Was ist eigentlich "typisch ostfriesisch"? Die Musikerin Sabine Hermann hat sich mit dem einzigartigen Sound und den tiefgründigen Texten ihres Debütalbums "Sangen" zu einer der spannendsten Künstlerinnen der plattdeutschen Musikszene entwickelt. Während ihre Heimat Ostfriesland und die plattdeutsche Sprache überwiegend mit Bodenständigkeit und Derbheit assoziiert werden, hebt die Musik von Sabine Hermann die poetische Eleganz ihrer Muttersprache hervor und trägt damit zum Erhalt eines wertvollen Kulturerbes bei. Die aus dem Landkreis Leer stammende Musikerin kommt bei ihren Konzerten immer wieder mit Menschen ins Gespräch, welche als Kinder in ihrem Umfeld Plattdeutsch hörten, aber selbst nicht sprechen lernten. Der Verfall dieser Sprache ging unglücklicherweise Hand in Hand mit einer Vorstellung von Minderwertigkeit, die bei vielen auch ins Selbstbewusstsein einsickerte. Weil der Songwriterin nach den ersten plattdeutschen Gehversuchen bewusst wurde, dass sich die Verbindung zu ihrer "wahren Muttersprache" positiv auf ihr Selbstvertrauen auswirkte, befand sie die Zeit als reif, um zu zeigen, dass Ostfriesland und die dort lebenden Menschen alles andere als "platt" sind. So kam die Idee zu einem Podcast, in dem spannende Menschen aus Ostfriesland zu Wort kommen, die auf ihre Weise die "typisch ostfriesische" Kultur prägen und erhalten. Sabine Hermann Homepage: https://www.sabinehermann.com Youtube-Kanal: https://www.youtube.com/@sabinehermann BEVORSTEHENDE TERMINE 2024: 16.05. TAK HANNOVER, mit Uwe Janssen 18.05. CT BRAKE, mit Uwe Janssen 04.08. GANDERKESEE, Gartenkultur Musikfestival 01.09. TAK HANNOVER (& Band) 04.09. LANDSCHAFTSFORUM AURICH, Gezeitenkonzerte 05.09. TAMMENSHOF BUNDERHEE, Gezeitenkonzerte 21.09. RETHEM, Burghof (& Hauke Krone) 18.10. LAEISZHALLE HAMBURG (Groote Plattdüütsch Gala) 29.11. DÖTLINGEN (& Band) 01.12. REMELS, Benefizkonzert für Schutzengelhuus Michael 06.12. JEMGUM (& Hauke Krone)
Frank Jakobs ist der neue Keerlke-Preisträger! Er erhielt die plattdeutsche Auszeichnung für seine "besonderen Verdienste um die Niederdeutsche Sprache". Am 15.11.2024 wurde dem NDR-Reporter in Friedeburg feierlich der Preis verliehen.
Fragst Du dich, warum hier in Deutschland vermehrt Halloween gefeiert wird, und ärgerst dich, dass der Reformationstag als eigentlicher Feiertag in den Hintergrund rückt? Dann ist diese Folge sicherlich interessant für dich - und hoffentlich auch hilfreich.
Im kommenden Oktober und November spiele ich zwei Doppelkonzerte zusammen mit Marlene Bakker aus Huizinge. Im Oktober 2022 habe ich Marlene interviewt und präsentiere dieses Gespräch heute als neue Podcastfolge.
Jedes Jahr wird der September in Ostfriesland zum Plattdüütskmaant: Ein Monat steht im Zeichen der plattdeutschen Sprache voller Aktionen und Projekte. Ein Projekt sind die beiden Auftritte, die ich im Rahmen des Festivals Gezeitenkonzerte mit meinen Bandkollegen am 04. und 05. September spielen werde. Ticketlinks am Ende der Shownotes!
Anstelle einer Sommerpause gibt es heute eine Urlaubs-Podcastfolge! Zwar nicht aus Ostfriesland, sondern von der nordfriesischen Insel Pellworm, aber dennoch "typisch Nordsee"!
