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In diesem Interview erzählt Oksana Paulsen von der seltenen Nierenerkrankung C3-Glomerulopathie (Mpgn Typ 2) ihres Sohnes. Sie beschreibt die Herausforderungen bei der Diagnosefindung, die Suche nach einer Behandlung und den Erfolg einer experimentellen Therapie. Oksana betont die wichtige Rolle ihrer Kinderärztin und den Austausch im Verein Nierenkinder Berlin. Sie hebt die Bedeutung des Engagements in Patientenorganisationen und der Forschung hervor. Zusätzlich unterstreicht sie, wie entscheidend es ist, dass Patienten ihre Erkrankung gut verstehen und initiativ sind, da Ärzte nicht jede seltene Krankheit im Detail kennen können. In der Folge sprechen wir über: Die Herausforderungen bei der Diagnose einer seltenen Krankheit Die Bedeutung einer frühzeitigen Informationsbeschaffung und Unterstützung Die Rolle des medizinischen Fachpersonals und der Experten-Kontakte Die Unterstützung durch Selbsthilfeorganisationen und Vereine Wie wichtig die Eigenverantwortung bei seltenen Erkrankungen ist Du hast Fragen oder möchtest deine Geschichte mit uns teilen? Folge uns auf Instagram oder schreibe eine Mail an info@funktionieren-podcast.de Du möchtest dich mit Oksana in Verbindung setzen? mpgn@gmx.de https://www.nierenkinder-berlin.de/ https://www.ahus-selbsthilfe.de/ https://www.erknet.org/patients/events/complement-weekend-international-patients-conference-on-ahus-and-c3-glomerulopathy-mpgn Unterstützt wurde dieser Podcast von der ERKNet und Mizu, deinem persönlichen Begleiter im Leben mit CKD. Die Mizu App hilft dir, deine chronische Nierenkrankheit (CKD) besser in den Griff zu bekommen. Lade dir die App kostenlos in App Store und Playstore herunter und meistere deinen Gesundheitszustand mit medizinisch validierten Funktionen und Ressourcen.
Im Interview beantwortet Dr. Krawczyk die von Euch gestellten Fragen, wie zum Beispiel das Management eines Pferdes mit Equinem Cushing Syndrom (ECS), kurz Cushing, gestaltet werden muss, warum der ACTH-Wert nur ein Marker von vielen auf dem Weg zur Diagnosefindung ist und wie man Hormonerkrankungen wie Cushing, in Forschungskreisen heute übrigens PPID (Pituitary Pars Intermedia Dysfunction, „gestörte Funktion des Hypophysenzwischenlappens”) genannt, effektiv vorbeugen kann. Julius Krawczyk ist in einer TA-Praxis in Rheinland-Pfalz angestellt und auf internationalen Turnieren als vom Weltreiterverband (FEI) zertifizierter Tierarzt tätig. Durch seine Tätigkeiten bei dem Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim ist er stets auf dem neuesten Stand der Forschung.
Steht Software menschlicher Humanmedizin im Weg? Die Wichtigkeit von Kommunikation; Technokratische Nicht-Lösung; Eine Frage der Zeit und stressiger Einkauf. Was sind Symptome des Systems? Chris teilt seine persönliche Erfahrungen mit Ärzten und dem Gesundheitssystem. Als jemand mit einer chronischen Kondition kennt er einige Herausforderungen. Aber er spricht auch als Angehöriger und als Designer, der mehrere Projekte im Bereich medizinischer Versorgung und Verwaltung im Healthcare Bereich begleitet hat. Oft ist es nicht einfach. Was läuft da manchmal schief? Und sind es die Personen oder ist es letztlich das System, was vieles schwierig macht? Die Erkenntnis, es gibt kaum etwas in Chris' Leben, mit dem er sich beschäftigt, das so komplex ist, wie die Gesundheit. Alex hat in der Vergangenheit angehenden Ärzten die Kunst der Kommunikation nähergebracht. Er erkennt die grundlegende Bedeutung effektiver Kommunikation in der Medizin - sei es für die initiale Diagnosefindung oder den Aufbau einer funktionierenden Vertrauensbeziehung zwischen Arzt und Patient. Alex ist davon überzeugt, dass Kommunikationsprobleme oft struktureller Natur sind. Warum benötigt man häufig zahlreiche Arztbesuche, bevor eine passende und hilfreiche Diagnose gestellt werden kann? Wie können Ratgeber Patienten dabei helfen, ihre Symptome gegenüber dem Arzt zu äußern und inwieweit beeinflusst dies die gestellte Diagnose? Chris verfügt über die Fähigkeit, seinen Puls zu spüren, ohne seine Hand aufzulegen. Als er Herzrhythmusstörungen erlebt, ohne sich dessen bewusst zu sein, beginnt eine lange Reise der Unsicherheit. Fehldiagnosen und Medikamentengaben folgen, bis schließlich Jahre später Extrasystolen, also Herzrhythmusstörungen, diagnostiziert werden. Sobald wir wissen, was uns fehlt, nimmt die Angst ab und idealerweise finden wir einen Weg, damit umzugehen. Wie kommt es überhaupt zu Fehldiagnosen? Der Mensch, technokratisch oft nur als Einzelfall in der Medizin betrachtet. Doch als Organismus unglaublich komplex und er braucht Zeit, um verstanden zu werden. Wie könnte medizinische Software hier helfen und verbessert gestaltet werden? Wir denken über mögliche Designansätze nach, um medizinische Daten schneller auffindbar und