Der Podcast von mosaik-blog.at
Wien

Ein Mitschnitt der Jour Fixe-Reihe „Kritische Gesellschaftsforschung“ vom 12. November 2025. Warum uns mehr eint als trennt: In ihrem neuen, hochaktuellen Buch zur Politik der Spaltung und Polarisierung räumt die renommierte Journalistin und Autorin Gilda Sahebi mit gängigen Mythen und Fake Facts auf. Wer heute in die deutsche Gesellschaft schaut, könnte denken: Es ist ein Land voller Drama, Gegeneinander und Spaltung. Dass dies so sei, ist eine Erzählung, die politisch generiert und medial verstärkt wird. Gilda Sahebi entlarvt sie als Lüge – als Herrschaftsinstrument autoritärer Kräfte. Das zeigt sie an den einschlägigen Debatten um Sozialleistungen, Migration, Gendern und Wokeness, Krieg und Frieden sowie Corona. Studien zeigen immer wieder: Im eigenen Leben sind Menschen viel öfter zufrieden. Sie helfen und unterstützen einander, suchen Verbindung, nicht Hass. Wo geht die Suche nach Verbindung auf der gesellschaftlichen Ebene verloren? Und was kann man tun, um der Erzählung von Spaltung keinen Raum im eigenen Leben zu geben?Gilda Sahebi ist Ärztin und Politikwissenschaftlerin. Sie arbeitet als freie Journalistin mit den Schwerpunkten Rassismus, Frauenrechte, Naher Osten und Wissenschaft. Sie schreibt für unterschiedliche Nachrichtenmagazine und Zeitungen. Das »Medium Magazin« ernannte sie 2022 zur Politikjournalistin des Jahres. Über ihre Social-Media-Kanäle und als Gesprächspartnerin in diversen Talkshows erklärt und ordnet sie das aktuelle politische Geschehen ein. Im Rahmen der Jour-Fixe Reihe „Kritische Gesellschaftsforschung“ hat sie ihr Buch „Verbinden statt spalten. Eine Antwort auf die Politik der Polarisierung“ vorgestellt. Bild: Hannes Leitlein

Vergangene Woche fand der erste No Border Summit in Wien statt. Dieser stellte sich der Vienna Migration Conference entgegen, die bereits zum zehnten Mal vom „International Centre for Migration Policy Development“ (ICMPD) ausgerichtet wurde. Das ICMPD ist ein Wiener Think-Tank mit Vorsitz von ÖVP-Politiker Michael Spindelegger, der europäische Grenzpolitik maßgeblich mitbestimmt. Auf einer Podiumsdiskussion mit dem Titel: "Abolish ICMPD: Resisting EU Border Externalisation" berichteten Journalist*innen und Aktivist*innen von den Verflechtungen der europäischen Grenzregimes und ihrem Kampf dagegen. Einen Schwerpunkt dabei bildete das Verhältnis von Aktivismus in EU-Mitgliedsstaaten und in jenen Ländern, die vom Grenzregime der Europäischen Union betroffen sind. Die ganze Podiumsdiskussion könnt ihr in dieser mosaik-Podcast-Folge nachhören, lediglich der Frage- und Antwort-Teil bleibt für die Privatsphäre der Anwesenden vertraulich. Ein grundlegende Analyse zum ICMPD und ein Interview mit Nidžara Ahmetašević, die auch gleich auf dem Podium zu hören ist, findet ihr ebenfalls bereits auf mosaik. Foto: Gred Bulla

Ein Mitschnitt der Jour Fixe-Reihe „Kritische Gesellschaftsforschung“ vom 8. Oktober 2025. Herzlich Willkommen zu einer neuen Folge des mosaik Podcast. Diesmal hört ihr einen Beitrag von und mit Alexander Gallas, der an der Frankfurt University of Applied Sciences zu den Themen Staat, Arbeitsverhältnisse, Klassenbildung und Streiks arbeitet. Im Rahmen der Jour Fixe-Reihe „Kritische Gesellschaftsforschung“ hat er sein zweiteiliges Buch „Jenseits der Fabrik. Streiks und Klassenbildung über den industrielles Sektor hinaus“ vorgestellt. Die beiden Bücher sind im vergangenen Jahr in englischer Sprache erschienen. Gallas fragt danach, was Streiks in nicht-industriellen Sektoren für die Klassenbildung bedeuten – eine entscheidende Frage, die in vielen Analysen und Auseinandersetzungen mit Streiks weitgehend unbeachtet geblieben ist. Das Buch enthält eine Kartierung von Streiks weltweit und fokussiert dabei auf Fallstudien aus Deutschland, Großbritannien und Spanien. Es wirft ein neues Licht auf Klassenverhältnisse, Kämpfe um bezahlte und unbezahlte Arbeit sowie Arbeiterbewegungen im Gegenwartskapitalismus und trägt so zu einer zeitgemäßen Klassentheorie dabei. Foto: Privat

Raphael Deindl im Gespräch mit Anne Engelhardt und Oliver Pye über die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift PROKLA. Die Welt wird räumlich neu konfiguriert. Wachsender Protektionismus, die Verschärfung geopolitischer Spannungen, der Aufstieg der BRICS-Staaten, die Krise in der Automobilindustrie – all dies und mehr hängt mit der räumlichen Veränderung von kapitalistischen Produktions- und Arbeitsprozessen zusammen. Die Schule der Labour Geography (Arbeitsgeografie), die zwar kapitalismuskritisch, aber nicht kapitalzentriert vorgeht, nimmt das Kapital als antagonistisches Verhältnis zwischen Arbeiter*innen und Kapitalist*innen in den Blick: als ein Verhältnis, das auch in seiner Positionierung im Raum hergestellt und umkämpft ist. Dem Zusammenhang von Arbeit, Raum und Kämpfen widmet sich die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift PROKLA. Das Heft beschäftigt sich mit der räumlichen Neukonfiguration aus der Perspektive der Arbeitsgeografie und mit einem besonderen Blick auf Arbeitskämpfe. Welche Kämpfe entstehen etwa um Lithiumabbau oder die Privatisierung von Häfen? Und wie beeinflussen sie die Raumdynamiken im globalen Kapitalismus? Für die heutige Folge des mosaik Podcast hat Raphael Deindl mit Anne Engelhardt und Oliver Pye gesprochen. Beide waren an der Herausgabe der aktuellen PROKLA-Ausgabe beteiligt. Im Mittelpunkt stand hierbei die Frage, wie Arbeit, Produktion, soziale Reproduktion aber auch die Natur im globalen Kapitalismus zusammenhängen und inwieweit diese Verwobenheit gegenwärtig auch in verschiedenen Kämpfen und Bewegungen mitberücksichtigt werden muss. Die Folge ist Teil der Kooperation zwischen der PROKLA und mosaik, in deren Kontext die aktuellen PROKLA-Hefte vorgestellt werden.

Ein Mitschnitt der Jour Fixe-Reihe „Kritische Gesellschaftsforschung“ vom 10. September 2025. Neoliberale Konzepte und Strategien sind keineswegs verschwunden. Zugleich ist aber nicht zu übersehen, dass in der „neuen globalen Geoökonomie“ staatsinterventionistische Überlegungen und Praktiken an Bedeutung gewinnen. Dies gilt auch für die Europäische Union. Sie lenkt ihre Aktivitäten verstärkt darauf, wichtige transnationale Wertschöpfungsketten zu kontrollieren. Vor allem industrie- und infrastrukturpolitische Initiativen verweisen auf einen neuen – krisengetriebenen – Staatsinterventionismus. Dessen spezifischer Charakter bleibt europapolitisch umkämpft. Zu diesem Thema hört ihr in der heutigen Folge des mosaik-Podcast einen Beitrag von Hans-Jürgen Bieling, der im Rahmen der Jour Fixe-Reihe „Kritische Gesellschaftsforschung“ seinen Artikel „Die EU in der globalen Geoökonomie. Zum Charakter des neuen europäischen Staatsinterventionismus“ vorstellt. Hans-Jürgen Bieling ist Professor für Politik und Wirtschaft an der Universität Tübingen. Seine Forschungsschwerpunkt liegen im Bereich der Internationalen Politischen Ökonomie und Europäischen Integration und umfassen gesellschafts-, staats- und politiktheoretische Fragestellungen. Titelbild: privat

Wie können linke Bewegungen, Organisationen und Medien-Plattformen Social Media nutzen? Diese Frage stellte sich mosaik in Kooperation mit dem Bündnis Alternativer Medien (BAM) am diesjährigen Volksstimmefest. Kommerzielle Soziale Medien wie Instagram oder TikTok sind zum festen Bestandteil linker, politischer Praxis geworden. Sie bringen Reichweite für Themen, Veranstaltungen und Aktionen. Doch schließen wir damit nicht einen Pakt mit dem Teufel? Meta und X sind in den Händen von Multimilliardären. Ihnen liegen nicht Inhalte, sondern Profitmaximierung und ihre autoritäre Selbstinszenierung am Herzen. Plattformen wie TikTok und Instagram fördern nachweislich polarisierende und provokante Inhalte und wirken sich negativ auf psychische Gesundheit aus. Im folgenden Veranstaltungsmitschnitt hört ihr Hannah Pichler – Bundessprecherin der österreichischen KPÖ-Jugendorganisation Junge Linke, Julia Schönherr von Radio ORANGE 94.0 und Justus Henze von der Berliner Kampagne Deutsche Wohnen & Co enteignen. Sie berichten aus unterschiedlichen Perspektiven von ihrem Umgang mit Social Media, pragmatischen Zugängen und roten Linien. Moderiert von mosaik-Redakteur Hannes Grohs fragen sich die Penalist*innen, ob sich der Algorithmus tatsächlich ausdribbeln lässt oder wir uns doch in seine Abhängigkeit begeben. Gemeinsam mit dem Publikum widmet sich das Podium schließlich auch Alternativen zu den gängigen kommerziellen Plattformen. Foto: Junge Linke

Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des mosaik Podcast. Die heutige Ausgabe ist Teil der Kooperation zwischen mosaik und der Zeitschrift PROKLA, in deren Rahmen wir bereits zwei Folgen veröffentlicht haben. Zum einen das Interview mit Dorothea Schmidt über die Geschichte und Entwicklung der PROKLA, zum anderen das Gespräch mit Tine Haubner und Jakob Graf über über das Heft „Surplus Society – ‚Überflüssige‘ im Gegenwartskapitalismus“, das die beiden mitherausgegeben haben. Nun ist eine neue Ausgabe der PROKLA erschienen. Aus diesem Grund habe ich Anfang Juli Ruben Kaiser und Markus Wissen getroffen, die an der Herausgabe des Hefts mitgewirkt haben. Die inhaltliche Klammer des Hefts bildet das Thema „Sozial-ökologische Bewegungen im Spannungsfeld von Staat und Demokratie“. Worum geht es also? Die sozial-ökologische Krise spitzt sich zu. Der Klimawandel und die Zerstörung ökologischer Lebensgrundlagen schreiten ungebrochen voran. Obwohl es in dieser Situation dringender denn je gesellschaftliche Kräfte bräuchte, die die Krise wirksam politisieren, befinden sich sozial-ökologische Bewegungen selbst in einer Krise. Die gegenwärtige Phase ist sowohl durch Repression und politische Rückschläge gekennzeichnet als auch durch eine notwendige strategische Neuausrichtung. In der Auseinandersetzung mit Staat und Demokratie können sozial-ökologische Bewegungen neue politische Horizonte eröffnen – vorausgesetzt, sie begreifen ihre Kämpfe nicht nur als ökologische oder moralische, sondern als zutiefst politische und soziale.

Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des mosaik Podcast. Die heutige Ausgabe ist Teil der Kooperation zwischen mosaik und der Zeitschrift PROKLA, in deren Rahmen wir bereits zwei Folgen veröffentlicht haben. Zum einen das Interview mit Dorothea Schmidt über die Geschichte und Entwicklung der PROKLA, zum anderen das Gespräch mit Tine Haubner und Jakob Graf über über das Heft „Surplus Society – ‚Überflüssige‘ im Gegenwartskapitalismus“, das die beiden mitherausgegeben haben. Nun ist eine neue Ausgabe der PROKLA erschienen. Aus diesem Grund habe ich Anfang Juli Ruben Kaiser und Markus Wissen getroffen, die an der Herausgabe des Hefts mitgewirkt haben. Die inhaltliche Klammer des Hefts bildet das Thema „Sozial-ökologische Bewegungen im Spannungsfeld von Staat und Demokratie“. Worum geht es also? Die sozial-ökologische Krise spitzt sich zu. Der Klimawandel und die Zerstörung ökologischer Lebensgrundlagen schreiten ungebrochen voran. Obwohl es in dieser Situation dringender denn je gesellschaftliche Kräfte bräuchte, die die Krise wirksam politisieren, befinden sich sozial-ökologische Bewegungen selbst in einer Krise. Die gegenwärtige Phase ist sowohl durch Repression und politische Rückschläge gekennzeichnet als auch durch eine notwendige strategische Neuausrichtung. In der Auseinandersetzung mit Staat und Demokratie können sozial-ökologische Bewegungen neue politische Horizonte eröffnen – vorausgesetzt, sie begreifen ihre Kämpfe nicht nur als ökologische oder moralische, sondern als zutiefst politische und soziale.

Ein Mitschnitt der Jour Fixe-Reihe „Kritische Gesellschaftsforschung“ vom 9. Juli 2025. Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des mosaik Podcast. In unserem Podcast senden wir bereits seit mehreren Jahren Mitschnitte der jour Fixe Reihe „Kritische Gesellschaftsforschung“, die einmal im Monat als online Format stattfindet. Im Zuge dessen stellen unterschiedliche kritische Wissenschaftler:innen aktuelle Bücher oder Texte zu verschiedenen gesellschaftspolitischen Themen vor, die ihr dann hier im mosaik Podcast nachhören könnt. In der heutigen Folge hört ihr Jakob Graf, der sein Buch "Die politische Ökonomie der „Überflüssigen“. Sozialäkologische Konflikte und die Kämpfe der Mapuche gegen die Forstindustrie in Chile" vorstellt. Jakob ist Soziologe und arbeite derzeit an der Universität Augsburg. In seinem Open-Access-Buch wirft er die Frage auf, wie sozialökologische Konflikte am Rande der Weltwirtschaft soziologisch verstanden werden können. Dabei zeigt er, dass gerade in durch Rohstoffausbeutung gekennzeichneten Ländern des Globalen Südens große Teile der Erwerbstätigen nicht mittels Lohnarbeit in den globalen Kapitalismus integriert werden. Aus Sicht der kapitalistischen Weltwirtschaft sind große Teile der weltweiten Armen vielmehr „überflüssig“. In seinem Buch zeigt er, dass diese Menschen allerdings nicht einfach „arbeitslos“, sondern vielfach wirtschaftlich aktiv sind; sie tragen in entscheidendem Maße zum Überleben der Menschen in ärmeren Ländern bei. Wie aus dem Widerspruch zwischen diesen lokalen „bedarfsökonomischen“ Aktivitäten und der kapitalistischen Wirtschaft sozialökologische Konflikte entstehen, verdeutlicht Jakob am Beispiel der indigenen Mapuche im Süden Chiles. Diese setzen sich gegen die Expansion der industriellen Forstwirtschaft zur Wehr, die für die Weltmärkte in riesigen Forstplantagen Zellstoff produziert. Als historisch "Enteignete" kämpfen die Mapuche für die Wiederaneignung ihres Landes und ihrer Ressourcen. Foto: Simone Dinoia

Ein Mitschnitt der Jour Fixe-Reihe „Kritische Gesellschaftsforschung“ vom 9. Juli 2025. Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des mosaik Podcast. In unserem Podcast senden wir bereits seit mehreren Jahren Mitschnitte der jour Fixe Reihe „Kritische Gesellschaftsforschung“, die einmal im Monat als online Format stattfindet. Im Zuge dessen stellen unterschiedliche kritische Wissenschaftler:innen aktuelle Bücher oder Texte zu verschiedenen gesellschaftspolitischen Themen vor, die ihr dann hier im mosaik Podcast nachhören könnt. In der heutigen Folge hört ihr Jakob Graf, der sein Buch "Die politische Ökonomie der „Überflüssigen“. Sozialäkologische Konflikte und die Kämpfe der Mapuche gegen die Forstindustrie in Chile" vorstellt. Jakob ist Soziologe und arbeite derzeit an der Universität Augsburg. In seinem Open-Access-Buch wirft er die Frage auf, wie sozialökologische Konflikte am Rande der Weltwirtschaft soziologisch verstanden werden können. Dabei zeigt er, dass gerade in durch Rohstoffausbeutung gekennzeichneten Ländern des Globalen Südens große Teile der Erwerbstätigen nicht mittels Lohnarbeit in den globalen Kapitalismus integriert werden. Aus Sicht der kapitalistischen Weltwirtschaft sind große Teile der weltweiten Armen vielmehr „überflüssig“. In seinem Buch zeigt er, dass diese Menschen allerdings nicht einfach „arbeitslos“, sondern vielfach wirtschaftlich aktiv sind; sie tragen in entscheidendem Maße zum Überleben der Menschen in ärmeren Ländern bei. Wie aus dem Widerspruch zwischen diesen lokalen „bedarfsökonomischen“ Aktivitäten und der kapitalistischen Wirtschaft sozialökologische Konflikte entstehen, verdeutlicht Jakob am Beispiel der indigenen Mapuche im Süden Chiles. Diese setzen sich gegen die Expansion der industriellen Forstwirtschaft zur Wehr, die für die Weltmärkte in riesigen Forstplantagen Zellstoff produziert. Als historisch "Enteignete" kämpfen die Mapuche für die Wiederaneignung ihres Landes und ihrer Ressourcen. Foto: Simone Dinoia

Ein Mitschnitt der Jour Fixe-Reihe „Kritische Gesellschaftsforschung“ vom 18. Juni 2025. Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des mosaik Podcast, in der ihr einen Mitschnitt der jour Fixe Reihe „Kritische Gesellschaftsforschung“ hört. In unserem Podcast senden wir bereits seit mehreren Jahren Beiträge aus dieser Reihe, die einmal im Monat als online Format stattfindet. Im Zuge dessen stellen verschiedene Forscher*innen aktuelle Bücher oder Texte zu unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Themen vor, die es dann im mosaik Podcast zum Nachhören gibt. In der heutigen Folge spricht Inga Nüthen von der Universität Kassel über das Buch „Geschlecht, Sexualität und Politik: Aspekte queer_feministischer Politikverständnisse“, das 2023 erschienen ist. Gegenstand des Buches ist die Frage danach, was Geschlecht und Sexualität mit Politik zu tun haben und welche Antworten queer_feministische Ansätze dahingehend liefern können. Das Buch enthält eine Art Kartographie westlicher queer_feministischer Beiträge zum Politikbegriff aus Theorie und Bewegung. Die Autorin identifiziert dabei mehrere Aspekte als Bündelungspunkte für die Begriffsbestimmung, unter anderem die Identifizierung von Politik mit Macht und die Ausrichtung auf Allianzen. Anhand dieser Aspekte erarbeitet Inga Nüthen Vorschläge für einen geschlechter- und sexualitätsanalytischen Zugriff auf Politik. Titelbild: Inga Nüthen

Ein Mitschnitt der Jour Fixe-Reihe „Kritische Gesellschaftsforschung“ vom 18. Juni 2025. Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des mosaik Podcast, in der ihr einen Mitschnitt der jour Fixe Reihe „Kritische Gesellschaftsforschung“ hört. In unserem Podcast senden wir bereits seit mehreren Jahren Beiträge aus dieser Reihe, die einmal im Monat als online Format stattfindet. Im Zuge dessen stellen verschiedene Forscher*innen aktuelle Bücher oder Texte zu unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Themen vor, die es dann im mosaik Podcast zum Nachhören gibt. In der heutigen Folge spricht Inga Nüthen von der Universität Kassel über das Buch „Geschlecht, Sexualität und Politik: Aspekte queer_feministischer Politikverständnisse“, das 2023 erschienen ist. Gegenstand des Buches ist die Frage danach, was Geschlecht und Sexualität mit Politik zu tun haben und welche Antworten queer_feministische Ansätze dahingehend liefern können. Das Buch enthält eine Art Kartographie westlicher queer_feministischer Beiträge zum Politikbegriff aus Theorie und Bewegung. Die Autorin identifiziert dabei mehrere Aspekte als Bündelungspunkte für die Begriffsbestimmung, unter anderem die Identifizierung von Politik mit Macht und die Ausrichtung auf Allianzen. Anhand dieser Aspekte erarbeitet Inga Nüthen Vorschläge für einen geschlechter- und sexualitätsanalytischen Zugriff auf Politik. Titelbild: Inga Nüthen

Ein Mitschnitt der Jour Fixe-Reihe "Kritische Gesellschaftsforschung" vom 14. Mai Die Politiken, die derzeit die Dekarbonisierung vorantreiben, d.h. zur Abkehr von fossilen Brennstoffen und zum Umstieg auf erneuerbare Energien beitragen, erzeugen zusätzliche Bedarfe an unterschiedlichsten Rohstoffen (etwa Lithium, Kupfer, seltene Erden, Biomasse) und benötigen perspektivisch sehr viel Energie. Da Energie überwiegend oder ausschließlich auf Grundlage erneuerbarer Energieträger erzeugt werden soll, die allesamt eine viel geringere Energiedichte haben als Kohle und Öl, geht damit ein immenser Landbedarf und eine Zunahme der Nutzungskonflikte einher. Um die durch Dekarbonisierungsprozesse bedingte Zunahme sozial-ökologischer (Transformations-)Konflikte, wie sie im Globalen Süden zum Tragen kommen, zu verstehen, bietet sich das Konzept des »postfossilen Extraktivismus« an. Zu diesem Thema hört ihr in der heutigen Folge des mosaik Podcast einen Beitrag von Anne Tittor, die als Soziologin an der Universität Jena arbeitet. Im Rahmen der Jour Fixe-Reihe „Kritische Gesellschaftsforschung“ hat sie ihren Beitrag „Postfossiler Extraktivismus? Die Vervielfältigung sozial-ökologischer Konflikte im Globalen Süden durch Dekarbonisierung“ vorgestellt, der vor einiger Zeit in der Zeitschrift PROKLA erschienen ist. Zu Beginn spricht Nikolai Huke, der wie immer die Veranstaltung moderiert hat. Foto: Priamo Mendez