Der Gitarrist, Komponist und Geschichtenerzähler Sönke Meinen wurde vom einstigen Eigenbrödler zum weltoffenen Netzwerker und leitet seit 2011 als künstlerischer Leiter das Internationale Freepsumer Gitarrenfestival. Welche Rolle Ostfriesland und die Gitarre dabei spielen, erfährst Du in diesem Interview. Wir wollten keine "nerdigen Fachgespräche" führen, aber es ließ sich nicht gänzlich vermeiden. Bestimmt kannst Du aus unseren Gedanken über den Weg von Inspiration und künstlerischem Schaffen auch etwas für Dich gewinnen.
Wieviel Tee trinken die Ostfriesen und welche Gestalten bewohnten laut Sage den Plytenberg in Leer? Und wer lebte mit Otto Waalkes in Hamburg in einer WG? Carsten Tergast, freier Journalist und Autor, stellt diese Fragen in seinem brandneuen Ostfriesland-Quiz, erkundet "Glücksorte auf den ostfriesischen Inseln", weiß alles über Weihnachten in Ostfriesland und noch viel mehr!
Über Ostfriesland, Glaubensfragen und den richtigen Kurs im Leben
In dieser Episode spreche ich mit Grietje Kammler, Leiterin des Plattdeutschbüros der Ostfriesischen Landschaft, über die Bedeutung der plattdeutschen Sprache für die Region und was getan werden muss, damit Ostfriesland ein Zwei-Sprachen-Land bleibt.
In dieser Episode tauche ich mit Linda Detering, Inhaberin der Dornumer Handweberei "Fiefschaft", in die faszinierende Welt der traditionellen Handweberei ein. Erfahre, wie dieses einzigartige Handwerk zum immateriellen Kulturerbe wurde und welche Geheimnisse hinter dem typisch ostfriesischen "Fiefschaft"-Stoff stecken. Persönliche Geschichten und ein faszinierender Einblick in eine verschwindende Kunst werden in unserem Gespräch miteinander verwoben.
Woher kommt eigentlich der Grünkohl? Natürlich aus Nachbars Garten! Um Grünkohl und weitere typisch ostfriesische Gemüsesorten geht es in dieser Folge.
Uwe Janssen ist Autor, Redakteur und Kabarettist. Anlässlich unseres Programms "Tee för twee" im TAK Hannover am 16.11.23 trafen wir uns vorab für dieses Interview. Dabei saßen wir auf einem Tretboot im Ottermeer bei Wiesmoor und reden über TYPISCH OSTFRIESISCHES...
Bettina Göschl schreibt Kinderlieder, -bücher und -musicals. Sie ist die Ehefrau von Klaus Peter Wolf und zog mit ihm vor einigen Jahren nach Norden in Ostfriesland. Wie es ihr dort gefällt und was sie an der Region besonders schätzt, erfährst Du in der Folge.
Holger Bloem war über 10 Jahre Chefredakteur des Ostfriesland Magazins. Wir sprechen darüber, was ihn zum Journalismus und zur Fotografie gebracht hat. Im Mittelpunkt steht seine große Leidenschaft, die Schönheit der Region Ostfriesland in Szene zu setzen. Wie wegweisend dabei die Schule für ihn war und warum Otto Waalkes "Tant Inge" zu Holgers Mutter sagt, darüber reden wir in diesem Interview. Dabei geht es auch um einen wichtigen Journalisten-Preis ... und skurrile Katzenvideos
Kulturland Ostfriesland - Mit großen Schritten naht mein Konzert am 18.11.2023 in Norden! Dort gibt es das berühmte Café ten Cate. Hier begann Klaus Peter Wolf seine Ostfriesenkrimis zu schreiben. Der Erfolg des Familienbetriebs basiert jedoch auf höchst qualitativen Produkten, traditioneller Handwerkskunst und der wertschätzenden Zusammenarbeit von drei Generationen!
Kulturland Ostfriesland - Mit großen Schritten naht mein Konzert am 18.11.2023 in Morden - ach nein - NORDEN! Mit dem Morden allerdings verdient mein heutiger Gast seinen Lebensunterhalt. Nicht als Auftragsmörder, sondern als Autor...
Kulturland Ostfriesland - Diese dritte Folge des Jahres 2023 ist ein Vorbote meines Konzerts am 10.06.2023 in Westrhauderfehn. Das Konzert findet im Ankerplatz statt, einem neuen Restaurant in der 1 Südwieke.
