosaik-Podcast gesendet wurden. Los geht es mit Katharina Lux. Foto: Huzeyfe Turan
Wirklichkeit als Maßstab auch für die „wolkigsten Gedichte“: Redakteur Thorsten Jantschek würdigt die Sprachkunst des verstorbenen Dichters Hans Magnus Enzensberger. Weitere Themen: Elon Musk, Einbürgerung, Sprachkritik am Deutschlandfunk Kultur.Moderation: Jana Münkelwww.deutschlandfunkkultur.de, Studio 9 - Der Tag mit ...Direkter Link zur Audiodatei
Wie die Menschen miteinander sprechen, geht Dritte nichts an. Wenn sie sich nur verständigen, geht da Vieles, ja, Alles. Der Einspruch von Sprachkritikern ist daher so grau wie - laut Goethe - alle Theorie. Und nicht nur der Einspruch.´ Auch die Gesichter. Eine Glosse von Gregor Hoppe.
Wie halten wir es mit der Geschlechtergerechtigkeit im Deutschen? Egal ob Genderstern, Unterstrich oder Binnen-I: Gendersprache ist ein gesellschaftlich heiß umkämpftes Thema. Heide Soltau hat es für uns aus sprachwissenschaftlicher Sicht recherchiert und mit einer Pionierin, der feministischen Sprachkritik, der Linguistin Luise Pusch, gesprochen. Im Gespräch mit Maja Bahtijarević erklärt sie, was der Vergleich mit dem Englischen bringt, was die empirische Sprachwissenschaft dazu sagt und warum die Aufregung um das Wort "Gästin" historisch gesehen übertrieben ist. Und sie versucht, Kompromisslinien aufzuzeigen: Warum zuhören und Pragmatismus manchmal besser als Gezerre um vermeintliche Dogmen ist. Die Hintergrundinformationen • Der Sprachdienst. 1-2/ 20, Jg. 64 Themenheft: "Geschlechtergerechte Sprache", Darin besonders die Aufsätze von Gabriele Diewald und Peter Eisenberg • Helga Kotthoff und Damaris Nübling, unter Mitarbeit von Claudia Schmidt | Genderlinguistik - eine Einführung in Sprache, Gespräch und Geschlecht, Narr, Francke Attempto Verlag, Tübingen 2018 • Henning Lobin | Sprachkampf. Wie die neue Rechte die deutsche Sprache Instrumentalisiert. Duden-Sachbuch 2021 • Damaris Nübling | Und ob das Genus mit dem Sexus. In: Sprachreport. Jg. 34 (2018) Nr. 3, S. 44-50 • Damaris Nübling | Genus und Geschlecht. Zum Zusammenhang von grammatischer, biologischer und sozialer Kategorisierung. Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz 2020 • Luise F. Pusch | Das Deutsche als Männersprache. Suhrkamp Verlag, Ffm. 1984 • Anja Steinhauer und Gabriele Diewald | Richtig Gendern. Wie Sie angemessen und verständlich schreiben. Dudenverlag 2017 • Senta Trömel-Plötz | Feminismus und Linguistik. In: Feminismus. Inspektion der Herrenkultur. Ein Handbuch. Hrsg. Luise F. Pusch. Suhrkamp Verlag, Ffm. 1983 • Infos und Literaturtipps zum gendergerechten Sprechen | Genderleicht www.genderleicht.de
Wie halten wir es mit der Geschlechtergerechtigkeit im Deutschen? Egal ob Genderstern, Unterstrich oder Binnen-I: Gendersprache ist ein gesellschaftlich heiß umkämpftes Thema. Heide Soltau hat es für uns aus sprachwissenschaftlicher Sicht recherchiert und mit einer Pionierin, der feministischen Sprachkritik, der Linguistin Luise Pusch, gesprochen. Im Gespräch mit Maja Bahtijarević erklärt sie, was der Vergleich mit dem Englischen bringt, was die empirische Sprachwissenschaft dazu sagt und warum die Aufregung um das Wort "Gästin" historisch gesehen übertrieben ist. Und sie versucht, Kompromisslinien aufzuzeigen: Warum zuhören und Pragmatismus manchmal besser als Gezerre um vermeintliche Dogmen ist. Die Hintergrundinformationen • Der Sprachdienst. 