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Wer bei den Wörtern Blatt, Pilz und Wall denkt, er steht im Wald, der irrt in diesem Fall - denn gleichnamige Papillen liegen einem wortwörtlich auf der Zunge. Frank und Moritz tragen in dieser Folge ihr Herz auf der Zunge und meistern gewohnt jeden anatomischen Zungenbrecher, um euch mundgerecht dieses Muskelorgan näher zu bringen. Dabei erfahrt ihr außerdem, warum ihr euch bei der Erstuntersuchung die Zunge anschauen solltet und was ihr dabei auf den ersten Blick erkennen könnt. Übrigens: Schickt uns eure Fragen und euer Feedback zum Podcast gerne an: podcast@doccheck.com
Viele haben ein grosses Vertrauen in unser Gesundheitssystem. Doch wenn man die Stimmen des Personals hört, scheint das gute Image nicht überall gerechtfertigt. Zu viele Überstunden und ständiger Stress machen den Arbeitsalltag zur Hölle. Darunter leidet auch die Patientensicherheit. Franziska und Viola sind Assistenzärztinnen. Beide arbeiten sie derzeit in einem Schweizer Spital. Die Zustände in der Branche beschreiben sie als katastrophal. Tägliche Überstunden, Ruhezeiten, die nicht eingehalten werden und Stress prägen ihren Arbeitsalltag. So wie Ihnen geht es vielen Assistenzärztinnen in der Schweiz. Erst kürzlich machte das Spital Einsiedeln Schlagzeilen: Aus Protest über die Arbeitsbedingungen kündigten alle Assistenzärzte auf einen Schlag. Dabei sind die Assistenzärztinnen das Rückgrat unseres Gesundheitssystems: Fast die Hälfte aller in den Schweizer Spitälern praktizierenden Ärzte sind Assistenzärztinnen. Kommt eine Patientin in ein Spital, wird die Erstuntersuchung praktisch immer von ihnen durchgeführt. Für Franziska und Viola ist klar: Es braucht mehr Personal. Wäre damit das Problem gelöst? Und: Wäre da nicht eigentlich die Politik gefordert? «Einfach Politik» fragt nach bei den Verantwortlichen. Dabei zeigt sich: Das Problem ist auf allen Seiten erkannt – doch bei möglichen Lösungen scheiden sich die Geister. «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – und wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch. Moderation: Raphaël Günther, Recherche: Iwan Santoro, Produktion: Janis Fahrländer
Viele haben ein grosses Vertrauen in unser Gesundheitssystem. Doch wenn man die Stimmen des Personals hört, scheint das gute Image nicht überall gerechtfertigt. Zu viele Überstunden und ständiger Stress machen den Arbeitsalltag zur Hölle. Darunter leidet auch die Patientensicherheit. Franziska und Viola sind Assistenzärztinnen. Beide arbeiten sie derzeit in einem Schweizer Spital. Die Zustände in der Branche beschreiben sie als katastrophal. Tägliche Überstunden, Ruhezeiten, die nicht eingehalten werden und Stress prägen ihren Arbeitsalltag. So wie Ihnen geht es vielen Assistenzärztinnen in der Schweiz. Erst kürzlich machte das Spital Einsiedeln Schlagzeilen: Aus Protest über die Arbeitsbedingungen kündigten alle Assistenzärzte auf einen Schlag. Dabei sind die Assistenzärztinnen das Rückgrat unseres Gesundheitssystems: Fast die Hälfte aller in den Schweizer Spitälern praktizierenden Ärzte sind Assistenzärztinnen. Kommt eine Patientin in ein Spital, wird die Erstuntersuchung praktisch immer von ihnen durchgeführt. Für Franziska und Viola ist klar: Es braucht mehr Personal. Wäre damit das Problem gelöst? Und: Wäre da nicht eigentlich die Politik gefordert? «Einfach Politik» fragt nach bei den Verantwortlichen. Dabei zeigt sich: Das Problem ist auf allen Seiten erkannt – doch bei möglichen Lösungen scheiden sich die Geister. «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – und wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch. Moderation: Raphaël Günther, Recherche: Iwan Santoro, Produktion: Janis Fahrländer
Bei der Erstanamnese von Patienten, die aus der Ukraine geflüchtet sind, ist einiges anders. Hausarzt-Internist Dr. Peter Löw aus Treuchtlingen berichtet im „ÄrzteTag“-Podcast, welche Schwerpunkte er bei der Erstuntersuchung setz
Die etwas andere Sprechstunde - Frag doch mal den Prof. Jeden Montag neu! ❓Die Frage heute: „Ich hatte chronische Entzündungen in den Kieferknochen und bin in einem Erschöpfung Syndrom. Seit der OP geht's mir bedeutend besser, aber mein Immunsystem ist sehr gefordert und ich bin sehr schnell erschöpft. Vitamin C, Omega 3, Vitamin D, Magnesium und B-Komplex nehme ich schon. Was kann ich noch tun, um meinem Immunsystem zu helfen?" ❗️Zähne sind ein großes Thema, wenn dort Entzündungen sind, kann das weitreichende Folgen haben. Da ist die Belastung des Immunsystem fast noch eine gängige normale Sache. Natürlich ist besonders wichtig, dem Körper das Baumaterial zu geben, was das körpereigene Immunsystem braucht, um zu reparieren, damit Die Entzündung zum Beispiel nicht übergreift auf andere Knochen. Und, wir sind ja hier auch gar nicht weit vom Gehirn. Die Patientin tut ja ein Glück schon recht viel. Nur eine gute Frage ist: Wie viel Vitamin C nimmt sie denn? Wenn sie nur ein Gramm am Tag nimmt, kann das sein, dass das ok ist. Die meisten brauchen aber drei bis vier Gramm pro Tag. Und auch hier gilt wieder der Leitsatz: ✅ Wer wissen will, muss messen. Ich messe jetzt seit über 10 Jahren und habe mehr als 13.300 Laboruntersuchungen ausgewertet. 