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Astrologie für dich und mich mit Daniela Hruschka und Gary Stütz.
Jupiter und Merkur wandern ins Krebs-Zeichen, Saturn wechselt in den Widder. Dazu erwartet uns ein kraftvoller Vollmond im Schütze-Zeichen. Über diese und weitere spannende Themen spricht Daniela in der heutigen Podcast-Folge. Wir wünschen viel Freude beim Zuhören! Daniela & Daniela Hier gehts zur Anmeldung zum Kamingespräch am Montag, den 2. Juni um 18:30 Uhr: https://www.danielahruschka.at/mitgliedwerden
Evolution Radio Show - Alles was du über Keto, Low Carb und Paleo wissen musst
Zum YouTube Video und YouTube Kanal gleich abonnieren und keine neue Folge mehr verpassenZusammenfassungIst die Angst vor gesättigten Fettsäuren und Milchfett überholt?
In dieser Episode des PR-Karussells dreht sich alles um PR-Events – ein unverzichtbares Instrument für Marken, um Beziehungen zu pflegen und Botschaften effektiv zu kommunizieren. Meine Gästin ist Kristina Meie, Geschäftsführerin von COR Berlin. Mit über 30 Jahren Erfahrung in der PR-Welt und als Spezialistin für Events teilt sie wertvolle Einblicke, was ein gelungenes PR-Event ausmacht. Wir sprechen über: - Warum Events in der PR-Arbeit so wichtig sind. - Welche Eventformate für unterschiedliche Ziele geeignet sind – von Brand Parties bis hin zu Kamingesprächen. - Die Bedeutung von Zielgruppenorientierung und Kreativität, auch bei kleinem Budget. - Herausforderungen wie No-Shows und wie man sie meistert. - Praktische Tipps für die Planung und Durchführung eines erfolgreichen PR-Events. Außerdem verrät Kristina ihre drei besten Tipps für mehr Sichtbarkeit und teilt das schönste Feedback, das sie jemals für ein Event bekommen hat. Ein absolutes Muss für alle, die mit dem Gedanken spielen, 2025 eigene Events zu planen, oder einfach Inspiration für ihre PR-Arbeit suchen. Hier noch einige Links für dich: [Website](https://www.cor-berlin.com/) [IG](https://www.instagram.com/cor_berlin/) [Linked-In](https://de.linkedin.com/company/cor-berlin) Hier findest du mich: [Website](https://www.henrike-redecker.com/), [Instagram](https://www.instagram.com/henrike.redecker/), [LinkedIn](https://de.linkedin.com/in/henrike-redecker-32814052)
Die Themen im heutigen Versicherungsfunk Update sind: Neuer Vorstand für Personenversicherung bei der Huk-Coburg Der Aufsichtsrat der Huk-Coburg hat Dr. Degenhard Meier vorbehaltlich der BaFin-Zustimmung in den Vorstand berufen. Zum 1. Oktober 2025 übernimmt er die Verantwortung für das Personenversicherungsgeschäft und folgt auf Dr. Hans Olav Herøy, der in den Ruhestand geht. Meier war zuvor bei der Munich Re sowie bereits in verschiedenen Funktionen bei der Huk-Coburg tätig. myLife steigert verwaltete Assets auf 2,75 Milliarden Euro Die myLife Lebensversicherung AG hat 2024 ihr verwaltetes Vermögen auf rund 2,75 Milliarden Euro erhöht und verzeichnet damit das bislang erfolgreichste Jahr ihrer Unternehmensgeschichte. Die gebuchten Brutto-Beitragseinnahmen stiegen um mehr als 30 %, das Neugeschäft legte um über 30 % zu. InsurTech muffintech sichert 3,5 Millionen Euro in Finanzierungsrunde Das InsurTech-Startup muffintech hat eine Finanzierungsrunde über 3,5 Millionen Euro abgeschlossen. Angeführt wurde die Runde vom US-VC ff Venture Capital, begleitet von Techstars und mehreren Angel-Investoren aus der Versicherungsbranche. Die Finanzierung umfasst Eigenkapital sowie eine IBB Pro FIT-Förderung von 800.000 Euro. Mit dem Kapital plant muffintech, seine KI-Technologie für die Versicherungsbranche weiterzuentwickeln, insbesondere die firmeneigene „Divide and Conquer“-Methode zur Optimierung von KI-gestützten Antworten und die Erweiterung seines Versicherungsdatenmodells. Neue Hauptabteilungsleitung bei der uniVersa Simone Schenk hat zum 1. Februar 2025 die Hauptabteilungsleitung für den Bereich Krankenversicherung-Leistung (KVL) und das Kundenservicecenter bei den uniVersa Versicherungsunternehmen übernommen. Die 43-jährige Betriebswirtin und Gesundheitsökonomin ist seit 2000 im Unternehmen tätig und folgt auf Tommy Unger, der nach 44 Jahren in den Ruhestand ging. In ihrer neuen Funktion verantwortet sie rund 150 Mitarbeitende und berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden. BVK startet Umfrage zur Strukturanalyse der Versicherungsvermittler Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) hat seine regelmäßige Strukturanalyse zur wirtschaftlichen Situation selbstständiger Versicherungsvermittler gestartet. Die Umfrage erfasst Umsatz- und Kostenentwicklungen der Branche und gilt mit tausenden Teilnehmern als größte ihrer Art. Vermittler können bis zum 31. März 2025 anonym online teilnehmen. DVA erweitert Weiterbildungsangebot für Führungskräfte Die Deutsche Versicherungsakademie (DVA) erweitert ihr Weiterbildungsangebot für Führungskräfte: Der Executive Circle Solvency II wird ab 2025 als Frühlings- und Herbstakademie angeboten. Die Schulung thematisiert regulatorische Anforderungen und strategisches Risikomanagement in der Versicherungsbranche. Ergänzt wird das Programm durch Fachmodule und ein Kamingespräch mit einer ehemaligen Vorstandspersönlichkeit. Die Anmeldung ist ab sofort möglich.
Neuer Mut und bedingungslose Liebe – Der Weg von Veronika Bastian Veronika Bastian, Gründerin von „Veronikas Geschenkewelt“ und Coach für ein erfülltes Leben, hat eine außergewöhnliche Lebensgeschichte, die berührt und inspiriert. Aufgewachsen in einer lieblosen Pflegefamilie und konfrontiert mit den Schattenseiten des Lebens, stand sie eines Tages am Abgrund. Doch der Halt ihrer Kinder schenkte ihr neuen Lebenswillen. Heute ist sie eine erfolgreiche Unternehmerin, alleinerziehende Mutter und eine Frau, die den Mut gefunden hat, neu zu beginnen. In ihrem Podcast erzählt Veronika von ihrem Weg aus der Dunkelheit ins Licht, von der Kraft der Selbstliebe und der Überzeugung, dass jeder Mensch es verdient, wahre Erfüllung und Liebe zu erfahren. Mit bewegenden Geschichten, praktischen Tipps und ermutigenden Botschaften möchte sie ihren Zuhörern eines schenken: Hoffnung und die Gewissheit, dass es nie zu spät ist, das eigene Leben zu ändern. Kontakt für tolle Geschenke: https://www.veronikasgeschenkewelt.de/
MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
Weihnachten ist schön, aber auch eine herausfordernde Phase im Jahr – gerade für Menschen mit Multipler Sklerose. Zwischen Festtagsstimmung, Vorbereitungen und den hohen Erwartungen kann es schnell stressig werden. Doch mit etwas Planung und einer entspannten inneren Haltung lässt sich die Adventszeit genießen. Im 8. MS-Kamingespräch teilen Nadja und ich über unsere besten Tipps, wie die Weihnachtszeit trotz MS besinnlich und freudig sein kann. Von gesunden Alternativen für Rezepte über stressfreie Geschenkverpackungen zeigen wir Dir, wie Du den Zauber der Feiertage bewahren kannst, ohne dabei die eigenen Bedürfnisse aus den Augen zu verlieren. Erfahre, wie du dich auf die Feiertage vorbereitest, mit Stress und Erwartungen umgehst und schwierige Momente meistern kannst. Weihnachten muss nicht perfekt sein – es darf so sein, wie es für dich passt. Lass dich inspirieren und starte entspannt in diese besondere Zeit des Jahres! Auf meinem Blog kannst Du das Gespräch Nachlesen: https://ms-perspektive.de/kamingespraech-xmas-24 Inhaltsverzeichnis 1. Das Festtagsessen – gesund und genussvoll 2. Weihnachtsgeschenke – ohne Stress 3. Medikamente und Physio über die Feiertage 4. Umgang mit Erwartungen und Regeln 5. Weihnachtsfeiern barrierefrei gestalten 6. Geschenkideen: Zeit statt Dinge 7. Umgang mit schwierigen Momenten 8. Silvester ohne Druck Abschlussgedanken Bisherige MS-Kamingespräche Mehr zu Nadja Birkenbach Abschlussgedanken Nele von Horsten: Weihnachten ist, was du daraus machst. Es muss nicht perfekt sein. Genieße die Zeit so, wie es dir guttut, und nimm den Druck raus. Nadja Birkenbach: Genau. Es ist wichtig, dass es euch gut geht, dass ihr auf euch achtet und euch die Zeit so gestaltet, dass sie für euch schön ist – egal, ob das ein traditionelles Weihnachten ist oder ein ganz entspanntes. Nele von Horsten: Frohe Weihnachten euch allen und bis bald! Bisherige MS-Kamingespräche 7. MS-Kamingespräch über den ECTRIMS allgemein und den Patient Day 6. MS-Kamingespräch über kleine Helferlein 5. MS-Kamingespräch über unangenehme Fragen zur MS 4. MS-Kamingespräch zur Arztwahl bei MS 3. MS-Kamingespräch zur Ernährung bei MS 2. MS-Kamingespräch zum Outing im Job und in Beziehungen 1. MS-Kamingespräch zur Reaktion anderer auf die Diagnose Nadja Birkenbach Nele von Horsten Mehr zu Nadja Birkenbach Wenn Du mehr über Nadja Birkenbach erfahren möchtest, dann empfehle ich Dir die Folge zum Interview mit ihr: #205: MS-Patenprogramm in München. Interview mit der Initiatorin Nadja Birkenbach --- Bis bald und mach das Beste aus Deinem Leben, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest Du eine Übersicht zu allen bisherigen Podcastfolgen.
Nach den Ereignissen des 5. und 6. November 2024 (für Leser weit in der Zukunft: die Wiederwahl Donald Trumps und die Implosion der Ampel) habe ich erst mal das getan, was jeder vernünftige Linksgrünversiffte macht: Polit-Abos kündigen, Podcasts abbestellen, unpolitische Bücher lesen. Nur nicht diesen Quark konsumieren.In den US-amerikanischen Medien wurde endlos Nabelschau und Fingerzeig betrieben, wer Schuld habe am deutlichen Wahlsieg eines verurteilten Straftäters mit faschistischen Tendenzen. Langweilig. Der Drops ist gelutscht. Amerika ist weit weg, sollen sie sich doch zu dem machen, als was viele die USA schon immer sehen: ein Russland mit besserer Musik.Ein Podcast der im Abo blieb war der des, Sänges/Bassplayer/Bandleaders der "The Long Winters", John Roderick, beileibe kein unpolitischer Mensch, der keinen Hehl daraus macht, dass er linksliberal im amerikanischen Wortsinn ist. Wohnhaft in Washington State ist er der klassische Westcoast-Intellektuelle - mit einem Twist: Er selbstreflektiert. Unerhört. Dabei eckt er an, aber nicht um anzuecken, sondern, weil das nicht anders geht, wenn man selbstreflektiert.Seine neueste Show ist eine minimalistische Stunde, in der er ohne Schnitt, Vor- und Abspann Fragen beantwortet. Sie ist nur für Patreon-Abonnenten abrufbar, was den Hörerkreis einschränkt und Prinzip ist. Es hält die empörten Trolle auf Distanz und John gibt somit ungefiltert seine Meinungen zu wirklich allem kund. Roderick ist Mitte fünfzig, weiß, ist rumgekommen (Drogen, Musik, lange Reisen) hat ein enormes Geschichtswissen (Balkan, Naher Osten, USA) und in seinem Leben schon irgendwie alles gemacht: er war Junkie, Koch in den 24/7 Grunge-Volksküchen im Seattle der 90er Jahre, hat dort für den Stadtrat kandidiert, hat in Alaska gewohnt, sein Vater wurde mal fast Stabschef von JFK - ein wahrer Renaissance Man. Er beantwortet druckreif, unaufgeregt, ruhig und perfekt verständlich, was er gefragt wird. Und wenn er nicht sicher ist, lässt er uns an seinem Gedankengang teilhaben - wohin auch immer er führt.Roderick nimmt seine Show einmal die Woche zum Ende des Tages auf, in perfekter Tonqualität, ein Musiker halt, irgendwo zwischen Kamingespräch und ASMR und so kam es, dass er am Wahlabend am Mikro saß, zu einem Zeitpunkt als die Wiederwahl Trumps von den TV-Stationen noch nicht "gecallt" wurde aber dennoch unvermeidlich war.Statt sich in ein aufgeregtes "Wie kann denn das sein?!1!!" zu flüchten erzählte Roderick eine Stunde lang, in einer enormen analytischen Ruhe und Schärfe davon, was das Problem der Linken im Land sei. Dabei kann im Zeitalter von einer Million Monkeys an den iPhone-Keyboards nicht mehr viel Neues herauskommen, denkt man, aber wegen ebendieser fällt es sicher nicht nur mir schwer, die Schlenker und Bremsspuren zu sehen, an denen man erkennt, an welcher Stelle der progressive Bus von der Fahrbahn abkam und gegen den Brückenpfeiler fuhr.Obwohl John Roderick die Show, normalerweise hinter der Paywall, mittlerweile freigeschaltet hat (so enorm positiv war das Echo) hat sicher nicht jeder den Willen oder die Muße, seine Analyse zu hören, weshalb ich sie hier zusammenfasse und ein bisschen extrapoliere und auf die deutsche Situation transponiere. Denn sie ist interessant. Und sie ist nicht einfach. Und wir haben im Februar zur Bundestagswahl zwar keinen Trump abzuwehren, aber eine mögliche Verfestigung faschistischer Parteien. Das zu verhindern, ist mit Sicherheit zu spät, dafür ist die Zeit zu kurz, aber man kann schon jetzt eine Idee haben, was schief laufen wird.Donald Trump hat die 2024er Wahl nicht wirklich knapp gewonnen und John Roderick fragt sich und uns: "Können 70 Millionen Amerikaner Rassisten sein?" Meine leicht radikalisierte Antwort wäre "Klar, warum nicht?". John hält es für "insane" das zu glauben. Und natürlich, wenn man kurz die Blase verlässt und das Hirn einschaltet, muss man ihm Recht geben. John kann für Kentucky und Alabama sprechen, ich für Dippoldiswalde und Anklam, und in allen vier Gegenden gibt es Leute, die Einwanderer nicht brauchen und dennoch keine Rassisten sind. Sie sind vielleicht keine besonders guten Menschen, aber Rassismus ist etwas anderes. Das bekommt man raus, wenn man die Hillbillies fragt und nur eine verschwindende Minderheit wird etwas von ethnischer Abstammung, Hautfarbe oder Volksgesundheit faseln. Die meisten werden ein paar Argumente aus ihrer Facebook-Blase bringen und wenn man die dann mal überhört, denn sie führen nicht zum Ziel, kommt im Allgemeinen Indifferenz heraus, irgendein diffuses Gefühl der Benachteiligung vielleicht, aber kein Wunsch nach KZ und Gaskammer. Das verkompliziert die Analyse der Ursache für die Wahlniederlage, denn im persönlichen Gespräch sind es meist supersweete Leute, die die rassistischen Arschlöcher wählen. Man bekommt den Kopf nicht drumrumgewickelt.Das Problem im Wahlkampf 2024 war, dass das Anti-Trump-Argument "Aber hörst Du nicht, was der da sagt?!" nicht zog. Denn Nein, das hören "die" nicht. Auf Deutschland umgesetzt: Der Klempner aus Dipps und die Frisöse aus Anklam geben keinen S**t. Es ist schon anstrengend genug am Sonntagvormittag alle vier Jahre in die beschissene Mittelschule zu schlürfen um irgendwas zu wählen, statt beim Heimspiel des VFC Anklam fünf Biere zu kippen, wirklich nervend ist es jedoch, sich wochenlang vorher irgendwas anzuhören, was im besten Fall die Ansage ist, dass man seinen eigenen Beruf nicht mehr Frisöse nennen darf und im Zweifel darauf hinausläuft, dass man permanent als "schlechter Mensch" durchbeleidigt wird, weil man kein Shawarma mag, nicht dass der Klempner-Ralle das schon mal gegessen hätte. Das Resultat ist, dass man das Kreuz bei denen macht, die exakt das Gegenteil davon behaupten, und sei es noch so sinnfrei, krude oder dumm. Die Chance, dass der Ralf und die Gabi dann unter einer AfD-Regierung, der John und die Karen unter Trump, zu besseren Menschen werden, ist gering. Das sollte man also verhindern. Und hätte man verhindern können. Die Zeichen standen an der Wand, bzw. den Flatscreens. Sie wurden ignoriert und John Roderick kommt zur zweiten These.Diese ist überraschend: Die Demokraten sind die Partei der Wissenschaftsfeindlichkeit geworden. Hear him out. Wenn man auf den Wettstreit zwischen Konservatismus und Progressivismus (also kurz: Rechts und Links) seit dem Ende des 2. Weltkriegs schaut, war zunächst die Rechte die Kraft, die nicht gefragt hat "Was ist?" sondern gepredigt hat "Das soll sein!". Wissenschaftliche Realitäten spielten nur eine Rolle um überwunden zu werden. Schwule gibt's - aber sollten nicht. Atheisten gibt's - aber gehören weg. Frauen an den Herd, sagt Jesus. Die Republikaner als die Partei des "Sollte", die Demokraten als die Partei des "Seins".Von den Sechzigern an, hat die Linke dann versucht, den Ist-Zustand der Gesellschaft institutionell abzubilden und in Gesetze zu gießen: vom Civil Rights Act von LBJ 1964 bis zur Legalisierung der Homoehe 2015 war dieses Projekt erfolgreich. Denn unterhalb dieser großen Gesetzgebungen gab es tausende Regelungen, die die Sicht der amerikanischen Gesellschaft auf die anlassgebenden Ungerechtigkeiten verändert hat.Was beim obligatorischen M/W/D in Stellenausschreibungen begann, ist mittlerweile ein Klischee: die Personalchefin in vielen Firmen in den USA ist schwarz und weiblich. Bei der schreiende Ungerechtigkeit von Stonewall 1969 in New York City, die in der Homo-Ehe ihr vorläufiges Ende hätte finden sollen, schoss man deutlich übers Ziel hinaus, als ein christlicher Bäcker sich weigerte eine Hochzeitstorte für eine Schwulenhochzeit zu backen und das nicht in einem Schulterzucken endete, sondern einem Urteil des obersten Gerichtshofs (er darf).Dass das Leben in general ein Anderes und für fast alle ein Besseres ist, wenn man Los Angeles 2024 mit Nashville 1954 vergleicht, sollte einleuchten. Natürlich ist weder Rassismus noch Homophobie abgeschafft, noch lebt man in den USA in einem egalitären Hölle Paradies ohne Streit und Dollerei, aber beide hier beispielhaft genannten Probleme sind so enorm viel kleiner als vor siebzig Jahren, dass das keiner bestreiten kann. Und dennoch passiert genau das. Es ist nie genug, es gibt keinen Stolz aufs Erreichte. Deshalb ist es weit unterhalb der "cancel culture"-Schwelle geradezu unmöglich, eine Meinung zu irgendeinem linken Thema zu äußern, ohne dass das in unproduktivem Streit endet. Betonung auf "unproduktiv", denn es geht im Allgemeinen in solchen Palavern, selbst zwischen Diskutanten absolut auf derselben Seite, nie um das "Wie verbessern?" sondern immer um das "Was verbessern?". Man hat es nach acht Jahren Obama geschafft, dass man eine Krankenversicherung für alle hat, dass man die Homoehe hat, dass man nicht weit davon entfernt war, das Recht auf Abtreibung in den Verfassungsrang zu heben. Statt ein bisschen zufrieden mit den eigenen Erfolgen zu sein und sich zur Abwechslung mal um das zu kümmern, was auf der anderen Seite der politischen Trennlinie so an Problemen ansteht, bemühte man die sogenannten "weichen" Wissenschaften, herauszubekommen, was man denn noch so an Ungerechtigkeiten beseitigen könnte.Despektierlich bezeichnet man als "weich" im weitesten Sinne Geisteswissenschaften, also alles unterhalb der Biologie, da wo es ein bisschen schwammig wird, nicht so eindeutig wie ein Klavier, das dir auf den Kopf fällt, wenn der Nachbar es aus dem Fenster schmeißt. In den "harten" Wissenschaften ist 2+2=4, ein Meter ein Meter, ein Kilo ein Kilo, da ist schwer gegen anzuargumentieren. In den weichen Wissenschaften geht es um den Menschen und der ist unberechenbar. Aber, wenn man halbwegs solide rangeht, kann man mithilfe von Soziologie, Psychologie und ein bisschen Statistik ein Bild vom Ist-Zustand der Gesellschaft erhalten. All das passiert auch seit vielen Jahrzehnten, es gibt endlos Lehrstühle für Soziologie, Anthropologie, Kommunikationswissenschaften mit Spezialisierungen für Queer Studies, Intersektionalitätsforschung und Feministischer Theorie, alle mit ihren eigenen Studiengängen, Papers und Seminaren.Problem: die Zahlen die in diesen Fakultäten auflaufen, sagten spätestens seit der Finanzkrise von 2008, dass, wenn man alle Amerikaner fragt, diese überwiegend einen S**t geben, was in diesen Fakultäten erforscht wird und dass es eine Mehrheit der Wähler einfach nicht interessiert, ob der Jerome und der Dave ein Recht haben, die Hochzeitstorte von der Karen gebacken zu bekommen. Es kommt eher raus, dass sie es ein bisschen ungerecht finden, dass sie ihr Haus verlieren an eine Bank, die noch vor ein paar Jahren fast bankrott war. Und selbst wenn sie das nicht so konkret formulieren können, wundern sie sich einfach, warum alles so ein klein bisschen beschissener geworden ist, als vor ein paar Jahren. Was die meisten Umgefragten nicht mehr hören konnten war #metoo, #gamergate und #cancelculture und was soll das überhaupt sein? Aber da gab's zum Glück diesen Trump, der sich darüber lustig machte, seltsamer Typ, aber irgendwie funny. "Und what?! Den kann man jetzt wählen?" sagte Bob zu Babe 2016. "Ok, who gives a s**t. Das machen wir jetzt mal. Schluss mit dem permanenten Erklärbärshit, was man sagen darf und was nicht." Das wurde statistisch vor jeder Wahl im letzten Jahrzehnt so erhoben und spiegelte sich 2010, 2016 und jetzt 2024 in den Ergebnissen wider.Und es wurde jedes Mal vor der Wahl ignoriert. Denn das kann doch keiner glauben, dass sich die Mehrheit nicht um Trans-Rechte, nicht um Pronomen, nicht um Umweltschutz kümmert.Nun, wenn man Tatsachen ignoriert und glaubt es besser zu "fühlen", ist man nur ein paar Schritte von einer Religion entfernt. Und dass Wunschdenken keine Tatsachen in der Wahlnacht schafft, hat sich ein ums andere Mal erwiesen. Ein ums andere Mal wurde gewunschträumt, dass die Frauen aus den Vororten es dem Trump zeigen werden. Die waren schließlich selbst mal schwanger, haben vielleicht abgetrieben, kennen wenigstens eine, die das hat. Das stimmt zwar rein statistisch, aber diese Frauen aus den Vororten haben auch ihr Haus mit Verlust verkaufen müssen, schon zweimal seit 2008, und deren Männer haben ihren Job in der Kühlschrankfabrik verloren und es half nicht viel, dass der neue Fridge aus China nur $199 kostete, denn der ist schon wieder kaputt. Abortion my ass, da wählt man doch den, der irgendwas von Zoll auf chinesische Kühlschränke erzählt, auch wenn irgendjemand Anderes sagt, dass das den nächsten importierten Kühlschrank teurer machen würde? Who knows, irgendwas erzählt immer einer.Die Demokraten haben genau das in Statistiken präsentiert bekommen, haben es aber nicht geglaubt und dachten, dass ein schicker Werbespot mit Julia Roberts die Sache regelt, das TikTok-Äquivalent zum Absingen eines Gospels um den Teufel zu vertreiben. John Roderick erzählt von einer Fahrt im Taxi kürzlich. Der Fahrer, ein Einwanderer aus Nigeria sagte sinngemäß: "Na klar wähle ich Trump. Wir sind Katholiken, ich habe zwei Söhne und zwei Töchter und die sind männlich und weiblich und wer was anderes sagt, der ist des Teufels. Und den Teufel wähle ich nicht."Und so schauten die Linken ungläubig auf die, wenn auch kleine, Prozentzahl von Schwarzen, die sagten, dass sie Trump wählen werden, auf die durchaus beachtliche Zahl von Muslimen, die das gleiche sagten (Warum wohl?), und die verglichen mit früher regelrecht riesige Menge von Latinx die genau dasselbe ankündigten - und niemand hat es ihnen geglaubt!Das ist nicht nur wissenschaftsfeindlich - es ist rassistisch! Da kämpft die Linke seit Jahrzehnten dafür, dass Nicht-Weiße sich gesellschaftlich repräsentiert finden, dass sie nicht permanent gegen Rassismus ankämpfen und anwählen müssen, sondern sich, wie der weiße Dude next door, bei einer Wahl mal um ihr Leben und ihre persönlichen Interessen kümmern können und dann machen die das, kündigen es in Umfragen sogar an, und die Demokraten so: "Hey, Minderheit, Du wählst falsch!" WTF?Und so stolperte die US-amerikanische Linke den Rechten in die Falle und so werden es die linken Kräfte auch im Februar in Deutschland tun. Ok, sie wachen langsam auf, Robert Habecks Küchentischnummer, die Betonung während des Parteitags der Grünen, dass man die Partei der Freiheit und gegen Bevormundung sei, scheint direkt auf Analysen des Wahldesasters der Demokraten zurück zu gehen - das wäre ja auch furchtbar, wenn man nicht mal dafür Fachkräfte hätte. Aber es wird zu spät sein. Auch, weil sich die Internetkommentare gegen das, was John Roderick (und in Fortsetzung ich hier) schreibe, wie von selbst verfassen. Natürlich werden überall Transmenschen diskriminiert, syrische Flüchtlinge gejagt, Schwule verprügelt und wenn man Twitter gewinnen will, schreibt man das empört unter so ein Essay und postet am 23. Februar 2025 um 18:03 Uhr auf Mastodon dass Deutschland Naziland sei.Oder man überlegt, ob es, vereinfacht gesagt, möglich ist, mit einer Sammlung von 5% Themen eine Wahl zu gewinnen, in der 100% abstimmen? Ob man sich vielleicht doch mal der Themen annimmt, die Gabi und Ralf beschäftigen, wo die Lösung nicht moralisch einfach, sondern kompliziert und nebenbei noch existentiell ist. Kapitalismushit, you know? Keiner will, dass die Linke Diskriminierungen leugnet. Aber, mal rein arithmetisch, diese "passiert" (sorry!) per Definition immer Minderheiten - bei Wahlen gehts aber um Mehrheiten. Das ist nicht kompliziert.Kompliziert ist natürlich aus dieser Erkenntnis eine Strategie zu formulieren. Ein "weiter so" kann es nicht sein. Eine Brandmauer macht nur Sinn, wenn eine Mehrheit auf der richtigen Seite steht. Eine jede Idee zu einem veränderten Umgang mit dem Wahlvolk abzuschmettern, nur um ein Argument im Plenum zu gewinnen, führt geradewegs in den Faschismus.John Roderick hat das analysiert, als es zu spät war und so wie die Welt jahrelang den Weg in den Faschismus anhand der zwanziger und dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts in Deutschland analysiert hat, können wir das hundert Jahre später von unserer Seite des Atlantiks aus machen - diesmal in realtime. Wir sollten die Chance nutzen, bevor es auch hier wieder zu spät ist. This is a public episode. If you would like to discuss this with other subscribers or get access to bonus episodes, visit lobundverriss.substack.com
MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
Nadja berichtet von ihren Live-Eindrücken vom ECTRIMS und Patient Community Day in m Zwiegespräch mit Nele, die digital teilgenommen hat. Du kannst das Interview auf meinem Blog Nachlesen: https://ms-perspektive.de/ms-kamingespraech-ectrims-2024 Diesmal dreht sich alles um die neuesten Eindrücke und Erkenntnisse von der ECTRIMS-Konferenz 2024, vor allem dem Patient Day. Nadja war live vor Ort in Kopenhagen, während ich die Veranstaltung online mitverfolgt habe. Gemeinsam sprechen wir über einige spannende Paper und Präsentationen, darunter die neuen McDonald's-Kriterien zur MS-Diagnose und interessante Studienergebnisse. Besonders im Fokus steht der Patient Community Day, bei dem sich MS-Patienten aus aller Welt austauschen konnten. Nadja teilt ihre Erlebnisse und berichtet von inspirierenden Begegnungen mit anderen Betroffenen und der Bedeutung von Themen wie Ernährung, Bewegung und Reha für den Alltag mit MS. Wenn du hören möchtest, wie andere MS-Betroffene ihre Diagnose aktiv angehen, dann lies weiter oder höre dir unser Gespräch an. Außerdem erfährst du, warum es so wichtig ist, an Studien teilzunehmen und wie Apps unser Leben mit MS erleichtern können. Inhaltsverzeichnis Einführung und Begrüßung Erste Eindrücke vom ECTRIMS Die neuen McDonald's-Kriterien und wichtige Studien Vergleich zwischen Ländern: Zugang zu MS-Medikamenten Der Patient Community Day: Chancen und Verbesserungspotential Motivation durch andere MS-Patienten Forschung und Fortschritt bei MS: Epstein-Barr-Virus und mehr Die Bedeutung eines umfassenden Therapieansatzes: Ernährung, Sport und mehr Technologische Hilfsmittel: Apps und digitale Gesundheitsdaten Deeskalation von Therapien: Wann ist weniger mehr? Die Rolle von Studien und Real-World-Daten Abschluss und Ausblick Bisherige MS-Kamingespräche Mehr zu Nadja Birkenbach Abschluss und Ausblick Nele von Horsten: In diesem Sinne, liebe Nadja, freue ich mich auf unser nächstes Gespräch. Schaut euch unbedingt das Video mit Nadja und Professor Hemmer an – es lohnt sich! Nadja Birkenbach: Ja, und ich freue mich auf Anregungen von unseren Zuhörern. Bis bald! Bisherige MS-Kamingespräche 6. MS-Kamingespräch über kleine Helferlein 5. MS-Kamingespräch über unangenehme Fragen zur MS 4. MS-Kamingespräch zur Arztwahl bei MS 3. MS-Kamingespräch zur Ernährung bei MS 2. MS-Kamingespräch zum Outing im Job und in Beziehungen 1. MS-Kamingespräch zur Reaktion anderer auf die Diagnose Bis bald und mach das Beste aus Deinem Leben, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest Du eine Übersicht zu allen bisherigen Podcastfolgen.