1-2/ 20, Jg. 64 Themenheft: "Geschlechtergerechte Sprache", Darin besonders die Aufsätze von Gabriele Diewald und Peter Eisenberg • Helga Kotthoff und Damaris Nübling, unter Mitarbeit von Claudia Schmidt | Genderlinguistik - eine Einführung in Sprache, Gespräch und Geschlecht, Narr, Francke Attempto Verlag, Tübingen 2018 • Henning Lobin | Sprachkampf. Wie die neue Rechte die deutsche Sprache Instrumentalisiert. Duden-Sachbuch 2021 • Damaris Nübling | Und ob das Genus mit dem Sexus. In: Sprachreport. Jg. 34 (2018) Nr. 3, S. 44-50 • Damaris Nübling | Genus und Geschlecht. Zum Zusammenhang von grammatischer, biologischer und sozialer Kategorisierung. Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz 2020 • Luise F. Pusch | Das Deutsche als Männersprache. Suhrkamp Verlag, Ffm. 1984 • Anja Steinhauer und Gabriele Diewald | Richtig Gendern. Wie Sie angemessen und verständlich schreiben. Dudenverlag 2017 • Senta Trömel-Plötz | Feminismus und Linguistik. In: Feminismus. Inspektion der Herrenkultur. Ein Handbuch. Hrsg. Luise F. Pusch. Suhrkamp Verlag, Ffm. 1983 • Infos und Literaturtipps zum gendergerechten Sprechen | Genderleicht www.genderleicht.de
Die Kritik an althergebrachten sprachlichen Ausdrücken erhitzt zurzeit die Gemüter. Wie sind solche sprachpolitischen Auseinandersetzungen philosophisch einzuordnen? Ein Gespräch mit Deborah Mühlebach (Freie Universität Berlin).
Dr. Tomas Kubelik , Literaturhistoriker und Autor, Lehrer am Stiftsgymnasium Melk in Österreich Irgendwie ist alles neu in unserer Sprache. Es gibt keine Studenten mehr, nur noch Studierende und im Radio haben wir neuerdings Zuhörende. Und dann sind da noch die Gendersternchen, die Doppelnennungen und der Unterstrich. Texte sehen nicht mehr so aus wie früher. Trotzdem setzt sich die Gendersprache immer mehr durch: in Schulbüchern, an Universitäten, in Gesetzestexten, in den Medien. All das im Namen der Gleichberechtigung. Doch fördert Gendern wirklich die Frauenemanzipation? Welche Ziele verfolgen die Verfechter der Gendersprache wirklich? Und wie überzeugend sind ihre Argumente? Mit diesen Fragen hat sich der Literaturhistoriker und Sprachkritiker Dr. Tomas Kubelik beschäftigt. Für sein Buch Genug gegendert! Eine Kritik der feministischen Sprache. erhielt er den „Jürgen-Moll-Preis für verständliche Wissenschaft und den Deutschen Schulbuchpreis. Anjuta Engert hat im Standpunkt mit Dr. Kubelik über die Ursprünge der feministischen Sprachkritik gesprochen und warum das Gendern guten Stil unmöglich macht.
Die Corona-Krise sorgt für zahlreiche neue Wortschöpfungen. Von "Systemrelevanz" bis "Hochrisikogruppe" entstehen überall neue Begriffe, die im angespannten gesellschaftlichen Diskurs von verschiedenen Meinungsträgern aggressiv in Stellung gebracht werden, meint der Literaturwissenschaftler Jürgen Wertheimer. Von Jürgen Wertheimer www.deutschlandfunk.de, Kultur heute Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
Am 1. Juli 1950, also morgen vor 70 Jahren, gründete Peter Suhrkamp den Verlag, der noch heute seinen Namen trägt. Vorher gratulieren soll ja angeblich Unglück bringen, aber Kulturjournalisten sind offensichtlich nicht abergläubisch.