10 % der Menschen lagen bei ihrer Erstuntersuchung mit ihrem Vitamin C-Wert halbwegs gut. Und Vitamin C ist für das Immunsystem ein ganz wichtiger Baustein. Zudem fehlt mir bei ihrer Aufzählung Eisen, Kalzium und Eiweiß. Wenn man dem Körper alles entnehmen würde, das zum Immunsystem dazugehört, hätte man unter anderem 1,5 kg Eiweiß in der Hand. Auch das muss dem Körper also für das Immunsystem in ausreichender Menge zugeführt werden. Man kann es mit einer Baustelle vergleichen. Die Bauarbeiter müssen was reparieren und können es nicht, weil kein Baumaterial geliefert wurde. Wenn es der Patientin längerfristig nicht gut geht, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ihre Substitution nicht an das Level rankommt, das ihr Körper tatsächlich braucht. Daher, ich kann es nicht ändern: ✅ Wer wissen will, muss messen. ▶️ Hast Du auch eine Frage, dann nutze unser Formular und schicke uns hierüber Deine Frage: https://fundamed.net/frage/ Aufgrund der Vielzahl an Fragen kann es sein, dass Deine Frage nicht gleich sofort beantwortet wird, Prof. Winkler & sein Expertenteam tun alles dafür, dass Du Deine Antwort schnellstmöglich erhältst. Vielleicht wurde Deine Frage ja auch schon einmal gestellt und beantwortet. Schaue einfach in Prof. Winklers YouTube-Kanal, dort findest Du alle „Frag doch mal den Prof.“-Folgen. ▶️ Wenn Du bisher noch keine Erfahrungen mit Blutwerten hast, dann ist das forever young-Seminar das ideale Einstiegs-Seminar für Dich. Das Seminar wurde vor Jahren von Dr. Strunz ins Leben gerufen und wird heute erfolgreich von Prof. Winkler und seinen Kollegen weitergeführt. ✅ Weitere Informationen, Termine und Anmeldung zum Einsteiger-Seminar für artgerechtes Leben: https://fundamed.net/forever-young ▶️ Wenn Du schon einmal einen großen Bluttest gemacht hast und nun speziell auf Dich und Deine Bedürfnisse abgestimmtes Gesundheits-KnowHow erfahren möchtest, dann reserviere Dir jetzt Deinen Platz auf den FUNDAMED Aktiv-Tagen. Hier triffst Du im ausgesuchten kleinen Teilnehmerkreis Gleichgesinnte beim individuellen Exklusiv-Coaching durch Prof. Winkler & sein Expertenteam.✅ Weitere Informationen, Termine und Anmeldung zu den Fundamed-Aktiv-Tagen: https://www.fundamed-aktiv-tage.net ❗️ABONNIERE UNS❗️ ✅Facebook: https://www.facebook.com/FundamedArztpraxen ✅ Instagram: https://www.instagram.com/fundamed_arztpraxen/ ✅ Youtube: https://www.youtube.com/channel/UC5oro2UPCZqxdmBJZmQCu0A Aus juristischen Gründen geben wir folgende Hinweise: Das FUNDAMED-Informationsangebot dient ausschließlich Ihrer Information und beruht auf den Erkenntnissen und Erfahrungen aus 30 Jahren ärztlicher Tätigkeit. Die zur Verfügung gestellten Inhalte können und dürfen nicht zur Erstellung eigenständiger Diagnosen verwendet werden und ersetzen ausdrücklich nicht eine persönliche Arztkonsultation. Eine Behandlung von Krankheiten im medizinischen Sinne findet nicht statt und auch ein sog. „Heilversprechen“ wurde und wird ausdrücklich nicht gegeben! Hinweis: Aus Gründen der Les- und Hörbarkeit wurde im (Sprech-)Text, falls es nicht explizit spezifisch ausgedrückt wurde, die männliche Form gewählt, nichtsdestoweniger beziehen sich die Angaben auf Angehörige aller Geschlechter. (Kann Spuren von Werbung enthalten)
Wie viele Menschen in Deutschland keine Krankenversicherung haben, darüber gibt es nicht wirklich belastbare Zahlen. Zwar spricht das statistische Bundesamt von etwa 80.000 Fällen. Doch die Dunkelziffer dürfte viel höher liegen. Es kursiert eine Zahl von knapp einer Millionen Menschen und alleine in München sollen es etwa 30.000 sein, die, wenn sie krank sind, nicht einfach mal so zum Arzt gehen können. Dieser Menschen nehmen sich die Malteser an, in ihrer Praxis in der Streitfeldstraße in Berg am Laim. Dort arbeiten ehrenamtliche Mediziner, allgemein und Zahnärzte, und übernehmen die Erstuntersuchung und -versorgung der Patienten.
In Deutschland gibt es die Krankenversicherungspflicht. So soll die medizinische Grundversorgung für jeden gesichert sein. Doch es gibt Menschen, die sind nicht krankenversichert. Geflüchtete ohne Aufenthaltsstatus zum Beispiel, aber auch Deutsche, die die Beiträge nicht mehr zahlen können. Die Malteser haben ein Angebot, bei dem sie Erstuntersuchungen und Notfallversorgungen in solchen Fällen übernehmen. Lukas Schöne hat die Praxis in München besucht.
