Sascha Lobo – Der Debatten-Podcast von SPIEGEL ONLINE erscheint wöchentlich sonntags und befasst sich mit kontroversen Themen rund um Soziale Medien, Überwachungstechnologie, Digitalisierung, Internet und Social Media. Abonnieren Sie uns jetzt!
Dies ist die letzte Folge des Debatten-Podcast von Sascha Lobo. In 176 Folgen beschäftigte sich Sascha Lobo intensiv mit den Kommentaren zu seiner Kolumne auf SPIEGEL.de Auch in dieser letzten Episode geht er wieder auf die Kommentare zur aktuellen Kolumne über die Impfdebatte eine. Und Sascha Lobo schaut zurück: Was hat er in rund drei Jahren Debatten-Podcast über gute Debatten gelernt? See omnystudio.com/listener for privacy information.
Nach Ansicht von Sascha Lobo gibt es in Deutschland eine Selbstständigen-Staatsverachtung in Sachen Corona. Soloselbstständige sind von der Pandemie besonders gebeutelt. Dennoch sollen sie bis Juni nächsten Jahres von insgesamt 5000 Euro – höchstens – leben. Leute, die oft seit März 2020 ausschließlich von ihren Ersparnissen leben. Für die Lufthansa und für Festangestellte gelten Sonderregeln, Milliardenhilfen, Staatskredite, Kurzarbeit – aber bei Selbstständigen tut der Staat, als sei es keine Jahrhundertkrise, sondern irgendwie deren eigene Schuld, dass Aufträge ausbleiben. Im Podcast geht Sascha Lobo auf die Kommentare zu seiner Kolumne ein: Es geht um die Eigenverantwortung von Selbstständigen und die Verantwortung des Staates. Es geht um Verachtung von kreativen Berufen und Solidarität in der Krise. See omnystudio.com/listener for privacy information.
Sascha Lobo sagt, es gäbe eine mediale Hornhaut, eine Stelle im Nachrichtenempfinden, die so stumpf ist, dass man kaum mehr etwas spürt. Auf diese Hornhaut treffen Meldungen wie die folgende: “Eine rechtsextreme Polizei-Chatgruppe wurde aufgedeckt”. So ein Satz findet kaum noch öffentliche Betrachtung; das Gewebe des Empfängers ist abgehärtet. Dabei ist es eben die Häufigkeit, die zur Abhärtung führt und diese wiederum zeigt, wie groß das Problem ist. Es sind keine Einzelfälle, wenn überhaupt, dann wären es Massen-Einzelfälle, sagt Sascha Lobo. In der aktuellen Podcastfolge reagiert Lobo auf die Kommentare zu seiner Kolumne und lotet dabei die Wirkung des Begriffs "rechts" aus. See omnystudio.com/listener for privacy information.
Sascha Lobo identifiziert bei sich verschiedenen Phasen der Corona-Verarbeitung. Pandemische Irritation, Empathischer Fernschock, Wissensbegeisterung, Vernunftpanik, Zweifelattacken, Abwehrgleichgültigkeit, Schuldzorn, Untergangslust, dann die Phase der Ernüchterungserkenntnis - und schließlich: Bewältigungsruhe und Optimismusoffensive. Sascha Lobo hat seinen Frieden mit Corona gemacht. Er versucht offensiv auch die Vorteile zu sehen. Sogar in den schwierigen Dingen. In der aktuellen Podcastfolge reagiert Lobo auf die Kommentare zu seiner Kolumne und versucht herauszufinden, wie ein guter persönlicher Umgang mit Corona aussehen kann. Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY See omnystudio.com/listener for privacy information.
Die Radikalisierung der Corona-Leugner zeigt sich im Protest gegen das Infektionsschutzgesetz und darin, dass Bürgerliche ohne Scheu mit Rechtsextremen gemeinsame Sache machen. Genährt wird sie im Netz, wo Verschwörungstheorien bis zum Maximalhorror gesteigert werden. Die ständige Steigerung der eigenen Aufgeregtheit resuliert in einer Umsturz-Sehnsucht. Denn ab einer bestimmten Intensität der Angst erscheint selbst der schlimmstmögliche Ausgang als Erleichterung, weil die zehrende Anspannung dann wenigstens vorbei ist. Diese stete Steigerung kann möglicherweise durch erleuchtende Schockmomente - wie die Erkrankung eines nahestehenden Menschen - durchbrochen werden. Eine Garantie dafür gibt es aber nicht, von daher ist eine ausgestreckte Hand für die Restvernünftigen vielleicht das klügste Mittel. ANZEIGE: Unternehmen müssen einfach clevere Lösungen finden, um die heutigen Anforderungen an Flexibilität und Wirtschaftlichkeit zu erfüllen. Zum Beispiel, um die Ansprüche von Dienstwagen-Nutzern und die Vorgaben aus dem Flottenmanagement miteinander zu verbinden. Mit der ŠKODA Business-Flotte gelingt das problemlos: Die Modell-Auswahl reicht vom kompakten SCALA über den geräumigen SUPERB bis hin zu den SUVs KAROQ und KODIAQ. Günstige Leasingraten machen den Umstieg besonders attraktiv. Weitere Informationen erhalten Sie auch auf skoda.de/businessflotte. See omnystudio.com/listener for privacy information.
Unter Showkapitalismus versteht Sascha Lobo ein wirtschaftliches System, in dem die Inszenierung über allem steht und die eigentliche Hauptsache, der Kauf, eher als Begleiteffekt erscheint. Ständige Kundenbindung ist wichtiger als der Kauf, der irgendwann sowieso erfolgt. Bei vielen anderen Spielen muss man bezahlen, statt am Ende etwas herauszubekommen. Es geht im Kern um die magische Formel: Showkapitalismus gleich Konsum plus Erlebnis mal Inszenierung. Es gibt aber aus Sicht liberaler Demokratien einen essenziellen Vorteil, wenn die Show das Produkt überragt: Nie waren Kunden mächtiger und anspruchsvoller als heute. Im Podcast geht Sascha Lobo auf die Kommentare seiner Leserinnen und Leser ein. Was ist so gut um Showkapitalismus? ANZEIGE: Unternehmen müssen einfach clevere Lösungen finden, um die heutigen Anforderungen an Flexibilität und Wirtschaftlichkeit zu erfüllen. Zum Beispiel, um die Ansprüche von Dienstwagen-Nutzern und die Vorgaben aus dem Flottenmanagement miteinander zu verbinden. Mit der ŠKODA Business-Flotte gelingt das problemlos: Die Modell-Auswahl reicht vom kompakten SCALA über den geräumigen SUPERB bis hin zu den SUVs KAROQ und KODIAQ. Günstige Leasingraten machen den Umstieg besonders attraktiv. Weitere Informationen erhalten Sie auch auf skoda.de/businessflotte. See omnystudio.com/listener for privacy information.