Vorlesungen zur Linguistik und Sprachgeschichte des Deutschen
Anglizismen und deren Einfluss auf die deutsche Sprache sind der zentrale Gegenstand öffentlicher Sprachkritik, zunehmend auch im Kontext einer (rechts-)populistischen Sprachpolitik. In der Vorlesung wird Fremdwortintegration im Kontext von Sprachwandel linguistisch mit einem Fokus auf das Englische beschrieben. Vorlesung im WiSe 2019 an der TU Dresden. Weitere Informationen und vollständige Präsentationen zur Vorlesung: https://bit.ly/GLS_Vorlesungen | Aufzeichnungen auf Youtube: https://youtube.com/AlexanderLasch #Linguistik #OER #Sprachkritik #Sprachwandel #Sprachgeschichte #Deutsch #Sick #VDS #AfS #Lobin #Stefanowitsch #Eisenberg #Anglizismus #Anglizismen #Fremdwort #Lehnwort
Vorlesungen zur Linguistik und Sprachgeschichte des Deutschen
Erst "Ultraperfekt", dann "Hausfrauenperfekt" -- so steht das Doppelperfekt in der öffentlichen Sprachkritik. Anders als suggeriert ist es aber weder "neu", noch taugt es für die Manifestation von Heterostereotypen über Geschlechtsidentitäten. Vorlesung im WiSe 2019 an der TU Dresden. Weitere Informationen und vollständige Präsentationen zur Vorlesung: https://bit.ly/GLS_Vorlesungen | Aufzeichnungen auf Youtube: https://youtube.com/AlexanderLasch | Introloop: A. A. Aalto – Focus // CC-BY-NC 3.0 https://bit.ly/AAAlto_Focus #Linguistik #OER #Sprachkritik #Sprachwandel #Sprachgeschichte #DeutscheSprachgeschichte #BastianSick #Doppelperfekt #Hausfrauenperfekt #Ultraperfekt #Präteritum #Präteritumschwund #Tempus #Modus
Sechste Folge der "Politikanalyse": Wolfgang M. Schmitt bespricht mit ideologiekritischem Blick die Politik von heute. Diesmal geht's um Sprachkritik anhand der Bundespressekonferenz und Regierungssprecher Steffen Seibert. Gefällt euch "Die Politikanalyse"? Lasst es uns wissen! Unterstützt uns finanziell, damit es weitere Ausgaben geben kann. Bitte unterstützt unsere Arbeit finanziell: Jung IBAN: DE36700222000072410386 BIC: FDDODEMMXXX Verwendungszweck: Politikanalyse PayPal ► http://www.paypal.me/JungNaiv
Vorlesungen zur Linguistik und Sprachgeschichte des Deutschen
Wird gegen Normen verstoßen, ist man in der öffentlichen Sprachkritik schnell bei der Sache und identifziert u.a. ~die~ Jugend gern als steten Quell standardfernen Sprachgebrauchs. In der Vorlesung wird es vor allem darum gehen, warum ausgerechnet das "Jugendwort von 2017" mit Jugendsprache nur wenig bis nichts zu tun hat. Vorlesung im WiSe 2019 an der TU Dresden. Weitere Informationen und vollständige Präsentationen zur Vorlesung: https://bit.ly/GLS_Vorlesungen | Aufzeichnungen auf Youtube: https://youtube.com/AlexanderLasch #Linguistik #OER #Sprachkritik #Sprachwandel #Sprachgeschichte #Deutsche Sprachgeschichte #Bastian Sick #VongSprache #Vong #IBims #Jugendsprache
Vorlesungen zur Linguistik und Sprachgeschichte des Deutschen