Fri, 20 Sep 2024 10:15:00 +0000 https://motherscomeback.podigee.io/174-new-episode 9539d6db522d2249f2fdaff9f77e24a7 Kamingespräch auf der Zunkunft Personal Wie können Unternehmen transparente Gehaltssysteme einführen? -Auf der Zukunkft Personal Europe in Köln erkläre ich in einem Kamingespräch die wichtigsten Punkte und beantworte die Fragen der ZuschauerInnen. Hier teile ich einen kleinen Ausschnitt aus dem Gespräch. -- mehr Infos rund um das Thema Gehaltstransparenz und Equal pay könnt ihr kostenlos in dieser **Webinaraufnahme **mit zahlreichen Folien von mir sehen. Nutze gerne meinen Arbeitsrechts-Service für attraktive Arbeitgeber als ausgelagerte Arbeitsrechtsabteilung. Hier findest du mher Infos. Melde dich gerne für meinen Newsletter an, dort bekommst du ein Mal im Monat aktuelle News aus der Arbeitswelt und wertvolle Unterlagen zu verschiedenen arbeitsrechtlichen Themen. Lass uns vernetzen auf LinkedIn Über eine Bewertung meines Podcasts auf spotify oder applepodcasts freue ich mich sehr :-) 174 full Kamingespräch auf der Zunkunft Personal no equalpay,gehalt,gehaltssystem,arbeitsrecht,personal,mitarbeiter,betriebsvereinbarung Smaro Sideri Rechtsanwältin Fachanwältin für Arbeitsrecht
Die EU ist schon ein irres Konstrukt: Der Binnenmarkt ist dafür zuständig, die Meinungsfreiheit abzuwürgen, und ein EU-Kommissar geriert sich als Oberzensor. Weil er, kraft Wassersuppe, bereits vorab weiß, dass das Gespräch zwischen Elon Musk und Donald Trump nur zu Aufruhr führen kann. Von Dagmar Henn
MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
Diesmal sprechen Nadja und Nele über kleine Helferlein, die den Alltag mit MS erleichtern können von Apps über Hilfsmittel und mehr. Mehr Informationen findest Du im Blogartikel: https://ms-perspektive.de/262-6-ms-kamingespraech Im sechsten MS-Kamingespräch unterhalten sich Nadja und Nele über kleine Helfer, die das Leben mit Multipler Sklerose erleichtern können. Die Palette reicht von Gehhilfen über Esshilfen und Kontinenzprodukten bis hin zu Sehhilfen. Mit bestimmten Apps kann man die Kognition trainieren oder sich an die Einnahme von Medikamenten erinnern lassen. Das große Feld der sozialen Unterstützung umfasst Haushaltshilfen, Beratungsangebote, aber auch verschiedene Formen der Selbsthilfe. Die verschiedenen Therapeuten werden angesprochen, von der Physiotherapie über die Ergotherapie bis hin zur Logopädie und Psychotherapie. Es geht um Unterstützung am Arbeitsplatz, um Rehabilitation und zumindest kurz um palliative Angebote sowie um rechtliche Aspekte der sozialen Absicherung. Die beiden letztgenannten Themen werden in den nächsten Interviewfolgen ausführlicher behandelt. Soweit bereits vorhanden, habe ich die entsprechenden Folgen verlinkt. Viel Spaß beim Zuhören! Inhaltsverzeichnis In den aufgeführten Folgen erfährst Du mehr zum Thema Bisherige MS-Kamingespräche Mehr zu Nadja Birkenbach Bis bald und mach das Beste aus Deinem Leben, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest Du eine Übersicht zu allen bisherigen Podcastfolgen.
MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
Im 5. MS-Kamingespräch zwischen Nadja und Nele geht es um unangenehme Fragen, die man sich nicht traut dem Neurologen zu stellen. Im Blogbeitrag findest du eine Kurzantwort zu den Fragen zum Nachlesen und jede Menge weiterführende Links auf bereits erschienene Podcastfolgen zu den verschiedenen Fragen: https://ms-perspektive.de/244-ms-kamingespraech-fragen Im 5. MS-Kamingespräch zwischen Nadja und Nele geht es um Fragen, die man sich nicht traut dem Arzt zu stellen. Das kann einerseits aus Scham sein, da es doch eine ganze Menge Symptome gibt, die die Intimsphäre betreffen oder sehr persönliche Entscheidungen betreffen. Wir haben Euch gefragt, was ihr wissen wollt und darauf gehen wir in dieser Folge ein. Ich habe den Fragen jeweils bestehende Podcastfolgen zugeordnet, in denen Du mehr zu dem jeweiligen Thema erfährst. Im Gespräch gehen wir jeweils kurz auf die Themen ein. Viel Spaß beim Anhören! Inhaltsverzeichnis Wie beeinflusst die MS meine Lebenserwartung? Kann ich an den MS-Symptomen sterben? Was ist mit Symptomen, zu denen man keine Ursache findet, die laut Arzt nichts mit der MS zu tun haben? Wie plant man eine Schwangerschaft mit MS? Kann ich EMS (Elektro-Muskel-Stimulation) Training durchführen? Was tun bei Blasenstörungen oder gar Darmstörungen? Was mache ich wegen meiner sexuellen Störungen? Mehr zu Nadja Birkenbach Bitte denk daran, dass es wichtig ist, Multiple Sklerose ganzheitlich und umfassend zu behandeln, nur so kannst Du ein möglichst unbeschwertes Leben führen, ohne Dich in Deinen Träumen und Wünschen beeinträchtigen zu lassen. Daher überwinde Deine Scheu und sprich alle Themen an. Wir freuen uns natürlich, wenn die hier gegebenen Antworten und Anregungen zu Spezialfolgen, Dir dabei helfen bereits eine bessere Idee zu bekommen, was es mit dem Thema auf sich hat. Nadja Birkenbach Nele Handwerker Mehr zu Nadja Birkenbach Wenn Du mehr über Nadja Birkenbach erfahren möchtest, dann empfehle ich Dir die Folge zum Interview mit ihr: #205: MS-Patenprogramm in München. Interview mit der Initiatorin Nadja Birkenbach --- Natürlich ist es teilweise schwer sehr persönliche Fragen zu stellen. Vielleicht hältst Du Deine Fragen auch für zu nichtig für den Neurologen oder die MS-Schwester. Doch wenn Dich etwas beschäftigt, solltest Du es ansprechen. Natürlich muss das nicht immer direkt bei Deinem Arzt sein. Vielleicht findest Du einen anderen passenden Rahmen, wie ein Webinar, wo Du offiziell oder anonym Deine Frage stellen kannst. In jedem Fall ist es wichtig, das Du so viel Klarheit wie möglich über Deine Situation und Deine Handlungs- und Wahlmöglichkeiten hast. Bis bald und mach das Beste aus Deinem Leben, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest Du eine Übersicht zu allen bisherigen Podcastfolgen.
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Im 4. MS-Kamingespräch zwischen Nadja und mir geht es um die Arztwahl bei MS, die entscheidende Auswirkungen auf den Verlauf haben kann. Hier geht es zum Blogbeitrag: https://ms-perspektive.de/237-arztwahl Im 4. MS-Kamingespräch zwischen Nadja und Nele steht die Wahl des Arztes im Mittelpunkt. Und damit meinen wir speziell den Neurologen. In der Neurologie gab es bisher noch keine offizielle Aufspaltung in einzelne Unterthemen, wie es bereits bei der inneren Medizin erfolgt ist. Dabei ist das Gehirn wohl das komplexeste Organ im menschlichen Körper. Von den rund 8.000 seltenen Erkrankungen zeigen gut 80% neurologische Symptome. Außerdem gibt es allein bei den typischsten neurologischen Erkrankungen einen fortlaufenden Erkenntnisgewinn an dem man dran bleiben muss. Wenn also ein Neurologe allein nur die häufigsten Erkrankungen auf diesem Gebiet behandeln soll, seltene Erkrankungen ausgenommen, ist das bereits ein riesiger Wissensberg, der stetig weiter wächst: Ischämischer Schlaganfall Hirnblutung Schädel-Hirntrauma und Querschnittslähmungen Demenzen Parkinson-Krankheit Multiple Sklerose Hirnhautentzündung Epilepsie Kopfschmerzen und Migräne Polyneuropathien Gehirntumore Chronische Rückenschmerzen Ein Neurologe mit Schwerpunkt Multiple Sklerose hat es leichter am Thema dran zu bleiben und die neuesten Erkenntnisse seinen Patienten zugutekommen zu lassen. Nadja und ich werden jeweils in Spezial-MS-Zentren betreut und sind damit sehr zufrieden. Doch es gibt auch andere Kombinationen, dass Du beispielsweise nur bei wichtigen Behandlungsentscheidungen zu einem MS-Spezialisten gehst und dann die reguläre Betreuung bei Deinem Neurologen vor Ort nutzt. Oder Dir gelegentlich eine Zweitmeinung einholst. Auf jeden Fall sollte nicht allein die Sympathie den Ausschlag geben, wenn nicht gleichzeitig auch Kompetenz im Bereich Multiple Sklerose vorhanden ist. Schließlich ist MS aktuell eine chronische Erkrankung, die bis ans Lebensende voranschreiten kann und dieser Prozess sollte so gut es geht verlangsamt oder gestoppt werden und Du sowohl vorbeugend als auch begleitend gut betreut werden. Viel Spaß beim Anhören! --- Zum MS-Kamingespräch gibt es keine Textversion des Podcasts. Also höre Dir bitte die Folge an und lass uns wissen, ob es weitere Themen gibt, die Dich interessieren würden und wir unbedingt mal ins MS-Kamingespräch aufnehmen sollten. Hier gelangst Du zu unseren bisherigen Folgen: 3. MS-Kamingespräch zur Ernährung bei MS 2. MS-Kamingespräch zum Outing im Job und in Beziehungen 1. MS-Kamingespräch zur Reaktion anderer auf die Diagnose Nadja Birkenbach Nele Handwerker Mehr zu Nadja Birkenbach Wenn Du mehr über Nadja Birkenbach erfahren möchtest, dann empfehle ich Dir die Folge zum Interview mit ihr: #205: MS-Patenprogramm in München. Interview mit der Initiatorin Nadja Birkenbach --- Falls Du Schubaktivität hast oder sich Deine MS-Symptome stetig verschlechtern und Dein behandelnder Arzt keine Maßnahmen ergreift, wäre das für mich ein klarer Hinweis darüber nachzudenken, ob Du optimal betreut wirst. Natürlich kann man manchmal nur symptomatisch die Symptome behandeln durch Physiotherapie, Ergotherapie oder Logopädie beziehungsweise mit der Unterstützung durch passende Hilfsmittel oder Medikamente. Bis bald und mach das Beste aus Deinem Leben, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest Du eine Übersicht zu allen bisherigen Podcastfolgen.
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Im 3. MS-Kamingespräch zwischen Nele und Nadja geht es um gesunde Ernährung bei MS und darum ein gutes Gleichgewicht zu finden. Hier findest Du den Blogartikel zum Beitrag: https://ms-perspektive.de/232-ms-kamingespraech-ernaehrung Im 3. MS-Kamingespräch zwischen Nele und Nadja geht es um gesunde Ernährung bei MS und darum ein gutes Gleichgewicht zu finden zwischen einer gesunden und unterstützenden Ernährung, aber nicht in Essstörungen oder Zwänge zu geraten. Denn natürlich besteht die Gefahr, weil Essen scheinbar eine Möglichkeit der Kontrolle bietet. Doch alleine mit Essen wird man leider eine hochaktive MS nicht einfangen können und außerdem hat Essen auch eine soziale Komponente. Dennoch möchten wir Dich dazu animieren, dem Thema Ernährung ausreichend Aufmerksamkeit zu widmen. Denn schließlich kann es auch großen Spaß machen, gesund zu kochen, neue Rezepte auszuprobieren und die Rolle des Darms fürs Immunsystem und im Rahmen autoimmuner Prozesse wird immer deutlicher. Viel Spaß beim Anhören! --- Zum MS-Kamingespräch gibt es keine Textversion des Podcasts. Also höre Dir bitte die Folge an und lass uns wissen, ob es weitere Themen gibt, die Dich interessieren würden und wir unbedingt mal ins MS-Kamingespräch aufnehmen sollten. Hier gelangst Du zu unseren bisherigen Folgen: 2. MS-Kamingespräch zum Outing im Job und in Beziehungen 1. MS-Kamingespräch zur Reaktion anderer auf die Diagnose --- Denk dran eine vielfältige Ernährung, mit viel pflanzlichen Stoffen, wenig bis gar nicht verarbeitet, aus regionalen, saisonalen und biologischen Zutaten ist eine wunderbare Basis, um Deinen Körper bestmöglich zu unterstützen. Zuckerreduziert, salzarm und ballaststoffreich. Bis bald und mach das Beste aus Deinem Leben, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest Du eine Übersicht zu allen bisherigen Podcastfolgen.
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Mein Jahresrückblick 2023 handelt vom Podcast und meinen persönlichen Zielen. Und ich gebe Dir einen Ausblick, was ich für 2024 geplant habe. Du kannst den Beitrag auch auf meinem Blog nachlesen: https://ms-perspektive.de/231-rueckblick-2023 Willkommen zu Folge 231, der letzten des Jahres 2023, in der ich auf die vergangenen 12 Monate zurückblicken möchte und sie gemeinsam mit Dir Revue passieren lassen werde. Und anschließend gibt es noch einen Ausblick auf 2024, wohlwissend, dass das Leben immer seine eigenen Ideen hat und eine Planung zwar hilfreich ist, aber nicht immer genauso umgesetzt wird. Inhaltsverzeichnis Highlights des Jahres 2023 Persönliche Entwicklungen und Höhepunkte Die MS-Community und ihre Rolle Podcast-Entwicklung und Pläne für 2024 Persönliche Ziele und Erwartungen für 2024 Abschluss Abschluss Vielen Dank nochmals an Dich und bitte lass andere vom Podcast und der Webseite wissen, damit sie auch von positiven Informationen rund um die MS profitieren können und zu mündigen PatientInnen werden. Und falls Du meinen Erfahrungsbericht noch nicht kennst, dann bestell ihn gern direkt bei mir und unterstütze mich dadurch und nicht den großen Versandhändler, der mir nur noch einen kleinen Betrag überweist. Und wenn Du es noch nicht getan hast, dann abonniere gern meinen Newsletter, so erhältst Du interessanten Infos rund um die MS und erfährst besonders schnell, wenn ich neue Bücher oder herausgebracht habe. Übrigens in der nächsten Folge gibt es wieder ein Kamingespräch mit der lieben Nadja. Diesmal zum Thema Ernährung mit Tipps, Erfahrungen und dem Grundsatz auf gesunde Ernährung zu achten, dennoch ab und an gelassen damit umzugehen und nicht in völlige Askese zu verfallen. --- Bis bald und mach das Beste aus Deinem Leben, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest Du eine Übersicht zu allen bisherigen Podcastfolgen.
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Im 2. MS-Kamingespräch zwischen Nadja & Nele geht es um das Outing im Job und in (Liebes)Beziehungen. Welche Vor- und Nachteile hat es, uvm. Hier entlang zum Blogbeitrag: https://ms-perspektive.de/226-2-ms-kamingespraech Im 2. Kamingespräch mit Nadja geht es um das Outing im Job und in Beziehungen, vorrangig sind Liebesbeziehungen gemeint. Wir haben selbst sehr unterschiedliche Erfahrungen zum Umgang mit der Diagnose im Berufsleben gemacht, was Dir vielleicht dabei hilft die Bandbreite wahrzunehmen. Und während Nadja bereits seit vielen Jahren erheiratet war und Kinder hatte zum Zeitpunkt der Diagnose, hatte ich den Mann fürs Leben noch nicht gefunden als ich erfuhr, dass ich von nun an mit MS leben werde. Viel Spaß beim Anhören! --- Zum MS-Kamingespräch gibt es keine Textversion des Podcasts. Also höre Dir bitte die Folge an und lass uns wissen, ob es weitere Themen gibt, die Dich interessieren würden und wir unbedingt mal ins MS-Kamingespräch aufnehmen sollten. Hier gelangst Du zu unserem 1. MS-Kamingespräch zur Reaktion anderer auf die Diagnose Nadja Birkenbach Nele Handwerker Mehr zu Nadja Birkenbach Wenn Du mehr über Nadja Birkenbach erfahren möchtest, dann empfehle ich Dir die Folge zum Interview mit ihr: #205: MS-Patenprogramm in München. Interview mit der Initiatorin Nadja Birkenbach --- Es ist gewiss deutlich leichter, wenn Du offen mit Deiner Diagnose im Berufsleben umgehen kannst. Denn dann musst Du keine ausreden erfinden, wenn Du Termin wegen der MS hast oder es Dir mal nicht so gut geht. In einigen Konstellationen kann es aber auch zu Problemen führen. Daher solltest Du zumindest einmal kurz darüber nachdenken, was für Dich im Moment der richtige Weg ist. Bis bald und mach das Beste aus Deinem Leben, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest Du eine Übersicht zu allen bisherigen Podcastfolgen.
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Im Kamingespräch zwischen Nele und Nadja geht es um die Reaktion anderer auf die Diagnose, die gerade zu Beginn sehr verunsichern kann. Du findest den Blogbeitrag unter: https://ms-perspektive.de/220-1-ms-kamingespraech Mit dieser Folge startet eine neue Reihe namens MS-Kamingespräch, die an das Konzept des MS-Kaffeeklatsches anknüpfen. Dabei unterhalten sich Nadja Birkenbach und Nele Handwerker über verschiedene softe Themen rund um Multiple Sklerose. In der ersten Folgen geht es um die Reaktion anderer auf die Diagnose, die gerade zu Beginn, sehr viele Ängste schüren können. Zum Glück lernen die meisten Menschen mit MS nach einer Weile damit zu leben und finden ihre Strategien. Zu den Kamingesprächen gibt es keine Textversion des Podcasts. Also höre Dir bitte die Folge an und lass uns wissen, ob es weitere Themen gibt, die Dich interessieren würden und wir unbedingt mal besprechen sollten. Nadja Birkenbach Nele Handwerker Mehr zu Nadja Birkenbach Wenn Du mehr über Nadja Birkenbach erfahren möchtest, dann empfehle ich Dir die Folge zum Interview mit ihr: #205: MS-Patenprogramm in München. Interview mit der Initiatorin Nadja Birkenbach --- Denk daran, es ist Dein Leben und Du musst schauen, was und wer Dir guttut. Lass Dich von anderen nicht verunsichern. Das Leben kann auch mit der Diagnose MS sehr schön und erfüllt sein. Bis bald und mach das Beste aus Deinem Leben, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest Du eine Übersicht zu allen bisherigen Podcastfolgen.
Es ist mal wieder Zeit für ein Update: Schwangerschaft, Haussanierung, Training, Selbstständigkeit etc.
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Benno Rehn, Geschäftsführer der DMSG Hessen, gibt Einblicke in die analogen und digitalen Angebote für Multiple Sklerose Patienten. Hier geht es zum Blogbeitrag: https://ms-perspektive.de/183-dmsg-hessen Heute begrüße ich Benno Rehn von der DMSG Hessen zu Gast im Interview. Wir sprechen über die Angebote des Landesverbandes für Menschen mit Multipler Sklerose. Die DMSG Hessen verfolgt das Ziel, MS-Patienten darin zu bestärken selbstbewusster mit ihrer Erkrankung umzugehen und zu verstehen, dass sie ihr Leben selbst bestimmen und nicht von außen gesteuert werden. Inhaltsverzeichnis Vorstellung Benno Rehn Interviewfragen an Benno Rehn von der DMSG Hessen Kontaktdaten Vorstellung Benno Rehn Benno Rehn besitzt ist Diplom Sozialpädagoge und verfügt über langjährige Erfahrungen im Management von Sozial- und Gesundheitsunternehmen sowie der Selbsthilfe. Seit Januar 2021 ist er Geschäftsführer der DMSG Hessen. Foto von Benno Rehn, Geschäftsführer der DMSG Hessen, Fotografin: Sarah Beutl Interviewfragen an Benno Rehn von der DMSG Hessen Folgende Fragen habe ich an Benno Rehn gestellt: Was war ihre persönliche Motivation für die Berufswahl? Zum Angebot der DMSG Hessen Sie sind seit 2021 Geschäftsführer der DMSG Hessen. Welche Ziele haben sie sich gesetzt? Was wollen sie bewegen? Zu welchen Themen berät der Landesverband MS-Betroffene? Wo und wie können Menschen mit MS die Beratung durch die DMSG Hessen erhalten? Persönlich, telefonisch, digital? Wie viele Selbsthilfegruppen gibt es in ganz Hessen und welche Gruppen sind eher für jüngere Betroffene geeignet bzw. wie findet man die passende Gruppe für sich selbst? Welche Themen bieten sie in ihren Online-Kursen an? Und wie oft finden diese statt? Was ist das Konzept der Peerakademie? Und wer eignet sich als Peer-Experte? Was macht man im Anschluss mit dem erworbenen Wissen aus der Peerakademie? Welche Themen finden LeserInnen im Mitgliedermagazin „Dabei“? Wie hat sich die Arbeit der DMSG Hessen durch die Pandemie verändert und welche Veränderungen bleiben dauerhaft bestehen? Wie finanziert sich der Landesverband und wie wichtig sind Mitgliedsbeiträge und Spenden, damit sie bestehende und geplante Projekte umsetzen können? In welchem Austausch stehen sie mit politischen Entscheidungsträgern, Behörden und anderen Institutionen, um die Rechte von MS-Betroffenen zu stärken? Können Sie ein konkretes Beispiel nennen, wo Ihre Arbeit Erfolge zeigt? Welchen Durchbruch in der Forschung oder Behandlung von MS-Betroffenen wünschen sie sich in den kommenden 5 Jahren? Blitzlicht-Runde Wie lautet ihr aktuelles Lebensmotto? Mit welcher Person würden sie gern einmal ein Kamingespräch führen und zu welchem Thema? Vervollständigen sie den Satz: „Für mich ist die Multiple Sklerose… “ Welches Buch oder Hörbuch, das sie kürzlich gelesen haben, können sie uns empfehlen und worum geht es darin? Verabschiedung Möchten sie den Hörerinnen und Hörern noch etwas mit auf dem Weg geben? Wo und wie findet man die Angebote der DMSG Hessen? Kontaktdaten DMSG Hessen Wittelsbacherallee 86 60385 Frankfurt am Main Tel.: (069) 40 58 98 – 0 Fax: (069) 40 58 98 – 40 E-Mail: dmsg@dmsg-hessen.de Webseite Facebook Instagram --- Vielen Dank an Benno Rehn für das geführte Interview und das Engagement des gesamten Teams. Bis bald und mach das Beste aus Deinem Leben, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest Du eine Übersicht zu allen bisherigen Podcastfolgen.