Kulturland Ostfriesland - Diese zweite Folge des Jahres 2023 ist ein Vorbote meines Konzerts am 14.04.2023 in Potshausen. Das Konzert wird organisiert von Verein für Kunst und Kultur in Ostfriesland, dessen zweiter Vorsitzender der bekannte Musiker Otto Groote ist.
Kulturland Ostfriesland - das ist das übergeordnete Thema des Podcasts für 2023. In dieser ersten Folge des Jahres geht es um die Geschichte der Baukultur in der ehemals öden Moorlandschaft Ostfrieslands.
Endlich konnte ich mit meinen eigenen Band-Kollegen ein Interview führen. Dabei sind lustige und interessante Dinge zum Vorschein gekommen, die selbst ich noch nicht wusste.
Fritz Folkert Dirks, der Organisator des Festivals "Legenden up Platt" ist in dieser Episode zu Gast. Wir sprechen darüber, was ihn antreibt, sich für den Erhalt der plattdeutschen Kultur einzusetzen.
Marlene Bakker - Festival "Legenden up Platt"! Im August 2022 hat Sabine einige Interviews mit plattdeutschen Musikerinnen und Musikern sowie dem Organisator des Festivals geführt. Diese werden ab dem 25. September im wöchentlichen Rhythmus veröffentlicht.
Iko Andrae - Festival "Legenden up Platt"! Im August 2022 hat Sabine einige Interviews mit plattdeutschen Musikerinnen und Musikern sowie dem Organisator des Festivals geführt. Diese werden ab dem 25. September im wöchentlichen Rhythmus veröffentlicht.
Jan Cornelius - Festival "Legenden up Platt"! Im August 2022 hat Sabine einige Interviews mit plattdeutschen Musikerinnen und Musikern sowie dem Organisator des Festivals geführt. Diese werden ab dem 25. September im wöchentlichen Rhythmus veröffentlicht.
Bert Hadders - Festival "Legenden up Platt"! Im August 2022 hat Sabine einige Interviews mit plattdeutschen Musikerinnen und Musikern sowie dem Organisator des Festivals geführt. Diese werden ab dem 25. September im wöchentlichen Rhythmus veröffentlicht.
Gerd "Ballou" Brandt - Festival "Legenden up Platt"! Im August 2022 hat Sabine einige Interviews mit plattdeutschen Musikerinnen und Musikern sowie dem Organisator des Festivals geführt. Diese werden ab dem 25. September im wöchentlichen Rhythmus veröffentlicht.
Die Deichgranaten - Festival "Legenden up Platt"! Im August 2022 hat Sabine einige Interviews mit plattdeutschen Musikerinnen und Musikern sowie dem Organisator des Festivals geführt. Diese werden ab dem 25. September im wöchentlichen Rhythmus veröffentlicht.
Die Musikerin Sabine Hermann geht ins Gespräch mit Menschen aus Ostfriesland und spricht in dieser Folge mit Sylvie Gühmann: 27 Jahre jung, erobert sie die Herzen ihrer Leserinnen und Leser durch Bücher (nicht nur) über Ostfriesland. Platt spricht sie leider nicht, versteht es aber und hat auch sonst eine Menge über die schönste Region Norddeutschlands zu sagen. Vööl Spaß bi 't Tolustern!
Die Musikerin Sabine Hermann geht wieder ins Gespräch mit Menschen aus Ostfriesland und spricht in dieser Folge mit Marc Wübbenhorst. Sein Großvater zog einst von Moordorf nach Bielefeld-Sennestadt, um dort sein Bauunternehmen auszubauen. Marcs Vater ist Vorsitzender des Bielefelder Boßelvereins. Außerdem spricht Marc lupenreines ostfriesisches Platt und darf sich daher mit vollster Selbstverständlichkeit Ostfriese nennen, auch wenn er selbst dort weder geboren noch aufgewachsen ist. Wir sprechen über seine Erkrankung an Diabetes insipidus renalis, über seine umfangreichen beruflichen und ehrenamtlichen Tätigkeiten und über Ostfriesland. Wir reden auch über unsere gemeinsame Muttersprache und tun dies ab der 52. Minute selbstverständlich auch in ebendieser: Plattdeutsch. Vööl Spaß bi 't Tolustern!