Der von vielen erhoffte "Erdrutschsieg" von Joe Biden hat nicht stattgefunden. Um 00.45 Uhr Washingtoner Zeit meldet sich Donald Trump erstmals auf Twitter, behauptet der Sieger zu sein und zweifelt öffentlich bei Twitter und Facebook an der Legitimität der Wahl. Wider Erwarten spielt Fox News nicht mit, sondern mahnt die Aussagen von Trump als “irreführend an”. Auch andere Konservative stellen sich gegen die Aussagen von Trump. In seiner Kolumne schreibt Sascha Lobo, es könnte entscheidend für die Abwendung des ersten, medialen Staatsstreichversuchs gewesen sein, dass sich erklärte und prominente Trump-Fans und Konservative gegen die "Wahlbetrug"-Lüge gestellt haben. Im Podcast geht Sascha Lobo auf die Reaktionen zu seinem Text ein. ANZEIGE: Unternehmen müssen einfach clevere Lösungen finden, um die heutigen Anforderungen an Flexibilität und Wirtschaftlichkeit zu erfüllen. Zum Beispiel, um die Ansprüche von Dienstwagen-Nutzern und die Vorgaben aus dem Flottenmanagement miteinander zu verbinden. Mit der ŠKODA Business-Flotte gelingt das problemlos: Die Modell-Auswahl reicht vom kompakten SCALA über den geräumigen SUPERB bis hin zu den SUVs KAROQ und KODIAQ. Günstige Leasingraten machen den Umstieg besonders attraktiv. Weitere Informationen erhalten Sie auch auf skoda.de/businessflotte. See omnystudio.com/listener for privacy information.
Corona-Leugner glauben für skeptische Abwägung und kritische Aufgeklärtheit zu stehen. Tatsächlich aber durchlaufen viele von ihnen eine bisher so nie gesehene, pandemische Echtzeitradikalisierung. Sie lässt sich auch an den Leitfiguren der Szene erkennen. Aber: Warum radikalisieren sich Corona-Leugner so schnell? Sascha Lobo schreibt in seiner Kolumne, es sei die Alltagsnormalität, die den Leuten fehle. Nach seiner Auffassung sind Corona-Leugner ein weiteres Beispiel für die gefährliche Radikalität von Menschen in Extremsituationen. Im Podcast geht Sascha Lobo auf die Kommentare zu seiner Kolumne ein. Führen die politischen Maßnahmen zu einer Radikalisierung der Bürger? Wie hilfreich ist die Bezeichnung “Corona-Leugner” für den Diskurs? Und kann ein solcher überhaupt gelingen? See omnystudio.com/listener for privacy information.
Wieder gab es einen offenbar islamistischen Mord, und der Tatverdächtige ist ein geflüchteter Syrer. Soeben wird bekannt, dass der in Dresden getötete Mann Opfer eines Attentäters war. In der linken und liberalen Zivilgesellschaft herrscht: zum Großteil Schweigen. Es ist eine stille, linke Zerknirschtheit, wie man sie Erdbebenopfern entgegenbringt. Regelmäßig beobachtet Sascha Lobo nach islamistischen Anschlägen wie in Dresden als erste linke Reaktion die Sorge über daraus resultierenden rechten Hass. Auch der JuSo-Chef Kevin Kühnert schrieb einen ähnlichen Debattenbeitrag bei DER SPIEGEL. In dieser Podcastepisode gehen Lobo und Kühnert gemeinsam auf die Reaktionen zu ihren Beiträgen ein. Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY See omnystudio.com/listener for privacy information.
Sascha Lobos aktuelle Kolumne ist eine Satire auf die Corona-Maßnahmen. Lobo nimmt die unübersichtlichen Regelungen der Regierung auf die Schippe, ohne die Maßnahmen als solche zu kritisieren. Im Podcast reagiert er auf die Kommentare zu seiner Kolumne. Denn nicht alle halten eine Satire in diesen Zeiten für angemessen. ANZEIGE: Unsere heutige Folge wird Ihnen präsentiert vom Deutschlandfunk. Denn der Deutschlandfunk will mit Ihnen reden. Und zwar über Medien und Journalismus. Was läuft da eigentlich gerade alles schief? Um diese Frage geht es im neuen Medien-Podcast „Nach Redaktionsschluss“. Es geht um Kritik und es geht auch um Selbstkritik. Kurz: Es geht um die Vertrauenskrise zwischen Medien und Gesellschaft. In jeder Folge wird ein Hörer oder eine Hörerin eingeladen, mit den Deutschlandfunk-Journalistinnen zu diskutieren. Über Journalismus als Handwerk, über Fehler und Probleme in den Medien. Und es gibt viel zu besprechen: Dürfen Journalisten eine Haltung haben? Berichten Medien angemessen über die Klimakrise? Sollte im Radio und in Podcasts nur noch gendergerechte Sprache verwendet werden? Hören Sie jetzt “Nach Redaktionsschluss” und beteiligen Sie sich an der Diskussion! Jeden Freitag gibt es eine neue Folge. Den Podcast finden Sie in der kostenlosen Dlf Audiothek App, auf Spotify und überall, wo es Podcasts gibt. Mehr auf deutschlandfunk.de/medienpodcast See omnystudio.com/listener for privacy information.
Die Wirkmacht von Instagram ist für Rechtsextreme höchst interessant. Das Recherchezentrum Correctiv hat in einer datenbasierten, umfassenden Recherche die Strukturen und Mechanismen aufgedeckt, mit denen Rechtsextreme auf Instagram auf Seelenfang gehen. Rechte Accounts haben eine eigene, instagramfähige Ästhetik. Naturverbundenheit und Landschaftsromantik werden in den Vordergrund gestellt, neben ikonischen Wahrzeichen und deutschtümelnden Alltagssymbolen. Zudem nutzen sie Hashtags wie #heimatverliebt oder #heimatliebe. Das rechte Konzept von "Heimat" ist andauernd bedroht und muss deshalb stets "verteidigt" werden. Das ist der Aufruf zum Kampf. Wie ernst sind diese Accounts zu nehmen? Wie viel Einfluss können sie nehmen? Und wie kann man ihnen begegnen? Darum geht es im Podcast. ANZEIGE: Der Deutschlandfunk Medienpodcast "Nach Redaktionsschluss" auf Spotify, auf Apple Podcasts oder als RSS-Feed. Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY See omnystudio.com/listener for privacy information.
