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Latest episodes from Mosaik-Podcast

Ausbeutung auf Bestellung

Play Episode Listen Later May 15, 2025 60:21


Ein Mitschnitt der Lesung mit Johannes Greß vom 4. April 2025. In Österreich arbeiten ungarische Paketzusteller bis zu 17 Stunden täglich und syrische Essenslieferanten für sechs Euro pro Stunde. In den vergangenen Jahren starben in Österreichs Wäldern mehr als ein Dutzend rumänische Forstarbeiter. Indische Reinigungskräfte beklagen sexuelle Übergriffe, während sie ohne Papiere die Wohnungen von Diplomat*innen und Professor*innen putzen. Die Betroffenen eint, dass sie für das Funktionieren der österreichischen Gesellschaft unverzichtbar sind – und dafür Unmenschliches erfahren. Sie haben keine Lobby, ihre Stimmen sind marginalisiert. Johannes Greß, Autor des Buches „Ausbeutung auf Bestellung“, hat mit dutzenden Betroffenen in den vergangenen Jahren gesprochen und dabei nachgezeichnet, wie Unternehmen in Österreich mit der Ausbeutung von Migrant*innen Profit machen – und wir alle dafür bezahlen. Um daran etwas zu ändern, müssen sich Gewerkschaften neu organisieren und politische Organisationsformen jenseits von Betriebsräten und Kollektivverträgen gefunden werden. Johannes Greß arbeitet als freier Journalist in Wien und recherchiert seit vielen Jahren zu prekären Arbeitsbedingungen und Migration. Sein Buch „Ausbeutung auf Bestellung“ wurde unlängst mit dem „Bruno Kreisky Preis für das politische Buch 2024“ ausgezeichnet. Am 4. April hat er sein Buch an der Universität Hamburg vorgestellt. Den Mitschnitt dieser Lesung hört ihr hier im mosaik Podcast. Foto: Markus Zahradnik

Multisystemisch erkrankt, systematisch abgeschrieben: Die Marginalisierung von ME/CFS-Betroffenen in Österreich

Play Episode Listen Later May 9, 2025 59:33


ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue Syndrom) ist eine schwere körperliche Multisystemerkrankung. Ihr Auslöser sind nicht nur, aber vor allem bakterielle oder virale Infekte, wie etwa Covid-19 oder eine Influenza. Das Hauptsymptom, mit dem sich ME/CFS sich von anderen Krankheiten mit Fatigue abgrenzt, ist die „Post Excertional Malaise“, kurz PEM. PEM ist eine Belastungsintoleranz, die eine Zustandsverschlechterung von vielen Symptomen gleichzeitig bereits nach geringer körperlicher oder kognitiver Belastung verursacht. Diese Verschlechterung tritt meist etwas zeitverzögert auf und kann beliebig lang anhalten, auch eine permanente Verschlechterung ist möglich. Die Liste der weiteren Symptome ist lang und enthält unter anderem Schlafstörungen, Kreislaufregulationsstörungen, dauerhaft grippeähnliche Symptome oder Gelenkschmerzen. Die Symptome variieren von Patient*in und Patient*in, gemein haben sie eine hohe Krankheitslast: 60 Prozent der Personen mit ME/CFS sind nicht arbeitsfähig, 25 Prozent sind ans Haus oder Bett gebunden, viele davon pflegebedürftig.  mosaik hat sich mit Sandra und Dini getroffen, die beide nach einer Corona-Erkrankung an ME/CFS erkrankt sind, woraufhin sich ihr Leben schlagartig änderte. Im Gespräch, das wir aufgrund der damit verbundenen Anstrengung in mehrere Etappen aufgeteilt haben, berichten sie davon, wie das neoliberale Gesundheits- und Sozialsystem Österreichs sie in den letzten Jahren nicht nur ignoriert, sondern aktiv abweist, aber auch davon, wie Betroffene sich solidarisch zusammenschließen.  Ein Nachtrag: Kurze Zeit nach unserer Aufnahme hat das Nationale Referenzzentrum für postvirale Syndrome neue Schätzungen für Betroffenenzahlen in Österreich herausgegeben. Stand jetzt geht man von einer Gesamtzahl von 73.586  ME/CFS-Erkrankten hierzulande aus, was 0,8 Prozent der Bevölkerung entspricht.  - - Foto: Lea Aring / Deutsche Gesellschaft für ME/CFS

Gemeinsam kämpfen im Sozialbereich

Play Episode Listen Later Apr 24, 2025 67:59


„Es ist ein Gerücht, dass man im Sozialbereich nicht streiken kann!“ sagt Selma Schacht, die als Betriebsrätin den Arbeitskampf der Wiener Freizeitpädagog*innen mitorganisiert. Aber wie lässt sich Widerstand im Bildungsbereich, in der Pflege, im Gesundheitswesen und in der Betreuung konkret organisieren? Und welche Rolle sollte eine kommunistische Partei dabei spielen? Diese Fragen diskutierten kürzlich Angestellte aus verschiedenen Bereichen auf Einladung der KPÖ in der Zentrale der Partei in der Drechslergasse. Neben Selma Schacht saßen der diplomierte Pfleger Wolfgang Zauner, der Betriebsrat Michael Gehmacher und der Betreuer Alexander Pospisil auf dem Podium, das von der KPÖ-Spitzenkandidatin für den Wiener Gemeinderat, Barbara Urbanic moderiert wurde. Wir veröffentlichen hier einen Mitschnitt der Veranstaltung. Foto: privat

Stoffwechselpolitik: Arbeit, Natur und die Zukunft des Planeten

Play Episode Listen Later Apr 17, 2025


Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 09. April 2025. Wenn wir die ökologische Krise verstehen wollen, müssen wir die Arbeitswelt verstehen. Denn es ist die Arbeit, durch die Gesellschaften ihren Stoffwechsel mit der Natur vollziehen. Arbeitspolitik ist daher stets auch Umweltpolitik oder wie Simon Schaupp betont: Stoffwechselpolitik. Dabei spielt die Natur selbst eine aktive Rolle: Je weiter ihre Nutzbarmachung vorangetrieben wird, desto drastischer wirkt sie auf dieArbeitswelt zurück.Wie produktiv diese Perspektive ist, zeigt Simon Schaupp in seinem gleichnamigen Buch „Stoffwechselpolitik“ an zahlreichen historischen Beispiele. Doch soll die Erderwärmung zumindest verlangsamt werden, dann, so Schaupp, setzt dies eine Transformation der Arbeitswelt voraus: Wir müssen die Logik der expansiven Nutzbarmachung überwinden und die Autonomie der Natur ernst nehmen. In der heutigen Folge des mosaik Podcast hört ihr Simon Schaupp, der sein Buch im Rahmen der digitalen Jour fixe-Reihe der AkG vorgestellt hat. Im mosaik-Pocast senden wir einmal im Monat einen Mitschnitt dieser Reihe, solltet ihr also bisherige Folgen verpasst haben, könnt ihr diese natürlich nachhören. Foto: AkG

Bus und Haustür: Organizing in Österreich

Play Episode Listen Later Apr 10, 2025 76:30


Der Haustürwahlkampf der Linken in Leipzig im vergangenen Jahr wird bis heute viel zitiert und auch hier in Österreich als ein Vorzeigeprojekt des politischen Organizing angeführt. Tausende Engagierte, weit über die Parteistrukturen vor Ort hinaus, klopften an rund 50.000 Haustüren, um für den Einzug der Linken in den Sächsischen Landtag zu kämpfen - und hatten Erfolg.  Die KPÖ setzt im laufenden Wahlkampf für die Wien-Wahl am 27. April auf ähnliche Methoden. Erklärtes Ziel ist es auch hier, herauszufinden, was die Menschen in ihrem Alltag bewegt und dabei besonders jene zu erreichen, die sonst eher durchs Raster fallen. Um über dieses Vorgehen zu diskutieren, lud sie vergangenen Freitag zu einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Bus und Haustür: Organizing in Österreich“. Auf der Bühne unterhielten sich Paul Tscheu von den Linken in Leipzig, Johannes Breit, der Spitzenkandidat der KPÖ in Döbling, und Phili Kaufmann, Aktivistin von Wir fahren gemeinsam, einem Bündnis aus Klimaktivist*innen, Buslenker*innen und Gewerkschafter*innen.  Foto: Elimende Inagella

Die autoritäre Ausrichtung des radikalisierten Konservatismus

Play Episode Listen Later Mar 20, 2025 20:24


Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 12. März 2025. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des mosaik Podcast. Diesmal mit einem Beitrag von Natascha Strobl, Politikwissenschaftlerin und Autorin zahlreicher Bücher, in denen sie sich mit der sogenannten „Neuen Rechten“ auseinandersetzt. Im Rahmen der AkG-Reihe skizziert sie die Entwicklung eines Phänomens, das sie als „radikalisierten Konservatismus“ bezeichnet. In den letzten zehn Jahren haben sich konservative Parteien in ihren Strategien und ihrer Rhetorik radikal verändert. Sie haben die politische Mitte verlassen und Elemente der traditionellen extremen Rechten sowie rechtspopulistische Ansätze übernommen. Im mosaik Podcast haben wir im Gespräch mit Leo Roepert das Thema „Weltbilder und Mythologie des Rechtspopulismus“ bereits beleuchtet. Natascha Strobl schließt hier an und präsentiert anhand der Präsidentschaft von Donald Trump und der Politik der Österreichischen Volkspartei unter Bundeskanzler Sebastian Kurz zentrale Beispiele dieser Entwicklung. Im Mittelpunkt steht die Frage danach, was sich hinter diesem neu formierten, parteipolitischen, konservativen Milieu verbirgt und welchen Platz der radikalisierte Konservatismus im zeitgenössischen Autoritarismus einnimmt. Foto: Christopher Glanzl

Exklaven in der Externalisierungsgesellschaft: Unterbringung, Versorgung und Betreuung von Geflüchteten

Play Episode Listen Later Feb 20, 2025 24:51


Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 12. Februar 2025. Externalisierung stellt ein zentrales strukturelles Merkmal kapitalistischer Gesellschaften dar. Die negativen Folgen eines kapitalistischen Gesellschafts- und Wirtschaftssystems werden auf andere Länder und zukünftige Generationen abgewälzt. Wie reagieren Gesellschaften, die auf Externalisierung basieren, wenn Menschen aus diesen externalisierten Gesellschaften in das Innere der Externalisierungsländer vordringen, beispielsweise im Kontext von Fluchtmigration? Mit dieser Frage und diesem Thema beschäftigt sich die heutige Folge des mosaik Podcast, in der ihr einen Beitrag von Judith Vey hört. Am Beispiel des Unterbringungs-, Versorgungs- und Betreuungsystems für Geflüchtete in Deutschland legt sie dar, dass ein zentrales Element der Externalisierung darin besteht, Menschen, die in den Globalen Norden fliehen, in Exklaven innerhalb dieser Gesellschaften erneut zu externalisieren. Unterkünfte für Geflüchtete können als entsprechende Exklaven betrachtet werden, da sie Räume darstellen, die außerhalb dieser Gesellschaften liegen. Dies betrifft sowohl Bereiche der Unterbringung, der Versorgung und der Betreuung als auch den Zugang zum Arbeitsmarkt sowie Möglichkeiten gesellschaftlicher Partizipation. Judith Vey ist Soziologin, arbeitet derzeit an der Universität Bremen und beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit Migration, sozialen Bewegungen und Fragen der Selbstorganisierung. Im Rahmen der online jour fixe Reihe der AkG hat sie über Thema „Exklaven in der Externalisierungsgesellschaft. Unterbringung, Versorgung und Betreuung von Geflüchteten  in Deutschland“ gesprochen und Einblicke in ihre Forschung gegeben, die ihr jetzt hört. Foto: Karin Kim auf Unsplash

10 Jahre mosaik: Handlungsfähigkeit in rechtsextremen Zeiten

Play Episode Listen Later Feb 6, 2025 114:38


Ein Mitschnitt der Podiumsdiskussion vom 31.01.2025. Im Jänner 2015 erschien der erste Beitrag auf mosaik. Der Anspruch war es, linke Politik neu zusammenzusetzen. Fast auf den Tag genau 10 Jahre später kündigen FPÖ und ÖVP an, gemeinsam in Koalitionsverhandlungen zu gehen. Anstatt die Früchte einer Politik zu ernten, die das Leben der Menschen besser macht, finden wir uns inmitten rechtsextremer Zeiten wieder. Was ist da schief gelaufen? Diese Frage stellten wir – die mosaik-Redaktion – uns zu unserem zehnjährigen Jubiläum selbstkritisch. Allerdings taten wir das nicht alleine. Am 31. Jänner luden wir Unterstützer*innen, Leser*innen und Interessierte zu einer Podiumsdiskussion auf das Badeschiff Wien ein. Das Motto lautete: „10 Jahre mosaik: Handlungsfähigkeit in rechtsextremen Zeiten“. Gemeinsam mit den ehemaligen mosaik-Redakteur*innen Anna Svec, Lukas Oberndorfer, Moritz Ablinger und Natascha Strobl haben wir uns gefragt: Wo sind wir in den letzten Jahren gescheitert? Was können wir daraus lernen? Und warum ist die Lage bedrückend, aber nicht hoffnungslos? In der Folge hört ihr den Mitschnitt der Veranstaltung. Zu Beginn spricht mosaik-Redakteur Hannes Grohs, der den Abend moderierte. Danach nehmen uns die Podiumsgäste mit in die Anfangsphase von mosaik. Sie berichten von der politischen Ausgangslage, dem Gefühl der Aufbruchsstimmung sowie verpassten Chancen. Der Rückblick bleibt aber kein Selbstzweck. Das Podium schlägt die Brücke ins Hier und Jetzt und widmet sich in einer spannenden Diskussion den drängenden Fragen der politischen Gegenwart. mosaik wünscht anregende Gedanken beim Hören der Jubiläums-Diskussion und bedankt sich auch an dieser Stelle noch einmal herzlich bei allen Unterstützer*innen und Mitwirkenden für das Ermöglichen der letzten 10 Jahre. Foto: Franz Hagmann