Die Musikerin Sabine Hermann geht wieder ins Gespräch mit Menschen aus Ostfriesland und spricht in dieser Folge mit der Internetbloggerin, Styling-Entwicklerin, Buchautorin und Wahlostfriesin Christin Pardun.
Die Musikerin Sabine Hermann geht wieder ins Gespräch mit Menschen aus Ostfriesland und spricht in dieser Folge mit Käpt'n Blaubär... Ist das nun wahr oder gelogen?
Die Musikerin Sabine Hermann geht wieder ins Gespräch mit Menschen aus Ostfriesland und spricht in dieser Folge mit Akka Olthoff.
Nach Veröffentlichung meines plattdeutschen Albums "Sangen" bekommt der Podcast "typisch ostfriesisch?" nun endlich einen Neustart mit frischem ostfriesischem Wind.
Im heutigen Gespräch ist Arno Ulrichs zu Gast. Er ist der Vorsitzende des Friesenrates, Sektion Ost und derzeit ehrenamtlicher Bürgermeister von Simonswolde (Landkreis Aurich). Außerdem ist er "Native Speaker" und spricht in dieser Folge ausschließlich Platt. Nicht, weil er es nicht anders könnte, sondern weil genau das der Weg ist, diese Sprache vor dem Verschwinden zu retten!
Parallel zur Crowdfunding-Kampagne für das Album "Sangen" erkläre ich, was Crowdfunding und Laternelaufen gemeinsam haben.
Die aus Ostfriesland stammende Musikerin Sabine Hermann plaudert mit Enno Bunger über seine ostfriesischen Wurzeln. Sie stellt fest, dass sich ihre Pfade teilweise sogar ähneln (wenn auch zeitlich etwas versetzt), und das erfüllt sie fast ein bisschen mit Stolz. Genau das kann einen Enno Bunger aber nur wenig beeindrucken. Der festivalerprobte Musiker, den man durchaus als Star bezeichnen kann, hat nämlich einen sehr realistischen und unaufgeregten Blick auf sein Leben. Wenn er auf die Bühne geht, interessieren ihn das Gefühl und die Kreativität und nicht die Masse. Auch wenn er 2019 auf Tournee mit Johannes Oerding bereits auf einer Arena-Bühne vor 12.000 Menschen stand, ist er sich nicht zu schade, ebenso ein Online-Konzert alleine für eine Hildegard zum 60. Geburtstag zu spielen. Nachdem die Corona-Pandemie nämlich das Kulturleben lahmlegte und Ennos geplante Österreich-Tournee ins Wasser fiel, verlegte er seine Konzerttätigkeit ins Internet und spielt nun „wie früher“ private Wohnzimmerkonzerte. Speziell dafür gründete er gerade erst das Unternehmen „micdrops“, eine Online-Livekonzert-Plattform, über die man den Musiker Enno Bunger für private Konzerte in höchster Audioqualität buchen und sich zwischendurch auch mit ihm unterhalten kann. Bei dieser gelungenen Mischung aus Live-Konzerterlebnis und „Meet and Greet“ mit dem Künstler höchstpersönlich ist sogar eine Lightshow inklusive! „Musik ist für mich kein Pferderennen“, sagt er, denn er schätzt die Zufriedenheit mit dem, was ist, sowie langsames gesundes Wachstum. Auch bevorzugt er ein aufmerksames Publikum, das zuhört. Das ist auch gut so, denn Enno hat mit seiner klaren friedfertigen Haltung, die seinesgleichen sucht, eine Menge zu sagen. Die Welt täte gut daran, Menschen wie ihm aufmerksam zuzuhören.