In der unwürdigen TV-Schreidebatte zwischen Donald Trump und Joe Biden gab es einen Schlüsselmoment der Infamie, der sich als Vorspiel einer Katastrophe erweisen könnte. Trump rief die rechtsextreme, gewaltaffine Nationalistengruppe ”Proud Boys” wörtlich dazu auf, sich "bereit" zu halten. Der eigentliche Gegner von US-Präsident Trump ist gar nicht Joe Biden. Es ist die demokratische Wahl selbst. Im Podcast geht Sascha Lobo auf die Kommentare aus dem SPIEGEL-Forum ein: Es geht um die Auswirkungen auf Europa, warum Trump kein zweiter Hitler ist und die Frage, ob die USA nicht eher eine Oligarchie als eine Demokratie ist. Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY See omnystudio.com/listener for privacy information.
Die Essenz der konservativen Esoterik hat den heimlichen Wahlspruch: "Die Welt ist mein Bauchgefühl." In Zeiten raschen Wandels prallen die selbstzufriedenen Bewahrer auf eine stark veränderte Wirklichkeit. Konservative Esoterik ist ein Trick, um längst als irrational entlarvtem Unfug das Mäntelchen der Vernunft überzuwerfen. Das scheint auch immer häufiger notwendig zu sein. In den letzten zwanzig Jahren haben sich eine größere Zahl konservativer Grundannahmen über Welt und Gesellschaft als mittelstark gequirlter Quark herausgestellt. Doch gibt es Bauchgefühl-Politik nicht auch in anderen Lagern? Ist die Esoterik nur den Konservativen vorbehalten? Darum geht es in dieser Podcast-Episode. Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY See omnystudio.com/listener for privacy information.
Deutschland ist knallvoll mit Putin-Fans. Putin ist der Schutzheilige deutscher Netzquerulanten und auch die deutsche Politik ist von AfD über CDU und FDP bis SPD von Putinisten regelrecht durchweicht. Zum Netzphänomen “deutsche Putin-Fans” zählen antiliberale Patriarchatsjunkies, fehlgeleitete Russlandfreunde, Anti-Amerikaner und Anti-EUler, Trump-Fans und Verschwörungstheoretiker, Rechtsextreme und Linksnationalisten - sowie Profipropagandisten. Denn dass im deutschen Netz diese (und mehr) verschiedenen Typen von Putin-Fans derart präsent sind, ist kein Zufall, sondern auch das Ergebnis aufwendiger Propagandaarbeit. Im Podcast bespricht Sascha Lobo wie gewohnt die Kommentare zu seiner Kolumne. Es geht um die Wirkmechanismen von Propaganda und die Frage, ob man Russland mit anderen Maßstäben messe als den Westen. See omnystudio.com/listener for privacy information.
Deutschland ist ein Digital Failed State, jedenfalls gemessen an seinen Möglichkeiten. Aber warum ist das so? Darüber wurde schon viel diskutiert und viel analysiert: die schwierige Altersstruktur des Landes, die zu träge, satte Wirtschaft, die Überhöhung des Datenschutzes, die zu geringe Risikokapitalbereitschaft, das veraltete Verständnis von Innovation, die verbreitete Netzfeindlichkeit. Wahrscheinlich ist keiner dieser Gründe ganz falsch. Aber ich möchte einen anderen, tieferen Ansatz anbieten - und zwar etwas überraschend eine strukturell positive Erklärung. Es ist die Freude am Funktionieren. Aber vielleicht kann man diese Funktionierfreude um die wichtigste, menschliche Eigenschaft des heraufziehenden 21. Jahrhundert ergänzen: Empathie. Dass sich also an die Feststellung: "Das funktioniert für mich" die Frage anschließt: "… aber funktioniert es auch für dich?" Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY See omnystudio.com/listener for privacy information.
In dieser Woche ist der Entwurf eines sehr wichtigen Gesetzes öffentlich geworden, der zum Lobbyregister. Nachdem die CDU lange ein Lobbyregister blockiert hatte, schien der Druck im Fall Amthor und Augustus Intelligence zu groß zu werden. Doch der Gesetzentwurf ist für mehr Transparenz so geeignet wie das Foto einer Flasche Cola bei Durst. Im Podcast bespricht Sascha Lobo anhand der Leserkommentare das Verhältnis der CDU zum Lobbyismus, unter welchen Bedingungen Lobbyismus sinnvoll sein kann und welche Rolle den Medien dabei zukommt. See omnystudio.com/listener for privacy information.
Zu Corona-Demos finden sich sehr unterschiedliche Gruppen zusammen - doch bestimmte Denkmuster einen sie, schrieb Sascha Lobo. Es ergibt sich zwingend die Frage, was diese Gruppierung eigentlich zusammenhält und motiviert? Feststeht: Die Demo stieß in der gesamten rechten und rechtsextremen Szene auf großes Interesse. Es ist gar nicht mehr die Frage, ob Rechtsextreme die Corona-Protestanten unterwandern – ihre Inhalte und Überzeugungen sind in der Kommunikation ein akzeptierter Teil des Protestes. Die Rechtsextremen haben ihr Ziel der Normalisierung quer durch das esoterische Bildungsbürgertum erreicht. Im Podcast bespricht Lobo die Kommentare zu seiner Kolumne. Es geht um die Kommunikation zur Demo in sozialen Medien angesehen, die Protestanten und ihre Motivation und darum, ob wir uns ernsthaft sorgen müssen.
Hier eine simple Anleitung in fünf Schritten, wie man den ganz persönlichen Rechtsruck hinbekommt. 1. Ungleichwertigkeit 2. Gruppennarzissmus 3. Wir gegen die 4. Differenzierung bei uns, Vereinfachung bei denen 5. Rechte Bigotterie Wunderbar beobachten kann man diese Anleitung an den Beispielen “Cancel Culture” und “Hanau”. Im Podcast geht Sascha Lobo auf die Kommentare seiner Leserinnen und Leser ein: Sind Rechts- und Linksruck gleichwertig? Wie kann man einem Rechtsruck begegnen? Wie rechts können Menschen mit Migrationshintergrund sein? Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY
Abiturientendeutschland hat ein neues Feindbild. Es ist der Mensch, dessen Nase über die Maske ragt. Wir sind zu Wutsnobs geworden. Wutsnobs sind die Leute, die auf einen Sündenbock einteufeln, die ihre Wut auf das einfachste, das billigste, das für sie selbst angenehmste Ziel richten und sich wenig bis gar nicht um die Beseitigung der Gründe für die Wut kümmern. Die schale, schnelle Wut auf den Nasenmann - noch bevor man überhaupt nachgefragt hat - hat enorm viele Geschwister. Wutsnobismus findet sich überall dort, wo Alltagskonflikte nur an der Oberfläche betrachtet werden. Wo Erklärungen, Hintergründe, gesellschaftliche Strukturen ausgeblendet werden. Über den Nasenmaskenmann kann man sich besonders leicht erheben, wenn man ganz genau über Corona Bescheid weiß, ohne jedoch eigene Konsequenzen zu ziehen, die mal etwas unangenehmer sein könnten. Im Podcast geht Sascha Lobo darauf ein, welche Wut in diesem Zusammenhang berechtigt ist. Und warum das Tragen einer Maske relevant ist. Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY
Am ersten Augustwochenende 2020 fand in Berlin eine Demonstration unter dem Motto "Das Ende der Pandemie - Tag der Freiheit" statt. Wovon man hier u.a. hörte: Von der derzeit erfolgreichsten und bedrohlichsten Verschwörungs-Ideologie im Netz: QAnon. Deren Theorie: Unicef hole Kinder und bringe sie den Eliten, die sie dann quälten und aßen. Sascha Lobo thematisiert die Kolumne auch auf seinem Instagram-Account und bekommt viele Kommentare von QAnon-Anhängern. Im Podcast greift er diese nun auf und demontiert ihre Verschwörungswelt. Außerdem geht er der Frage nach, was der richtige Umgang mit Verschwörungs-Ideologen sein könnte.