Geldgeschichte(n): Kaiserliche Finanzen & Wiener Börse Im Rahmen unseres deutsch-österreichischen Verständigungsprojekts vereinen mein Bloggerkollege Clemens Faustenhammer und ich die zwei schönsten Nebensachen der Welt, nämlich Geld und Geschichte, miteinander und reisen dafür einmal monatlich zurück in unsere Finanz-Zukunft. Die Pilotfolge handelt zum einen vom folgenreichen Kamingespräch zwischen einem Kaiser und einem Kaufmann, zum anderen von der wechselvollen Geschichte der Wiener Börse und was Ludwig van Beethoven damit zu tun hat. In der ersten Geldgeschichte begeben wir uns in das Jahr 1525, zu einem Kamingespräch zwischen Jakob Fugger und Kaiser Karl V., den beiden uneingeschränkten Herrschern ihrer Zeit, der eine in der ökonomischen, der andere in der politischen Sphäre. Die vordergründig unscheinbare Alltagssituation, die in einem Gemälde Karl Beckers verewigt wurde, sollte sich als Menetekel für beide Sphären erweisen und damit ein Stück Geld- und Weltgeschichte schreiben. Die zweite Geldgeschichte führt uns zurück in das goldene Zeitalter der österreichischen Habsburgermonarchie. In deren Hauptstadt Wien gründete Maria Theresia im Jahr 1771 und damit über 21 Jahre vor Eröffnung der Wall Street, die Wiener Börse, die mit Ludwig van Beethoven einen weltberühmten Kunden hat. Der Werdegang des Handelsplatzes reflektiert in den darauffolgenden gut 250 Jahren das Auf und Ab der österreichischen Wirtschaftsgeschichte. Eine frische Folge unseres gemeinsamen Podcastformats mit jeweils zwei lehrreichen Geldgeschichten erscheint an jedem letzten Freitag im Monat! Medienempfehlungen: ► Greg Steinmetz: Der reichste Mann der Weltgeschichte ► Reinhold Schneider: Las Casas vor Karl V. ► Reinhold Schneider: Philipp II. ► Roman Sandgruber: Österreichische Geschichte, Ökonomie und Politik
Hallo liebe Hörerinnen und Hörer, das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und wir möchten es, gemeinsam mit euch, Revue passieren lassen. Freut euch auf ein gemütliches Kamingespräch mit Fabian und Ringo. Wir wünschen allen Hörern einen Guten Rutsch und ein glückliches, neues Jahr.
Viele Bankkunden unterschätzen die Gefahren von Angriffen im Netz. Ralf Schmitz ist Ethical-Hacker und immer wieder gern gesehener Redner bei Vorständen, Vertriebsschulungen, Kamingesprächen, in Schulen und bei Bankentagen. Die Themeninhalte werden im Vorfeld von den Vorständen festgelegt, die auf Grund von Umfragen Ihrer eigenen Kunden so immer Up todate sind und gezielt Schwerpunkte setzen können. --- Send in a voice message: https://anchor.fm/sicher-stark-team/message
„Herausforderungen, die unsere persönliche Entwicklung fördern und unser Potenzial positiv erweitern, lassen uns zu Helden unserer eigenen großartigen Geschichte werden.“ so sagt es John Strelecky. Und auch in diesem Jahr haben wir im Podcast sehr viele unterschiedliche „Heldengeschichten“ veröffentlicht von Menschen, die ihre Big Five for Life gefunden und mit Leben gefüllt haben. Es ging um Grenzdurchbrüche, Mut den eingeschlagenen Weg zu verändern, die spannende Reise zum inneren Ich, die Kraft der Liebe und immer wieder auch darum, sein eigenes Leben so zu gestalten, dass man sich darin wohlfühlt. Gemeinsam mit meiner wunderbaren Teamkollegin und Reisebegleiterin Marianne Pfefferkorn sprechen wir über unsere ganz persönlichen Verbindungen zu den Themen des Podcastes in diesem Jahr. Es geht um Wann wir in diesem Jahr Grenzen durchbrochen und Sprünge gewagt haben Weshalb es so wertvoll ist, sich auf sein Unterbewußtsein zu verlassen Wofür es sich lohnt, jeden Tag aufzustehen Wie kraftvoll uns unsere ZdEs unterstützen Und was wir uns für das Jahr 2023 wünschen. Mariannes Big Five for Life• Menschen beim Finden und Leben ihrer Big Five begleiten • Ich lebe mutig und authentisch • Saxophon spielen, gemeinsam und mit Leichtigkeit • Ich sein – ich achte darauf, dass es mir gut geht • Klarheit, Licht und Leichtigkeit gehören zu meinem Leben Und ihr ZdE: Ich gestalte und lebe vertrauensvolle Beziehungen Yvonnes Big Five for Life• Mit meinem Seelenpartner entdecke ich die Magie der Welt • Mein Coachinghaus am Meer ist ein Kraftort für mich und andere • Mit meinem Buch inspiriere ich andere, ihr inneres Selbst zu finden • Ich unterstütze Menschen, ihre Potentiale zu leben • Ich entwickle mich jeden Tag weiter Und ihr ZdE: „Ich bin frei, ich selbst zu sein“ An dieser Stelle bedanken wir uns sehr herzlich für deine Treue und freuen uns sehr, wenn du auch im kommenden Jahr wieder einschaltest, wenn der Big Five for Life Herzenswunschpodcast auf Sendung geht. Und wer weiß, vielleicht ist im kommenden Jahr genau der richtige Zeitpunkt für dich, dass du deine Big Five for Life in unserer Community teilen möchtest. Dann melde dich einfach bei Yvonne, um Gast in unserem Podcast zu sein. Wir wünschen Dir viel Freude bei diesem Gespräch und einen schönen Museumstag! Finde mit uns Deine Big Five for Life und Deinen Zweck der Existenz, die Antwort auf die Frage aus dem Buch «Das Café am Rande der Welt»: Warum bin ich hier? Wenn Dich die Erfahrungsberichte unserer Podcastteilnehmer ermutigen, Dich auf Deinen Weg zu den Big Five for Life – Deinen Herzenswünschen – und Deinem Zweck der Existenz zu begeben, dann laden wir dich herzlich ein, unsere Seminare zu besuchen. Hier geht's es zu unserem Seminarplan. Du möchtest noch mehr über uns wissen? Dann klick einfach hier: Big Five for Life Seminar & Consulting GmbH : www.bigfiveforlife-seminar.com Geschlossene FB Gruppe: https://www.facebook.com/groups/1793993917333338/ FB Seite: https://www.facebook.com/BFFLDACH/ Instagram: https://www.instagram.com/bigfiveforlife_dach Unseren Podcast findest Du auf: Apple Podcast Spotify Libysn Auch Du lebst Deine Herzenswünsche und möchtest uns über diese in unserem Podcast erzählen? Oder Du möchtest direkt mit uns in Kontakt treten? Dann schreib uns gern eine E-Mail an yvonne@bigfiveforlife-seminar.com Wenn dir unser Podcast gefällt, dann freuen wir uns sehr über eine Bewertung bei iTunes. Diese kannst Du einfach über den folgenden Link abgeben: https://bigfiveforlife-podcast-de.libsyn.com/rss
Die Themen: Bundeswirtschaftsminister Habeck ist zufrieden mit dem Flüssiggas-Deal mit Katar ++ Katar bleibt seiner außenpolitischen Linie treu ++ NATO-Außenminister beraten über die „Winterhilfe" für die Ukraine ++ Balkan-Reise des Bundespräsidenten Steinmeier ++ Die Baden-Württembergische Bildungspolitik nach dem Kamingespräch ++ Kommunales Klimaschutzprogramm in Rheinland-Pfalz vorgestellt
https://www.sicher-stark.com/bankkunden-unterschaetzen-die-gefahren-von-angriffen-im-netz/ Viele Bankkunden unterschätzen die Gefahren von Angriffen im Netz. Ralf Schmitz ist Ethical-Hacker und immer wieder gern gesehener Redner bei Vorständen, Vertriebsschulungen, Kamingesprächen, in Schulen und bei Bankentagen. Die Themeninhalte werden im Vorfeld von den Vorständen festgelegt, die auf Grund von Umfragen Ihrer eigenen Kunden so immer Up todate sind und gezielt Schwerpunkte setzen können. Bankkunden unterschätzen die Gefahren von Angriffen im Netz. Ralf Schmitz ist ein sehr erfahrener Sicherheitsexperte und seine Referenzen können sich sehen lassen. So wird er auch wieder am 27.04.22 in der Volksbank Klettgau Wutöschingen auftreten und sein Publikum begeistern. --- Send in a voice message: https://anchor.fm/sicher-stark-team/message
MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
Katherine Hentzschel beantwortet meine Fragen zur Neuropsychologie und welche Relevanz sie bei der Diagnose und Behandlung von MS hat. Heute ist Katherine Hentzschel, leitende Neuropsychologin am Carolinum Dr. Ebel Fachkliniken in Bad Karlshafen, zu Gast bei mir im Interview. Sie gibt einen Einblick in den Fachbereich der Neuropsychologie und welche Bewandtnis er für die Diagnose und Behandlung von MS-Symptomen hat. Du erfährst, welche Möglichkeiten und Grenzen die Neuropsychologie hat, welche Untersuchungen dazu gehören und wann es Sinn macht für eine Check zum Neuropsychologen zu gehen. Erfahre mehr über diesen spannenden Bereich. Schließlich führen kognitive Probleme bei MS häufig zu Einschränkungen im Leben. Information und rechtzeitiges Entgegenwirken können Dir helfen, die Auswirkungen zu minimieren. Inhaltsverzeichnis Vorstellung Allgemeines zur Neuropsychologie Neuropsychologie spezifisch für MS-Patienten Blitzlicht-Runde Verabschiedung Vorstellung Ich bin ledig, gerne draußen im Garten oder Mountain Bike fahren, lese gerne alles von Klassikern bis Psychothrillern und ich liebe Hunde. Leider habe ich aufgrund der Arbeit keinen, aber zu Studienzeiten hatte ich einen Dackel
Wir werfen einen Blick zurück auf die zweite Staffel "Star Trek: Picard". Mit dabei sind Andreas Dohm und Sebastian Sonntag vom preisgekrönten "Discovery Panel". Die beiden Podcaster besprechen Woche für Woche die neuen Episoden aller (in Deutschland verfügbaren) "Star Trek"-Episoden und nehmen sich dafür auch ordentlich Zeit. Die Folgen dauern häufig ein Vielfaches der eigentlichen Episodenlänge. Sie fühlen "Star Trek" konstruktiv kritisch auf den Zahn, und erinnern Woche für Woche ihre Höhrer:innen daran, wie toll es ist, gerade Trekkie zu sein. Nachdem das Rezensenten-Trio der TrekZone nach dem Staffelfinale (wieder einmal) ziemlich ernüchtert auf die letzte Staffel "Star Trek" zurückblickte, haben wir uns Sparringspartner in den Podcast geholt, die uns aufzeigen, wie viele positiven Seiten das jüngste "Picard"-Abenteuer hatte. Wir hatten viel Spaß dabei, uns über den Tellerrand auszutauschen, und wünschen auch euch viel Spaß mit dem lockeren "Kamingespräch". ##Weiteres zu uns gibt es hier: Website: www.trekzone.de Unser Star Trek Newsletter: www.trekzone.de/newsletter/ ###TrekZone Social Media Facebook: facebook.com/TrekZoneNetwork/ Twitter: twitter.com/TrekZoneNetwork ###Communicator Social Media Instagram: instagram.com/communicator.space/ Facebook: facebook.com/StarTrekRadio/ Twitter: twitter.com/startrekradio
Wir werfen einen Blick zurück auf die zweite Staffel "Star Trek: Picard". Mit dabei sind Andreas Dohm und Sebastian Sonntag vom preisgekrönten "Discovery Panel". Die beiden Podcaster besprechen Woche für Woche die neuen Episoden aller (in Deutschland verfügbaren) "Star Trek"-Episoden und nehmen sich dafür auch ordentlich Zeit. Die Folgen dauern häufig ein Vielfaches der eigentlichen Episodenlänge. Sie fühlen "Star Trek" konstruktiv kritisch auf den Zahn, und erinnern Woche für Woche ihre Höhrer:innen daran, wie toll es ist, gerade Trekkie zu sein. Nachdem das Rezensenten-Trio der TrekZone nach dem Staffelfinale (wieder einmal) ziemlich ernüchtert auf die letzte Staffel "Star Trek" zurückblickte, haben wir uns Sparringspartner in den Podcast geholt, die uns aufzeigen, wie viele positiven Seiten das jüngste "Picard"-Abenteuer hatte. Wir hatten viel Spaß dabei, uns über den Tellerrand auszutauschen, und wünschen auch euch viel Spaß mit dem lockeren "Kamingespräch". ##Weiteres zu uns gibt es hier: Website: www.trekzone.de Unser Star Trek Newsletter: www.trekzone.de/newsletter/ ###TrekZone Social Media Facebook: facebook.com/TrekZoneNetwork/ Twitter: twitter.com/TrekZoneNetwork ###Communicator Social Media Instagram: instagram.com/communicator.space/ Facebook: facebook.com/StarTrekRadio/ Twitter: twitter.com/startrekradio
Mit dem European Data Warehouse beherbergt Frankfurt das größte Verbriefungsregister in Europa. Und das seit genau 10 Jahren. Damals drohte der Verbriefungsmarkt in Folge der Finanzkrise zusammenzubrechen, daher sollte die neu geschaffene Institution Transparenz schaffen und Vertrauen zurückbringen. Heute ist Transparenz durch Standardisierung und Vergleichbarkeit insbesondere in Bezug auf nachhaltige Finanzierungen gefragt, denn noch legen die europäischen Staaten sehr unterschiedliche Messlatten an, um Nachhaltigkeit zu bewerten, sagt Dr. Christian Thun. Er ist CEO des European Data Warehouse – und damit so etwas wie der Hüter eines riesigen Datenschatzes. Der aber vorrangig von Amerikaner und Briten genutzt wird. Warum das so ist, welche Möglichkeiten europäische Finanzinstitute besser nutzen könnten, und wie der Finanzplatz Frankfurt seine Ausnahmestellung weiter stärken könnte, erklärt der ehemalige Banker in einem ganz besonderen Kamingespräch – in der Frankfurter Villa Kennedy.
MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
Heute interviewe ich den MS-Patienten und gleichnamigen Autoren von Alex Blog, der auch aufgrund der Erkrankung zu sich selbst gefunden hat. Hier geht es zum Blogbeitrag: https://ms-perspektive.de/interview-mit-dem-ms-patienten-und-autoren-von-alex-blog Diesmal habe ich Alex zu Gast im Interview. Er erhielt 2014 die Diagnose Multiple Sklerose, ca. 12 Jahre nach einem ersten deutlichen Schub, einer halbseitigen Lähmung. Wir sprechen über seine Texte, die bei der DMSG Niedersachen auf Alex' Blog erschienen sind. Sie decken insgesamt vier Jahre ab, in denen er seinen Weg mit der Erkrankung und zu sich selbst gefunden hat. Heute ist Alex sehr reflektiert und hat sich gelöst davon immer etwas zu „müssen“ hin zu „ich darf“. Auf Alex' Blog lernst Du die Geschichte eines Mannes von tausend Gesichtern der MS kennen. Und ob diese Geschichte interessant für Dich ist, findest Du im Beitrag heraus. Inhaltsverzeichnis Vorstellung Diagnose und aktueller Status Alex' Blog Tipps Wünsche und Ziele Blitzlicht-Runde Verabschiedung Vorstellung Ich bin Alexander Gottschalk, 39 Jahre alt und stamme ursprünglich aus Magdeburg. Beruflich bin ich nach Hannover gegangen und heute sehr aktiv bei der DMSG Niedersachsen. Mittlerweile bin ich Autor von dem Blog: „Ich, mein Freund. Mein Weg zu mir selbst unter erschwerten Bedingungen.“ Im Blog geht es um meinen Weg. Wie ich gelernt habe mich selbst neu wahrzunehmen und mit der MS anzufreunden und wie ich mir neue Sichtweisen auf die Welt und die Menschen erarbeitet habe. Die MS hat einen unglaublichen Entwicklungsschub bei mir ausgelöst und mir ermöglicht, mich selbst neu zu entdecken, nachdem ich viele, viele vermeintliche Verluste hinnehmen musste. In den Artikeln arbeite ich mit vielen Sprachbildern, die ich aufgrund meiner Erfahrungen hoffentlich auch für andere verständlich in Szene setzen kann. Das Schreiben über meine Erfahrungen hilft mir, das Fortschreiten der Krankheit selbst zu verarbeiten. Ich beginne dabei natürlich am Anfang, als es mir sehr schlecht ging bzw. ich mir Fragen stellte, die ich nicht befriedigend beantworten konnte. Das Ganze entwickelt sich vor allem durch die Unterstützung meiner Therapeuten und meinem Durst nach Wissen. Es geht darum sich nicht selbst aufzugeben, Möglichkeiten in diesem jungfräulichen Neuland der Krankheit zu entdecken, die bisherige Erfahrungen nicht in der Lage waren, abzudecken. Diagnose und aktueller Status Seit wann hast du die Diagnose und was war der Anlass für die Diagnose? Die endgültige Diagnose erhielt ich 2014, als die Fatigue überhandnahm, und ich mich immer mehr in mich selbst zurückzog. Wie hast Du die Diagnose aufgefasst? Und wie war es für Dein Umfeld? Ich war froh, dem an mir zerrenden Kind einen Namen geben zu können, hatte auch Unterstützung von meiner damaligen Frau. Von Anfang bin ich sehr offen damit umgegangen. Mein Arbeitgeber und meine Familie waren natürlich betroffen. Allerdings stieß ich nur selten auf Verständnis. Es fiel mir damals sehr schwer, meine Eigenartigkeiten zu erklären. Ich wusste ja selber noch nicht sehr viel über die Krankheit und schon gar nicht über mich selbst. Wie geht es Dir aktuell mit der MS? So lala, es gibt solche und solche Tage. Ich bin froh, dass ich mich auf die Suche nach mir selbst begeben habe, somit kann ich sehr viel besser mit meinen Körperlichkeiten und Erschöpfungszuständen umgehen. Jede Krankheit beginnt bekanntlich im Kopf und durch meine Beschäftigung mit mir selbst ist die MS nicht mehr so sehr wirksam hinsichtlich Selbstmitleid und Rückzug. Es gibt natürlich Tage, da haben die Einschränkungen, speziell die Fatigue, prägende und einnehmende Qualität. Aber das kann ich mittlerweile zulassen, ohne daran zu verzweifeln. Welche Behandlung wurde Dir zu Beginn der Diagnose empfohlen und bist Du der Empfehlung gefolgt? Tecfidera, ja ich bin der Empfehlung gefolgt. Ich bin selber kein Arzt und trotz aller vergangenen Widrigkeiten habe ich immer ein großes Urvertrauen gegenüber Fachleuten gehabt und habe es immer noch. Die Frage ist ja auch, was wäre, wenn ich keine Medikamente nehmen würde, wie würde es dir dann jetzt gehen? Hast Du im Laufe der Zeit Erfahrungen mit verschiedenen verlaufsmodifizierenden Therapien gemacht? Ja habe ich, Gilenya und aktuell Ocrevus, muss aber dazu sagen, dass ich diese Medikamente gar nicht merke, so soll das wohl auch sein, nur bei Tecfidera am Anfang hatte ich die bekannten Flushs. Warst Du bei einer oder mehreren Reha-Maßnahmen wegen der MS? Ja, ich habe mittlerweile zwei Rehas gemacht. Nach der Ersten wurde ich gefragt, ob ich denn Therapeut oder Patient wäre. Das hat also wirklich was gebracht! Na ja und nach der zweiten war die Krankheit bereits so fortgeschritten, dass ich danach zum Rentner wurde. Glücklicherweise, darf ich sagen. Welche symptomatischen Therapieangebote nutzt Du und wie zufrieden bist Du damit? Physiotherapie, Ergotherapie, Psychotherapie, Logotherapie und zu Hause mache ich auch noch ein bisschen. Habe zwischenzeitlich auch mal Funktionstraining gemacht, aber das wurde mir ziemlich schnell einfach zu anstrengend. Danach war immer der ganze Tag vorbei weil Akku leer. Die ersten vier Sachen reichen mir durchaus, machen Spaß, geben ein wenig Struktur, sind aber auch anspruchsvoll Besonders die Psychotherapie will ich nicht mehr missen, das hilft mir meine Depression aufzulösen und mich nun nicht weiter geistig und substanziell selbst zu vergiften. Wie versuchst Du, auf den Verlauf der MS Einfluss zu nehmen? Indem ich lerne, mit ihr umzugehen. Ich halte nicht viel davon mir viele verschiedene Mittelchen reinzutun und mich an jeden Nahrungsergänzungsstrohhalm zu klammern und zu hoffen. Mich selbst bewusst wahrnehmen und auf mich hören, ist sehr viel mehr wert, finde ich. Hilfe und Hilfsmittel annehmen und entschleunigen. Wenig Stress und öfter Neinsagen hilft ungemein. Alex' Blog Wie kamst Du auf die Idee, Deine Gedanken und Gefühle aufzuschreiben? Als ich meinen Schwerbehindertenausweis beantragt hatte, habe ich einen Widerspruch einlegen müssen, weil ich mit dem Ergebnis des Antrags nicht zufrieden war. Ich hatte damals ursprünglich 30 GdB bekommen, aber auch damals schon fühlte ich mich nicht richtig eingestuft und somit habe ich einen Widerspruch geschrieben. Damit fing alles an und irgendwie, ich weiß nicht genau, habe ich dann immer mal wieder was geschrieben. Ja und dann verselbstständigte sich das und ich musste einfach schreiben, auch weil ich gemerkt habe, dass ich nach jedem Text ruhiger wurde. Welche Rolle spielen die MS und die dazugehörigen Symptome in Deinen Beiträgen auf Alex' Blog? Nun, beides sind natürlich Grundlage für meine Gedanken und Überlegungen. Ich bin beruflich geprägt Probleme zu lösen, so als Speditionskaufmann. Früher waren es Transport und Logistikprobleme. Das hilft mir wirklich sehr, denn irgendwie muss ich ja mit dem, was ich habe, energiesparend umgehen. Jetzt, nach ca. dreieinhalb Jahren habe ich meinen Alltag entsprechend neu reglementiert, eben so dass die MS und deren Symptome nicht allzu sehr im Vordergrund stehen. Waren die Texte von Anfang an für alle lesbar oder wie hat sich das Projekt "Alex' Blog" entwickelt? Nein, es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich mich überhaupt einer Selbsthilfegruppe angeschlossen habe, der DMSG. Und die Oberindianer dort gaben mir die Möglichkeit, meine Texte zu veröffentlichen, nachdem sie einige gelesen hatten. Erst gab es nur die Texte an sich, sie wurden gleich veröffentlicht, nachdem ich sie eingereicht habe. Und nun gibt es mittlerweile vertonte Texte, also einige, nicht alle, die nach und nach auf einer neueren professionell erstellten Seite veröffentlicht werden. Daran waren zwei Leute von der DMSG, eine Grafikerin, ein IT'ler, der professionelle Sprecher und natürlich ich beteiligt. Welche Rückmeldungen bekommst Du zu Deinen Texten? Durchweg positive, die ersten Texte sind natürlich ein wenig finster. Da haben die Leute vielleicht aus Verständnislosigkeit nach dem Sinn meiner Unternehmung gesucht. Ich habe überlegt ob ich vielleicht irgendwo in der Mitte meiner Entwicklung anfange. Also mit einem Text und wo man sieht, dass es mit mir bergauf geht. Aber das finstere Vorher gehört eben auch dazu. Bei manchen Texten wurde geweint, bei anderen gelacht und oft blieb das Lachen im Halse stecken. Mir wurde gesagt, dass eine Entwicklung auch in meinem Schreibstil erkennbar ist. Über welchen Zeitraum Deines Lebens erstrecken sich die Texte auf Alex' Blog und hast Du vor ein festes Ende zu setzen? Es beginnt mit meinem Widerspruch gegen das Sozialamt im Februar 2019. Es soll ein festes Ende geben, geplant ist das für dieses Jahr. Wann genau und ob überhaupt, ich mache mir da selbst keine Auflage. Ich lasse mir mittlerweile Zeit beim Schreiben und auch beim Einordnen meiner Erfahrungen. Es ist, glaube ich kein klassischer Blog im Sinne von Tagebuch, sondern ein Erfahrungsbericht, wenn man so will. Schon gar kein Ratgeber, eher eine Sammlung von Geschichten, die zufällig was mit MS zu tun haben. Was haben die Texte mit Dir selbst gemacht? Tja, das klingt jetzt bestimmt irgendwie komisch, aber sie haben mich reifer werden lassen. Gelassener. Ich verfluche mich nicht mehr sondern kokettiere mit meinen vermeintlichen Unzulänglichkeiten, ich nenne sie auch Special Effects. Wie hast Du Dich im Laufe der Zeit verändert und worauf bist Du besonders stolz? Ich bin sehr viel aufmerksamer mir selbst gegenüber geworden. Und auch unsere Mitwelt nehme ich viel differenzierter wahr. Ich schaue auf das, was ist und nicht, was sein sollte oder sein müsste. Am meisten bin ich darauf stolz mich selbst nicht mehr so ernst zu nehmen, fünf auch mal gerade sein lassen zu können und mich selbst nicht mehr so unter Druck zu setzen. Die Erkenntnis, dass ich nicht muss, sondern darf. Tipps Was war dein tiefster Tiefpunkt mit der MS und wie hast du dich wieder empor gekämpft? Ganz klar, meine Scheidung. Der Verlust von Haus und Hof, und die plötzliche Erkenntnis, dass ich nicht mehr so belastbar bin, wie es früher der Fall gewesen ist. Es hat eine Weile gedauert, aber meine Strategie weg von der Lethargie hin zu mehr Spaß war und ist das genaue Hinsehen und Hinfühlen auch und gerade in unangenehmen Situationen. Das schafft Verständnis und Wissen, härtet ein wenig ab, zeigt Möglichkeiten auf und macht vor allem flexibel. Wie lange hat es gedauert bis Du wieder freundlicher auf die Welt schauen konntest? Dezember 2020 bis hin zu Neujahr 2021. Also knapp zwei Jahre nachdem ich mit der Schreiberei angefangen habe, sechs Jahre nach meiner endgültigen Diagnose und 19 Jahre nach meinem ersten Schub bei dem ich als Azubi halbseitig gelähmt war. Ich hatte 11-12 Jahre keine gravierenden Symptome also auch keinen Grund, mich so intensiv mit mir zu beschäftigen. Wünsche und Ziele Gibt es einen großen unerfüllten Wunsch? Na klar! Gesehen und angenommen werden!! Als der Mensch, der ich heute bin. Geborgenheit, Nähe, Zugewandtheit, Trost, eine Freundin. Welche Entwicklung wünschst du Dir im Bereich der MS in den kommenden 5 Jahren? Ich bin generell sehr vorsichtig mit Wünschen. Am Ende kriegt man auch noch, was man sich vorstellt. Natürlich möchte ich, dass ein Mittelchen gegen die MS gefunden wird, welches alle Narben zurückbildet und Symptome verschwinden lässt. Mich irgendwie wieder der werden lässt, der ich mal war. Blitzlicht-Runde Was war der beste Ratschlag, den du jemals erhalten hast? Trau dich und guck mal ein bisschen genauer hin. Wie lautet dein aktuelles Lebensmotto? Da gibt es einige. Wer sich Sorgen macht, leidet zweimal, ist wohl der aktuell Prägnanteste. Und: Das größte Geschenk an die Zukunft ist, der Gegenwart alles zu geben. Mit welcher Person würdest du gern einmal ein Kamingespräch führen und zu welchem Thema? Mit mir selbst vor 20 Jahren. Thema: Was ist das Leben? Vervollständige den Satz: „Für mich ist die Multiple Sklerose... “ …der Beginn meines zweiten Lebens. Welche Internet-Seite kannst du zum Thema MS empfehlen? Puh, das Forum der Amsel ansonsten die DMSG-Seiten. Ich selbst meide sowas aber und konzentriere mich auf meine Therapien und mich selbst. Welches Buch oder Hörbuch, das du kürzlich gelesen hast, kannst du uns empfehlen und worum geht es darin? Die Brautprinzessin von William Goldman. Das ist ein Märchen für Erwachsene, es geht natürlich um Liebe. Sehr fantasievoll, sprachgewandt und einfach schön. Verabschiedung Hast du einen Tipp, den Du Deinem jüngeren Ich geben würdest, für den Zeitpunkt der Diagnose? Fliehe bloß nicht wieder in irgendwelche Süchte. Such dir gleich Hilfe und stell dich deinen Dämonen. Möchtest du den Hörerinnen und Hörern noch etwas mit auf dem Weg geben? Das Gleiche, was ich mir selber sagen würde, steck den Kopf nicht in den Sand. Du kriegst alle Hilfe, die Du willst, wenn Du es zulässt. Und vor allem, du bist nicht allein! Wo findet man dich im Internet? Bei der DMSG Niedersachsen gibt es eine Sparte „junge DMSG“. Da ist Alex‘ Blog zu finden. Vielen Dank, liebe für Deinen offenen Einblicke, gerade auch in die schweren und dunklen Seiten Deines Lebens und toll, wie Du es geschafft hast Dich wieder herauszukämpfen. Weiterhin alles Gute auf Deinem Weg. Bis bald und mach das beste aus Deinem Leben, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest Du eine Übersicht zu allen bisher interviewten MS-Patienten.
MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
In Folge #130 vom MS-Perspektive-Podcast spreche ich mit Dr. Anja Dillenseger vom MS-Zentrum in Dresden über relevante digitale Biomarker für MS-Patienten. Es geht darum, was Biomarker sind? Wie sie eine bessere Beurteilung des Ist-Zustandes ermöglichen, was wiederum eine bessere Behandlung ermöglicht. Welche Rolle dabei Smart Phones, Apps und Fitness Tracker spielen? Außerdem sprechen wir ganz konkret darüber, wie Sehstörungen erfasst werden und die Aussagekraft der Ergebnisse. Und es geht darum, wie Technik objektiv vergleichende Verlaufsdaten zeigen kann, selbst wenn andere Symptome wie Fatigue beim Messen von beispielsweise Sprechstörungen reinspielen. Hier geht es zum Blogartikel: https://ms-perspektive.de/dr-anja-dillenseger-digitale-biomarker/ Inhaltsverzeichnis Vorstellung Digitale Biomarker Überblick Detailfragen digitale Biomarker Zusammenfassung Biomarker Blitzlicht-Runde Verabschiedung Vorstellung Anja Dillenseger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin mit akademischem Abschluss beim Multiple Sklerose Zentrum Dresden. Sie arbeitete zunächst im Groß- und Außenhandel und war Chefsekretärin bei RENO-Schuhimport. Es folgte ein BWL-Studium. Dann ging sie für 10 Monate in eine Tierarztpraxis und studierte anschließend Veterinärmedizin. Bis 2014 arbeitete sie in einer Praxis in Chemnitz, wechselte dann nach Dresden wo sie in den Jahren 2015/2016 in einer Tierarztpraxis tätig war. Und seit 2016 gehört sie zum Team des MS-Zentrum in Dresden. Digitale Biomarker Überblick Was sind Biomarker und wofür werden sie genutzt? Biomarker sind objektiv messbare Indikatoren physiologischer oder pathologischer Prozesse oder pharmakologischer Antworten auf therapeutische Interventionen. Im Rahmen der MS kann man diese Biomarker unterteilen in: diagnostische (d.h., sie helfen bei der Unterscheidung zwischen verschiedenen Erkrankungen, z.B. oligoklonale Banden), prognostische (diese unterstützen Ärzte dabei abzuschätzen, wie sich eine diagnostizierte Erkrankung entwickelt; z.B. Neurofilament) prädiktive/“vorhersagende“ (geben eine „Vorhersage“, wie die Antwort auf eine Therapie sein wird; welcher Patient profitiert von welcher Therapie? Hier ist zum Beispiel die Genotypisierung vor Siponimod-Therapie zu nennen.) Krankheitsaktivität (messen die Entzündung oder Neurodegeneration, z.B. MRT, Klinik) und Biomarker bezüglich der Therapie-Antwort (hilft zu unterscheiden, ob ein Patient auf eine Therapie anspricht). Was ist das Besondere an digitalen Biomarkern und warum sind sie so wichtig? Klassisch mussten und müssen diese Biomarker durch Ärzte oder medizinisches Personal erhoben und dokumentiert werden. Dafür fehlt leider häufig die Zeit oder das Personal oder beides (von Räumlichkeiten, um zum Beispiel Funktionstests durchzuführen, mal ganz zu schweigen). Daher ist der Gedanke, dass durch die zunehmende Digitalisierung im Gesundheitswesen zum einen diese Informationen gleich digital aufgenommen, dokumentiert und zur Verfügung gestellt werden können. Aber die Digitalisierung bietet auch die Chance, dass Patienten selbst diese Daten generieren und mit ihrem Behandlungsteam teilen. Wir hatten 2019 einmal eine Umfrage bei knapp über 200 Patienten gemacht, welche digitale Technologie sie am häufigsten verwenden. Das Smartphone war da ganz vorne mit dabei mit einer Nutzung mehrmals täglich. Smartphones bieten im Grunde alles, was man braucht: Kamera (z.B. zur Stimmungserhebung anhand des Gesichtsausdruckes), Mikrofon (zur Dokumentation der Sprache und eventuellen Auffälligkeiten), GPS und Gyroskop (zur Messung von Mobilität und Rotationsbewegungen des Körpers) etc. Also: warum dies sich nicht zunutze machen? Oder Fitness-Tracker? Wie können digitale Biomarker das Leben von Menschen mit MS verbessern in Bezug auf Behandlung und Prognose? Bei MS heißt es, frühzeitig auf Progressionen zu reagieren. Aber natürlich auch die Kontrolle der Therapie-Aktivität oder das Hinzukommen von neuen Symptomen. Normalerweise sehen wir Patienten alle 3 Monate, manchmal auch nur alle 6 Monate. Mal ehrlich, ich könnte mich nicht erinnern, wenn du mich jetzt fragen würdest, wie oft ich in den letzten 3 Monaten z.B. unter Kopfschmerzen gelitten habe. Das Gedächtnis eines jeden erinnert vielleicht die letzten 5 Tage ganz konkret, je nachdem natürlich, wie gravierend das Ereignis war. Aber im Grunde geht wohl viel Information verloren. Oder wird nicht ernst genug genommen. Wenn jetzt aber der Patient sich zum Beispiel hinsichtlich bestimmter Symptome selbst in seiner Häuslichkeit messen kann oder regelmäßig digitale Fragebögen zu den wichtigsten Symptomen zugeschickt bekommt, die Veränderung bestehender Symptome von ihm/ihr selbst über ein digitales Programm dokumentiert werden kann oder auch Schübe im Rahmen eines Tagebuches, dann unterstützt dies auch bei Visiten das Arztgespräch. Noch besser natürlich, wenn der Arzt ebenfalls (nach Zustimmung des/der Patient*in natürlich) direkt Zugriff zu diesen Informationen in Echtzeit hätte. Und da geht die Reise hin. Welche krankheitsbedingten Veränderungen bei MS-Patienten können bereits gut und effizient mit Hilfe von digitalen Biomarker erfasst werden? Die Bekanntesten hier sind wohl das MRT sowie die Untersuchung des Augenhintergrundes mittels der optischen Kohärenztomographie. Da ist dann aber noch lange nicht Schluss. Patienten an unserem Zentrum kennen hier zusätzlich die Ganganalyse, die bei uns mithilfe digitaler Technologie (z.B. ein mit Drucksensoren ausgestatteter Teppich), Opal-Sensoren, die am Körper befestigt werden und die Rotation des Körpers während verschiedener Aufgaben dokumentieren, digitale Fragebögen (Selbsteinschätzung der Mobilität) und vieles mehr. Zusätzlich gibt es bereits die Möglichkeit, Funktionstest tablet-basiert durchzuführen, ohne dass Patienten hier durch medizinisches Personal unterstützt werden müssen. Diese Funktionstests fokussieren sich hierbei auf die am häufigsten betroffenen Beeinträchtigungen im Rahmen der MS: das Gehen, das Kontrastsehen, die Kognition (also Konzentration und Verarbeitungsgeschwindigkeit) sowie die Funktion der oberen Extremitäten. Studien haben hier belegt, dass diese den papierbasierten Funktionstests in nichts nachstehen. Bisher waren solche digitalen Funktionstestungen häufig nur im Rahmen von Studien einsetzbar, aber die Überprüfung des Nutzens in der klinischen Routine nimmt gerade sehr an Fahrt auf. Apps, die Funktionstests von zuhause aus ermöglichen gibt es bereits. Im Bereich der Alzheimer-Erkrankung werden Sprach- bzw. Sprech-Aufgaben mit Erfolg eingesetzt, um Hinweise auf depressive Verstimmungen, kognitive Beeinträchtigungen und Fatigue zu erhalten. Bei MS muss dies noch überprüft werden. Da startet im April bei uns ein Projekt dazu. Wie man erkennen kann, ist die Erfassung dieser digitalen Biomarker nicht überall verfügbar. Das wird sich in Zukunft hoffentlich ändern. Welche Rolle spielen Apps, Smartphones und Fitnesstracker beim Erfassen der Daten und wie viel wird beim Arzt gemessen? Diese Tools bieten die Möglichkeit der Erfassung digitaler Biomarker! Ein Smartphone hat doch jeder. Tablets sind mittlerweile auch so erschwinglich, dass man die sich in die Praxis oder Klinik legen kann, um Testungen oder digitale Fragebögen darauf durchzuführen. Fitness-Tracker sind eher nicht so ganz verbreitet, könnten aber bei bestimmten Patienten zur Verfügung gestellt werden, was derzeit nur im Rahmen von Studien der Fall ist. Aber in diesen digitalen Werkzeugen liegt die Zukunft. Was derzeit mit Hilfe von Apps, Smartphones und Tablets gemacht werden kann bewegt sich zum Großteil auch im Bereich der Forschung. Beispiel der Einsatz von digitalen Funktionstests (Kontrastsehen, Stäbchen-Steck-Test, 7,61-Meter-Gehtest, Verarbeitungsgeschwindigkeit), wobei hier gerade auch ein Zulassungsverfahren für eine DiGA (digitale Gesundheitsanwendung auf Rezept) läuft, die Funktionstest beinhaltet, Tagebuchfunktion und noch mehr. Auch werden immer mehr Apps, sogenannte DiGAs zur Unterstützung bei bestimmten Symptomen, wie Fatigue (basierend auf etablierten psychotherapeutischen Ansätzen und Verfahren insbesondere der kognitiven Verhaltenstherapie) und demnächst auch zur Unterstützung bei depressiven Verstimmungen. Da ist viel in der Entwicklung. Auch bei uns im Zentrum ist da einiges im Gange, wie die Testung einer App für das Selbstmonitoring (auch über digitale Funktionstests), Sprachanalyse, unsere multimodale Ganganalyse und vieles mehr, an dem geforscht und entwickelt wird. Wie kompliziert ist die Auswertung der erfassten Daten? Das ist ein wichtiges Thema. Durch die digitale Erfassung und des immer umfangreicher werden Spektrums, was alles erfasst werden kann, nimmt natürlich die Datenmenge extrem zu. Die Verwendung digitaler Biomarker stellt andere Anforderungen an die Datenanalyse als die herkömmliche Verarbeitung von Daten im klinischen Alltag und sogar als die aufwändigere Verarbeitung in klinischen Studien. Um den prädiktiven Zweck eines Biomarkers zu erfüllen, ist die Datenübertragung und Datenanalyse in Echtzeit das Ziel. Dies erfordert eine Unabhängigkeit von Ort und Situation der Datenerhebung, d. h. eine Datenverarbeitung, die in der klinischen Praxis stattfinden kann, aber nicht auf die Räumlichkeiten des Neurologen beschränkt ist, und die Besuche, die in größeren Abständen stattfinden. Dazu müssen Daten aus unterschiedlichsten Quellen über standardisierte, sichere Schnittstellen digital aggregiert werden – eine Aufgabe, die weit über die Möglichkeiten einzelner Apps hinausgeht. Die allgemeine Anforderung an (automatisierte) Informationsverarbeitungssysteme besteht auch darin, dass sie zuverlässig nützliche Informationen (echte medizinische Bedürfnisse) von Rauschen unterscheiden können, z. B. durch Anwendung festgelegter Grenzwerte. Auch ist es wichtig zu überlegen, welche Daten denn Sinn machen und überhaupt wichtig sind für die Therapie und Verlaufskontrolle. Wo liegen aktuell die größten Hürden, um digitale Biomarker breitflächig einzusetzen? Grundsätzlich einmal in der Validierung der digitalen Biomarker, das heißt, messen diese auch, was man messen möchte und sind diese Messwerte auch repräsentativ und aussagekräftig? Die Privatsphäre (vor allem z.B. bei passiver Dokumentation über GPS des Smartphones) und Datenschutz sind hier besonders wichtig. Wo werden die Daten gespeichert und wer ist dafür (auch hinsichtlich des Datenschutzes) verantwortlich? Über die Datenauswertung hatten wir ja bereits gesprochen. Und hinsichtlich der Adhärenz, das heißt, der Nutzung dieser Technologie, Tests und Apps, muss der Patient ebenfalls mitarbeiten. Detailfragen digitale Biomarker Wie gut können Sehstörungen mit digitalen Biomarkern gemessen werden und welche Arten gibt es? Das Sehvermögen ist eines der am stärksten betroffenen Funktionssysteme bei Patient*innen mit MS und äußert sich häufig in Form einer Sehnervenentzündung. Die klinischen Anzeichen können von Veränderungen des Farbsehens, verminderter Sehschärfe bis hin zum vollständigen Verlust des Sehvermögens reichen. Das am häufigsten eingesetzte digitale Untersuchungsverfahren ist das OCT, die optische Kohärenz-Tomographie. Mit OCT können die Dicke der peripapillären Netzhautnervenschicht (pRNFL) und das Makulavolumen (Makula = Bereich des scharfen Sehens) gemessen werden, um nach Netzhautatrophie zu suchen. Es wurden im Bereich der Forschung Modelle entwickelt, um die Assoziation von OCT-basierten Metriken mit dem Grad der Behinderung zu bestimmen. Diese umfassten kontinuierliche Variablen wie die pRNFL-Dicke und das Makulavolumen, um die Wirkung (Zunahme oder Abnahme) auf das Risiko einer Verschlechterung der Behinderung zu quantifizieren. Die Ergebnisse legen nahe, dass die regelmäßige Überwachung der peripapillären retinalen Nervenfaserschicht ein nützlicher digitaler Biomarker zur Überwachung der Verschlechterung der Behinderung bei MS sein könnte, zumal er mit klinischen und paraklinischen Parametern des Sehvermögens, der Behinderung und der MRT korreliert. Ein weiterer digitaler Biomarker, der zur Überwachung von Sehbehinderungen verwendet werden kann, ist das Kontrastsehen. Die Prüfung der Sehschärfe bei niedrigen Kontrastverhältnissen ist von Bedeutung, da bei Menschen mit Behinderung die Schwelle, bei der ein Buchstabe noch vom Hintergrund unterschieden werden kann, deutlich höher ist als bei gesunden Personen. Digital wird diese Untersuchung derzeit allerdings nur im Rahmen der Forschung durchgeführt. Ein Bereich der noch erforscht wird, sind die okulomotorischen Störungen, die ebenfalls auftreten können, also Störungen der Augenbewegung. Die am häufigsten beobachteten Augenbewegungsstörungen sind zum Beispiel überschießende oder zu kurz erfolgende schnelle, ruckartige Augenbewegungen beim Wechsel eines Fixpunktes), gestörte horizontale Augenbeweglichkeit, und Nystagmus (unwillkürliche Augenbewegung).] Welche Sprachstörungen können MS-Patienten bekommen und wie können digitale Biomarker diese testen? Sprach- und Sprechprobleme kommen bei 40-50 % aller MS-Patienten vor. Dazu zählt vor allem die Dysarthrie, das heißt eine neurologisch bedingte Sprechstörung, die durch eine Schädigung des zentralen oder des peripheren Nervensystems verursacht wird. Dabei kann die Lautbildung bzw. Artikulation gestört sein, aber auch die Atemkapazität, die Sprechmelodie (also eher ein monotones Sprechen), dass vermehrt Pausen gemacht werden oder die Stimme sehr angespannt ist. Und das kann man sich für die Untersuchung mittels digitalen Biomarkern auch zunutze machen. Da diese Beeinträchtigungen auch nur ganz leicht auftreten können, ist es für das menschliche Ohr (also den Untersucher) manchmal schwierig zu erkennen. Nutzt man Applikationen (Apps), anhand derer Patienten Sprach-Aufgaben durchführen und diese gespeichert und analysiert wird, hat man zum einen eine objektive Erkennung von Veränderungen, die aber auch standardisiert ist. Das heißt, bei Verlaufskontrollen wird sich immer auf das gleiche „Normal“ bezogen. Menschliche Unterschiede bei Beurteilungen und der Wahrnehmung (2 Untersucher können zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen) fallen also weg. Das Gleiche gilt für alle digitalen Biomarker. Sie sind standardisiert. Ein Problem könnten allerdings verschiedene Akzente oder Dialekte darstellen. Auch das Alter, die Komplexität der durchzuführenden Sprachaufgaben und die individuellen kognitiven Fähigkeiten müssen berücksichtigt werden. Der Vorteil von digitalen Sprachanalysen ist, dass diese auch zum Beispiel während der Visite, bei Telefonaten oder Videosprechstunden mit durchgeführt werden können, also passiv. Warum sind Untersuchungen von Sprache/des Sprechens wichtig? Neben der frühzeitigen Erfassung von Beeinträchtigungen darf man nicht vergessen, dass Sprach- bzw. Sprechbeeinträchtigungen durchaus negative Effekte hinsichtlich Berufstätigkeit und sozialer Einbindung haben, mit daraus resultierenden Einflüssen auf die Lebensqualität! Welche Auswirkungen haben Depression und Fatigue auf die Sprache und andere Symptome der MS und ist es möglich, trotz verschiedener Einflussfaktoren ein klares Bild über den Ist-Zustand eines Patienten zu gewinnen? Die Fatigue kann die Konzentrationsfähigkeit sowie die Sprech-Geschwindigkeit beeinflussen. Depressive Verstimmungen zum Beispiel zu monotoner Stimme, einer leisen Stimme oder zu negativen Einflüssen bei der Sprachanalyse führen, wenn zum Beispiel ein positives Erlebnis der vergangenen zwei Wochen berichtet werden soll, der/die Patient*in aber ein negatives Erlebnis erzählt. Anzeichen von Müdigkeit und Depression sind bereits bei gesunden Personen oder Patienten ohne neurologische Erkrankung nachweisbar. Da Müdigkeit, Depressionen und kognitive Beeinträchtigungen bei MS häufig vorkommen, könnten sie durch Sprachanalysen erfasst werden. Testbatterien können so konzipiert werden, dass sie exekutive Funktionen und Verarbeitungsgeschwindigkeit (z. B. phonematische und semantische Wortflüssigkeit), Gedächtnis (z. B. Wechsler Memory Scale und California Verbal Learning Test), Affekt und Müdigkeit (z. B. Storytelling), Sprache (Bildbeschreibung) und motorische Funktionen (Pa-ta-ka-Aufgabe) erfassen. Bislang ist die Durchführung solcher Sprach- und Sprachtests auf Studien beschränkt (bei uns am MS Zentrum Dresden wie gesagt ab April), doch kann man sich vorstellen, dass sie in Zukunft bei klinischen Besuchen von Menschen mit Behinderung oder sogar zu Hause durch den Einsatz spezieller Apps oder Aufzeichnungen bei telemedizinischen Besuchen eingesetzt werden können. Wie vielfältig sind die Ursachen für einen schlechten Gang und wie viele Tests werden benötigt, um sich ein umfassendes Bild zu machen? Beeinträchtigungen des Gehens sind mit ca. 85 % die häufigsten Symptome bei MS. Mehrere Faktoren tragen dabei zur Gangstörung bei Patient*innen mit MS bei. Sensorische Veränderungen und das daraus resultierende Ungleichgewicht, die Schwäche der unteren Extremitäten oder das Vorliegen einer Spastik sowie Kleinhirn-Ataxien haben hier wohl die größten Auswirkungen. Der in der Routine am häufigsten durchgeführte Test ist der 7,61-Meter-Gehtest. Wie der Name schon verrät, geht der/die Patient*in hier lediglich 7,61 Meter so schnell und sicher wie möglich, ohne zu rennen. Eine Schwester/Pfleger misst die dafür notwendige Zeit. Das Problem mit diesem Test ist aber, dass hier Auffälligkeiten bei Patient*innen beobachtet werden, bei denen augenscheinlich Beeinträchtigungen vorliegen. Was man nicht damit erfasst, sind Gehbeeinträchtigungen, die erst nach mehreren Minuten oder einigen zurückgelegten Metern auftreten. Auch Faktoren wie die Schrittlänge, Spurbreiten, wie fußt der Patient*in, muss mit dem Körper ausbalanciert werden, wie verändert sich das Gehen, wenn noch eine zweite Aufgabe hinzukommt, werden nicht erfasst. Diese Informationen sind aber essentiell und müssen dokumentiert und im Zeitverlauf verfolgt werden. Es ist also komplexer. Wir haben daher bei uns im Zentrum die multimodale Ganganalyse, die meine geschätzte Kollegin Frau Katrin Trentzsch etabliert hat. Hier werden neben dem 7,61-Meter-Gehtest auch ein 2-Minuten-Gehtest, die Erfassung des Ganges über das GaitRITE (ein Teppich, der über Sensoren Auskunft über die Schrittlänge, Spurbreite, Geschwindigkeit des Ganges gibt) mit und ohne Dual-Task (also eine zweite Aufgabe, die während des Gehens absolviert werden muss, um so mögliche Veränderung im Gangbild hervorzurufen) sowie den Romberg Stehtest und beobachten zusätzlich bei all diesen Tests die Rotationsbewegung des Körpers mittels am Körper befestigter Opalsensoren. Hinzu kommen Fragebögen, um subjektive Angaben über die Mobilität zu erhalten. Die Kraftmessplatte kam neu dazu, die bereits frühe Veränderungen detektieren kann. Aber das ist nur ein Teil, was das Mobilitätszentrum von Frau Trentzsch macht und machen kann. Aber es ist das, was wir jedem/r Patient*in bei uns im MS-Zentrum mindestens 1x pro Jahr anbieten. Was man nicht vergessen darf: Grundsätzlich ist es wichtig, Beeinträchtigungen des Gehens im Speziellen und der Mobilität im Allgemeinen in der täglichen Routine der Patienten zu betrachten. Das ist leider derzeit nicht vollumfänglich möglich. Die Technologie gibt es schon, aber eben allenfalls im Rahmen von Studien, noch nicht für die Routine. Fitness-Tracker oder Smartphones bieten hier gute Einsatzmöglichkeiten. Das Problem ist aber noch für die Routine-Nutzung: wo die Daten speichern, so dass Arzt und Patient diese nutzen können. Datenschutz? Wie werden aktuell die Einschränkungen durch MS auf Arme und Hände gemessen und was ist hier zukünftig realistisch? Derzeit ist der hauptsächlich verwendete Test der sogenannte 9-Hole-Peg-Test oder Stäbchen-steck-Test. Hierbei sollen jeweils mit einer Hand 9 Stäbchen in vorgebohrte Löcher auf eine Platte nacheinander eingesetzt und wieder entfernt werden. Dabei wird von einer Schwester oder Pfleger die Zeit erfasst, die dazu benötigt wird. Diese Zeit wird in Bezug gesetzt zu einer Kontroll-Kohorte (Menschen ohne Einschränkung). Wenn dieser Test regelmäßig gemacht wird, können Veränderungen sehr gut erkannt werden. Natürlich gibt es Schwankungen. Aber wenn beispielsweise eine Verschlechterung um 20 % über mindestens 3 Monate bestehen bleibt, ist dies klinisch signifikant. Diesen Test gibt es auch in etwas abgewandelter Form digital. Dazu müssen Tomaten oder Ballons zerquetscht werden, die auf dem Smartphone-Display an unterschiedlichen Stellen und in unterschiedlicher Größe erscheinen. Studien belegten bereits eine Korrelation dieses digitalen Tests mit der „herkömmlichen“ Version. Was hier aber noch weitere Vorteile bringt, ist, dass neben der Standardisierung und der Vermeidung, dass das Personal mal zu früh oder zu spät die Stopp-Uhr betätigt, zum Beispiel auch die Möglichkeit der Erfassung des Druckes, den die Finger auf dem Display ausüben. Oder die Zielgenauigkeit. Das sind alles Daten, die kann man mit dem herkömmlichen Test nicht erfassen. Diese sind aber wichtig! Und, nicht zu vergessen, diese Tests können zuhause durchgeführt werden, auch und vor allem dann, wenn Patienten Verschlechterungen bemerken und messen wollen. Auf welche Art können kognitive Probleme festgestellt werden? Kognitive Probleme beeinträchtigen häufig das Arbeitsgedächtnis, die Wortflüssigkeit, die Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung, das verbale und visuelle Gedächtnis sowie die exekutiven Funktionen und – nach neuen Erkenntnissen – der Bereich der „Theory of Mind“ (die Fähigkeit, auf der Grundlage nonverbaler und verbalen Hinweisen auf die Emotionen anderer Menschen zu schließen). Das wären dann auch die Ansatzpunkte für mögliche Testungen. Der bisher eingesetzte Test ist der SDMT, bei dem Zahlen zu Symbolen innerhalb von 90 Sekunden zugeordnet werden müssen. Dieser Test adressiert das Arbeitsgedächtnis. Das Problem bei diesem Test ist, dass eigentlich auch die schulische Ausbildung mit zur Beurteilung des Ergebnisses herangezogen werden müsste, da das gleiche Ergebnis bei einem eine Auffälligkeit ist, während sie bei dem anderen völlig normal ist. Hinzu kommt natürlich, dass dieser Test auch beeinflusst werden kann durch andere Beeinträchtigungen, wie das Sehen oder der oberen Extremitäten. Trotzdem bleibt dieser Test auch bei der Digitalisierung der Test der Wahl und ist bereits auch als solcher verfügbar. Er ist schnell durchführbar und wenn regelmäßig absolviert, ermöglicht er im Monitoring doch das Erkennen von Veränderungen. Für den klinischen Einsatz wurde eine Reihe von vereinfachten Tests für die Kognition bei MS entwickelt, darunter Testbatterien wie der BICAMS (Brief Repeatable International Cognitive Assessment for MS), die Brief Repeatable Battery of Neuropsychological Tests und der Minimal Bewertung der kognitiven Funktion bei MS. Deren Einsatz scheitert aber an zeitlichen und personellen Engpässen (abgesehen von der Umsetzung in eine digitale Form). Aber sollte in dem Symbol-Zahlen-Test eine klinisch relevante Verschlechterung auftreten, kann eine eingehendere neuropsychologische Testung dann angeordnet werden. Zusammenfassung Biomarker Welche Entwicklungen im Bereich der digitalen Biomarker wünschst Du Dir in den kommenden 5 Jahren? Im Bereich der MS würde ich mir die Weiterentwicklung digitale Biomarker wünschen, die bereits frühe Progressionen erkennen können. Darüber hinaus wäre es wünschenswert, dass alle Patienten die Möglichkeit erhalten, von digitalen Biomarkern zu profitieren und nicht nur in ausgewählten Zentren oder im Rahmen von Studien. Wie können Patienten dabei helfen, dass digitale Biomarker schneller Verbreitung finden, um möglichst bald von den gewonnenen Ergebnissen zu profitieren? Es werden derzeit sehr viele Apps oder digitale Testmöglichkeiten sowie DiGAs (digitale Gesundheitsanwendungen auf Rezept) entwickelt. Aber häufig ist es ja so, dass der Entwickler seine Vorstellung hat, der Arzt ebenfalls, aber der „End-Nutzer“, also der Patient, diese aus den unterschiedlichsten Gründen nicht nutzt. Um dies zu vermeiden geht man dazu über, diese Innovationen durch Patienten testen zu lassen, zumindest ist es unsere Empfehlung dies zu tun. Das bieten wir auch Unternehmen mit guten Ideen im Bereich der MS an, diese durch Patienten unseres Zentrums beurteilen zu lassen. Patienten sind da sehr ehrlich und auch wahnsinnig kreativ, was Verbesserungen angeht! Da bin ich immer wieder erstaunt. Wenn aber dann solche digitalen Möglichkeiten, die auch eine qualitativ gute Datenerfassung und Bereitstellung an den Arzt ermöglichen, existieren und funktionieren, müssen sie von Patienten konsequent genutzt werden und nicht nur zu Beginn, wenn die Begeisterung groß ist. Adhärenz ist da ein großes Problem. Wir schauen auch im Rahmen eines anderen Projektes an unserem Zentrum derzeit, wie die Adhärenz bei einer App ist, die Funktionstests zuhause ermöglicht und was die Ursachen mangelnder Adhärenz sind. Wir sind gespannt auf das Ergebnis! Blitzlicht-Runde Vervollständige den Satz: „Für mich ist die Multiple Sklerose... “ … der Antrieb, möglichst hochwertige und patientenorientierte Versorgung anzubieten und weiterzuentwickeln. Wie lautet Dein aktuelles Lebensmotto? Wenn du es eilig hast, gehe langsam. Sowie: Bitte mehr Life in der Work-Life-Balance. Das Leben kann sich so schnell ändern, man hat es eben nicht in der Hand… Mit welcher Person würdest Du gern ein Kamingespräch führen und zu welchem Thema? Wenn es um Prominente geht: Martin Luther King jr.; wobei es mir schwer fällt, mich auf eine Person festzulegen. Es gab und gibt viele interessante Menschen, mit denen ein Kamingespräch bestimmt nicht langweilig werden würde. Ansonsten: meine Oma, die gestorben ist, als ich noch zu unreif war, ihr zuzuhören. Welches Buch oder Hörbuch, das Du kürzlich gelesen hast, kannst Du empfehlen und worum geht es darin? Als Hörbuch kann ich „Die Purpurnen Flüsse“ (Jean-Christophe Grange) empfehlen! Sehr gut! Höre ich immer wieder.