Ein Mitschnitt der Jour Fixe-Reihe "Kritische Gesellschaftsforschung" vom 14. Mai Die Politiken, die derzeit die Dekarbonisierung vorantreiben, d.h. zur Abkehr von fossilen Brennstoffen und zum Umstieg auf erneuerbare Energien beitragen, erzeugen zusätzliche Bedarfe an unterschiedlichsten Rohstoffen (etwa Lithium, Kupfer, seltene Erden, Biomasse) und benötigen perspektivisch sehr viel Energie. Da Energie überwiegend oder ausschließlich auf Grundlage erneuerbarer Energieträger erzeugt werden soll, die allesamt eine viel geringere Energiedichte haben als Kohle und Öl, geht damit ein immenser Landbedarf und eine Zunahme der Nutzungskonflikte einher. Um die durch Dekarbonisierungsprozesse bedingte Zunahme sozial-ökologischer (Transformations-)Konflikte, wie sie im Globalen Süden zum Tragen kommen, zu verstehen, bietet sich das Konzept des »postfossilen Extraktivismus« an. Zu diesem Thema hört ihr in der heutigen Folge des mosaik Podcast einen Beitrag von Anne Tittor, die als Soziologin an der Universität Jena arbeitet. Im Rahmen der Jour Fixe-Reihe „Kritische Gesellschaftsforschung“ hat sie ihren Beitrag „Postfossiler Extraktivismus? Die Vervielfältigung sozial-ökologischer Konflikte im Globalen Süden durch Dekarbonisierung“ vorgestellt, der vor einiger Zeit in der Zeitschrift PROKLA erschienen ist. Zu Beginn spricht Nikolai Huke, der wie immer die Veranstaltung moderiert hat. Foto: Priamo Mendez

Herzlich willkommen zu einer neuen Asugabe des mosaik Podcast. Wie in der letzten Folge angkündigt, geht es diesmal mit der Kooperation zwischen dem mosaik Podcast und der Zeitschrift PROKLA weiter. Während ihr vorherige Woche das Gespräch mit Dorothea Schmidt gehört habt, die uns Einblicke in die Geschichte und Entwicklung der Zeitschrift PROKLA gegeben hat, dreht sich die heutige Folge um das aktuelle Heft, das den Titel Surplus Society - „Überflüssige“ im Gegenwartskapitalismus trägt. Hierüber habe ich mit Tine Haubner und Jakob Graf, die das Heft mitherausgegeben haben, gesprochen. Tine Haubner ist Soziologin an der Universität Bielefeld, sie ist Autorin zahlreicher Bücher, in denen sie sich mit der Soziologie von sozialer Reproduktion, Care-Arbeit, Armut und sozialer Ungleichheit auseinandersetzt. Von ihr ist unter anderem das Buch „Ausbeutung der sorgenden Gemeinschaft. Laienpflege in Deutschland“ erschienen. Jakob Graf arbeitet ebenso als Soziologe an der Universität Augsburg. Zu seinen Schwerpunkten zählen Politische Ökonomie und Ökologie, globale soziale Ungleichheit und Extraktivismus. 2024 ist von ihm das Buch „Die politische Ökonomie der „Überflüssigen“: sozial-ökologische Konflikte und die Kämpfe der Mapuche gegen die Forstindustrie in Chile“ erschienen. Tine und Jakob haben Einblicke in die Inhalte des Heftes gegeben und dabei erklärt, welche analytischen aber auch politischen Perspektiven sich eigentlich hinter dem auf den ersten Blick doch etwas sperrigen Begriff der „Surplus Society“ verbergen.

Herzlich willkommen zu einer neuen Asugabe des mosaik Podcast. Wie in der letzten Folge angkündigt, geht es diesmal mit der Kooperation zwischen dem mosaik Podcast und der Zeitschrift PROKLA weiter. Während ihr vorherige Woche das Gespräch mit Dorothea Schmidt gehört habt, die uns Einblicke in die Geschichte und Entwicklung der Zeitschrift PROKLA gegeben hat, dreht sich die heutige Folge um das aktuelle Heft, das den Titel Surplus Society - „Überflüssige“ im Gegenwartskapitalismus trägt. Hierüber habe ich mit Tine Haubner und Jakob Graf, die das Heft mitherausgegeben haben, gesprochen. Tine Haubner ist Soziologin an der Universität Bielefeld, sie ist Autorin zahlreicher Bücher, in denen sie sich mit der Soziologie von sozialer Reproduktion, Care-Arbeit, Armut und sozialer Ungleichheit auseinandersetzt. Von ihr ist unter anderem das Buch „Ausbeutung der sorgenden Gemeinschaft. Laienpflege in Deutschland“ erschienen. Jakob Graf arbeitet ebenso als Soziologe an der Universität Augsburg. Zu seinen Schwerpunkten zählen Politische Ökonomie und Ökologie, globale soziale Ungleichheit und Extraktivismus. 2024 ist von ihm das Buch „Die politische Ökonomie der „Überflüssigen“: sozial-ökologische Konflikte und die Kämpfe der Mapuche gegen die Forstindustrie in Chile“ erschienen. Tine und Jakob haben Einblicke in die Inhalte des Heftes gegeben und dabei erklärt, welche analytischen aber auch politischen Perspektiven sich eigentlich hinter dem auf den ersten Blick doch etwas sperrigen Begriff der „Surplus Society“verbergen.

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des mosaik Podcast. In der heutigen Folge hört ihr ein Interview mit Dorothea Schmidt, Redaktionsmitglied bei der Zeitschrift PROKLA. Das Gespräch bildet den Auftakt für die Kooperation des mosaik Podcast mit der Zeitschrift PROKLA. In diesem Zusammenhang werden wir in den kommenden Folgen regelmäßig die aktuellen Ausgaben vorstellen. Los geht es mit dem Heft, „Surplus Society – »Überflüssige« im Gegenwartskapitalismus“, über das ich mit Jakob Graf und Tine Haubner, die das Heft mit herausgegeben haben, gesprochen habe. Doch bevor wir jedoch mit der ersten Ausgabe zu diesem Heft starten, werdet ihr in der heutigen Ausgabe mehr über die Zeitschrift PROKLA erfahren. Hierzu habe ich Dorothea Schmidt getroffen, die seit Ende der 1990er Jahre als Redakteurin bei der PROKLA tätig ist. Mit ihr habe ich über die Entstehungsgeschichte, die Entwicklung und inhaltlichen Schwerpunkte der Zeitschrift gesprochen, die mittlerweile seit über fünfzig Jahren existiert.

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des mosaik Podcast. In der heutigen Folge hört ihr ein Interview mit Dorothea Schmidt, Redaktionsmitglied bei der Zeitschrift PROKLA. Das Gespräch bildet den Auftakt für die Kooperation des mosaik Podcast mit der Zeitschrift PROKLA. In diesem Zusammenhang werden wir in den kommenden Folgen regelmäßig die aktuellen Ausgaben vorstellen. Los geht es mit dem Heft, „Surplus Society – »Überflüssige« im Gegenwartskapitalismus“, über das ich mit Jakob Graf und Tine Haubner, die das Heft mit herausgegeben haben, gesprochen habe. Doch bevor wir jedoch mit der ersten Ausgabe zu diesem Heft starten, werdet ihr in der heutigen Ausgabe mehr über die Zeitschrift PROKLA erfahren. Hierzu habe ich Dorothea Schmidt getroffen, die seit Ende der 1990er Jahre als Redakteurin bei der PROKLA tätig ist. Mit ihr habe ich über die Entstehungsgeschichte, die Entwicklung und inhaltlichen Schwerpunkte der Zeitschrift gesprochen, die mittlerweile seit über fünfzig Jahren existiert.

Ein Mitschnitt der Lesung mit Johannes Greß vom 4. April 2025. In Österreich arbeiten ungarische Paketzusteller bis zu 17 Stunden täglich und syrische Essenslieferanten für sechs Euro pro Stunde. In den vergangenen Jahren starben in Österreichs Wäldern mehr als ein Dutzend rumänische Forstarbeiter. Indische Reinigungskräfte beklagen sexuelle Übergriffe, während sie ohne Papiere die Wohnungen von Diplomat*innen und Professor*innen putzen. Die Betroffenen eint, dass sie für das Funktionieren der österreichischen Gesellschaft unverzichtbar sind – und dafür Unmenschliches erfahren. Sie haben keine Lobby, ihre Stimmen sind marginalisiert. Johannes Greß, Autor des Buches „Ausbeutung auf Bestellung“, hat mit dutzenden Betroffenen in den vergangenen Jahren gesprochen und dabei nachgezeichnet, wie Unternehmen in Österreich mit der Ausbeutung von Migrant*innen Profit machen – und wir alle dafür bezahlen. Um daran etwas zu ändern, müssen sich Gewerkschaften neu organisieren und politische Organisationsformen jenseits von Betriebsräten und Kollektivverträgen gefunden werden. Johannes Greß arbeitet als freier Journalist in Wien und recherchiert seit vielen Jahren zu prekären Arbeitsbedingungen und Migration. Sein Buch „Ausbeutung auf Bestellung“ wurde unlängst mit dem „Bruno Kreisky Preis für das politische Buch 2024“ ausgezeichnet. Am 4. April hat er sein Buch an der Universität Hamburg vorgestellt. Den Mitschnitt dieser Lesung hört ihr hier im mosaik Podcast. Foto: Markus Zahradnik

Ein Mitschnitt der Lesung mit Johannes Greß vom 4. April 2025. In Österreich arbeiten ungarische Paketzusteller bis zu 17 Stunden täglich und syrische Essenslieferanten für sechs Euro pro Stunde. In den vergangenen Jahren starben in Österreichs Wäldern mehr als ein Dutzend rumänische Forstarbeiter. Indische Reinigungskräfte beklagen sexuelle Übergriffe, während sie ohne Papiere die Wohnungen von Diplomat*innen und Professor*innen putzen. Die Betroffenen eint, dass sie für das Funktionieren der österreichischen Gesellschaft unverzichtbar sind – und dafür Unmenschliches erfahren. Sie haben keine Lobby, ihre Stimmen sind marginalisiert. Johannes Greß, Autor des Buches „Ausbeutung auf Bestellung“, hat mit dutzenden Betroffenen in den vergangenen Jahren gesprochen und dabei nachgezeichnet, wie Unternehmen in Österreich mit der Ausbeutung von Migrant*innen Profit machen – und wir alle dafür bezahlen. Um daran etwas zu ändern, müssen sich Gewerkschaften neu organisieren und politische Organisationsformen jenseits von Betriebsräten und Kollektivverträgen gefunden werden. Johannes Greß arbeitet als freier Journalist in Wien und recherchiert seit vielen Jahren zu prekären Arbeitsbedingungen und Migration. Sein Buch „Ausbeutung auf Bestellung“ wurde unlängst mit dem „Bruno Kreisky Preis für das politische Buch 2024“ ausgezeichnet. Am 4. April hat er sein Buch an der Universität Hamburg vorgestellt. Den Mitschnitt dieser Lesung hört ihr hier im mosaik Podcast. Foto: Markus Zahradnik

ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue Syndrom) ist eine schwere körperliche Multisystemerkrankung. Ihr Auslöser sind nicht nur, aber vor allem bakterielle oder virale Infekte, wie etwa Covid-19 oder eine Influenza. Das Hauptsymptom, mit dem sich ME/CFS sich von anderen Krankheiten mit Fatigue abgrenzt, ist die „Post Excertional Malaise“, kurz PEM. PEM ist eine Belastungsintoleranz, die eine Zustandsverschlechterung von vielen Symptomen gleichzeitig bereits nach geringer körperlicher oder kognitiver Belastung verursacht. Diese Verschlechterung tritt meist etwas zeitverzögert auf und kann beliebig lang anhalten, auch eine permanente Verschlechterung ist möglich. Die Liste der weiteren Symptome ist lang und enthält unter anderem Schlafstörungen, Kreislaufregulationsstörungen, dauerhaft grippeähnliche Symptome oder Gelenkschmerzen. Die Symptome variieren von Patient*in und Patient*in, gemein haben sie eine hohe Krankheitslast: 60 Prozent der Personen mit ME/CFS sind nicht arbeitsfähig, 25 Prozent sind ans Haus oder Bett gebunden, viele davon pflegebedürftig. mosaik hat sich mit Sandra und Dini getroffen, die beide nach einer Corona-Erkrankung an ME/CFS erkrankt sind, woraufhin sich ihr Leben schlagartig änderte. Im Gespräch, das wir aufgrund der damit verbundenen Anstrengung in mehrere Etappen aufgeteilt haben, berichten sie davon, wie das neoliberale Gesundheits- und Sozialsystem Österreichs sie in den letzten Jahren nicht nur ignoriert, sondern aktiv abweist, aber auch davon, wie Betroffene sich solidarisch zusammenschließen. Ein Nachtrag: Kurze Zeit nach unserer Aufnahme hat das Nationale Referenzzentrum für postvirale Syndrome neue Schätzungen für Betroffenenzahlen in Österreich herausgegeben. Stand jetzt geht man von einer Gesamtzahl von 73.586 ME/CFS-Erkrankten hierzulande aus, was 0,8 Prozent der Bevölkerung entspricht. - - Foto: Lea Aring / Deutsche Gesellschaft für ME/CFS

ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue Syndrom) ist eine schwere körperliche Multisystemerkrankung. Ihr Auslöser sind nicht nur, aber vor allem bakterielle oder virale Infekte, wie etwa Covid-19 oder eine Influenza. Das Hauptsymptom, mit dem sich ME/CFS sich von anderen Krankheiten mit Fatigue abgrenzt, ist die „Post Excertional Malaise“, kurz PEM. PEM ist eine Belastungsintoleranz, die eine Zustandsverschlechterung von vielen Symptomen gleichzeitig bereits nach geringer körperlicher oder kognitiver Belastung verursacht. Diese Verschlechterung tritt meist etwas zeitverzögert auf und kann beliebig lang anhalten, auch eine permanente Verschlechterung ist möglich. Die Liste der weiteren Symptome ist lang und enthält unter anderem Schlafstörungen, Kreislaufregulationsstörungen, dauerhaft grippeähnliche Symptome oder Gelenkschmerzen. Die Symptome variieren von Patient*in und Patient*in, gemein haben sie eine hohe Krankheitslast: 60 Prozent der Personen mit ME/CFS sind nicht arbeitsfähig, 25 Prozent sind ans Haus oder Bett gebunden, viele davon pflegebedürftig. mosaik hat sich mit Sandra und Dini getroffen, die beide nach einer Corona-Erkrankung an ME/CFS erkrankt sind, woraufhin sich ihr Leben schlagartig änderte. Im Gespräch, das wir aufgrund der damit verbundenen Anstrengung in mehrere Etappen aufgeteilt haben, berichten sie davon, wie das neoliberale Gesundheits- und Sozialsystem Österreichs sie in den letzten Jahren nicht nur ignoriert, sondern aktiv abweist, aber auch davon, wie Betroffene sich solidarisch zusammenschließen. Ein Nachtrag: Kurze Zeit nach unserer Aufnahme hat das Nationale Referenzzentrum für postvirale Syndrome neue Schätzungen für Betroffenenzahlen in Österreich herausgegeben. Stand jetzt geht man von einer Gesamtzahl von 73.586 ME/CFS-Erkrankten hierzulande aus, was 0,8 Prozent der Bevölkerung entspricht. - - Foto: Lea Aring / Deutsche Gesellschaft für ME/CFS

„Es ist ein Gerücht, dass man im Sozialbereich nicht streiken kann!“ sagt Selma Schacht, die als Betriebsrätin den Arbeitskampf der Wiener Freizeitpädagog*innen mitorganisiert. Aber wie lässt sich Widerstand im Bildungsbereich, in der Pflege, im Gesundheitswesen und in der Betreuung konkret organisieren? Und welche Rolle sollte eine kommunistische Partei dabei spielen? Diese Fragen diskutierten kürzlich Angestellte aus verschiedenen Bereichen auf Einladung der KPÖ in der Zentrale der Partei in der Drechslergasse. Neben Selma Schacht saßen der diplomierte Pfleger Wolfgang Zauner, der Betriebsrat Michael Gehmacher und der Betreuer Alexander Pospisil auf dem Podium, das von der KPÖ-Spitzenkandidatin für den Wiener Gemeinderat, Barbara Urbanic moderiert wurde. Wir veröffentlichen hier einen Mitschnitt der Veranstaltung. Foto: privat

„Es ist ein Gerücht, dass man im Sozialbereich nicht streiken kann!“ sagt Selma Schacht, die als Betriebsrätin den Arbeitskampf der Wiener Freizeitpädagog*innen mitorganisiert. Aber wie lässt sich Widerstand im Bildungsbereich, in der Pflege, im Gesundheitswesen und in der Betreuung konkret organisieren? Und welche Rolle sollte eine kommunistische Partei dabei spielen? Diese Fragen diskutierten kürzlich Angestellte aus verschiedenen Bereichen auf Einladung der KPÖ in der Zentrale der Partei in der Drechslergasse. Neben Selma Schacht saßen der diplomierte Pfleger Wolfgang Zauner, der Betriebsrat Michael Gehmacher und der Betreuer Alexander Pospisil auf dem Podium, das von der KPÖ-Spitzenkandidatin für den Wiener Gemeinderat, Barbara Urbanic moderiert wurde. Wir veröffentlichen hier einen Mitschnitt der Veranstaltung. Foto: privat

Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 09. April 2025. Wenn wir die ökologische Krise verstehen wollen, müssen wir die Arbeitswelt verstehen. Denn es ist die Arbeit, durch die Gesellschaften ihren Stoffwechsel mit der Natur vollziehen. Arbeitspolitik ist daher stets auch Umweltpolitik oder wie Simon Schaupp betont: Stoffwechselpolitik. Dabei spielt die Natur selbst eine aktive Rolle: Je weiter ihre Nutzbarmachung vorangetrieben wird, desto drastischer wirkt sie auf dieArbeitswelt zurück.Wie produktiv diese Perspektive ist, zeigt Simon Schaupp in seinem gleichnamigen Buch „Stoffwechselpolitik“ an zahlreichen historischen Beispiele. Doch soll die Erderwärmung zumindest verlangsamt werden, dann, so Schaupp, setzt dies eine Transformation der Arbeitswelt voraus: Wir müssen die Logik der expansiven Nutzbarmachung überwinden und die Autonomie der Natur ernst nehmen. In der heutigen Folge des mosaik Podcast hört ihr Simon Schaupp, der sein Buch im Rahmen der digitalen Jour fixe-Reihe der AkG vorgestellt hat. Im mosaik-Pocast senden wir einmal im Monat einen Mitschnitt dieser Reihe, solltet ihr also bisherige Folgen verpasst haben, könnt ihr diese natürlich nachhören. Foto: AkG

Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 09. April 2025. Wenn wir die ökologische Krise verstehen wollen, müssen wir die Arbeitswelt verstehen. Denn es ist die Arbeit, durch die Gesellschaften ihren Stoffwechsel mit der Natur vollziehen. Arbeitspolitik ist daher stets auch Umweltpolitik oder wie Simon Schaupp betont: Stoffwechselpolitik. Dabei spielt die Natur selbst eine aktive Rolle: Je weiter ihre Nutzbarmachung vorangetrieben wird, desto drastischer wirkt sie auf dieArbeitswelt zurück.Wie produktiv diese Perspektive ist, zeigt Simon Schaupp in seinem gleichnamigen Buch „Stoffwechselpolitik“ an zahlreichen historischen Beispiele. Doch soll die Erderwärmung zumindest verlangsamt werden, dann, so Schaupp, setzt dies eine Transformation der Arbeitswelt voraus: Wir müssen die Logik der expansiven Nutzbarmachung überwinden und die Autonomie der Natur ernst nehmen. In der heutigen Folge des mosaik Podcast hört ihr Simon Schaupp, der sein Buch im Rahmen der digitalen Jour fixe-Reihe der AkG vorgestellt hat. Im mosaik-Pocast senden wir einmal im Monat einen Mitschnitt dieser Reihe, solltet ihr also bisherige Folgen verpasst haben, könnt ihr diese natürlich nachhören. Foto: AkG

Der Haustürwahlkampf der Linken in Leipzig im vergangenen Jahr wird bis heute viel zitiert und auch hier in Österreich als ein Vorzeigeprojekt des politischen Organizing angeführt. Tausende Engagierte, weit über die Parteistrukturen vor Ort hinaus, klopften an rund 50.000 Haustüren, um für den Einzug der Linken in den Sächsischen Landtag zu kämpfen - und hatten Erfolg. Die KPÖ setzt im laufenden Wahlkampf für die Wien-Wahl am 27. April auf ähnliche Methoden. Erklärtes Ziel ist es auch hier, herauszufinden, was die Menschen in ihrem Alltag bewegt und dabei besonders jene zu erreichen, die sonst eher durchs Raster fallen. Um über dieses Vorgehen zu diskutieren, lud sie vergangenen Freitag zu einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Bus und Haustür: Organizing in Österreich“. Auf der Bühne unterhielten sich Paul Tscheu von den Linken in Leipzig, Johannes Breit, der Spitzenkandidat der KPÖ in Döbling, und Phili Kaufmann, Aktivistin von Wir fahren gemeinsam, einem Bündnis aus Klimaktivist*innen, Buslenker*innen und Gewerkschafter*innen. Foto: Elimende Inagella