übersichtlich darstellbar zu machen. Im aktuellen System gehen oft menschliche Aspekte verloren, insbesondere, wenn wenig Zeit bleibt, weil viele Personen versorgt werden müssen. Wir diskutieren über potenzielle Verbesserungen des Gesundheitssystems durch innovatives Software-Design, um den Informationsaustausch zwischen Ärzten zu fördern. Chris betont, dass diese Verbesserungen allen Patienten zugutekommen sollten, unabhängig von ihrer Versicherungsart. Alex argumentiert, dass technologische Fortschritte allein keine Lösung für soziale Fragen bieten können. Wir weichen etwas ab und ziehen eine Vergleich zum System im Supermarkt, in dem Verkäufer gleichzeitig als Putzkraft, Einräumer und Kassierer tätig sind. Daraus resultiert ein erhöhter Stresslevel; für die Mitarbeiter, als auch für die Kunden. Und in der medizinischen Welt? Inwiefern versuchen wir mit einem technokratischen System, Lösungen für viele Aspekte zu finden, die sich nicht einfach durch technokratische Ansätze lösen lassen? Vielleicht ist das System nicht darauf ausgelegt, Raum für gute Ideen und Freiheit zu bieten? Folge uns auf unsere Reise; auf der Suche nach einer lebenswerteren Welt, die nicht nur auf Transaktionen basiert, sondern auf echten Verbindungen und menschlicher Fürsorge. In der Folge erwähnt:Extrasystolen: https://de.wikipedia.org/wiki/Extrasystole
Heute muss ich Euch von einem Patienten berichten, der mich verzweifelt anrief. Buchreif seine Therapeutenreise hinsichtlich "Diagnosefindung der letzten Jahrzehnte".Der Herr, ein ehemaliger Krankenpfleger, soll angeblich Polyneuropathie und Parkinson haben. Hm ...eine interessante Kombination. Depressiv sei er ebenfalls. Mir fehlen hier einfach die Worte. WARUM in aller Welt nimmt sich keiner die Zeit mit den Menschen zu sprechen, Ihnen wirklich zuzuhören und zu hinter- fragen was in den letzten Jahrzehnten an Krankheiten aufgetreten ist. Wenn wir dies tun, dann machen all die "Beschwerden" oft Sinn und Hilfe kann erfolgen. Wir müssen etwas ändern; nur gemeinsam sind wir stark. Detektivarbeit und Nachfragen ist angesagt. Gebt nicht auf, auch wenn angeblich eine "Chronische Krankheit" festgestellt wurde die ja "altersbedingt normal" und dann noch "genetisch bedingt" sei. Wir wissen mittlerweile durch die Epigenetik, dass nur ca 3% aller Krankheiten vererbbar sind. Dies nur so am Rande. Vielleicht bin ich naiv, aber ich glaube und hoffe, dass es immer mehr Therapeuten geben wird die die Menschen weniger auf chronische Krankheiten behandeln, sondern den Fokus auf chronische Gesundheit legen. Kontaktaufnahme zu Jutta Suffner https://www.juttasuffner.de gesund@juttasuffner.de https://gesund-sterben.de/
Die Diagnose Reizdarmsyndrom ist mehr als der Ausschluss anderer Ursachen. Mit einer gezielten Anamnese und Diagnostik gelingt eine aktive Diagnosefindung, die den Betroffenen Sicherheit gibt und Therapieoptionen eröffnet. Dabei spielt die Kommunikation über die Ätiologie der Erkrankung aber auch das Erwartungsmanagement eine entscheidende Rolle, erklärt Dr. med. Johanna Bobardt in dieser Folge der ZFA-TALKS.
Yori ist Content Creatorin und besonders auf TikTok unter dem Namen @yori.sleeve bekannt geworden. Dort klärt sie regelmäßig über stigmatisierte Themen auf, wie den Satanismus oder verschiedene psychische Krankheitsbilder. Sie selbst ist von einer Hebephrenie, einer Unterform der Schizophrenie, betroffen und hat bereits in YouTube Formaten wie "Die Frage" darüber gesprochen, aber auch auf ihrem eigenen YouTube Kanal "KeinBlattvormMund" redet sie darüber. Time Stamps 00:00:34 Vorstellung Yori @yori.sleeve 00:00:46 Disclaimer: Aktuell neue Diagnosefindung 00:01:00 Entwicklung schizophrener Symptome 00:02:33 Kindheit & Jugend 00:03:13 Aktuelle Symptome 00:05:27 arbeitsunfähig durch Erkrankung 00:06:51 Schizophrenie ist sehr unterschiedlich 00:07:53 Stigmatisierung Schizophrenie 00:09:47 Umgang mit Betroffenen 00:10:23 Tipps für Betroffene Hilfestelle Wenn du mit Experten komplett unkompliziert über Probleme reden möchtest, kann ich dir das Angebot von Krisenchat empfehlen; schreibe dafür einfach auf WhatsApp eine Nachricht an: +49 1573 5998143 Weitere Infos & Content Instagram @emoteofficial || https://www.instagram.com/emoteofficial/?hl=de Musik von @neunfünf
Werner und Andreas sprechen mit der Psychiaterin Frau Prof. Dr. Birgit Janssen über die Depression am Arbeitsplatz und im Alltag. Auch die Diagnosefindung und Therapiemöglichkeiten sind Inhalt unseres Gespräches. (Aufgrund coronabedingter Abstandsregeln ist die Tonqualität leider stellenweise etwas eingeschränkt. Wir bitten dies zu entschuldigen und haben wieder etwas gelernt - Danke)
In diesem Podcast mal ein etwas anderes Thema. Cognitive Biases und deren Einfluss auf unsere Diagnosefindung und Behandlung in der Notaufnahme. Aber auch was wir ggf dagegen tun können.