Zwei Zonendoedel reisen NICHT von "Hamburg nach Haiti" - im Kopf, mit dem Finger auf der Landkarte - sondern von Hongkong nach Hiddensee. Jan von Rissenbeck lebt schon eine Weile auf einer kleinen Insel in Hongkong. Er erzählt, was hinter den Spielorten von "Li und der Schatz" steckt und gibt ein paar touristische Tipps. Dank ähnlicher Sozialisation haben wir beide auch eine sehr spezielle Meinung zu Hiddensee - auch ein Ort des Major Li. Ein gemütliches Kamingespräch über die Sehnsuchtsorte dieser Welt, ohne allzu sehr ins Schwärmen oder gar unhaltbar in die Vergangenheit abzugleiten.
MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
In Folge #125 interviewe ich MS-Patient Didi, der ehrenamtlich sehr aktiv ist. Er erhielt seine Diagnose 1997 mit der Ansage, dass er wohl bald Rente beantragen muss und das mit Mitte 20. Das traf ihn wie ein Vorschlaghammer mitten ins Gesicht und Herz. Denn er war und ist bis heute Eisenbahner aus voller Überzeugung und mit viel Herzblut. Wir haben uns darüber unterhalten , wie er aus dem Tief wieder herausgefunden hat, wie sein Umgang mit der Erkrankung und den Begleiterscheinungen ist, welchen großen Wunsch er gern verwirklichen will und was ihm Freude im Leben bereitet. Ein sehr aktiver Mann, der stets viel unterwegs ist, sich für andere engagiert und aus all seinen Aktivitäten Kraft und Zufriedenheit schöpft. Hier geht es zum Blogbeitrag: https://ms-perspektive.de/interview-mit-ms-patient-ehrenamtler-und-eisenbahner-dietmar-schneider-alias-didi Vorstellung Ich bin ehrenamtlich sehr aktiv bei der DMSG Thüringen, außerdem Vater von zwei Kindern und großer Eisenbahnfan. Mich interessiert alles im Zusammenhang mit Fotografie. Und ich setze mich aktiv für die Barrierefreiheit in Gera ein. Diagnose und aktueller Status Seit wann hast du die Diagnose und welches Symptom war der Anlass dafür? Die erhielt ich Ende 1996, als ich früh morgens nur schattenhaft sah. Wie hast Du die Diagnose aufgefasst? Und wie war es für Deine Liebsten? Endlich hatten die regelmäßigen Probleme der letzten 8 Jahre einen Namen! Welche Behandlung wurde Dir zu Beginn der Diagnose empfohlen und bist Du der Empfehlung gefolgt? Nach dem 3. Schub seit der Diagnose im Juli 1997 bekam ich Avonex, ein Interferon-beta 1a. Das nahm ich auch 11 Jahre lang. Hast Du im Laufe der Zeit Erfahrungen mit anderen verlaufsmodifizierenden Therapien gemacht? Nein. Warst Du mal bei einer Reha wegen der MS oder nutzt Du symptomatische Therapieangebote im Alltag? Wenn ja, wie zufrieden bist Du damit? Beides, sowohl Reha wie auch symptomatische Therapie. Ich finde beides auch sehr wichtig. Bei der Reha sieht man andere Dinge, die man möglicherweise noch verbessern kann, und beginnt damit. Daheim in der Physiotherapie kann man dies weiter ausbauen und festigen. Wie versuchst Du, den Verlauf der MS Einfluss zu beeinflussen? In erster Linie das zu machen, was mir Spaß macht und Kraft gibt. Besonders nach stressigen Situationen hole ich einfach meine Kamera raus, um so komplett abzuschalten. Dieses aktive entspannen, ist mir lieber als Daheim ganz langsam runter zufahren. Außerdem esse ich weniger Schweinefleisch, dafür aber mehr Fisch und Geflügel. Ansonsten genieße ich alles, aber in Maßen statt in Massen. Tipps Was war Dein tiefster Tiefpunkt mit der MS und wie hast Du Dich wieder empor gekämpft? m zweiten Satz nach der Diagnose gesagt zu bekommen: “Machen sie sich mal langsam damit vertraut Rente zu beantragen!” Dies brachte mich in ein Loch, aus dem ich über viele Jahre nicht mehr rauskam. Mehr oder weniger tief war ich drin. Nicht mehr bei der Eisenbahn arbeiten zu dürfen und mit 29 Jahren in Rente zu gehen. Um wieder herauszukommen, habe ich mich bei so manchem Projekt und Verein ehrenamtlich beschäftigt. Davon ist mir von Anfang an bis heute die DMSG Thüringen und die Selbsthilfegruppe geblieben. Im Eisenbahnverein bin ich erst seit 2009. Seitdem und auch bei den Ehrenamtlichen in der DMSG Thüringen habe ich durch das, was ich erreiche und bewirke, innere Zufriedenheit erlangt. Auch wenn ich ab und an geschafft bin, bin ich am nächsten Tag wieder so fit wie zuvor. Was machst du, wenn du Symptome der MS verspürst? Da bin ich wohl sicher kein Vorbild für andere. Schauen wie ich das Problem oder die Einschränkung überbrücke. Suche nach einem Weg damit zu leben und wenn dies klappt, ist es auch schnell vergessen. Stört es mich doch, wird dann im äußersten Notfall doch mal in der MS-Ambulanz oder bei der Hausärztin angerufen. Leben, Beruf, Freizeit In welcher Lebensphase hast Du die MS-Diagnose erhalten und hat es deine Pläne über den Haufen geworfen? Es gibt Menschen die bei der Eisenbahn arbeiten und es gibt Eisenbahner. Ich war und bin Eisenbahner (in Ruhestand). War zu der Zeit mehr auf der Arbeit als Daheim oder irgendwo anders. Puh und nun? Welche Rolle spielt die MS in Deinem Leben und wie hat und wirkt sie sich auf Deine Familie, Deinen Beruf und Deine Freizeitgestaltung aus? Die Einschränkungen durch die MS spüre ich mal mehr mal weniger. Doch dies gehört zum Alltag. Durch das Ehrenamt werde ich auch an die MS erinnert. Doch ansonsten suche ich nicht nach Problemen, sondern nach Lösungen. Aber Radfahren und so manche Gebirgstour, die ich gerne machen würde, gehen halt nicht. Dennoch bemühe ich mich, vieles mit dem Rollstuhl zu machen. Zum Beispiel mit dem Aktiv-Rollstuhl an die Eisenbahnstrecke zu fahren und mir solche Fotostellen zu suchen, die machbar sind. Ich konzentriere mich lieber auf die Lösungen, statt die Probleme in den Mittelpunkt zu stellen. So sehe ich vieles gar nicht nicht bewusst, was eigentlich anders ist. Was meine Kinder angeht, die kennen mich nur so und für sie ist das die Normalität. Als sie noch klein waren, kannten meine Kinder wahrscheinlich jeden öffentlichen Spielplatz der Stadt. Da ich sie, auf meinem Schoß sitzend, überall rumgefahren habe. Ich rollte aber auch über manchen Weg querfeldein, wenn ich die Chance sah, irgendwie vorwärtszukommen. Zurück wäre ich auf so manchem Weg wohl nicht mehr gekommen. Wir hatten aber immer unseren Spaß und das war mir wichtig. Ansonsten nimmt meine Verwandtschaft die MS und deren Folgen als gegeben hin. Auch sie sind eher pragmatisch und versuchen das beste draus zu machen. Wie engagierst Du Dich ehrenamtlich bei der DMSG Thüringen und kannst Du aus der Hilfe für andere Kraft und Freude für Dich selbst mitnehmen? Ich bin in der Selbsthilfegruppe aktiv. Den MS-Stammtisch in Gera habe ich mit gegründet, die Vorbereitung mitgemacht und leite jetzt beide MS-Stammtische in Gera. Ich telefoniere oft mit anderen MS`lern, besonders dann wenn die mit der Erkrankung oder deren Folgen (noch) nicht umgehen können. Da gebe ich auch oft Tipps. Wobei diese oft mehr aus der Erfahrung als auch meinem Wissen durch Seminare und oder Angelesenes kommen. Seit wann bist Du Eisenbahnfan und welche Aktivitäten sind damit verbunden? Seit wann? Seit ich denken kann. Ich bin circa 40 Meter neben einem Bahnhof aufgewachsen und groß geworden. War sehr oft da, um die verschiedenen Loks und deren Personal zu sehen. Aber auch um dem dortigen Fahrdienstleiter zuzuschauen, sowie (was zu DDR-Zeiten absolut verboten war) Eisenbahnalltag zu fotografieren. Ich erlernte den Beruf Lokschlosser und arbeitete unter anderem als solcher. Lokführer konnte ich nicht werden, da meine Sehstärke nicht ausreichte. Die Grenze lag bei +/- 1 Dioptrien und ich darüber. Seit 2009 bin ich im Eisenbahnverein aktiv. Dort kümmere ich mich unter anderem seit Juni 2011 intensiv um den Erhalt einer Diesellok. Ich mache aber auch alle sonstigen Arbeiten, die anfallen und die trotz Einschränkung irgendwie machbar sind. Dabei achte ich nicht auf mich selbst, das übernehmen zum Glück andere Vereinsmitglieder. Wie stark bist Du in die Eisenbahner-Community eingebunden und wie viel Zeit widmest Du diesem Hobby in der Woche? Oh schwere oder anders gesehen leichte Frage. Da Kinder und Verwandtschaft weit oben stehen, kommen die zuerst dran. Dann folgen die DMSG Thüringen und die MS`ler sowie mein Engagement für ein barrierefreies Gera (mit allem drum und dran). Zwei- bis dreimal mal pro Woche bin ich vor Ort im Vereinsgelände, solange meine Kraft mit zwei Pausen reicht. Ansonsten führe ich auch in so manch freier Minute daheim Recherchen für den Verein durch. Fotografie und Eisenbahn möchte ich auch nicht ganz voneinander trennen. Manchen Zügen reise ich nach. Darüber hinaus bastle ich in meiner Freizeit noch an der Modelleisenbahn. Kurz gesagt, Langeweile kenne ich nicht. Aber wer denkt, dass mir das alles zu viel wird, irrt. Der Kontakt zu den anderen Ehrenamtlichen bereitet mir Freude, ob in der DMSG Thüringen oder hier in Gera. Es gleicht sich alles schön aus und durch die gute Mischung habe ich für das gerade aktuelle reichlich Kraft und einen freien Kopf. Wünsche und Ziele Gibt es einen großen unerfüllten Wunsch? JA! Ein zwei oder drei (verrückte) Leute finden, die mit mir den begradigten Wirtschaftsweg vom Brocken nach Schierke oder Drei Annen Hohne mit mir mitgehen. Ich selbst würde den Weg mit dem Aktiv-Rollstuhl überwinden. Welche Entwicklung wünschst du Dir im Bereich der MS in den kommenden 5 Jahren? Mehr Gehör und offene Ohren für die sehr vielseitigen Probleme eines MS`lers zu finden. Dies ohne Mitleid, sondern auf einer sachlichen Ebene. Blitzlicht-Runde Was war der beste Ratschlag, den du jemals erhalten hast? Bei großer Hitze, die Pulsgegend an Hand- und Fußknöcheln im Wasser kühlen. Wie lautet dein aktuelles Lebensmotto? Meinem Motto folge ich schon ewig, auch vor der Diagnose. Geht nicht, gibt es nicht. Geht schwer, gibt es nur. Mit welcher Person würdest du gern einmal ein Kamingespräch führen und zu welchem Thema? Leider im letzten Jahr verstorben. Norbert Blüm, der einfach gerne diskutiert hat, um Dinge von verschiedenen Seiten zu betrachten. Genau auch aus diesem Grund, gerade ihn. Durfte ihn vor langer zweimal treffen. Vervollständige den Satz: „Für mich ist die Multiple Sklerose... “ …eine unschöne Herausforderung, die ich angenommen habe.“ Welche Internet-Seite kannst du zum Thema MS empfehlen? Dmsg.de und auch Deine Seite, MS-Perspektive, mit den vielen Ratschlägen. Welches Buch oder Hörbuch, das du kürzlich gelesen hast, kannst du uns empfehlen und worum geht es darin? Zum wiederholten Male gelesen habe ich: “Kurt” 1-4 von Sascha Raubal, erschienen im Machandel Verlag. Die Bücher sind Krimi mit Humor und halten einem den Spiegel vor Augen. Sie sind jedoch nur schwer einzuordnen. Verabschiedung Hast du einen Tipp, den Du Deinem jüngeren Ich geben würdest, für den Zeitpunkt der Diagnose? Mach das, was Dir Spaß macht, und werde selbst aktiv. Möchtest du den Hörerinnen und Hörern noch etwas mit auf dem Weg geben? Nehmt das Leben nicht so ernst, denn lebend kommen wir da eh nicht mehr raus. Das heißt, mit einer gesunden Portion Humor, lässt sich so manchem Hindernis leichter begegnen oder es kann sogar beseitigt werden. Wo findet man dich im Internet? Google+ gibt es leider nicht mehr und seitdem bin ich nur bei Facebook als Dietmar didi Schneider. Sonst habe ich anstelle des alten Google+ noch nichts neues Passendes für mich gefunden. Vielen Dank, liebe Dana, dass Du Deinen Weg von der Diagnose bis hierher geteilt hast. Ich wünsche Dir und Deiner Schwester ganz viel Erfolg, Dir einen stets milden Verlauf mit der MS und Dir und all den lieben Menschen um Dich herum immer viel Glück und Gesundheit. Bis bald und mach das beste aus Deinem Leben, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest Du eine Übersicht zu allen bisher interviewten MS-Patienten.
MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
In Folge #119 vom MS-Perspektive Podcast interview ich Dana alias danabru_ zu ihrem bisher kurzen Weg mit der Erkrankung. Dana erhielt vor acht Monaten die Diagnose nach einem sensitiven Schub. Das ging alles innerhalb weniger Tage und obwohl sie am Anfang sehr schockiert war, hat sie sich schnell zu einem bewussten und aktiven Umgang mit der Multiplen Sklerose entschieden. Sie hat viel über ihre Ängste und Sorgen gesprochen, sich auf den verschiedensten Wegen informiert und sehr gute Unterstützung durch ihren Mann, ihre Schwester und Mama, sowie einen großen Freundeskreis erhalten. Mittlerweile nimmt sie sich bewusster Zeit für Dinge, die ihr Freude bereiten, hat einen Online-Shop gegründet und versucht weniger perfekt zu sein, was ihr gut tut. Hier geht es zum Blogbeitrag: ms-perspektive.de/interview-mit-ms-patientin-dana-alias-danabru_ Zusammenfassung aller Fragen und Antworten Vorstellung Dana ist 31 Jahre alt, seit kurzem verheiratet und Mutter einer einjährigen Tochter. Sie wohnt in Rheinland-Pfalz, im schönen Mainz, und ist gemeinsam mit ihrer Schwester Mitbegründerin vom Label riena.Juli. Von Beruf Erzieherin genießt sie gerade ihre Elternzeit. Außerdem ist sie Familienmensch und hat einen großen Freundeskreis. Diagnose und aktueller Status Seit wann hast du die Diagnose und welches Symptom war der Anlass dafür? Die Diagnose habe ich im Mai 2021 bekommen im Krankenhaus. Anlass dazu waren Sensibilitätsstörungen und Taubheit am Rücken und Bauch teils auch am rechte Fuß. Wie hast Du die Diagnose aufgefasst? Und wie war es für Deine Liebsten? Mir hat es den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich habe mit so einer Diagnose nicht gerechnet. Am Anfang wollte ich es nicht akzeptieren, bis sich der Schalter bei mir komplett umgelegt hat. Ich habe mich immer mehr mit der Krankheit auseinandergesetzt und mich richtig informiert. Jetzt sehe ich es als Chance. Meine Familie und Freunde habe ich von Anfang an mit im Boot gehabt. Ich habe kein Geheimnis daraus gemacht, wie es mir gerade geht. Das mache ich heute auch nicht. Sie stehen mir alle sehr zur Seite. Ohne sie schaffe ich das nicht. Welche Behandlung wurde Dir zu Beginn der Diagnose empfohlen und bist Du der Empfehlung gefolgt? Mir wurde direkt eine Basistherapie empfohlen. Ich habe viele Unterlagen mit nach Hause bekommen. Habe mich erstmal gegen Corona impfen lassen und dann mit der Basistherapie, Ende August auf der Hochzeit von meiner Freundin begonnen. Hat alles sehr gut geklappt, obwohl ich davor großen Respekt habe. Ich fühle mich mit Basistherapie viel sicherer! Wie gut wurdest du über Therapiemöglichkeiten informiert? Sehr gut. Ich habe ein sehr gutes neurologisches Team um mich herum. Sie haben mich aufgeklärt, mir zugehört und auch beruhigt. Ich habe das Gefühl, dass ich mit ihnen alles schaffen kann. Was hat Dir am Anfang geholfen mit der Diagnose fertig zu werden? Ich habe sehr viel darüber gesprochen mit meinen Freunden und meiner Familie. Manchmal auch 10-mal dasselbe aber immer wieder wurde mir zugehört. Anfangs habe ich ganz viel geweint und die Tränen auch zugelassen. Ich habe vieler deiner Podcastfolgen gehört und habe mich viel mit der Krankheit auseinandergesetzt. Außerdem habe ich mit Yoga, Malen, Meditieren (wieder)angefangen und zwei ganz liebe Freundinnen kennengelernt, die auch dieses Jahr die Diagnose bekommen haben. Darüber bin ich sehr dankbar! Ich denke, dass mich auch mein Optimismus aus diesem Loch wieder raus geholt hat. Wie geht es dir aktuell mit der MS? Mir geht's sehr gut! Ich mache alles das, was ich kann und wozu ich Lust habe. Zwar etwas langsamer als gewohnt und vielleicht nicht mehr alles auf einmal. Ich merke zwar immer noch Taubheitsgefühle im Rücken und leider beim Sport an meinem Fuß. Aber das ist alles okay und vollkommen ertragbar. In sehr stressigen Wochen merke ich es an meinem Gang, aber das kommt eher selten vor. Was machst du, wenn du Symptome der MS verspürst? Wenn es sehr schlimm wird, versuche ich mehr Ruhe in meinen Alltag zu lassen und in mich rein zuhören, was mir jetzt in diesem Moment guttun könnte. Und mein Mann zwingt mich regelrecht zu Pausen! Leben, Beruf und Hobbies In welcher Lebensphase hast du die MS-Diagnose erhalten und hat es deine Pläne über den Haufen geworfen? Ich war gerade frisch gebackene Mama und wir haben uns gerade an das vollkommen andere Familienleben gewöhnt. Und dann kamen der Schub und die Diagnose! Da musste einiges verarbeitet werden. Ich denke, das die MS einige meiner Pläne über den Haufen geschmissen hat, aber nicht nur negativ! Welche Rolle spielt die MS in Deinem Leben und wie wirkt sie sich auf deine Familien, Deinen Beruf und Deine Freizeitgestaltung aus? Ich versuche ihr nicht viel Platz zu geben in meinen Leben. Momentan spüre ich sie mehr als alle anderen, die mit mir zusammen sind. Da ich momentan in Elternzeit bin, kann ich gar nicht sagen, wie sie in meinem Beruf eine Rolle spielt. In meiner Sportgestaltung geht sie mir ein wenig auf die Nerven wegen der immer mal wieder aufflammenden Taubheit am Fuß. Wie lange gibt es schon die Idee zu riena.Julie und was war der Auslöser für den Start? Meine Schwester wollte schon immer einen Onlineshop und träumt schon etwas länger von einem eigenen Laden. Der Auslöser es umzusetzen war dann nach meinem Schub im Mai. Da haben wir alles in die Wege geleitet und sind jetzt ganz stolz auf das, was wir geschafft haben. Und wir freuen uns auf das, was noch kommt. Wie teilst Du Dir mit deiner Schwester die Arbeit um das Label auf? Wir machen eigentlich vieles zusammen und arbeiten auch gemeinsam daran. Es gibt wenige Abende, an denen ich alleine Bestellungen verpacke und verschicke. Marie macht alles, was mit Instagram zu tun hat! Davon habe ich wenig Ahnung. :-) Und ich bringe meistens die kreativen Ideen mit … es macht aber sehr viel Spaß und es entsteht alles aus eigener Hand. Von Internetseite bis Produktbilder wir machen vieles selbst! Was ist eure Vision von riena.Julie? Dass es genauso weitergeht, wie es dieses Jahr geendet hat. Wir merken immer mehr, wie viel Freude wir bei der Arbeit haben und wer weiß, was noch passiert?! Vielleicht haben wir irgendwann einen eigenen Laden. Wer findet von euch schöne Kleinigkeiten? Dafür ist definitiv Marie zuständig. Sie hat dafür ein absolutes Gespür und einen tollen Geschmack! Ich bringe dann nur das Kreative mit ein! Wir ergänzen uns sehr gut. Wünsche und Ziele Gibt es einen großen unerfüllten Wunsch? Ich habe mir immer vorgenommen, mehr Yoga zu machen, und mehr zu Meditieren. Ja sogar mehr Ruhe und Zeit für mich. Ich habe es mir nie genommen. Nicht mal zum Bücherlesen kam ich. Jetzt versuche ich, mir die ganzen Wünsche zu erfüllen, und es geht mir viel besser dabei. Ich wünsche mir natürlich auch gut mit der MS zu leben. Welche Entwicklung wünschst du Dir im Bereich der MS in den kommenden 5 Jahren? Ich hoffe, dass die Wissenschaft immer weiter macht und das sie noch bessere Medikamente herstellen für alle Verläufe. Das man bei einem aktiven Schub nicht immer gleich unters MRT muss. Blitzlicht-Runde Was war der beste Ratschlag, den du jemals erhalten hast? Von meiner neurologischen Praxis „Alles kann, nichts muss!“ Wie lautet dein aktuelles Lebensmotto? Viva la Vida – Frieda Kahlo. Mit welcher Person würdest du gern einmal ein Kamingespräch führen und zu welchem Thema? Mit mir selbst aber 50 Jahre älter. Um zu sehen, wie es mir geht! Damit ich auf ein gutes Leben mit MS zurückblicken kann, tue ich alles dafür, das es ein gutes wird! Vervollständige den Satz: „Für mich ist die Multiple Sklerose... “ …nicht nur negativ! Sie hat mir geholfen viel mehr auf mich und mein Herz und Bauchgefühl zu hören.“ Welche Internet-Seite kannst du zum Thema MS empfehlen? Die DMSG-Seiten und natürlich deine Seite. Welches Buch oder Hörbuch, das du kürzlich gelesen hast, kannst du uns empfehlen und worum geht es darin? Alexandra Reinwarth: Das Leben ist zu kurz für später: Stell dir vor, du hast nur noch ein Jahr – ein Selbstversuch, der dein Leben verbessern wird. Verabschiedung Hast du einen Tipp, den du frisch Diagnostizierten geben würdest, die gerade erst von der MS erfahren haben? Mit Menschen in Kontakt kommen, die schon länger MS haben oder die auch frisch diagnostiziert sind. Sich helfen lassen und Hilfe annehmen! Egal auf welchen Wegen … Möchtest du den Hörerinnen und Hörern noch etwas mit auf dem Weg geben? Egal ob selbst betroffen, Angehöriger oder Freund: Schaut nicht weg, lasst eure Liebsten nicht im Stich und gebe dich selbst nicht auf! Wo findet man dich im Internet? In Instagram unter danabru_ und unter riena.julie Webseite: rienajulie.wixsite.com/rienajulie/ Vielen Dank, liebe Dana, dass Du Deinen Weg von der Diagnose bis hierher geteilt hast. Ich wünsche Dir und Deiner Schwester ganz viel Erfolg, Dir einen stets milden Verlauf mit der MS und Dir und all den lieben Menschen um Dich herum immer viel Glück und Gesundheit. Bis bald und mach das beste aus Deinem Leben, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest Du eine Übersicht zu allen bisher interviewten MS-Patienten.
MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
Daniel arbeitet seit Ende 2021 als Coach für Bewegungslehre und Selbstmanagement. Anlass für seinen Weg waren seine eigenen Erfahrungen mit einer hartnäckigen Fatigue, die ihn als junger Mann Anfang 20 für gute anderthalb Jahre intensiv begleitet haben. Daniel nutzte die Zeit um sich intensiv mit sich selbst zu beschäftigen, viele Dinge auszuprobieren und am Ende seinen neuen Weg zu finden, der ihn wieder zurück in ein aktives und deutlich bewussteres Leben geführt hat. Hier geht's zum Blogartikel: ms-perspektive.de/interview-mit-daniel-peters-coach-fur-bewegungslehre-und-selbstmanagement/ Vorstellung Daniel Peters ist 25 Jahre alt, stammt aus Norddeutschland und hat einen Abschluss in Verfahrenstechnik. Er ist Autodidakt, selbstständiger Coach für Bewegungspraxis und Soft Skills/Persönlichkeitsentwicklung. Motivation zu daniels project Wie sah Dein Leben vor 5 Jahren aus? Vor ca. fünf Jahren befand ich mitten in meinem dualen Studium Verfahrenstechnik und habe neben meinen universitären und beruflichen Pflichten viel Calisthenics (Training mit dem eigenen Körpergewicht) betrieben und bin, wie viele andere Studenten auch, am Wochenende gerne gefeiert und Alkohol getrunken. Welches Ereignis hat alles über den Haufen geworfen? Im Wintersemester 2018 bin ich ins Auslandssemester nach Schottland gegangen. Dort habe ich mich anfangs erkältet, habe diesen kleinen Infekt jedoch ignoriert und weiter mein Training durchgezogen. Nach einigen Wochen ohne Besserung habe ich mir dann eine Grippe eingefangen, die ich dann weiter durch Partys und Training verschleppt habe. Davon habe ich mich nicht wieder richtig erholen können und hatte anschließend über mehrere Monate mit Symptomen einer chronischen Müdigkeit zu kämpfen. Wie hat sich die chronische Müdigkeit bei Dir geäußert und auf welche Art hat sie Dein Leben beeinflusst? Ich war dauerhaft erschöpft, konnte nicht mehr mit dem Fahrrad zur Uni fahren, hatte Probleme beim Treppensteigen und war extrem empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen wie Lärm, Gerüchen sowie Kälte und Wärme. Größere soziale Zusammenkünfte haben mich total überfordert und trotz neun bis zwölf Stunden Schlaf war ich am nächsten Tag nicht erholt. Meditation, Zeit mit mir selber zu verbringen und Zeit in der Natur haben mir gutgetan. Einen Film zu schauen oder am Handy zu sein waren eher Dinge, die für mich anstrengend waren. Was hat Dir geholfen, wieder rauszukommen und wieder mehr Energie zu haben? Zunächst einmal gegenüber mir selbst ehrlich zu sein. Den gegenwärtigen Zustand zu akzeptieren und diesen anschließend zu hinterfragen. Dadurch habe ich mich viel mit mir selber beschäftigt und meinen Alltag komplett umgestellt. Aus sämtlichen Aktivitäten habe ich mich zunächst zurückgezogen und daraufhin nach Wegen gesucht, mehr Kraft und Energie im Alltag zu haben. Häufig hat mir kaltes Duschen geholfen, Meditation, schriftliche Selbstreflexion und eine gewisse (Neu)- Findung durch andere, für mich zuvor uninteressante Aktivitäten (Sprachen lernen, Gitarre spielen, Besuch von Vorträgen zu Themen unterschiedlichster Art). Am meisten hat mir jedoch das Buchinger Heilfasten geholfen, eine Fastenphase von sieben Tagen und eine Phase von 14 Tagen. Danach ging es langsam wieder bergauf. Für die nächsten anderthalb Jahre habe ich mich vegan ernährt, mit vielen verschiedenen Ernährungsweisen gespielt, auf Alkohol verzichtet und Zeit mit Freunden und mir selber qualitativ hochwertiger gestaltet (mehr Zeit an der frischen Luft, gute Gespräche, ehrliche Verbindungen, etc.). Wann entstand die Idee zu daniels project und hast Du gleich gewusst, dass Du Dich damit selbstständig machen möchtest? Im August 2020 nach einem Trainingscamp bei meinem Freund und Lehrer Jonathan Schmid hatte ich ein Gespräch mit einer guten Freundin und hatte eine Art Erleuchtung, dass ich in meinem Leben etwas anderes machen möchte als das, was ich zu der Zeit getan habe. Die Idee von daniel's project hat sich dann erst im Januar 2021 mit dem Bau der eigenen Website langsam entwickelt und entwickelt sich noch immer. Die Idee von daniel's project muss aber dennoch in Linie mit meiner eigenen Philosophie sein. Ist die chronische Müdigkeit bei Dir vollständig weg oder zeigt sie sich immer noch ab und an? Diese zeigt sich nur noch in Zeiten von viel Stress/Arbeit/Training, etc.. Da ich aber mich mit der Zeit sehr gut kennengelernt habe, kommt dies kaum noch vor. Ich weiß heute meine Stressoren ganz gut einzuschätzen und daher auch, wie ich dementsprechend meinen Alltag zu gestalten habe. Hat die Corona-Pandemie auch eine Rolle bei Deiner Entscheidung für daniel's project gespielt? Definitiv! Ich kann mich glücklich schätzen, dass mir die Auswirkungen der Pandemie (fast) keine Probleme bereit haben. Keinerlei ernsthafte Erkrankungen in der Familie oder im Bekannten- und Freundeskreis, keine Ängste vor Jobverlust, sichere Wohnsituation mit tollen Mitbewohnern. Der Park Planten un Blomen war vor der Tür, mein Teilzeitjob hat mir viel freie Zeit für Training & zum Nachdenken gegeben und das Wetter war wirklich klasse im Frühjahr und Sommer 2020. So konnte mich auf meine eigene Art & Weise entwickeln und zudem ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein aneignen, um meine eigenen Projekte voranzubringen. Interessante Angebote für MS-Patienten bei daniels project Was muss man sich unter Floor Work vorstellen und für wen ist diese Art der Bewegung geeignet? Floor Work, also im Deutschen Bodenarbeit, sind einfach gesagt nur Bewegungen am Boden. Der Ursprung kommt m.W.n. aus dem Modernen Tanz und ist auch darüber ziemlich populär geworden. Auch im Breakdance kennt man ja verschiedene Bewegungen am Boden. In der Bewegungslehre nutzen wir Elemente aus diesen Bereichen, um uns am Boden zu bewegen. Der Boden ist wie ein Partner, der konstant Feedback gibt. Der größte Mehrwert von Floor Work besteht m.E. darin, dass man lernen muss, Entspannung zu finden. Diese Art von Bewegung ist für alle Menschen geeignet. Jeder kann einfach mal probieren sich auf den Rücken zu legen und versuchen die Beine zu bewegen, ohne mit den Fußballen/den Füßen den Boden zu verlassen. Hier gibt es unzählige Möglichkeiten und Varianten sich über den Boden zu bewegen. Das Ganze kann man natürlich noch beliebig erweitern und es macht superviel Spaß. Du hast auch eine Commovity gegründet, eine Gemeinschaft, um zusammen Bewegungssport auszuführen. Was verbirgt sich genau dahinter? Genau, gewissermaßen kann man nicht gemeinsam sich bewegen, da es sich um eine Online Community handelt. Im Bewegungsbereich aus dem ich komme, findet das Training häufig alleine statt, es ist keine Teamsportart wie z.B. Fußball. Ich habe aber einen großen Teil meines Lebens Fußball gespielt und das immer sehr genossen. Nicht nur den Sport gemeinsam auszuführen, sondern viel mehr noch der Austausch untereinander. The ComMOVEity ist eine Onlineplattform, auf der man sich für relativ wenig Geld (15-20€/Monat) zu verschiedenen Themen weiterbilden kann (Parkour, Handstand, Akrobatik, Floor Work & Tanz, Krafttraining, Meditation, etc.) und sich darüber hinaus mit anderen Menschen auf der Welt austauschen kann. Können Menschen mit gewissen körperlichen Einschränkungen ebenfalls von den Bewegungsangeboten bei Dir profitieren? Aber klar. Auf meiner Website habe ich einen Onlinekurs „Bewegung für Alle“, der sich an Menschen richtet, die sich in ihrem Alltag etwas mehr bewegen möchten. Bewegung für alle ist zwar ein ziemlich weit gefasster Begriff, doch mir war es wichtig, die Bewegungen so aufzubauen, dass sie für möglichst viele Menschen durchführbar sind. Sei es für jemanden, der viel im Büro sitzt und Rückenschmerzen vorbeugen möchte oder für Bewegungsinteressierte, die nach neuen Ideen und Perspektiven suchen. Der Onlinekurs umfasst drei verschiedene Bewegungseinheiten, die ca. 20-40 Minuten dauern. Jeder kann die Dauer und die Schwierigkeitsstufe selbst bestimmen. Zusätzlich habe ich noch etwas Theorie zu Bewegung eingebaut sowie ein paar Übungen und Meditationen zur Entspannung. Ich versuche mich immer in die Lage eines potentiellen Kunden hineinzusetzen und in diesem Fall habe ich einfach meine Eltern genommen, die beide Mitte 50 sind und einem 40h/Woche Job nachgehen, in dem sie sich nicht viel bewegen. Mein Ziel war es, ihnen Bewegung etwas näher zu bringen und dazu anzuregen, davon mehr in den Alltag einzubauen. Dennoch bin ich über Feedback immer sehr dankbar. Du hast auch einen Kurs zur bewussten Auseinandersetzung mit sich selbst, den eigenen Routinen und Ist-Soll-Abgleich. Für wen eignet sich der Kurs und was lernt man dabei? Genau genommen ist es kein Kurs, sondern ein 15-seitiges Dokument, in dem ich verschiedene Wege von schriftlicher Selbst-Reflexion vorstelle. Eine Methode, nämlich das Habit Tracking (also zu Deutsch das Tracken von Gewohnheiten) hat mir während meiner Erschöpfungsphase viel geholfen und das mache ich bis heute noch. Ich selbst bin ein großer Fan von solchen Praktiken. Es geht hier nicht um das klassische Tagebuch schreiben, sondern um Methoden, die eigenen Gedankenprozesse zu verstehen und in das innere Selbst zu blicken. In den Spiegel schauen wir mehrmals pro Tag und es fällt uns sofort auf, wenn etwas äußerlich nicht zu dem passt, wie wir uns das vorstellen. Ein externes Feedback zu erhalten ist demnach relativ leicht, doch ein internes Feedback zu erhalten eben nicht. Da muss man schon etwas genauer nachforschen, aber es lohnt sich. Know thyself (Kenne dich selbst) ist etwas, das noch aus dem alten Griechenland stammt und sich etwas platt anhören kann, doch für mich, die Hörer und alle anderen unglaublich wichtig sein sollte. Mit Kenne dich selbst ist nicht der Aufbau eines Selbst gemeint, sondern die Bedienungsanleitung. Wie funktioniere ich eigentlich? Was kann ich und was kann ich nicht? Solche zu Fragen sich erstmal zu stellen und dann auch noch zu beantworten, kann von ziemlich hohen Wert sein. Das fördert die eigene Akzeptanz und und eine ehrliche Lebensweise. Was würdest Du jemandem raten, der gern mal reinschnuppern möchte, ob es ein passendes Angebot gibt? Einfach mal auf meiner Website nachschauen, die ist ziemlich übersichtlich Gestaltet. Ansonsten freue ich mich immer über E-Mails oder sonstige Nachrichten mit Vorschlägen oder Fragen. Das hilft mir auch ungemein dabei, neue Angebote zu kreieren. So weiß ich immer, was von anderen eigentlich gewünscht wird. Ich kann hier im Podcast so viel erzählen, wie ich möchte, letztendlich kann ich nur versuchen, zu erahnen, was von den Hörern da draußen gewünscht wird. Also gerne mit mir in Kontakt treten, das hilft bestimmt. Tipps Was war dein tiefster Tiefpunkt mit der chronischen Fatigue und wie hast du dich wieder empor gekämpft? Tiefpunkte hatte ich viele, jedoch ist mir ein Erlebnis besonders im Gedächtnis geblieben. Das war Ende Oktober 2018 im Stadion in Glasgow, als ich Celtic Glasgow gegen Red Bull Leipzig mit Freunden geschaut habe. Die Atmosphäre war phänomenal, ich war aber einfach nur fertig und wollte da weg – es war schrecklich. Dies war ein markanter Punkt in meiner Vergangenheit, an dem ich wusste, dass ich etwas ändern muss. Was machst du, wenn du Symptome der chronischen Fatigue verspürst? Slow down… Alles etwas langsamer und entspannter angehen. Mich reflektieren und versuchen herauszufinden, was die Ursache/Ursachen dafür sein könnte/n. Ehrlich zu mir sein und wenn nötig, in den kommenden Tagen nur Dinge zu tun, die mir guttun. Nicht nur ehrlich zu mir selbst zu sein, sondern auch zu den Menschen in meinem Umfeld. Sie darüber aufzuklären, wie es mir gerade geht – dies stößt dann immer auf Akzeptanz und Empathie. Wünsche und Ziele Hast Du einen großen unerfüllten Wunsch? Tatsächlich nicht. Welche Entwicklung wünschst du Dir im Bereich der Bewegungslehre? Weniger Arroganz. Viele Menschen im Bereich der Bewegungslehre sind der Meinung, dass sie die EINE Wahrheit gefunden haben und projizieren dies auf Alle anderen. Die einzige Wahrheit da draußen ist die, die wir für uns selber entdeckt haben. Ich denke, dass jeder für sich seinen Weg finden muss und wenn jemand anderes meinen Weg genauso als seinen Weg betrachtet, dann ist das schön. Dennoch ist dies eher die Ausnahme als die Regel und man sollte die Bewegungslehre dazu nutzen, eher die Leitplanke darzustellen als den Weg. Bewegung hat einen unglaublichen Mehrwert, aber für jeden auf eine andere Art und Weise. Blitzlicht-Runde Was war der beste Ratschlag, den du jemals erhalten hast? Schwierig zu beantworten. Meiner Meinung nach gibt es auch kein „bestes“ Buch, das ich jemals gelesen habe. Wer krank ist und ein Buch über Heilung liest, wird dies wahrscheinlich als das beste Buch empfinden. Von daher (die letzten Dezemberwochen waren für mich persönlich sehr bescheiden) der Ratschlag einer guten Freundin: Es ist okay. Es ist okay, eine schlechte Phase zu haben. Es ist okay, Probleme zu haben. Das hat mir wirklich geholfen. Wie lautet dein aktuelles Lebensmotto? Vorwärts leben, rückwärts verstehen. Mit welcher Person würdest du gern einmal ein Kamingespräch führen und zu welchem Thema? Mit John Vervaeke, ein Professor der Toronto University über den Sinn des Lebens. Welches Buch oder Hörbuch, das du kürzlich gelesen hast, kannst du uns empfehlen und worum geht es darin? Und Nietzsche weinte von Irvin D. Yalom: Fiktive Handlung zwischen dem Arzt Josef Breuer und dem Philosophen Friedrich Nietzsche, der unbewusst von Breuer therapiert werden soll. Nietzsche konfrontiert Breuer dann über die Zeit mit seiner philosophischen Wahrheit und das Blatt wendet sich… Verabschiedung Hast du einen Tipp, den du deinem jüngeren Ich geben würdest, für den Zeitpunkt als die chronische Fatigue Dich gerade voll aus dem Leben geworfen hat? Tatsächlich nicht. Ich habe superviel in der Zeit gelernt und hätte eher meinem jüngeren Ich vor dem Zusammenbruch ein paar Tipps mit auf den Weg gegeben. Ansonsten würden wir wahrscheinlich heute nicht hier sitzen. Wer weiß das schon… Möchtest du den Hörerinnen und Hörern noch etwas mit auf dem Weg geben? Respekt und Anerkennung. Ich gehe mal davon, dass jeder, der das hier hört sich mehr oder weniger mit seiner Krankheit auseinandersetzt. Das finde ich klasse. Sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen heißt auch, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Damit ist jeder Hörer hier wahrscheinlich schon vielen Menschen da draußen ein Schritt voraus. Wo findet man dich im Internet? Meine Website lautet www.danielsproject.com, auf Instagram heiße ich daniels.project und auf LinkedIN Daniel Peters – die Social Links lassen sich aber auch auf meiner Website finden. Vielen Dank Daniel für Deine Zeit, das Teilen Deiner Erfahrungen mit der Fatigue und den Anstoß zu mehr Bewegung und Selbstreflexion. Ich wünsche Dir maximale Erfolge, damit Du vielen Menschen helfen kannst, bewusster, glücklicher und körperlich aktiver zu werden. Bis bald und mach das beste aus Deinem Leben, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest Du eine Übersicht zu allen bisher interviewten MS-Patienten.
Vereinbare jetzt dein unverbindliches Erstgespräch unter https://newgen.ag/kanzleistrategen/erstgespraech In der letzten Podcast-Folge 2021 hat Daniel Achim Kremulat zu einem Kamingespräch eingeladen. Achim selbst war Steuerberater und hat sich nach einigen Schicksalsschlägen dazu entschieden, seinen beruflichen Werdegang dem Coaching für gesundes Arbeiten zu widmen. In der Steuerbranche herrscht Stress - ständiger Stress. In Achims Fall ist dieser Druck in zwei Burnouts und einem Schlaganfall gemündet. Nun möchte er anderen Steuerberatern als Coach dabei helfen, sich bewusst mehr Zeit für positive Dinge zu nehmen und am eigenen Mindset zu arbeiten. Höre jetzt rein und erfahre, wie dir Achim mit seiner Geschichte dabei helfen kann, einen möglichen Burnout vorzubeugen und leichter durchs Leben zu gehen. Folge Daniel auf Instagram: https://www.instagram.com/daniel_newgen/ Facebook: https://www.facebook.com/newgenKanzleistrategen Daniel Terwersche und die Kanzleistrategen helfen ausgewählten Kanzleiinhabern dabei, zu den Gewinnern im digitalen Wandel zu werden und bereits heute die Steuerkanzlei von morgen zu kreieren. Vereinbare jetzt dein unverbindliches Erstgespräch: https://newgen.ag/kanzleistrategen/erstgespraech
MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
Andrea alias Yogacraft ist selbstständig tätig als Coach und Yogalehrerin. Sie nutzt Yoga und ihr "Team of Trust" um ihren Weg zu gehen. Den vollständigen Beitrag findest Du hier: ms-perspektive.de/interview-mit-ms-patientin-andrea-von-yogacraft/ In Folge #115 vom MS-Perspektive Podcast spreche ich mit Andrea alias @yc_yogacraft über ihr Leben mit der Erkrankung. Andrea kennt die Multiple Sklerose bereits von ihrer Mama, die die Diagnose erhielt als Andrea noch ein kleines Kind war. Andrea erhält viel Unterstützung durch ihre Familie, hat sich einige Jahre nach der Diagnose selbstständig gemacht im Bereich Coaching und als Yogalehrerin. Meist tritt die MS bei ihr in den Hintergrund, aber wenn sie einen Schub hat, dann nutzt sie Yoga und ihr „Team of Trust“, um ihren Weg heraus zu finden. Vorstellung Ich bin mittlerweile 40 Jahre alt, Tirolerin, die mit ihrem Sohn und Mann in Oberfranken wohnt. Die MS sehe ich wie eine Wegbegleiterin, die mir immer mal wieder mehr oder weniger deutliche Hinweise gibt, und mich da hingebracht hat, wo ich heute stehe. Als Yogalehrerin und Coach gebe ich leidenschaftlich das weiter, was mich immer wieder in meine Mitte bringt – und das nicht nur in Bezug auf die MS. Diagnose und aktueller Status Seit wann hast du die Diagnose und welches Symptom war der Anlass dafür? Die Diagnose habe ich schon 2006 bekommen. Damals waren Sensibilitätsstörungen und Taubheit in den Beinen der Anlass. Wie hast Du die Diagnose aufgefasst? Und wie war es für Deine Liebsten? Für mich war es kein Schock, da ich die Krankheit gut kannte. Ich bin damit groß geworden, da meine Mama die Diagnose erhalten hat als ich 6 war. Ich wusste von Anfang an, dass es die Krankheit der 1000 Gesichter ist und es nicht zwangsweise heisst, dass ich den gleichen Verlauf wie meine Mama habe. Ich hab es auch nicht ganz so ernst genommen. Eher mit dem Gedanken, dass ich einen „Ableger“ von Mama erwischt hab. Ich glaube es war für mein Umfeld schwieriger als für mich. Schönerweise haben mich alle bestens unterstützt – und tun es immer noch. Welche Behandlung wurde Dir zu Beginn der Diagnose empfohlen und bist Du der Empfehlung gefolgt und wie lässt du dich behandeln? Ich habe schon mehrere Therapien ausprobiert und bin hier immer sehr vorsichtig, was ich nach draußen gebe. Denn ich bin der Überzeugung, dass jede:r für sich selbst schauen darf, was sich stimmig anfühlt. Wichtig ist, dass man sich Experten an die Seite holt, bei denen man sich gut aufgehoben fühlt – ich spreche immer vom „Team of Trust“. Das habe ich schönerweise für mich gefunden und so wäge ich gemeinsam mit diesem Team immer die nächsten Schritte ab, weiß aber, dass die endgültige Entscheidung immer bei mir liegt. MS ist die Krankheit der 1.000 Gesichter, und so gibt es eben auch nicht nur die eine optimale Behandlungsform. Nutzt du Yoga als Selbsttherapie oder auch Angebote wie Physiotherapie, Reha oder ähnliches? Nach dem heftigen Schub 2014 habe ich über einen längeren Zeitraum Physiotherapie gemacht, bis alle Symptome wieder abgeklungen waren. Daraufhin habe ich auf der körperlichen Ebene jahrelang nichts gemacht – bis auf Yoga natürlich. Jetzt habe ich allerdings ganz frisch wieder mit Physio angefangen, nachdem ich gemerkt habe, dass mir der letzte Schub aus dem Sommer noch stärker in den Gliedern steckt, als ich es anfangs wahrhaben wollte. Hast du alte Symptome, die dich im Alltag begleiten. Falls ja, wie gehst du damit um? Ja, Sensibilitätsstörungen in den Beinen und Händen, leichtes Kribbeln und das Gleichgewicht ist manchmal auch nicht so, wie ich es mir wünschen würde. Ich sehe es oft als Hinweis, dass ich wieder etwas weniger machen darf wenn die Symptome stärker werden. Mit dem erneuten Ansatz der Physiotherapie versuche ich ab sofort meinen Körper auch wieder bestmöglich zu unterstützen. Es gibt Tage, da nervt es mehr als an anderen. Allerdings versuche ich nicht in eine Abwehrhaltung zu gehen, sondern in die Akzeptanz. Auch das ist ein Teil von mir. Gibt es Unterschiede im Verlauf der MS deiner Mutter und deiner eigenen, aufgrund der vielen hinzu gewonnenen Erkenntnisse und Behandlungsmöglichkeiten? Das würde wahrscheinlich den Podcast sprengen, aber grundsätzlich sind unsere Verläufe überhaupt nicht miteinander zu vergleichen und werden auch komplett anders behandelt. Wen es interessiert: es gibt eine Folge in meinem eigenen Podcast, in der ich meine Mama zu Gast habe (Folge 62 vom YOGACRAFT-Podcast) Leben, Beruf und Hobbies Welche Rolle spielt die MS in deinem Leben und wie wirkt sie sich auf deine Familie, deinen Beruf und deine Freizeitgestaltung aus? Offen gesagt ist die MS zum Glück meist im Hintergrund, sofern ich nicht gerade einen aktuellen Schub habe. Ich kann zwar einige Sachen nicht mehr so machen (z.B. joggen gehen), aber zum Glück bin ich im Alltag kaum eingeschränkt. Ich definiere mich auch überhaupt nicht über die Krankheit und so spielt sie eine eher nebensächliche Rolle. Außer, dass ich es ihr „zu verdanken habe“, dass ich beruflich jetzt das mache, was ich mache. Denn ohne den heftigen Schub in 2014 hätte ich wohl nie den doch etwas krassen Switch von der Personalerin im Großkonzern hin zur Yogalehrerin und Coach gemacht. Welchen Themenfelder bietest du auf Yogacraft an? Was wahrscheinlich auf der Hand liegt: Yogakurse. Ich unterrichte klassisches Hatha – Yoga – und zwar sehr sanft. Meines Erachtens leisten wir im Alltag alle so viel (egal ob mit oder ohne MS) und da möchte ich das Leistungsdenken von der Yogamatte fernhalten. Ich habe keine Kurse rein für MSler, wobei einige in meinen Kursen unterwegs sind. Meine Kurse sind auch keine klassischen Yogakurse, sondern meist gespickt mit Coachingimpulsen, die den Teilnehmern helfen sollen wieder stärker mit sich und dem eigenen Körper in Verbindung zu kommen. Yoga tritt langsam auch mehr und mehr in den Hintergrund. Coaching ist wirklich meine große Leidenschaft. Ich habe hier 2018 noch eine professionelle Ausbildung gemacht und coache sowohl Privatpersonen als auch in kleineren Unternehmen. Hier kommt mir meine Erfahrung als Personalentwicklerin natürlich sehr zu Gute. Ich liebe es auch die beiden Elemente – Yoga und Coaching – zu verbinden und hab immer wieder verschiedene Workshopformate. Letztes Jahr gab es auch zum ersten Mal ein komplettes Wochenende in meiner Heimat Tirol, das ich mit meiner Freundin geleitet habe. Es war eine Kombination aus Yoga, Wandern und Coachingimpulsen. Bei allem, was ich tue geht es darum, die Menschen dabei zu unterstützen wieder oder noch stärker bei sich selbst anzukommen. Und das mach ich ganz nach dem Motto „Lehre, was du lernen willst“. Ich gebe einfach authentisch das weiter, was mir selbst immer gut getan hat und noch tut. Bist du zufrieden mit deiner beruflichen Ausrichtung oder hast du weitere Pläne? Ich liebe meinen Job und bin unglaublich dankbar dafür. Vor allem, wenn ich sehe, was es in den Menschen bewegt. Im kommenden Jahr möchte ich erstmal die Dinge, die ich in den vergangenen Jahren aufgebaut habe festigen: Einzelcoachings, das Gruppencoaching „Journey to Yourself“, die Auszeit am Berg in Tirol und diverse Business-Begleitungen für ansässige Firmen. Ich habe dieses Jahr Ausbildungen zum Thema Human Design gemacht und möchte dies nun auch stärker in meine Arbeit integrieren. Darüber hinaus erhalte ich schon erste Anfragen, ob ich nicht selbst ausbilden könnte … wer weiß wo die Reise noch hingeht. Ich würde auch super gern irgendwann ein Buch schreiben, allerdings glaube ich, dass da wirklich viel Arbeit dahinter steckt und davor habe ich größten Respekt. Tipps Was war dein tiefster Tiefpunkt mit der MS und wie hast du dich wieder empor gekämpft? Der Tiefpunkt war bestimmt der heftige Schub 2014 – wobei er rückblickend ja auch wegweisend für alles war, was danach entstehen durfte. Die Unterstützung meiner Familie sowie die intensive Yogapraxis (auf jeder Ebene – vor allem der geistig-emotionalen) waren meines Erachtens der Schlüssel damals. Und sind es auch immer noch wenn es mir schlecht geht. Grundsätzlich: ich mag das Wort „kämpfen“ nicht so gern. Klar, ist es manchmal einfach „Scheisse“. Aber ganz ehrlich: das Leben ist nicht nur rosarot. Ob mit oder ohne MS. Mittlerweile lass ich den Tiefpunkt erstmal da sein und schau dann, was im Rahmen meiner Möglichkeiten ist, um die Situation in Mini-Schritten wieder zu verbessern. Gern auch mit externer Unterstützung. Was machst Du wenn Du alte Symptome verspürst? Check-In bei mir selbst. Ich weiß für mich, dass Stress – egal ob positiv oder negativ – immer der krasseste Auslöser für Symptome ist bei mir. Deshalb gilt es dann für mich immer erstmal innehalten und schauen, was es denn ist, das mich stresst. Und dann versuchen Dinge anzupassen. Prios zu shiften und um Unterstützung fragen. Zukunft und Ziele Gibt es einen großen unerfüllten Wunsch? Reisen – ich möchte gern noch möglichst viel von der Welt sehen – am liebsten gemeinsam mit meinen Männern. Ist aber nicht ganz so leicht, weil man Mann gar nicht gerne reist. Da muss dann wohl doch der Junior her halten. Welche Entwicklung wünschst du Dir im Bereich der MS in den kommenden 5 Jahren? Natürlich nur das Beste … Blitzlicht-Runde Was war der beste Ratschlag, den du jemals erhalten hast? Mach eine Pause. Wie lautet dein aktuelles Lebensmotto? Weniger ist mehr. Mit welcher Person würdest du gern einmal ein Kamingespräch führen und zu welchem Thema? Mit unserem verstorbenen Freund und fragen wie's denn da so ist, wo er jetzt ist. Vervollständige den Satz: „Für mich ist die Multiple Sklerose... “ …eine Wegweiserin. Welche Internet-Seite kannst du zum Thema MS empfehlen? www.trotz-ms.de Welches Buch oder Hörbuch, das du kürzlich gelesen hast, kannst du uns empfehlen und worum geht es darin? Persönlichkeitsentwicklung: „Where is the love“ von Lars Amend / Von der Suche nach der wahren Liebe. Romane allgemein: „Die 7 Schwestern“ von Lucinda Riley/ 7 Adoptivschwestern, die nach dem Tod ihres Adoptivvaters Hinweise zu ihren Wurzeln bekommen und jedes Buch erzählt die Geschichte einer Schwester. Verabschiedung Hast du einen Tipp, den du deinem jüngeren Ich geben würdest, für den Zeitpunkt der Diagnose? Kein Tipp. Ich würde ihr nur sagen wollen, dass sie darauf vertrauen darf, dass sich trotz oder vielleicht sogar durch die Diagnose noch ganz überraschend wunderbare Wege auftun werden. Möchtest du den Hörerinnen und Hörern noch etwas mit auf dem Weg geben? Egal ob Betroffene:r oder Angehörige:r: es ist nicht das Ende der Welt! Im Gegenteil. Manchmal sogar der Anfang von einem neuen Weg, der sich sonst so gar nie gezeigt hätte. Wichtig ist, dass man immer wieder bei sich selbst eincheckt und herausfindet, was sich als nächster Schritt für einen selbst stimmig anfühlt. Um das raus zu finden, darf man sich auch gern Unterstützung holen. Wo findet man dich im Internet? www.yogacraft.deInstagram: @yc_yogacraftYOGACRAFT-Podcast Vielen Dank, liebe Andrea, für Deine Zeit und die gewährten Einblicke und ganz viel Erfolg in allen Bereiche – gesundheitlich, sowie mit deinen privaten und beruflichen Zielen! Bis bald und mach das beste aus Deinem Leben, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest Du eine Übersicht zu allen bisher interviewten MS-Patienten.
