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Theologischer Blick auf Lessings Parabel von den drei Ringen, die sich mit dem Wahrheitsanspruch der Weltreligionen auseinandersetzt und nach über 200 Jahren immer noch hochaktuell für die heutige Situation in der Welt ist.
Als Lessing das erste Bürgerliche Trauerspiel schreibt, greift er tief in die Tragiktrickkiste: Liebe und Moral und überhaupt und alles. Plus: Und das ist das Neue: eine klare politische Botschaft. Leider geht es insgesamt schlecht aus: Politisch und romantisch.
Warum man Thomas Mann nicht gut finden muss, welche Klassiker man lesen sollte und wer + was im Kanon fehlt - das erzählt uns die junge Youtuberin, Kabarettistin, Germanistin und leidenschaftliche Leserin Teresa Reichl im Interview. Ob El Hotzo auch Romane schreiben kann, welches Kinderbuch eine andere Kultur näherbringt und was der neue Roman von Olga Torkaczuk mit Thomas Mann (Achtung: Kreis schließt sich!) zu tun hat – das erzählen Jan und Katharina in dieser Folge. Alle Infos zum Podcast: https://ndr.de/eatreadsleep Alle Lesekreise: https://ndr.de/eatreadsleep-lesekreise Unseren Newsletter gibt es hier: https://ndr.de/eatreadsleep-newsletter Podcast-Tipp: Quarks Daily: https://www.ardaudiothek.de/sendung/quarks-daily-dein-taeglicher-wissenspodcast/72680234/ Aktuelle Folge zum Thema: „Lesen – Brauchen wir das noch?“ Dazu Katharinas Tipp: Science Slam mit Dr. Pauline Schröter: “Was passiert im Gehirn, wenn wir lesen?“ https://youtu.be/Z_St4FuU-MQ Die Bücher der Folge: (00:01:19) Ernst von Malortie: „Das Menu“ (Klindworth) - nur antiquarisch zu haben (00:05:39) Sebastian Hotz: „Mindset“ (Kiepenheuer & Witsch) (00:14:33) Olga Tokarczuk: „Empusion“ (Kampa) (00:18:18) Varsha Shah: „Ajay und die Tintenhelden“ (Atrium) (00:23:03) Teresa Reichl: „Muss ich das gelesen haben?“ (Haymon) (00:43:12) Gabriele Tergit: „Effingers“ (Schöffling & Co.) Rezept für Linsen à la Lessing: Zutaten 500 Gramm Linsen 200 Gramm Schweinespeck (gewürfelt) 2 Kartoffeln 2 Möhren 1 Zwiebel 1 EL Öl 2 EL Mehl 250 ml Suppenbrühe 2 Scheiben Graubrot Zubereitung Linsen über Nacht in Wasser einweichen. 40 bis 60 Minuten kochen, bis sie weich sind. Dann die Linsen in einem Küchensieb abtropfen lassen und waschen. Die Zwiebel kleinschneiden und gemeinsam mit dem Speck und dem Öl in einer Pfanne anbraten. Die Kartoffeln und die Möhren kochen und ebenfalls kleinschneiden. Dann alles zusammen in die Pfanne geben, mit dem Mehl vermischen und mit der Suppenbrühe aufgießen. Alles zusammen etwa 30 Minuten auf kleiner Flamme kochen lassen, regelmäßig umrühren. Graubrot auf einem Teller drapieren. Einen guten Freund oder eine gute Freundin zum Essen einladen.