Ende Juli des unglaublichen Jahres 2020 lautet das größte politische Rätsel in Deutschland: Warum ist Andreas Scheuer noch Bundesverkehrsminister? Der plagiatsgeplagte Ex-Doktor Scheuer hat auch mit dem Augustus-Intelligence-Skandal zu tun. Er hängt hinterher, was digitale Infrastruktur in Deutschland betrifft. Zur Corona-Pandemie hat Scheuer ein fabelhaftes Maskenfiasko hingelegt. Der Maut-Misserfolg. Warum also ist Andreas Scheuer noch Bundesverkehrsminister? Gemeinsam mit den Leserinnen und Hörerinnen versucht Sascha Lobo der Frage auf den Grund zu gehen. Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY
Sascha Lobo ist regelmäßig übel, wenn er eine bestimmte Sorte Schlagzeile über Donald Trump liest. Er forscht dieser Empfindung hinterher - mit einer aktuellen Schlagzeile: "Donald Trump lässt offen, ob er Wahlniederlage akzeptieren würde." Der Satz ist sachlich korrekt, stellt aber eine Selbstverständlichkeit her, die keine sein darf: In einer Demokratie muss egal sein, ob eine Machtfigur eine Wahlniederlage akzeptiert oder nicht. Die Übelkeit, die Sascha Lobo bei solchen Schlagzeilen verspürt, rührt aus einer Sorge: Dass die demokratierelevante Kontrolle der Mächtigen durch die Medien versagt. Im Podcast bespricht Sascha Lobo die Kommentare zu seiner aktuellen Kolumne Es geht um Selbstdisziplin zu demokratischem Handeln, die Rolle der Medien und die Verantwortung des Einzelnen. Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY
Der Konservatismus ist in einer Dauerkrise, sagt Sascha Lobo. Und das sei derzeit in Deutschland noch eine günstige Deutung der Lage. Der Hauptgrund ist eine Zwickmühle, in die sich Konservative selbst hineinmanövriert haben - erforderliche Neuerungen zwar zu erkennen, aber sie nicht konservativ organisiert zu bekommen. Das aktuellste und bitterste Beispiel ist der Umgang mit dem, was Bundesinnenminister Horst Seehofer jüngst selbst als "größte Bedrohung für die Sicherheit in Deutschland" bezeichnet hat: Rechtsextremismus. Die Worte sind wahr und richtig, aber faktisch geht die Union dagegen nicht hart und klar, sondern mit großer Topflappigkeit vor. Das konservative Law-and-Order-Getöse erweist sich als hohles Geplapper, wenn ein derartiger rechtsstaatlicher Saustall möglich ist. Die Union ist so tief in ihrer politischen Selbstzufriedenheit im Windschatten des Wirtschaftswachstums versunken, dass sie völlig verlernt hat, wie man kämpft. Wenn der Feind nicht links steht, Drogen nimmt oder komische Musik hört. Das schlimmste an dieser Analyse ist jedoch, dass sich in der Union kein Nachfolger abzeichnet, der diesen Wandel und diesen Kampf konstruktiv in Angriff nehmen könnte.
"Hoffentlich stirbt Bolsonaro an Covid-19", so ähnlich schallt es durch die sozialen Medien. Manchmal ist der Todeswunsch verschmitzt oder doppeldeutig formuliert, manchmal offen fordernd, nicht selten verachtungsvoll. Bolsonaros Erkrankung ist für viele Leute eine Gelegenheit, um gleichzeitig die Abscheu vor rechtsextremen Antidemokraten zu zeigen und der Schadenfreude öffentlich Lauf zu lassen und damit setzt sich eine Hassspirale in Gang. Auf den Todeswunsch folgt der Moralappell, dann der Gegenmoralappel, es kommt zu Polarisierung und endet in Publikumsverwirrung. Todeswünsche an prominente Hassfiguren in sozialen Medien gehören damit zu den Bühnenstücken in sozialen Medien, die viel mehr über den Absender verraten als über die Adressaten. Der Todeswunsch ist eine Art politische Kontaktanzeige, ein Signal an vermeintlich Gleichgesinnte und Gegner. Substanz haben solche Todeswünsche anders als Mordaufrufe selten. Das macht sie nicht weniger angreifbar und sicher nicht klüger. Über das Verhältnis der Kommentator*innen zu Bolsonaro, Todeswünschen und polarisierter Debattenkultur in sozialen Medien spricht Sascha Lobo in dieser Podcastepisode. Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY
Diesmal wird es wirklich eng für Trump. Doch es war, wenn man deutschen Massenmedien glauben möchte, für Trump schon eng, bevor er überhaupt gewählt wurde. Es geht nicht um eine Einzelformulierung, es geht um eine dahinter sichtbar werdende Haltung. Nachrichten dienen auch dazu, Gewissheiten herzustellen, und genau diese Funktion wird in chaotisch scheinenden Zeiten wichtiger. Eine einzelne falsche Gewissheit aber kann über Jahre aufgebautes Vertrauen schwer beschädigen. Erst recht, wenn sie nicht aufgearbeitet wird. Die Extremismusforschung zeigt, dass Misstrauen gegenüber Medien eine der wichtigsten Grundlagen für Radikalisierungen aller Art ist. Vielleicht aber könnte der erste Schritt für publizistisch Tätige sein, zuvor gelernte Selbstverständlichkeiten infrage zu stellen und eherne Gewissheiten erst recht. Eine Fehlerkultur zu entwickeln, die es ermöglicht, transparent über eigene Irrtümer zu sprechen. Die Kommentare zu seiner aktuellen Kolumne greift Sascha Lobo in dieser Podcastepisode auf. Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY
Horst Seehofers Absicht, "als Bundesinnenminister" eine Kolumnist*in anzuzeigen, mutet auf den ersten Blick an wie populistische Kraftmeierei irgendwo im pressefeindlichen Bermudadreieck zwischen Trump, Putin und Orbán. Oder: Seehofer ist weniger autoritär-pressefeindlich, sondern ihm ist vielmehr ein PR-Stunt misslungen. Sein Fehler war, die Wucht einer sozial-medial geprägten Öffentlichkeit zu unterschätzen. Er hat sein Gespür für mediale Inszenierungen verloren. Er hat völlig verkannt, dass Merkel mit Blick auf die Symbol- und Signalwirkung gar nicht zulassen konnte, dass sich Seehofer per Presseanzeige zum Erdogan macht. Die publizistische Öffentlichkeit hat sich weiterentwickelt. Die Kommentare zu Lobos Kolumne drehten sich vielmehr um die Rechtmäßigkeit der Satire von Hengameh Yaghoobifarah. Sascha Lobo geht darauf in dieser Podcast-Episode ein. Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY
Philipp Amthor sagt, er sei nicht käuflich. Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft ermittelt, ob ein Anfangsverdacht der Bestechlichkeit und Bestechung von Mandatsträgern vorliegt. Ob Amthor der Firma "Augustus Intelligence" in ungesetzlicher Weise Vorteile verschafft hat. Augustus könnte ein deutsches Palantir werden. Palantir steht wie kaum ein Unternehmen für die Privatisierung der Sicherheitsbehörden, für die Übernahme eines Teils staatlicher Hoheitsgewalt mit digitalen Mitteln. Die Privatisierung der Sicherheitsbehörden bedeutet: Unternehmen werden weniger stark demokratisch kontrolliert als Exekutivbehörden. Endlich könnten die vielen schönen Sicherheitsprojekte mit ordentlich künstlicher Intelligenz drin ungestört umgesetzt werden. Wie Palantir es vorgemacht hat. In dieser Episode diskutiert Sascha Lobo, wie die Fehltritte von Amthor und anderen Politikern und Politikerinnen sich auf die Demokratie auswirken. Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY
Eine liberale Demokratie braucht eine flexible und starke Polizei - die demokratisch kontrolliert ist. In dieser Episode bespricht Sascha Lobo anhand der Kommentare auf seine Kolumne, wie sich Polizeigewalt eindämmen ließe. Warum deutsche Behörden ein Rassismusproblem haben. Die Bedeutung des Korpsgeistes. Und warum eine unabhängige Kontrollinstanz wichtig, aber bislang nicht vorhanden ist. Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY
Donald Trump bereitet einen Staatsstreich vor. Die Hinweise liegen offen da, man muss nur wenige, indiziengestützte Vermutungen zusammenfügen. Sascha Lobos Befürchtung: Sollte Donald Trump im November 2020 die Wahl verlieren, wird Trump das Wahlergebnis nicht anerkennen, vorzeitig via Twitter behaupten, dass eigentlich er gewonnen habe und dabei unterstützt werden von Propagandamedien wie Fox News. Trump wird alle Differenzen zu anderen Medien mit der Behauptung "Das sind Fake News!" erklären und alle Meldungen von staatlichen Stellen mit einer "Deep State"-Verschwörung der Demokraten. Er wird gegen jeden Protest unmittelbar das ihm unterstellte US-Militär einsetzen, gegen Amerikaner auf amerikanischem Boden. Er wird schließlich den Supreme Court anrufen, damit der seine Version des Wahlausgangs stützt. Die Proteste der Demokraten und der aufrechten, kritischen Medien werden ähnlich hilflos und letztlich wirkungslos sein wie alles Aufbegehren bisher. Im Podcast bespricht Lobo anhand der Kommentare die Wahrscheinlichkeit dieses Szenarios - und geht darauf ein, ob es sich dabei nicht auch um eine Verschwörungstheorie handeln könnte. Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY
BILD-Chef Julian Reichelt fährt derzeit eine Kampagne gegen den bekannten und einflussreichen Virologen Christian Drosten. Die Attacke auf Drosten aber ist in jedem Fall spektakulär nach hinten losgegangen, weil der Angriff sensationell dilettantisch ausgeführt wurde. Die "Bild"-Zeitung hat katastrophal unterschätzt, dass und wie man Social Media als medial attackierte Person heute nutzen kann. Viel unsouveräner kann man eine Person des öffentlichen Lebens kaum angreifen, und der verbissene Trotz von Reichelt und seinen Like-Boys hat den Eindruck eines öffentlichen Großfehlschlags noch verstärkt. Sascha Lobo stellt sich den kritischen Stimmen zu seiner Kolumne: Es geht um Drosten-Fanclubs, guten Stil und den Umgang mit Kritik. Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY
Donald Trump, Wladimir Putin, Jair Bolsonaro, Boris Johnson - eine Männerriege mit vielen Gemeinsamkeiten. Es war zwar die ganze Zeit offensichtlich, aber nun ist messbar, wie wenig Interesse diese Mächtigen am Wohlergehen ihrer Bevölkerungen haben. Diese vier Männer herrschen - Stand Mitte Mai 2020 - über die vier Länder mit den meisten Corona-Infizierten weltweit. In dieser Ausgabe des Debattenpodcasts geht es darum, ob rechte Ideologien für das Ausmaß in den jeweiligen Ländern verantwortlich sind - und welche Zahlen in diesem Zusammenhang aussagekräftig sind. ANZEIGE: Die heutige Folge wird von Vodafone präsentiert. Dein Leben spielt sich gerade fast ausschließlich zu Hause ab. Daher war es nie wichtiger, schnelles Internet zu haben - ob für ruckelfreies Streamen von Filmen und Serien oder für die stabile Verbindung mehrerer Geräte gleichzeitig. Im Kabel-Glasfasernetz von Vodafone surfst Du bis zu vier Mal schneller als mit DSL und das schon ab 19,90 Euro im Monat. Mit dem Vodafone-Wechselservice bist du dabei keinen Tag ohne Internet und das ohne doppelte Kosten. Mach jetzt den Verfügbarkeits-Check auf zuhauseplus.vodafone.de/internet-telefon/kabel Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY
Einige Menschen tun so als sei Corona schon vorbei. Sie treibt die Alltagssucht - dieser unbedingte Wunsch, es möge bitte wieder normal sein. Es ist ein bisschen viel im Moment, wir alle spüren mit Corona die Überdosis Weltgeschehen. Durch diese Überlastung wird es attraktiv, einfach so zu tun, als sei nichts. Das ist zwar falsch, aber es ist verständlich. Geht man dem Phänomen der Alltagssucht auf den Grund, entblättert sich etwas durchaus Wunderbares: Alltagssucht ist ein anderes Wort für den Wunsch nach Frieden. Diese Verweichlichung ist ein echter Segen. Gepriesen sei eine Gesellschaft, die Klopapierknappheit für ein Worst-Case-Szenario hält. In dieser Episode bespricht Sascha Lobo das Für und Wider der “Alltagssucht”. ANZEIGE: Die heutige Folge wird von Vodafone präsentiert. Dein Leben spielt sich gerade fast ausschließlich zu Hause ab. Daher war es nie wichtiger, schnelles Internet zu haben - ob für ruckelfreies Streamen von Filmen und Serien oder für die stabile Verbindung mehrerer Geräte gleichzeitig. Im Kabel-Glasfasernetz von Vodafone surfst Du bis zu vier Mal schneller als mit DSL und das schon ab 19,90 Euro im Monat. Mit dem Vodafone-Wechselservice bist du dabei keinen Tag ohne Internet und das ohne doppelte Kosten. Mach jetzt den Verfügbarkeits-Check auf zuhauseplus.vodafone.de/internet-telefon/kabel
In der aktuellen Kolumne von Sascha Lobo geht es um die sich häufenden, prominenten Nervenzusammenbrüche, die sich über Social Media verbreiten. Das Phänomen offenbart wie sehr die Coronakrise samt Quarantäne- und Lockdown-Varianten auf die menschliche Psyche wirkt. Und wie dadurch Verschwörungstheorien Auftrieb bekommen. Genau jetzt entscheidet sich, besonders in sozialen Medien, ob wir als Gesellschaft einen zukunftsfähigen Umgang mit psychischen Massennotlagen finden. Vielleicht müssen wir nicht nur den gefährlichen Verschwörungstheorien entschlossen entgegentreten, sondern auch viel stärker den zugrundeliegenden Notsituationen gesellschaftliche Aufmerksamkeit widmen. Die Reaktionen auf die Kolumne zeigen: Das Thema Verschwörungstheorien ist aufgeladen. Sascha Lobo diskutiert das Phänomen.
Das ganze Land erhofft sich von der Corona-App die Rundumlösung eines sozialen Problems durch eine Technologie. Deshalb schlage ich vor, sie "eierlegende Wollmilch-App" zu nennen und auch so zu programmieren. Die Heilserwartung an die Corona-App ist derart groß, weil sie Bevölkerung, Wirtschaft und Politik mit dem süßesten aller Versprechen lockt: Das ganze Generve hört auf, wenn sich erst alle die App installiert haben. Dennoch ist die App essenziell wichtig - auch wenn so einige Datenschützer vor ihr warnen. Sascha Lobo greift das Für und Wider der Leserinnen und Leser zur Thematik auf. Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY
Die Welt, wie wir sie kannten, ist untergegangen, meint Sascha Lobo. Die postpandemische Gesellschaft zieht herauf und ihre Umrisse lassen sich vielleicht schon erahnen. Ein Beispiel wäre, dass es offenbar, teilweise auch erzwungernermaßen, einen Geist der Reduktion auf das Wesentliche gibt. Und er beginnt nur mit den Gegenständen. In einer neuen Gesellschaft kann dieser Corona-Minimalismus viel mehr verändern als nur die hinteren Ecken der Kleiderschränke und Keller. In den sozialen Medien zeigt sich keineswegs nur Hass und Häme, sondern Humor und Solidarität, die vielen zuvor kaum möglich schien. Eine Bereitschaft des Teilens, der Teilhabe, der Gemeinschaftsbildung, die Sascha Lobo im Digitalen für bisher beispiellos hält. Eine digitale Gesellschaft im Wortsinn entsteht.
Die Krise ist für Rechthaber eine Kulisse für ihr Lieblingsschauspiel: Ich hatte die ganze Zeit recht und endlich darf ich es sagen. Corona beschwört unser aller inneren Trump. Die große Rechthabung manifestiert sich darin, dass fast alle öffentlichen Protagonisten des dritten Typus sich selbst als Lösung der Krise empfehlen: Virologinnen und Epidemiologinnen, Naturwissenschaftsgläubige, Ökonomen, Juristen, die zweifellos verdienstvollen Wissenschaftler der Leopoldina. Hier zeigt sich die Unwilligkeit oder Unfähigkeit, neuen Entwicklungen nicht mit den eigenen, alten Werkzeugen zu begegnen. Und zwar, um recht zu behalten. Wenn man nicht realisiert, dass wir vor einer neuartigen Globalkrise stehen, die viele Selbstverständlichkeiten infrage stellt - dann ist man längst zu seinem inneren Trump geworden. Das SPIEGEL-Forum ist nicht immer der Meinungs des Autors. Statt Rechthaberei habe man auch viel Differenziertes gelesen. Lobo diskutiert.
