Psychiatrische Krisen sind alltäglich… über ein Drittel aller EU Bürger sind im Laufe des Lebens von einer behandlungsbedürftigen psychiatrischen Erkrankung betroffen. Andersherum wirken sich seelische Erkrankungen stark auf den Alltag der Menschen aus, die davon betroffenen sind. Andreas Pfeiffer (Ergotherapeut) und Werner Höhl (Psychologe) wollen durch Gespräche mit Experten über die Auswirkungen auf den Alltag, Herausforderungen und Chancen informieren.
Andreas Pfeiffer & Werner Höhl
In ihrer 57. Folge begeben sich Andreas und Werner auf eine aufschlussreiche Entdeckungsreise durch die Welt der psychologischen Testverfahren. Wer kennt sie nicht – die scheinbar allgegenwärtigen "Psychotests" in Zeitschriften, die mit wenigen Klicks Aufschluss über Persönlichkeit, Beziehungsfähigkeit oder berufliche Eignung versprechen? Doch wie unterscheiden sich diese Unterhaltungsangebote von seriösen diagnostischen Instrumenten, die in Kliniken, Therapieeinrichtungen oder bei der Personalauswahl zum Einsatz kommen? In dieser Folge bringt Werner seine Expertise aus Studium und langjähriger Berufserfahrung in der rehabilitativen Diagnostik ein und entschlüsselt für die Hörer die wissenschaftlichen Grundlagen psychologischer Testverfahren. Die beiden Gastgeber tauchen tief in die Materie ein: Was macht einen Test wirklich psychometrisch fundiert? Welche Testgütekriterien müssen erfüllt sein? Und warum ist der Prozess der Normierung so entscheidend für die Aussagekraft? Doch kein Messverfahren ist unfehlbar. Andreas und Werner diskutieren kritisch die Grenzen der Testdiagnostik, mögliche Messfehler und nicht zuletzt die Frage: Wie manipulierbar sind Testergebnisse wirklich? Eine informative Folge für alle, die hinter die Kulissen der psychologischen Diagnostik blicken möchten – sei es aus beruflichem Interesse oder um beim nächsten Persönlichkeitstest mit geschärftem Blick zu erkennen, ob es sich um Wissenschaft oder Unterhaltung handelt. Links: Folge 69 des Video-Podcasts „Geschichten aus der Psychiatrie“ https://www.youtube.com/watch?v=4NXGSKytKaw Definition und Einführung „Psychologische Tests“ https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/tests/15483 Testgütekriterien https://www.youtube.com/watch?v=qIQPtD2hz4A https://home.uni-leipzig.de/methodenportal/guetekriterien/ Dynamisches Testen: https://www.researchgate.net/publication/247398153_Dynamik_im_dynamischen_Testen Beispiel für kommerzielle Test-Trainings https://www.hesseschrader.com/ https://www.etrainer.de/?srsltid=AfmBOoqd_Up8qEBHv-vXQF_X_tqGvdzy08QfxLGqmnjjnAl0txzgurgs https://www.data-consult-services.de/testtraining.html Kostenlose Online-Tests (zum üben): https://www.psychomeda.de/online-tests/konzentrationstest.html
In dieser Episode tauchen Andreas und Werner mit einem besonderen Gast in die Welt der Musiktherapie ein: Patric Driessen, erfahrener Musiktherapeut und Leiter einer Kreativtherapieabteilung in einer renommierten psychiatrischen Klinik, teilt seine umfassende Expertise. Was passiert eigentlich, wenn Töne und Rhythmen zu therapeutischen Werkzeugen werden? Patric führt durch den Ablauf einer typischen Musiktherapiestunde und erklärt anschaulich, wie musikalische Interaktion tiefe emotionale Prozesse anstoßen kann - auch bei Menschen, die mit Worten kaum erreichbar sind. Er beleuchtet, für welche Patientengruppen und psychischen Erkrankungen Musiktherapie besonders wirksam ist und wie sie in das Gesamtkonzept psychiatrischer Behandlung eingebettet wird. Patric gibt Einblick in das Zusammenspiel mit anderen Therapieformen und räumt mit gängigen Missverständnissen auf. Am Ende sprechen die drei auch über Evidenz, Ausbildungswege zum Musiktherapeuten und klären die Frage, wie man die Qualifikationen von Musiktherapeut:innen erkennen kann. Eine Folge, die allen Zuhörenden einen differenzierten Einblick in eine Therapieform bietet, die jenseits von Worten heilt - durch die universelle Sprache der Musik. Links: Infos zu der Klinikabteilung, in der Patric tätig ist: https://klinik-bedburg-hau.lvr.de/de/navmain/fachgebiete_behandlungsangebote/therapeutischedienste/kreativtherapie/kreativtherapie_1.html Seiten über Künstlerische Therapien eines Klinikträgers: https://klinikverbund.lvr.de/de/navmain/fachgebieteund_angebote/angebote/kuenstlerischetherapien/auswahl.html Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft e.V. https://www.musiktherapie.de hier gibt es auch das Register für Qualifikationsnachweise Fachzeitschrift: https://www.musiktherapie.de/publikationen/musiktherapeutische-umschau/
In dieser aufschlussreichen Folge begrüßen Andreas und Werner einen besonderen Gast: Cajetan Hartfiel, erfahrener Krankenpfleger in der offenen Akutpsychiatrie und selbst Podcaster ("Geschichten aus der Psychiatrie" - siehe unten). Mit authentischer Offenheit gewährt Cajetan Einblicke in einen Bereich des Gesundheitssystems, der für viele im Verborgenen bleibt. Was bedeutet psychiatrische Pflege wirklich? Wie gestaltet sich der Stationsalltag zwischen medizinischer Versorgung, zwischenmenschlichen Krisen und bürokratischen Herausforderungen? Die drei diskutieren die besondere Rolle der Pflegekräfte als Bindeglied zwischen Ärzten und Patienten und als konstante Begleiter in allen Phasen des stationären Aufenthalts. Cajetan teilt bewegende Erfahrungen, überraschende Erkenntnisse und wertvolle Perspektiven aus seinen Jahren in der psychiatrischen Versorgung. Besonders erhellend sind seine Einblicke in die Veränderungen der psychiatrischen Pflege über die Jahre, die Herausforderungen des Personalmangels und die emotionale Komponente dieser besonderen Pflegetätigkeit. Eine Folge, die sowohl für Fachpublikum als auch für alle, die das psychiatrische System besser verstehen möchten, wertvolle Einblicke bietet – und die mit so manchem Vorurteil über die psychiatrische Versorgung aufräumt. Links: Infos zum Thema „stationäre psychiatrische Behandlung“ https://www.psychenet.de/de/entscheidungshilfen/ambulante-oder-stationaere-behandlungsmoeglichkeiten/das-versorgungssystem-behandlungsmoeglichkeiten/das-versorgungssystem-behandlungsmoeglichkeiten.html https://www.psychiatrie.de/behandlung/stationaere-behandlung.html Klinik, in der Cajetan gearbeitet hat: https://psychiatrie-psychotherapie.uk-koeln.de/klinik/stationaerer-aufenthalt/ Cajetans Podcast: https://geschichtenausderpsychiatrie.podigee.io/
Alles nur gefaked? Über Vortäuschung und Manipulation bei psychischen Beschwerden In dieser kontroversen Folge widmen sich Andreas und Werner einem heiklen, aber wichtigen Thema in der psychologischen Praxis: Der bewussten oder unbewussten Verzerrung von Krankheitssymptomen. Wie lässt sich zwischen echtem Leiden und übertriebener Darstellung unterscheiden? Wann werden Beschwerden heruntergespielt, wann überbetont? Die beiden Hosts beleuchten die verschiedenen Facetten dieses komplexen Phänomens - von der Simulation nicht vorhandener Symptome bis hin zur Bagatellisierung ernsthafter Probleme. Sie diskutieren, warum Menschen ihre Beschwerden manchmal verzerrt darstellen und welche Beweggründe dahinterstecken können. Dabei wird deutlich: Nicht jede Übertreibung ist bewusste Täuschung, und nicht jedes Herunterspielen ist mangelnde Krankheitseinsicht. Besonders spannend wird es, wenn die beiden ihre praktischen Erfahrungen teilen: Welche diagnostischen Instrumente und Beobachtungsmethoden helfen bei der Einschätzung? Wie können Diskrepanzen im Verhalten erkannt werden? Und welche Rolle spielen standardisierte Beschwerdevalidierungstests? Eine aufschlussreiche Episode für Fachleute und Interessierte, die zeigt, wie komplex die Unterscheidung zwischen authentischen und verzerrten Symptomdarstellungen sein kann - und warum eine sorgfältige Diagnostik so wichtig ist. Links: Begriffsdefinition https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/beschwerdenvalidierung Leitlinie Begutachtung bei psychischen und psychosomatischen Störungen https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/051-029 Überblicksartikel Beschwerdevalidierungsverfahren (eher unkritisch) Merten, T. (2020). Beschwerdenvalidierung in der psychologischen und medizinischen Begutachtung. Praxis der Rechtspsychologie, 30(2), 59-76. https://sozialrecht-bdp.de/wp-content/uploads/Beschwerdenvalidierung.pdf Artikel (kritisch über Beschwerdevalidierungsverfahren) Nübling, R., Henn, J., Kaiser, U., Schmidt, J. & Bassler, M. (2020). Zur Validität subjektiver Patientenangaben: Anmerkungen zur Beschwerdenvalidierung. Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie, 68(2), 81–95. https://tinyurl.com/3354yb45 Wertz, M., Mader, E., Nedopil, N., Schiltz, K. & Yundina, E. (2020). Antwortverzerrung oder Symptombelastung? Beschwerdeschilderung von psychiatrischen Patienten und sozialmedizinischen Begutachtungsprobanden. Der Nervenarzt, (92), 1163–1171. https://tinyurl.com/54akr55u Kirchhoff, L. & Steinert, T. (2019). Klassifikationsgüte der Beschwerdevalidierungstests Word Memory Test und Strukturierter Fragebogen Simulierter Symptome. Der Nervenarzt, 90(5), 516–522. https://tinyurl.com/bd9c9ndr Soziale Erwünschtheit, Beispiel eines Instruments: https://tinyurl.com/yzrafem9
Wer kennt es nicht? Die Steuererklärung wartet, der Schreibtisch quillt über, und die To-Do-Liste wird immer länger - aber irgendwie findet sich ständig etwas "Wichtigeres" zu tun. In dieser Folge widmen sich Andreas und Werner zusammen mit der erfahrenen Ergotherapeutin Marianne Jouanneaux dem Phänomen der Prokrastination - dem chronischen Aufschieben von Aufgaben. Warum fällt es uns manchmal so schwer, Dinge anzupacken, obwohl wir genau wissen, dass sie erledigt werden müssen? Marianne erklärt die psychologischen Mechanismen hinter dem Aufschiebeverhalten und räumt dabei mit dem Mythos auf, dass es sich dabei einfach nur um "Faulheit" handelt. Die drei diskutieren, wann harmloses Aufschieben in problematische Prokrastination übergeht und welche Folgen das für Betroffene haben kann. Besonders wertvoll wird diese Episode durch Mariannes therapeutische Expertise: Sie teilt bewährte Strategien aus ihrer Praxis und gibt konkrete, alltagstaugliche Tipps, wie man den inneren Schweinehund überlisten kann. Von cleveren Planungsmethoden bis hin zu motivationspsychologischen Tricks - hier finden Hörerinnen und Hörer praktische Werkzeuge, um aus dem Teufelskreis des Aufschiebens auszubrechen. Eine Folge, die nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern auch direkt umsetzbare Lösungen bietet. Daher solltest Du diese Podcastfolge gleich anhören ….und nicht auf morgen verschieben! Links: Infoseiten der Uni Münster: https://www.uni-muenster.de/Prokrastinationsambulanz/prokrastination.html Selbsttest: https://ww3.unipark.de/uc/SelbsttestProkrastination23/ Selbsthilfe: https://www.prokrastination.net/forum/viewtopic.php?t=27 Infos auf den ARD-Seiten: https://www.ardalpha.de/wissen/psychologie/prokrastination-ueberwinden-definition-ursache-behandlung-aufschieberitis-prokrastinieren-100.html Infoseiten der BARMER: https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/psyche/psychische-gesundheit/prokrastination-1070908#:~:text=Prokrastination%20ist%20im%20Rahmen%20der,sehr%20hinter%20ihren%20M%C3%B6glichkeiten%20zur%C3%BCckbleiben. Überblicksartiger Ratgeberbeitrag: https://www.therapie.de/psyche/info/ratgeber/lebenshilfe-artikel/prokrastination/ueberwindungsstrategien/ Infoseiten der Hochschule Fresenius: https://www.hs-fresenius.de/blog/ratgeber/5-tipps-gegen-prokrastination/ Therapiezentrum in dem Marianne arbeitet: https://therapiezentrum-rahnsdorf.de/ergotherapie-jouanneaux/ Buch von Marianne: https://www.amazon.de/dp/B0DKCBQKQV?ref=pe93986420_774957520
IIn dieser bewegenden Podcast-Folge öffnet Kathia Vonlanthen als Betroffene und ausgebildete Ex-In-Genesungsbegleiterin, sehr persönlich ihr Herz und teilt ihre Erfahrungen mit der Borderline-Diagnose bei komplexer Traumafolgestörung. Mit bemerkenswerter Offenheit spricht sie über ihre zahlreichen Krankenhausaufenthalte auf der Akutstation, einschließlich mehrtägiger Fixierungen, die die immense Intensität und Herausforderung ihrer psychischen Erkrankung verdeutlichen. Die Folge geht weit über eine bloße Krankengeschichte hinaus. Kathia bietet einen authentischen Einblick in ein Leben mit psychischen Diagnosen und zeigt gleichzeitig, dass Recovery möglich ist. Sie verdeutlicht die mit der Erkrankung verbundenen Alltagshürden und macht dabei unmissverständlich klar: Man ist mehr als die Diagnose. Ihre inspirierende Einstellung – "Jede Erfahrung ist ein Geschenk, einfach manchmal schlecht verpackt"— unterstreicht ihre Resilienz und Lebensfreude. Dass man aus jeder Erfahrung lernen kann, wachsen kann. Mit großer Offenheit teilt sie, wie professionelle Unterstützung, Therapie und die Kraft der Hoffnung den Weg in ein erfülltes Leben ebnen können. Ein zutiefst authentischer und ermutiger Podcast, der Verständnis schafft und zeigt: Auch mit einer schweren psychischen Erkrankung ist ein selbstbestimmtes und freudvolles Leben möglich! Kathias Homepage: https://kathiavonlanthen.ch/wp/ Fachliche Beiträge zum Krankheitsbild: https://promentesana.ch/selbstbestimmt-genesen/psychische-krankheiten-a-z/borderline https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/borderline-stoerung/ https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/psychologie/was-ist-borderline-symptome-und-behandlung/ https://www.tk.de/techniker/krankheit-und-behandlungen/erkrankungen/behandlungen-und-medizin/psychische-gesundheit/weitere-psychische-erkrankungen/leben-mit-der-borderline-persoenlichkeitsstoerung-2016414 https://tww-berlin.de/kliniken/krankheitsbilder/borderline/ https://www.springermedizin.de/verhaltenstherapie/borderline-muster/pathologische-dissoziation-bei-patienten-mit-einer-borderline-pe/19239754
In dieser Folge tauchen Andreas und Werner tief in die faszinierende Theorie der kognitiven Dissonanz ein. Was passiert in unserem Kopf, wenn sich unsere Überzeugungen, Werte oder Verhaltensweisen gegenseitig widersprechen? Dieser innere Konflikt erzeugt einen unangenehmen Spannungszustand, den wir alle kennen - sei es beim Griff zur Zigarette trotz besseren Wissens oder beim Kauf eines teuren Produkts entgegen unserer sparsamen Prinzipien. Die beiden beleuchten anhand alltäglicher Beispiele, wie wir Menschen mit solchen Widersprüchen umgehen und welche erstaunlichen psychologischen Mechanismen dabei wirken. Sie diskutieren, warum wir nach wichtigen Entscheidungen oft krampfhaft nach Bestätigung suchen und weshalb selbst kleine Unstimmigkeiten in unserem Denken uns manchmal regelrecht quälen können. Besonders spannend wird es, wenn Andreas und Werner die praktische Relevanz für die Psychotherapie aufzeigen: Wie können Therapeut/innen das Wissen um kognitive Dissonanz nutzen, um Veränderungsprozesse anzustoßen? Eine aufschlussreiche Folge für alle, die verstehen möchten, warum wir manchmal gegen unsere eigenen Überzeugungen handeln - und was wir daraus lernen können. Links: https://de.wikipedia.org/wiki/Kognitive_Dissonanz https://www.geo.de/wissen/gesundheit/18160-rtkl-kognitive-dissonanz-warum-wir-uns-so-leicht-selbst-betruegen https://www.youtube.com/watch?v=xFrLNVnRfH4&ab_channel=SozialpsychologiemitProf.Erb https://youtu.be/mxUYzbOpjtg