Wir schreiben das Jahr 1192. Der Schauplatz: Jerusalem zur Zeit des dritten Kreuzzugs. Gerade herrscht ein Waffenstillstand, aber die Spannungen zwischen Christen, Juden und Muslimen sind deutlich spürbar. Der aktuelle Herrscher Sultan Saladin wird von finanziellen Sorgen geplagt, doch seine Schwester Sittah hat bereits einen Plan: Man könnte den reichen jüdischen Kaufmann Nathan, der von allen nur der Weise genannt wird, doch in eine Falle locken, um ihn so um sein Geld zu bringen. Gesagt, getan. Nathan wird in den Palast beordert und Saladin fragt ihn nach der einzig wahren Religion - eine Frage, die Nathan niemals beantworten könnte, ohne sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. Doch Nathan wäre nicht der Weise, wenn er nicht einen genialen Einfall oder besser: eine Ringparabel in der Hinterhand hätte. Als wäre das noch nicht kompliziert genug, verliebt sich ein christlicher Tempelherr in Nathans wundergläubige Adoptivtochter Recha, die er bei einem Brand in Nathans Haus rettet. Als Nathan sein Heiratsgesuch ablehnt, obwohl die beiden kurz vorher noch die zarte Bande der Freundschaft geknüpft hatten, nachdem Nathan den Tempelherrn von dessen Judenhass befreit hat, fühlt dieser sich nun hintergangen. Wütend stapft er zum Patriarchen, dem christlichen Oberhaupt Jerusalems, und trägt diesem den hypothetischen (hust!) Fall eines jüdischen Kaufmanns und seiner christlichen Adoptivtochter vor. Der Patriarch schäumt, so etwas geht natürlich gar nicht: "Der Jude wird verbrannt." Lessing wendet sich in seinem 1779 veröffentlichten Ideendrama "Nathan der Weise" gegen die christliche Dogmatik und setzt sich ein für Toleranz, Humanität und den Wert des Dialogs. Heute gehört das Drama zu den meistgespielten Stücken an deutschen Theatern und auch in Abiturprüfungen hat es - gerade in den letzten Jahren - wieder Einzug gehalten. Ein guter Grund mal genauer hinzuschauen! Neben meiner von einer Erkältung geplagten Reibeisenstimme hört ihr in dieser Folge ein paar O-Töne von Prof. Cord Berghahn von der TU Braunschweig. Prof. Berghahn ist nicht nur Literaturwissenschaftler und ausgewiesener Lessing-Experte, sondern auch Vorsitzender der Lessing-Akademie in Wolfenbüttel. Unterstütze den Podcast bei Steady! Hier findest du einen sehr guten Podcast-Player für iOS und Android. Links: Gotthold Ephraim Lessings Drama "Nathan der Weise" beim Reclam Verlag Das Hörspiel zu Gotthold Ephraim Lessings Drama "Nathan der Weise" vom Reclam Verlag bei YouTube Die Verfilmung von "Nathan der Weise" (1967) bei YouTube "Auf ein Buch!" bei Spotify "Auf ein Buch!" bei Instagram Blog zu "Auf ein Buch!"
„Der Islam ist Teil der deutschen Kulturgeschichte.“ Das ist die Erkenntnis des Philosophen Hugo Hamid Markus, nachdem er die abendländische Philosophie Spinozas, Lessings, Nietzsches und vor allem Goethe und den Islam studiert hatte. Für ihn, der aus einer deutsch-jüdischen Familie stammt, ist der Islam „die Reformation des Christentums“, und zwar tausend Jahre vor dem Protestantismus. Im kultur- und religionsoffenen Berlin, gehört Hugo Hamid Markus nach dem Ersten Weltkrieg zu einem Kreis deutscher Muslime, die an der neu erbauten Moschee in Berlin-Wilmersdorf aktiv sind. Sie veranstalten regelmäßig “islamische Abende”, an denen viele Zuhörer aus dem Bürgertum und Prominente wie Thomas Mann und Hermann Hesse teilnehmen. Sie geben die Zeitschrift “Moslemische Revue” und als erste Muslime eine deutsche Koranübersetzung heraus. Der Podcast “Muslimische Spuren in deutscher Heimat“ beschäftigt sich in dieser Folge mit Hugo Hamid Marcus, der die Einheit in der Vielfalt suchte, dessen Leben aber nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zunehmend eine tragische Wendung nahm. --- Send in a voice message: https://anchor.fm/smf-verband/message
Theologischer Blick auf Lessings Parabel von den drei Ringen, die sich mit dem Wahrheitsanspruch der Weltreligionen auseinandersetzt und nach über 200 Jahren immer noch hochaktuell für die heutige Situation in der Welt ist.