Liebe HörerInnen, liebe Fans, in der 96. Sendung des PsychCasts sprechen wir darüber, was wir bei Erstuntersuchung in der ambulanten Psychosomatik und der stationären Psychiatrie beachten und wie wir ungefähr vorgehen. Außerdem geben wir das Datum des diesjährigen Hörertreffens im Rahmend des DGPPN-Kongresses bekannt, sprechen über neue Fundsachen und freuen uns, dass wir mal wieder quality-time zusammen haben. Was die aktuelle Episode mit Tiefkühlgemüse zu tun hat, erfahrt in der Show. Viel Spaß. Sagt mal in den Kommentaren Bescheid, was Ihr davon haltet…!
Fakultät für Psychologie und Pädagogik - Digitale Hochschulschriften der LMU
Im Zuge des demographischen Wandels und der prognostizierten Überalterung der Gesellschaftsstruktur ist zugleich mit einem Anstieg der Prävalenz von dementiellen Erkrankungen zu rechnen. Um eine pathologische Entwicklung möglichst frühzeitig erkennen zu können, besteht seit einigen Jahren in Forschung und klinischer Praxis großes Interesse an Konzepten zur Beschreibung des Übergangsbereichs zwischen normalem Altern und einer neurodegenerativen Erkrankung. Das derzeit bedeutendste Beispiel hierfür ist das so genannte “Mild Cognitive Impairment“ (MCI), das aber aus neuropsychologischer Sicht nicht ausreichend verbindlich definiert ist. Hinzu kommt, dass im klinischen Alltag Patienten mit MCI nicht von Patienten mit depressionsbedingten kognitiven Leistungseinschränkungen abgegrenzt werden können. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, alltagsrelevante visuo-kognitive Leistungen bei MCI und Depression mit experimentell-neuropsychologischen Verfahren zu charakterisieren. Dabei sollte die Erfassung von denkbaren Unterschieden in der Leistungsfähigkeit zwischen MCI-Patienten und Depressiven der empirischen Begründung einer möglichen Differentialdiagnose dienen. Es wurden 24 Patienten mit MCI und 50 Patienten mit Depression im Alter von 55 bis 74 Jahren untersucht. Dabei kamen neuropsychologisch-experimentelle Verfahren zum Einsatz, die visuo-kognitive Leistungen wie die visuelle Suche, das Lesen und die Exploration erfassen sollten. Bei beiden Patientengruppen zeigten sich im Vergleich zu gesunden Kontrollprobanden Defizite in allen Verfahren. Diese kamen insbesondere durch einen erhöhten Zeitbedarf in aufmerksamkeitsfordernden Aufgaben zum Ausdruck: Sowohl MCI-Patienten als auch Depressive zeigten in der seriellen visuellen Suche im Vergleich zu Gesunden einen erhöhten Anstieg des Zeitbedarfs mit zunehmender Displaygröße. Bedingt durch ein langsameres Lesetempo wiesen beide Patientengruppen eine schlechtere Leseleistung auf als die Kontrollprobanden. Außerdem benötigten MCI-Patienten und Depressive mehr Zeit zur Exploration von Punktemustern. Auf Einzelfallebene fanden sich Hinweise, dass die Effizienz des okulomotorischen Systems für beide Patientengruppen beim Lesen und Explorieren eingeschränkt ist. Die gefundenen Minderleistungen lassen sich durch Defizite in Prozessen der Aufmerksamkeit, der visuellen Informationsverarbeitung sowie der exekutiven Funktionen erklären, wobei diese Prozesse untereinander mangelhaft interagieren. Die visuo-kognitive Leistungsfähigkeit bei MCI-Patienten lässt sich von gesunden alten Menschen und Patienten mit DAT vor allem in quantitativer Hinsicht unterscheiden. Ein Teil der Patienten wurde zweimalig untersucht. Bei der Verlaufsuntersuchung von MCI-Patienten nach einem halben Jahr wurde eine Verschlechterung der visuo-kognitiven Leistungen erwartet. Bei affektiv verbesserten Depressiven wurde angenommen, dass sich bei der Verlaufsuntersuchung zur Entlassung aus der stationären Behandlung eine Verbesserung der visuo-kognitiven Leistungen zeigt. Allerdings war im Verlauf für keine der Patientengruppen eine signifikante visuo-kognitiven Leistungsveränderung festzustellen. Entgegen den Erwartungen stellte sich außerdem heraus, dass sich MCI-Patienten und Depressive anhand ihrer visuo-kognitiven Leistungsfähigkeit weder zum Zeitpunkt der Erstuntersuchung, noch zum Zeitpunkt der Verlaufsuntersuchung voneinander unterscheiden ließen. Die Ähnlichkeit der gefundenen visuo-kognitiven Beeinträchtigungen bei MCI-Patienten und Depressiven lassen darauf schließen, dass beide Störungen gemeinsame neurobiologische Veränderungen aufweisen. Hierbei wirkt sich möglicherweise vor allem ein Hypercortisolismus bedingt durch eine HPA-Achsendysfunktion negativ auf die Kognition aus. Bei Depressiven ist denkbar, dass die trotz affektiver Remission persistierenden visuo-kognitiven Defizite Ausdruck eines zu Grunde liegenden pathologischen Altersprozesses sind. Es besteht Anlass zur