Was wäre, wenn wir das, was oft als "Störung" bezeichnet wird, als natürliche Variation des menschlichen Geistes betrachten würden? In dieser Folge tauchen Andreas und Werner zusammen mit einer Hörerin in die faszinierende Welt der Neurodiversität ein. Die Episode beleuchtet das neurodiverse Paradigma: Anstelle eines defizitorientierten Denkens geht es darum, neurologische Vielfalt als Bereicherung zu verstehen. Ihr erfahrt, wie Autismus, ADHS, Legasthenie oder das Tourette-Syndrom aus dieser Perspektive nicht als Störungen, sondern als wertvolle Ausdrucksformen menschlicher Diversität verstanden werden. Gemeinsam entschlüsseln wir wichtige Begriffe wie "allistisch" und "neurodivergent" und erkunden, wie diese neue Sichtweise unser Verständnis von "normal" herausfordert. In den ausführlichen Shownotes zeigen wir konkrete Wege auf, wie ihr euch in der Neurodiversitätsbewegung engagieren und vernetzen könnt. Eine aufschlussreiche Folge für alle, die verstehen möchten, wie wir durch die Wertschätzung neurologischer Vielfalt eine inklusivere Gesellschaft gestalten können. Bücher: Peter Vermeulen: Autismus und das prädiktive Gehirn. Absolutes Denken in einer relativen Welt. Lambertus 2024. 978-3-7841-3729-2 Publikationen und Artikel: Theory of Mind bei Autismus: https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://www.spectrumnews.org/features/deep-dive/theory-of-mind-in-autism-a-research-field-reborn/%3Fformat%3Dpdf&ved=2ahUKEwjc_uat1aeJAxW_BNsEHTCFDaYQFnoECBMQAw&usg=AOvVaw31CXDhNOZIJkar6TX1niRg Double Empathy Problem: https://kar.kent.ac.uk/62639/1/Double%20empathy%20problem.pdf Kommunikation unter Autist:innen 1: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7545656/ Kommunikation unter Autist:innen 2: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7645034/ Infos zu Monotropismus: https://stimpunks.org/de/glossary/monotropismus/ Podcastfolgen: Hörsaal - Deutschlandfunk Nova. Neurodiversität - Anders, aber völlig richtig im Kopf Springbrook's Converge Autism Radio. Theory of Mind with Dr. Peter Vermeulen Sensibel Sein. Folge 37: Einblicke ins Spektrum: Gespräch mit Sonderpädagogin Sarah Weber von AutisPlus (und viele weitere Folgen) Kapierfehler - Neurodivergenz und Schule. F5 Autismus in der Schule (und viele weitere Folgen) Uniquely Human: The Podcast. Episode 88: The Predictive Mind, Neuroharmony and the H.A.P.P.Y Program, with Dr. Peter Vermeulen Youtube: Tony Attwood über Autismus bei Mädchen und Frauen: https://youtu.be/wfOHnt4PMFo?feature=shared
Andreas und Werner sprechen heute mit der Hörerin Anne-Maria Jung über Dissoziation in Zusammenhang mit Traumafolgestörungen. Zunächst wird beschrieben, wie Dissoziation definiert wird und wie sich das jeweils anfühlen kann. Im weiteren Verlauf werden neben der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) weitere Krankheitsbilder besprochen, die ebenfalls mit Dissoziation zu tun haben. Kurz wird auch das das Konzept „strukturelle Dissoziation“ sowie das vieldiskutierte Phänomen „multiple Persönlichkeit“ (heute: Dissoziative Integrationsstörung, DIS) beleuchtet. Am Ende geht es auch um Therapieverfahren bei Dissoziation. Links: Was ist eine dissoziative Störung (Erläuterung)? https://www.lwl-klinik-paderborn.de/de/fuer-patienten-angehoerige/informationen-zu-erkrankungen-erwachsenenpsychiatrie/dissoziative-stoerungen/ Dissoziationsstörungen in der ICD 10 https://klassifikationen.bfarm.de/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2024/block-f40-f48.htm#F44 Über das Theoriekonzept Strukturelle Dissoziation https://de.wikipedia.org/wiki/Strukturelle_Dissoziation Die beiden im Podcast erwähnten Bücher von Anne-Maria als Autorin: Seelensplitter: Eine Novelle zwischen Ich und Wir https://amzn.eu/d/fWWMD6h Rabenseele: Eine Novelle zwischen Traum und Trauma https://amzn.eu/d/dBPU0jp Fachbuchempfehlungen von Anne-Maria: Boon, S., Steele, K., & Van der Hart, O. (2013). Traumabedingte Dissoziation bewältigen: Ein Skills-Training für Klienten und ihre Therapeuten Aus dem Amerikanischen von Elisabeth Vorspohl. Junfermann Verlag GmbH. Zanotta, S. (2023). Wieder ganz werden: Traumaheilung mit Ego-State-Therapie und Körperwissen. Carl-Auer Verlag. Peichl, J. (2007). Innere Kinder, Täter, Helfer und Co: Ego-State-Therapie des traumatisierten Selbst (Vol. 202). Klett-Cotta. Shapiro, F. (2013). Frei werden von der Vergangenheit: Trauma-Selbsthilfe nach der EMDR-Methode. Kösel-Verlag.
Andreas und Werner sprechen heute zusammen über das Thema „Theory of Mind“. Unter Theory of Mind wird die Fähigkeit verstanden, mentale Zustände als mögliche Ursache eines Verhaltens zu verstehen, um Handlungen erklären und vorhersagen zu können. Dazu ist es notwendig, Gedanken, Gefühle, Absichten, Meinungen, Erwartungen, Beweggründe und Rahmenbedingungen des Verhaltens korrekt zu erkennen und zu verstehen. Dabei muss es nicht nur um Gedanken und Gefühle anderer Menschen gehen: Es geht auch um das Verständnis eigener Gedanken und Gefühle und die Auswirkungen auf das entsprechende Verhalten… Theory of Mind ist ein bedeutendes Konzept im Bereich der Psychologie und der Psychiatrie und spielt eine wichtige Rolle bei vielen Psychotherapieverfahren. Links: Definition https://de.wikipedia.org/wiki/TheoryofMind https://de.wikipedia.org/wiki/Mentalisierungsbasierte_Psychotherapie https://de.wikipedia.org/wiki/Mentalisierung Methoden zur Erfassung von ToM https://www.youtube.com/watch?v=8hLubgpY2_w https://www.youtube.com/watch?v=Z1o4-6HP1HY Podcastfolge über Mentalisierung https://psy-cast.org/de/folge-23-mentalisierung-oder-ich-denke-was-was-du-nicht-denkst/ Studie zu störungsspezifischen ToM-Besonderheiten bei Asperger-Autismus https://www.researchgate.net/publication/7941619TheStrangeStoriestestAreplicationstudyofchildrenandadolescentswithAspergersyndrome
Andreas und Werner unterhalten sich mit der Ergotherapeutin Marianne Jouanneaux über ADHS. Im Gespräch mit Marianne geht es um die Diagnose dieser Störung, um ADHS auch bei Erwachsenen, um die Frage, ob man ADHS überhaupt als Störung anzusehen ist, um Therapie- und Beratungsmöglichkeiten und um viele andere Aspekte dieses Themas. Am Ende werden praktische Tipps gegeben, was Hörer:innen tun können, wenn sie sich von ADHS betroffen fühlen. Links: Wissenschaftsbasierte Infos: https://www.zentrales-adhs-netz.de/ Radiosendung: https://www.deutschlandfunkkultur.de/adhs-bei-erwachsenen-wenn-der-kopf-ein-rummelplatz-ist-100.html Selbsthilfeforen: https://www.adhs-deutschland.de/ https://adhs-forum.adxs.org/ Der in der Folge erwähnte Podcast „ADHS.ja.krass“: https://www.podcast.de/podcast/3298793/adhsjakrass-dein-podcast-fuer-adhs-spaetdiagnostizierte-und-adhs-im-erwachsenenalter Therapiezentrum, wo Marianne arbeitet: https://therapiezentrum-rahnsdorf.de/ergotherapie-jouanneaux/ Link zu Marianne: https://zaap.bio/Marianne-Jouanneaux?fbclid=PAZXh0bgNhZW0CMTEAAaank2_YXhSZgfJfEB_XG0fuF73CEKlrDtRy9xO4oqQ7SEYMvFE_aPcdhtM_aem_AeF2uQ5f22fSIf-fivuO6vz-DOgI-pCyyNjaTSO19RKQUkGeC55y5C39kuwez-kGvjWq4bXeJVc5PQWT0ZiqCKVT Instagram Link von Marianne: https://www.instagram.com/neuro_perspektiven?igsh=MWc1Mm1tY3Y5bjJuZw==
Andreas und Werner sprechen mit Isabell Braun, leitende Pflegefachkraft, über psychiatrische häusliche Krankenpflege. Dieses Hilfsangebot hat zum Ziel, dass psychisch kranke Menschen im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu Hause leben können. Dadurch sollen Krankenhausaufenthalte vermieden und Liegezeiten verkürzt werden. Die Patienten sollen angeleitet werden, ihr Leben so gut wie möglich selbst zu gestalten. Es geht auch darum, wer psychiatrische häusliche Krankenpflege erbringen darf, wer sie verordnen darf, was konkret im Rahmen eines solchen Hilfsangebotes geschieht und wie es abläuft. Links: https://www.kbv.de/html/40607.php https://www.paritaetischer.de/kreisverbaende/unsere-dienstleistungen/pflegerische-dienste/krankenversicherung/haeusliche-krankenpflege/psychiatrische-krankenpflege-37-abs2-sgb-v/ https://www.dvgp.org/fileadmin/user_files/dachverband/dateien/Materialien/Factsheet_pHKP_Verordner.pdf https://www.zfp-web.de/gemeindepsychiatrie/ambulanter-pflegedienst/landkreis-biberach/ueber-uns?q=%2Fgemeindepsychiatrie%2Fambulanter-pflegedienst%2Flandkreis-biberach