Gotthold Ephraim Lessing lästert in seinem Gedicht „Der neue Welt-Bau“ über Nikolaus Kopernikus – offenbart dabei aber gravierende Wissenslücken.Von Dirk Lorenzenwww.deutschlandfunk.de, SternzeitDirekter Link zur Audiodatei
"Ihr neues Stück ist vorige Woche drei Tage nacheinander aufgeführt worden", schreibt Eva König, Lessings spätere Frau aus Wien, "und zwar mit außerordentlichem und allgemeinem Beifall!" Autorin: Monika Buschey Von Monika Buschey.
Freimaurerei als Kunst Eine Zeichnung von Alexander Walter Freimaurerei ist vieles, kann einiges werden. Was immer sie ist, hängt davon ab, welches ihrer Potentiale durch Taten verwirklicht worden ist und wird. Freimaurerei ist, was wir Freimaurer daraus machen und daraus gemacht haben. Dazu gehört unter anderem auch die Kunst. Auf diesem Spaziergang will ich Sie einladen, die „Königliche Kunst“ als eine eben solche zu betrachten. Aber auch als die viel zitierte Lebenskunst, die wir gerne in ihr sehen. Kunst ist ein Begriff, der sich außerordentlich schwer fassen lässt. Und dennoch kann man einiges verbindlich über die Kunst sagen. Ohne Talent, Fähigkeiten, Fleiß und Inspiration kann sie wohl kaum geschaffen werden. Und ohne Rezeption, ohne Wahrnehmung, ohne Interpretation wäre sie wohl auch nicht existent, denn sie muss in gewisser Weise stattfinden. Die Freimaurerei ist voller Kunst, sie ist fast reine Kunst. Zwar wirkt sie zunächst nicht so, aber das ist eben der besondere Kunst-Kniff an ihr. Die bei uns oft genutzten Begriffe „Beamte“, „Beamtenräte“, „Regeln“, „Pflichten“ und „Ordnung“ erwecken zu leicht den Eindruck, die Freimaurerei wäre gar ein kunst- oder phantasiefreier Raum. Nüchterne Forschung und die sachliche Analytik der Selbstaufklärung sind sehr wertvoll, können aber den künstlerischen Aspekt in der Freimaurerei nur unzureichend abbilden. Freimaurerei ist ein Kulturprodukt, Ergebnis eines kreativen Prozesses, selbst schon kreativer Prozess, Kunstwerk im Sein und Werden, vollbracht von Künstlern. Freimaurerei als Kunst aufzufassen soll nicht einer Selbstüberhöhung dienen. Es ist vielmehr der Versuch, sie für mich selbst und für Interessierte begrifflich begreifbar zu machen. In der Königlichen Kunst liegen der Zauber, die Magie und das Mystische, das Kunst erst zu Kunst werden lässt. Dies kann man in der Theorie zu verstehen versuchen, ein durchaus erkenntnisreicher Prozess. Aber erst in der Praxis entfalten sie ihre ästhetisierenden, empfindsamkeitssteigernden Wirkungen. Und auf die ist der Freimaurer angewiesen. Denn was wir in und mit der Freimaurerei wollen, ist die Überwindung der Anästhesie des Herzens, der gesellschaftlichen Gefühlskälte. Dazu braucht es die Empfindsamkeit des Einzelnen. Ästhetik regt sie an. Und der Pathos, mit dem die Freimaurerei ge- und erlebt wird, der Ausdruck dieser durch Ästhetik gesteigerten Empfindsamkeit ist, fördert die Empathie. Keine Freimaurerei ohne Einfühlungsvermögen, keine bessere Gesellschaft ohne Mitgefühl. Freimaurerei übt alles, das künstlerische Schaffen von Schönheit, ihre Wahrnehmung, den Übergang des Schönen zum Guten, die Wandlung des Guten im Abgleich mit dem Mitgefühlten zur Handlungsmotivation - und schließlich die Genese der Humanität durch die Tat, die dieser Handlungsmotivation