Ausbeutung und Externalisierung überwinden

Play Episode Listen Later Jan 16, 2025 20:05


Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 8.  Januar 2025. Wenn wir das Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse sind, wie es Karl Marx schreibt, und nicht jenseits des gesellschaftlichen Diskurses existieren, wie es etwa Judith Butler zeigt, folgt daraus: weder existieren unsere Identitäten unabhängig von den ökonomischen Verhältnissen, noch lassen sich die ökonomischen Verhältnisse unberührt von Identitätspolitik denken. Aus historischer Perspektive zeigt sich zudem, dass die Sicherung von Priviligien ein wesentliches Element unserer Wirtschaftsordnung bildet. Doch das sogenannte ‚unlearning privileges' reicht nicht. Die strukturellen Zwänge des Kapitalismus gehen viel tiefer, als dass sie auf Profitgier oder Konzernmacht zu reduzieren und damit zu korrigieren wären. Auch nicht von einer sozialistischen Regierung. Es ist die Marktwirtschaft an sich, die intersektionale Ungleichheit braucht, die Ausbeutung weit über die Mehrwertabschöpfung hinaus erzwingt und uns letztlich dem Kollaps immer näher bringt. Doch wie jede Struktur ist sie veränderbar. Tun wir dies radikal demokratisch und mit Fürsorge, sind Marktlogiken in Muster des Commoning übertragbar. In der heutigen Folge des mosaik-Podcast hört ihr einen Beitrag von Friederike Habermann zum Thema „Ausbeutung und Externalisierung überwinden: Eine intersektionale Theorie der Hegemonie und Transformation“. Im Rahmen der AkG-Reihe hat die Wirtschaftswissenschaftlerin und Historikern zentrale Überlegungen aus dem gleichnamigen, aktuellen Buch vorgestellt, das in englischer Sprache im vergangen Jahr erschienen ist. Foto: Sven Piper auf Unsplash

Grenzen und Bewegungsfreiheit

Play Episode Listen Later Dec 19, 2024 38:08


Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 11. Dezember 2024. Seit rund vier Jahrzehnten schottet sich die EU gegenüber Flucht und Migration mit wachsender Härte ab. Eine Unterbrechung stellte nur der „kurze Sommer der Migration“ im Jahr 2015 dar. Getrieben vom Aufschwung rechts-autoritärer Kräfte unterstützen mittlerweile auch Parteien der „Mitte“ eine Migrationspolitik weit jenseits grund- und menschenrechtlicher Standards. Ein dystopischer Festungskapitalismus zeichnet sich ab, geprägt durch Grenzzäune, Lager und Massenabschiebungen. Gleichzeitig sind immer noch viele Menschen empört über Pläne zur „Remigration“. Sie sind geschockt über die jährlich tausenden Toten an den europäischen Grenzen und zornig angesichts der moralischen Kälte, mit der die EU ihre Migrationskontrollen an Diktaturen und Milizen delegiert. Und immer noch wissen und kritisieren viele Menschen im Globalen Norden, dass an den hochgerüsteten Grenzen ihre eigene, privilegierte Lebensweise gegen jene verteidigt wird, die in der Geburtsort-Lotterie weniger Glück hatten als sie selbst. Vor diesem ambivalenten Hintergrund diskutiert Fabian Georgi die Idee globaler Bewegungsfreiheit als emanzipatorisches Projekt und als Kernbestandteil sozial-ökologischer Transformation. Ausgehend von der Rolle von Grenzen im Kapitalismus und einer materialistischen Ethik der Migration setzt er sich mit Problemen und Herausforderungen der konkreten Utopie offener Grenzen auseinander: Was sind die Bedingungen und Konsequenzen einer Politik der Bewegungsfreiheit? Was wären Umsetzungsschritte und Ansatzpunkte für praktisches Handeln? In der heutigen Folge des mosaik-Podcast hört ihr einen Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der AkG vom 11. Dezember. Fabian Georgi stellt darin sein Buch „Grenzen und Bewegungsfreiheit. Eine kritische Einführung“ vor, das Anfang 2025 erscheint. Fabian Georgi ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Referent beim Komitee für Grundrechte und Demokratie. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich mit Migrationspolitik, europäischer Integration, kritischer Wissenschaft und Staatstheorie. Nikolai Huke moderierte die Veranstaltung. Er spricht zu Beginn. Titelbild: Markus Spiske auf Unsplash

Klimaschutz heißt Arbeitskampf

Play Episode Listen Later Dec 12, 2024 90:05


Ein Mitschnitt der Tagung „Linke Betriebsratsarbeit“ vom 13. Oktober Vom 11.-13. Oktober fand in Wien die Tagung "Linke Betriebsarbeit" statt, über die wir bei mosaik bereits berichtet haben. Auf der mehrtägigen Veranstaltung wurden aus unterschiedlichen Perspektiven Fragen, Herausforderungen und Probleme betrieblicher Mitbestimmung, gewerkschaftlicher Organisierung und Sozialpartnerschaft diskutiert. Ein Panel widmete sich dabei dem Thema „Klimaschutz heißt Arbeitskampf“ – Organisierung für die sozial ökologische Transformation. Eingeladen zu dem Gespräch waren Lars Hirsekorn, der bei Volkswagen in Braunschweig arbeitet und dort seit 2022 freigestellter Betriebsrat ist, Phili vom Bündnis „Wir fahren gemeinsam“ und Leo der als Stellwerker bei der ÖBB Infrastruktur tätig ist. In der heutigen Folge des mosaik Podcast hört ihr einen Mitschnitt dieses Gesprächs. Neben  grundlegenden Herausforderungen linker Betriebsarbeit wurde darüber debattiert, welche Bündnisse es über die betriebliche Ebene hinaus auch außerhalb der Belegschaft braucht. Dabei wurden auch verschiedene Forderungen wie etwa die nach Arbeitszeitverkürzung diskutiert. Die große inhaltliche Klammer bildete jedoch das Zusammenspiel zwischen betrieblicher Organisierung und Möglichkeiten des Klimaschutzes. Im Folgenden hört ihr nun eine Aufzeichnung des Gesprächs sowie die anschließende Diskussion. Foto: Foto-Rabe auf Pixabay

Emanzipatorische Perspektiven im „Anthropozän“

Play Episode Listen Later Nov 28, 2024 28:06


Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 13. November 2024. Das wirkmächtige Narrativ vom Anthropozän – dem Zeitalter des Menschen – begreift die ökologische Krise als eine von Menschen gemachte. Es vernachlässigt dabei jedoch die herrschaftsförmige gesellschaftliche Vermittlung des menschliche Einwirkens auf Natur. Die Erzählung vom Anthropozän kann daher die Bearbeitung der ökologischen Krise nur als technologisch modernisierte Naturbeherrschung denken. Diese aber droht wiederum die ökologische Krise zu verschärfen und soziale Spaltungen zu vertiefen. Demgegenüber warten jüngere ökosozialistische Entwürfe mit alternativen Krisendiagnosen und -strategien auf. Diese Ansätze bedürfen jedoch einer staats- und hegemonietheoretischen Fundierung und Einsichten aus der kritischen Theorie gesellschaftlicher Naturverhältnisse. Bei der heutigen Folge handelt es sich um eine Jubiläums-Ausgabe, nämlich um die einhundertste Folge des mosaik-Podcast. Diesmal hört ihr einen Beitrag von Uli Brand, Professor für Internationale Politik an der Universität Wien. Im Rahmen der online Jour fixe-Reihe der AkG hat dieser den Text „Emanzipatorische Perspektiven im ‚Anthropozän‘. Über die Grenzen des grünen Kapitalismus und die Notwendigkeit einer radikalen Alternative“ vorgestellt, den er gemeinsam mit Markus Wissen für die Zeitschrift PROKLA verfasst hat. Titelbild: Dan Meyers auf Unsplash

Solidarität als linke Praxis: Wie wird sie gelebt?

Play Episode Listen Later Nov 14, 2024 94:55


Ein Mitschnitt der Tipping Points-Podiumsdiskussion vom 01.11.2024. Das gesellschaftliche Klima ist weitestgehend unsolidarisch. Parteien wie auch Medien bedienen rechte Narrative, befeuern rechte Ausgrenzung und neoliberale Individualisierung. Dem entgegen stehen Menschen und Initiativen, die nicht nur ihre eigenen Interesse vertreten und danach handeln, sondern Solidarität als linke, emanzipatorische Praxis verstehen, leben und verkörpern. Doch was bedeutet Solidarität überhaupt? Vom 01. bis zum 03. November 2024 fand die elfte Ausgabe von „Tipping Points – Skills und Methoden für Soziale Bewegungen“ unter dem Motto „Her mit dem Linksruck!“ statt. Für das Eröffnungspodium luden die Organisator*innen Vertreter*innen unterschiedlicher Gruppe ein, um mehr über ihre solidarische Praktiken zu erfahren. Im folgenden Veranstaltungsmitschnitt hört ihr Lie von der GemSe – einem queer-feministischen Ort im Gailtal in Kärnten/Koroška, Elena Messner vom Museum der Migration (MUSMIG), Kerschi von der Initiative Bürglkopf schließen in Tirol sowie Iva von Planet10 – einem queer-migrantisch-antirassistischen Hausprojekt in Wien-Favoriten. Die Podiumsteilnehmer*innen berichten von ihrem Verständnis von Solidarität, wie sie Solidarität konkret in ihren Projekten leben und warum Solidarität auch heißt, Konflikte auszutragen und auszuhalten. Moderiert wurde die Veranstaltung im Kulturzentrum 4lthangrund von Laura Grossmann vom Tipping-Points Team. Titelbild: Tipping Points/JK

„Die Würde des Spargels ist unantastbar“ – Antiosteuropäischer Rassismus, Ausbeutung und Widerstand

Play Episode Listen Later Oct 24, 2024 79:37


Ein Veranstaltungsmitschnitt der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie vom 18.10.2024. Rassismus und Prozesse der Rassifizierung in Bezug auf Osteuropäer*innen erfahren in westeuropäischen Ländern verhältnismäßig wenig Aufmerksamkeit. Am 18. Oktober organisierten die Sektionen „Migrations- und Rassismusforschung“ sowie „Soziale Ungleichheit“ der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie (ÖGS) eine Veranstaltung mit dem Titel „Antiosteuropäischer Rassismus, Ausbeutung und Widerstand“. Ziel der Veranstaltung war es, zur Thematisierung von antiosteuropäischem Rassismus beizutragen und über seine gegenwärtigen Auswirkungen zu sprechen. In der heutigen Folge des mosaik-Podcast hört ihr einen Impulsvortrag von Jannis Panagiotidis. Gemeinsam mit Hans-Christian Petersen hat er das Buch „Antiosteuropäischer Rassismus in Deutschland. Geschichte und Gegenwart“ verfasst. In seinem Vortrag zeichnet Jannis die historischen Ursprünge von antiosteuropäischem Rassismus in Deutschland und sein Fortwirken bis in die Gegenwart nach. Im Anschluss daran kommen Simona Ďurišová und Sónia Melo zu Wort. Simona ist Mitgründerin der IG 24 – der Interessengemeinschaft der 24-Stunden-Betreuer*innen in Österreich. Sónia setzt sich im Rahmen der Sezonieri-Kampagne für die Rechte von Erntearbeiter*innen in Österreich ein. Simona und Sónia berichten von ihren Kämpfen, prekären Arbeitsverhältnissen und fehlenden Rechten. Gemeinsam mit Jannis diskutieren sie, welche Funktionen antiosteuropäischer Rassismus erfüllt und warum die Würde des Spargels in Deutschland wie auch Österreich unantastbar scheint. Clara Holzinger und Niki Kubaczek haben die Veranstaltung moderiert, die in der Brunnenpassage in Wien-Ottakring stattfand. Neben der Moderation hört ihr zu Beginn der Aufnahme zwei Veranstaltungsankündigungen zum Thema. Am 11. November feiert die Sezonieri-Kampagne ihr zehnjähriges Bestehen und lädt zur Filmvorführung von The Pickers ins Admiral Kino in Wien. Bereits am 24. Oktober zeigt der Cinemarkt in der Brunnenpassage die Filme Carenomadinnen und The Limits of Europe. Beide Filme widmen sich der Ausbeutung osteuropäischer Arbeitskräfte in Westeuropa. Bild: mosaik