Vermutung, dass die gefundenen kognitiven Minderleistungen bei Depression Ausdruck eines MCI sind, so dass die Diagnose „Depression mit MCI“ gerechtfertigt erscheint. Für die Zukunft ist es wünschenswert, mehr über gemeinsame neurobiologische Grundlagen von MCI und Depression herauszufinden. Um den Umgang mit einer MCI-Diagnose bei Depression eindeutig zu klären erscheint es zudem sinnvoll, Untersuchungen zum Einfluss des Alters auf die Kognition bei Depressiven zu unternehmen. Möglicherweise ist die Vergabe einer MCI-Diagnose auch schon bei jüngeren Depressiven angezeigt. Aufgrund der hohen Prävalenz von Demenzen sowie Depressionen im Alter sind Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet von besonderem medizinischen und sozioökonomischen Interesse.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
Im Rahmen eines Forschungsprojektes der Bayerischen Staatsregierung wurde in 52 Betrieben, die beim Salmonellenmonitoring an bayerischen Schlachthöfen durch erhöhte Salmonellenprävalenz aufgefallen waren, eine Eintragsquellenanalyse durchgeführt. Im Rahmen der Eintragsquellenanalyse wurden noch vier weitere Betriebe untersucht. Insgesamt wurden die Daten von 56 Betrieben erhoben. Es wurden alle Betriebsleiter kontaktiert, deren Schlachtschweine bei ein- oder mehrmaligen Fleischsaftuntersuchungen einen Anteil von über 19,5 % seropositiver (> 40 OD %) Reagenten aufwiesen. Diese Betriebe waren den Richtlinien des QS-Salmonellenmonitorings zufolge gefährdet, nach Ablauf von 12 Monaten in Kategorie II oder Kategorie III eingestuft zu werden. 29 reine Mastbetriebe, 21 Kombibetriebe, ein Jungsauenaufzuchtbetrieb und ein Ferkelaufzuchtbetrieb mit angeschlossener Mast wurden in einem Zeitraum von 14 Monaten im Rahmen des Forschungsprojektes aufgrund erhöhter Salmonellenantikörperprävalenz bei Fleischsaftuntersuchungen einer Eintragsquellenanalyse unterzogen. Die Eintragsquellenanalyse bei schweinehaltenden Betrieben mit einer anhand von Fleischsaft-Untersuchungen festgestellten erhöhten Salmonellenprävalenz erwies sich als sehr schwierig. Dies lag zum einen an den Ausgangsvoraussetzungen der Studie wie finanzielle Eigenbeteiligung der Bauern sowie größeren Verzögerungen zwischen Entnahme der Fleischsaftproben und Bekannt werden des Untersuchungsresultats. Zum anderen erlaubte aber auch die für Bayern typische Betriebslandschaft mit vielen Kleinbauern und alten Stallbauten kein schematisches Vorgehen. Für jeden besuchten Betrieb musste ein individuelles Probenmuster entworfen werden und bei der Abfrage der betriebsrelevanten Informationen anhand der Checkliste gab es häufig für die gleiche Produktionseinheit mehr als eine Antwort, so dass eine statistische Auswertung der erhobenen Daten sich als unmöglich erwies. Die Schlussfolgerungen aus den durchgeführten Untersuchungen basieren daher auf der subjektiven Erfahrung der Untersucherin: Auch bei einem hohen Anteil seropositiver Mastschweine gelingt bei einmaliger Beprobung häufig kein Erregernachweis. Wird eine Bestandssanierung angestrebt, sollten daher am besten mehrere Untersuchungsgänge vorgesehen werden. Bei der Erstuntersuchung sollten Kot- und Blutproben eines Bestandsquerschnitts, sowie Proben möglicher Eintragsquellen entnommen werden. Die serologische Untersuchung des einzelnen Betriebes sollte bei einem Cut-Off-Wert von 10 OD % ausgewertet werden, da nur damit alle Seroreagenten nachgewiesen werden können. Die Antikörperbestimmung kann wertvolle Hinweise auf die aktuelle Situation im Bestand und die Betroffenheit der einzelnen Stallabteile bzw. Produktionsstufen geben, wenn die weniger sensitive bakteriologische Analyse keine liefern konnte. Bei Folgebesuchen können gezieltere Untersuchungen unternommen werden. Mit jeder Probennahme steigt die Wahrscheinlichkeit eines Erregernachweises im infizierten Bestand. Die untersuchten Kategorie II und III – Betriebe ließen sich grob in drei Gruppen aufteilen: 1. Betriebe mit sehr guter Hygiene, aber Zukauf aus mehreren Herkunftsbetrieben 2. Betriebe mit allgemein schlechter Betriebshygiene, mangelhaft bis gar nicht durchgeführten Reinigungsmaßnahmen und/oder häufig hohem Schadnagerbesatz 3. Sonderfälle: Meist ordentlich geführte Betriebe, in denen es zu einem in der Regel unverschuldeten „Salmonellenzwischenfall“ kam. Nur in einem einzigen der 56 untersuchten Betriebe konnte der Eintragsweg anhand der Erregerisolierung von Salmonellen aus der untersuchten Schrotprobe nachvollzogen werden. Hohe Prävalenzen gingen in der Regel mit schlechter Betriebshygiene einher. Für die Sanierung eines Betriebes ist es daher wichtiger, allgemeine Maßnahmen zur Minimierung des Infektionsdrucks durchzuführen, als die ursprüngliche Eintragsquelle zu finden und zu eliminieren. Für jeden Betrieb war ein Paket an durchzuführenden Maßnahmen zur Infektkettenunterbrechung bzw. Senkung des Infektionsdrucks ausgearbeitet worden. Im Verlauf der Studie fielen die meisten Betriebe nicht mehr auf. Bis zum Ende der Untersuchungen war in allen Betrieben ein Rückgang des Anteils der seropositiven Schlachtschweine zu verzeichnen. Nur wenige Betriebe hatten die empfohlenen Maßnahmen umgesetzt. In den meisten Fällen ging die Infektion zurück, obwohl die Betriebsführung sich nicht verändert hatte.