Ostfriesentratsch! Hast Du schon gehört? Das gibt's ja wohl nicht! Ein junges, dynamisches Instagramprofil interpretiert das Tratschen auf höchst sympathische Weise neu. Das Verbreiten von Neuigkeiten ist nämlich denen, über die „getratscht“ wird, ausschließlich dienlich, anstatt ihnen zu schaden. „Ostfriesentratsch“ wurde im April 2020 von den beiden sympathischen Studentinnen Theresa Meyer und Rieke Jelting gegründet. Hier wollen sie vor allem jungen Leuten Ostfriesland näher bringen und zeigen, dass die Region mehr zu bieten hat, als man denkt. Die Idee entstand in der klausurfreien Zeit kurz vor der Pandemie. Aus der Großstadt Hannover kannten Theresa und Rieke bereits Plattformen, über die junge Leute am Wochenende Tipps für Unternehmungen und Veranstaltungen bekommen. Als die beiden mal wieder in Ostfriesland waren, stellten sie fest, dass es solch eine Plattform für Ostfriesland nicht gab. Also entschlossen sie kurzerhand, diese einfach selbst ins Leben zu rufen. Dass dahinter viel Zeit steckt, erzählen die beiden: es müssen Fotos gemacht werden, Informationen zusammengestellt und vieles mehr. Aber sie bekommen mittlerweile auch Tipps zugespielt. Denn es hat sich mittlerweile eine Community im Internet gebildet, die auf der Plattform einen Raum zur aktiven Beteiligung bekommt. Innerhalb kurzer Zeit baute sich auf „Ostfriesentratsch“ eine große Followerzahl mit mittlerweile ca. 2250 Personen auf. Und dafür war sicherlich nicht nur ein Bericht auf der Titelseite der Ostfriesenzeitung verantwortlich. Auch die Unterstützung aus dem Familien- und Bekanntenkreis sowie auf der Plattform selbst, zeigt, dass die beiden eine echte Marktlücke geschlossen haben. Mit ihren Beiträgen gehen Theresa und Rieke sehr gewissenhaft und stets in ausführlicher Absprache vor, damit die Inhalte, die sie bieten, auch wirklich Hand und Fuß haben und Sinn machen. Kennengelernt haben sich Theresa und Rieke im Oktober 2018 in der ersten Woche ihres Studiums in Hannover. Die beiden studieren Wirtschaftswissenschaften an der Leibniz-Universität und haben ihren Bachelor sozusagen frisch in der Tasche. Auch wenn sie noch nicht wissen, wohin ihre Wege gehen werden, wollen sie „Ostfriesentratsch“ weiter ausbauen und am Leben erhalten. Unbedingt! Warum Ostfriesland? Obwohl Theresa aus dem Emsland stammt, haben die beiden sich dafür entschieden, sich auf die Region Ostfriesland zu fokussieren. Sie beide lieben die Landschaft und die Sprache der Region und dass dort Zeremonien, wie die Teezeit, gehegt und gepflegt werden. Aber hört selbst, was die beiden noch so alles über Ostfriesland und die ostfriesische Lebensart zu erzählen haben!
Wenn man in der Wikipedia etwas über Ostfriesland liest, kann man davon ausgehen, dass dieser Artikel von Matthias Süßen geschrieben, oder zumindest von ihm bearbeitet wurde. Der aus dem Südbrookmerland stammende Journalist macht unter anderem Dokumentationen für das Fernsehen und gibt sein Wissen an Nachwuchs-Journalist*innen weiter. Seit 15 Jahren ist er bei der Wikipedia aktiv und hat mittlerweile bereits 681 Artikel verfasst. An über weiteren 3000 Artikeln ist er inhaltlich beteiligt. Dafür bekommt er keinen Cent, sondern macht das aus Spaß an der Freude. Er nennt es "Ehrenamt" und finanziert alles, was er dafür braucht, selbst - von der Foto-Ausrüstung bis zur Literatur, mit deren Hilfe er für seine Artikel recherchiert. Seine Themen rund um Ostfriesland sind Geschichte, Archäologie, Architektur, Ortsartikel, Kirchen, Küche und Kultur. Das jüngste Projekt wurde durch die Kölner Wiki-Community angeregt: Bis zum internationalen Frauentag sollten möglichst viele Frauenbiografien in die Wikipedia gestellt werden und Matthias hat dafür über Frauen recherchiert, die in irgendeiner Form mit Ostfriesland verbunden sind. In knapp drei Monaten verfasste er 56 Artikel. Darunter sind Frauen, denen etwas Schreckliches passiert ist, wie zB die "Malle