Law statt Order: Der Kampf um den Rechtsstaat

Play Episode Listen Later Sep 19, 2024 37:10


Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 11. September 2024. Nach Aktionen von Klimaaktivist*innen oder Schlägereien in Schwimmbädern werden regelmäßig Forderungen laut, nun müsse „mit der vollen Härte des Rechtsstaats durchgegriffen“ werden. Gemeint ist damit: Schluss mit Entschuldigungen und Sozialarbeiter-Romantik, dafür robustes Auftreten der Polizei, Ausschöpfen des Strafrahmens vor Gericht – kurz: „Law and Order“-Politik. Dabei gerät in Vergessenheit, dass „Rechtsstaat“ eigentlich etwas ganz anderes bedeutet, nämlich die Bindung staatlichen Handelns an das Gesetz. In der heutigen Folge des mosaik-Podcast stellt Maximilian Pichl (Rechts- und Politikwissenschaftler) sein Buch „Law statt Order. Der Kampf um den Rechtsstaat“ vor. In diesem analysiert er, aus welchen Gründen und mit welchen Strategien politische Akteure die skizzierte Umdeutung betreiben und welche Folgen dies hat. Diesen Bestrebungen setzt Pichl die lange Geschichte juristischer Kämpfe entgegen, in denen sich Jurist*innen und Aktivist*innen für eine Begrenzung politischer Willkür eingesetzt haben. Titelbild: Praveesh Palakeel auf Unsplash

Soziale Bewegungen und linke Parteien

Play Episode Listen Later Sep 5, 2024 64:00


Ein Mitschnitt der Tipping Points-Podiumsdiskussion vom 09.06.2024. Die Diskussion zum Verhältnis zwischen sozialen Bewegungen und linken Parteien erfährt im deutschsprachigen Raum momentan wieder einen Aufschwung. In Österreich und Deutschland hat das gegenteilige Gründe. Hierzulande konnte die KPÖ auf regionaler Ebene jüngst beachtliche Erfolge verzeichnen und kämpft aktuell um den Einzug in den Nationalrat. Zur gleichen Zeit befindet sich die Partei „Die LINKE“ in Deutschland am absteigenden Ast. Sie droht, bei den kommenden Wahlen aus regionalen sowie landesweiten Parlamenten zu fliegen. Beides ließ Aktivist*innen sozialer Bewegungen aufhorchen. Während sich in Österreich Fragen nach möglichen Synergien zwischen der KPÖ und sozialen Bewegungen verstärken, diskutieren Aktivist*innen in Deutschland, ob „Die LINKE“ noch zu retten ist. Am 09. Juni luden die Veranstalter*innen von Tipping Points zu einer Podiumsdiskussion unter dem Titel „Soziale Bewegungen und linke Parteien – Über Differenzen, Unterschiede und Synergien“. Eingeladen waren Max Zirngast von der KPÖ, Sarya vom Kurdistan-Solidaritätskomitee Graz, Lorena Olarte von der Universität Wien sowie Theresa und Chris vom deutschen Zusammenschluss „WIR // JETZT // HIER“. Jakob Sauseng vom Tipping Points Team moderierte die Veranstaltung. Gemeinsam diskutierten die Podiumsteilnehmer*innen Gemeinsamkeiten und Unterschiede sozialer Bewegungen und linker Parteien und welche Brücken es in der Zusammenarbeit zu überwinden gibt. In dieser Podcast-Folge hört ihr einen Ausschnitt der Podiumsdiskussion. Die Zusammenstellung beschränkt sich auf Teile, die sich auf die Situation in Österreich und Deutschland beziehen. Deswegen hört ihr in diesem Ausschnitt neben der Moderation nur Max, Theresa und Chris sowie ausgewählte Stimmen aus dem Publikum. mosaik strategy summer Diese Folge des mosaik-Podcast erscheint in der Reihe „mosaik strategy summer“. Von Anfang August bis Mitte September veröffentlichte und veröffentlicht mosaik wöchentlich einen Artikel zu strategischen Fragen linker und emanzipatorischer Bewegungen und Kämpfe. Bislang erschienene Beiträge des „mosaik strategy summer“ könnt ihr auf der mosaik-Website nachlesen. Mehr über das Format Tipping Points erfahrt ihr auf tippingpoints.life und im mosaik-Hintergrundinterview. Titelbild: MK/Tipping Points

Gefährliche Abstraktionen. Regieren mittels Kriminalisierung und Raum

Play Episode Listen Later Jul 18, 2024 34:36 Transcription Available


Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 10. Juli 2024. Gesellschaftliche Verhältnisse werden mittels Raumproduktionen ebenso wie mittels Kriminalisierungen organisiert und regiert. Beide Strategien basieren auf interessengeleiteten und folgenreichen Abstraktionen. Wo sie zusammenkommen, werden im Namen der Sicherheit vermeintlich gefährliche Räume produziert, um marginalisierte Gruppen zu kontrollieren und zu schikanieren sowie um Gentrifizierung vorzubereiten, Moralpaniken zu entfachen und Gesellschaften zu regieren. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcast spricht Bernd Belina, der als kritischer Geograph an der Goethe Universität Frankfurt lehrt und forscht über sein Buch „Gefährliche Abstraktionen. Regieren mittels Kriminalisierung und Raum“, das er im Rahmen der AkG Reihe vorgestellt hat. Der Band enthält Beiträge des Autors ab dem Jahr 2005 bis heute, die mit Fokus auf Deutschland und die USA räumliche Aspekte des  (Polizei-)Rechts, Ideologien und  Technologien sowie deren Resultate thematisieren. I diesem Sinne verbindet das Buch Radical Geography und  Kritische Kriminologie mit Zeitdiagnosen und kritischen Interventionen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Nikolei Huke, der zu Beginn zu hören ist. 

Die Klimabewegung und der drohende Rechtsruck

Play Episode Listen Later Jun 27, 2024 116:08


Ein Mitschnitt der mosaik-Podiumsdiskussion vom 23. April 2024. 2024 ist ein Jahr der politischen Weichenstellungen. Ganz im Gegensatz zu den Wahlen vor fünf Jahren droht die Klimabewegung im sogenannten Superwahljahr eine Nebenrolle zu spielen. Statt einer Klimawahl dominiert die Angst vor einem Rechtsruck. Was kann bzw. soll die Klimabewegung gegen den Rechtsruck tun und muss sie sich schon darauf vorbereiten? Am 23. April lud mosaik gemeinsam mit Manuel Grebenjak – Herausgeber des Buchs „Kipppunkte – Strategien im Ökosystem der Klimabewegung“ – Vertreter*innen verschiedener Klimagruppen zu einer Podiumsdiskussion ein. Unter dem Titel „Die Klimabewegung und der drohende Rechtsruck“ diskutierten Mina Hagen Canaval (Letzte Generation), Simon Pories (Fridays for Future) und Ekaterina Schalmann (System Change not Climate Change) gemeinsam mit Manuel, ob sich der Klimagerechtigkeitsbewegung angesichts des Erstarkens rechter Akteur*innen neue Aufgaben stellen und wenn ja welche. Laura Grossmann (Humus – Nährboden für Veränderung) moderierte die Diskussion. Sie fand in der Blumenfabrik statt – einem Raum der NGO Global 2000. Die Eingangsworte sprach Hannes Grohs – Redakteur bei mosaik. mosaik-Veranstaltung Mit eigenen Veranstaltungen versucht mosaik wieder vermehrt Debatten und Diskussionen auch im physischen Raum anzuregen. Ziel ist es, als Bewegung(en) stärker in Austausch zu kommen, Gemeinsamkeiten und Gegensätze aufzuzeigen und kritisch-solidarisch zu streiten. Ähnliches strebt auch das Buch „Kipppunkte“ an. Als Sammelband vereint es verschiedene Stimmen der Klima(gerechtigkeits)bewegung und lässt sie in strategischen Austausch treten. Auch die Gäste der Podiumsdiskussion „Die Klimabewegung und der drohende Rechtsruck“ finden sich unter den 70 Mitautor*innen des Buches. Mehr Einblicke in das Buch bietet das Interview „Raus aus dem Winterschlaf: Wie kommt die Klimabewegung aus der Krise?“. mosaik führte es mit Manuel und Ekaterina im Vorfeld der Podiumsdiskussion. Titelbild: mosaik

Revolution für das Leben. Philosophie der neuen Protestformen

Play Episode Listen Later Jun 20, 2024 25:12


Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 12. Juni 2024. In Zeiten der Krise entzündet sich politisches Engagement. Protestbewegungen wie Black Lives Matter, Fridays for Future und NiUnaMenos kämpfen derzeit weltweit gegen Rassismus, Klimakatastrophe und Gewalt gegen Frauen. So unterschiedlich sie scheinen mögen, verfolgen diese Widerstandskräfte doch ein gemeinsames Ziel: die Rettung von Leben. Im Kern richtet sich ihr Kampf gegen den Kapitalismus, der unsere Lebensgrundlagen zerstört, indem er im Namen von Profit und Eigentum lebendige Natur in toten Stoff verwandelt. Der Kapitalismus verwertet uns und unseren Planeten rücksichtslos. In autoritären Tendenzen und rassistischen Ausschreitungen, in massiven Klimaveränderungen und einer globalen Pandemie zeigt er seine verheerendsten Seiten. In den neuen Protestformen erkennt Eva von Redecker, die als Philosophin an der HU Berlin zu Fragen der Kritischen Theorie forscht und auf einem Biohof aufgewachsen ist, die Anfänge einer Revolution für das Leben. Diese Revolution könnte die zerstörerische kapitalistische Ordnung stürzen und verspricht unseren grundlegenden Tätigkeiten eine neue solidarische Form verspricht: Wir könnten pflegen statt beherrschen, regenerieren statt ausbeuten, teilhaben statt verwerten. In der heutigen Folge des mosaik Podcast spricht Eva von Redecker über ihr Buch „Revolution für das Leben. Philosophie der neuen Protestformen“. Das Buch hat sie im Rahmen der online Jour fixe-Reihe der AkG vorgestellt. Moderiert wurde die Veranstaltung von Nikolai Huke. Titelbild: Wolfgang Hasselmann on Unsplash

Weltbilder und Mythologie des Rechtspopulismus

Play Episode Listen Later Jun 6, 2024


Soziologe Leo Roepert spricht im Interview mit mosaik Redakteur Raphael Deindl über sein Buch „Die Konformistische Revolte. Zur Mythologie des Rechtspopulismus“. In der heutigen Folge des mosaik Podcast widmen wir uns dem Phänomen des Rechtspopulismus. In den vergangenen Jahren konnten rechtspopulistische Bewegungen und Parteien rund um den Globus zunehmend Erfolge feiern, gerade auch in liberalen Demokratien. Blickt man auf bevorstehende Wahlen wie in Österreich, dann zeigt sich, dass rechte und autoritäre Kräfte aller Voraussicht nach an Zuspruch gewinnen werden. Sozialwissenschaftliche Forschung begleitet und analysiert diese Entwicklungen seit Jahren. Viele Debatten beschäftigen sich mit Fragen nach den zentralen Kennzeichen des Rechtspopulismus, aber auch wie sich der Aufstieg und die Akzeptanz rechtspopulistischer Parteien erklären lässt. Wie sich zeigt, gehen die Deutungen hier zum Teil weit auseinander. Rechtspopulismus als konformistische Revolte In seinem Buch „Die konformistische Revolte. Zur Mythologie des Rechtspopulismus“ hat sich Leo Roepert (Universität Hamburg) mit diesen Entwicklungen auseinandergesetzt. Für ihn handelt es sich bei der aktuellen Diskussion um den Rechtspopulismus nicht etwa um einen fehlgeleiteten Protest gegen Neoliberalismus und Postdemokratie. Er spricht stattdessen von einer Gestalt der konformistischen Revolte. Ihren Kern bilden rassistische und konspirationistische Mythen: Das Eigene werde vom Fremden überwältigt, weil ‚globalistische‘ Eliten Souveränität und Gemeinschaft zerstört hätten. Für den mosaik Podcast hat Leo Roepert näher beschrieben, wie sich das Phänomen des Rechtspopulismus aus Perspektive kritischer Gesellschaftstheorie verstehen lässt. Außerdem führt er aus, warum es auch für linke Gegenstrategien erforderlich ist, sich stärker mit den Weltbildern, Deutungsangeboten und Mythen des Rechtspopulismus auseinanderzusetzen. Mosaik Redakteur Raphael Deindl hat Leo Roepert (online) getroffen und mit ihm über seine Arbeit und sein Buch gesprochen. Titelbild: Clark Van Der Beken auf Unsplash