Andreas und Werner sprechen mit dem Psychologen Andreas Knuf darüber, inwiefern es aus seiner Sicht oft sinnvoller ist, sich mit den Werten und Bedürfnissen der Klientinnen und Klienten zu beschäftigen, als frühzeitig Ziele zu definieren. Grundlage ist u.a. ein kürzlich von ihm veröffentlichter Fachartikel (s.u.). Darin beschreibt er die Schwierigkeiten und Fallstricke bei der Zielfindung nach den bisher von den Kostenträgern vorgegebenen Kriterien. Aber auch die vorrangige Orientierung an den Werten und Bedürfnissen der Klientinnen und Klienten ist nicht einfach. Es werden Tipps und fachliche Hinweise für eine solche Arbeitsweise gegeben. Fachartikel: Knuf, A. (2024). Arbeit mit Bedürfnissen und Werten (und weniger mit Zielen). Psychosoziale Umschau, 46- 48. https://www.seeminar.de/app/download/8252523364/PSU_2024-02_AWB.pdf?t=1711463796 See Seminare Konstanz: https://www.seeminar.de Präsenzkurs „Arbeit mit Werten und Bedürfnissen (und weniger mit Zielen)“ https://www.seeminar.de/fortbildungen/pr%C3%A4senzseminare/werte-bed%C3%BCrfnisse/ Mindemy: https://www.mindemy.de Onlinekurs „Arbeit mit Werten und Bedürfnissen (und weniger mit Zielen)“ https://www.mindemy.de/courses/praxiskurs-werte-beduerfnisse
Andreas und Werner unterhalten sich mit der Psychologin Sarah Keimer über Coaching. Sarah ist Psychotherapeutin, Trainerin und Coach. Coaching ist eine Form der Beratung und des Trainings im Kontext psychischer Belastungen. Es kann in Fällen eingesetzt werden, in denen eine Therapie nicht oder noch nicht angezeigt ist. Oft geht es dabei um die Arbeitswelt und um Konflikte und psychische Belastungen, die im Arbeitskontext entstehen. Sarah Keimer arbeitet in einem Unternehmen, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Teams anderer Unternehmen bei psychischer Belastung zu coachen. Im Gespräch mit ihr werden Grundlagen, Einsatzmöglichkeiten und Praxisbeispiele besprochen. Sie gibt auch Tipps, wie man einen Coach findet und welche Kosten damit verbunden sein können. Unternehmen, für das unser Gast tätig ist: https://www.miteinanderreden.de/ Für weitere Informationen: https://sarah-keimer.de/ Links zum Thema „Coaching“ Deutscher Bundesverband Coaching e.V.: https://www.dbvc.de/ Deutscher Verband Coaching Training: https://www.dvct.de/ Deutscher Coachingverband: https://coachingverband.org/ European Coaching Association e.V.: https://european-coaching-association.de/ Buchtipps: Erpenbeck, M. (2023). Wirksam werden im Kontakt – Die systemische Haltung im Coaching. Carl-Auer Verlag. Fischer-Epe, M. (2017). Coaching: miteinander Ziele erreichen. Rowohlt Verlag GmbH. Fischer-Epe, M., & Epe, C. (2024). Selbstcoaching: Hintergrundwissen, Anregungen und Übungen zur persönlichen Entwicklung. Rowohlt Verlag GmbH. Roth, G. (2019). Warum es so schwierig ist, sich und andere zu ändern: Persönlichkeit, Entscheidung und Verhalten. Klett-Cotta.
Andreas und Werner sprechen mit Maximilian Jäger über Motivational Interviewing. Dabei handelt es sich um eine in medizinischen Leitlinien empfohlene Intervention, die sich aus dem Bereich der Abhängigkeitserkrankungen entwickelt hat und nach und nach auch bei anderen Erkrankungen erfolgreich eingesetzt werden kann, wenn es um gesundheitsförderliche Verhaltensänderungen im therapeutischen Kontext geht. Zentrales Merkmal ist der Verzicht auf ein konfrontatives Vorgehen: Auf Ambivalenz und Reaktanz wird mit einem empathischen, therapeutischen Ansatz reagiert, der zur Selbstexploration sowie -reflexion anregt und in der Folge persönliche Veränderungsentscheidungen fördert. Im Gespräch mit Max werden Grundlagen, Anwendungsmöglichkeiten und Praxisbeispiele besprochen. Max bringt auch ein eigenes Fallbeispiel aus seiner therapeutischen Arbeit mit. Buchtipps: Weigl, T., & Mikutta, J. (2019). Motivierende Gesprächsführung. Springer. Miller, W. R., & Rollnick, S. (2015). Motivierende Gesprächsführung: Motivational Interviewing (3. Auflage). Lambertus-Verlag. Links: https://www.youtube.com/watch?v=RvuSS-ZyRpg&ab_channel=RaumschiffRedebedarf https://www.lwl.org/ks-download/downloads/TakeCare/Toolbox/MI_und_TTM.pdf https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/07_kliniken/zmk_parodontologie/pdf/Woelber_Frick_2014_-_MI_in_der_Zahnheilkunde.pdf https://www.researchgate.net/profile/Florian-Klonek/publication/312923914_2012_KlonekKauffeld_Muss_kann_oder_will_ich_was_verandern/data/588a000f92851c06a1365e64/2012-Klonek-Kauffeld-Muss-kann-oder-will-ich-was-veraendern.pdf
Andreas und Werner sprechen mit Attila Wett über Suchterkrankungen. Attila ist selbst betroffen und hat sich nach erfolgreicher Bewältigung seiner Erkrankung unter anderem zum EX-IN Genesungsbegleiter qualifiziert und ist nun Teil des therapeutischen Teams einer Klinikabteilung für Abhängigkeitserkrankungen. In der Folge geht es um verschiedene Aspekte von Abhängigkeitserkrankungen wie z.B. Abstinenz, „normaler“ Konsum oder schleichender Beginn und Krankheitsphasen. Am Ende der Folge wird auch über konkrete Behandlungsangebote informiert, um Hilfe beim Ausstieg aus der Abhängigkeit zu finden. Attila erzählt von seinem Weg und macht Mut und Hoffnung auf ein Leben ohne Sucht. Ex-In in NRW: https://nrw.ex-in.de/ Links zum Thema „Abhängigkeitserkrankungen“ https://www.bundesdrogenbeauftragter.de/themen/suchtstoffe-und-suchtformen/ https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/sonstVeroeffentlichungen/Alkoholatlas-Deutschland-2022_dp.pdf https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/076-001
Andreas und Werner sprechen erneut mit Jens Jüttner über Schizophrenie. Jens ist in mehrfacher Hinsicht Experte für dieses Thema: Er ist selbst betroffen und kennt die Krankheit daher aus eigener Erfahrung. Gleichzeitig ist er Jurist, Betriebswirt und Peerberater. Als Autor hat er Bücher über seine Krankheitserfahrungen veröffentlicht. Andreas und Werner sprechen mit Jens über seine Erfahrungen mit dieser Krankheit. Gleichzeitig werden Hintergrundinformationen zu diesem Krankheitsbild vermittelt. Die vorangegangene Folge (39) endete mit einem Cliffhanger: Jens wachte auf und stellte fest, dass er an ein Bett fixiert war und sich auf einer geschlossenen Station befand... der “Karren steckte also im Dreck”. In dieser Folge geht es darum, wie Jens diese Herausforderung bewältigt und wie er auch nach langer Krankheitserfahrung und mehreren Akutbehandlungen langfristig seinen Weg zu einem sinnerfüllten Leben in der Gesellschaft findet. https://www.jensjuettner.com/ Erläuterungen zum Thema „Psychose“: https://www.psychenet.de/de/entscheidungshilfen/entscheidungshilfe-psychose/was-ist-eine-psychose/was-ist-eine-psychose-2.html Mehr zu EX-IN: https://ex-in.info
Andreas und Werner sprechen mit Dr. Helmut Devos, der über 20 Jahre als Anstaltsarzt und Psychologe eine große Justizvollzugsanstalt (JVA) in Nordrhein-Westfalen betreut hat und auch heute noch als Psychotherapeut „hinter Gittern“ tätig ist. In dieser Folge geht es um psychische Störungen und Krisen in Strafvollzug, welche Erkrankungen dort unter dem Druck des Freiheitsentzugs auftreten und welche Behandlungsmöglichkeiten es unter diesen Bedingungen gibt. Auch die Unterschiede zwischen einer psychiatrischen Behandlung in einer Justizvollzugsanstalt und der Behandlung in einer forensischen Klinik werden in dieser Folge herausgearbeitet. Dr. Devos blickt auf fünf Jahrzehnte dieser Arbeit zurück und berichtet sowohl von einer positiven Entwicklung der Angeboten als auch von einem positives Arbeitsfeld, was man vielleicht nicht erwarten würde. Dr. Helmut Devos: https://rp-online.de/nrw/staedte/willich/gefaengnisarzt-sucht-eine-vertretung_aid-20204193 https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama3/Not-im-Strafvollzug-Kein-Platz-fuer-psychisch-kranke-Taeter,strafvollzug132.html https://link.springer.com/article/10.1007/s15006-018-0127-7 https://www.deutschlandfunk.de/strafe-statt-therapie-wenn-kranke-menschen-im-gefaengnis-100.html