Der studierte Medizintechniker, examinierte Krankenpfleger und Heilpraktiker erläutert im Gespräch, was er unter ganzheitlicher Diagnosefindung versteht, die er zur Maxime seiner naturheilkundlichen Arbeit macht. Wo ähnelt sie der schulmedizinischen Diagnose, wo unterscheidet sie sich? Auch gibt der erfahrene Iridologe ausführlich Einsicht in die spannende Methode der Iris-Diagnose. Am Schluss verrät er, was ihm am Lehren besondere Freude bereitet.
Durch eine Zunahme von Freizeitunfällen und die Alterung der Bevölkerung wächst die Zahl der Personen mit Prothesen jeglicher Art stetig an. Als untersuchendes Personal sind Radiologietechnologen und MTRA gut beraten, Maßnahmen im Bereich der Sequenztechnik zu setzen, die dazu beitragen, die Bildqualität durch Reduktion der Artefakte zu erhöhen. Diese Qualität führt schließlich zu einer besseren Diagnosefindung. Sicherheit, Sequenztechnik, Fettsättigung, Protokollparameter und kommerzielle Lösungen sollen in diesem Artikel einfach und übersichtlich gegliedert dargestellt werden, um sichere Entscheidungen treffen zu können.
Durch eine Zunahme von Freizeitunfällen und die Alterung der Bevölkerung wächst die Zahl der Personen mit Prothesen jeglicher Art stetig an. Als untersuchendes Personal sind Radiologietechnologen und MTRA gut beraten, Maßnahmen im Bereich der Sequenztechnik zu setzen, die dazu beitragen, die Bildqualität durch Reduktion der Artefakte zu erhöhen. Diese Qualität führt schließlich zu einer besseren Diagnosefindung. Sicherheit, Sequenztechnik, Fettsättigung, Protokollparameter und kommerzielle Lösungen sollen in diesem Artikel einfach und übersichtlich gegliedert dargestellt werden, um sichere Entscheidungen treffen zu können.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19
Das autosomal-dominante Hyper-IgE-Syndrom (AD-HIES) gehört zu den angeborenen Immundefekten und wird durch Ekzem, erhöhtes Serum-IgE, Eosinophilie, rezidivierende Abszesse und Lungeninfektionen sowie assoziierte Skelett- und Bindegewebssymptome charakterisiert. Durch die Assoziation von Mutationen im Gen STAT3 bei Patienten mit AD-HIES gelang es 2007 die ätiologische Ursache dieses Krankheitsbildes aufzuklären, wodurch die Diagnose heute molekulargenetisch bestätigt werden kann (Holland et al. 2007; Minegishi et al. 2007). Ziel der vorgelegten Arbeit war es, den klassischen AD-HIES-Phänotyp mit dem STAT3-Genotyp zu korrelieren und die bestmöglichen Kriterien zu definieren, die Patienten mit STAT3-HIES charakterisieren und eine Abgrenzung zu ähnlichen Erkrankungen (z.B. atopische Dermatitis) sowie eine frühzeitige Diagnose ermöglichen. Hierfür wurden 78 Patienten mit unterschiedlich ausgeprägtem HIES-Phänotyp auf eine Mutation in STAT3 untersucht. Der Phänotyp der Patienten wurde anhand des NIH-Scores quantitativ beurteilt, der die Wahrscheinlichkeit für ein HIES bestimmt (≥40 Punkte entsprechen der klinischen Diagnose HIES) (Grimbacher et al. 1999b). Bei 48 der untersuchten Patienten konnte eine heterozygote Mutation in STAT3 identifiziert werden. Es handelte sich um 24 verschiedene Mutationen, darunter 19 Erstbeschreibungen, die in drei funktionellen Domänen des STAT3 Proteins auftraten. Alle Mutationen erlauben die Expression eines veränderten STAT3 Proteins, das einen dominant-negativen Effekt auf die STAT3 Funktion ausübt (Minegishi et al. 2007; Renner et al. 2008). 96% der Patienten mit STAT3 Mutation (STAT3-mut Patienten) hatten ≥40 Punkte im NIH-Score und dementsprechend die klinisch-gesicherte Diagnose eines HIES. Bei 30 Patienten wurde auf genomischer DNA-Ebene keine Mutation in STAT3 gefunden (STAT3-wt Patienten); 90% gehörten der Gruppe der „Verdacht auf HIES“-Patienten an (85% Spezifität): Organabszesse, schwere Infektionen (Sepsis, Meningitis, Osteomyelitis), Pneumatozelen, Frakturen ohne adäquates Trauma, Skoliose und Nagel/mukokutane Candidiasis. Funktionell spielt STAT3 eine wichtige Rolle bei der Differenzierung von IL-17 produzierenden CD4+-T-Zellen (TH17-Zellen), die bei der Abwehr von extrazellulären Bakterien und Pilzen beteiligt sind (Yang et al. 2007; Ochs et al. 2009). Diese Arbeit konnte bestätigen, dass STAT3-mut Patienten signifikant erniedrigte TH17-Zellen im Vergleich zu STAT3-wt Patienten und normalen Kontrollen haben. Zum einen kann hiermit die Abwehrschwäche gegenüber Staphylococcus aureus und Candida albicans erklärt werden, zum anderen stellen die TH17-Zellen einen sehr sensitiven und spezifischen diagnostischen Marker für ein STAT3-HIES dar. Aus der Literatur ist außerdem bekannt, dass STAT3-Signalwege eine wichtige Rolle bei der Differenzierung von Osteoblasten und Osteoklasten spielen, und für die Aufrechterhaltung der Knochenhomöostase von Bedeutung sind (O'Brien et al. 1999; Itoh et al. 2006). Daraus ergibt sich