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
In dieser Studie wurde die Wirksamkeit eines Poly-Vinyl-Pyrrolidon (PVP)-Jod-Komplexes zur Behandlung der Dermatitis digitalis (D.d.) überprüft. Zusätzlich wurden mögliche Zusammenhänge zwischen der D.d. und dem Bewegungsverhalten der Tiere, der Futteraufnahme und der Milchleistung untersucht. Bezüglich der Wirksamkeit des Jodkomplexes wurde die Studie als kontrollierter Versuch angelegt. Während eines Klauenpflegekurses am LVG (Lehr- und Versuchsgut der Universität München) wurden 16 Tiere ausgewählt, bei welchen D.d. in typischer Ausprägung vorhanden war. Die Tiere der Versuchsgruppe wurden während 5 aufeinanderfolgender Tage zweimal täglich mittels eines Drucksprühgerätes zuerst mit Leitungswasser zur Reinigung, danach mit der 7,5-prozentigen Jodlösung im Zwischenklauenspalt, im Fesselbereich plantar und dorsal besprüht. Die Tiere der Kontrollgruppe erfuhren die gleiche Behandlung mit Leitungswasser. Kontrolluntersuchungen fanden 6, 10 und 20 Tage nach Behandlung statt. Damit eine andere Applikationsform der Jod-Lösung getestet werden konnte, wurden 3 weitere Tiere mit „klassischen“, erosiven D.d.-Läsionen (M2) ausgewählt. Diesen wurde nach Reinigung und Trocknung ein mit der Jodlösung getränkter Tupfer auf die Veränderung gebracht und dieser mit einem Verband abgedeckt. Der Verband wurde am Versuchstag 7 entfernt und die Läsion überprüft und dokumentiert. Die Untersuchung der Schritthäufigkeit wurde mittels Pedometern durchgeführt, die an den Hintergliedmaßen im Bereich des Metatarsus angebracht wurden. Die Datenerfassung zum Bewegungsverhalten erfolgte täglich einmal zu etwa gleichen Untersuchungszeitpunkten. Tage an denen Klauenkontrollen erfolgten sowie die Daten brünstiger Tiere, wurden nicht gewertet. Die Pedometer wurden 17 Tage vor antibiotischer Behandlung angebracht. Am Versuchstag 0 erfolgte eine Untersuchung im Klauenstand, dann wurden 3 Tage lang Messungen durchgeführt. Am Tag 6 erfolgte eine erneute Kontrolle im Pflegestand. Die Läsionen wurden mit Wasser und Bürste gereinigt, getrocknet und dann mit 2 Lagen (Abstand von 30 Sekunden) eines chlortetracyclinhaltigen Sprays (Aureomycin®, Fa. Forte Dodge, Veterinär GmbH, Würselen) behandelt. An den Tagen 6, 10 und 20 wurden Kontrollen im Klauenstand vorgenommen. 10 Tiere erfüllten die Einschlusskriterien zu Beginn und über die gesamte Dauer des Versuchs. Sowohl während der Erstuntersuchung, als auch über den gesamten Beobachtungszeitraum zeigte keines der Tiere eine sichtbare Lahmheit. Folgende Ergebnisse wurden erzielt: 1. Wiederholtes Besprühen von Läsionen mit einem 7,5 prozentigem Poly-Vinyl-Pyrrolidon-Jod-Komplex war zur Behandlung der Dermatitis digitalis unwirksam. 2. Eine Anwendung unter Verband erbrachte keinen deutlichen Erfolg. 3. Die Schrittzahl pro 24 Stunden an den 3 Tagen vor Behandlung lag im Mittel bei 3901 Schritten (Stdv. 1233), der Mittelwert über 3 Tage nach Behandlung bei 3444 Schritte (Stdv. 955) pro 24 Std. (p>0,05). Es konnten somit keine signifikanten Veränderungen in der Schrittzahl pro 24 Stunden beim Vergleich der Zeiträume vor und nach einer Behandlung mit Chlortetracyclinspray bei an Dermatitis digitalis erkrankten Rindern erkannt werden. 4. Die Grundfutteraufnahme lag vor der Behandlung im Mittel bei 28,60 kg (Stdv. 6,17), nach Behandlung lag dieser Wert bei 25,43 kg (Stdv. 4,97); p