Mit dem Thema „Assistierter Suizid und das Recht auf Selbstbestimmung“ startete am 1. Oktober 2021, die Veranstaltungsreihe „Kamingespräche auf Schloss Hirschberg“. Talkgäste beim Auftakt waren Susanne Kummer, Geschäftsführerin des Instituts für Medizinisch Anthropologie und Bioethik (IMABE) in Wien, und Palliativmediziner Dr. Michael Ried vom Klinikum Ingolstadt. Teresa Loichen, Referentin für Lebensschutz in der Diözese Eichstätt, moderierte das Gespräch.
MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
Zum Blogbeitrag: https://interview-mit-ms-patientin-tanja-alias-taniiijahhh In Folge #113 vom MS-Perspektive Podcast interviewe ich Tanja Cordewener alias @taniiijahhh. Wir kennen uns von Instagram, wo mir Tanja aufgefallen, weil sie ein sehr ambitioniertes Sportprogramm durchhält. Wir sprechen über Ihr Leben mit Multipler Sklerose und wie sie die Diagnose dazu motiviert hat für Marathons zu trainieren. An drei Marathons hat sie bereits erfolgreich teilgenommen und noch einige weitere auf der Liste. Vorstellung Hi, mein Name ist Tanja. Ich bin 32 Jahre alt, verheiratet, habe eine Tochter und wohne in Aachen. Diagnose und aktueller Status Seit wann hast du die Diagnose? Die MS wurde im April 2016 bei mir diagnostiziert. Wie geht es dir aktuell mit der MS? Zur Zeit darf ich mich nicht beschweren, da mich die MS an sich im Großen und Ganzen in Ruhe lässt. Aufgrund der MS kämpfe ich immer wieder mit Depressionen – Dies ist natürlich sehr belastend. Nimmst du eine verlaufsmodifizierende Therapie bzw. hast du bereits mehrere ausprobiert? Nein, „Schulmedizinische“ Medikamente habe ich nie ausprobiert. Ich nehme hochdosiertes Vitamin D und noch eine ganze Reihe weiterer Nahrungsergänzungsmittel. Solange meine MS stabil bleibt, ist dies mein Weg. Sollte sich der Verlauf verändern, würde ich natürlich gemeinsam mit meinem Neurologen neu entscheiden. Wie hat sich Deine Einstellung in Bezug auf Glück, Zufriedenheit und Dankbarkeit geändert? Ich glaube, dass ich seit der Diagnose viel dankbarer bin für das, was gerade ist. Denn mir ist bewusst geworden, dass selbst die einfachsten Dinge nicht selbstverständlich sind. Außerdem Versuche ich mehr im Hier und Jetzt zu Sein und den Augenblick wahrzunehmen und zu genießen. Leben, Beruf und Hobbies Wie sah deine Lebensplanung vor der Diagnose aus? Und hat sich deine Einstellung in Bezug auf Beruf, Familie und Freizeit seit der Diagnose verändert? Vor allem im Bezug auf Beruf hat sich meine Einstellung sehr verändert. Vor der Diagnose war ich im Justizvollzug tätig. Ich habe meinen Beruf gerne ausgeführt und da ich verbeamtet war, war der Plan natürlich dort bis zur Rente zu arbeiten. 2019 wurde ich in den vorzeitigen Ruhestand geschickt. Das hat mir damals den Boden unter den Füßen weg gezogen. Aber mittlerweile bin ich dafür sehr dankbar. Ich habe nun die Zeit, mich um meine Familie und um mich zu kümmern. Damals fehlte mir dafür oft die Kraft. Wann hast du begonnen intensiv Sport zu treiben? Ich habe eigentlich schon immer viel Sport gemacht. Aber erst seit der Diagnose ist es so regelmäßig und intensiv geworden. Für mich gehört Sport zu meiner Therapie und ich rede mir ein, dass der Sport mir dabei Hilft, die MS ruhig zu halten. Wie stark achtest du auf deine Ernährung und was ist dir daran besonders wichtig? Ich versuche mich ausgewogen zu ernähren. Ich baue viel Obst und Gemüse in meinen täglichen Essensplan ein. Aber es gibt auch ungesunde Lebensmittel auf dem Speiseplan. Für mich ist es besonders wichtig, mich nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Ich bin ein emotionaler Esser und ich neige dazu Dinge im extrem auszuleben und es gab Phasen in meinem Leben, in denen ich mit Essen gestruggelt habe. Ich glaube, dass der Stress den ich mir oft gemacht habe, insgesamt schädlicher für den Verlauf der MS ist als ab und an ungesunde Lebensmittel zu essen. Wie sieht eine normale Trainingswoche bei dir aus? Momentan trainiere ich nach Lust und Laune und ich befolge keinen gezielten Trainingsplan. Trotzdem versuche ich mindestens 5 x in der Woche aktiv zu sein. Ich gehe laufen, wandern, ins Fitnessstudio, bouldern oder ich setzte mich auf mein Spinningbike. Du hast außerdem die Trainer B Lizenz. Wie erlangt man eine solche Lizenz und nutzt du sie im Alltag eher im Beruf oder zum erreichen deiner eigenen Ziele? Ich habe die Lizenz über eine online Akademie erworben. Es sollen noch weitere Qualifikationen folgen. In erster Line habe ich die Lizenz für mich gemacht da ich sehr an der Thematik interessiert bin. Ich kann mir aber auch vorstellen irgendwann in einem Fitnessstudio zu arbeiten. Du bist bereits bei drei Marathons ins Ziel gelaufen. Wie war das und an welchen willst du noch teilnehmen? Die Idee Marathon ist für mich erst nach der Diagnose gewachsen. Als ich dann bei meinem ersten Marathon ins Ziel gelaufen bin, war ich natürlich unfassbar glücklich und stolz. Nächstes Jahr soll es zuerst der Hamburg Marathon werden und Ende des Jahres endlich der New York Marathon. Tipps Was war dein tiefster Tiefpunkt mit der MS und wie hast du dich wieder empor gekämpft? Mein bisheriger Tiefpunkt war Anfang des Jahres, als es mir psychisch sehr schlecht ging. Mir hat es geholfen, dass ich offen mit meiner Frau reden konnte und sie mich immer unterstützt hat. So habe ich die Kraft gefunden mir zu meiner ambulanten Therapie weitere professionelle Hilfe zu suchen. Und so bin ich im Mai diesen Jahres für 10 Wochen stationär in einem psychiatrischen Krankenhaus aufgenommen worden. Das war eine sehr harte und intensive Zeit, aber nun geht es mir deutlich besser und ich glaube das ich auch für kommende schwierige Situation besser gewappnet bin. Was machst Du wenn Du alte Symptome verspürst? Ich neige zum somatisieren und gerade nach der Diagnose habe ich jedes „ziepen“ an meinem Körper überbewertete. Mittlerweile versuche ich erst mal relaxt zu bleiben und abzuwarten, ob die Symptome länger als 24h bleiben. Erst dann würde ich zum Neurologen gehen und das weitere Vorgehen mit ihm besprechen. Zukunft und Ziele Gibt es einen großen unerfüllten Wunsch? Ich wünsche mir im Laufe der kommenden Jahre alle Major Marathons zu laufen. Dies ist neben der körperlichen auch eine finanzielle Herausforderung aber ansonsten bin ich zufrieden wie es ist. Welche Entwicklung wünschst du Dir im Bereich der MS in den kommenden 5 Jahren? Ich würde mir wünschen, dass man die MS versteht, woher sie kommt und warum sie bei jedem anders verläuft. Damit man dann für jeden individuell eine Therapieform findet die auch hilft. Blitzlicht-Runde Was war der beste Ratschlag, den du jemals erhalten hast? Ich finde allgemeine Ratschläge oft unangebracht bzw. zu allgemein. Im menschlichen miteinander ist es viel wertschätzender, echte Empathie und Zeit geschenkt zu bekommen. Wie lautet dein aktuelles Lebensmotto? – Gedanken erschaffen Realität – Mit welcher Person würdest du gern einmal ein Kamingespräch führen und zu welchem Thema? Gibt es momentan keine Person. Vervollständige den Satz: „Für mich ist die Multiple Sklerose... “ …eine Chance Erfahrungen im Leben zu machen, für die ich sehr dankbar bin und die ich ohne die MS niemals bekommen hätte. Welche Internet-Seite kannst du zum Thema MS empfehlen? Ich kann leider keine Seite empfehlen. Die MS spielt keine so große Rolle in meinem täglichen Leben und sie bekommt nicht so viel Raum. Die MS Community auf Instagram ist ja sehr groß und der Austausch dort reicht mir aus. Welches Buch oder Hörbuch, das du kürzlich gelesen hast, kannst du uns empfehlen und worum geht es darin? Ich kann das Buch „Das Café am Rande der Welt“ von John Strelecky empfehlen. In dem Buch geht es um den Sinn des Lebens. Verabschiedung Hast du einen Tipp, den du deinem jüngeren Ich geben würdest, für den Zeitpunkt der Diagnose? „Keine Angst, du findest deinen Weg!“ Möchtest du den Hörerinnen und Hörern noch etwas mit auf dem Weg geben? Keiner von uns muss seinen Weg alleine gehen! Es gibt immer Möglichkeiten Hilfe zu bekommen und jeder von uns ist es Wert, diese Hilfe zu erhalten. Wenn ihr Fragen habt könnt ihr mich gerne über Instagram direkt anschreiben. Wo findet man dich im Internet? Regelmäßig pflege ich nur Instagram – @taniiijahhh Vielen Dank, liebe Tanja, für das geführte Interview und weiter viel Erfolg mit Deinen sportlichen Zielen! Anmerkung: Die aktuelle wissenschaftliche Empfehlung lautet, dass man als wichtigsten Grundpfeiler ein verlaufsmodifizierendes Medikament nimmt, um die MS bestmöglich auszubremsen. Kombiniert werden sollte das mit einem gesunden Lebensstil, wie von Tanja praktiziert. Bis bald und mach das beste aus deinem Leben, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest du eine Übersicht zu allen bisher interviewten MS-Patienten.
MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
In Folge #111 vom MS-Perspektive Podcast interviewe ich Melanie alias @melsworldinpicutres. Wir kennen uns von Instagram, wo Melanie über ihr Leben mit Multipler Sklerose schreibt, aber auch über all die Freuden des Lebens. Hier geht es zum Blogbeitrag: https://ms-perspektive.de/interview-mit-ms-patientin-melanie-alias-melsworldinpictures/ Vorstellung Melanie ist verheiratet, hat eine Tochter und zwei Söhne und ist außerdem Hundemama. Sie lebt in ihrer Wahlheimat Schweiz und erblickte einst in Deutschland das Licht der Welt. Diagnose und aktueller Status Seit wann hast du die Diagnose? Seit 2014. Einen Tag nach meinem 33. Geburtstag konnte ich meinen Sohn nicht mehr tragen, war sehr schwach und durcheinander, habe gefüllt gelallt. Einen Tag später konnte ich nicht mehr leserlich schreiben. Da bekam ich Angst und rief den Hausarzt an. Ich solle augenblicklich vorbeikommen. 15 Minuten später hatte ich die Diagnose MS und hing am Kortisontropf. Wie hast du die Diagnose aufgefasst? Und wie war es für deine Liebsten? Mein Mann war dabei. Wir hatten davor noch nie etwas über MS gehört. Es war ein großer Schock für alle Familienmitglieder. Welche Behandlung wurde Dir zu Beginn der Diagnose empfohlen und bist Du der Empfehlung gefolgt? Zu diesem Zeitpunkt habe ich meinem Arzt voll und ganz vertraut. Er empfahl das neueste Medikament Tecfidera. Morgens und abends eine Tablette. Zwei Wochen dann war Schluss. Ich habe es nicht vertragen. War bei Dir ein Wechsel auf andere verlaufsmodifizierende Therapien nötig? Wenn ja, warum? Ich wechselte zu Tysabri. Dies vertrug ich gut. Allerdings blieb die MS sehr aktiv, und ich bekam zusätzlich alle 3-4 Monate Kortison. 18 Gaben und Monate später war mein JC Virus zu hoch und ich musste aufhören. Ich hatte in dieser Zeit keine neuen Läsionen, die Herde im Kopf waren immer die selben, nur ständig aktiv. Warst Du mal bei einer Reha wegen der MS oder nutzt Du symptomatische Therapieangebote im Alltag? Wenn ja, wie zufrieden bist Du damit? Zu Neujahr 2020 war ich nach einem großen Schub und Herd am Sehnerv drei Wochen in der Reha. Seitdem bin ich bei der Physiotherapie und Ergotherapie. Die Spitex Schwester kommt einmal die Woche vorbei. Ich war acht Monate bei einem Psychologe,. der dann jedoch in Babypause ging. Deshalb wechselte ich in eine psychosomatische Gesprächstherapie. Nach sechs Monaten wechselte meine Therapeutin ihre Arbeitsstelle. Bisher bin ich noch nicht wieder bereit mich schon wieder auf jemanden neues einzulassen. Dennoch haben mir die Therapien sehr geholfen und tun es noch. Wie kam es dazu, dass Du so offen über Deine Gefühle und Deinen Weg mit der MS schreibst? Das war zu Beginn gar nicht meine Absicht. Aber vor fünf Jahren hast du nicht viel über die MS gefunden, zumindest keine Erfahrungsberichte. Ich wollte einfach darüber schreiben und es hat mir sehr gut getan und beim eigenen Verarbeiten geholfen. Leben, Beruf und Hobbies In welcher Lebensphase hast Du die MS-Diagnose erhalten und hat es deine Pläne über den Haufen geworfen? Wir waren gerade das zweite Jahr in der Schweiz. Mein Kleiner wurde vier Jahre alt und mein Zweiter eingeschult. Ich war mit Muttersein und Kindererziehung beschäftigt. Hausfrau aus Leidenschaft. Die MS hat also nichts über den Haufen geworfen. Deine Bilder bei Instagram sind persönlich, oft lustig und heben die Laune, trotz teils ernster Themen. Wie gelingt Dir das? Ich bin einfach authentisch. Gefühle sind da um gelebt zu werden. Die guten wir die schlechten, trotz MS, trotz depressiver Phasen. Das Leben ist schön! Was magst Du an der MS-Community bei Instagram? Das starke Gefühl niemals allein zu sein. Welche Rolle spielt die MS in deinem Leben und wie wirkt sie sich auf deine Familien, deinen Beruf und deine Freizeitgestaltung aus? Eine sehr große Rolle. Ich arbeite seit zwei Jahren nicht mehr, warte aktuell auf meine Rentengutachten. Die Termine sind im Dezember. Meine Kinder kennen mich nicht anders. Gesellschaftliche Verpflichtungen machen mir Riesenmühe, wie jedes Familientreffen. Tipps Was war dein tiefster Tiefpunkt mit der MS und wie hast du dich wieder empor gekämpft? Unser Familienurlaub 2015 in Ägypten. Da lernte ich die MS mit allen Tücken kennen, bis hin zum nicht laufen können. Geht nicht – jetzt erst recht. Was machst du, wenn du Symptome der MS verspürst? Symptome sind ja ständig da. Mittlerweile kann ich sie gut einschätzen und reagieren. Wünsche und Ziele Gibt es einen großen unerfüllten Wunsch? Nein, ich bin wunschlos glücklich. Welche Entwicklung wünschst du Dir im Bereich der MS in den kommenden 5 Jahren? Noch bessere Therapien. Und das aus unheilbar ein heilbar wird. Das wäre wünschenswert. Blitzlicht-Runde Was war der beste Ratschlag, den du jemals erhalten hast? Positiv denken bedeutet, dass du dich für Gedanken entscheidest, die dir Kraft geben! Wie lautet dein aktuelles Lebensmotto? Es gibt keine falschen Entscheidungen, aus Fehlern lernt man. Mit welcher Person würdest du gern einmal ein Kamingespräch führen und zu welchem Thema? Mit niemand bestimmten. Vervollständige den Satz: „Für mich ist die Multiple Sklerose… “ …stark mit meinen Emotionen gekoppelt. Welche Internet-Seite kannst du zum Thema MS empfehlen? TrotzMS und natürlich MS-Perspektive. Welches Buch oder Hörbuch, das du kürzlich gelesen hast, kannst du uns empfehlen und worum geht es darin? „Klartext Ernährung“ von Dr.med. Petra Bracht. Es geht um Antworten, wie Lebensmittel vorbeugen und heilen. Abschlussrunde Hast du einen Tipp, den du deinem jüngeren Ich geben würdest, für den Zeitpunkt der Diagnose? Es wird nichts passieren, wo du dich nicht wieder raus kämpfst! Möchtest du den Hörerinnen und Hörern noch etwas mit auf dem Weg geben? Als Msler ist es dringend erforderlich auf seine Bedürfnisse zu hören und lernen nein zu sagen. Wo findet man dich im Internet? Bei Instagram unter @melsworldinpictures ———- Vielen Dank für das geführte Interview an Melanie und die emotionale und positive Grundstimmung! Bis bald und mach das beste aus deinem Leben, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest du eine Übersicht zu allen bisher interviewten MS-Patienten.
MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
Heute begrüße ich Frank König aus Limburg an der Lahn als Interviewgast. Er ist MS-Patient und wir kennen uns aus der Instagram-Community. https://ms-perspektive.de/interview-mit-ms-patient-frank-f-koenig-alias-ms-powerman/ Vorstellung Mein Name ist Frank F. König, alias MS.Powerman. Ich liebe spannende Geschichten, gute Filme und Pommes Rot-Weiß. Weil man aber über Pommes, Ketchup und Mayo nicht wirklich gut reden (Schreiben) kann und das Leben wirklich zu kurz für schlechte Geschichten ist, freue ich mich auf die Fragerunde im Anschluss. „Romantischer wird es aus meiner Sicht heute nicht mehr.“ Diagnose und aktueller Status Seit wann hast du die Diagnose? Im Februar 1990 war dieser Tag der Tage! Welchen EDSS-Wert hast du und wie geht es dir aktuell mit der MS? 8,0 mit einem stetigen „Auf und Ab“ was wohl jeder von uns kennt! Nimmst du eine Basistherapie bzw. hast du bereits mehrere ausprobiert? Nein, nichts mehr! Nach zwei Versuchen sowie Unverträglichkeiten gerade bei der Letzten in Tablettenform spielte mein Darm völlig verrückt. Grauenhaft! Erhältst du regelmäßig Physiotherapie oder andere unterstützende Maßnahmen? Über viele Jahre, unterschiedlicher Natur. Aktuell durch Corona bedingt weniger, gerne bleibe ich Bewegung und nutze dazu mein MotoMed. Leben, Beruf und Hobbies Wie sah deine Lebensplanung vor der Diagnose aus? Und hat sich daran etwas geändert? 1990 war ich noch selbstständig, mit zunehmender Erkrankung konnte ich meine Tätigkeiten / Selbstständigkeit nicht mehr ausüben. Versucht habe ich alles, aber ich habe es einfach nicht mehr geschafft. Arbeiten, Ehemann, Vater und Co. und wo blieb ich selbst? Du veröffentlichst schicke Bilder auf Instagram. Hast du schon immer gerne fotografiert? Das hat eine sehr eigene Geschichte, seit 2007 widme ich mich als Hobbyfotograf gerne wieder der Fotografie. Davor konnte ich nicht mehr fotografieren, ich war einfach nicht bereit dazu! Bei Instagram betreibst du zwei Accounts @ms.powerman und @frank.f.koenig. Welchen gab es zuerst und welche Themen stehen jeweils im Vordergrund? Der Insta-Account mit meinem vollen Namen war mein Start auf Instagram. Der @ms.powerman ist erst wenige Monate alt und zeigt meinen Alltag mit MS. Außerdem betreibst du einen eigenen Blog www.koenig-limburg.de. Zu welchen Themen schreibst du dort und wie wird der Blog angenommen? Seit über fünf Jahren schreibe ich in meinem Blog zu Themen wie MS, unserem Alltag, meiner Region, zur Kommunalpolitik und Co. – alles sehr bunt wie ich es gerne beschreibe. Täglich, so die Statistik bewegen sich rund 100 User auf meinem Blog. Wenn ich es richtig gesehen habe, kandidierst du für die Kommunalpolitik. Wie lange engagierst du dich schon politisch und was ist dir besonders wichtig? Richtig, ich wurde im März in meinem Amt bestätigt und wieder gewählt, mehr noch – meine Arbeit finden jetzt auch im Ortsbeirat Innenstadt meine Handschrift. Schwerpunkte, sind zum einen Barrierefreiheit. Aber auch alles andere, ich bin der Vertreter im Sozialausschuss und im Ausschuss für Umwelt und Verkehr. Familie Du betonst immer wieder, welche große Unterstützung deine Frau und deine Familie für dich bedeuten. Hat es gleich bei Diagnose so gut geklappt oder mussten sie sich erst damit zurechtfinden? Der Anfang als Familie und Paar war alles andere als angenehm. Ich war enttäuscht, kein guter Vater und Ehemann zu sein, überhaupt war ich unausstehlich! Dies hat mehr als 15 Monate gedauert. Faktisch immer, und dies ohne Helm und doppelten Boden, mit dem Kopf durch die Wand! Tiefpunkt Was war dein tiefster Tiefpunkt mit der MS und wie hast du dich wieder empor gekämpft? Mitte der 1990er Jahre ging nichts mehr. Keine kontrollierte Armfunktion, keine Sprache – nicht mal mehr JA oder NEIN. Das hat mich extrem fertiggemacht und alles brauchte Monate, um meinen Weg und Sprache wiederzuerlangen. Ausdauer, Geduld und Zuversicht – sind heute aktive Begleiter für mich! Tipps zum Alltag mit MS Was machst du, wenn du Symptome der MS verspürst? Geduldig abwarten, mindestens 48 Stunden. Danach zum Arzt und den Weg besprechen – was tun und was aktuell nicht tun. Dafür habe ich Jahre gebraucht, um dies so anzugehen. Wie gehst du mit Hürden des Alltags um, die durch die MS entstehen, z.B. wenn Zugänge nicht barrierefrei sind? Anfänglich war ich eher eine unkontrollierte Flamme, heute brennt das Feuer konzentrierter in mir – meine eigene Präsenz vor Ort im Stadtgebiet oder Veranstaltungen hilft da viel! Wünsche und Ziele Gibt es einen großen unerfüllten Wunsch? Lass mich mal einen Moment überlegen – Ja da wäre etwas; mit meiner Frau ein Wochenende in Paris. Welche Entwicklung wünschst du dir im Bereich der MS in den kommenden 5 Jahren? Eine bedarfsgerechte Versorgung aller MS-Erkrankten, ohne die ständigen Kämpfe mit Kostenträgern. Blitzlicht-Runde Was war der beste Ratschlag, den du jemals erhalten hast? Das ist mit Abstand die Schwerste Fragestellung heute, darauf hätte ich keine Antwort! Wie lautet dein aktuelles Lebensmotto? Nicht gesund, aber Mitten im Leben! Mit welcher Person würdest du gern einmal ein Kamingespräch führen und zu welchem Thema? Gerne mit Tom Hanks zum Leben der Menschheit! Vervollständige den Satz: „Für mich ist die Multiple Sklerose… … Jahrzehnte, mein Alltag sowie ein unerwarteter Lehrmeister für mein Leben!“ Welche Internet-Seite kannst du zum Thema MS empfehlen? Alle aus der MS-Community bei Instagram, unterschiedlich im Ansatz und für jeden etwas dabei. Ich mag dies sehr! Welches Buch oder Hörbuch, das Sie kürzlich gelesen haben, können Sie uns empfehlen und worum geht es darin? Ein verheißenes Land / Hörbuch mit Barack Obama. Hast du einen Tipp, den du deinem jüngeren Ich geben würdest, für den Zeitpunkt der Diagnose? Sich sammeln und seinen Weg finden. Wenn dies auch einfacher gesagt, als umgesetzt ist! Verabschiedung Möchtest du den Hörerinnen und Hörern noch etwas mit auf dem Weg geben? Gerne… Mit Multiple Sklerose zu Leben. Ist auch immer ein Balanceakt zwischen wollen und können. Wie gerne würden viele von uns wollen! Wo findet man dich im Internet? Facebook, Instagram sowie mein Blog wurden genannt, mehr habe ich nicht zu bieten. Kanäle wie TikTok sind für mich nichts mehr, denn dies alles will auf Dauer mit Content bespielt sein. Mein Akku hat grenzen, nicht nur durch meine MS! Ergänzung: Es gibt noch einen Account bei Twitter von Frank. ———- Vielen Dank für das geführte Interview an Frank König und die gewährten Einblicke! Bis bald und mach das beste aus deinem Leben, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest Du eine Übersicht zu allen bisher veröffentlichten Podcastfolgen.