eine mögliche Erklärung für die Skelett- und Bindegewebsanomalien bei STAT3-HIES Patienten, die aufgrund einer verminderten STAT3-Proteinfunktion entstehen können. Basierend auf den klinischen und immunologischen Korrelationsanalysen wurde der NIH-Score in den vereinfachten 5-Punkt-Score weiter entwickelt, der keine qualitative Wertung der Ausprägung und Häufigkeit der Symptome enthält (vergl. Tabelle 12). Die retrospektive Erhebung des 5-Punkt-Scores erzielte in dieser Studie eine vergleichbar hohe Korrelationsrate wie der NIH-Score (vergl. Tabelle 13). Zusammen mit der TH17-Zellzahlbestimmung stellt der 5-Punkt-Score ein diagnostisches Hilfsmittel für STAT3-HIES dar, ohne dem NIH-Score überlegen zu sein. Die Erkenntnisse dieser Studie liefern einen wichtigen Beitrag zur klinisch-genetischen Definition des STAT3-assoziierten HIES und stellen wesentliche Kriterien, die zur Diagnosefindung und Abgrenzung klinisch ähnlicher Erkrankungen führen, dar. Durch eine frühzeitige Diagnosestellung wird schließlich die Einleitung einer adäquaten Therapie ermöglicht, durch die Komplikationen vermieden und die Lebensqualität sowie Prognose der Patienten deutlich verbessert werden können. Weitere Untersuchungen von Zusammenhängen zwischen STAT3-Mutationen, der STAT3-Proteinfunktion und der Entstehung der einzelnen Symptome können in Zukunft neue Therapieansätze generieren und wichtige Erkenntnisse über die Entstehung von eigenständigen Erkrankungen wie der Osteoporose, der idiopathischen Skoliose oder Erkrankungen aus dem atopischen Formenkreis liefern.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 10/19
Die vorliegende Dissertation umfasst mehrere Studien zur Überprüfung der Konstruktvalidität des Verhaltens- und Erlebensinventars (VEI) an einer psychiatrischen Stichprobe. Das VEI ist die deutsche Adaption des Personality Assessment Inventory (PAI), ein komplett neu entwickelter klinischer Persönlichkeitsfragebogen (Morey, 1991). Die Adaption des PAI beinhaltete die sorgfältige Übersetzung der Items, die Überprüfung der Itemäquivalenz und einer abschließenden Überarbeitung der Items. Die endgültige Version des VEI wurde an einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe der Bundesrepublik (N=749) normiert. Der Validierungsprozess eines neuen klinischen Instruments erfordert die Bestimmung der konvergenten und diskriminanten Validität. Im Zuge dessen wurde die Effektivität der Validitätsskalen und –indizes des VEI im Vergleich zu denen des Minnesota Multiphasic Personality Inventory-2 (MMPI-2; Butcher, Dahlstrom, Graham, Tellegen & Kaemmer, 1989; deutsche Adaption: Engel, 2000) untersucht. Die ursprünglichen Validitätsskalen [Inkonsistenz (I), Seltenheit (S), Ungünstiger Eindruck (U) und Günstiger Eindruck(G)] des VEI identifizierten 16% der Protokolle als ungültig, wobei ein erhöhter I-Wert mit 7% der häufigste Grund für Ausschluss war. Bei zusätzlicher Berücksichtigung der neueren Validitätsindizes des VEI [Simulationsindex (MAL), Defensiv-Index (DEF), Rogers Diskriminanzfunktion (RDF) und Cashels Diskriminanzfunktion (CDF)] wurden anhand des DEF weiter 5% der Protokolle als ungültig erklärt. Die jeweils ursprünglichen Validitätsskalen der beiden Inventare fanden gleich viele ungültige Bögen und zeigten insgesamt eine hohe Testübereinstimmung (73%). Durch die vorliegenden Ergebnisse konnte die Gültigkeit der Validitätsskalen und –indizes mit den empfohlenen Grenzwerten des VEI nachgewiesen werden. Zur Überprüfung der diskriminanten Validität der VEI-Skalen wurden die VEI-Mittelwertsprofile von acht Diagnosegruppen (Angst, Depression, Manie, Schizophrenie, Paranoide Schizophrenie, Alkoholmissbrauch, Borderline-Persönlichkeitsstörung und Aufmerksamkeitsstörung) anhand von ICD-10-Diagnosen erstellt und miteinander verglichen. Die konvergente Validität der VEI-Skalen wurde anhand von Korrelationen mit inhaltlich ähnlichen Skalen des MMPI-2 und des AMDP-Systems überprüft. Die Ergebnisse sprachen insgesamt für eine gute Konstruktvalidität der VEI-Skalen. Dabei zeigte sich eine gute Differenzierbarkeit der diagnostischen Gruppen anhand der VEI-Skalen, wobei sich Gruppen mit deutlich unterschiedlicher psychopathologischer Symptomatik besser von einander unterschieden als Gruppen mit ähnlicher Symptomatik. Weiterhin lieferten die Ergebnisse der Korrelationen vielfache Unterstützung hinsichtlich der konvergenten Validität der einzelnen VEI-Skalen. Die zugrundeliegenden Konstrukte der VEI-Skalen konnten überwiegend bestätigt werden. Diese werden einzeln aufgeführt und ausführlich beschrieben und diskutiert. Als letzte Validierungsstudie wurde eine Replikation der Faktorenstruktur anhand von Skaleninterkorrelationen und Faktorenanalyse durchgeführt. Die Korrelationsmuster der VEI-Skalen