Geertje", Geertje Tjarks Haan, die auf Borkum 42 Jahre lang unbekleidet in einem Armenhaus angekettet lebte. Aber auch Geschichten von Frauen, die Besonderes geleistet oder bewirkt haben, wurden von Matthias für die große Öffentlichkeit in Worte gefasst. Bei der komplizierten Recherche hat auch das Buch "Freie Friesentöchter" von Klaas Dieter Voß geholfen. Startschuss für seine Tätigkeit bei der Wikipedia war die Suche nach dem Brokmerbrief. Dabei merkte er schnell, dass er bei der Recherche selbst am meisten lernt und hörte fortan nicht mehr auf zu schreiben. Am Erstellen von Beiträgen über Ostfriesland begeistert ihn besonders, dass er vieles neu entdecken und die Region nacherleben kann. Er beweist damit, dass über diese sehr ländlich geprägte Region viele spannende Dinge zu berichten sind. Und durch seine Artikel können nun viele Menschen Ostfriesland mit anderen Augen sehen. Die meisten Wikipedia-Artikel werden im Kollektiv geschrieben. Matthias schätzt die lebendige und aufmerksame Zusammenarbeit in diesem Netzwerk. Durch dieses Netzwerk wurden ihm schon Reisen zu Wikimania-Tagungen nach London, Hongkong, Italien und Armenien ermöglicht. Lernen macht also mehr als schlau ;-) Matthias fotografiert auch für die Wikimedia. Dort findet man bezaubernde, von ihm fotografierte Motive aus Ostfriesland: Landschaften, Gebäude und natürlich Kirchen. Über die Nutzungsrechte klärt er im Podcast sehr verständlich auf. In diesem Interview habe ich erfahren, dass es sogar die Plattdeutsche Wikipedia gibt, die immerhin über 82.000 Artikel verfügt. Dass der Artikel über Ostfriesland wesentlich länger ist als der Artikel über Deutschland, ist nur ein amüsantes Detail. Durch viele historische Texte, sowie auch durch Artikel über Dinge des heutigen Alltags wird die plattdeutsche Sprache in dieser Plattform lebendig gehalten. Matthias hat als Kind zunächst nur Plattdeutsch gesprochen und seine Lieblingsausdrücke sind die Tiernamen, wie zum Beispiel "Mieghamel" (Ameise). Natürlich haben wir auch darüber gesprochen, warum sie so heißt. Sehenswerte Szenespots sind für Matthias das Kloster Ihlow und das Rheiderland. In dieser abgeschiedenen Gegend gibt es die Häuptlingsburg "Steinhaus in Bunderhee" und der auf Stelzen stehende Kiekkaaste, von dem aus man wunderbar die Vogelwelt beobachten kann. Typisch ostfriesisch sind für den regen Wikipedianer die ruhige und gelassene Grundhaltung in Ostfriesland und natürlich der Tee! Den braucht man auch, wenn man ein so abwechslungsreiches Leben hat.
Sie wuchs in Holtland im Landkreis Leer auf einem Hof auf. Heute lebt sie mit ihrem Ehemann in Hesel in einer Försterei. Wie die politische Laufbahn der studierten Juristin beim Samtgemeinderat in Hesel startete und sie schließlich in den Bundestag in Berlin führte, erzählt sie in dieser Podcastfolge. Doch so zielgerichtet dieser Weg auch scheint, begann er nach dem Abitur zunächst mit einer Krise. Erst eine Lehre zur Schuhfachverkäuferin öffnete ihr die Augen, sodass sie schließlich im Meer der tausend Möglichkeiten ihren Weg sehen konnte. Gitta Connemann ist eine moderne Frau und transparente Politikerin, die mit #siekümmertsich einen sehr zeitgemäßen Internetauftritt pflegt. Sie stellt einen hohen Anspruch an sich selbst, der zugleich eine Zusage an die Menschen ist, für die sie sich mit großem Engagement verpflichtet hat. In dieser Folge erzählt sie davon, wie sie sich in ihren Fachbereichen Landwirtschaft und Ernährung sowie Kultur einbringt und welche Bedeutung insbesondere die friesische Kultur für sie hat. Sie bezeichnet sich selbst, die zusammen mit zwei Brüdern auf dem elterlichen Hof aufgewachsen ist, als „Bauernkind im wahrsten Sinne des Wortes“. Früh hat sie in ihrer Familie gelernt, wie hilfreich es ist, wenn man zusammen an einem Strang zieht, wenn jeder mithilft und gefordert ist. Dabei war ihr Elternhaus geprägt von gegenseitiger Achtung und Wertschätzung. Dort