folgt. *** In der Freimaurerei konfluieren Inhalte, Formen und Arten von Kunst zu einem Gesamtkunstwerk. Die Menschen, die bei uns zu Schwestern und Brüdern werden, sind Kunstwerke der Natur, des „Allmächtigen Baumeisters aller Welten“. Die Werte, die wir gemeinsam leben, werden in der individuellen und gemeinsamen Lebenskunst zu einer kultivierten Lebenspraxis, die das Natürliche berücksichtigt. Unsere Bräuche und Sitten sind Ausdruck von Menschlichkeit, Höflichkeit und Anstand, eines geistigen Ästhetizismus, wie er der menschlichen Gemeinschaft und der humanen Tat grundsätzlich zugrunde liegen sollte. Die Symbole, die unseren Bund kennzeichnen und teilweise ausmachen, sind eine besondere Sprache der Kunst. Und die Rituale, die uns so wichtig sind, sind die gelungene Synthese aus allen vier Hauptformen der Kunst, ein harmonischer Zusammenklang von bildender Kunst, Musik, Literatur und darstellender Kunst. Bildende Kunst ist die Freimaurerei insgesamt. Sie soll die Schwestern und Brüder im Sinne der Kunst, zu mehr Humanitätsfähigkeit bilden. Und sie ist es speziell im Ritual. Denn es muss gebildet werden - schön gebildet werden. Dabei spielt nicht nur die hübsche Verbildlichung von Werten durch Symbole eine Rolle, die zugleich das Abstrakte konkreter fassbar macht. Auch nicht nur ein ansprechendes Äußeres, ein ansehnliches Erscheinungsbild des Tempels und der Loge. Nein, auch die Harmonie, in der das räumliche und zeitliche Gesamtbild der Arbeit - der Tempelarbeit - entsteht, ist hier wesentlich. Wir bilden eine Gemeinschaft, eine Loge, einen Tempel, eine Tempelarbeit, den Tempel der Humanität, Großlogen, eine Weltbruderkette und uns selber bei der Arbeit am rauen Stein. Und dies alles kunstgerecht, in kreativer und konstruktiver Interpretation der Tradition und nicht durch gedankenlose Nachahmung. Und gelegentlich bereichern bildende Künstler wie Lovis Corinth, Carl Gustav Langhans, Marc Chagall, Ettore Ferrari, Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, Jens Rusch, Frédéric-Auguste Bartholdi, Jean-Antoine Houdon oder Johann Gottfried Schadow unsere Reihen. Letztlich sind die Logenhäuser mit viel bildender Kunst in und an ihnen gestaltet. Sinn, Bedeutung, Zweck und Inspiration, wohin das Auge schaut. Mehr davon an einem Ort findet man wohl nur in Freimaurermuseen wie in Bayreuth oder Rosenau. Gelungene Freimaurerei ist insgesamt wie Musik. Eine harmonische Symphonie wohl temperierter Instrumente, gespielt von einem Orchester, das sanft, aber klar dirigiert wird, komponiert durch den Genius von Tausenden über Jahrhunderte. Und aus diesem stimmigen Zusammenklang erheben sich immer wieder Virtuosen, um einen neuen Takt, eine bisher ungehörte Melodie zu Gehör zu bringen, die den Zauber der Töne noch verstärkt. Speziell im Ritual kommt der Musik eine besondere, stimmungsgebende und die Atmosphäre entscheidend tragende Funktion zu. Der Bruder Musikmeister ist gut beraten, sich dieser wesentlichen Bedeutung der Klänge bewusst zu sein. Die Musik ist eine sehr besondere Form der Kunst, welche die Gemüter direkt berührt und nicht den Umweg über die Gedanken gehen muss. Die dargebotenen Stücke so zu wählen, dass sie die feierliche, ernsthafte und angemessene Stimmung der Rituale