Im Namen der Emanzipation: Antimuslimischer Rassismus in Österreich

Play Episode Listen Later May 23, 2024


Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 15. Mai 2024. Was macht das Bild von Muslim*innen als rückständige und bedrohliche Andere so anschlussfähig? Welche gesellschaftlichen Widersprüche und Konflikte werden in antimuslimischen Diskursen verarbeitet? In der heutigen Folge des mosaik-Podcast hört ihr einen Beitrag von Benjamin Opratko. Er untersucht das scheinbare Paradox eines Rassismus, der im Namen der Emanzipation artikuliert wird. Seine hegemonietheoretische Analyse zeigt: Der antimuslimische Rassismus übersetzt die Unsicherheit darüber, ob die Emanzipationskämpfe nach 1968 tatsächlich gewonnen wurden, in die Vorstellung, dass Muslim*innen das Errungene bedrohen. In diesem Mythos repräsentieren muslimische Andere eine überwunden geglaubte Vergangenheit. Ihre Abwertung im Namen der Emanzipation entpuppt sich als historizistischer Rassismus. Im Rahmen der online Jour fix-Reihe der AkG hat Benjamin Opratko (Universität Lüneburg) sein Buch „Im Namen der Emanzipation: Antimuslimischer Rassismus in Österreich“ vorgestellt. Titelbild: Joss Woodhead auf Unsplash

Über Israel und Palästina reden: Gegen die Polarisierung nach dem 7. Oktober

Play Episode Listen Later May 16, 2024 75:52


Ein Veranstaltungs-Mitschnitt im Rahmen des People‘s Summit against EGC vom 24. März 2024. Am 07. Oktober 2023 überfallen palästinensische Gruppen unter der Führung der radikal-islamistischen Hamas Israel. Sie verüben ein Massaker an der Zivilbevölkerung, töten mehr als 1.000 Menschen, vergewaltigen Frauen und verschleppen 240 Personen als Geiseln in den Gazastreifen. Israel ruft daraufhin den Kriegszustand aus. Ende Oktober beginnen israelische Streitkräfte eine Bodenoffensive im Gazastreifen. Die Offensive hält bis heute an und hat nach Schätzungen bislang 35.000 Todesopfer gefordert. Die Zivilbevölkerung im Gazastreifen sieht sich einer humanitären Katastrophe gegenüber. Linke Antworten und Perspektiven auf die brutale Eskalation in Israel und Palästina stehen sich oft verhärtet gegenüber. Anstatt sich dem Schrecken durch Terror und Krieg fragend zu widmen, dominiert der Wunsch nach Eindeutigkeit und klarer Positionierung. Notwendige Debatten über Antisemitismus oder den Charakter der rechtsextremen israelischen Regierung führen nicht zu Verständigung. Vielmehr treiben sie politische Akteur*innen immer mehr auseinander. Zu beobachten ist das in politischen Gruppen, auf Demonstrationen in unterschiedlichen Städten oder auf internationalen Konferenzen und an Hochschulen. Dialog-Veranstaltung am People's Summit against EGC Vom 22.-24. März 2024 fand in Wien der People‘s Summit against EGC statt – der Gegengipfel zur Europäischen Gaskonferenz. Ziel des People‘s Summit war es, einen kollektiven Raum für Diskussion, Vernetzung und Alternativen zu schaffen. Dabei sollte auch der Krieg in Israel und Palästina nicht ausgeklammert werden. Mit der Dialog-Veranstaltung „Über Israel und Palästina reden: Gegen die Polarisierung nach dem 7. Oktober“ widmeten sich die Organisator*innen des Gegengipfels der Auseinandersetzung proaktiv. Begleitend hielten sie dazu in ihrem Awareness-Konzept fest: „Eine Konferenz wie der People's Summit ist nicht der Ort, wo komplexe politische Fragen letztgültig ausdiskutiert werden können. Aber es ist der Ort, wo wir gemeinsam Schritte der Verständigung machen können.“ Osama Zatar, Meron Mendel & Hannah Eberle (v.l.) | (c) People's Summit against EGC Im Sinne dieser Verständigung traten am Vormittag des 23. März Meron Mendel und Osama Zatar in Austausch. Meron Mendel ist Direktor der Bildungsstätte Anne Frank. Osama Zatar ist Gründer des Projekts OneState Embassy und Mitinitiator von Standing Together Vienna. Hannah Eberle von der Wiener Gruppe Zinnoberrot moderierte die Veranstaltung. Die Diskussion fand in deutscher und englischer Sprache statt. Titelbild: People's Summit against EGC

Wenn die Feuermauer bröckelt: Linke Handlungsfähigkeit in der Krise

Play Episode Listen Later May 2, 2024 106:35


Podiumsdiskussions-Mitschnitt im Rahmen des People's Summit against EGC vom 23. März 2024. Angelehnt an antifaschistische Großdemonstrationen in Deutschland versammelten sich am 26. Jänner 2024 unter dem Motto „Demokratie verteidigen“ rund 80.000 Menschen vor dem österreichischen Parlament in Wien. In den folgenden Wochen gingen auch in weiteren österreichischen Städten mehrere hunderte Menschen auf die Straßen, um ein Zeichnen gegen rechtspopulistische Angriffe auf die Demokratie und die gesellschaftliche Normalisierung rechtsextremer Positionen setzen. Auch am 23. März lautete das Motto „Demokratie verteidigen. Keine Koalition mit dem Rechtsextremismus“. Mehr als 120 Gruppen und Vereine riefen am UN-Tag gegen Rassismus dazu auf, eine menschliche Feuermauer um das Bundeskanzleramt zu bilden. Die Podiumsdiskussion „Wenn die Feuermauer bröckelt: Linke Handlungsfähigkeit in der Krise“ schloss am selben Abend an diese Demonstration an. Sie interessierte sich für die Frage, was es braucht, um eine solche Feuermauer kurz-, mittel- und langfristig aufrechtzuerhalten. Im Mittelpunkt der Diskussion stand dabei, was linke und emanzipatorische Bewegungen trennt und was nötig ist, um Einfluss auf der Straße, im Parlament und im täglichen Leben der Menschen zu gewinnen. Die Diskussionsteilnehmer*innen & mosaik-Redakteur Hannes Grohs | (c) People's Summit against EGC Zu diesen Fragen sprachen Rubia Salgado (das kollektiv und maiz), Cata (Claim the Space), Claudia Krieglsteiner (KPÖ Wien) und Petar Rosandić (SOS Balkanroute). Hannes Grohs – Redakteur bei mosaik und im Organisationsteam des People's Summit against EGC – moderierte die Podiumsdiskussion. Der People's Summit against EGC fand 2024 zum zweiten Mal als Gegenveranstaltung zur Europäischen Gaskonferenz statt, welche vom österreichischen Öl- und Gaskonzern OMV ausgerichtet wird. Unternehmen, Finanzinstitute und Politiker*innen kommen dort zusammen und diskutieren – ohne Beteiligung und Mitsprache der Öffentlichkeit – über die Zukunft der europäischen Energieversorgung. Im Gegensatz dazu versammelte der Gegengipfel vom 22.-24. März hunderte Aktivist*innen, die sich solidarisch und in verschiedenen Formaten über den klimagerechten Ausstieg aus fossiler Energie, vergesellschaftete Produktion und das Ende von Kriegen austauschten. Neben Strategien gegen extraktivistische und klimaschädliche Politik, ging es in den Veranstaltungen auch darum, was die Linke den autoritären und antidemokratischen Angriffen von rechten Kräften entgegensetzen kann bzw. muss. Titelbild: People's Summit against EGC

Eine gerechte Weltwirtschaftsordnung?

Play Episode Listen Later Apr 22, 2024 32:53


Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 10. April 2024.  Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des mosaik-Podcast. In dieser werden wir einen Beitrag von Daniel Fuchs (HU Berlin) und Jenny Simon (derzeit Gastprofessorin an der Universität Wien) hören. Im Rahmen der AkG Jour fixe-Reihe haben die beiden den Sammelband Eine gerechte Weltwirtschaftsordnung? Die „New International Economic Order“ und die Zukunft der Süd-Nord-Beziehungen vorgestellt. Anlass des Bandes ist das 50. Jubiläum der Beschlüsse der UN-Generalversammlung zur Schaffung einer „neuen Weltwirtschaftsordnung“ oder „New International Economic Order“ (NIEO). Die NIEO war die zentrale progressive Debatte der 1960er und 1970er Jahre zu einer Neuordnung der globalen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen. Ziel war es, nach der politischen Entkolonisierung auch wirtschaftlich die kolonialen Strukturen zu überwinden und im globalen Süden eine gerechte Entwicklung zu ermöglichen. Der Band geht der Frage nach, ob die damaligen Debatten und Beschlüsse auch für die gegenwärtige Neuordnung der Weltwirtschaftsstrukturen von Belang sind. Bild: Guillaume Bolduc on Unsplash

(Neu)Organisation des sozialen Wohnungsbaus

Play Episode Listen Later Mar 28, 2024 24:55


Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 20. März. In deutschen Groß- und Mittelstädten sind stark steigende Miet- und Immobilienpreise keine Seltenheit. Dasselbe gilt für zunehmende Wohnkostenüberlastung insbesondere von Haushalten unterhalb der Armutsgrenze oder die Verknappung von bezahlbarem Wohnraum. Angesichts dieser Entwicklungen werden aber auch Forderungen nach einer kommunalen Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum und regulativen Eingriffen in den Wohnungsmarkt immer lauter. Denn während im Bereich der technischen und netzgebundenen Infrastrukturen bereits seit der Jahrtausendwende (Rück-)Überführungen in öffentliches Eigentum umgesetzt wurden, ist die (Rück-)Überführung von Wohnungsbeständen in öffentliches Eigentum ein Phänomen, das erst seit Ende der 2010er Jahre zu beobachten ist. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcast hört ihr unter dem Titel „(Neu-)Organisation des sozialen Wohnungsbaus? Möglichkeiten und Perspektiven einer Rekommunalisierung des sozialen Wohnungsbaus“ einen Beitrag von Inga Jensen (Referatsleiterin Wohnungs- und Verbraucherpolitik beim DGB). In ihrem Vortrag wirft sie einen Blick darauf, welche Möglichkeiten und Instrumente bei der (Re-)Kommunalisierung von Wohnraum zum Einsatz kommen, welche Potenziale, aber auch Herausforderungen damit verbunden sind und wie die (Re-)Kommunalisierung dazu beitragen kann, den Anteil bezahlbaren Wohnraums und gemeinwohlorientierter Wohnungsmarktakteure zu erhöhen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Nikolai Huke, der gleich zu Beginn zu hören ist. Bild: Chris Weiher on Unsplash

Feministische Utopien entwickeln – gemeinsam und in Differenz?

Play Episode Listen Later Mar 7, 2024 59:33


Ein Mitschnitt der Vortragsreihe des feministischen Wissenschaftskollektivs „Zwischen Institution und Utopie“ vom 17. Februar. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcasts beschäftigen wir uns mit dem Thema Utopie im Feminismus. Denn: feministische Bestrebungen sind immer auch in die Zukunft gerichtet. Es geht bisweilen um Kämpfe für eine Gesellschaft abseits von Herrschaft, um Anerkennung oder um die Auflösung geschlechtlicher Positionen. Die Verinselung aktueller feministischer Ausrichtungen, Perspektiven und Bemühungen scheint das Projekt eines solidarischen feministischen Kampfes heute jedoch vor neue Probleme zu stellen: Wie ist ein gemeinsames Kämpfen trotz unterschiedlicher Utopien in feministischen Bewegung heute möglich? Wer kämpft gemeinsam und mit welchem phantasierten Ausgang bzw. Ziel? Sind wir zu Einzelkämpfer:innen geworden oder verweist gerade unsere Geschlechtlichkeit auf eine unumgängliche Angewiesenheit? Anhand dreier unterschiedlicher feministischer Perspektiven zu den Themen Gemeinsamkeit, Angewiesen-Sein, Differenz und Solidarität soll versucht werden, eine Standortbestimmung aktueller Möglichkeiten feministischer Kämpfe zu entwerfen und danach zu fragen, in welche utopischen Zukünfte diese jeweils führen können und sollen. Hierzu hört in der heutigen Folge des mosaik-Podcast einen Mitschnitt der Veranstaltung „Sharing Different Heartbeats. Feministische Utopien entwickeln – gemeinsam und in Differenz?“ Die Veranstaltung fand am 17. Februar in der Frauenhetz in Wien statt und wurde vom feministischen Wissenschaftskollektiv „Zwischen Institution und Utopie“ organisiert. Als Vortragende wurden Birge Krondorfer, Lena Böllinger und Paula Achenbach eingeladen. Im Folgenden hört ihr nun von allen drei Redner:innen kurze Vorträge, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit dem Thema Utopie im Feminismus auseinandersetzen. Zu Beginn hört ihr den Beitrag von Birge Krondofer, die den Abend inhaltlich eingeleitet hat. Foto: Jr Korpa auf Unsplash

Die neoliberale Staatsmaschinerie unterbrechen?