erfuhr sie mentale und emotionale Unterstützung, denn ihre Eltern haben immer an die Talente ihrer Tochter geglaubt und sie voll unterstützt. Gitta Connemann, die auch Mitglied im „Beratenden Ausschuss für Fragen der friesischen Volksgruppe beim Bundesministerium des Innern“ ist, setzt sich dafür ein, dass die Menschen in den Genuss jener Freiheit kommen können, die in Deutschland fast schon als zu selbstverständlich betrachtet wird. Denn für viele Menschen aus allen möglichen Glaubens- und Himmelsrichtungen ist das Leben in dieser Welt alles andere als frei. Dass die in Deutschland latent anwesende Hasskultur sogar wieder Einzug in den Bundestag gehalten hat, will die bekennende Christin nicht hinnehmen und kämpft deshalb aus vollem Herzen gegen Antisemitismus und Fremdenhass, indem sie sich gegen das Schweigen entschieden hat und sich für eine Erinnerungskultur stark macht. Eine Politikerin, die die Weite Ostfrieslands, der „schönsten Gegend der Welt“, in ihrem Herzen trägt. Ganz „typisch ostfriesisch“ eben! In dieser Folge erfährt man außerdem, welche Vor- und Nachteile es hat, in Ostfriesland zu leben, wie Gitta Connemann ihre frühere Grundschule vor dem Umbau zu einer Leichenhalle bewahren wollte und dadurch zur Politikerin wurde, dass Ditzum der schönste Fischerort ist, warum Ostfrieslands Land und Leute bei Filmregisseuren beliebt ist, dass die ostfriesische Bundestagsabgeordnete ein bemitleidenswertes Plattdeutsch (dafür aber fließend Niederländisch) spricht, dass man im Deutschen Bundestag munter auf Platt schimpfen kann, weil der stenografische Dienst es nicht versteht, wie wichtig es ist, die plattdeutsche Sprache am Leben zu erhalten und auch junge Menschen darin zu bestärken, dass die friesische Kultur viel mehr ist als Witze und Otto!
„Ostfriese, das Höchste, was ein Mensch werden kann“ Dieser Satz, den Olaf in der Ausbildung als scherzhaften Ausspruch kennenlernte, prägte sich ihm ein, und er fabrizierte daraus ein Erlebnis für seine beiden Söhne, welches sicherlich für immer einen Platz in der Familiengeschichte behalten wird. Denn eines Tages wollten Olafs Söhne wie der Papa endlich echte Ostfriesen sein! Aber wie konnte das wahr werden, wo sie doch nicht in Ostfriesland, sondern in Bremen und Offenbach geboren sind und noch dazu eine hessische Mutter haben? Die sehr witzige und herzerwärmende Idee, die Olaf daraufhin für seine beiden Sprösslinge entwickelte, ist das zentrale Thema dieser Folge. Olaf und seiner Frau ist es wichtig, ihren Kindern eine gute Lebenseinstellung, aber auch jede Menge Spaß mit auf den Weg zu geben. Denn man sollte das Leben nicht zu ernst nehmen. Olafs Haltung „Lächeln und immer weiter“ gibt der erfahrene Budosportler und -lehrer deshalb auch an seine Schülerinnen und Schüler weiter. In der berühmten ostfriesischen Stadt mit einem Buchstaben erblickte Olaf das Licht der Welt und wuchs in Aurich auf. Er ist also ein echtes ostfriesisches Stadtkind (davon gibt es ja nicht sehr viele...)! Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb, liebt und schätzt Olaf auch soziale Kontakte. So schwärmt er zum Beispiel vom Zusammenhalt der Landjugend vor den Toren Aurichs, die er durch Freunde in seiner Jugendzeit ebenfalls kennenlernte. Als Stadtkind hatte Olaf kein Platt gelernt, was sich dann aber in der Ausbildung schnell änderte. Schließlich wollte er in der ostfriesischen Firma als vollwertiger Mitarbeiter anerkannt werden. Nach Bundeswehr und Weiterbildung, unter anderem beim Frankfurter Flughafen, wurde Olaf schließlich ATM-Spezialist und überwacht nun von Bremen aus die Flugsicherheit mehrerer Länder in Europa. In dieser Folge geht es außerdem um ein typisch ostfriesisches Mantra (viel besser als „OM“) und um die Sonnenscheibe von Moordorf aus der Bronzezeit, die Olafs Urgroßonkel Vitus Dirks 1919 fand und für 3 Mark an einen fliegenden Holländer verkaufte. Ganz typisch ostfriesisch also ... oder?