Im nationalen Pandemieplan der Bundesrepublik Deutschland finden sich drei Seiten über Kommunikation. Es geht in dieser Analyse um eine nüchterne Bestandsaufnahme: Wie gut funktioniert die Kommunikation nach Pandemieplan bisher? Sascha Lobo ist der Ansicht - geht so. Denn bislang hat die Regierung einen ziemlichen Eiertanz aufgeführt. Erst hieß es Masken böten keinen Schutz. Nun befürworte man doch den Einsatz sogenannter Community-Masken. Was aus solcher Fehlkommunikation entstehen kann ist ein Vertrauensverlust. Die Leser sehen das zum Teil anders. Sascha Lobo reagiert auf die Kommentare zu seiner aktuellen Kolumne. Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY
Die vielleicht größte Erkenntnis der Coronakrise ist, dass zu wenig oder falsch regulierter Kapitalismus nicht lebensfähig ist. Die Krise zeigt erneut, wie bestürzend fragil die globalisierten Volkswirtschaften sind. Die Corona-Demaskierung lässt auch viele konservative und sozialdemokratische Argumente wie "Wer soll das bezahlen?", "Würden die Wähler nie akzeptieren" an der Realität des Jahres 2020 zerschellen. Plötzlich wird deutlich, dass Politik viel stärker eine Prioritäten- als eine Möglichkeitsfrage war. Wenn es drauf ankommt, können in wenigen Tagen dreistellige Milliardenbeträge mobilisiert werden. In einem Musterbeispiel der administrativen Effizienz. Am Ende werden wahrscheinlich die zivilisiertesten Gesellschaften die Coronakrise am besten meistern. Unabhängig davon, als wie "reich" die jeweiligen Staaten nach klassischen Maßstäben betrachtet werden. Sascha Lobo stellt sich erneut den kritischen Kommentaren zu seiner Kolumne. Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY
Es handelt sich um die erste globale Krise im Zeitalter der Vernetzung. Covid-19 und die Kommunikation darüber verbreiten sich gleichermaßen viral. Wir erleben Gefühle der Unsicherheit und Hilflosigkeit. Leider kann Hilflosigkeit leicht zu Aggression und Wut führen. Wir sind nicht nur in einer Pandemie, sondern auch in einer absoluten, globalpsychischen Ausnahmesituation und müssen alle erst lernen, damit überhaupt umzugehen. Aber anders als gegen das Coronavirus gibt es hierfür bereits ein Wundermittel: Empathie. Wir brauchen als Antwort auf Covid-19 eine Epidemie der Empathie. Kämpft gegen die Corona-Wut! Die Reaktionen auf Sascha Lobos Kolumne fallen diesmal überwiegend negativ - gar wütend aus - aus. Ist das die Corona-Wut? Die Analyse folgt in dieser Episode. Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY
Ein neues, kollektives Gefühl scheint mit der Coronakrise zwischen Fußgängerzonen und sozialen Medien entstanden zu sein: Vernunftpanik - der öffentliche Furor, dass andere Menschen weniger vernünftig handeln als man selbst. Vernunftpanik ist der Abschied vom eigentlichen Wesen der Vernunft, nämlich dem Abwägen zwischen verschiedenen Werten. Was aufgegeben wird zugunsten des plakativsten Handelns. Wenn Vernunft bedeutet, ein brennendes Haus zu löschen, heißt Vernunftpanik, sicherheitshalber auch einen Stausee um das Haus zu fluten. In dieser Episode widmet sich Sascha Lobo dem Miteinander der Menschen in Zeiten von Corona und denkt darüber nach, wie sich die Einschränkungen um das Virus einzudämmen auf die Menschen auswirken könnten. Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY
Sascha Lobo wirft einen positiven Blick auf die Entwicklungen rund um die Pandemie. Seine These: Soziale Medien finden langsam eine Rolle als informationelles Immunsystem der Welt. Denn: Es lassen sich zunehmend häufig positive Reflexe und produktive Reaktionen beobachten. Der Austausch über soziale Medien dient der persönlichen Bewältigung der Krise. Soziale Medien ordnen in Echtzeit die Geschehnisse ein. Handlungsanleitungen in Meme-Form verbreiten sich viral. Und: Es entsteht ein Gefühl der Solidarität und Gemeinschaft. Ein gutes Zeichen. ANZEIGE: Unser Podcast wird heute präsentiert von Wondery und der aktuellen Staffel ihres Hitpodcasts „Kampf der Unternehmen“. Der Podcast bring Insider-Storys zu denkwürdigen Duellen zwischen Unternehmen und Marken, die garantiert nichts für schwache Nerven sind. In der aktuellen Staffel steht ein Tech-Startup im Fokus, das versucht, den Platzhirschen zu vertreiben. Der wiederum hat keine Skrupel, auch mal unfair zu spielen – es geht um Snapchat versus Facebook. Den Podcast Kampf der Unternehmen gibt es KOSTENLOS auf Apple Podcasts, Spotify, AudioNow - jetzt auch auf Deutsch.
Bernie Sanders' Heldenerzählung ist eine überlebensgroße Anti-Establishment-Geschichte, er kämpft gegen gleich zwei Parteien: einerseits gegen Trumps Republikaner und andererseits gegen konservative und gemäßigte Demokraten. Doch wenn die Wahl Sanders gegen Trump heißt, dann wird ein größerer Teil der bürgerlichen Wähler entweder gar nicht zur Wahl gehen oder unter Schmerzen sogar heimlich Trump wählen. Hier zeigt sich die naheliegende Kehrseite des wahlentscheidenden Momentum: je stärker, desto Gegenreaktion. Sascha Lobo nimmt sich die Kommentare zu seiner Kolumne vor und erläutert, warum Biden und nicht Sanders der geeignete Kandidat sein könnte, um Trump zu schlagen. Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY
Nach einem ausführlichen Exkurs zu den Reaktionen auf die letzte Podcast-Episode, in der es um Hanau ging, widmet sich Sascha Lobo in dieser Folge nun dem Konservatismus in der Krise. Die Krise zeigt sich in der Hilflosigkeit der Konservativen im Angesicht des radikalen Wandels. Die Krise des Konservatismus ist auch eine Krise der Demokratie, weil Deutschland ein knallkonservatives Land ist, findet Sascha Lobo.
Diese Episode ist eine Sonderausgabe. Sascha Lobo hat sich wegen des rassistischen Anschlags in Hanau dazu entschlossen, die Reaktionen im Netz auf die Terrorattacke zu besprechen. Im Anschluss schlägt Lobo den Bogen zu seiner aktuellen Kolumne. In dieser geht es darum, ob und wie Friedrich Merz von der CDU wieder Wähler von der AfD zurückgewinnen kann.
Es hat einen Vorteil, dass ein Teil der AfD-Wählerschaft sich völlig irrational als "bürgerliche Mitte" betrachtet. Denn das macht sie anfälliger für Ausgrenzung. Denn Konservative sorgen sich stärker als andere um ihr Ansehen in der Gesellschaft. Wo ein Wertekompass nicht ganz so eindeutig gepolt ist, kann ein wenig sozialer Druck eine große Hilfe sein. Ziel der AfD-Wähler ist es, sich nicht für ihre Wahl schämen zu müssen. Das Ziel aller Demokraten muss daher sein, ihnen klarzumachen: Doch, ihr solltet euch schämen. Sascha Lobos Idee der Ausgrenzung erntet viel Kritik im SPIEGEL-Forum. Im Podcast verteidigt und begründet er seine Haltung. ANZEIGE: Unser Podcast wird heute präsentiert von Blinkist, der App, die große Ideen auf den Punkt bringt. Denn Blinkist verwandelt die Kernaussagen der besten Sachbücher in 15-minütige Kurztexte und Audiotitel in Hörbuchqualität. Unter den Titeln sind die neuesten Ratgeber und Bestseller aus mehr als 25 Kategorien wie Produktivität, Politik, Wirtschaft und persönlicher Entwicklung, mit Tipps und Tricks für Alltag und Beruf. Insgesamt stehen Nutzern rund 3.000 Sachbücher zur Verfügung. Für Hörer des Debattenpodcast gibt es 25% Rabatt auf das Jahresabo Blinkist Premium unter blinkist.de/lobo. Die App kann man auch 7 Tage lang kostenlos testen.
