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In Hannover ist Ingo Metzmacher geboren, hier wuchs er auf, studierte und ist, neben vielen anderen atemberaubenden Ämtern, seit 2016 Intendant der KunstFestSpiele Herrenhausen. Seine Arbeit hat die Grenzen Hannovers längstens überschritten. Die musikalische Karriere startete Ingo Metzmacher 1997 als Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper. 2005 kam er als Chefdirigent an die Niederländische Staatsoper Amsterdam. Danach wurde er Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. Heute steht Ingo Metzmacher in den großen Konzert- und Opernhäusern am Pult, dirigiert in Salzburg, Genf, London, Mailand, Zürich, Paris oder Wien. Seine wegweisenden Schriften: "Keine Angst vor neuen Tönen" und "Vorhang auf! Oper entdecken und erleben" prägen die zeitgenössische Musikwelt. Nun beendet Ingo Metzmacher seine Arbeit als Intendant bei den KunstFestSpielen Herrenhausen. Die nächste Ausgabe 2026 wird die Komponistin Brigitta Muntendorf verantworten. Bevor Ingo Metzmacher in seine letzte Ausgabe der KunstFestSpiele Herrenhausen startet, spricht er in NDR Kultur à la carte mit Friederike Westerhaus über das Programm, seine Highlights in Herrenhausen und über das Abschlusskonzert "The Unanswered Question" von Charles Ives, das er am 8. Juni im Kuppelsaal dirigieren wird.
147 Proben für eine einzige Oper - das war der absolute Rekord! Aber immerhin hat Gabriel Feltz im September 2000 am Theater Bremen nicht nur das Orchester, sondern auch die Chöre einstudiert, und damit wahrscheinlich die schwerste Chorpartie in der gesamten Musikgeschichte. Für den jungen Kapellmeister und ehemaligen Assistenten von Gerd Albrecht an der Hamburgischen Staatsoper bedeutete diese Produktion so etwas wie den künstlerischen Durchbruch. Kurz darauf wurde er Generalmusikdirektor beim Philharmonischen Orchester Altenburg-Gera, mit 31 damals der jüngste in solch einem Amt. In dieser Zeit entstand eine CD-Aufnahme mit Strauss‘ "Alpensinfonie", auf die Feltz noch heute stolz ist. Zuletzt war er zwölf Jahre in Dortmund, und auch die NDR Orchester hat Gabriel Feltz schon einige Male dirigiert. Als frischgebackener Generalmusikdirektor in Kiel verspricht der 53jährige dem Publikum ein vielfältiges Programm mit interessanten Kombinationen von Werken. Warum nicht mal eine Bruckner-Sinfonie mit einer Motette aus der Renaissance kombinieren? Mit Christiane Irrgang spricht Gabriel Feltz über seine Ideen und nicht zuletzt über seine musikalischen Leidenschaften, die nicht nur bei Klassik und Gustav Mahlers "Sinfonie der Tausend" liegen, sondern auch bei Pop und Jazz.
Volle zehn Jahre hatten die Bayreuther Festspiele seit dem Beginn des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 pausiert, um bei der Wiederaufnahme des Festspielbetriebs im Sommer 1924 sogleich einen mittleren Eklat zu provozieren: In Anwesenheit zahlreicher prominenter Figuren der rechts-völkischen Szene wie etwa Erich Ludendorff geriet die Premiere der Meistersinger am 22. Juli zu einem Manifest nationalistischer Gesinnung, als das versammelte Publikum die berühmt-berüchtigte Schlussansprache des Hans Sachs wider den ‘welschen Tand‘ mit dem stehend gesungenen Deutschlandlied beantwortete. Ähnliche Reaktionen waren in Hamburg natürlich nicht zu verzeichnen, als wenige Wochen später im dortigen Stadt-Theater an der Dammtorstraße, dem Vor-Vorgängerbau der heutigen Hamburgischen Staatsoper, eine ähnlich lang ersehnte Neueinstudierung des Ring des Nibelungen über die Bühne ging. Berührungspunkte mit Bayreuth gab es indes hinsichtlich der Besetzung. Walter Soomer aus Leipzig, der in Bayreuth 1924 mehrere große Basspartien gesungen hatte, etwa war in Hamburg als Wotan engagiert. Und in durchaus etwas kurios anmutender Weise widmete der Kritiker des Hamburger Fremdenblattes, bei dem es sich vermutlich um Heinrich Chevalley handelt, am 26. August 1924 fast seine gesamte Rezension des Rheingold dieser Personalie. Es liest Frank Riede.