erzeugen und befördern, ist eine hohe Kunst. Und manchmal geht aus Maurerkreisen tatsächlich ein Musicus wie Mozart, Sibelius, Lortzing, Haydn oder Liszt hervor. Auch bei Gästeabenden und Gelegenheiten, zu denen die Logen gesellschaftlich in Erscheinung treten, ist Musik nicht selten das Medium, das eine erste zarte Verbindung zwischen sich bis dahin fremden Menschen knüpft. *** Literatur ist die Freimaurerei durch und durch. Was wäre sie ohne die Bücher, die über sie geschrieben worden sind? Was wäre sie ohne die Gedichte, Geschichten und Zeilen von Goethe, Bürger, Kipling, Claudius, Burns, Puschkin, Heine, Twain, Casanova, Bechstein, Wilde, Stendhal oder Tucholsky? Oder ohne die Werke Fichtes, Herders, Wielands und Lessings? Wie sehr haben Manns "Zauberberg", Tolstois "Krieg und Frieden" oder Hesses "Morgenlandfahrt" und das "Glasperlenspiel" die Weltliteratur bereichert, und wie wenig wären sie ohne die Maurerei entstanden, auch wenn ihre Autoren keine Brüder gewesen sind. Das maurerische Schrifttum ist nicht nur wesentlich, um beispielsweise in Form der Magna Charta der Vereinten Großlogen von Deutschland, der Freimaurerischen Ordnung einer Großloge wie der der Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland, der Satzung, also dem Hausgesetz einer Loge oder in deren historischen Vorbildern wie den „Alten Pflichten“ von James Anderson einen gegebenen Rahmen von Regeln und verbindlichen Orientierungen zu schaffen, sondern es ist auch dasjenige Medium, das uns erlaubt, diesen großen gegebenen Rahmen seit über 300 Jahren immer wieder aufs Neue durch Interpretation auszuleuchten. Niemand wird durch die Maurerei zu Schriftstellerei genötigt, aber viele Schwestern und Brüder schreiben gerne und gut. Bei uns gibt es sinnvolle Gelegenheit dazu. Dokumente wie Stiftungsurkunden werden nicht nur visuell ansprechend inszeniert, sie werden auch inhaltlich zur Geltung gebracht. In besonderer Weise zeigt sich die literarische Beschaffenheit der Königlichen Kunst anhand des Rituals. Bruder Hans Hermann Höhmann, Redner der Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland und Freimaurerforscher mit besonderem Tiefgang und außergewöhnlicher Weitsicht, betont in seinen Beiträgen immer wieder den performativen Charakter des Rituals. Und stellt damit etwas sehr Wesentliches heraus: Dieser performative Charakter begründet einerseits, warum es für Interessierte nicht ratsam ist, sich mit schriftlichen Darstellungen von Ritualen, wie sie beispielsweise in manchen sogenannten Verräterschriften gegeben sind, auseinanderzusetzen. Weder das Erlebnis des Rituals, noch dessen Sinn, Bedeutung und Wirkungen lassen sich so erfassen. Er macht andererseits mit Bezug auf dieselbe Erläuterung klar, warum wir als Schwestern und Brüder auf die bildliche Darstellung von Teilen des Rituals in audiovisuellen Medien verzichten sollten. Solche Darstellungen können Außenstehenden nichts sagen, verwirren nur und machen uns selbst lächerlich. Und doch, später als erfahrene Schwester oder erfahrener Bruder, kann es sehr interessant und erkenntnisreich sein, sich vor dem Hintergrund einer gewachsenen Vorstellungskraft mit verschiedenen Ritualtexten auseinanderzusetzen. Denn das Ritual hat nicht nur performativen