'unsereens tut schleifen & tut nischt erleben' – Strittmatters Liebe zur "tun"-Periphrase spielt in der aktuellen Folge zur Vorlesung "Sprachwandel" zwar nur eine kleine Rolle, aber sie zeigt das Potential der Konstruktion auf. Im Mittelpunkt steht vielmehr Folgendes: Das Verb "tun" ist ein beliebter Gegenstand der Abwertung in öffentlicher Sprachkritik, besonders in der Verwendung von "tun" in der so genannten "tun"-Periphrase wie in "Er tut einkaufen". Leider ist es dabei üblich, die Verwendung nicht nur systematisch abzuwerten, sondern zugleich die Sprecher·innen einzubeziehen, die sie gebrauchen. Diese Abwertung der "tun"-Periphrase und der Sprecher·innen, die sie verwenden, hat Tradition, und zwar eine mehrhundertjährige. In der Vorlesung wird diese thematisiert und auch, dass es sprachhistorisch und grammatisch Alternativen differenzierterer Beschreibung gibt. Vorlesung im WiSe 2019 an der TU Dresden. Weitere Informationen und vollständige Präsentationen zur Vorlesung: https://bit.ly/GLS_Vorlesungen | Aufzeichnungen auf Youtube: https://youtube.com/AlexanderLasch | Introloop: A. A. Aalto – Focus // CC-BY-NC 3.0 https://bit.ly/AAAlto_Focus #Sprachwandel #Sprachkritik #Gottsched #tun #tun-Periphrase #BastianSick
"Wir müssen uns neu erfinden" blubbern Parteien, Konzernchefs und andere Sprechblasen-Beauftragten in jedes verfügbare Mikrofon. Aber warum wird dann selten irgendetwas besser? Weil alle so damit beschäftigt sind, sich neu zu erfinden, sagt WDR 2 Kabarettist Fritz Eckenga.
Es handelt sich im Einzelnen um eine (sprach-)historische Aufnahme... die wir selbst gemacht haben. Erlebt unsere lehrreichen Streifzüge durch die Archäologie und Ägyptologie, habt Teil an unserer genderpolitischen Sprachkritik und freut euch mit uns an albernen Wortverdrehern. Spiel Vaß. Folge direkt herunterladen
Dieter Nuhr hat seine Sommerpause genutzt und sich sprachlich weitergebildet. Nur das korrekte Gendern klappt bei ihm noch nicht so ganz. Autor/-en: Dieter Nuhr.
Er ist Staatsmann oder Hausmann, ein ganzer Kerl oder ein kleines Männlein, er ist etwas weniger als die Hälfte der erwachsenen Weltbevölkerung, und er ist in der Krise. Nur eins ist er mit Sicherheit: männlich.
Bei Twitter, Facebook und in anderen soziale Medien kommunizieren Rechte, Rechtsextreme intensiv. Die verwendeten Begriffe entfernen sich in ihrer Bedeutung immer weiter von Sprache und Alltag der meisten Menschen. In der Kolumne schrieb Sascha Lobo eine polemische Übersetzungsleitfaden und zog damit viel Kritik auf sich, hier reagiert er auf die Kommentare. Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY
7. Februar 2017, die 38. Folge. Ich denke über den Satz von Brecht nach: "Erkenntnistheorie muss vor allem Sprachkritik sein". Die Themen und Fragen der letzten Tage verweben sich, oder ist es mein Denken, dass sie bindet? Die Frage des Denkens, Erkennens, Sprechens, der Kritik, der Sprachkritik und das unter den Bedingungen einer solchen "Öffentlichkeit" wie der heute, eines solch kaputten Diskurses... wie sieht eine solche Sprachkritik aus? Was heisst es heute über Brecht, Adorno, Benjamin, usw. zu denken?