Der Haustürwahlkampf der Linken in Leipzig im vergangenen Jahr wird bis heute viel zitiert und auch hier in Österreich als ein Vorzeigeprojekt des politischen Organizing angeführt. Tausende Engagierte, weit über die Parteistrukturen vor Ort hinaus, klopften an rund 50.000 Haustüren, um für den Einzug der Linken in den Sächsischen Landtag zu kämpfen - und hatten Erfolg. Die KPÖ setzt im laufenden Wahlkampf für die Wien-Wahl am 27. April auf ähnliche Methoden. Erklärtes Ziel ist es auch hier, herauszufinden, was die Menschen in ihrem Alltag bewegt und dabei besonders jene zu erreichen, die sonst eher durchs Raster fallen. Um über dieses Vorgehen zu diskutieren, lud sie vergangenen Freitag zu einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Bus und Haustür: Organizing in Österreich“. Auf der Bühne unterhielten sich Paul Tscheu von den Linken in Leipzig, Johannes Breit, der Spitzenkandidat der KPÖ in Döbling, und Phili Kaufmann, Aktivistin von Wir fahren gemeinsam, einem Bündnis aus Klimaktivist*innen, Buslenker*innen und Gewerkschafter*innen. Foto: Elimende Inagella

Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 12. März 2025. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des mosaik Podcast. Diesmal mit einem Beitrag von Natascha Strobl, Politikwissenschaftlerin und Autorin zahlreicher Bücher, in denen sie sich mit der sogenannten „Neuen Rechten“ auseinandersetzt. Im Rahmen der AkG-Reihe skizziert sie die Entwicklung eines Phänomens, das sie als „radikalisierten Konservatismus“ bezeichnet. In den letzten zehn Jahren haben sich konservative Parteien in ihren Strategien und ihrer Rhetorik radikal verändert. Sie haben die politische Mitte verlassen und Elemente der traditionellen extremen Rechten sowie rechtspopulistische Ansätze übernommen. Im mosaik Podcast haben wir im Gespräch mit Leo Roepert das Thema „Weltbilder und Mythologie des Rechtspopulismus“ bereits beleuchtet. Natascha Strobl schließt hier an und präsentiert anhand der Präsidentschaft von Donald Trump und der Politik der Österreichischen Volkspartei unter Bundeskanzler Sebastian Kurz zentrale Beispiele dieser Entwicklung. Im Mittelpunkt steht die Frage danach, was sich hinter diesem neu formierten, parteipolitischen, konservativen Milieu verbirgt und welchen Platz der radikalisierte Konservatismus im zeitgenössischen Autoritarismus einnimmt. Foto: Christopher Glanzl

Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 12. März 2025. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des mosaik Podcast. Diesmal mit einem Beitrag von Natascha Strobl, Politikwissenschaftlerin und Autorin zahlreicher Bücher, in denen sie sich mit der sogenannten „Neuen Rechten“ auseinandersetzt. Im Rahmen der AkG-Reihe skizziert sie die Entwicklung eines Phänomens, das sie als „radikalisierten Konservatismus“ bezeichnet. In den letzten zehn Jahren haben sich konservative Parteien in ihren Strategien und ihrer Rhetorik radikal verändert. Sie haben die politische Mitte verlassen und Elemente der traditionellen extremen Rechten sowie rechtspopulistische Ansätze übernommen. Im mosaik Podcast haben wir im Gespräch mit Leo Roepert das Thema „Weltbilder und Mythologie des Rechtspopulismus“ bereits beleuchtet. Natascha Strobl schließt hier an und präsentiert anhand der Präsidentschaft von Donald Trump und der Politik der Österreichischen Volkspartei unter Bundeskanzler Sebastian Kurz zentrale Beispiele dieser Entwicklung. Im Mittelpunkt steht die Frage danach, was sich hinter diesem neu formierten, parteipolitischen, konservativen Milieu verbirgt und welchen Platz der radikalisierte Konservatismus im zeitgenössischen Autoritarismus einnimmt. Foto: Christopher Glanzl

Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 12. Februar 2025. Externalisierung stellt ein zentrales strukturelles Merkmal kapitalistischer Gesellschaften dar. Die negativen Folgen eines kapitalistischen Gesellschafts- und Wirtschaftssystems werden auf andere Länder und zukünftige Generationen abgewälzt. Wie reagieren Gesellschaften, die auf Externalisierung basieren, wenn Menschen aus diesen externalisierten Gesellschaften in das Innere der Externalisierungsländer vordringen, beispielsweise im Kontext von Fluchtmigration? Mit dieser Frage und diesem Thema beschäftigt sich die heutige Folge des mosaik Podcast, in der ihr einen Beitrag von Judith Vey hört. Am Beispiel des Unterbringungs-, Versorgungs- und Betreuungsystems für Geflüchtete in Deutschland legt sie dar, dass ein zentrales Element der Externalisierung darin besteht, Menschen, die in den Globalen Norden fliehen, in Exklaven innerhalb dieser Gesellschaften erneut zu externalisieren. Unterkünfte für Geflüchtete können als entsprechende Exklaven betrachtet werden, da sie Räume darstellen, die außerhalb dieser Gesellschaften liegen. Dies betrifft sowohl Bereiche der Unterbringung, der Versorgung und der Betreuung als auch den Zugang zum Arbeitsmarkt sowie Möglichkeiten gesellschaftlicher Partizipation. Judith Vey ist Soziologin, arbeitet derzeit an der Universität Bremen und beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit Migration, sozialen Bewegungen und Fragen der Selbstorganisierung. Im Rahmen der online jour fixe Reihe der AkG hat sie über Thema „Exklaven in der Externalisierungsgesellschaft. Unterbringung, Versorgung und Betreuung von Geflüchteten in Deutschland“ gesprochen und Einblicke in ihre Forschung gegeben, die ihr jetzt hört. Foto: Karin Kim auf Unsplash

Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 12. Februar 2025. Externalisierung stellt ein zentrales strukturelles Merkmal kapitalistischer Gesellschaften dar. Die negativen Folgen eines kapitalistischen Gesellschafts- und Wirtschaftssystems werden auf andere Länder und zukünftige Generationen abgewälzt. Wie reagieren Gesellschaften, die auf Externalisierung basieren, wenn Menschen aus diesen externalisierten Gesellschaften in das Innere der Externalisierungsländer vordringen, beispielsweise im Kontext von Fluchtmigration? Mit dieser Frage und diesem Thema beschäftigt sich die heutige Folge des mosaik Podcast, in der ihr einen Beitrag von Judith Vey hört. Am Beispiel des Unterbringungs-, Versorgungs- und Betreuungsystems für Geflüchtete in Deutschland legt sie dar, dass ein zentrales Element der Externalisierung darin besteht, Menschen, die in den Globalen Norden fliehen, in Exklaven innerhalb dieser Gesellschaften erneut zu externalisieren. Unterkünfte für Geflüchtete können als entsprechende Exklaven betrachtet werden, da sie Räume darstellen, die außerhalb dieser Gesellschaften liegen. Dies betrifft sowohl Bereiche der Unterbringung, der Versorgung und der Betreuung als auch den Zugang zum Arbeitsmarkt sowie Möglichkeiten gesellschaftlicher Partizipation. Judith Vey ist Soziologin, arbeitet derzeit an der Universität Bremen und beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit Migration, sozialen Bewegungen und Fragen der Selbstorganisierung. Im Rahmen der online jour fixe Reihe der AkG hat sie über Thema „Exklaven in der Externalisierungsgesellschaft. Unterbringung, Versorgung und Betreuung von Geflüchteten in Deutschland“ gesprochen und Einblicke in ihre Forschung gegeben, die ihr jetzt hört. Foto: Karin Kim auf Unsplash

Ein Mitschnitt der Podiumsdiskussion vom 31.01.2025. Im Jänner 2015 erschien der erste Beitrag auf mosaik. Der Anspruch war es, linke Politik neu zusammenzusetzen. Fast auf den Tag genau 10 Jahre später kündigen FPÖ und ÖVP an, gemeinsam in Koalitionsverhandlungen zu gehen. Anstatt die Früchte einer Politik zu ernten, die das Leben der Menschen besser macht, finden wir uns inmitten rechtsextremer Zeiten wieder. Was ist da schief gelaufen? Diese Frage stellten wir – die mosaik-Redaktion – uns zu unserem zehnjährigen Jubiläum selbstkritisch. Allerdings taten wir das nicht alleine. Am 31. Jänner luden wir Unterstützer*innen, Leser*innen und Interessierte zu einer Podiumsdiskussion auf das Badeschiff Wien ein. Das Motto lautete: „10 Jahre mosaik: Handlungsfähigkeit in rechtsextremen Zeiten“. Gemeinsam mit den ehemaligen mosaik-Redakteur*innen Anna Svec, Lukas Oberndorfer, Moritz Ablinger und Natascha Strobl haben wir uns gefragt: Wo sind wir in den letzten Jahren gescheitert? Was können wir daraus lernen? Und warum ist die Lage bedrückend, aber nicht hoffnungslos? In der Folge hört ihr den Mitschnitt der Veranstaltung. Zu Beginn spricht mosaik-Redakteur Hannes Grohs, der den Abend moderierte. Danach nehmen uns die Podiumsgäste mit in die Anfangsphase von mosaik. Sie berichten von der politischen Ausgangslage, dem Gefühl der Aufbruchsstimmung sowie verpassten Chancen. Der Rückblick bleibt aber kein Selbstzweck. Das Podium schlägt die Brücke ins Hier und Jetzt und widmet sich in einer spannenden Diskussion den drängenden Fragen der politischen Gegenwart. mosaik wünscht anregende Gedanken beim Hören der Jubiläums-Diskussion und bedankt sich auch an dieser Stelle noch einmal herzlich bei allen Unterstützer*innen und Mitwirkenden für das Ermöglichen der letzten 10 Jahre. Foto: Franz Hagmann

Ein Mitschnitt der Podiumsdiskussion vom 31.01.2025. Im Jänner 2015 erschien der erste Beitrag auf mosaik. Der Anspruch war es, linke Politik neu zusammenzusetzen. Fast auf den Tag genau 10 Jahre später kündigen FPÖ und ÖVP an, gemeinsam in Koalitionsverhandlungen zu gehen. Anstatt die Früchte einer Politik zu ernten, die das Leben der Menschen besser macht, finden wir uns inmitten rechtsextremer Zeiten wieder. Was ist da schief gelaufen? Diese Frage stellten wir – die mosaik-Redaktion – uns zu unserem zehnjährigen Jubiläum selbstkritisch. Allerdings taten wir das nicht alleine. Am 31. Jänner luden wir Unterstützer*innen, Leser*innen und Interessierte zu einer Podiumsdiskussion auf das Badeschiff Wien ein. Das Motto lautete: „10 Jahre mosaik: Handlungsfähigkeit in rechtsextremen Zeiten“. Gemeinsam mit den ehemaligen mosaik-Redakteur*innen Anna Svec, Lukas Oberndorfer, Moritz Ablinger und Natascha Strobl haben wir uns gefragt: Wo sind wir in den letzten Jahren gescheitert? Was können wir daraus lernen? Und warum ist die Lage bedrückend, aber nicht hoffnungslos? In der Folge hört ihr den Mitschnitt der Veranstaltung. Zu Beginn spricht mosaik-Redakteur Hannes Grohs, der den Abend moderierte. Danach nehmen uns die Podiumsgäste mit in die Anfangsphase von mosaik. Sie berichten von der politischen Ausgangslage, dem Gefühl der Aufbruchsstimmung sowie verpassten Chancen. Der Rückblick bleibt aber kein Selbstzweck. Das Podium schlägt die Brücke ins Hier und Jetzt und widmet sich in einer spannenden Diskussion den drängenden Fragen der politischen Gegenwart. mosaik wünscht anregende Gedanken beim Hören der Jubiläums-Diskussion und bedankt sich auch an dieser Stelle noch einmal herzlich bei allen Unterstützer*innen und Mitwirkenden für das Ermöglichen der letzten 10 Jahre. Foto: Franz Hagmann

Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 8. Januar 2025. Wenn wir das Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse sind, wie es Karl Marx schreibt, und nicht jenseits des gesellschaftlichen Diskurses existieren, wie es etwa Judith Butler zeigt, folgt daraus: weder existieren unsere Identitäten unabhängig von den ökonomischen Verhältnissen, noch lassen sich die ökonomischen Verhältnisse unberührt von Identitätspolitik denken. Aus historischer Perspektive zeigt sich zudem, dass die Sicherung von Priviligien ein wesentliches Element unserer Wirtschaftsordnung bildet. Doch das sogenannte ‚unlearning privileges' reicht nicht. Die strukturellen Zwänge des Kapitalismus gehen viel tiefer, als dass sie auf Profitgier oder Konzernmacht zu reduzieren und damit zu korrigieren wären. Auch nicht von einer sozialistischen Regierung. Es ist die Marktwirtschaft an sich, die intersektionale Ungleichheit braucht, die Ausbeutung weit über die Mehrwertabschöpfung hinaus erzwingt und uns letztlich dem Kollaps immer näher bringt. Doch wie jede Struktur ist sie veränderbar. Tun wir dies radikal demokratisch und mit Fürsorge, sind Marktlogiken in Muster des Commoning übertragbar. In der heutigen Folge des mosaik-Podcast hört ihr einen Beitrag von Friederike Habermann zum Thema „Ausbeutung und Externalisierung überwinden: Eine intersektionale Theorie der Hegemonie und Transformation“. Im Rahmen der AkG-Reihe hat die Wirtschaftswissenschaftlerin und Historikern zentrale Überlegungen aus dem gleichnamigen, aktuellen Buch vorgestellt, das in englischer Sprache im vergangen Jahr erschienen ist. Foto: Sven Piper auf Unsplash

Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 8. Januar 2025. Wenn wir das Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse sind, wie es Karl Marx schreibt, und nicht jenseits des gesellschaftlichen Diskurses existieren, wie es etwa Judith Butler zeigt, folgt daraus: weder existieren unsere Identitäten unabhängig von den ökonomischen Verhältnissen, noch lassen sich die ökonomischen Verhältnisse unberührt von Identitätspolitik denken. Aus historischer Perspektive zeigt sich zudem, dass die Sicherung von Priviligien ein wesentliches Element unserer Wirtschaftsordnung bildet. Doch das sogenannte ‚unlearning privileges' reicht nicht. Die strukturellen Zwänge des Kapitalismus gehen viel tiefer, als dass sie auf Profitgier oder Konzernmacht zu reduzieren und damit zu korrigieren wären. Auch nicht von einer sozialistischen Regierung. Es ist die Marktwirtschaft an sich, die intersektionale Ungleichheit braucht, die Ausbeutung weit über die Mehrwertabschöpfung hinaus erzwingt und uns letztlich dem Kollaps immer näher bringt. Doch wie jede Struktur ist sie veränderbar. Tun wir dies radikal demokratisch und mit Fürsorge, sind Marktlogiken in Muster des Commoning übertragbar. In der heutigen Folge des mosaik-Podcast hört ihr einen Beitrag von Friederike Habermann zum Thema „Ausbeutung und Externalisierung überwinden: Eine intersektionale Theorie der Hegemonie und Transformation“. Im Rahmen der AkG-Reihe hat die Wirtschaftswissenschaftlerin und Historikern zentrale Überlegungen aus dem gleichnamigen, aktuellen Buch vorgestellt, das in englischer Sprache im vergangen Jahr erschienen ist. Foto: Sven Piper auf Unsplash

Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 11. Dezember 2024. Seit rund vier Jahrzehnten schottet sich die EU gegenüber Flucht und Migration mit wachsender Härte ab. Eine Unterbrechung stellte nur der „kurze Sommer der Migration“ im Jahr 2015 dar. Getrieben vom Aufschwung rechts-autoritärer Kräfte unterstützen mittlerweile auch Parteien der „Mitte“ eine Migrationspolitik weit jenseits grund- und menschenrechtlicher Standards. Ein dystopischer Festungskapitalismus zeichnet sich ab, geprägt durch Grenzzäune, Lager und Massenabschiebungen. Gleichzeitig sind immer noch viele Menschen empört über Pläne zur „Remigration“. Sie sind geschockt über die jährlich tausenden Toten an den europäischen Grenzen und zornig angesichts der moralischen Kälte, mit der die EU ihre Migrationskontrollen an Diktaturen und Milizen delegiert. Und immer noch wissen und kritisieren viele Menschen im Globalen Norden, dass an den hochgerüsteten Grenzen ihre eigene, privilegierte Lebensweise gegen jene verteidigt wird, die in der Geburtsort-Lotterie weniger Glück hatten als sie selbst. Vor diesem ambivalenten Hintergrund diskutiert Fabian Georgi die Idee globaler Bewegungsfreiheit als emanzipatorisches Projekt und als Kernbestandteil sozial-ökologischer Transformation. Ausgehend von der Rolle von Grenzen im Kapitalismus und einer materialistischen Ethik der Migration setzt er sich mit Problemen und Herausforderungen der konkreten Utopie offener Grenzen auseinander: Was sind die Bedingungen und Konsequenzen einer Politik der Bewegungsfreiheit? Was wären Umsetzungsschritte und Ansatzpunkte für praktisches Handeln? In der heutigen Folge des mosaik-Podcast hört ihr einen Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der AkG vom 11. Dezember. Fabian Georgi stellt darin sein Buch „Grenzen und Bewegungsfreiheit. Eine kritische Einführung“ vor, das Anfang 2025 erscheint. Fabian Georgi ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Referent beim Komitee für Grundrechte und Demokratie. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich mit Migrationspolitik, europäischer Integration, kritischer Wissenschaft und Staatstheorie. Nikolai Huke moderierte die Veranstaltung. Er spricht zu Beginn. Titelbild: Markus Spiske auf Unsplash

Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 11. Dezember 2024. Seit rund vier Jahrzehnten schottet sich die EU gegenüber Flucht und Migration mit wachsender Härte ab. Eine Unterbrechung stellte nur der „kurze Sommer der Migration“ im Jahr 2015 dar. Getrieben vom Aufschwung rechts-autoritärer Kräfte unterstützen mittlerweile auch Parteien der „Mitte“ eine Migrationspolitik weit jenseits grund- und menschenrechtlicher Standards. Ein dystopischer Festungskapitalismus zeichnet sich ab, geprägt durch Grenzzäune, Lager und Massenabschiebungen. Gleichzeitig sind immer noch viele Menschen empört über Pläne zur „Remigration“. Sie sind geschockt über die jährlich tausenden Toten an den europäischen Grenzen und zornig angesichts der moralischen Kälte, mit der die EU ihre Migrationskontrollen an Diktaturen und Milizen delegiert. Und immer noch wissen und kritisieren viele Menschen im Globalen Norden, dass an den hochgerüsteten Grenzen ihre eigene, privilegierte Lebensweise gegen jene verteidigt wird, die in der Geburtsort-Lotterie weniger Glück hatten als sie selbst. Vor diesem ambivalenten Hintergrund diskutiert Fabian Georgi die Idee globaler Bewegungsfreiheit als emanzipatorisches Projekt und als Kernbestandteil sozial-ökologischer Transformation. Ausgehend von der Rolle von Grenzen im Kapitalismus und einer materialistischen Ethik der Migration setzt er sich mit Problemen und Herausforderungen der konkreten Utopie offener Grenzen auseinander: Was sind die Bedingungen und Konsequenzen einer Politik der Bewegungsfreiheit? Was wären Umsetzungsschritte und Ansatzpunkte für praktisches Handeln? In der heutigen Folge des mosaik-Podcast hört ihr einen Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der AkG vom 11. Dezember. Fabian Georgi stellt darin sein Buch „Grenzen und Bewegungsfreiheit. Eine kritische Einführung“ vor, das Anfang 2025 erscheint. Fabian Georgi ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Referent beim Komitee für Grundrechte und Demokratie. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich mit Migrationspolitik, europäischer Integration, kritischer Wissenschaft und Staatstheorie. Nikolai Huke moderierte die Veranstaltung. Er spricht zu Beginn. Titelbild: Markus Spiske auf Unsplash

Ein Mitschnitt der Tagung „Linke Betriebsratsarbeit“ vom 13. Oktober Vom 11.-13. Oktober fand in Wien die Tagung "Linke Betriebsarbeit" statt, über die wir bei mosaik bereits berichtet haben. Auf der mehrtägigen Veranstaltung wurden aus unterschiedlichen Perspektiven Fragen, Herausforderungen und Probleme betrieblicher Mitbestimmung, gewerkschaftlicher Organisierung und Sozialpartnerschaft diskutiert. Ein Panel widmete sich dabei dem Thema „Klimaschutz heißt Arbeitskampf“ – Organisierung für die sozial ökologische Transformation. Eingeladen zu dem Gespräch waren Lars Hirsekorn, der bei Volkswagen in Braunschweig arbeitet und dort seit 2022 freigestellter Betriebsrat ist, Phili vom Bündnis „Wir fahren gemeinsam“ und Leo der als Stellwerker bei der ÖBB Infrastruktur tätig ist. In der heutigen Folge des mosaik Podcast hört ihr einen Mitschnitt dieses Gesprächs. Neben grundlegenden Herausforderungen linker Betriebsarbeit wurde darüber debattiert, welche Bündnisse es über die betriebliche Ebene hinaus auch außerhalb der Belegschaft braucht. Dabei wurden auch verschiedene Forderungen wie etwa die nach Arbeitszeitverkürzung diskutiert. Die große inhaltliche Klammer bildete jedoch das Zusammenspiel zwischen betrieblicher Organisierung und Möglichkeiten des Klimaschutzes. Im Folgenden hört ihr nun eine Aufzeichnung des Gesprächs sowie die anschließende Diskussion. Foto: Foto-Rabe auf Pixabay