Charakter, es beruht auch auf einer schriftlichen Quelle, hat ein Drehbuch, das Literatur ist. Und dieses Stück Literatur ist ein sehr außergewöhnliches. Es entstammt nicht nur der Autorenschaft vieler Menschen, es ist in seinen Ursprüngen auch uralt und fand und findet bis heute Bearbeitung und Pflege durch unterschiedliche Menschen in verschiedener Weise. Einem Impuls folgend würde man es wegen des zentralen Charakters des Performativen zunächst der Dramatik zuordnen. Bei genauem Blick aber zeigt sich, dass das Ritual - als Literatur betrachtet - Elemente aller drei Gattungen, also auch der Epik und Lyrik umfasst und nicht nur Schauspiel ist. Denn auch als Parabel, Legende, Sage oder Märchen lässt es sich lesen. Gedichte, Oden, Hymnen, Sonette und Lieder können vorkommen. Welcher Freimaurer hat noch keine Verserzählung als Toast bei einer Tafelloge gehört? Und letztlich schafft das Herzstück des Rituals in Deutschland, die Zeichnung, flexiblen Raum für Essays, Autobiographisches, Erzählerisches oder eine Kurzgeschichte. *** Was wären die Logen ohne gemeinsame ge- und erlebte Literatur? Ohne Lesungen, Gedichte, Vorträge und Impulse? Als "laut denken mit dem Freunde" beschrieb Lessing die Freimaurerei gerne. Und tatsächlich erfassen die literarischen Dimensionen der Königlichen Kunst auch die mündliche Tradierung. Wer sich interessiert an ihr, einer Loge und an deren Schwestern und Brüdern zeigt, der wird auch durch Anekdoten oder einen Schwank etwas über ihre Gegenwart, Vergangenheit und möglicherweise auch Zukunft erfahren. Freimaurerei ist Sprachkunst, die sogar von Menschen gepflegt worden ist wie Friedrich Schiller, die nie unserem Bund angehört und doch mit Arbeiten wie der "Ode an die Freude" die Königliche Kunst und die Welt bereichert hat. Insgesamt ist die Freimaurerei längst keine Novelle mehr, keine kleine Neuigkeit, und auch kein Roman mehr. Sie ist ein Epos, das wir fortschreiben und weitererzählen. Gerade der Bruder Redner einer Loge ist in Bezug auf all diese literarischen Aspekte in der Maurerei besonders gefordert, das geistige Leben in diese zu tragen und dort zu pflegen. *** Letztlich, es wurde bereits antizipiert, ist die Freimaurerei auch darstellende Kunst, ebenfalls auf unterschiedlichen Ebenen. Natürlich gehörten und gehören unserem Bund verschiedene darstellende Künstler an wie Harry Houdini, Mary Wigman, Clark Gable, Friedrich Ludwig Schröder, John Wayne, Josephine Baker, Oliver Hardy, Peter Sellers oder Wolfgang Bahro. Selbstverständlich beruht die Königliche Kunst auch darauf, dass der gegebene institutionelle, organisatorische Rahmen durch die Übernahme von Funktionen, Ämtern oder Rollen Leben eingehaucht wird. Das menschliche Konstrukt der Freimaurerei kann nur dadurch vitalisiert, geboren und am Leben erhalten werden, dass Schwestern und Brüder künstlerisch darstellen, was schriftlich dokumentiert ist. Pflichtbewusstsein alleine ist nicht ausreichend und wäre in diesem Sinne nicht mehr als eine Totgeburt. Es braucht das Pathos in der Darstellung, auch in der Amtsausübung, was wiederum nicht mit dem Verlust der Vernunft verwechselt werden darf. Der performative Charakter des Rituals und sein Wesen als Schauspiel verweisen bereits auf die Beschreibungsebene der