Neulich an der Uni … Zur Auftaktveranstaltung der diesjährigen Ringvorlesung ‚Beiträge zur Sprachkritik emotionalen Liedguts‘ heiße ich alle Vortragenden und natürlich auch die hier anwesenden Zuhörer, herzlich willkommen! Mein Name ist Dr. Dr. Schmidt. Als Leiterin des Lehrstuhls für postfeministisch beeinflussten Sprachmurks, möchte ich den vor uns liegenden Vorlesungsreigen mit einer Ausarbeitung zu der Fragestellung eröffnen: ‚Das Frauenbild im deutschen Liebeslied - Lug, Trug oder doch einfach nur Schmu?!?‘. Beginnen wir mit einer Dame namens Luisa. Über die weiß das ostfriesische Schlagerduo ‚Leuchtfeuer‘ in seinem Titel ‚Wenn die Sehnsucht erwacht‘ zu berichten, sie stünde regelmäßig zu später Stunde an einem nicht näher bestimmten Hafen und warte darauf, dass ihr ein Schiff den Freund wiederbrächte. Es ist davon auszugehen, dass die Beziehung dieser beiden Personen intensiverer Natur ist, denn zum einen wird behauptet: Die Briefe von ihm helfen ihr durch die Nacht, sie hat immer nur an ihn gedacht. Zum anderen soll sie (Luisa) bereits tausend Tränen in besagtem Hafen um ihn (den angeblich so schmerzlich Vermissten) geweint haben. Neben der Annahme, dass das nächtliche Lesen von Briefen in einer schlecht beleuchteten Umgebung, wie der eines Hafens der Augengesundheit mit Sicherheit nicht sonderlich zuträglich sein dürfte, klingen tausend vergossene Tränen im ersten Moment recht üppig. Die Tatsache jedoch, dass ein Mensch in seinem Leben rund zwei Milliarden Tränen weint und die durchschnittliche Lebenserwartung einer mitteleuropäischen Frau bei etwa 80 Jahren liegt, lässt die Vermutung aufkommen: Luisas Tränenfluss dürfte schon nach dreieinhalb Tagen wieder versiegt sein, was nicht gerade auf eine überbordende Traurigkeit dieser Dame schließen lässt. Erfüllt Luisa demzufolge also wirklich das Bild der sich verzehrend Sehnenden - und: wird diese Frauenfigur dem Titel des Liedes ‚Wenn die Sehnsucht erwacht‘ - dann überhaupt gerecht? Ganz ohne nähere namentliche Nennung der Besungenen kommt der 60er Jahre-Schlager ‚Meine Braut, die kann das besser‘ von Gerd Böttcher daher. Ein Ich-Erzähler berichtet darin: Mädchen auf Tahiti, […] die tanzen gern Ballett, und besonders die Touristen, die finden das sehr nett. Außerdem heißt es: Die Mädchen dort auf Java, die singen fabelhaft, und sie treffen sogar die Töne, die kaum die Callas schafft. Die Betonung, ja ich möchte sogar fast sagen, die Reduzierung des Weiblichen auf rein darbietende Elemente kulminiert bei diesem Paradebeispiel gesungenen Grauens in der schier absurden Behauptung: Die Mädchen auf Samoa, ja, die küssen gern bei Nacht, ja, die Mädchen dort, die wissen, genau wie man das macht. Bedenkt man, dass nahezu 90% aller Frauen mit geschlossenen Augen küssen und demzufolge in diesem Moment für sie ein durchaus - sagen wir mal - nachtähnlicher Zustand herrscht, erscheinen die so gepriesenen Kussleistungen der samoischen Damen schon in einem weit weniger spektakulären Licht. Und wo bleibt die im Titel erwähnte Braut, mögen Sie sich vielleicht bereits fragen!?! Nun, diese taucht im Refrain des Liedes stets als jene auf, die all das Beschriebene besser kann. Eine Braut, die besser tanzen, singen und küssen kann als exotische Insulanerinnen in weiter Ferne. Eine wahrhaft große Leistung - ist man da geneigt zu sagen, gibt es doch gewiss noch weniger Gewichtiges, was Mann an Frau fasziniert und weshalb er ihr deshalb bisweilen den Status ‚Braut‘ verpasst. Und tatsächlich: Die Existenzberechtigung weiblichen Daseins auf Geringeres als Tanzen, Singen und Küssen zu reduzieren - Schlagerbarde und konsequenter Seitenscheitelträger Roland Kaiser beweist: das ist möglich. In seinem Hit ‚Joana‘ wurde die Begehrte nämlich nur aus einem einzigen Grund geboren - um Liebe zu geben. Ausgestattet ist Joana mit Augen, die zur Schüchternheit nicht taugen und einem Lächeln, das uns als ein einziges Fordern und Flehen beschrieben wird.