zueinander entsprachen den bisherigen Befunden. Die Faktorenstruktur des VEI hinsichtlich Anzahl und Inhalte der extrahierten Faktoren bestätigte frühere Ergebnisse bei der Analyse aller VEI-Vollskalen. Bei ausschließlicher Berücksichtigung der klinischen Voll-skalen ergaben sich in der vorliegenden Studie nur zwei anstatt der überwiegend drei Faktoren. Die gute Replizierbarkeit der Faktorenstruktur weist auf eine stabile Konstruktvalidität hin und unterstützt die Annahme, dass die deutsche Version des PAI auf ähnlichen Konstrukten basiert wie das amerikanische Original. Insgesamt konnten die Untersuchungen einen guten Beitrag zur Validierung des VEI leisten. Die Ergebnisse der einzelnen Studien lieferten brauchbare Hinweise, dass das VEI eine gute Konstruktvalidität besitzt und in der praktischen Anwendung als unterstützendes klinisches Instrument bei der Diagnosefindung, Therapieplanung und –evaluation einsetzbar ist.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/07
In this work, the potential causes of clinically relevant problems in internal medicine and clinical pathology are divided into groups and subgroups, using the problem-oriented approach. The division into subgroups is performed until finally a list of examples for differential diagnoses is presented. In this approach “problems” are defined as symptomes and changes of normal findings in animal history, physical examination and clinical pathology parameters. For this reason all groups, subgroups and differential diagnoses are defined as “rule outs”. The criterias for classification are chosen in a way that they are well-distinguishable and didactically plausible in their pathophysiological background. The intention of these subdivisions is to get a good structure for problems with several causes. In this work it is shown that this approach leads to a comprehensible classification. In the end, just a few rule outs with a small amount of diseases is left, which can be directly verified or falsified. The rule-outs, at first defined by the author, were discussed and modified in several discussion groups, till in the end the final result was supported by all participants. Senior lecturers of the Clinic for Small Animal Medicine, Munich, took part in these discussion groups. Therefore the rule outs were found consensus-based, to contribute to a standardization of the diagnosis process in internal medicine in theory and application. With this method both, veterinarians and students with lack of experience, can solve complicated cases completely. Additionally the procedure of finding a diagnosis becomes comprehensive and understandable. Finally, the rule outs can also be regarded as a general tool to understand problems in the field of pathophysiology.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19
Die vorliegende Arbeit stellt eine Zusammenfassung der bisherigen EEG-Publikationen und Ergebnisse des Verfassers dar. Das Ziel der Dissertation besteht darin, die Möglichkeiten und biomedizinische Relevanz der rechnergestützten EEG-Analyse exemplarisch aufzuzeigen. Dies erfolgt mit geeigneten Methoden der Signalverarbeitung, Nachrichtentechnik, Informationstheorie, Mustererkennung, Chaostheorie und Statistik an Hand von EEG-Daten aus verschiedenen Forschungsbereichen. Dabei werden quantitative EEG-Veränderungen, insbesondere in Abhängigkeit von dem Alter, der Vigilanz, den Schlafstadien, dem Menstruationszyklus, der Intelligenz sowie entwicklungsneurologischen Störungen, speziell beim Down Syndrom, untersucht und z. Teil hochsignifikante Ergebnisse erzielt. Besonderer Schwerpunkt wird auf die Analyse der zeitlichen Ordnung bzw. Rhythmizität des EEG-Signals mit Hilfe der Chaosanalyse gelegt, die eine signaltheoretisch bedeutende Alternative zur klassischen Spektralanalyse darstellt. Eine Störung dieser zeitlichen Ordnung kann einen prädiktiven Wert bei funktionellen Störungen des zentralen Hirnstammsystems haben. Es kann gezeigt werden, dass die diagnostische Aussagekraft des EEGs durch den Einsatz der rechnergestützten EEG-Analyse wesentlich erhöht wird. Insbesondere bei morphologischen und funktionellen Störungen des ZNS können die maschinellen EEG-Parameter als ergänzende Faktoren zur Diagnosefindung herangezogen werden. Somit tragen die Parameter der automatischen EEG-Analyse zu einer erheblich differenzierten Betrachtungsweise des EEG bei und eröffnen zusätzliche diagnostische, therapeutische und verlaufsbeurteilende Perspektiven für die klinische Elektroenzephalographie.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