darstellenden Kunst. Man kann verschiedene Gütekriterien an ein Ritual anlegen. Und diese sind zu diskutieren, vornehmlich in Berücksichtigung der Ressourcen, die für diese Realisierung des Rituals zur Verfügung stehen. Aber welchen Standpunkt man dabei auch immer einnehmen mag, die erlebte Qualität des Rituals hängt auch davon ab, wie sicher, klar und souverän es aufgeführt wird. Handlungssicherheit, deutliche Sprache und insgesamt Ritualsicherheit sind nicht zu unterschätzen. Der „Meister vom Stuhl“ und der Bruder Zeremonienmeister sind diesbezüglich besonders gefordert. Die handelnden Akteure im Ritual sollten gute Schauspieler sein, hinter denen kompetente Regisseure stehen, die auf Basis eines gelungenen Drehbuchs kunstgerecht und aufmerksam anleiten. *** Nun, geneigter Zuhörer, habe ich ein wenig über mein Erlebnis der Freimaurerei als Kunst hier gesprochen. Vielleicht kann dem einen mehr, dem anderen etwas weniger klarwerden, was mir die Königliche Kunst ist. In letzter Konsequenz aber, bleibt sie vor allem Lebenskunst, die sich dadurch auszeichnet, dass in ihr Humanität zu Freude und Glück wird. Weder der Wert des Freimaurers, noch der Wert der Freimaurerei kann sich daran messen, was sie selbst von sich halten, wie sie sich selbst erleben und wahrnehmen. Beide, Maurerei und Maurer, müssen sich daran messen lassen, was sie tatsächlich bewirken, an ihren Taten. Alles andere muss Selbstzweck bleiben und das ist die Königliche Kunst nicht. Sie darf durchaus auch unterhalten, aber nicht sinnfrei. Freimaurerei ist nicht Kunst im Hinblick auf einen wertfreien Schönheitsbegriff. Sie ist Kunst, welche die Schönheit im Menschen zum Gegenstand hat, also sich im Gegenteil daraus ergibt, dass ihr ein humaner Wertebezug inhärent ist. Ich hoffe, dass sie auf diesem Spaziergang wieder einige weitere Eindrücke haben sammeln können. Dabei sind ihre gemachten Impressionen von der Freimaurerei meine Expressionen über sie. Wenn sie sich ernsthaft für die Königliche Kunst interessieren, so sammeln sie weiter Eindrücke. Denn es gibt andere Expressionen und andere Wege, Impressionen zu generieren. Am Ende sollte für Sie ein Bild entstanden sein, dass von vielen gezeichnet worden ist und dem sie vertrauen können. Ein solches Bild wird sich ergeben. Vielleicht sind sie geneigt, es in meiner Begleitung auf weiteren Spaziergängen fortzuentwickeln. Ich jedenfalls werde weitergehen und freue mich über angenehme Begleitung dabei. Und wer weiß, möglicherweise begegnen wir uns auch einmal real, eventuell bei einer Veranstaltung des Vereins Pegasus, einem Zusammenschluss von Künstlern, die Freimaurer sind und dessen Vorsitzender in unserer Loge schon einen sehr interessanten Vortrag zu Gehör gebracht hat. *** *** ***
Als Lessing das erste Bürgerliche Trauerspiel schreibt, greift er tief in die Tragiktrickkiste: Liebe und Moral und überhaupt und alles. Plus: Und das ist das Neue: eine klare politische Botschaft.
In seiner neuen Erzählung "Ein Wort allein für Amalia" lässt Christoph Hein die letzten Tage des großen Aufklärers Gotthold Ephraim Lessing Revue passieren. Die Stieftochter Maria Amalia steht dem schwerkranken Dichter, der im Fieberwahn zu sinnieren beginnt, zur Seite. - Jörg Magenau hat das Buch gelesen.