Play Episode Listen Later Feb 22, 2024 32:08


Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 14. Februar. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcast setzen wir uns mit munizipalistischen Bewegungen auseinander. Sowohl in Barcelona als auch in Zagreb regierten in den vergangenen Jahren neue linke Akteurszusammenhänge, sogenannte munizipalistische Initiativen, die Stadt. Entstanden aus vielfachen und teils massiven Protestbewegungen haben sie sich als hybride Form zwischen Bewegung und Partei institutionalisiert. In ihrer Praxis sind munizipalistische Plattformen mit dem konfrontiert, was Marx die „Staatsmaschinerie“ nannte: ein Ensemble von Apparaten, die den Status quo der kapitalistischen Akkumulation schützen. Angesichts dieser Realität ist es für munizipalistische Bewegungen schwierig, das ursprüngliche Tempo bei der „Erstürmung der Rathäuser“ aufrechtzuerhalten, sobald sie das genuin institutionelle Terrain betreten haben. Mit Blick auf Barcelona En Comú (Barcelona Gemeinsam) und Zagreb Je NAŠ! (Zagreb gehört uns!) geht es um die Frage, welche Erfahrungen munizipalistische Akteur:innen machen, wenn sie die Staatsmaschinerie aus nächster Nähe inspizieren. Hierzu werden Spuren identifiziert, die sie in der Materialität des (lokalen) Staates hinterlassen: die Organisation von Partizipation als Konflikt, die Skandalisierung der Bedienung partikularer Interessen und die Auseinandersetzung mit den Geschlechtsverhältnissen innerhalb patriarchal strukturierter Apparate. Die beiden Beispiele verdeutlichen trotz des politischen Wandels die systemische Trägheit der hegemonial programmierten Staatsapparate und die Schwierigkeiten, neoliberale und maskulinistische Politik zu überwinden. Zu diesem Thema hören wir in der heutigen Folge einen Beitrag von Norma Tiedemann (Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Kassel) und Martin Sarnow (Arbeitsgruppe Stadt- und Bevölkerungsgeographie an der Universität Kiel) mit dem Titel „Die neoliberale Staatsmaschinerie unterbrechen? Strategische Selektivitäten und munizipalistische Praxis in Zagreb und Barcelona“, den die beiden im Kontext der online jour-fix Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung präsentiert haben. Zu Beginn haben sich die beiden Redner:innen noch einmal kurz für ihre Zuhörer:innen vorgestellt.

(Un)Vereinbarkeiten in der feministischen Geschichte, Theorie und Praxis

Play Episode Listen Later Feb 1, 2024 73:54


Ein Mittschnitt der Vortragsreihe des feministischen Wissenschaftskollektivs „Zwischen Institution und Utopie“ vom 20. Januar. Der mosaik-Podcast setzt sich diesmal mit Unvereinbarkeiten innerhalb feministischer Strömungen auseinander, die gleichsam betonen, dass das Geschlechterverhältnis bis heute als ein Herrschaftsverhältnis besteht. So kämpfen Feminist:innen weltweit nach wie vor gegen Geschlechterungleichheit und -ungerechtigkeit sowie für Gleichstellung, Zugang und Teilhabe. Gemeinsames Ziel war und ist es, männliche Herrschaft und damit androzentrische Logik, Prinzipien und Praktiken zu überwinden und abzuschaffen. Hierüber sind sich Feminist:innen prinzipiell einig. Wenn es aber um die Verständigung darüber geht, wie sich dieser herrschaftlichen Strukturen zu entledigen sei, stoßen wir seit jeher in der feministischen Geschichte, Theorie und Praxis auf Uneinigkeit und Unvereinbarkeit darüber, welche Mittel und Wege das feministische Projekt an ihr Ziel bringen könnten. So scheiden sich die Geister bis heute an den Begriffen der Gleichheit und Differenz, am Verständnis des Subjekts, der Notwendigkeit einer materialistischen Klassenanalyse und Kapitalismuskritik, Fragen der Identität sowie Erfahrung und den komplizenhaften Verstrickungen in das neoliberale Geschlechterregime. Es bedarf also der Diskussion darüber, inwieweit Unvereinbares in Einklang gebracht werden und Feminist:innen sich darauf einigen können, uneinig zu sein, ohne das dahinterliegende Ziel aus den Augen zu verlieren. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcast hört ihr dazu einen Mitschnitt der Veranstaltung „Atonal. Über (Un)Vereinbarkeiten in der feministischen Geschichte, Theorie und Praxis“, die im Rahmen der Reihe „Es ist nichts zwischen uns – Über die Produkitivität des Konflikts im feministischen Widerstreit“ am 20. Januar im Museum des Kapitalismus in Berlin stattgefunden hat. Eingeladen war Ute Gerhard, die zum Thema „Gleichheit und Differenz – eine transhistorische Konfliktlinie im innerfeministischen Widerstreit“ gesprochen hat. Daran anschließend hört ihr einen Beitrag von Friederike Beier zu „Materialistischer Queer-Feminismus – Zur Aktualität und Produktivität des Konflikts zwischen Identität und Klasse“. Und zum Schluss noch einen Beitrag von Barbara Grubner, die der Frage nachgegangen ist, „Warum die „Verteidigung der Negativität“ ein feministisches Anliegen ist“. Moderiert wurde die Veranstaltung von Johanna Grubner und los geht es direkt mit dem ersten Vortrag von Ute Gerhard.

Neuordnung und Krise von Care und sozialer Reproduktion

Play Episode Listen Later Jan 18, 2024 26:05


Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 10. Januar. Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge des mosaik-Podcast, in der wir einen Beitrag von Brigitte Aulenbacher hören. Sie setzt sich mit Fragen von Care und sozialer Reproduktion im Gegenwartkapitalismus auseinander. In der gestiegenen Aufmerksamkeit für Sorge und Sorgearbeit drückt sich aus, dass diese auf neuer Stufe vergesellschaftet werden und in neuer Weise krisenhaft geworden sind. Doch wie lassen sich diese Entwicklungen mit Begriffen von Care und sozialer Reproduktion in den Blick nehmen und wo treffen sich die damit verbundenen Ansätze? Worin liegen die Stärken der Thematisierung des Sorgens aus der Perspektive von Care und sozialer Reproduktion? Hierzu hören wir einen Beitrag von Brigitte Aulenbacher mit dem Titel „Auf neuer Stufe vergesellschaftet: Care und soziale Reproduktion im Gegenwartskapitalismus“, den sie im Rahmen der online jour-fix Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung vorgestellt hat. Brigitte Aulenbacher ist Professorin für Soziologie an der Johannes Kepler Universität in Linz. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Gesellschaftstheorie und Kapitalismusanalyse, der Arbeitssoziologie wie auch der Geschlechter- und Intersektionalitätsforschung. Seit Jahren beschäftigt sie sich dabei intensiv mit krisenhaften Entwicklungen, wie sie im Bereich von Sorge und Sorgearbeit sichtbar werden und die daher auch im Mittelpunkt ihres Beitrags stehen. Foto: (c) JKU Linz

Whose City? Gebaute Konfliktlinien

Play Episode Listen Later Jan 11, 2024 55:12


Ein Mitschnitt aus der Online-Vortragsreihe des feministischen Wissenschaftskollektivs „Zwischen Institution und Utopie“ vom 29. November. Herzlich willkommen zur ersten Folge des mosaik-Podcast im neuen Jahr, in der wir uns mit Architektur und Stadtplanung als Konfliktlinie in feministischen Debatten beschäftigen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie und auf welche Weise unser gebauter (Um-)Raum Geschlechterverhältnisse prägt und (de)konstruiert. Welche kritischen Praktiken in Architektur und Stadtplanung sind möglich? Wie lässt sich eine Transformation von Stadt und Raum denken? In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcast hört ihr einen Mitschnitt der Veranstaltung „Whose City? Gebaute Konfliktlinien“ mit zwei Beiträgen von Sandra Huning und Tanja Mölders sowie von Bernadette Krejs und Susanne Mariacher. Sandra Huning (Stadtplanerin an der Bauhaus-Universität Weimar) und Tanja Mölders (Professorin für Umweltplanung und Transformation an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) sprechen in ihrem Vortrag über das Thema „Feministische Stadtplanung – „pragmatisch“ oder „strategisch“? Kontroversen über die „richtige“ Art und Weise, Städte feministisch zu planen. Bernadette Krejs (Architektin und Forscherin an der TU Wien) und Susanne Mariacher (lehrt im Feld der Architektur und Social Design), die beide im Claming Space Kollektiv aktiv sind, beschäftigen sich mit „Konfliktlinien einer feministisch Wissensproduktion in der Architektur". Die Veranstaltung fand im Rahmen der Vortragsreihe „Es ist nichts zwischen uns – Über die Produktivität des Konflikts im feministischen Widerstreit“ statt. Organisiert wurde die Reihe vom feministischen Wissenschaftskollektiv „Zwischen Institution und Utopie“, aus der bereits Mitschnitte im mosaik-Podcast gesendet wurden und dir ihr hier nachhören könnt. Foto: Steve Johnson

Sprache als feministisches Konfliktfeld

Play Episode Listen Later Dec 21, 2023 59:16


Ein Mittschnitt aus der Online-Vortragsreihe des feministischen Wissenschaftskollektivs „Zwischen Institution und Utopie“ vom 22. November. Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des mosaik-Podcasts, in der wir uns mit dem konflikthaften Verhältnis von Feminismus und Sprache auseinandersetzen. Der Konflikt um Sprache und Bedeutung hat in der feministischen Geschichte eine lange Tradition und wird auch aktuell virulent geführt. Hierbei geht es nicht nur um Fragen, wer (für wen) sprechen kann und soll, sondern auch um Konflikte über Verständlichkeit, über feministische Sprachkritik und die Benennung eines Subjekts des Feminismus. In Anbetracht dessen scheint es daher notwendig – unter Berücksichtigung vergangener und aktueller sprachpolitischer Debatten – feministischer Sprachkritik tiefer auf den Grund zu gehen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage danach, wie Sprache, Macht(-Ausübung) und politische Praxis miteinander verknüpft sind. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcasts hört ihr einen Mitschnitt der Veranstaltung „Postmodern Talking. Sprache als feministisches Konfliktfeld“ mit Beiträgen von Katharina Lux, Elke Schimpf und Ioanna Menhard. Den Anfang macht Katharina Lux (wissenhaftliche Mitarbeiterin an der HU Berlin) mit einem Vortrag zum Thema „Sprachrohr oder Avantgarde? Zum Konflikt um Verständlichkeit in der autonomen Frauenbewegung“. Daran anschließend spricht Elke Schimpf, Professorin für soziale Arbeit an der Hochschule Darmstadt, über „Feministische Sprachkritik, ein langjährig umkämpftes Konfliktfeld mit widersprüchlichen (Er)Folgen“. Den dritten und letzten Input liefert Ioanna Menhard, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule RheinMain, zum Thema „Konflikthafte Adressierungen mit Blick auf Zugänge und Frei-Räume: 45 Jahre feministische Mädchen_arbeit zwischen Bewegung, Institutionalisierung und Marginalisierung“. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Vortragsreihe „Es ist nichts zwischen uns – Über die Produktivität des Konflikts im feministischen Widerstreit“ statt. Organisiert wurde die Reihe vom feministischen Wissenschaftskollektiv „Zwischen Institution und Utopie“, aus der bereits Mitschnitte hier im mosaik-Podcast gesendet wurden. Los geht es mit Katharina Lux. Foto: Huzeyfe Turan

Sorge, Emotionen und Affekt

Play Episode Listen Later Dec 7, 2023 32:34


Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 8. November. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des mosaik-Podcast, in der wir uns diesmal mit feministischer Demokratietheorie auseinandersetzen. Die aktuellen Entwicklungen in westlichen Gesellschaften verlangen eine gesellschaftstheoretische Konzeptualisierung von Demokratie, nämlich des Zusammenhangs von Kapitalismus, Patriarchat, Staat und Demokratie. Notwendig erscheint dies insbesondere deshalb, da in vielen demokratie- und staatstheoretischen Debatten die Themen Sorge, Affektivität und Relationalität weitestgehend ausgeblendet werden. Es braucht daher feministisch-materialistische Überlegungen zu Staat und Demokratie, die mit aktuellen queer-feministischen Ansätzen, die Sorge ins Zentrum stellen, verknüpft werden und zu einer Theorie »affektiver Demokratie« weiterentwickelt werden. Das Konzept der Affektivität schließt die körperlich-materialistischen Dimensionen sozialer Verhältnissen mit ein, aus denen Staat sowie demokratische Freiheitsgewinne entstehen. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcast hört ihr dazu einen Beitrag von Birgit Sauer, zum Thema „Sorge, Emotionen und Affekt. Überlegungen zur feministisch-materialistischen Staats- und Demokratietheorie“. Birigit Sauer war bis zu ihrem Ruhestand im Oktober 2022 Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen feministische Staats- und Demokratietheorie, Rechtspopulismus, Geschlecht sowie Emotionen. Dazu hat sie zahlreiche Bücher veröffentlicht. Ihr Beitrag ist Teil der online Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung, aus der wir in den vergangenen Monaten bereits zahlreiche Mitschnitte gesendet haben. Nikolai Huke koordiniert die Reihe und hat die Veranstaltung moderiert. Foto: Gary Bending

Kinder haben im Kapitalismus

Play Episode Listen Later Nov 30, 2023 55:17


Ein Mittschnitt aus der Online-Vortragsreihe des feministischen Wissenschaftskollektivs „Zwischen Institution und Utopie“ vom 25. Oktober Angesichts multipler Krisenerscheinungen, wie sie im neoliberalen Kapitalismus sichtbar werden, beschäftigen sich auch feministische Analysen verstärkt mit Problemen gesellschaftlicher Reproduktionssicherung, geschlechtlicher Arbeitsteilung und damit verbundenen Ungleichheiten. In diesem Kontext gilt es daher, bestehende Konzepte von Elternschaft, Mutterschaft wie auch (neue) Möglichkeiten reproduktiver Selbstbestimmung kritisch zu beleuchten und vor dem Hintergrund gegenwärtiger feministischer Debatten zu diskutieren. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcast hört ihr einen Mitschnitt der Veranstaltung „Burning Down The House – Kinder haben im Kapitalismus“, die vom feministischen Wissenschaftskollektiv „Zwischen Institution und Utopie“ organisiert wurde. Alicia Schlender (systemische Beraterin und Promovendin) und Lisa Yashodhara Haller (wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialforschung) sprechen über das Thema „Elternschaft und Feminismus: Konfliktpotential und produktive Schnittmengen“. Ihr hört außerdem die Politikwissenschaftlerin und Journalistin Antje Schrupp, die in ihrem Vortrag über das Thema „Mutterschaft politisieren – ohne Essenzialismus und binäre Geschlechterkonzepte“ spricht. Beide Vorträge fanden im Rahmen der Vortragsreihe: „Es ist nichts zwischen uns - Über die Produktivität des Konflikts im feministischen Widerstreit“ statt. Mehr Infos zum Programm findet ihr online. Los geht es mit dem Beitrag von Alicia Schlender und Lisa Yashodhara Haller.