Andreas und Werner sprechen mit Jens Jüttner über Schizophrenie. Jens ist bei diesem Thema Fachmann in mehrfacher Hinsicht: Er ist selbst betroffen und kennt auf diese Weise die Erkrankung aus eigener Erfahrung. Gleichzeitig ist er Jurist, Betriebswirt und Peerberater. Als Autor hat er hat Bücher über seine Krankheitserfahrung veröffentlicht. Andreas und Werner sprechen mit Jens über seine Erfahrung mit dieser Erkrankung. Gleichzeitig werden Hintergrundinformationen über dieses Krankheitsbild vermittelt. Die Folge endet mit einem Cliffhanger: Jens wacht auf und stellt fest, dass er an ein Bett fixiert ist und sich auf einer geschlossenen Station befindet... der “Karren steckt also im Dreck”. In der nächsten Folge (40) wird es dann darum gehen, wie es gelingen kann, auch nach mehreren belastenden Akutphasen zu genesen und wieder am Leben in der Gesellschaft teilhaben zu können. https://www.jensjuettner.com/ Erläuterungen zum Thema „Psychose“: https://www.psychenet.de/de/entscheidungshilfen/entscheidungshilfe-psychose/was-ist-eine-psychose/was-ist-eine-psychose-2.html
Andreas und Werner sprechen mit Gesa Döringer über den Psychotherapieansatz „Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT)“. Vereinfacht ausgedrückt geht es bei der ACT um Akzeptanz und trotzdem um Engagement. Klienten sollen lernen, zwischen jenen Bereichen und Problemen des Lebens zu unterscheiden, die akzeptiert werden müssen (Akzeptanz), und jenen bei denen ein engagierter Einsatz für Veränderungen (Commitment) Sinn macht um die eigenen Ziele zu erreichen. Gesa erläutert, inwiefern die Akzeptanz jener Dinge, die nicht verändert werden können, Kraft freisetzt für die Dinge, die veränderbar sind und an denen Klienten arbeiten möchten. Auch wenn es sich um ein weiteres Verfahren der Psychotherapie handelt wird deutlich, dass dies auch in anderen Therapien und Zusammenhängen zum Einsatz kommen kann, beispielsweise dem betrieblichen Gesundheitsmanagement und der Ergotherapie. Hier die im Gespräch versprochenen weiterführenden Links: https://dgkv.info/act-co/akzeptanz-und-commitment-therapie-act/#:~:text=Man%20kann%20alternativ%20die%20sechs,(das%20sogenannte%20Triflex)%20beschreiben. https://www.actmindfully.com.au/ https://dgkv.info/ https://www.act-mindful.space/abs (Arbeitsblätter) https://www.actmatrix.de/download/ (Material für Gruppen)
Was hat das im Supermarkt quengelnde Kind mit nächtlichen Grübelgedanken gemeinsam? Andreas und Werner sprechen heute mit Prof. Pilgramm über den Psychotherapieansatz „Metakognitive Therapie (MCT)“. Auch wenn der Name ähnlich klingt wie das Metakognitive Training (Folge 36), unterscheiden sich beide Ansätze deutlich voneinander. Die MCT wurde ursprünglich zur Behandlung von generalisierter Angst verwendet und anschließend als allgemeiner Behandlungsansatz erweitert. Metakognition im Sinne der MCT ist der Aspekt der Kognition, der mentale Prozesse und das Denken steuert. Wenn sich eine Person beispielsweise nicht an einen Namen erinnern kann, aber genau weiß, dass der Name doch im Kopf gespeichert ist, dann führt dies der Regel zu einem sog. „metakognitiven Zustand“, der als starkes Gefühl “Es liegt mir auf der Zunge” bekannt ist. Dies ist ein Beispiel für eine Metakognition, die die Person darüber informiert, dass sich eine Information irgendwo im Gedächtnis befindet, obwohl sich die Person in diesem Moment nicht an den genauen Inhalt der Information erinnern kann. In dieser Folge steht das quengelnde Kind den quälenden Gedanken… und man erfährt, wie man damit umgehen könnte... MCT-Institut Deutschland https://www.mct-institut.de/metacognitive-therapy/ https://www.mct-institut.de/literatur/
Andreas und Werner sprechen mit Prof. Dr. Steffen Moritz und Jakob Scheunemann über das Metakognitive Training (MKT). Die beiden Psychologen sind von der Arbeitsgruppe Klinische Neuropsychologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, an der das MKT entwickelt wurde. Prof. Steffen Moritz ist zudem auch Leiter dieser Arbeitsgruppe und Initiator der ganzen Entwicklungen rund um das MKT, das mittlerweile auch immer mehr internationale Verbreitung findet. Im Gespräch mit den beiden Psychologen wird zu Beginn geklärt, was überhaupt eine Metakognition ist. Danach werden Indikationen, Verfahren, Techniken und Abläufe des Metakognitiven Trainings vorgestellt. Es gibt über die Homepage zum MKT zahlreiche Möglichkeiten mehr zu erfahren und das Thema zu vertiefen: www.uke.de/mkt (mit umfangreichen Download-Möglichkeiten zum MKT) Fortbildungsmöglichkeit für Therapeutinnen (e-learning, 10 Fortbildungspunkte): www.uke.de/e-mkt Begleit-App v.a. zur Stabilisierung von Selbstwert und Stimmung (kein tracking, anonym, kostenlos): www.uke.de/cogito Wir haben es in der Folge besprochen… (fast) alles ist beim MKT kostenlos. Spenden helfen der MKT-Arbeitsgruppe, mit Weiterentwicklungen noch mehr Menschen zu helfen: https://www.betterplace.org/de/projects/5075-metakognitives-training-und-selbsthilfe-bei-psychischen-problemen (Spendenmöglichkeit)
Andreas und Werner sprechen heute mit Nils Greve über Psychotherapie bei Psychosen. Nils Greve ist Diplom-Psychologe und Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Systemischer Lehrtherapeut und Autor einer ganzen Reihe von Fachbüchern und Artikeln zu gemeindepsychiatrischen Themen. Seit 1982 beschäftigt er sich mit Psychosen-Psychotherapie, Schwerpunkt auf systemischer Beratung und Therapie, Bedürfnisangepasster Behandlung und Offenem Dialog. Er ist auch Vorsitzender des Dachverbands Gemeindepsychiatrie in dessen Kölner Geschäftsräume diese Folge aufgenommen wurde (an einigen Stellen hört man leider deswegen auch den Straßenbau in Köln). Im Gespräch mit Nils Greve werden Indikationen, Verfahren, Techniken und Abläufe von Psychotherapie bei Psychosen vorgestellt. Inhalt sind aber auch durchaus die strukturellen Probleme der Bereitstellung des Angebotes im Rahmen der ambulanten Psychotherapie. Erläuterungen zum Thema „Psychose“: https://www.psychenet.de/de/entscheidungshilfen/entscheidungshilfe-psychose/was-ist-eine-psychose/was-ist-eine-psychose-2.html Infos zu Verhaltenstherapie bei Psychosen (auch Download von Manualen): https://psychose-psychotherapie.de/ Dachverband Deutschsprachiger Psychosen Psychotherapie e.V. https://ddpp.eu/
Andreas und Werner sprechen mit Anna Katharina Wächter über tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Anna ist Psychologin und arbeitet als tiefenpsychologisch fundierten approbierte Psychotherapeutin in einer Praxis. Wir sprechen darüber, was überhaupt „die Tiefe“ ist, was tiefenpsychologische Konzepte und Ansätze sind und wie diese angewendet werden können. Im Gespräch mit Anna geht es um die Grundlagen (Psychoanalyse, Individualpsychologie), um Ziele und Inhalte dieser Therapieform sowie um deren praktische, konkrete Durchführung. In dieser Folge werden auch die Unterschiede zu anderen Therapieansätzen herausgearbeitet. Weiterführende Informationen gibt es hier: https://www.aerzteblatt.de/archiv/12535/Tiefenpsychologisch-fundierte-Psychotherapie (Überblicksartige Darstellung dieser Therapieform in einer Ärztezeitschrift) https://www.leading-medicine-guide.com/de/behandlung/tiefenpsychologisch-fundierte-psychotherapie(Anschaulicher Überblick auf einer Medizinplattform) https://freud-online.de/ (Historisch: Gesammelte Werke von Sigmund Freud)
Andreas und Werner sprechen mit Kerstin Makat über systemische Therapie. Kerstin ist Psychologin und befindet sich derzeit in Therapieausbildung zur systemischen Therapeutin und führt in diesem Rahmen bereits systemische Therapien durch. Im Gespräch mit Kerstin geht es um die Grundlagen dieser Therapieform (Systemtheorie, Konstruktivismus), um Ziele und Inhalte sowie um die praktische, konkrete Durchführung. Auch die Unterschiede zu anderen Therapieansätzen werden herausgearbeitet.