Moin, wenn ich nächste Woche als Walküre durch Hamburg laufen sollte, dann war ich beim Kostümverkauf der Hamburgischen Staatsoper am Wochenende. Die Kleidung, die ihr dort kaufen könnt, ist handgefertigt und dürfte extrem instagrammable sein. Was ihr sonst noch Tolles in Hamburg unternehmen könnt, hört ihr hier – neben den News des Tages. Viel Spaß wünscht Maiken! Was war heute in Hamburg los? Maiken Nielsen und Ole Wackermann werfen im wöchentlichen Wechsel zum Tagesende einen Blick auf die News und das aktuelle Stadtgeschehen. Das sind die Nachrichten heute Maiken Nielsen am Freitag, 02.02..2024 +++WEITERER FLUGHAFEN-STREIK IN HAMBURG: BISHER WENIGE AUSFÄLLE+++ Trotz eines Warnstreiks des Bodenpersonals sind die meisten Flüge am Airport planmäßig gestartet und gelandet. Vor der Sicherheitskontrolle bildeten sich längere Schlangen. Wegen eines Warnstreiks der Kontrollmitarbeitenden am Vortag sei der Andrang größer als sonst, sagte ein Mitarbeiter des Flughafens. Der Streik im ÖPNV, zu dem ebenfalls die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hatte, hat hingegen die Stadt lahmgelegt.
Bereits 2020 sollte Regisseur Frank Castorf mit Modest Mussorgskijs "Boris Godunow" sein Debüt an der Hamburgischen Staatsoper geben. Corona machte das zunichte. Inzwischen hat vor allem der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine die Dinge verändert. Kann man noch unbefangen russische Oper auf den Spielplan setzen? Und bezieht sich die Aufführung auf die aktuelle politische Situation? Bernhard Doppler war in der Premiere und teilt seine Eindrücke mit BR-KLASSIK-Moderator Johann Jahn.
Der Dirigent Kent Nagano ist ein Weltbürger im besten Sinn: von Kalifornien aus ging sein Weg über den Atlantik an die Elbe, u.a. als Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper, und vielgefragter Gastdirigent der großen internationalen Orchester. Am 22. November 2021 wird er 70 Jahre alt. Nach wie vor braucht er den wechselseitigen Austausch von Erfahrungen und Mentalitäten für seine Kunst, und behält er einen wachen und kritischen Blick auf den Musikbetrieb.
Fulminanter Start des Rings: Dirigent Kent Nagano bringt in der Kölner Philharmonie »Das Rheingold« am 18. November in Historischer Aufführungspraxis zur Aufführung. Nach einer umfangreichen wissenschaftlichen Auseinandersetzung im Vorfeld erreicht das Spielzeiten übergreifende Projekt der »Wagner-Lesarten« damit einen weiteren Höhepunkt. Das Ergebnis hält Kent Nagano für durchaus provokant. Der amerikanische Dirigent, der am Pult vieler internationaler Orchester stand und heute u. a. Generalmusikdirektor an der Hamburgischen Staatsoper und Ehrendirigent von Concerto Köln ist, berichtet im Gespräch mit Katie Knees von der detektivischen Suche nach dem Klang, den Richard Wagner im Ohr gehabt haben könnte. Er verrät, warum die erste Tutti-Probe mit Concerto Köln bereits nach 30 Sekunden in Gelächter endete, welchen Einfluss Pierre Boulez auf seine Entwicklung hatte und warum er, der am 22. November seinen 70. Geburtstag feiert, es für einen Lebensweg wichtig findet, nie bei dem einmal Erreichten stehen zu bleiben, sondern in dem vermeintlichen Ziel einen neuen Anfang zu sehen. https://www.koelner-philharmonie.de/de/programm/wagner-rheingold/1615 Foto Kent Nagano ©Sergio Veranes
Andreas Bolle über den Einsatz der Sony FX9 bei einer Opernproduktion in der Hamburgischen Staatsoper.