In dieser Arbeit wurden einhundert Vögel mit der Verdachtsdiagnose Neuropathische Magendilatation untersucht. Es handelt sich um Papageienvögel, die entweder klinisch, vorberichtlich oder pathologisch-anatomisch Anzeichen einer NPMD zeigten. Bei insgesamt 73 % der Vögel wurde die Erkrankung in Form einer Neuritis nonpurulenta im Bereich des Magen-Darm-Trakts, des Herzens, der adrenalen Ganglien oder des Gehirns histologisch bestätigt. Klinisch zeigten 56,2 % der an NPMD erkrankten Tiere NPMD typische Symptome. In der Mehrzahl handelte es sich bei den erkrankten Vögeln um Bestandstiere (64,4 %). Dabei waren, bis auf Nestlinge alle Altersgruppen vertreten, mit einem deutlichen Anteil von Jungtieren bis zu einem Jahr (15,1 %). Die Auswertung der Daten hinsichtlich der erkrankten Vogelgattungen ergab, dass in der untersuchten Klientel besonders Graupapageien (41,1 %) und Aras (30,1 %) vertreten waren. Amazonen, welche ebenfalls sehr häufig als Heimtiere gehalten werden, wurden dagegen deutlich seltener (4,1 %) untersucht. Eine saisonale Häufung von Erkrankungen zeichnete sich nicht ab. Bei der pathologisch-anatomischen Untersuchung zeigten nahezu alle Tiere (87,7 %) einen starken Grad der Auszehrung. In 75,3 % der Fälle war eine Drüsenmagendilatation vorhanden und in 37 % eine Atrophie der Magenwand des Muskelmagens. Die wichtigsten histologischen Ergebnisse bei diesen Tieren waren Veränderungen im Sinne einer Neuritis nonpurulenta. Im Bereich des Magen-Darm-Trakts trat diese in 83,6 % aller an NPMD erkrankten Papageien auf. Besonders häufig wies der Muskelmagen (68,6 %) eine Neuritis auf, während im Vergleich dazu der Drüsenmagen (59,6 %) seltener betroffen war. Noch seltener wurden derartige Veränderungen in Kropf (28,0 %) und Dünndarm (12,5 %) gefunden. Darüber hinaus traten Veränderungen im Sinne einer Neuritis auf, die das Gehirn (41,1 %) und das Herz (43,1 %) betrafen. Beeindruckend war, dass jedes Gehirn histologische Veränderungen zeigte, wobei es sich in der Hauptsache um degenerative Veränderungen (96,4 %) handelte. Degenerative Veränderungen (Plexus-brachialis-Bereich 66,7 %, Thorakalbereich 83,3 %, Synsakralbereich 73,3 %) wurden ebenfalls häufig im ZUSAMMENFASSUNG 98 Rückenmark gefunden, jedoch keine Entzündungszellen. Eine Neuritis zeigten dagegen in 36,4 % der Fälle die adrenalen Ganglien. Darüber hinaus ergab die Untersuchung der Nebennieren selbst eine Degeneration der Markzellen (52,3 %), sowie Infiltration mit nichteitrigen Entzündungszellen (81,8 %). Weitere degenerative Veränderungen fanden sich in den Parenchymen von Leber (73,3 %), Herz (43,1 %) und Nieren, die sich dort in Form einer Tubulonephrose (85,7 %) und Glomerulopathie (49,2 %) äußerten. Bei 27 % der Patienten, die klinisch bzw. pathologisch-anatomisch Merkmale der NPMD aufwiesen, konnte histologisch keine Polyneuritis als Zeichen einer NPMD diagnostiziert werden. Tiere dieser Gruppe wiesen allerdings Organveränderungen auf, die mit denen der NPMD-Vögel zum Teil vergleichbar waren. In den Organen des Magen-Darm-Trakts konnten sehr häufig Neurodegenerationen (Kropf 66,7 %, Muskelmagen 72 %) gefunden werden, sowie seltener nichteitrige Entzündungszellen (Drüsenmagen 31,3 %, Muskelmagen 28 %), die außerhalb neuronalen Gewebes gelegen waren. Wie auch bei den bestätigten NPMD-Fällen, waren im Vergleich zu den Drüsenmägen (50 %) besonders die Muskelmägen (72 %) histologisch in Mitleidenschaft gezogen worden. Sämtliche Nebennieren wiesen histologische Veränderungen auf, davon mehr als drei Viertel (76,9 %) Markzelldegeneration. Zu 100 % verändert waren die Gehirne, welche durchweg degenerative Veränderungen zeigten und hier zudem sehr häufig Gliazellproliferation und Neuronophagie (85 %) nachgewiesen werden konnte. Diese mit den NPMD-Vögeln vergleichbaren degenerativen Veränderungen lassen vermuten, dass es auch bei diesen Vögeln infolge von Neurodegeneration zur Drüsenmagenerweiterung kam. Somit kann es sich auch bei diesen unbestätigten Fällen um an NPMD erkrankte Tiere handeln, welche jedoch auf Grund des variablen Krankheitsbildes und des begrenzten Probenmaterials unentdeckt blieben. Insgesamt verdeutlichen die Ergebnisse der Arbeit, dass für eine Diagnosefindung nicht nur der Magen-Darm-Trakt histologisch untersucht werden sollte, sondern dass auch Herz, Nebennieren und Gehirn mit ihren neuronalen Anteilen wichtige Hinweise auf das Vorliegen einer NPMD bieten. Mittels einer Kropfbiopsie kann im Falle eines positiven Ergebnisses eine Diagnose gestellt werden. Jedoch scheint diese auf Grund der zu erwartenden zwei Drittel negativen Ergebnisse nur im Einzelfall empfehlenswert. ZUSAMMENFASSUNG 99 Zudem belegen diese Untersuchungen an dem bisher größten untersuchten Kollektiv, dass neben dem Vorliegen der charakteristischen Polyneuritis, generalisierte degenerative und entzündliche Veränderungen der großen Parenchyme auftreten. Dies betrifft insbesondere die Nieren, Leber und Herz, aber auch die Nebennieren. Diese Befunde deuten darauf, dass in Folge der Anschoppung Folgeschäden entstehen und eine nachfolgende Entgleisung des Stoffwechsels zu einem Multiorganversagen führt. Eine klinische Behandlung von Patienten mit der klinischen Verdachtsdiagnose NPMD sollte daher auf eine symptomatische Stützung des Patienten ausgerichtet sein. Sie ist als lebensverlängernd anzusehen. Eine Heilung der Erkrankung ist damit nicht zu erzielen, so dass die Prognose einer NPMD als infaust zu stellen ist.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19