Ein Mitschnitt der Tagung „Linke Betriebsratsarbeit“ vom 13. Oktober Vom 11.-13. Oktober fand in Wien die Tagung "Linke Betriebsarbeit" statt, über die wir bei mosaik bereits berichtet haben. Auf der mehrtägigen Veranstaltung wurden aus unterschiedlichen Perspektiven Fragen, Herausforderungen und Probleme betrieblicher Mitbestimmung, gewerkschaftlicher Organisierung und Sozialpartnerschaft diskutiert. Ein Panel widmete sich dabei dem Thema „Klimaschutz heißt Arbeitskampf“ – Organisierung für die sozial ökologische Transformation. Eingeladen zu dem Gespräch waren Lars Hirsekorn, der bei Volkswagen in Braunschweig arbeitet und dort seit 2022 freigestellter Betriebsrat ist, Phili vom Bündnis „Wir fahren gemeinsam“ und Leo der als Stellwerker bei der ÖBB Infrastruktur tätig ist. In der heutigen Folge des mosaik Podcast hört ihr einen Mitschnitt dieses Gesprächs. Neben grundlegenden Herausforderungen linker Betriebsarbeit wurde darüber debattiert, welche Bündnisse es über die betriebliche Ebene hinaus auch außerhalb der Belegschaft braucht. Dabei wurden auch verschiedene Forderungen wie etwa die nach Arbeitszeitverkürzung diskutiert. Die große inhaltliche Klammer bildete jedoch das Zusammenspiel zwischen betrieblicher Organisierung und Möglichkeiten des Klimaschutzes. Im Folgenden hört ihr nun eine Aufzeichnung des Gesprächs sowie die anschließende Diskussion. Foto: Foto-Rabe auf Pixabay

Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 13. November 2024. Das wirkmächtige Narrativ vom Anthropozän – dem Zeitalter des Menschen – begreift die ökologische Krise als eine von Menschen gemachte. Es vernachlässigt dabei jedoch die herrschaftsförmige gesellschaftliche Vermittlung des menschliche Einwirkens auf Natur. Die Erzählung vom Anthropozän kann daher die Bearbeitung der ökologischen Krise nur als technologisch modernisierte Naturbeherrschung denken. Diese aber droht wiederum die ökologische Krise zu verschärfen und soziale Spaltungen zu vertiefen. Demgegenüber warten jüngere ökosozialistische Entwürfe mit alternativen Krisendiagnosen und -strategien auf. Diese Ansätze bedürfen jedoch einer staats- und hegemonietheoretischen Fundierung und Einsichten aus der kritischen Theorie gesellschaftlicher Naturverhältnisse. Bei der heutigen Folge handelt es sich um eine Jubiläums-Ausgabe, nämlich um die einhundertste Folge des mosaik-Podcast. Diesmal hört ihr einen Beitrag von Uli Brand, Professor für Internationale Politik an der Universität Wien. Im Rahmen der online Jour fixe-Reihe der AkG hat dieser den Text „Emanzipatorische Perspektiven im ‚Anthropozän‘. Über die Grenzen des grünen Kapitalismus und die Notwendigkeit einer radikalen Alternative“ vorgestellt, den er gemeinsam mit Markus Wissen für die Zeitschrift PROKLA verfasst hat. Titelbild: Dan Meyers auf Unsplash

Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 13. November 2024. Das wirkmächtige Narrativ vom Anthropozän – dem Zeitalter des Menschen – begreift die ökologische Krise als eine von Menschen gemachte. Es vernachlässigt dabei jedoch die herrschaftsförmige gesellschaftliche Vermittlung des menschliche Einwirkens auf Natur. Die Erzählung vom Anthropozän kann daher die Bearbeitung der ökologischen Krise nur als technologisch modernisierte Naturbeherrschung denken. Diese aber droht wiederum die ökologische Krise zu verschärfen und soziale Spaltungen zu vertiefen. Demgegenüber warten jüngere ökosozialistische Entwürfe mit alternativen Krisendiagnosen und -strategien auf. Diese Ansätze bedürfen jedoch einer staats- und hegemonietheoretischen Fundierung und Einsichten aus der kritischen Theorie gesellschaftlicher Naturverhältnisse. Bei der heutigen Folge handelt es sich um eine Jubiläums-Ausgabe, nämlich um die einhundertste Folge des mosaik-Podcast. Diesmal hört ihr einen Beitrag von Uli Brand, Professor für Internationale Politik an der Universität Wien. Im Rahmen der online Jour fixe-Reihe der AkG hat dieser den Text „Emanzipatorische Perspektiven im ‚Anthropozän‘. Über die Grenzen des grünen Kapitalismus und die Notwendigkeit einer radikalen Alternative“ vorgestellt, den er gemeinsam mit Markus Wissen für die Zeitschrift PROKLA verfasst hat. Titelbild: Dan Meyers auf Unsplash

Ein Mitschnitt der Tipping Points-Podiumsdiskussion vom 01.11.2024. Das gesellschaftliche Klima ist weitestgehend unsolidarisch. Parteien wie auch Medien bedienen rechte Narrative, befeuern rechte Ausgrenzung und neoliberale Individualisierung. Dem entgegen stehen Menschen und Initiativen, die nicht nur ihre eigenen Interesse vertreten und danach handeln, sondern Solidarität als linke, emanzipatorische Praxis verstehen, leben und verkörpern. Doch was bedeutet Solidarität überhaupt? Vom 01. bis zum 03. November 2024 fand die elfte Ausgabe von „Tipping Points – Skills und Methoden für Soziale Bewegungen“ unter dem Motto „Her mit dem Linksruck!“ statt. Für das Eröffnungspodium luden die Organisator*innen Vertreter*innen unterschiedlicher Gruppe ein, um mehr über ihre solidarische Praktiken zu erfahren. Im folgenden Veranstaltungsmitschnitt hört ihr Lie von der GemSe – einem queer-feministischen Ort im Gailtal in Kärnten/Koroška, Elena Messner vom Museum der Migration (MUSMIG), Kerschi von der Initiative Bürglkopf schließen in Tirol sowie Iva von Planet10 – einem queer-migrantisch-antirassistischen Hausprojekt in Wien-Favoriten. Die Podiumsteilnehmer*innen berichten von ihrem Verständnis von Solidarität, wie sie Solidarität konkret in ihren Projekten leben und warum Solidarität auch heißt, Konflikte auszutragen und auszuhalten. Moderiert wurde die Veranstaltung im Kulturzentrum 4lthangrund von Laura Grossmann vom Tipping-Points Team. Titelbild: Tipping Points/JK

Ein Mitschnitt der Tipping Points-Podiumsdiskussion vom 01.11.2024. Das gesellschaftliche Klima ist weitestgehend unsolidarisch. Parteien wie auch Medien bedienen rechte Narrative, befeuern rechte Ausgrenzung und neoliberale Individualisierung. Dem entgegen stehen Menschen und Initiativen, die nicht nur ihre eigenen Interesse vertreten und danach handeln, sondern Solidarität als linke, emanzipatorische Praxis verstehen, leben und verkörpern. Doch was bedeutet Solidarität überhaupt? Vom 01. bis zum 03. November 2024 fand die elfte Ausgabe von „Tipping Points – Skills und Methoden für Soziale Bewegungen“ unter dem Motto „Her mit dem Linksruck!“ statt. Für das Eröffnungspodium luden die Organisator*innen Vertreter*innen unterschiedlicher Gruppe ein, um mehr über ihre solidarische Praktiken zu erfahren. Im folgenden Veranstaltungsmitschnitt hört ihr Lie von der GemSe – einem queer-feministischen Ort im Gailtal in Kärnten/Koroška, Elena Messner vom Museum der Migration (MUSMIG), Kerschi von der Initiative Bürglkopf schließen in Tirol sowie Iva von Planet10 – einem queer-migrantisch-antirassistischen Hausprojekt in Wien-Favoriten. Die Podiumsteilnehmer*innen berichten von ihrem Verständnis von Solidarität, wie sie Solidarität konkret in ihren Projekten leben und warum Solidarität auch heißt, Konflikte auszutragen und auszuhalten. Moderiert wurde die Veranstaltung im Kulturzentrum 4lthangrund von Laura Grossmann vom Tipping-Points Team. Titelbild: Tipping Points/JK

Ein Veranstaltungsmitschnitt der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie vom 18.10.2024. Rassismus und Prozesse der Rassifizierung in Bezug auf Osteuropäer*innen erfahren in westeuropäischen Ländern verhältnismäßig wenig Aufmerksamkeit. Am 18. Oktober organisierten die Sektionen „Migrations- und Rassismusforschung“ sowie „Soziale Ungleichheit“ der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie (ÖGS) eine Veranstaltung mit dem Titel „Antiosteuropäischer Rassismus, Ausbeutung und Widerstand“. Ziel der Veranstaltung war es, zur Thematisierung von antiosteuropäischem Rassismus beizutragen und über seine gegenwärtigen Auswirkungen zu sprechen. In der heutigen Folge des mosaik-Podcast hört ihr einen Impulsvortrag von Jannis Panagiotidis. Gemeinsam mit Hans-Christian Petersen hat er das Buch „Antiosteuropäischer Rassismus in Deutschland. Geschichte und Gegenwart“ verfasst. In seinem Vortrag zeichnet Jannis die historischen Ursprünge von antiosteuropäischem Rassismus in Deutschland und sein Fortwirken bis in die Gegenwart nach. Im Anschluss daran kommen Simona Ďurišová und Sónia Melo zu Wort. Simona ist Mitgründerin der IG 24 – der Interessengemeinschaft der 24-Stunden-Betreuer*innen in Österreich. Sónia setzt sich im Rahmen der Sezonieri-Kampagne für die Rechte von Erntearbeiter*innen in Österreich ein. Simona und Sónia berichten von ihren Kämpfen, prekären Arbeitsverhältnissen und fehlenden Rechten. Gemeinsam mit Jannis diskutieren sie, welche Funktionen antiosteuropäischer Rassismus erfüllt und warum die Würde des Spargels in Deutschland wie auch Österreich unantastbar scheint. Clara Holzinger und Niki Kubaczek haben die Veranstaltung moderiert, die in der Brunnenpassage in Wien-Ottakring stattfand. Neben der Moderation hört ihr zu Beginn der Aufnahme zwei Veranstaltungsankündigungen zum Thema. Am 11. November feiert die Sezonieri-Kampagne ihr zehnjähriges Bestehen und lädt zur Filmvorführung von The Pickers ins Admiral Kino in Wien. Bereits am 24. Oktober zeigt der Cinemarkt in der Brunnenpassage die Filme Carenomadinnen und The Limits of Europe. Beide Filme widmen sich der Ausbeutung osteuropäischer Arbeitskräfte in Westeuropa. Bild: mosaik