„Pecunia pro Opera“ lautet das Motto der Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper. Und das seit 60 Jahren, seit ihrer offiziellen Gründung am 6. Dezember 1960. „Damals so wie heute ist es unsere Aufgabe, die Möglichkeiten der Oper und des Balletts durch zusätzliche finanzielle Mittel zu erweitern“, so die Geschäftsführerin Ingrid von Heimendahl im Podcast-Interview und sie fügt hinzu: „Ja, es geht um Geld. Ich finde, so offen muss man darüber sprechen können. Und wir tun das gerne und mit Leidenschaft.“ Ein Schwerpunkt der Stiftung ist die Nachwuchsförderung: Seit 1994 unterstützt sie gemeinsam mit der Körber Stiftung das Internationale Opernstudio der Staatsoper Hamburg, ermöglicht die jährliche „opera piccola“, eine Oper mit Kindern für Kinder, und zeichnet jährlich mit dem „Dr.-Wilhelm-Oberdörffer-Preis“ junge Sänger*innen und Tänzer*innen sowie mit dem „Eduard-Söring-Preis“ junge Musiker*innen des Philharmonischen Staatsorchesters aus. Die Vision der Stiftung? „Es uns ein großes Anliegen, weiterhin ein verlässlicher Partner zu bleiben – für unsere Hamburgische Staatsoper!“ Ingrid von Heimendahl erklärt: „Wir werden unsere treuen Förder*innen so betreuen, dass sie sagen, dass sie dabei bleiben und auch ihre Kinder und Enkelkinder bitten, dabei zu bleiben. Wir möchten wachsen.“
„Man darf sich nicht wichtig nehmen, das ist eine Voraussetzung für diesen Beruf. Musik ist für mich ein Handwerk. Das muss man können.“ Wenn man mit der Sopranistin Anja Silja über ihre einzigartige Karriere spricht, klingt alles ganz einfach. Sie begann als Wunderkind, debütierte 1960, 20 Jahre jung, bei den Bayreuther Festspielen als Senta im „Fliegenden Holländer“. Die mörderisch schwere Rolle der Salome sang Silja rund 400 Mal, in der dritten Phase ihrer Laufbahn beeindruckte sie vor allem in Opern von Strauss und Janacek. All das ist vorbei. Wie die 79 Jahre alte Silja heute ohne Wehmut auf diese Zeit zurückblickt, erzählte sie bei einem Gespräch in der Hamburgischen Staatsoper.
Der russische Regisseur Dmitri Tcherniakov verlegte Béla Bartóks düstere Schaueroper "Herzog Blaubarts Burg" in ein gewöhnliches, eher bescheiden eingerichtetes Doppelzimmer: ein Bett, ein Schrank, ein Sessel. Nicht besonders gruselig, allerdings bringen die beiden Gäste ihren Schrecken schon selbst mit. Am 6. November 2016 fand an der Hamburgischen Staatsoper unter Leitung von Peter Eötvös die umjubelte Premiere statt.