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Ziel dieser Untersuchung war es, anhand von identischen Tests zu prüfen, ob sich der Allergiestatus und die Lungenfunktion von Asthmapatienten nach zehn Jahren verändert haben. Ferner sollte untersucht werden, welche dieser Faktoren den Krankheitsverlauf beeinflussen. Im Rahmen einer retrospektiven Kohortenstudie wurden zunächst im Archiv der Kinderpoliklinik der LMU München sämtliche Akten der Jahre 1981 bis 1991 durchgesehen, wobei sich insgesamt 563 Kinder fanden, die wegen Asthma bronchiale (allergisches oder nichtallergisches Asthma bronchiale) in ambulanter Behandlung waren. Hieraus wurden anschließend 203 deutsche Patienten, die vor ungefähr zehn Jahren an einem allergisch induzierten Bronchialasthma erkrankt waren, angeschrieben und gebeten, an einer Nachuntersuchung teilzunehmen. Davon konnten 82 Patienten (40 %) nicht mehr erreicht werden, weil sie mittlerweile unbekannt verzogen waren. Bei den übrigen 121 Fällen (60 %) wurde in diesem zehnjährigen Intervall der Krankheitsverlauf erfolgreich nachverfolgt: 59 Personen (49 %) waren inzwischen gesund, d. h. sie waren seit mindestens zwei Jahren ohne Medikation und völlig beschwerdefrei. 59 Patienten (49 %) waren weiterhin an Asthma erkrankt, d. h. sie befanden sich aufgrund ihrer Asthmabeschwerden immer noch in ärztlicher Behandlung. 3 Personen (2 %) waren in der Kindheit an einem Asthmaanfall verstorben. Von den 118 insgesamt erreichten Personen konnten 67 (57 %) aus folgenden Gründen nicht an der Studie teilnehmen: 28 wohnten in mehr als 150 km Entfernung vom Untersuchungsort, 15 gingen nur noch zum Homöopathen, 14 hatten keinerlei Interesse an einer Nachuntersuchung und 7 gaben keinen Grund an. Einer absolvierte seinen Militärdienst, einer war wegen seines Asthmas auf Langzeitkurbehandlung und eine Patientin hatte gerade entbunden. 51 Pesonen erschienen in der Allergieambulanz zu einer Nachuntersuchung. Darunter waren 31 Männer (61 %) und 20 Frauen (39 %). Das mittlere Alter betrug 19 Jahre (Mittelwert 18,8, +- 3,7 Jahre), der Krankheitsbeginn lag bei 5 Jahren (Mittelwert 5,3, +- 3,2 Jahre) und der Beobachtungszeitraum betrug 10 Jahre (Mittelwert 9,9, +- 1,6 Jahre). Insgesamt waren 20 Personen (39 %) mittlerweile gesund, da sie seit mindestens zwei Jahren, ohne Medikamente einzunehmen, keinerlei Symptome mehr hatten. Sie wurden als Gruppe A bezeichnet. Die übrigen 31 Patienten (61 %) waren auch im jungen Erwachsenenalter weiterhin an Asthma erkrankt, d. h. sie befanden sich aufgrund ihrer Asthmabeschwerden auch weiterhin in ambulanter ärztlicher Behandlung. Diese Personen wurden mit Gruppe B benannt. Die Untersuchung des Allergiestatus und der Lungenfunktion ergab folgendes Ergebnis: Die Patienten der Gruppe B hatten in ihrer Kindheit signifikant öfter (Chi-Quadrat = 4,39, p = 0,036) eine atopische Dermatitis. Das Vorhandensein bzw. das Fehlen einer allergischen Rhinitis/ Konjunktivitis hatte hingegen keinen Einfluß auf die Krankheitsentwicklung, da der entsprechende Chi-Quadrat-Wert mit 3,3 unter dem Signifikanzwert von 3,84 für p < 0,05 lag. Ebenso fand sich kein prädiktiver Einfluß für die Gesamtzahl der im Prick-Hauttest nachzuweisenden Allergien im Kindesalter. Bei insgesamt 14 getesteten Allergengruppen pro Patient zeigte die Gruppe A (im Erwachsenenalter gesunde Personen) einen Median von 4 (+-2,14) und die Gruppe B (weiterhin erkrankte Patienten) ebenfalls 4 (+- 2,6), womit kein statistisch signifikanter Unterschied bestand (Chi-Quadrat = 3,268, p = 0,8591). In der Gruppe B fand sich jedoch in der Kindheit signifikant öfter eine Schimmelpilzallergie (Chi-Quadrat = 8,06, p = 0,0045). So hatten nur zwei Individuen der Gruppe A (10 %) ursprünglich eine positive Reaktion auf diesen Allergenextrakt, während in der Gruppe B hingegen eine Sensibilisierung bei 15 Kindern (48,7 %) bestand, so daß fast jeder zweite von ihnen betroffen war. Bei den Meßwerten der Lungenfunktion bestand ein signifikanter Unterschied (p < 0,05) zwischen den beiden Kollektiven nur für den Quotienten FEV1/ VC. In der Gruppe B lag der Quotient FEV 1/ VC im Kindesalter mit einem Mittelwert von 89,3 % signifikant (p < 0,0391) niedriger als in der Gruppe A, wo er 96,6 % erreichte. Da die übrigen Lungenfunktionswerte keinen signifikanten Unterschied aufwiesen, war der Asthmaschweregrad bei beiden Populationen in der Ausgangsuntersuchung im Kindesalter identisch. Im Rahmen der Nachuntersuchung ließ sich jedoch für die weiterhin erkrankten Jugendlichen auch gemäß ihren subjektiven Angaben eine Veränderung der Lungenfunktionsparameter im Sinne einer leichten Atemwegsobstruktion nachweisen. Zusammenfassend zeigten die Ergebnisse dieser Studie, daß die hier untersuchten Patienten schon in ihrer Kindheit Unterschiede aufzeigten, die sie in Gruppen mit guter bzw. schlechter Prognose differenzierten. Die beste Chance, während der Pubertät die Krankheit zu verlieren, hatten Patienten, die nicht mit einer atopischen Dermatitis belastet waren, keine Schimmelpilzallergie hatten und einen FEV 1/ VC-Wert zeigten, der bei 96,6 % oder darüber lag. Speziell bei diesem Wert konnte mittels einer ROC-Kurve für den Bereich von 93 % eine Sensitivität von fast 75 % mit einer Spezifität von beinahe 70 % gefunden werden. Es bleibt festzustellen, daß nicht jeder Patient mit einem entsprechenden Risikofaktor oder einem bestimmten Lungenfunktioswert im Kindesalter zwangsläufig zu denen gehört, die auch im Erwachsenenalter weiterhin an Asthma bronchiale erkrankt bleiben. Andererseits wurden nicht alle Kinder in der Adoleszenz gesund, die aufgrund ihrer Konstellation von Allergiestatus und Lungenfunktion in der Erstuntersuchung günstige Werte zeigten. Sicherlich spielen viele Faktoren eine Rolle in Bezug auf den späteren Gesundheitsstatus wie eine vorhandene Hyperreagibilität des Bronchialsystems, medikamentöse Therapien, Hyposensibilisierungen, psychologische Betreuungen, physikalische Therapiemaßnahmen, familiäre und soziale Gesichtspunkte oder eventuelle Rauchgewohnheiten. Die zur Auswertung benötigten oder vorhandenen Daten waren hierfür jedoch zu gering, um eine statistische Signifikanzrechnung zu erlauben. Dennoch zeigte diese Untersuchung, daß eine Konzentrierung auf ein allergisches Patientengut, das ebenso einer ganz engen Altersgruppe angehört, Prognosefaktoren, wie sie auch in anderen Studien gefunden werden, klarer hervortreten lassen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Titel: Longitudinaluntersuchung des Blutdruckverhaltens mittels der 24-Stunden Blutdruckmessung bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ 1 Fragestellung: Die Häufigkeit der arteriellen Hypertonie wird für Kinder und Jugendliche mit 1 – 3% angenommen. Für Kinder und Jugendliche mit Diabetes zeigten sich in Querschnittsuntersuchungen mittels ABDM Prävalenzen von 10 – 30 %. Unklar ist bisher die Reproduzierbarkeit der Prävalenzdaten und die Änderung des Blutdruckverhaltens in Longitudinalbeobachtungen. Methodik: 101 Kinder und Jugendliche (56 Mädchen, 45 Jungen) wurden in einer Erst- und Folgeuntersuchung mit mindestens einem Abstand von einem Jahr (23 +/- 10 Monate) untersucht. Das durchschnittliche Alter der Untersuchten betrug 13 +/- 3 Jahre, bei der Folgeuntersuchung 15 +/- 3,3 Jahre. Ergebnisse: Bei der Erstuntersuchung hatten 29 Kinder und Jugendliche (28,7 %) pathologische Befunde bei der ABDM; Zehn aus dieser Gruppe sowie weitere 16 Kinder und Jugendliche zeigten bei der Folgeuntersuchung pathologische Befunde (25,7 %). 10 Kinder und Jugendliche (9,9 %) hatten bei beiden Messungen pathologische Befunde; bei 35 Kindern und Jugendlichen (34,7 %) wurden jeweils bei einer Untersuchung Blutdruckbefunde über der 95. Perzentile erhoben, bei der Folgeuntersuchung lagen die Ergebnisse im Bereich zwischen der 50. und 95. Perzentile. Kinder und Jugendliche mit pathologischen Blutdruckbefunden zeigten eine signifikant längere Diabetesdauer (p= 0,01). Der HbA1c-Wert lag in der Gruppe mit Hypertonie signifikant höher als in der normotonen Gruppe. Darüber hinaus lagen bei 80 % der hypertonen Kinder und Jugendlichen eine im Hinblick auf den Mittelwert signifikant verminderte nächtliche systolische wie diastolische Blutdruckabsenkung bei gleichzeitig erhöhter Herzfrequenz vor. Die Gesamtinsulindosis der hypertonen Gruppe lag signifikant höher als in der normotonen Gruppe. Die durchschnittliche Urin-Albuminausscheidung lag bei den hypertonen im Vergleich zu den normotonen diabetischen Kindern und Jugendlichen signifikant höher, jedoch noch im oberen Normbereich. Schlussfolgerungen: Kinder und Jugendliche mit Diabetes zeigen signifikant höhere Blutdruckwerte als das Normalkollektiv. Bei einer Folgeuntersuchung nach einem Jahr konnten in 34,5 % pathologische Befunde bestätigt werden. Weitere Longitudinaluntersuchungen sind erforderlich, um diese Befunde abzusichern und zur Grundlage der Diagnose und Therapie einer arteriellen Hypertonie machen zu können. Die oft in Verbindung mit einer Blutdrucksteigerung beobachtete renale Schädigung konnte für die hier blutdruckauffälligen Kinder und Jugendlichen als Hauptursache nicht bestätigt werden, wenn man das diagnostische Kriterium der Mirkoalbuminurie zu Grund legt. Ob die Definition der Mirkoalbuminurie strenger gefasst werden muss sollte an einem größeren Kollektiv untersucht werden. Als weitere Gründe für eine Blutdruckerhöhung kommen die hyperglykämische Stoffwechsellage, hohe Insulintagesdosen und eine autonome Neuropathie des kardiovaskulären Systems in Frage. Die frühe Erkennung der Hypertonie durch regelmäßige und frühzeitige Messungen über 24 Stunden ist für eine medikamentöse Frühintervention von großer Bedeutung und sollte deshalb in die bisherige Standarddiagnostik eingeführt werden.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