Andreas und Werner sprechen mit Frederike Schröpfer, die in einer psychiatrischen Universitätseinrichtung auf der Grundlage des Verfahrens CBASP arbeitet. CBASP steht für Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (kognitiv-verhaltensanalytisches Psychotherapie-System). Trotz der im Namen enthaltenen Formulierung „kognitive verhaltensanalytisch“ basiert CBASP nicht nur auf der Verhaltenstherapie sondern auch auf weiteren in der Psychologie bedeutsamen Denkansätze und etablierten Schulen der Psychotherapie. Wie sieht CBASB in der Praxis aus? Was passiert da und wie wird das konkret durchgeführt? Darüber geht es in dieser Folge im Gespräch mit Frederike. Am Ende gibt es noch Informationen zu einer (2023) laufenden Studie, die in mehreren Regionen auch einen schnellen Zugang zu Psychotherapie für Menschen mit chronischer Depression ermöglichen kann... ...und natürlich gibt es hier auch noch die in der Folge versprochenen Links um sich noch weiter zu informieren: Mehr zu CBASP: https://www.cbasp-network.de/ https://www.youtube.com/watch?v=N6FSuzwGCP0 Weitere Informationen zu der Studie: https://psychologie.uni-greifswald.de/changepdd/
Andreas und Werner sprechen in dieser Folge mit Andreas Knuf über die Bedeutung von Gefühlen bei psychischen Störungen und deren Therapie. Hierbei geht es u.a. um Fragen, was die Wahrnehmung von Gefühlen mit Achtsamkeit zu tun hat, wie Gefühle im Alltag oft unbemerkt unterdrückt werden und wie dies konstruktiv verändert werden kann. Im Podcast erklärt er, warum in vielen neuen Therapieverfahren (die wir in den kommenden Folgen vorstellen werden) Gefühle eine zentrale Bedeutung haben. Andreas Knuf hat sich mit diesem Thema lange befasst und mehrere Bücher hierzu veröffentlicht, zuletzt das Erfahrungs- und Arbeitsbuch „Nix wie fühlen!“. Am Ende der Folge gibt es noch Empfehlungen, wie man das Thema vertiefen kann und hier noch die versprochenen weiterführenden Links… Buchtipps: https://www.arbor-verlag.de/b%C3%BCcher/psychotherapie-achtsamkeit-therapie-und-lebenshilfe/nix-wie-fuehlen https://psychiatrie-verlag.de/product/umgang-mit-gefuehlen-in-der-psychiatrischen-arbeit/ See Seminare Konstanz: https://www.seeminar.de Mindemy: https://www.mindemy.de
Andreas und Werner unterhalten sich über Psychotherapie und deren Ansätze, ohne dabei den Schwerpunkt auf eine spezielle Psychotherapieform zu legen. Diese Folge soll einen Einstieg bieten für eine geplante Reihe von Podcastfolgen, bei der in jeder Folge ein anderer Psychotherapieansatz vorgestellt wird. Andreas und Werner sind selbst beides keine Psychotherapeuten, haben jedoch in ihren Berufsleben viel kollegialen Kontakt zu unterschiedlichen Psychotherapien gehabt und berichten in dieser Folge aus ihren Erfahrungen - als Einleitung für die kommenden Folgen, wofür sie Gäste aus den verschiedenen Psychotherapieverfahren eingeladen haben… Und hier noch der Link zu den „The Gloria Films“ https://www.youtube.com/watch?v=NFT89grAUOI
Andreas und Werner sprechen mit der Ergotherapeuten Frederike Schröpfer, die in einer psychiatrischen Universitätseinrichtung therapeutische Gruppenangebote macht. Patient:innen in der stationären oder tagesklinischen Behandlung verbringen einen großen Teil zusammen mit anderen Patient:innen in solchen therapeutischen Gruppenangeboten. In der Regel sind dies „die Therapien“, die ein stationäres oder eine tagesklinisches Behandlungsangebot auszeichnen. Wie sehen diese Therapien genau aus; was passiert da und wie wird das konkret durchgeführt? In unserem Gespräch mit Frederike kommen wir dabei auch auf Themen wie interprofessionelle Zusammenarbeit, Evidenzbasierung, Manualisierung und Forschung zu sprechen. Hier die versprochenen weiterführenden Links: CBASP https://www.cbasp-network.de/ Kiesler Kreis https://psychologie.uni-greifswald.de/storages/uni-greifswald/fakultaet/mnf/psychologie/AB_Kiesler_Kreis.pdf Zentrum für Integrative Psychiatrie https://zip.uksh.de/
Andreas und Werner sprechen mit Annette Biermann über Leidensdruck und Mitwirkungspflichten bei therapeutischen Angeboten. Annette hat viele Jahr als Ergotherapeutin in Berlin gearbeitet und war auch oft mit der Frage der sog. „Teilnahmepflicht“ konfrontiert. Unter Therapeut:innen besteht in der Regel Einigkeit, dass der Wunsch eine Therapie zu machen, von den Patient:innen selbst kommen muss. Als erforderlich wird eine sogenannte intrinsische Motivation angesehen, also eine Therapiemotivation die darauf basiert, selbst eine Veränderung herbeizuführen. Patient:innen kommen also aus freien Stücken, um etwas für sich zu tun. Wie sieht es aber aus, wenn es in manchen Fällen eine wie auch immer geartete „Teilnahmepflicht“ gibt, und/oder Patient:innen „geschickt“ werden? Mittlerweile ist Annette seit 3 Jahren in Rente. Über die o.g. Fragen denkt sie aber auch heute noch nach. Sie hat sich an Andreas und Werner gewandt, um das Thema in dieser Podcastfolge zu diskutieren... das haben wir gerne gemacht und es bleiben dabei viele Fragen offen, die auch der eigenen Reflexion dienen können.