London, 11. oktober 2007: Verden ser en omfangsrik dame på snart 88 år klatre ut av taxien etter en handletur: «Oh, Christ», lyder det oppgitt fra Doris Lessing idet hun mottar nyheten om at hun har vunnet nobelprisen i litteratur. Snart sitter hun bredbeint foran sitt eget hus i London, håret i en knute i nakken, et bredt smil om munnen. Elisabeth Beanca Halvorsen går bak denne suverene og aldrende fasaden i sitt portrett av en av det forrige århundrets mest markante forfatterpersonligheter. Det som starter med nysgjerrighet, utvikler seg til en mangeårig forfølgelse av Doris Lessings liv og verk: Hun dykker ned i litteraturen og jakter i felten, blant annet i Lessings andre hjemland Zimbabwe. Tre notatbøker flettes sammen til en bok, som inkluderer lesninger av Det synger i gresset, Den gylne notatbok, Det femte barnet og mange flere. Foredraget du kan høre her, kan gi deg et stort innblikk i Doris Lessing forfatterskap og liv. Denne podcasten er et opptak av et arrangement ved Bergen Off. Bibliotek, 26. februar 2020.
Als Lessing das erste Bürgerliche Trauerspiel schreibt, greift er tief in die Tragiktrickkiste: Liebe und Moral und überhaupt und alles. Plus: Und das ist das Neue: eine klare politische Botschaft.
I sitt femtioandra avsnitt uppmärksammar Solen Doris Lessing som skulle ha fyllt 100 år i år. Patrik, Alice och Elias har läst Lessings romaner Gräset sjunger, En överlevandes minnen och Det femte barnet och det visar sig att Lessings romaner är otroligt aktuella och diskuterar brännande frågor som fake news, rasism och samhällens sönderfall. Solen är en podcast om litteratur och bibliotek med bibliotekarierna Alice Thorburn, Elias Hillström och Patrik Schylström från Stadsbiblioteket i Stockholm. Som vanligt hittar du alla boktips samlade i en lista på www.biblioteket.se/boktips/bibliotekspodden-solen
We are new earth activators, creators and alchemists! Being “blessed' is our birthright! Being blessed requires being LESS of our limited selves and MORE of our infinitely powerful and creative selves!Each and every one of us are leaders. We are leading the creation of our lives in each new moment. As empowered leaders, we must consciously let go of the lack consciousness (less-Ings!) to open up, create, receive, and allow the blessings to FLOW! As empowered leaders, we must consciously release dread, disappointment and doubt to allow ourselves the complete FREEDOM of pure expression that is our birthright. We must shift from being lackFULL to being joyFULL in our opinions and offerings of ourselves and our light.My invitation to you: Be Bold from withIN. Be authentically, powerfully, divinely visible. No more dimmed down, watered down versions of YOU! Be fully invested in igniting, sharing and revealing yourself without fearFULL filters limiting your heartFULL expression. No more partial participation in activation of your full radiance. No more partial commitment to your expansion. To claim our roles as leaders of own creative design teams, we have to let go of self imposed limitations, hesitation, suppression, avoidance, judgment, inner constraints, patterns of compromising our integrity, attachments, or anything that halts or prevents the full CELEBRATION of who we are. This celebration opens the portal for infinite blessings to FLOW.Will you say "YES!" to gifting yourself with this intentional, self-selected opportunity to be YOU FULLY without reservation?Will you say "YES!" to no longer depriving yourself of THE BLESSINGS that naturally and easily flow with the realization and embodiment of the most optimal version of YOU?Will YOU commit to releasing the “lessINGS” and increasing the “blessings?'
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Det som starter med nysgjerrighet, utvikler seg til en mangeårig forfølgelse av Doris Lessings liv og verk: Elisabeth Beanca Halvorsen dykker ned i litteraturen og jakter i felten, blant annet i Lessings andre hjemland Zimbabwe. Tre notatbøker flettes sammen til et portrett av en av det forrige århundrets mest markante forfatterpersonligheter i boken 'Doris Lessing. En litterær forfølgelse.' Hør henne i samtale med Janneken Øverland.
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14.04.1783: Heil und Glück dem Ort, wo es zuerst aufgeführt wird! - Lessings eigene Worte zu seinem Theaterstück "Nathan der Weise". Die Uraufführung am 14. April 1783 in Berlin erlebte er zwar nicht mehr mit. Aber bis heute gilt sein "Nathan" als eines der großartigsten Plädoyers für religiöse Toleranz.