Überprüfung der Wirksamkeit stallspezifischer Vakzinen zur Bekämpfung der Dermatitis digitalis bei Milchkühen Die Studie wurde als kontrollierter Doppelblindversuch durchgeführt. Die Untersuchungen fanden in einem Milchviehbetrieb in Norddeutschland statt (429 Tiere bei der ersten Untersuchung). Aus den Hautbioptaten typischer DD-Läsionen wurden folgende Erreger im anaeroben Bereich isoliert: Porphyromonas ssp., Porphyromonas levii, Porphyromonas endodonatales, Fusobacterium necrophorum, Bac. stercoris, Prevotella bivis, Peptostreptococcus indolicus, Treponema sp.. Daraus wurden zwei formalininaktivierte Adsorbatvakzinen hergestellt. Die eine enthielt alle Keimarten außer Treponema sp. (Impfgruppe A), die andere alle Keimarten und Treponema sp. (Keimanteil 20 %) aus einer Schüttelkulturvermehrung (Impfgruppe B). Als Placebo wurde die Impflösung ohne Antigen verwendet (Kontrollgruppe). Verabreicht wurden je 5 ml Impfstoff oder Placebo subkutan. Der Klauengesundheitsstatus wurde im Oktober 1998, März 1999, Oktober 1999 und im Januar 2000 im Rahmen der halbjährlich durchgeführten funktionellen Klauenpflege erfasst und die Befunde der Hintergliedmaßen dokumentiert. Die erste Impfung erfolgte im Dezember 1998, die zweite drei Wochen später, die weiteren Impfungen fanden im März 1999 und im November 1999 statt. Zwischen der ersten und vierten Untersuchung durchgeführte Klauen- und Antibiotikabehandlungen wurden vom Betriebsleiter protokolliert. Die Auswertung erbrachte folgende Ergebnisse: 1. Zu keinem der vier Untersuchungszeitpunkte bestanden signifikante Unterschiede bezüglich der Prävalenzen der DD in den zwei Impfgruppen und der Kontrollgruppe. Die Prävalenzen der DD bewegten sich zum Zeitpunkt der vier Untersuchungen um 36 %, 42 %, 51 % und 38 %. 2. An Hintergliedmaßen, die bei der Erstuntersuchung DD-Läsionen aufwiesen, konnten auch bei den Folgeuntersuchungen in den zwei Impfgruppen und der Kontrollgruppe jeweils etwa gleichhäufig derartige Veränderungen diagnostiziert werden. 3. An Hintergliedmaßen, die bei der Erstuntersuchung frei von DD waren, konnten bei den Folgeuntersuchungen in den zwei Impfgruppen und der Kontrollgruppe jeweils etwa gleichhäufig DD-Läsionen diagnostiziert werden. 4. Die Scorewerte (nach DÖPFER, 1994) DD positiver Tiere - als Maßzahl für den Schweregrad der DD-Veränderung - waren zu den vier Untersuchungszeitpunkten in den zwei Impfgruppen und der Kontrollgruppe statistisch nicht signifikant verschieden. 5. Der „maximale gewichtete Flächenindex (max. GFI)“ - als weitere Bewertungsgrundlage für den Schweregrad der DD - war bei den Untersuchungen U2 und U3 in den Impfgruppen und der Kontrollgruppe nicht statistisch signifikant verschieden. Bei U1 war in der Impfgruppe B ein statistisch signifikant höherer Mittelwert (x) festzustellen als in der Kontrollgruppe (x = 82; p = 0,006). Bei U4 war in der Kontrollgruppe ein statistisch signifikant niedrigerer Mittelwert (x) festzustellen als in den Impfgruppen (x = 22,5; p = 0,033). 6. Die Häufigkeit von Klauen- und Antibiotikabehandlungen sowie der Einfluss von DD-Läsionen auf die Abgangsursache waren in den zwei Impfgruppen und der Kontrollgruppe statistisch nicht signifikant verschieden. In der vorliegenden Impfstudie konnte weder eine prophylaktische noch eine therapeutische Wirkung durch die verwendeten stallspezifischen Vakzinen bei der Bekämpfung der Dermatitis digitalis festgestellt werden. Auch das Hinzufügen von Treponema sp. erbrachte keinen Effekt auf die Wirksamkeit des Impfstoffs.
Zwei Patientinnen mit chronischer Hepatitis B wurden 8 bzw. 12 Wochen lang mit Vidarabin in Dosen von 1000 bzw. 700 mg/d behandelt. Am Ende der Therapie litten beide distal an den Beinen unter schweren sensiblen Reizerscheinungen; klinisch war die sensible Wahrnehmung für alle Qualitäten distal an den Beinen eingeschränkt. Drei Jahre später bestanden die Störungen weiterhin, wenn auch in milderer Form. Während kurz nach Beginn der Beschwerden die sensiblen Leitgeschwindigkeiten an den unteren Extremitäten noch nicht sicher verlangsamt waren, fand sich bei beiden Patientinnen nach einem halben Jahr eine deutliche Reduktion auf Werte unter 40 m/s für den N. suralis, die auch nach einem Jahr fortbestand. In beiden Fällen war 3 Jahre nach der Erstuntersuchung eine leichte Besserung, aber noch keine Normalisierung des elektrischen Befundes eingetreten. Der objektiv nachgewiesene lange Verlauf und die erhebliche subjektive Beeinträchtigung bei diesen Polyneuropathien sollten Anlaß zu einer sehr zurückhaltenden Indikation der Therapie mit Vidarabin sein.