Feminismus, Antifaschismus und Erinnerungspolitik

Play Episode Listen Later Nov 23, 2023 48:06


Ein Mitschnitt aus der Online-Vortragsreihe des feministischen Wissenschaftskollektivs „Zwischen Institution und Utopie“ vom 18. Oktober. Mit dem weltweiten Erstarken der extremen Rechten ist es nötig, sich mit antifaschistischer Politik und Praxis sowie mit der nationalsozialistischen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Einen besonderen Blick bietet dabei eine feministische Perspektive, die nicht nur das Zusammenwirken von patriarchaler und faschistischer Herrschaft thematisiert, sondern die zugleich auch die (Mit-)Täterinnenschaft wie auch marginalisierte Positionen von Frauen im Faschismus und Nationalsozialismus erinnert und benennt. In der heutigen Ausgabe des Mosaik-Podcast hört ihr einen Mitschnitt der Veranstaltung „Tear The Fascists Down – Zum Verhältnis von Feminismus, Antifaschismus und der Erinnerung an den Nationalsozialismus“. Organisiert wurde die Veranstaltung vom feministischen Wissenschaftskollektiv „Zwischen Institution und Utopie“. Eingeladen waren die Historikerin Sina Speit, die sich in ihrem Beitrag mit der autonomen Frauenbewegung der 1970er und 80er Jahre und den damit verbundenen innerfeministischen Konflikten in Bezug auf die Erinnerung an den Nationalsozialismus beschäftigt. Daran anschließend spricht die Sozialwissenschaftlerin Juliane Lang in ihrem Vortrag „Antifa und Feminismus – Szenen einer unglücklichen Ehe“ über das schwierige Verhältnis von antifaschistischer und feministischer Bewegung. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Vortragsreihe „Es ist nichts zwischen uns” - Über die Produktivität des Konflikts im feministischen Widerstreit statt. Auch in den kommenden Ausgaben werden wir Mitschnitte der Vortragsreihe senden. Zu Beginn hört ihr nun Sina Speit mit ihrem Vortrag „Die autonome Frauenbewegung und Erinnerung an den Nationalsozialismus – Gespräch, Identifikation, Konflikt“. Foto: Wesley Tingey

Wer hat Angst vor „Identitätspolitik“?

Play Episode Listen Later Oct 25, 2023 32:21


Ein Mitschnitt des digitalen Jour fixe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 18. Oktober. In der gesellschaftlichen Auseinandersetzung über Identitätspolitik geht es um die Beziehung zwischen Etablierten und Außenseitern – und um die Verteidigung von als gefährdet wahrgenommenen etablierten (Vor-)Rechten. Die abwehrende Bearbeitung der Mobilisierung der Außenseiter nimmt dabei im Wesentlichen zwei Formen an: Während die einen die identitätspolitische Entpolitisierung der sozialen Frage beklagen, befürchten andere die Gefährdung des gesellschaftlichen Zusammenhalts oder aber das Ende der Meinungsfreiheit durch minderheitenpolitische Agitation. Auch in der Linken hat die Auseinandersetzung mit Fragen der Identitätspolitik zu zahlreichen und kontroversen Auseinandersetzungen geführt. In der heutigen Ausgabe des Mosaik Podcast hört ihr einen Beitrag von Stephan Lessenich zum Thema Wer hat Angst vor der "Identitätspolitik"? Seit 2021 ist Stephan Lessenich Professor für Gesellschaftstheorie und Sozialforschung an der Goethe Universität in Frankfurt am Main und Direktor des Instituts für Sozialforschung. Er ist Autor zahlreicher Bücher, in denen er sich inhaltlich u. a. mit Fragen globaler sozialer Ungleichheit, dem Wandel des Sozialstaats, den Grenzen der Demokratie und Veränderungen gesellschaftlicher Normalitätsvorstellungen auseinandersetzt. Worum es bei der vielstimmigen Aufregung um und Kritik an der sogenannten Identitätspolitik geht, erläutert er für uns in seinem Beitrag. Zu Beginn spricht Nikolai Huke, der die Veranstaltung moderiert hat. Foto: Lil Artsy

Das Rätsel der Inflation

Play Episode Listen Later Sep 28, 2023 30:30


Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 20. September. Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des mosaik-Podcast, in der wir uns dem Thema Inflation widmen. Wie sich zeigt, tragen die gängigen Inflationstheorien der Wirtschaftswissenschaften nur wenig zur Erklärung der jüngsten beschleunigten Preissteigerungen bei. Die damit verbundenen wirtschaftspolitischen Empfehlungen verschärfen zudem das Elend der Menschen mit kleinem Einkommen. Worin liegen nun also die Ursachen der aktuellen Inflation? Sind die Preissteigerungen ein Resultat des Wirtschaftskriegs zwischen Russland und dem Westen oder werden diese etwa durch Lohnsteigerungen verursacht? Die kritische Diskussion über die neue Inflationswelle steht im Grunde genommen noch ziemlich am Anfang. Auch in der marxistischen Debatte gibt es aktuell nur wenige Analysen, die sich damit auseinandersetzen, wir die gegenwärtige Inflation mit der marxistischen Theorie der kapitalistischen Produktionsweise und mit einer allgemeinen Inflationstheorie zu vermitteln ist. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcast hört ihr einen Beitrag von Thomas Sablowski, der sich im Rahmen der digitalen jour fix Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung mit dem Rätsel der Inflation auseinandergesetzt hat. Thomas Sablowski ist Politikwissenschaftler und Mitarbeiter am Institut für Gesellschaftsforschung der Rosa Luxemburg Stiftung. Moderiert wurde die Veranstaltung von Nikolai Huke, der zu Beginn zu hören ist. Foto: Joachim Schnurle

Selektive Sicherheit im „Krieg gegen die Drogen“

Play Episode Listen Later Jul 12, 2023 23:30


Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 21. Juni. Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des Mosaik-Podcast. In der heutigen Folge hört ihr einen Beitrag von Alke Jenss, die über ihr Buch „Selektive Sicherheit im 'Krieg gegen die Drogen': Kolonialität der Macht in Kolumbien und Mexiko“ spricht. Im Fokus des Buches stehen dabei die "Sicherheitsprojekte" der 2000er Jahre, die in Prozesse der Landaneignung, veränderte Eigentumsverhältnisse und globale Kapitalakkumulation eingebettet sind. Dies hatte zur Folge, dass unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen mit unterschiedlich guten Zugängen zu den Staatsapparaten in dieser Zeit den staatlichen Diskurs über Kriminalität in entsprechender Weise und Ausmaß beeinflusst haben. Die staatlichen Sicherheitspraktiken bedeuteten dabei vor allem für solche Gruppen radikale Unsicherheit, die im Diskurs als entbehrlich galten. Das Buch nimmt die staatlichen Sicherheitspolitiken in Kolumbien und Mexiko  unter die Lupe und bietet eine detaillierte Analyse der Rolle des Staates in Bezug auf Gewalt. In welchem Ausmaß und für wen stellen Staaten Ordnung und Unordnung her? Welche gesellschaftlichen Kräfte unterstützen und treiben solche staatlichen Praktiken an? Vor dem Hintergrund dieser Fragen analysiert Alke Jenss in ihrem Buch den autoritären Neoliberalismus und verbindet dabei theoretische Konzepte zur Kolonialität staatlicher Macht mit kritischer politischer Ökonomie. Zu Beginn hört ihr Nikolai Huke, der die Veranstaltung moderiert hat.

Kapitalismus und das „System Putin“ in Russland

Play Episode Listen Later Jun 20, 2023 49:38


Buchautor Felix Jaitner spricht im Interview mit mosaik-Redakteur Raphael Deindl über die polit-ökonomischen Entwicklungen in Russland und im post-sojwetischen Raum. Die Auflösung der Sowjetunion war eine Bedingung zur Einführung des Kapitalismus in allen Nachfolgestaaten. Dabei entwickelte sich eine spezifische Eigendynamik, die bis heute den post-sowjetischen Raum prägt und dabei immer wieder zu gewaltsamen Konflikten geführt hat. Dies betrifft auch die zunehmend expansive Außenpolitik Russlands wie auch die Invasion russischer Truppen in die Ukraine im vergangenen Jahr. Auch wenn die spezifischen Entwicklungen und innergesellschaftlichen Dynamiken sowohl in Russland als auch im post-sowjetischen Raum wichtige Erklärungsfaktoren bilden, um die aktuellen militärischen Auseinandersetzungen zu verstehen, werden diese in der öffentlichen Diskussion wie auch in vielen linken Debatten nur unzureichend berücksichtigt. Mit welcher Herrschaftsform haben wir es also zu tun? Wie und auf welche Weise konnten sich im Zuge der Auflösung der Sowjetunion zu Beginn der 1990er Jahre und mit der Einführung marktwirtschaftlicher Prinzipien autoritäre Strukturen manifestieren? Wer waren die zentralen politischen Akteure? Und: Welche Rolle übernimmt Putin in diesem Kontext? Für dieses Thema hat mosaik-Redakteur Raphael Deindl mit Felix Jaitner gesprochen. Er ist Autor des Buches Einführung des Kapitalismus in Russland. Von Gorbatschow zu Putin das bereits 2014 erschienen ist und Anfang 2023 als erweiterte Neuauflage unter dem Titel Russlands Kapitalismus. Die Zukunft des „System Putin“ herausgegeben wurde. Zu Beginn des Gesprächs, das online stattgefunden hat, erläutert Felix Jaitner zunächst, wie er überhaupt dazu gekommen ist, sich mit den polit-ökonomischen Entwicklungen Russlands auseinanderzusetzen.   Foto: Tamara Malaniy

Gekränkte Freiheit: Aspekte des libertären Autoritarismus

Play Episode Listen Later May 19, 2023 30:14


Ein Mitschnitt der online Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 10. Mai. Corona-Kritiker:innen mit Blumenketten, Künstler:innen, die naturwissenschaftliche Erkenntnisse infrage stellen, Journalist:innen, die sich als Rebell:innen gegen angebliche Sprechverbote inszenieren: Dieser libertär-autoritäre Typus hat längst Einzug in den politischen Diskurs gehalten. Er sehnt sich dabei jedoch nicht nach einer verklärten Vergangenheit oder der starken Hand des Staates, sondern streitet lautstark für individuelle Freiheiten. Etwa, frei zu sein von Rücksichtnahme, von gesellschaftlichen Zwängen – und frei von gesellschaftlicher Solidarität. Der libertäre Autoritarismus, wie ihn Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey in ihrem Buch „Gekränkte Freiheit. Aspekte des libertären Autoritarismus“ skizzieren, ist eine Folge der Freiheitsversprechen der Spätmoderne: Mündig soll er sein, der Einzelne, dazu noch authentisch und hochgradig eigenverantwortlich. Gleichzeitig erlebt er sich als zunehmend einfluss- und machtlos gegenüber einer komplexer werdenden Welt. Das wird als Kränkung erfahren und äußert sich in entsprechenden Ressentiments und zunehmender Demokratiefeindlichkeit. Auf der Grundlage ihrer qualitativen Studie verleihen Amlinger und Nachtwey der Sozialfigur des „libertär Autoritären“ Kontur. Im Fokus stehen dabei soziale Gründe, die in den vergangenen Jahrzehnten zu einem Wandel des autoritären Charakters führten, wie ihn noch die ältere Kritische Theorie sich dachte. Demgegenüber bringt die Spätmoderne einen Protesttypus hervor, dessen Ruf nach individueller Souveränität eine Bedrohung ist für eine Gesellschaft der Freien und Gleichen: die Verleugnung einer geteilten Realität. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcast hört ihr einen weiteren Mitschnitt der digitalen jour fix Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung. Diesmal war Carolin Amlinger zu Gast, die das Buch „Gekränkte Freiheit. Aspekte des libertären Autoritarismus“ vorgestellt hat. Foto: Kajetan Sumila