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In Folge #106 vom MS-Perspektive Podcast interviewe ich Dr. Sabine Schipper zu den Angeboten der DMSG NRW. Unten findest du die Fragen, die ich gestellt habe. Die Antworten kannst Du im Podcast hören. Hier geht's zum Blogbeitrag: ms-perspektive.de/interview-mit-dr-sabine-schipper-zu-den-angeboten-der-dmsg-nrw/ Allgemein Wichtigste Stationen bis zur jetzigen Position? Persönliche Motivation für den Beruf? Angebote der DMSG NRW Sie unterteilen das Angebot der DMSG NRW in fünf Bereiche – Information, Selbsthilfe, Beratung und Vermittlung und Rehabilitation? Was wird am meisten nachgefragt und in Anspruch genommen? Wie sieht eine medizinisch-therapeutische Beratung im Detail aus? Welchen zeitlichen Umfang hat die psychologische Beratung der DMSG NRW zur Krankheitsbewältigung und was können MS-PatientInnen davon erwarten? Zu welchen Themengebieten erfolgt die Rechtsberatung der DMSG NRW und in welchem Umfang? Geht es bei der Beratung zur beruflichen Eingliederung nur um den Wiedereinstieg oder auch um Probleme, die vielleicht in einem bestehenden Arbeitsverhältnis aufgrund der MS auftreten? Was verbirgt sich hinter der Beratung und Hilfestellung der DMSG NRW in wirtschaftlichen Notlagen? Ich habe 88 Kontaktkreise gezählt. Wie sieht der Altersdurchschnitt aus und bilden sich gelegentlich auch neue Gruppen bestehend aus jüngeren Betroffenen? Welche Seminar bieten sie bei der DMSG NRW an und wird der Fokus in Zukunft auf Online-Angeboten oder Präsenzveranstaltungen liegen? Wie häufig erscheint die Mitgliederzeitschrift MS-Magzin und wie wählen sie die Inhalte aus? Welche Angebote zur Rehabilitation bietet die DMSG NRW? Warum sollten MS-PatientInnen Mitglied der DMSG NRW werden und was kostet die Mitgliedschaft? Wie kommt es, dass für relativ wenig Beitrag so ein vielfältiges Angebot zur Verfügung gestellt werden kann? Was planen Sie für die Zukunft der DMSG NRW? Blitzlicht-Runde Was war der beste Ratschlag, den Sie erhalten haben? Wie lautet Ihr aktuelles Lebensmotto? Mit welcher Person würden Sie gern einmal ein Kamingespräch führen und zu welchem Thema? Vervollständigen Sie den Satz: „Für mich ist die Multiple Sklerose… “ Welche Internet-Seite können Sie zum Thema MS empfehlen? Haben Sie kürzlich eine Buch gelesen oder gehört, dass Sie uns empfehlen können und worum geht es darin? Welchen Durchbruch in der Forschung zur MS wünschen Sie sich in den kommenden 5 Jahren Verabschiedung Möchten Sie den Hörerinnen und Hörern noch etwas mit auf dem Weg geben? Wo und wie findet man die DMSG NRW? https://dmsg-nrw.de/ ———- Vielen Dank für das Interview an Dr. Sabine Schipper und und die Vorstellung der DMSG NRW. Bis bald und mach das beste aus deinem Leben, Nele Mehr Informationen und positive Gedanken erhältst Du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest Du eine Übersicht zu allen bisher veröffentlichten Podcastfolgen.
MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
Diesmal interviewe ich den Neuroradiologen Dr. Hagen Kitzler vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden. Er erläutert die Bedeutung der MRT, ihrer Standardisierung und an welchen Verbesserungen geforscht wird. https://ms-perspektive.de/interview-mit-dr-hagen-kitzler-zur-bedeutung-der-mrt-bei-multipler-sklerose/ Wann macht es Sinn Kontrastmittel einzusetzen? Welche Aussagekraft hat ein Scan vom Gehirn? Wann schaut man sich zusätzlich den Sehnerv an? Und vor welchen Herausforderungen stehen Neuroradiologen bei der Darstellung der Hirnrinde und den Nerven in der Wirbelsäule? Viele Fragen und noch einige mehr, auf die Dr. Kitzler die Antworten gibt. Dr. Hagen H. Kitzler ist Funktionsoberarzt am Institut für Interventionelle und Diagnostische Neuroradiologie des UK Dresden, Ärztlicher Leiter für den Bereich MRT-Forschung am CarusNeuroImagingCenter und Leiter einer Forschungsgruppe für die Entwicklung quantitativer MRT-Techniken für die MS und neurodegenerative Erkrankungen. Vorstellung Dr. Kitzler hat zwei Kinder. Sein Sohn war viele Jahre Kruzianern im Dresdner Kreuzchor und engagiert sich gerade als BuFDi (Bundesfreiwilligendienst). Seine Frau ist Kinder- und Jugendpsychaterin in eigener Praxis. Seine Freizeit verbringt er gern in der Natur und generell unter freiem Himmel. Gerade ist er mit seiner Frau und Tochter aus einem Urlaub in Mexiko zurückgekehrt, wo es in die Petén-Region, den Akalché-Wald und zu Stätten der Maya-Kultur ging. Hagen H. Kitzler interessierte bereits früh Biologie und Geschichte und er verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Nordafrika, wo seine Eltern als Kinderarzt und Hebamme in der Entwicklungshilfe arbeiteten. Wichtigste Stationen bis zur jetzigen Position? Nach dem Abitur war die erste Station die Pflege schwerstbehinderter Kinder in der Diakonie, was sehr prägend war. Eigentlich wollte Hagen H. Kitzler Biologie studieren, doch durch den Kontakt zum Verhaltensforscher Prof. Günter Tembrock (Humboldt Universität Berlin – HUB) kam es anders. Sein humanethologisches Seminar und sein Umgang mit Studenten prägte ihn seitdem. Hagen H Kitzler studierte Humanmedizin an der HUB und absolvierte seine klinische Ausbildung in Dresden. Es folgten Stationen am Brain Tumor Center des Princess-Margaret-Hospital in Toronto, Kanada und der Traumatologie am Groote-Schuur- Hospital in Kapstadt, Südafrika. Die Dissertation schrieb er in Dresden bei Prof. Reichmann in der Klinik für Neurologie. Dann folgte die Ausbildung zum Neurologen an der Charité in Berlin bei Prof. Karl-Max Einhäupl. Dort arbeitete Dr. Kitzler in der Arbeitsgruppe Neuroimmunologie unter Prof. Frauke Zipp mit Dr. Klaus Schmierer als Tutor an einem MRT-Projekt. Weiter ging es zu einer Hospitation in die Neuroradiologie der Charité bei Prof. R. Lehmann, die dann zum Wechsel der Ausbildung vom Neurologen zum Neuroradiologen führte. Bei der Rückkehr nach Dresden startete Dr. Kitzler in der Neuroradiologie bei Prof. Rüdiger von Kummer. Dort standen das Schlaganfall-CT und das Tumor-MRT im Fokus. Seine allgemeinradiologische Facharztausbildung führte er in der Radiologie unter Prof. Michael Laniado durch. Im Anschluss ging es in die Neuroradiologie wo er mit der MRT-Forschung begann. Es ging um Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI) zur Rekonstruktion von Fasertrakten, was zur Vorbereitung der Operationen von Gehirntumoren benötigt wird. Er traf Prof. Tjalf Ziemssen wieder, den er bereits von früher kannte und der gerade das MS-Zentrum in Dresden aufbaute. Beide begannen intensiv miteinander wissenschaftlich und für die diagnostische Patientenversorgung zu koperieren. Dank Prof. Rüdiger von Kummerer konnte Hagen Kitzler von 2007 bis 2009 an die University of Western Ontario nach London, Ontario, Kanada gehen, wo er als Postdoc in der Biophysik und Neuroradiologie forschte. Dort wurde zum ersten Mal eine neue Form der Myelinbildgebung (mcDESPOT), die eine 3D-Aufnahme bei MS ermöglicht angewendet. Mit seiner Rückkehr nach Dresden transferierte er diese Technik an das Uniklinikum Dresden, startet eine dazugehörige Forschungsgruppe und initiierte internationale Kooperationen. Es folgte die Facharztausbildung zum Neuroradiologen und Master of Science für klinische Forschung an der Dresden International University. Persönliche Motivation für Beruf? Meine Zeit mit schwerstbehinderten Kindern war Ausschlag dafür, einen Beruf zu ergreifen, um etwas gegen chronische Leiden zu tun. Warum ist die MRT so gut als diagnostische Methode bei MS geeignet? Die Technik ist ursprünglich eigentlich eine Stoffprobenanalyse, die aufgrund der elektromagnetischen Kennung funktioniert, aber es kommt später zur Nutzung für die Bilderzeugung, weil Stoffe sich untereinander beeinflussen, beispielsweise Wasser. Und wir bestehen zu 98% aus Wasser (H2O). Können Sie die Begriffe T1, T2 und FLAIR einfach verständlich erklären? Was ist damit gemeint und was misst man? Längs- und Quermagnetisierung sind magnetische Grundeigenschaften. Wenn Stoffe elektromagnetisch angeregt und ausgerichtet werden, gehen sie zu ihrer charakteristischen Magnetisierung zurück. Die Zeit dieser Relaxation zurück zur Längsmagnetisierung ist die T1-Zeit. Das Gleiche gilt für die Quermagnetisierung. Hier wird die Zeit der Relaxation zurück zur Quermagnetisierung als T2-Zeit beschrieben. Beides kann man zur Bilderzeugung nutzen. FLAIR ist eine Variante der T2-Bildgebung, bei der wir das Wasser unterdrücken, um die krankhaften Veränderungen besser zu sehen, sozusagen zu kontrastieren. Was kann man bisher alles mittels MRT bei MS-Patienten sehen, vergleichen und auswerten? Prinzipiell sehen wir die Auswirkungen der für die MS typischen Entzündung, klassisch mit konventioneller MRT als Läsionen bezeichnet. Die Läsionen sind hauptsächlich von Demyelinisierung also Entmarkung geprägt. Außerdem kommt es [Anmerk. Nele Handwerker: unbehandelt] zu einer Abnahme des Hirnvolumens, die schneller verläuft, als bei Gesunden. Wir bemerken aber, dass wir mit immer besseren MRT-Methoden sehr viel mehr Details erkennen können, wie spezielle Veränderungen der Hirnrinde, Läsionen, die chronisch aktiv sind aber auch messbare Dinge wie den Myelingehalt oder die Dicke der Nervenzellfortsätze, der Axone. Wenn es sinnvolle Messungen sind, nennt man das dann Biomarker und dazu forschen wir. Wann ist eine Kontrastmittelgabe sinnvoll und was kann man dadurch sehen? Wenn eine starke Entzündung im Gehirn auftritt, verliert es dort kurzzeitig die Fähigkeit, den Übertritt von Stoffen aus dem Blut zu kontrollieren. Man macht sich das zunutze, um die Entzündung aufzuzeigen, da auch Kontrastmittel kurzzeitig dorthin gelangen. Macht es Sinn immer alle Bereiche zu untersuchen? Nein, macht es nicht. Das Gehirn sollte regelmäßig untersucht werden, die Wirbelsäule nur bei Symptomen. Und wenn es um den Sehnerv, die Orbita geht, wird das nur zur ersten Diagnostik gemacht. Wie genau kann man Läsionen im MRT konkreten Symptomen beim Patienten zuordnen? Wenig, da nur ein Teil eindeutige Funktionen trägt. Das Gehirn ist in der Lage sich flexibel anzupassen, was ein großer Vorteil ist. Ein paar Funktionen, wie Bewegung, Sehen und Hören sind jedoch an definierten Stellen im Gehirn zu finden. Auf welche Schlagworte oder Passagen der MRT-Auswertung sollten wir MS-Patienten achten? Neue oder vergrößerte T2-Läsionen. Zunahme von T1-Läsionen, gegebenenfalls Kontrastmittel-Enhancement (Anreicherung) und die Beschreibung zur Messung der Hirnatrophie (Hirnvolumenminderung). Wichtig: Falls die MS erst viel später diagnostiziert wurde, ist der Anfangswert beim Hirnvolumen höchstwahrscheinlich unter dem Altersniveau. Dann geht es darum, ihn auf diesem Level zu halten mit Hilfe der Therapie und einem gesunden Lebenswandel. Wie wichtig ist die Standardisierung beim MRT, um eine Aussage über den Krankheitsverlauf und Wirksamkeit von Therapien treffen zu können? Enorm wichtig. Durch die Standardisierung kann man wirklich sehen, was im Gehirn passiert, weil das dann die einzigen Unterschiede sind und nicht zusätzlich noch Einflüsse der Qualität der Aufnahmen (Details, Schichtdicke, etc.). Wie intensiv und auf in welcher Weise arbeiten sie mit den Neurologen vom MS-Zentrum zusammen? Die MRT-Diagnostik arbeitet sehr intensiv mit dem MSZ zusammen. Es ist fast wie eine Familie. Ich kenne Prof. Tjalf Ziemssen seit meiner Studentenzeit. Wichtig sind der regelmäßige Austausch und die Patientenbesprechungen. Wo liegen die Grenzen vom MRT? Was kann man (noch) nicht darstellen? Und woran forschen sie als Neuroradiologe? Der Kortex, die Hirnrinde, ist noch eine Nuss, die wir knacken müssen und das Rückenmark stellt uns vor biophysikalische Probleme. Dort passiert auch Aktivität durch die Multiple Sklerose, die wir aber leider bisher nur ungenügend darstellen können. Welche Vorteile hätten wir von der standardisierten und computerunterstützten Auswertung der MRT-Bilder? Dass wir immer präziser werden und genau beobachten können, wie die individuelle MS-Entwicklung abläuft und damit auch wissen, ob eine Therapie erfolgreich ist oder gewechselt werden sollte. Wie können wir als MS-Patienten bei diesem Vorhaben helfen? Bislang muss man als Patient zustimmen, da wir uns in der Erprobung beziehungsweise der Einführung in Alltag befinden. Das heißt, die computer-assistierte Software ist noch im Prototypen-Stadium. Bitte nehmen sie an den entsprechenden Studien teil, das hilft uns beim Forschen und stetig besser werden. Welchen Durchbruch wünschen Sie sich für die Forschung und Behandlung der MS in den kommenden 5 Jahren? Für die Behandlung, dass es hochpotente, die Defekte reparierende Mittel, zur Remyelinisierung gibt. Für die Bildgebung wünsche ich mir, dass wir alles Gelernte aus dem Kopf auch auf die Wirbelsäule übertragen können. Blitzlicht-Runde Was war der beste Ratschlag, den Sie jemals erhalten haben? Von meinem Vater MR Dr. Heinz Kitzler: „Such dir ein kleines Spezialgebiet, um etwas Wirksames zu leisten“. Von Prof. Rüdiger von Kummer zum Auslandsaufenthalt: „Junge, geh (zum Forschen) mal woanders hin!“ Wie lautet Ihr aktuelles Lebensmotto? Freude am Lernen, Spaß bei der Arbeit. Mit welcher Person würden Sie gern einmal ein Kamingespräch führen und zu welchem Thema? Mit Prof. Robert Koch, darüber was ihn motiviert hat. Und gern noch einmal Prof. Günter Tembrock, um ihm zu zeigen welches Vorbild er für mich war und was ich als Hochschullehrer heute ähnlich dem mache, wie er damals. Vervollständigen Sie den Satz: „Für mich ist die Multiple Sklerose…eine Herausforderung und Ansporn.“ Welches Buch oder Hörbuch, das Sie kürzlich gelesen haben, können Sie uns empfehlen und worum geht es? Aus meinem Sommerurlaub: Ulrike Peters „Das Alte Mexiko: und seine Hochkulturen“ – Spannend daran ist, dass es auch zeigt, wie die alten Kulturen bis heute Land, Leben und Leute prägen. Möchten Sie den Hörerinnen und Hörern noch etwas mit auf dem Weg geben? Fragen sie, wie ihr Gehirn aussieht. Ihr Neuroradiologe wird es ihnen zeigen. Informieren sie sich, lernen sie stetig dazu. Denn ein informierter Patient, ist der beste Patient. Wenn wir als Team zusammenarbeiten, macht es beiden Seiten mehr Spaß und es gelingt uns effektiver gegen die MS vorzugehen. Wie erreicht man die Neuroradiologie am Universitätsklinikum Dresden am besten? Auf der Webseite der Neuroradiologie oder telefonisch unter 0351 458-13202. ++++++++++++++++++++ Vielen Dank an Dr. Hagen H. Kitzler für das geführte Interview und all die Informationen zur MRT-Untersuchung. Bestmögliche Gesundheit wünscht dir, Nele Mehr Informationen rund um das Thema MS erhältst du in meinem kostenlosen Newsletter. Hier findest du eine Übersicht zu allen bisher veröffentlichten Podcastfolgen.
Heute mal ein gemütliches “Kamingespräch” mit meinem Freund Donnie O’Sullivan. Er ist inzwischen ein guter, alter Bekannter dieser Serie und besucht mich bereits zum vierten Mal in meinem Mobil. Dieses Mal in seiner Heimatstadt Berlin, wo er seit über einem Jahr sehr erfolgreich (in seiner viel zu kleinen Junggesellenwohnung) seine Spielevideo-Sessions auf Twitch produziert und außerdem seinen ganz außergewöhnlich guten Podcast “That’s what he said” einspricht. Wir blicken ein bisschen tiefer in seine aktuellen Projekte und schauen, wie sie sich in den vergangenen Monaten entwickelt haben. Und das ist in Donnies Fall hochspannend, denn mit den anderen Episoden können wir einen roten Faden durch seine Karriere ziehen. Ich empfehle sehr, in die alten Folgen reinzuhören. #28: “Kein künstlerisches Talent feststellbar” - über den bisherigen Werdegang des Comedians, Texters und Musikers. #65 “Du willst nicht ewig der Hund-Auge-Mann sein” - über seine Anfänge auf der Plattform Twitch. #94 “Die zwei stressigsten Stunden meines Lebens” - Donnie kann inzwischen von seinem Projekt auf Twitch leben.
GO WILD! Design Thinking für nachhaltig erfolgreiche Teams der New Work
*Gäähhhhn* schon wieder ein Video Meeting. Nach einem Jahr Homeoffice hat es sicher jede*r schon erlebt, diese Zoom Müdigkeit. Man hastet von einem in den nächsten Video Call oder Workshop. Das ist anstrengend und zehrt an den Nerven. In diesem Gespräch mit meinem lieben Kollegen Roman Jaburek geht es genau darum. Roman Jaburek macht sich stark für Stimmigkeit im Business und im Leben. Der frühere Radiomoderator unterstützt Menschen darin, sich bei öffentlichen (Online-) Auftritten so wohl zu fühlen, wie in einem Gespräch mit einem guten Freund. Mit einem von ihm entwickelten System bringt er mehr Authentizität in die mündliche Kommunikation. Wir besprechen, wie du die digitalen Medien am besten für dich nutzen kannst. Wie deine Stimme und dein mentaler Zustand auf deine Kolleg*innen wirken kann. Und wie du besser für dich sorgen kannst, damit du am Ende des Tages nicht komplett fertig bist. PDF ZUM DOWNLOAD: https://drive.google.com/file/d/1rm5Lm7tZE79bK0WB_KNZHvpJrATflmzr/view?usp=sharing Hier findest du Roman: Website: https://www.romanjaburek.com/ LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/roman-jaburek-1a421210a/ Zum mir, Alexandra: Lass uns dein Team gemeinsam gezielt stärken: https://www.schollmeier-consulting.de/ Connecte dich mit mir gern für Fragen, Feedback oder Wünsche über: Instagram: https://www.instagram.com/alexandraschollmeier/ oder LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/alexandra-schollmeier-9514a053/?originalSubdomain=de
Ingo Hoff ist Unternehmer durch und durch. Die Frage, ob er das Familienunternehmen Hoff und Partner in Gronau von seinen Eltern übernimmt oder nicht, stellte sich ihm gar nicht – es war einfach klar. Er beschreibt, den eher ungewöhnlichen Weg, den er mit seinen Eltern gegangen ist, damit die Unternehmensnachfolge erfolgreich und reibungslos verlief. Wir sprechen über das Unternehmen, über Unternehmenskultur, Werte und Mitarbeiterführung und darüber, warum er ein Grenzgänger ist. Bei all diesen Themen schaut Ingo weit über den eigenen Tellerrand hinaus. Gemeinsam mit jungen und erfahrenen Unternehmer*innen rief er den GRÜNDERstein Unternehmer Award ins Leben. Das Team hat sich auf die Fahne geschrieben, zielstrebige Köpfe mit überzeugenden Unternehmensideen zu unterstützen und zu fördern. Sie verleihen den Preis für die beste Unternehmensidee im Münsterland. Er sagt: „Die Arbeit mit den Gründern hilft mir, der eigenen Unternehmensblindheit vorzusorgen.“Außerdem engagiert er sich in der Vollversammlung der IHK, dem Digital Hub und organisiert eigene Unternehmerprojekte wie die Kamingespräche und den Roadtrip. Beim Sport powert er sich aus. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ingo sucht sich außergewöhnliche Challenges, die ihn fordern: Zum Beispiel das 60-Sekunden-Rennen, seine Wanderung von Gronau nach Amsterdam oder den 24-h-Lauf. Am 23. April startet er mit drei Freunden den Spendenlauf „Landtagslauf“, bei dem sie vom NRW-Landtag in Düsseldorf nach Gronau wandern. Hier findet ihr die Details und könnt mit Eurer Spende unterstützen: Landtagslauf Webseite Hoff und PartnerWebseite Ingo HoffGründerstein Unternehmer Award Folge Ingo auf InstagramVernetzte dich mit Ingo auf LinkedIn Bleibe auf LinkedIn mit mir in KontaktWerde Abonnent meines Newsletters und erhalte mein kostenloses E-BookHier geht's zu den ShownotesJede Personal Brand braucht eine StoryDein Personal Branding braucht Deine persönliche Story. Mit Hilfe deiner Personal Brand Story lässt Du Deine Zuhörer ganz nah an Dich heran. Du baust eine emotionale Verbindung zu ihnen auf und schaffst damit ein vertrauensvolles und solides Fundament für Eure Zusammenarbeit. Deine Personal Brand Story ist einzigartig und unverwechselbar. Niemand erzählt die gleiche Story wie du.Lass uns über deine Personal Brand Story sprechen. Vereinbare jetzt ein kostenfreies Vorgespräch mit mir Terminvereinbarung. www.anjakuhn.comSupport the show (https://www.buzzsprout.com/1050742)
Der österreichische Offshore-Segler Michael Guggenberger hat sich für das Golden-Globe Race 2022 qualifiziert -- die härteste Einhand-Regatta der Welt. Vor einigen Wochen habe ich mich mit ihm auf seiner alten Yacht „Mizzi” getroffen, und wir haben viele Stunden übers Segeln, das Golden-Globe Race, die Vendee Globe und Vieles mehr philosophiert. In dieser Episode kannst du Michael näher kennen lernen. Es ist ein Zusammenschnitt aus der viele Stunden langen Aufzeichnung.
Kamingespräch mit Anna Maria Ritter zum International Transgender Day of Visibility Anna war nicht immer Anna. Also, eigentlich schon, gesehen hat man es nur nicht. Geboren wurde Anna als Thomas. Es war ihr immer bewusst, dass sie anders ist, was genau anders war, wurde ihr dann in der Pubertät klar. Der Weg bis aus Thomas auch äußerlich Anna wurde, war nicht einfach, an ihrem Geburtstag im Jahr 2017 machte sie aber den Schritt und outete sich bei ihrer Familie und ihrem restlichen Umfeld. Die Reaktionen waren positiv, Anna fand Unterstützung und Verständnis. Dass das keine Selbstverständlichkeit ist, auf welche Probleme sie in ihrem Leben als Anna bisher gestoßen ist und wie es ihr momentan geht, erzählt sie in dieser Folge.
Kamingespräch mit Medienproduzent und Autor Golli Marboe Die Pandemie ist für Kinder und Jugendliche jetzt eine besondere Herausforderungen: Kinder- und Jugendpsychiatrien sind voll, Therapieplätze hingegen rar. Die Hälfte der jungen Erwachsene leidet derzeit an depressiven Symptomen – aber auch schon vor der Corona-Krise haben wir viel zu wenig über psychische Gesundheit gesprochen. Es ist Zeit, das zu ändern! Ich habe deshalb mit Golli Marboe über den Tod seines Sohnes Tobias gesprochen, der mit 29 Jahren Suizid beging. In seinem Buch „Notizen an Tobias“ verarbeitet er die Trauer um sein Kind. In dieser Folge erfährst du außerdem, welche Maßnahmen Politik und Medien setzen müssen, um das Thema Suizid aus dem Tabubereich zu holen. Wenn du Hilfe benötigst, wende dich bitte an folgende Einrichtungen. Sie helfen dir kompetent weiter: Telefonseelsorge österreichweit: 142 Kriseninterventionszentrum Wien: 01 4069595 Psychosozialer Notdienst Wien: 01 31330
In dieser Ausgabe sprechen wir mit Ali Mahlodji. Er ist Speaker, Gründer und Sprecher für tausende Jugendliche in Europa. Als Gast dürfen wir ihn nicht nur in unserem Podcast, sondern auch bei der am kommenden Wochenende stattfindenden digitalen Konferenz Kode L begrüßen. Außerdem haben wir unsere beiden neuen IC Ilka und Leah im Kamingespräch und schließen auch diese Folge mit einem schönen Lied. Viel Spaß beim Hören.