Die nekrotisierende Fasziitis ist eine seltene, ungewöhnlich schwere Entzündung der Faszien und des Subkutangewebes. Ursache ist eine meist polymikrobielle Infektion. Schwierig ist eine frühzeitige Abgrenzung von der Zellulitis, einer subkutan begrenzten Phlegmone. Die Therapie der nekrotisierenden Fasziitis besteht in der frühen Einleitung aggressiver chirurgischer Maßnahmen zur Sanierung des betroffenen Gewebes mit wiederholten Debridements und intravenöser Gabe von Breitspektrum-Antibiotika. Wird die nekrotisierende Fasziitis nicht frühzeitig therapiert, so zeichnet sie sich durch eine hohe Mortalitätsrate von 30 bis 50 % aus. Mit Hilfe dieser Arbeit sollte die Frage beantwortet werden, ob die Messung von Serumzytokinen zu einer frühzeitigen Diagnosefindung und Abschätzung der Prognose bei nekrotisierender Fasziitis beitragen kann. Grundlage der vorliegenden Arbeit ist eine prospektive klinische Studie, in der über maximal 36 Stunden nach Aufnahme das Zytokinprofil mit Hilfe der Elektrochemilumineszenzmethode von Patienten mit Verdacht auf nekrotisierende Fasziitis bestimmt wurde. Bei fünfzehn von zwanzig Patienten wurde die Diagnose nekrotisierende Fasziitis bestätigt, fünf Patienten hatten eine Zellulitis und weitere fünf Patienten mit Myokardinfarkt wurden als Vergleichspatienten eingeschlossen. Bei den fünf Patienten mit tödlichem Ausgang der nekrotisierende Fasziitis waren im Vergleich zu den Überlebenden bei Aufnahme die Serumspiegel für Interleukin-1β, Interleukin-1-Rezeptorantagonist, Interleukin-18 und Interferon-γ, sowie die Anzahl der Blutleukozyten signifikant erhöht. Interleukin-1-Rezeptorantagonist und Leukozytenzahl waren ebenso höher als bei den Patienten mit Zellulitis. Für Interleukin-6 und Interleukin-8 wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Patientengruppen gesehen. Bei allen Patienten mit nekrotisierender Fasziitis korrelierten die Serumspiegel für die Zytokine der Interleukin-1-Familie – Interleukin-1β, Interleukin-1 Rezeptor-Antagonist und Interleukin-18 –positiv mit der Anzahl der Leukozyten bei Aufnahme. Darüber hinaus war bei Aufnahme die Infektion mit Staph. aureus in Patienten mit nekrotisierender Fasziitis mit erhöhten Werten für Interleukin-1β und Interleukin-18 assoziiert. Zusammenfassend ist festzustellen, dass erhöhte Serumspiegel von Interleukin-1β, Interleukin-18, Interferon-γ und insbesondere Interleukin-1-Rezeptor-Antagonist mit tödlichem Ausgang der nekrotisierenden Fasziitis assoziiert sind. Die vorliegende Arbeit gibt Hinweise darauf, dass die Messung dieser Zytokine zu einer frühzeitigen Diagnosefindung und Abschätzung der Prognose bei nekrotisierender Fasziitis beitragen könnte und daraus resultierend durch frühzeitige Einleitung einer aggressiven Therapie zu einer Verbesserung der Überlebensrate führt. Da der Interleukin-1-Rezeptor-Antagonist sowohl eine Differenzierung zwischen den Überlebenden und den Verstorbenen mit nekrotisierender Fasziitis, wie auch eine Unterscheidung zwischen Zellulitis und nekrotisierender Fasziitis zulässt, sollte vor allem auf die Messung dieses Zytokins ein Hauptaugenmerk gelegt werden. Solange noch keine schnelle, zuverlässige Methode zur Messung von Interleukin-1 Rezeptor-Antagonist verfügbar ist, sollte eine ausgeprägte Leukozytose ohne Fieber bei entsprechender klinischer Symptomatik den Verdacht auf nekrotisierende Fasziitis lenken. In diesem Fall ist ein rasches operatives Vorgehen gerechtfertigt, um die Prognose des Patienten zu verbessern.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Die Nierenfunktions- und Diureseszintigraphie dienen durch Bestimmung der Abflussverhältnisse im oberen Harntrakt der Diagnostik behandlungsbedürftiger Abflussstörungen. Ziel dieser Arbeit war es, den Nutzen einer zusätzlichen Abflussbestimmung nach erfolgter Lageänderung und Blasenentleerung im Anschluss an die Nierenfunktions- und nach der Diureseszintigraphie zu untersuchen. Eingeschlossen in diese Untersuchung wurden 264 Niereneinheiten, die im Zeitraum vom April 2000 bis Januar 2001 einen unzureichenden Abfluss (