Andreas und Werner sprechen mit Maja Schelewsky über Magersucht. Maja ist bei diesem Thema Fachfrau im doppeltem Sinn: Sie ist selbst betroffen und kennt also die Erkrankung aus eigener Erfahrung. Gleichzeitig ist sie auch angehende Ergotherapeutin und sie hat ein lesenswertes Ratgeber-Buch mit dem Titel „Anorexia nervosa - Dieser Jemand in meinem Kopf“ aktuell gerade veröffentlicht"*. Andreas und Werner konnten schon einen Blick in das Buch werfen und sprechen mit Maja über ihre Erfahrung mit dieser Erkrankung. Gleichzeitig werden Daten, Fakten und Hintergrundinformationen über dieses Krankheitsbild vermittelt. Der Link zum Buch: *https://www.skvshop.de/ergotherapie/anorexia-nervosa-978-3-8248-1311-7.html Der Link zur PsychCast-Folge "Anorexie mit Maja": https://psychcast.de/anorexia-nervosa-mit-maja/
Andreas und Werner sprechen heute mit Prof. Dr. Joachim Cordes über Sport in der Psychiatrie. Prof. Cordes ist Chefarzt der Psychiatrischen Klinik der Kaiserswerther Diakonie in Düsseldorf und somit auch für das therapeutische Angebot seiner Klinik verantwortlich. Zugleich ist er Mitautor eines wichtigen forschungsbasierten europäischen Leitfadens zum Einsatz von Sport in der Psychiatrie (s.u.). Wir sprechen mit ihm über Fragen der Wirksamkeit von Sport in der Psychiatrie und darüber, wie man Erkenntnisse hierüber aus der Forschung im eigenen Alltag nutzen kann. Dabei geht es nicht nur um das körperliche sondern gerade auch um das psychische Wohlbefinden. Hier die im Podcast versprochenen Links: Forschungsbasierter Leitfaden zum Einsatz von Sport in der Psychiatrie (kostenloser Download, englisch): https://www.cambridge.org/core/journals/european-psychiatry/article/epa-guidance-on-physical-activity-as-a-treatment-for-severe-mental-illness-a-metareview-of-the-evidence-and-position-statement-from-the-european-psychiatric-association-epa-supported-by-the-international-organization-of-physical-therapists-in-mental-health-ioptmh/4CDBA14B2882C84176325582ADA22E30 Lauftreff des Düsseldorfer Bündnisses gegen Depression: https://depression-duesseldorf.de/projekte/ Fachzeitschriftenartikel (kostenloser Download): https://www.rki.de/DE/Content/Service/Sozialberatung/BGBL_Krprl_Akt_psych_Gesund.pdf?__blob=publicationFile https://econtent.hogrefe.com/doi/epdf/10.1024/1661-8157/a003831 Buchempfehlung: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-46537-0
Andreas und Werner sprechen mit Ingrid Honsdorf über die Geschichte der deutschen Psychiatrie. Ingrid hat 46 Jahre lang (von 1974 bis 2020) sehr engagiert als Fachkrankenschwester in der Psychiatrie gearbeitet und macht heute Führungen durch das Bonner Psychiatrie-Museum „Ver-rückte Zeiten“. Das Anliegen von Ingrid und dem Museum ist es, möglichst viele Aspekte der damaligen und heutigen Psychiatrie kritisch der Öffentlichkeit näher zu bringen. Es geht auch darum, Hemmschwellen und Vorurteile abzubauen, ohne die auch heute noch bestehenden Probleme zu beschönigen. In dieser Podcast-Folge, die vor Ort im Bonner Psychiatriemuseum aufgenommen wurde, geht es im Gespräch mit Ingrid um erlebte Psychiatriegeschichte vor dem Hintergrund der sich wandelnden Gesellschaft. https://klinik-bonn.lvr.de/media/lvr_klinik_bonn/ueber_uns/geschichte/psychiatriemuseum-flyer-web-2015.pdf
Andreas und Werner sprechen heute mit Pfarrer Claus Scheven und Nico Budden über das Thema „Trialog“. Gemeint sind damit in der Regel trialogische Gesprächsforen deren Kerngedanke eine gleichberechtigte Verständigung über Psychosen bzw. psychische Erkrankungen ist. In solchen Foren sind folgende drei Gruppen gleichermaßen vertreten (1) Menschen, die selbst eine Psychose erlebt haben; (2) ihre Angehörigen, die eine Psychose/psychische Erkrankung in der Regel aus nächster Nähe miterlebt haben; sowie (3) Professionelle, die beruflich in der Psychiatrie arbeiten. Vorgestellt werden die Düsseldorfer Psychiatriegespräche, die seit 20 Jahren einen trialogischen Erfahrungsaustausch rund um psychische Erkrankungen bieten, ein Schulprojekt und es gibt viele Informationen zum Thema Trialog. https://www.pg-dus.de/ https://www.trialog-psychoseseminar.de https://de.wikipedia.org/wiki/Psychoseseminar https://de.wikipedia.org/wiki/Dorothea_Buck
Andreas und Werner sprechen heute mit Andreas Kernchen über das Thema der Stigmatisierung psychisch erkrankter Menschen und wie dies überwunden werden kann. Andreas Kernchen sieht sich als Psychiatrie erfahrener Mutmacher und langjähriger Selbsthilfe-Aktivist. Er gehörte zu den ersten, die nicht nur privat, sondern auch im Beruf und in der Öffentlichkeit in eigener Sache gegen die Stigmatisierung Betroffener eingetreten sind. Er ist u.a. auch Ex-In Genesungsbegleiter und steht der psychiatrischen Versorgung als kompetenter und erfahrener Ansprechpartner zur Verfügung. www.mutmacher-kernchen.de
Andreas und Werner sprechen heute mit Renate Reichmann-Schmidt, der Initiatorin und Vorsitzenden des Düsseldorfer Vereins „Tabu Suizid e.V.“. Sie sprechen über Rückzug und Sprachlosigkeit in Zusammenhang mit Suizidalität und wie diese überwunden werden können. Es geht dabei sowohl um die Überwindung der Sprachlosigkeit bei Menschen, die sich in einer suizidalen Krise befinden, wie auch um die Sprachlosigkeit bei Hinterbliebenen. Es werden auch Vorurteile zum Thema „Suizid“ genannt und weitere Hilfesangebote aufgezeigt. https://www.tabusuizid.de https://www.telefonseelsorge.de
Andreas und Werner sprechen heute mit Dr. Uta Gühne (Leipzig), die die Informationsplattform TheraPart federführend entwickelt hat. TheraPart steht für „Psychosoziale Therapien für eine bessere Partizipation“ und ist aus der Deutschen Behandlungsleitlinie zu psychosozialen Therapien der DGPPN hervorgegangen. Sie zeigt auf, welche psychosozialen Interventionen in der Behandlung schwerer psychischer Erkrankungen wirksam und hilfreich sind. Diese kostenfrei und anonym nutzbare Plattform richtet sich primär an Betroffene und deren Angehörige. Zusätzlich wird TherPart direkt vorgestellt, eine Anleitung für Informationsveranstaltungen zu diesen psychosozialen Therapien mit umfangreichen Downloadmaterial. TheraPart und TheraPart direkt sind im Rahmen des Projekts IMPPETUS entstanden, welches über den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert wurde. Link zu TheraPart Direkt: https://psychiatrie-verlag.de/product/therapart/ Link zu TheraPart: https://www.thera-part.de Link zu S3 LL Psychosoziale Therapien: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/038-020.html
Werner und Andreas sprechen mit Theresa und Judith von der Initiative „AufeinanderAchten“. Das Team AufeinanderAchten gibt kostenlose Erste-Hilfe-Kurse für psychische Krisen, um Menschen für das Thema psychische Gesundheit zu sensibilisieren, im Umgang mit psychischen Belastungen zu stärken sowie Handlungskompetenzen zu vermitteln. In Anlehnung an einen Erste-Hilfe-Kurs für körperliche Notfälle bilden sie seelische Ersthelfer aus. Der kompakte Online-Kurs wurde von Psychologie- und Medizinstudierenden aus Dresden 2018 initiiert und wird mittlerweile von 20 Ehrenamtlichen aus ganz Deutschland umgesetzt. Weitere Informationen: www.aufeinanderachten.de
Werner und Andreas sprechen mit Anita Fuchs über die psychiatrische Klinik und was sich der letzten vierzig Jahren verändert hat. Anita hat 1974 ihre Ausbildung als Krankenschwester gemacht und ist nach 43 Berufsjahren vor einigen Wochen in den Ruhestand gewechselt. Zuletzt war sie Stationsleitung auf einer Akutstation der Erwachsenen Allgemeinpsychiatrie. Im Podcast sprechen wir über die Veränderungen - Anita erzählt sowohl von ihren ersten Berufsjahren, von Schlafsälen, einer gläsernen Kanzel zur Aufsicht („Gondel“) und wie sich die Klinik bis heute verändert hat. Viele Details sind heute unvorstellbar, trotzdem wird auch fürsorgliches Verhalten beschrieben - was man vielleicht so gar nicht erwartet hätte. Heute sei die psychiatrische Klinik "normal" und "das ist gut so".