Bleiberecht in der Gastro-Küche

Play Episode Listen Later Apr 21, 2023 33:03


Ein Mitschnitt der Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 5. April. Asylpolitik ist Arbeitsmarktpolitik. Die in der Migrationspolitik etablierten Demarkationslinien zwischen „Flucht“ und „Arbeitsmigration“ tragen aber diesem Umstand nicht Rechnung. So mag es kaum erstaunen, dass dieser Zusammenhang sowohl im migrationspolitischen Kontext als auch in der Forschungslandschaft weitestgehend unbeleuchtet bleibt. Die Migrationssoziologin Jacqueline Kalbermatter von der Universität Basel hat dies zum Anlass genommen, um sich mit den Wechselwirkungen zwischen migrationspolitischen Regulierungen und Arbeitsverhältnissen von Geflüchteten mit unsicherem Aufenthaltsstatus auseinanderzusetzen. In ihren Analysen erweitert Kalbermatter das Feld asylpolitischer Aushandlungen, indem sie die Dynamiken alltäglicher Kämpfe um Rechte und gesellschaftliche Teilhabe in gastronomischen Betrieben in der Schweiz untersucht. Hierbei verfolgt sie die Frage, wie sich in der Küche und im betrieblichen Arbeitsprozess soziale Differenzierungen hinsichtlich des Aufenthaltsstatus und der geografischen Herkunft der Arbeiter:innen manifestieren. Der Blick auf gastronomische Betriebe als ein Ort von Aushandlungsprozessen zwischen Unternehmen und Arbeiter:innen ermöglicht es, so Kalbermatter, die Verschränkungen und Ambivalenzen zwischen der Asylpolitik und der Regulierung von Arbeitskraftproblemen sichtbar zu machen, die gemeinhin im Verborgenen bleiben. Im Rahmen der online Jour fixe Reihe der AkG hat Jaqueline Kalbermatter ihr Buch „Bleiberecht in der Gastro-Küche“ vorgestellt. In der heutigen Ausgabe des Mosaik-Podcast hört ihr also einen Mitschnitt der gleichnamigen Veranstaltung, die Anfang April stattgefunden hat. Foto: andreasfeusi.ch

Staatskapitalismus? Zum Verhältnis von Kapitalismus und Staat

Play Episode Listen Later Apr 13, 2023 30:25


Ein Mitschnitt der Online-Diskussionsreihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 1. März. Seit dem Ausbruch der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise erlebt der Begriff „Staatskapitalismus“ Konjunktur. Aktuelle Transformationsprozesse in der globalen Ökonomie wie etwa der Aufstieg Chinas, aber auch eine scheinbar prominentere Rolle des Staates in Wirtschaftspolitiken der kapitalistischen Zentren, werfen Fragen nach der Verhältnisbestimmung von Staat und Kapitalismus auf: wie und auf welche Weise verändert sich Staatlichkeit im globalisierten Kapitalismus und gibt es einen „neuen“ Staatskapitalismus? In der heutigen Ausgabe des Mosaik-Podcast hört ihr einen Mitschnitt der Veranstaltung „Staatskapitalismus? Anmerkungen zum Verhältnis von Kapitalismus und Staat“, die im Rahmen des digitalen jour fixe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung Anfang März stattgefunden hat. Vor dem Hintergrund dieser Frage bestimmt John Kannankulam, der an der Universität Marburg im Bereich Politische Ökonomie lehrt und forscht, aus Perspektive der materialistischen Staatstheorie, den Begriff des Staatskapitalismus näher. Unmittelbar an diese Überlegungen anschließend spricht die Politikwissenschaftlerin Jenny Simon über die Rolle des Staates in der Internationalisierung der chinesischen Finanzbeziehungen. Zu Beginn hört ihr zunächst Nikolai Huke, der die Moderation der Veranstaltung übernommen hat.

Prekäre Wissenschaft: Warum Unis reformiert werden müssen

Play Episode Listen Later Dec 21, 2022 47:58


mosaik-Redakteur Raphael Deindl interviewt NUWiss-Aktivist Stephan Pühringer zur prekären Lage der Wissenschaft und mögliche Reformen. Angesichts prekärer Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse, verschärfter Wettbewerbsbedingungen wie auch dem zunehmenden Fokus auf Exzellenz-Indikatoren verschärft sich die Situation für Wissensarbeiter:innen in den vergangenen Jahren deutlich. Zugleich sehen sich befristet Angestellte durch die Neuregelung der bestehenden Kettenvertragsregelung (§109) nach acht Jahren Dienstzeit nunmehr mit einem Berufsverbot konfrontiert. Noch dazu führt die derzeitige Inflation zu einer massiven Unterfinanzierung der österreichischen Universitäten. Wenig verwunderlich also, dass ein Teil der Betroffenen diese Zustände und Entwicklungen so nicht mehr hinnehmen mag. Bereits Anfang Dezember gingen in Wien hunderte Universitätsbedienstete auf die Straße. Sie wollten auf die eklatanten Finanzierungslücken wie auch die prekären Zustände an österreichischen Hochschulen aufmerksam machen und diesen ein Ende bereiten. Für die heutige Ausgabe des Mosaik-Podcast hört ihr ein Interview mit Stephan Pühringer. Er ist im „Netzwerk Unterbau Wissenschaft“ (NUWiss) aktiv. Das Netzwerk engagiert sich für gute Arbeitsbedingungen und die Demokratisierung der österreichischen Universitäten und fordert dahingehend weitreichende Reformen. Doch in welche Richtung haben sich Universitäten in den vergangenen Jahr(zehnt)en gewandelt, wie hat sich dies auf Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse ausgewirkt und welche Änderungen braucht es hier? Über diese und weitere Fragen hat sich mosaik-Redakteur Raphael Deindl mit Stephan Pühringer unterhalten. Zu Beginn verrät er etwas über sich und das neu gegründeten Projekt NUWiss. Foto-Credits: Cornelia Dlabaja, Twitter

Kapitalismus, Krise, Inflation

Play Episode Listen Later Nov 4, 2022 31:50


Ein Mittschnitt der LINKS-Podiumsdiskussion zum Thema Teuerungen? Linke Antworten statt Ohnmacht, die im Oktober in Wien stattgefunden hat.  Im Zuge der sich wechselseitig beeinflussenden, multiplen Krisen zeigt sich die Krisenhaftigkeit des Kapitalismus derzeit auf Ebene des Klimas, der Demokratie wie auch im Bereich der sozialen Reproduktion. Zusätzlich dazu verschärfen sich die massiven Teuerungen aktuell insoweit, als sie für viele Bevölkerungsgruppen mehr und mehr zu einem Überlebenskampf werden. Welche verheerenden ökonomischen und sozialen Folgen diese Entwicklungen letztlich mit sich bringen, werden die kommenden Monate unter Beweis stellen. Während Energiekonzerne auf der einen Seite weiterhin Gewinne einfahren und profitieren, bleiben die Maßnahmen durch Regierungen auf der anderen Seite überschaubar. Auch wenn sich Gewerkschaften mehr und mehr in Stellung bringen, zeigt sich, dass auch in Österreich starke linke Initiativen und Akteur:innen fehlen, die Antworten und mögliche Auswege aus der aktuellen Krise liefern und von denen sich Menschen angesprochen fühlen. Um aber die aktuellen Entwicklungen verstehen zu können, sind linke Analysen in Bezug auf das Thema Inflation unabdingbar. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion zum Thema „Teuerungen? Linke Antworten statt Ohnmacht“, die am siebten Oktober in Wien stattgefunden hat, haben hierzu Verteter:innen von LINKS, aus Gewerkschaft, Sozialdemokratie wie auch vom neuen Bündnis Es reicht! gemeinsam diskutiert. Im Folgenden hört ihr ein Input der Podiumsdiskussion, der noch einmal den grundlegenden Zusammenhang von Kapitalismus, Krise und Inflation aus einer linken Perspektive beleuchtet. Die Rednerin möchte anonym bleiben.

Sanktionen: Friedlicher Druck oder ausbluten der Vielen?

Play Episode Listen Later Jul 27, 2022 77:28


Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine stehen Sanktionen im Mittelpunkt politischer Maßnahmen und Debatten. Sie sollen den Druck auf das russische Regime erhöhen, damit dieses von der Ukraine ablässt. In der heutigen Ausgabe des Mosaik-Podcast hört ihr einen Mitschnitt zum Thema Sanktionen aus der LINKS-Talk Reihe über den Krieg in der Ukraine. Die Veranstaltung fand am 7. Juli 2022 online statt. Für manche stellen Sanktionen eine Alternative zur militärischen Konfrontation und Aufrüstung dar, für andere scheinen Sanktionen militärische Handlungen nur mehr zu ergänzen. Wieder andere lehnen Sanktionen grundsätzlich ab. Gute Gründe also um den Themenkomplex „Sanktionen“ aus einer linken Perspektive näher zu beleuchten. Wie steht die Linke zu Sanktionen? Welche Erfahrungen wurden mit Sanktionsmaßnahmen gemacht? Wie hängen Sanktionen mit den globalen Machtstrukturen zusammen? Wann und wo haben Linke in der Geschichte Sanktionen befürwortet, wann und warum wurden sie abgelehnt? Wie sieht es mit den derzeitigen Sanktionen gegen Russland aus und wohin können diese führen? Diese und weitere Fragen werden im folgenden Beitrag mit Blick auf den Ukrainekrieg aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert. Hierfür hört ihr Beiträge von Alex Zora, Miriam Frauenlob, Tyma Kraitt und Martin Konecny. Die Moderation hat Flo Gecse übernommen, der eine kurze Einführung in die Veranstaltung gibt und die jeweiligen Redner:innen noch einmal gesondert vorstellt.

Warum Krieg? Zur Militarisierung, wem sie was nutzt und wohin sie führt

Play Episode Listen Later Jul 19, 2022 97:05


In dieser Ausgabe des Mosaik-Podcast hört ihr einen Mitschnitt aus der LINKS-Talk-Reihe zum Ukraine-Krieg vom 19. Mai 2022. Im Mittelpunkt steht dabei das Thema der Militarisierung und die Frage danach, wem diese nutzt und wohin sie führt. Was sind die Gründe für den aktuellen Krieg in der Ukraine und wie lassen sich Kriege im Rahmen kapitalistischer Verhältnisse erklären? Welche Rolle spielt hierbei die EU-Politik und welche Tendenzen der Militarisierung lassen sich global beobachten? Welche Interessen stehen hinter der zunehmenden Aufrüstungspolitik? Hätte sich der Krieg verhindern lassen?Wer profitiert letztlich von der aktuellen Situation? Vor dem Hintergrund dieser Fragen hört ihr im Folgenden drei Beiträge von Ingar Solty, Laëtitia Sédou und Axel Ruppert sowie die daran anschließende Diskussion. Den Anfang macht Ingar Solty, Referent für Friedens- und Sicherheitspolitik am Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Fellow des Instituts für kritische Theorie und Redakteur bei der Zeitschrift LuXemburg. Der zweite Input kommt in englischer Sprache von Laëtitia Sédou vom Europäischen Netzwerk gegen Waffenhandel (ENAAT). Ihre Arbeit umfasst das Monitoring der EU-Politik im Rüstungssektor, wobei sie den Einfluss der Rüstungsindustrie auf die Entscheidungsfindung in der EU analysiert. Zuletzt spricht Axel Ruppert, der als Projektmanager im Brüsseler Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung zu den Themen Frieden, Sicherheit und Abrüstung sowie Militarisierung der EU und europäische Rüstungsindustrie arbeitet. Die Veranstaltung wurde von der LINKS Bezirksrätin Anna Fox moderiert, die gleich zu Beginn eine kurze Einführung gibt.

Über Stärken und Schwächen von Identitätspolitik

Play Episode Listen Later Jun 17, 2022 93:07


Ein Mitschnitt der Podiumsdiskussion zum Buch „Identitätspolitiken“ vom 18. Mai 2022. Identitätspolitik ist häufig eine Reaktion auf Diskriminierung. In ihrer emanzipatorischen Form hat sie sich in der Vergangenheit in verschiedenen sozialen Bewegungen gezeigt: sei es in der Arbeiterbewegung, in unterschiedlichen Befreiungsbewegungen oder im Feminismus. Seit einigen Jahren scheint der Begriff Identitätspolitik gesellschaftlich wie auch in politischen Kontexten mehr und mehr zu polarisieren. Für die einen ist es ein unerlässlicher Bestandteil für emanzipatorisches Handeln, für anderen eine Absage an den proletarischen Klassenkampf. In der Interessengemeinschaft (IG) Marxismus von LINKS wurde dies als Anlass genommen, um sich mit dem Thema und den aktuellen Kontroversen um Identitätspolitik auseinanderzusetzen. Diskussionsgrundlage bildete hierfür das Buch „Identitätspolitiken: Konzepte und Kritiken in Geschichte und Gegenwart der Linken“ von Lea Susemichel und Jens Kastner, das im Unrast Verlag mittlerweile in der zweiten Auflage erschienen ist. In dieser Ausgabe des Mosaik-Podcast hört ihr einen Mitschnitt von der Podiumsdiskussion zum Buch, die am 18. Mai online stattgefunden hat. Gleich zu Beginn werden noch einmal die Redner:innen des Podiums vorgestellt.