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Bei einer Vielzahl neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen wird eine Beteiligung des dopaminergen Systems postuliert. Daraus resultiert ein zunehmendes Interesse an einer weiteren Charakterisierung dieses wichtigen Neurotransmitter-systems mittels bildgebender Verfahren. Eine funktionelle Diagnostik des dopamin-ergen Systems bei Patienten in-vivo kann nuklearmedizinisch sowohl durch die Anwendung von SPECT- als auch durch PET-Bildgebung erfolgen. Dabei erlaubt die Anwendung verschiedener Radiopharmaka die Darstellung des prä- und des postsynaptischen Anteils. Hierdurch wird die Diagnosefindung erleichtert, da sich verschiedene Krankheitsbilder besser voneinander unterscheiden lassen. Die Involvierung des Dopamintransporters (DAT) bei Morbus Parkinson, Aufmerksam-keitsdefizit-/Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) und ebenfalls bei Schizophrenie ver-deutlicht den Bedarf eines klinisch leicht anwendbaren und kostengünstigen Tracers. Die für die Bildgebung des DAT wünschenswerte Entwicklung eines 99mTc-markierten Radiopharmakons, statt der üblichen 123I-markierten Tracer oder PET-Liganden, gelang erstmals Kung et al. mit der Synthese von [99mTc]TRODAT-1. Ein Ziel der vorliegenden Arbeit war die erste präklinische Anwendung dieses Radio-pharmazeutikums an gesunden Probanden. Ein weiterer Schwerpunkt dieser Arbeit waren Untersuchungen der Bindung von [99mTc]TRODAT-1 an den DAT vor und nach Therapie mit Methylphenidat bei Patienten mit ADHS. Des weiteren wurde das prä- und postsynaptische System (DAT und Dopamin-D2-Rezeptoren) durch simultane Darstellung mittels [99mTc]TRODAT-1 und [123I]IBZM bei Patienten mit Schizophrenie ohne Neuroleptika-Medikation sowie nach Therapie mit dem atypischen Neuroleptikum Amisulprid untersucht. Zunächst wurde der ideale Aufnahmezeitpunkt für die Bildgebung des DAT mit Hilfe von [99mTc]TRODAT-1 ermittelt. Die Kinetik der Bindung des Tracers an den DAT wurde hier an gesunden Probanden untersucht. Der optimale Unter-suchungszeitpunkt ergibt sich aus der Berechnung der spezifischen Bindung [(Str-Cer)/Cer] über die Zeit und liegt für die Darstellung des striatalen DAT zwischen der 3. h und der 5. h p.i.. Bei den Untersuchungen an gesunden Probanden zeigte sich eine alters-abhängige Reduzierung des DAT. Es konnte eine stärkere Verminderung des DAT bei jüngeren Probanden mit einem etwa in der Mitte der dritten Lebensdekade liegenden Scheitelpunkt und einer nachfolgend weniger stark ausgeprägten, kontinuierlichen Reduktion im höheren Lebensabschnitt nachgewiesen werden. Dieses Ergebnis führte somit zum Schluss, dass für eine aussagekräftige Beurteilung der Bindung von [99mTc]TRODAT-1 die Berücksichtigung des Patientenalters notwendig ist. Bei Patienten mit ADHS wurde eine Erhöhung der Bindung von [99mTc]TRODAT-1 an den DAT festgestellt, welche sich, verglichen zu einem Normalkollektiv, als statistisch hoch signifikativ erwies. Die nachfolgende Therapie dieser Patienten mit Methylphenidat senkte die striatale DAT-Bindung durch-schnittlich um 30%. Die Verbesserung der Symptomatik durch dieses Medikament unterstreicht die Mitbeteiligung des DAT bei den pathologischen Prozessen des ADHS. Der letzte Abschnitt der Arbeit befasst sich mit der ersten simultanen Darstellung des DAT und der Dopamin-D2-Rezeptoren durch Verwendung von [99mTc]TRODAT-1 und [123I]IBZM. Durch die Verfügbarkeit dieses neuen 99mTc-markierten Radiopharmakons besteht erstmals die Möglichkeit zur gleichzeitigen funktionellen Darstellung des prä- und postsynaptischen dopaminergen Systems. Neben einer erheblichen Zeit- und Kostenersparnis ergibt sich durch die nahezu perfekte Koregistrierung eine exakte örtliche Übereinstimmung und somit die Möglichkeit zu einer standardisierten Auswertung. Diese Doppelisotopenstudie wies bei unbehandelten schizophrenen Patienten eine signifikante Reduktion des DAT sowie eine tendenzielle Verminderung der Dopamin-D2-Rezeptoren nach. Darüberhinaus wurde die Wirkung des Neuroleptikums Amisulprid untersucht. Hierbei konnte eine eindeutige Reduzierung des DAT und der Dopamin-D2-Rezeptoren gemessen werden. Mit der Entwicklung von [99mTc]TRODAT-1 sowie mit dem erfolgreichen Einsatz von [99mTc]TRODAT-1 zur nuklearmedizinischen Bildgebung steht nun ein neues Radiopharmakon für die Darstellung des DAT zur Verfügung. Für eine gute klinische Anwendbarkeit sprechen zusammenfassend folgende Argumente: · die potentielle Beteiligung des DAT bei vielen neurologischen und psychiatrischen Krankheiten, · die Möglichkeit der simultanen Darstellung des prä- und postsynaptischen dopaminergen Systems durch die Durchführung von Doppelisotopen-Untersuchung mittels [99mTc]TRODAT-1 und [123I]IBZM, · die geringe Strahlenexposition im Vergleich zu anderen Radiopharmazeutika und · die durch die Markierung mit 99mTc hohe Kosteneffektivität bei guter Bildqualität.