Werner und Andreas sprechen mit dem Juristen Thomas Eberl vom Sozialverband Deutschland (SoVD) über Hilfen und Nachteilsausgleiche und wie diese beantragt werden können. Gerade im Sozialrecht können Betroffene wie auch Therapeut/innen schnell an ihre Grenzen kommen. Wer aber aufgrund einer psychischen Erkrankung auf entsprechende Hilfen angewiesen ist, wird nicht umhinkommen, entsprechende Anträge zu stellen. Diese werden leider zunächst oft abgelehnt und dann ist es notwendig, Widerspruch einzulegen und für die eigenen Rechte einzutreten. Thomas berichtet aus der mehr als 20jährigen Beratungspraxis, was einem im „Antrags- und Verfahrensdschungel“ widerfahren kann und wo man konkret unabhängige Hilfe bekommen kann.
Andreas und Werner sprechen heute mit dem Ergotherapeuten Detlev Mallach wie es ist, mit eigener Krankheitserfahrung einen Therapieberuf zu erlernen und auszuüben. Detlef erzählt von seiner Ausbildung, dem ersten Praktikum in einer Suchtklinik und wie er dort nach dem Examen eine Stelle bekam. Es geht um Nähe und professionelle Distanz und auch darüber, wie man in dieser besonderen Rolle die richtige Balance finden kann. Detlef gibt zu Beginn einen sehr persönlichen Einblick über seine ganz besondere familiäre Herkunft. Dies hilft, seine Belastungen und seinen Berufsweg nachvollziehen zu können. Danke, Detlef, für Deine Offenheit, die in mehrfacher Hinsicht Mut machen kann und zum Nachdenken anregt.
Werner und Andreas sprechen mit Prof. Dr. Ulrich Voderholzer über Zwangsstörungen. Prof. Voderholzer arbeitet als Ärztlicher Direktor und Chefarzt in der Schön Klinik Roseneck und leitet aktuell den Revisionsprozesses der S3-Leitlinie Zwangsstörungen. Er engagiert sich seit vielen Jahren in der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V. (DGZ) und ist dort Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates. Im Podcast erfahren wir, dass Zwangsstörungen (Gedanken und Handlungen) etwas anderes sind, als eine zwanghafte Persönlichkeitsstruktur. Menschen mit Zwangsstörungen können ihre Probleme oft lange verbergen; es ist aber ratsam, sich so früh wie möglich über die eigene Erkrankung zu informieren und auch Hilfe zu suchen. Informationen dazu gibt es auf der Internetseite der Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen: www.zwaenge.de Auch die S3 Leitlinie Zwangsstörungen enthält geballtes Wissen - kostenlos: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/038-017.html Die nächste Aktualisierung der Leitlinie wird voraussichtlich im Frühjahr 2022 veröffentlicht. Im Zuge der Aktualisierung ist zusätzlich auch eine Patientenleitlinie geplant.
Werner und Andreas sprechen mit Gesa Döringer über die frühe Behandlung von jungen Menschen mit Psychose. Gesa berichtet über das klientenzentrierte Angebot mit starker Lebensweltorientierung. Sie arbeitet als Ergotherapeutin an der Universitätsklinik Amsterdam und hat vor vielen Jahren dieses besondere Angebot mit aufgebaut.
Werner und Andreas sprechen mit Prof. Dr. Leonhard Schilbach über Autismus im Erwachsenenalter, Störungen der sozialen Interaktion und der Kommunikation - nicht nur im Zusammenhang mit Autismus. Woran kann man Autismus erkennen? Welche Therapieangebote gibt es und wie können die besonderen Fähigkeiten von Menschen mit Autismus beispielsweise im Berufsleben genutzt werden? Am Ende der Folge erklärt unser Gesprächsgast wie und wo man kompetente Hilfe finden kann.
Werner und Andreas sprechen mit Sven Kornwinkel über die stationsäquivalente Behandlung (StäB), die gesetzliche geregelte Variante des Hometreatments. Sven Kornwinkel war als Ergotherapeut Teil des StäB-Teams einer psychiatrischen Klinik und hat in dieser Funktion etliche Patient:innen zu Hause besucht. Was macht Stäb aus? Wie erleben das die Patient:innen? Hat das Angebot Zukunft? Weiterführende Links: https://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbv/115d.html und https://www.gkv-spitzenverband.de/krankenversicherung/krankenhaeuser/psychiatrie/stationsaequiv_psych_behandlung/st_aequ_beh.jsp
Werner und Andreas sprechen in dieser Folge mit Dr. med. Stefan Zwernemann. Er ist Leiter einer RPK und Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Neurologie, Sozialmedizin und Suchtmedizin. Was sind Rehabilitationseinrichtungen für psychisch kranke Menschen (RPK)? Welche Chancen bieten diese Einrichtungen und wo gibt es sie? Diese und weitere Fragen zu RPK beantwortet unser Gast in dieser Folge. Leider ist die Audioqualität stellenweise bescheiden - wir finden aber der Inhalt macht das wett!
Werner und Andreas sprechen mit Giesela Zurek über Psychotraumata. Gisela arbeitet als Psychologin in einer Beratungsstelle. Was sind Traumafolge-Störungen? Wie kann die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) diagnostisch eingeordnet werden? Im Verlauf der Folge geht es auch darum, woran man eine Traumatisierung erkennen könnte, welches Konfliktpotential es für Angehörige geben kann und welche Hilfsangebote es gibt und wie diese zu finden sind.
Werner und Andreas sprechen mit Achim Dochat über Sozialpsychiatrie. Achim ist Soziologe, Psychologe, psychologischer Psychotherapeut und sozialpsychiatrisches „Urgestein“. Was ist Sozialpsychiatrie? Wo kommt sie her? Was sind deren Themen und braucht man sie heute noch? Wie immer haben wir es nicht geschafft in 30 Minuten alle Fragen zu beantworten. Muss auch nicht, denn wir wollen ja dazu inspirieren selbst zu vertiefen. Manche der angerissenen Themen wollen wir auch in späteren Folgen noch einmal vertiefen. Und hier noch zwei Lesetipps von Achim: "Gemeindepsychiatrie können Profis nicht alleine" schließt gut an die Gesprächsinhalte dieser Folge an und ist leicht verständlich (Psychosoziale Umschau 4/2015): http://www.gemeindepsychiatrie-bw.de/wp-content/uploads/2019/11/Artikel_Gemeindepsychiatrie_PSU-4-15.pdf "Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um" thematisiert die Zielsetzung Inklusion mit ihren Chancen und Risiken für die Klienten und insbesondere auch damit verbundene neue Anforderungen an sozialpsychiatrische Mitarbeiter. Gibt es leider nur im Gesamt-download des Heftes, das aber auch noch andere Interessante Artikel enthält (Kerbe, 4/2016, S.26): https://www.kerbe.info/wp-content/uploads/2018/04/Kerbe_4_2016_Download.pdf
Werner und Andreas sind zu Gast im Johanneshaus bei Sabine Joel in Siegburg. Sabine ist dort seit zehn Jahren als Genesungsbegleiterin angestellt und engagiert sich auch in der Ausbildung für diese Tätigkeit. Genesungsbegleiterinnen und -begleiter sind „Expert:innen aus Erfahrung“. Wir sprechen mit Sabine über ihre Arbeit und auch darüber, warum und wie man Genesungsbegleiterin wird, was mögliche Arbeitsinhalte sind und welche Voraussetzungen dafür benötigt werden.
Werner und Andreas sprechen mit der Ergotherapeutin Gesa Döringer über systemisch lösungsorientierte Therapie. Neben der Annahme „der Klient ist immer motiviert“ gibt unser Interview in Amsterdam noch viele Denkanstöße für die eigene therapeutische Praxis oder das eigene Leben. „Wenn etwas gut ist, tue mehr davon“ und „Repariere nichts, was nicht kaputt ist“ sind einige Inhalte, die neugierig machen. Danke an Gesa für die Einladung nach Amsterdam und dafür, dass wir mit Dir über dieses spannenden Thema sprechen konnten.
Werner und Andreas sprechen mit der Ergotherapeutin Martha Pany über Recovery. Martha ist eine besondere Expertin, da sie selbst die Perspektive der eigenen Krankheitserfahrung und des eigenen Recovery-Prozesses in unser Gespräch einbringen kann. Wir sprechen darüber, was Recovery ist und wo es seinen Ursprung hat. Weitere Inhalte sind, warum Recovery sowohl als Ziel aber auch als Haltung so bedeutsam ist und über Potential der eigenen Krankheitserfahrung für Dienstleistungserbringer in der Psychiatrie. Im Podcast gibt es auch Tipps wie das Thema vertieft werden kann. Im Gespräch haben wir auch noch weitere interessante Themen entdeckt, die wir in kommenden Folgen vertiefen wollen... dieser Podcast ist deshalb etwas länger als üblich... nämlich 40 Minuten lang geworden... :-)