Ein Veranstaltungsmitschnitt der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie vom 18.10.2024. Rassismus und Prozesse der Rassifizierung in Bezug auf Osteuropäer*innen erfahren in westeuropäischen Ländern verhältnismäßig wenig Aufmerksamkeit. Am 18. Oktober organisierten die Sektionen „Migrations- und Rassismusforschung“ sowie „Soziale Ungleichheit“ der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie (ÖGS) eine Veranstaltung mit dem Titel „Antiosteuropäischer Rassismus, Ausbeutung und Widerstand“. Ziel der Veranstaltung war es, zur Thematisierung von antiosteuropäischem Rassismus beizutragen und über seine gegenwärtigen Auswirkungen zu sprechen. In der heutigen Folge des mosaik-Podcast hört ihr einen Impulsvortrag von Jannis Panagiotidis. Gemeinsam mit Hans-Christian Petersen hat er das Buch „Antiosteuropäischer Rassismus in Deutschland. Geschichte und Gegenwart“ verfasst. In seinem Vortrag zeichnet Jannis die historischen Ursprünge von antiosteuropäischem Rassismus in Deutschland und sein Fortwirken bis in die Gegenwart nach. Im Anschluss daran kommen Simona Ďurišová und Sónia Melo zu Wort. Simona ist Mitgründerin der IG 24 – der Interessengemeinschaft der 24-Stunden-Betreuer*innen in Österreich. Sónia setzt sich im Rahmen der Sezonieri-Kampagne für die Rechte von Erntearbeiter*innen in Österreich ein. Simona und Sónia berichten von ihren Kämpfen, prekären Arbeitsverhältnissen und fehlenden Rechten. Gemeinsam mit Jannis diskutieren sie, welche Funktionen antiosteuropäischer Rassismus erfüllt und warum die Würde des Spargels in Deutschland wie auch Österreich unantastbar scheint. Clara Holzinger und Niki Kubaczek haben die Veranstaltung moderiert, die in der Brunnenpassage in Wien-Ottakring stattfand. Neben der Moderation hört ihr zu Beginn der Aufnahme zwei Veranstaltungsankündigungen zum Thema. Am 11. November feiert die Sezonieri-Kampagne ihr zehnjähriges Bestehen und lädt zur Filmvorführung von The Pickers ins Admiral Kino in Wien. Bereits am 24. Oktober zeigt der Cinemarkt in der Brunnenpassage die Filme Carenomadinnen und The Limits of Europe. Beide Filme widmen sich der Ausbeutung osteuropäischer Arbeitskräfte in Westeuropa. Bild: mosaik

Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 11. September 2024. Nach Aktionen von Klimaaktivist*innen oder Schlägereien in Schwimmbädern werden regelmäßig Forderungen laut, nun müsse „mit der vollen Härte des Rechtsstaats durchgegriffen“ werden. Gemeint ist damit: Schluss mit Entschuldigungen und Sozialarbeiter-Romantik, dafür robustes Auftreten der Polizei, Ausschöpfen des Strafrahmens vor Gericht – kurz: „Law and Order“-Politik. Dabei gerät in Vergessenheit, dass „Rechtsstaat“ eigentlich etwas ganz anderes bedeutet, nämlich die Bindung staatlichen Handelns an das Gesetz. In der heutigen Folge des mosaik-Podcast stellt Maximilian Pichl (Rechts- und Politikwissenschaftler) sein Buch „Law statt Order. Der Kampf um den Rechtsstaat“ vor. In diesem analysiert er, aus welchen Gründen und mit welchen Strategien politische Akteure die skizzierte Umdeutung betreiben und welche Folgen dies hat. Diesen Bestrebungen setzt Pichl die lange Geschichte juristischer Kämpfe entgegen, in denen sich Jurist*innen und Aktivist*innen für eine Begrenzung politischer Willkür eingesetzt haben. Titelbild: Praveesh Palakeel auf Unsplash

Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 11. September 2024. Nach Aktionen von Klimaaktivist*innen oder Schlägereien in Schwimmbädern werden regelmäßig Forderungen laut, nun müsse „mit der vollen Härte des Rechtsstaats durchgegriffen“ werden. Gemeint ist damit: Schluss mit Entschuldigungen und Sozialarbeiter-Romantik, dafür robustes Auftreten der Polizei, Ausschöpfen des Strafrahmens vor Gericht – kurz: „Law and Order“-Politik. Dabei gerät in Vergessenheit, dass „Rechtsstaat“ eigentlich etwas ganz anderes bedeutet, nämlich die Bindung staatlichen Handelns an das Gesetz. In der heutigen Folge des mosaik-Podcast stellt Maximilian Pichl (Rechts- und Politikwissenschaftler) sein Buch „Law statt Order. Der Kampf um den Rechtsstaat“ vor. In diesem analysiert er, aus welchen Gründen und mit welchen Strategien politische Akteure die skizzierte Umdeutung betreiben und welche Folgen dies hat. Diesen Bestrebungen setzt Pichl die lange Geschichte juristischer Kämpfe entgegen, in denen sich Jurist*innen und Aktivist*innen für eine Begrenzung politischer Willkür eingesetzt haben. Titelbild: Praveesh Palakeel auf Unsplash

Ein Mitschnitt der Tipping Points-Podiumsdiskussion vom 09.06.2024. Die Diskussion zum Verhältnis zwischen sozialen Bewegungen und linken Parteien erfährt im deutschsprachigen Raum momentan wieder einen Aufschwung. In Österreich und Deutschland hat das gegenteilige Gründe. Hierzulande konnte die KPÖ auf regionaler Ebene jüngst beachtliche Erfolge verzeichnen und kämpft aktuell um den Einzug in den Nationalrat. Zur gleichen Zeit befindet sich die Partei „Die LINKE“ in Deutschland am absteigenden Ast. Sie droht, bei den kommenden Wahlen aus regionalen sowie landesweiten Parlamenten zu fliegen. Beides ließ Aktivist*innen sozialer Bewegungen aufhorchen. Während sich in Österreich Fragen nach möglichen Synergien zwischen der KPÖ und sozialen Bewegungen verstärken, diskutieren Aktivist*innen in Deutschland, ob „Die LINKE“ noch zu retten ist. Am 09. Juni luden die Veranstalter*innen von Tipping Points zu einer Podiumsdiskussion unter dem Titel „Soziale Bewegungen und linke Parteien – Über Differenzen, Unterschiede und Synergien“. Eingeladen waren Max Zirngast von der KPÖ, Sarya vom Kurdistan-Solidaritätskomitee Graz, Lorena Olarte von der Universität Wien sowie Theresa und Chris vom deutschen Zusammenschluss „WIR // JETZT // HIER“. Jakob Sauseng vom Tipping Points Team moderierte die Veranstaltung. Gemeinsam diskutierten die Podiumsteilnehmer*innen Gemeinsamkeiten und Unterschiede sozialer Bewegungen und linker Parteien und welche Brücken es in der Zusammenarbeit zu überwinden gibt. In dieser Podcast-Folge hört ihr einen Ausschnitt der Podiumsdiskussion. Die Zusammenstellung beschränkt sich auf Teile, die sich auf die Situation in Österreich und Deutschland beziehen. Deswegen hört ihr in diesem Ausschnitt neben der Moderation nur Max, Theresa und Chris sowie ausgewählte Stimmen aus dem Publikum. mosaik strategy summer Diese Folge des mosaik-Podcast erscheint in der Reihe „mosaik strategy summer“. Von Anfang August bis Mitte September veröffentlichte und veröffentlicht mosaik wöchentlich einen Artikel zu strategischen Fragen linker und emanzipatorischer Bewegungen und Kämpfe. Bislang erschienene Beiträge des „mosaik strategy summer“ könnt ihr auf der mosaik-Website nachlesen. Mehr über das Format Tipping Points erfahrt ihr auf tippingpoints.life und im mosaik-Hintergrundinterview. Titelbild: MK/Tipping Points

Ein Mitschnitt der Tipping Points-Podiumsdiskussion vom 09.06.2024. Die Diskussion zum Verhältnis zwischen sozialen Bewegungen und linken Parteien erfährt im deutschsprachigen Raum momentan wieder einen Aufschwung. In Österreich und Deutschland hat das gegenteilige Gründe. Hierzulande konnte die KPÖ auf regionaler Ebene jüngst beachtliche Erfolge verzeichnen und kämpft aktuell um den Einzug in den Nationalrat. Zur gleichen Zeit befindet sich die Partei „Die LINKE“ in Deutschland am absteigenden Ast. Sie droht, bei den kommenden Wahlen aus regionalen sowie landesweiten Parlamenten zu fliegen. Beides ließ Aktivist*innen sozialer Bewegungen aufhorchen. Während sich in Österreich Fragen nach möglichen Synergien zwischen der KPÖ und sozialen Bewegungen verstärken, diskutieren Aktivist*innen in Deutschland, ob „Die LINKE“ noch zu retten ist. Am 09. Juni luden die Veranstalter*innen von Tipping Points zu einer Podiumsdiskussion unter dem Titel „Soziale Bewegungen und linke Parteien – Über Differenzen, Unterschiede und Synergien“. Eingeladen waren Max Zirngast von der KPÖ, Sarya vom Kurdistan-Solidaritätskomitee Graz, Lorena Olarte von der Universität Wien sowie Theresa und Chris vom deutschen Zusammenschluss „WIR // JETZT // HIER“. Jakob Sauseng vom Tipping Points Team moderierte die Veranstaltung. Gemeinsam diskutierten die Podiumsteilnehmer*innen Gemeinsamkeiten und Unterschiede sozialer Bewegungen und linker Parteien und welche Brücken es in der Zusammenarbeit zu überwinden gibt. In dieser Podcast-Folge hört ihr einen Ausschnitt der Podiumsdiskussion. Die Zusammenstellung beschränkt sich auf Teile, die sich auf die Situation in Österreich und Deutschland beziehen. Deswegen hört ihr in diesem Ausschnitt neben der Moderation nur Max, Theresa und Chris sowie ausgewählte Stimmen aus dem Publikum. mosaik strategy summer Diese Folge des mosaik-Podcast erscheint in der Reihe „mosaik strategy summer“. Von Anfang August bis Mitte September veröffentlichte und veröffentlicht mosaik wöchentlich einen Artikel zu strategischen Fragen linker und emanzipatorischer Bewegungen und Kämpfe. Bislang erschienene Beiträge des „mosaik strategy summer“ könnt ihr auf der mosaik-Website nachlesen. Mehr über das Format Tipping Points erfahrt ihr auf tippingpoints.life und im mosaik-Hintergrundinterview. Titelbild: MK/Tipping Points

Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 10. Juli 2024. Gesellschaftliche Verhältnisse werden mittels Raumproduktionen ebenso wie mittels Kriminalisierungen organisiert und regiert. Beide Strategien basieren auf interessengeleiteten und folgenreichen Abstraktionen. Wo sie zusammenkommen, werden im Namen der Sicherheit vermeintlich gefährliche Räume produziert. Die Ziele: Marginalisierte Gruppen kontrollieren und schikanieren sowie Gentrifizierung vorbereiten, Moralpaniken entfachen und Gesellschaften regieren. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcast spricht Bernd Belina – kritischer Geograph an der Goethe Universität Frankfurt – über sein Buch „Gefährliche Abstraktionen. Regieren mittels Kriminalisierung und Raum“, das er im Rahmen der AkG-Reihe vorgestellt hat. Der Band enthält Beiträge des Autors ab dem Jahr 2005 bis heute. Mit Fokus auf Deutschland und die USA thematisieren sie räumliche Aspekte des (Polizei-)Rechts, Ideologien und Technologien sowie deren Resultate. In diesem Sinne verbindet das Buch Radical Geography und Kritische Kriminologie mit Zeitdiagnosen und kritischen Interventionen. Nikolai Huke moderierte die Veranstaltung. Er ist zu Beginn zu hören. Bild: Tobias Tullius on Unsplash