Hinter Gittern in der Pandemie

Play Episode Listen Later Apr 15, 2022 45:57


In dieser Folge des mosaik-Podcasts stecken zwei Mitglieder unserer Redaktion – Sarah Yolanda Koss und Paul Herbinger – die Köpfe zusammen, um zu beleuchten, wie sich die Corona-Pandemie in den vergangenen zwei Jahren auf das Leben und den Alltag von Gefangenen in Strafanstalten ausgewirkt hat. Im Rahmen ihres Journalismus-Stipendiums der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zum Thema „Gefangen in der Pandemie“ hat sich Sarah Yolanda Koss mit den unterschiedlichen Maßnahmen auseinandergesetzt, die während Covid-19 in österreichischen Gefängnissen zur Eindämmung des Virus ergriffen wurden. Zu den Maßnahmen gehörten neben der Quarantäne durch Einzelhaft auch das Aussetzen von Therapieangeboten und Freigängen für Gefangene, welche kaum Möglichkeiten hatten, sich vor dem Virus zu schützen. Denn während draußen immer wieder Lockerungen stattgefunden haben, blieben die verschärften Maßnahmen hinter Gittern weiterhin in Kraft. Ihre journalistischen Recherchearbeiten zu den Umsetzungen der Corona-Maßnahmen wie auch dem Zustand von Haftanstalten in der Pandemie wurden bereits in diversen Medien wie dem Datum, dem Tagebuch oder dem Prison Insider veröffentlicht. In ihrem Gespräch mit Paul Herbinger schildert Sarah Yolanda Koss zunächst, wie sie überhaupt auf das Thema gekommen ist. Danach unterhalten sich die beiden über den Zustand hinter Gittern in Österreich, die Entwicklungen während der Pandemie und diskutieren die Frage nach Haftalternativen.

Migrantischer Gemeindebau: Zugehörigkeiten, Rassismus und sozialer Aufstieg

Play Episode Listen Later Feb 4, 2022 56:18


Die sechste und letzte Ausgabe des Podcasts: „Bitte halten Sie die Grünflächen rein und die Hunde fern” vom Kollektiv Raumstation. In der (vorerst) letzten Ausgabe ihres Podcasts besucht die Raumstation Alba im 6. Bezirk. Mit ihr sprechen sie über migrantische Communities im Gemeindebau, rassistische Übergriffe, Verzeihen von Alltagsrassismus – und warum ein Geschirrspüler Commitment zum Gemeindebau bedeutet. Mit dem Kulturwissenschaftler Florian Bettel führen sie danach ein Gespräch über die Politik zu Zugehörigkeiten, den Mythos von der Gemeinschaft im Gemeindebau und diskutieren Politisierung und Bürokratisierung. 2013 in Weimar gegründet ist die Raumstation heute als offenes Kollektiv auch in Berlin und Wien organisiert. Ihr Ziel ist es, urbane Räume zu analysieren, zu diskutieren, zu revitalisieren, umzuformen und Orte der Begegnung und geteilter Erfahrung zu gestalten. Dabei bewegen sie sich in ihren Tätigkeiten irgendwo zwischen Wissenschaft, Kunst und Aktivismus. Über die kommenden Monate freuen wir uns im Zweiwochentakt neue Folgen ihres Podcasts in unserem Feed zu teilen. Darin sprechen sie mit ganz unterschiedlichen Menschen über ihren Alltag im Wiener Gemeindebau – und welchen Platz Care darin einnimmt. Über das kleine englische Wort wurde in den letzten Jahren immer mehr geredet. Care – sich kümmern – kann viele Formen annehmen: Kümmern um soziale Beziehungen, einen Garten, das Klima oder sich selbst. Kümmern kann schön sein und eine Belastung. Wir fragen uns: Wie beeinflussen Architektur und Nachbarschaft Care in unserem Zusammenleben? Das Kollektiv Raumstation sieht sich die Wiener Gemeindebauten als ganz besondere Nachbarschaften an. In ihrem Podcast besuchen sie dafür unterschiedliche Gemeindebauten, entstanden in den Jahren zwischen 1920 bis heute. Und sie sprechen mit unterschiedlichen Bewohner:innen, deren Stimmen sonst in der öffentlichen Debatte zu selten zu hören sind. Die geteilten Alltagserfahrungen vertiefen sie im Anschluss im Gespräch mit Wissenschaftler:innen. Mehr zum Kollektiv findet sich unter: raumstation.org/ wo auch der Podcast im eigenen Feed zu hören ist!

Schimmel und überfordernde Bürokratie: Prekäres Wohnen im Gemeindebau?

Play Episode Listen Later Jan 13, 2022 59:51


Die vierte Ausgabe des Podcasts: „Bitte halten Sie die Grünflächen rein und die Hunde fern” vom Kollektiv Raumstation. In der vierten Ausgabe ihres Podcasts, spricht die Raumstation mit Regina Amer darüber, wie sie ihre Wohnung verlor, prekäre Wohnverhältnisse und überfordernde Bürokratie. Außerdem geht es um Schimmel – oder doch nur Verfärbungen an der Wand? – und warum der Begriff „Einzelfall” eine schlechte Ausrede ist.Danach gibt Raphael Kiczka einen Einblick in die Arbeit vor Ort im Gemeindebau. Mit ihm spricht die Raumstation über die verschiedenen Wiener Institutionen und wie sie auf soziale Problemlagen reagieren. Und es geht darum, welche Rolle nachbarschaftliches Engagement spielen kann – und wie dieses überhaupt entsteht. 2013 in Weimar gegründet ist die Raumstation heute als offenes Kollektiv auch in Berlin und Wien organisiert. Ihr Ziel ist es, urbane Räume zu analysieren, zu diskutieren, zu revitalisieren, umzuformen und Orte der Begegnung und geteilter Erfahrung zu gestalten. Dabei bewegen sie sich in ihren Tätigkeiten irgendwo zwischen Wissenschaft, Kunst und Aktivismus. Über die kommenden Monate freuen wir uns im Zweiwochentakt neue Folgen ihres Podcasts in unserem Feed zu teilen. Darin sprechen sie mit ganz unterschiedlichen Menschen über ihren Alltag im Wiener Gemeindebau – und welchen Platz Care darin einnimmt. Über das kleine englische Wort wurde in den letzten Jahren immer mehr geredet. Care – sich kümmern – kann viele Formen annehmen: Kümmern um soziale Beziehungen, einen Garten, das Klima oder sich selbst. Kümmern kann schön sein und eine Belastung. Wir fragen uns: Wie beeinflussen Architektur und Nachbarschaft Care in unserem Zusammenleben? Das Kollektiv Raumstation sieht sich die Wiener Gemeindebauten als ganz besondere Nachbarschaften an. In ihrem Podcast besuchen sie dafür unterschiedliche Gemeindebauten, entstanden in den Jahren zwischen 1920 bis heute. Und sie sprechen mit unterschiedlichen Bewohner:innen, deren Stimmen sonst in der öffentlichen Debatte zu selten zu hören sind. Die geteilten Alltagserfahrungen vertiefen sie im Anschluss im Gespräch mit Wissenschaftler:innen. Mehr zum Kollektiv findet sich unter: raumstation.org/ wo auch ihr Podcast im eigenen Feed zu hören ist!

Das Leben als junger Mensch im Gemeindebau

Play Episode Listen Later Dec 16, 2021 41:40


Die fünfte Ausgabe des Podcasts: „Bitte halten Sie die Grünflächen rein und die Hunde fern” vom Kollektiv Raumstation. Die fünfte Folge führt das Kollektiv Raumstation in den 50er-Jahre-Gemeindebau von Georg. Er berichtet von seinem WG-Leben, dem Jungwiener:innen-Programm und Abschlagszahlungen für einen schnelleren Wohnungserhalt. Mit Cornelia Dlabaja diskutiert das Kollektiv aus der Perspektive der Ungleichheits- und Wohnungsforschung, inwiefern der Gemeindebau eine Fürsorgerolle speziell für junge Menschen übernehmen kann – und an welchen Schrauben man drehen müsste um das System noch gerechter zu gestalten. 2013 in Weimar gegründet ist die Raumstation heute als offenes Kollektiv auch in Berlin und Wien organisiert. Ihr Ziel ist es, urbane Räume zu analysieren, zu diskutieren, zu revitalisieren, umzuformen und Orte der Begegnung und geteilter Erfahrung zu gestalten. Dabei bewegen sie sich in ihren Tätigkeiten irgendwo zwischen Wissenschaft, Kunst und Aktivismus. Über die kommenden Monate freuen wir uns im Zweiwochentakt neue Folgen ihres Podcasts in unserem Feed zu teilen. Darin sprechen sie mit ganz unterschiedlichen Menschen über ihren Alltag im Wiener Gemeindebau – und welchen Platz Care darin einnimmt. Über das kleine englische Wort wurde in den letzten Jahren immer mehr geredet. Care – sich kümmern – kann viele Formen annehmen: Kümmern um soziale Beziehungen, einen Garten, das Klima oder sich selbst. Kümmern kann schön sein und eine Belastung. Wir fragen uns: Wie beeinflussen Architektur und Nachbarschaft Care in unserem Zusammenleben? Das Kollektiv Raumstation sieht sich die Wiener Gemeindebauten als ganz besondere Nachbarschaften an. In ihrem Podcast besuchen sie dafür unterschiedliche Gemeindebauten, entstanden in den Jahren zwischen 1920 bis heute. Und sie sprechen mit unterschiedlichen Bewohner:innen, deren Stimmen sonst in der öffentlichen Debatte zu selten zu hören sind. Die geteilten Alltagserfahrungen vertiefen sie im Anschluss im Gespräch mit Wissenschaftler:innen. Mehr zum Kollektiv findet sich unter: raumstation.org/ wo auch ihr Podcast im eigenen Feed zu hören ist!

Nachbar*innen und Rassismuserfahrungen im Gemeindebau

Play Episode Listen Later Nov 18, 2021 39:45


Die dritte Ausgabe des Podcasts: „Bitte halten Sie die Grünflächen rein und die Hunde fern” vom Kollektiv Raumstation. Die dritte Ausgabe spielt in der Anton-Sattler-Gasse im 22. Bezirk. Mit Rachel Ita Amah spricht die Raumstation über die Ersatz-Oma im Stock darüber und das Kümmern um Nachbar*innen, sowie über Rassismuserfahrungen. Mit Angelika Gabauer von der TU Wien wird das Thema Altern und Nachbarschaftshilfe vertieft: Welche Ambivalenzen ergeben sich dabei für ältere Menschen und Kümmernde? 2013 in Weimar gegründet ist die Raumstation heute als offenes Kollektiv auch in Berlin und Wien organisiert. Ihr Ziel ist es, urbane Räume zu analysieren, zu diskutieren, zu revitalisieren, umzuformen und Orte der Begegnung und geteilter Erfahrung zu gestalten. Dabei bewegen sie sich in ihren Tätigkeiten irgendwo zwischen Wissenschaft, Kunst und Aktivismus. Über die kommenden Monate freuen wir uns im Zweiwochentakt neue Folgen ihres Podcasts in unserem Feed zu teilen. Darin sprechen sie mit ganz unterschiedlichen Menschen über ihren Alltag im Wiener Gemeindebau – und welchen Platz Care darin einnimmt. Über das kleine englische Wort wurde in den letzten Jahren immer mehr geredet. Care – sich kümmern – kann viele Formen annehmen: Kümmern um soziale Beziehungen, einen Garten, das Klima oder sich selbst. Kümmern kann schön sein und eine Belastung. Wir fragen uns: Wie beeinflussen Architektur und Nachbarschaft Care in unserem Zusammenleben? Das Kollektiv Raumstation sieht sich die Wiener Gemeindebauten als ganz besondere Nachbarschaften an. In ihrem Podcast besuchen sie dafür unterschiedliche Gemeindebauten, entstanden in den Jahren zwischen 1920 bis heute. Und sie sprechen mit unterschiedlichen Bewohner:innen, deren Stimmen sonst in der öffentlichen Debatte zu selten zu hören sind. Die geteilten Alltagserfahrungen vertiefen sie im Anschluss im Gespräch mit Wissenschaftler:innen. Mehr zum Kollektiv findet sich unter: raumstation.org/ wo auch ihr Podcast im eigenen Feed zu hören ist!

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