Die App sollte nur helfen, die Ergebnisse des komplizierten Caucus-Verfahrens zu erfassen und an die Partei zu übertragen. Bereits zwei Wochen vor dem Caucus in Iowa warnten aus Sicherheitsbedenken verschiedene Aktivisten und Institutionen vor der App. Offenbar zurecht. Die beim Caucus in Iowa letztlich verwendete Version der App wurde erst zwei Tage vor dem Einsatz veröffentlicht. Die gesamte App wurde in zwei Monaten zusammengekloppt. Wie kann so etwas geschehen? Vermutlich durch ein typisches Muster: In extremer Ahnungsarmut lebende Menschen entscheiden, was technisch gefälligst möglich sein soll und was nicht. Die Demokraten wollten sich als Avantgarde der digitalen Gesellschaft inszenieren, aber sie taten es ohne Rücksicht auf die Regeln des Digitalen. Was bedeutet das nun für die Demokraten? Darauf geht Sascha Lobo gemeinsam mit seinen Leserinnen und Leserm in dieser Episode ein.
Das Coronavirus ist nicht nur ein Krankheitserreger. Es steht auch für ein weltweites Gesellschaftsereignis neuen Typs: den globalen Angststurm. Die Regungen dahinter sind uralt, aber Geschwindigkeit, Verlauf und digitalsoziale Interaktionen sind es nicht. In seiner Kolumne beschreibt Sascha Lobo die neuen Phänomene, die er im Zusammenhang mit den globalen Angststürmen beobachtet, die maßgeblich von den Massenmedien erzeugt werde. Die Reaktionen auf die Kolumne zeigen, dass viele der Kommentatoren aus dem SPIEGEL-Forum eine andere Meinung haben. Sie sehen sich einer echten Bedrohung ausgesetzt und sind besorgt. Im Podcast reagiert Sascha Lobo auf die möglichen Bedrohungsszenarien und die Sorgen.
Die AfD ist der parlamentarische Arm des Rechtsterrorismus und die sozialen Medien der AfD verbreiten die dafür entscheidende Stimmung. Durch die behördlichen Ermittlungen zum Mord an Walter Lübcke sowie Recherchen von NDR, MDR und T-Online wird immer deutlicher erkennbar, wie stark der Zusammenhang ist zwischen der Parallelrealität, die AfD und Sympathisanten über soziale Medien herstellen - und mörderischem Rechtsterrorismus. Diese Zusammenhänge beschrieb Sascha Lobo in seiner Kolumne. Im Podcast stellt er sich den Reaktionen darauf. ANZEIGE: Unser Podcast wird heute präsentiert von Blinkist, der App, die große Ideen auf den Punkt bringt. Denn Blinkist verwandelt die Kernaussagen der besten Sachbücher in 15-minütige Kurztexte und Audiotitel in Hörbuchqualität. Unter den Titeln sind die neuesten Ratgeber und Bestseller aus mehr als 25 Kategorien wie Produktivität, Politik, Wirtschaft und persönlicher Entwicklung, mit Tipps und Tricks für Alltag und Beruf. Insgesamt stehen Nutzern rund 3.000 Sachbücher zur Verfügung. Für Lobo-Hörer gibt es 25% Rabatt auf das Jahresabo Blinkist-Premium unter blinkist.de/lobo. Die App kann man auch 7 Tage lang kostenlos testen.
Gerade brandet eine alte Debatte wieder auf, die schon oft geführt wurde, die Diskussion über eine Klarnamenpflicht im Internet. Schon zu oft wurden Gesetze erlassen gegen jede Evidenz. Die Klarnamenpflicht ist gefährlich, weil Anonymität und Pseudonymität im Netz in erster Linie Schutzinstrumente sind. Insbesondere ohnehin angreifbare und marginalisierte Menschengruppen würden gefährdet. Ein Klarnamennetz wäre ein Paradies für Stalker, Mobber und Todeslistenfans. Man kann diese Realität nicht ignorieren. Klarnamenpflicht mag sich für manche harmlos anhören, aber faktisch handelt es sich um eine radikalere Form des heute in China bestehenden Internets der autoritären Staatskontrolle. Es existiert kein (demokratisch vertretbares) Modell. In dieser Episode spürt Sascha Lobo mit den Kommentatorinnen und Kommentatoren den Möglichkeiten nach, die eine Klarnamenpflicht mit sich bringen könnte.
Ein gar nicht seltenes Merkmal von Ereignis-Debatten im 21. Jahrhundert ist, dass man sie schon Stunden nach ihrer Entstehung kaum mehr erträgt. Alles ist bereits gesagt, jede Pointe gesetzt. Aber je größer ein Ereignis auf den ersten Blick scheint, desto wirkmächtiger ist der informationelle Erstschlag. Mit den sozialen Medien und ihrer Wirkung auf redaktionelle Medien ist eine neue Kategorie von potenziellen Fake News entstanden. Sie hat offenbar noch keinen Namen, deshalb schlägt Sascha Lobo vor: Praecox-News oder Vorzeitiger Nachrichtenerguss. Am Beispiel der Berichterstattung zu den Vorfällen in Leipzig-Connewitz hat sich gezeigt, dass Vorzeitige Nachrichtenergüsse als neue Kategorie von Fake News mithilfe von sozialen Medien besonders eindrucksvoll missbraucht werden können. Die deutsche Medienlandschaft hat keine sinnvolle Fehlerkultur für die heutige Echtzeit-Berichterstattung entwickelt. Sascha Lobo fragt sich: Wie geht man verantwortungsvoll mit Korrekturen um in einer Zeit, in der die spontane Verbreitung über soziale Medien unwiederholbar ist, was Reichweite und Prägung des öffentlichen Eindrucks angeht? Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY
Seit einiger Zeit kocht blubbernd der bestimmende Sound des neuen Jahrzehnts herauf: Die zornigen Zwanziger beginnen. Diese Dekade wird von Konflikten geprägt werden. Doch es handelt sich dabei weniger um Generationenkonflikte, sondern einen Konflikt der Epochen. Holozän versus Anthropozän. Das 20. Jahrhundert kollidiert mit dem 21. Jahrhundert. Der Zorn der zornigen Zwanzigerjahre besteht aus zwei Wutfeldern, die sich gegenseitig bedingen: Der enttäuschte Groll der durch das bürgerliche, holozäne 20. Jahrhundert Geprägten, dass ihre Lebensstile und Lebensziele deutlich weniger Anerkennung finden als erhofft. Und die zielgerichtete, produktive Wut der im anthropozänen 21. Jahrhundert Geprägten, die nicht zusehen wollen, wie Dieselmotor-Kapitalismus und Traditionsstarrsinn die Zukunft bedrohen. Mit dieser ersten Episode im Jahr 2020 wirft Sascha Lobo einen Blick in die Zukunft, wie sich unsere Gesellschaft in Anbetracht der heraufziehenden Veränderungen behaupten wird.