„Ich denke an eine dritte Karriere, und zwar als Opernregisseurin“ - Sylvia Geszty spricht über ihre Zukunftspläne.Als „Königin der Koloraturen“ wurde sie bereits in den Sechzigerjahren gefeiert, Engagements an den bedeutendsten Opernhäusern Europas flatterten ihr auch schon damals zahlreich ins Haus. Und diese Karriere sollte dann noch über Jahre andauern. Sylvia Geszty, die eigentlich Sylvia Maria Ilona Witkowsky heißt, wurde am 28. Februar 1934 in Budapest geboren. Nach dem Abitur studierte sie Gesang zunächst am Budapester Konservatorium und dann an der Ferenc-Liszt-Musikhochschule. Das Studium schloss sie 1959 ab. Nach einer zweijährigen Tätigkeit als Solistin der Ungarischen Philharmonischen Gesellschaft, wurde sie 1961 an die Deutsche Staatsoper in Ostberlin verpflichtet. Engagements an der Ostberliner Komischen Oper und Gastspiele an der Hamburgischen Staatsoper folgten anschließend. 1970 siedelte Geszty nach Westdeutschland um. Mit ihren Glanzpartien feierte sie Erfolge nicht nur in Hamburg, sondern auch in München, Stuttgart, Salzburg, Wien, London, Edinburgh, Moskau oder Los Angeles. Sie gastierte aber auch auf den Opernbühnen in Buenos Aires und Kairo. Unvergessen bleibt vor allem ihre Interpretation der Partie der Königin der Nacht in der „Zauberflöte“. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ bescheinigte ihr am 28. Februar 2004 anlässlich des siebzigsten Geburtages: „Neben der Treffsicherheit für funkelnde Staccati und der Geläufigkeit für geschmeidige Koloraturen besaß sie auch die expressiven Farben für lyrische, selbst für einige dramatische Partien.“ Geszty spielte auch zahlreiche Schallplatten mit diversen Arien ein, was neben den Auftritten in Rundfunk und Film ihre Popularität zusätzlich steigerte. Sie unterrichtete auch Gesang – und das 22 Jahre lang an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Im Februar 1999 Sprach DW-Redakteur Rolf Peters mit Sylvia Geszty unter anderem über ihr Leben, wichtige Opern- und Operettenrollen und ihre Engagements.
„Ich bin eine Frau im Männerberuf“ - Simone Young spricht über ihre Arbeit als Dirigentin.„Pfundskerl“, „Prachtmädel“ – dies sind nur einige der Bezeichnungen, über die „Die Zeit“ am 8. April 1994 als Reaktionen auf ihre Auftritte zu berichten weiß. Und damit nicht genug des Lobes: „tänzerische Eleganz“ und „überschwängliche Energie“ wird ihr ebenso bescheinigt. Simone Young wurde am 2. März 1961 in Sydney geboren. Ab 1979 studierte sie an der Musikhochschule in Sydney Komposition und Klavier. Schnell jedoch entdeckte sie ihre Vorliebe fürs Dirigieren. Bereits im Alter von 24 Jahren debütierte sie als Dirigentin – wie nicht selten der Zufall so will, legte eine Krankheitsvertretung den Grundstein für eine Taktstockkarriere. 1987 ging sie als Stipendiatin des Australischen Kulturministeriums an die Kölner Oper als Solokorrepetitorin, vier Jahre später wurde sie dort Kapellmeisterin und Assistentin von James Colon. 1992 kam nun die entscheidende Wende: Engagements an der Komischen Oper in Berlin, an der Wiener Volksoper, an der Berliner Staatsoper und schließlich an der Wiener Staatsoper brachten sie in die Riege der gefragtesten Dirigenten. Elke Mascha Blankenburg zitiert Young in ihrem Porträt mit den Worten: „Als erste und noch dazu einzige Frau vor einem reinen Männerorchester zu stehen, wie vor dem dem Orchester der Wiener Staatsoper, war schon etwas seltsam“. Ihre Karriere war nicht mehr aufzuhalten: die New Yorker Metropolitan Opera, die New Yorker Philharmoniker – dies sind nur einige Stationen ihres musikalischen Weges, denn sie wurde ebenso unter anderem nach München, Berlin, Wien, London, Paris, Sydney oder Bergen verpflichtet. Ab Mai 2003 ist sie Intendantin der Hamburgischen Staatsoper und Generalmusikdirektorin des Philharmonischen Staatsorchesters. Ihr Vertrag mit Hamburg läuft zunächst 2015 aus.Im Juli 1996 porträtierte Elke Pressler die australische Dirigentin und sprach mit ihr unter anderem über ihre rasante Karriere und ihr Privatleben.