In Aurich ist es gar nicht traurig! Herma Peters, eine gebürtige Ostfriesin, verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Aurich und schwärmt vom reichhaltigen Kulturleben der Stadt. Sie steht auch selbst regelmäßig auf der Bühne des Haxtumer Speichers - wenn nicht gerade eine weltweite Pandemie herrscht - und ist Vorstandsmitglied des Niederdeutschen Theaters Aurich e.V.. In der plattdeutschen Theaterversion des beliebten Films „Wie im Himmel“ spielte sie die Rolle der Pastorenfrau, die in der ostfriesischen Version Inge heißt. Herma bewirkte mit großem Einsatz die Aufführung dieses Stücks und erfüllte sich damit einen lang gehegten Traum. Dadurch haben Herma und ich uns auch kennengelernt, weil sie nämlich wiederum meine ostfriesisch plattdeutsche Version von Gabriellas Sång im Netz entdeckte und dann Kontakt zu mir aufnahm, um nach der Verwendung meines Textes für ihr Theaterstück zu fragen. Herma engagiert sich auch mit Leib und Seele für den Erhalt der plattdeutschen Sprache. Während die Theatergruppe des Niederdeutschen Theaters Aurich regelmäßig hochwertige Fortbildungen genießt, sind dort auch viele junge Menschen aktiv, für die Plattdeutsch sprechen dadurch selbstverständlich wird. Wohlverdient wurde Herma dafür 2017 sogar die Preisträgerin des Keerlke-Preises! Selbstverständlich spricht sie auch mit ihrer Tochter seit deren Geburt Plattdeutsch und hat diese Sprache somit an die nächste Generation weitergegeben. Dieser nach einem Roman der Leeraner Schriftstellerin Wilhelmine Siefkes benannte Preis bedeutet Herma sehr viel, weil sie einst die Hauptrolle in dem Theaterstück „Das Leben der Wilhelmine Siefkes“ aus der Feder von Gerd Brandt und Christine Schmidt spielte. Als Erzählerin und Gästeführerin schlüpft sie im Rahmen des Projekts "Frauenorte Niedersachsen" in Rollen von Frauenpersönlichkeiten, die in Ostfriesland Besonderes geleistet haben. Dabei vermittelt Herma fundiertes Wissen über Gesellschaft und Geschichte. Für einen Stadtrundgang in Aurich spielt sie die autodidaktische Volkskundlerin Ingrid Buck (1913-1996) und ist dabei entsprechend kostümiert. Mit einem NSU-Fahrrad, Perücke und Faltenrock führt sie die Gäste zur Schule, zum Elternhaus und anderen Stätten Ingrid Bucks, der einstigen Landschaftsrätin der Ostfriesischen Landschaft. Dass die Bezeichnung „Häuptling“ ursprünglich aus Ostfriesland stammt und später von den Europäern in Amerika auf die Indianerstämme übertragen wurde, erfahren wir von Herma in ihrer Rolle als Gräfin Theda Ukena (1432-1494), der Ehefrau des letzten Häuptlings Graf Ulrich, in einer Geschichte der Ländlichen Akademie Krummhörn-Hinte e.V.. Aus den verschiedenen Formaten, die Herma im Laufe ihres Lebens kennenlernte, entwickelte sich immer mehr der Traum, eine fundierte Ausbildung zur Freien Rednerin zu absolvieren. Diesen hat sie sich erfüllt und heute kann man Herma als Freie Rednerin für Trauerfeiern, Trauungen und Kinder-Willkommensfeste buchen. Diese Zeremonien bietet sie selbstverständlich auch in plattdeutscher Sprache an.
Machst Du nichts, passiert Dir nichts, machst Du viel, passiert Dir viel... … das gilt im Positiven wie im Negativen. Siegfried Klock, Gründer der Facebook-Gruppe "wi sünd Oostfreesen un dat mit Stolt", hat beides erlebt. Er ist waschechter Ostfriese mit großem Herzen und wachem Verstand. Und durch seine Erfahrungen aller Art hat er die Haltung entwickelt, bewusst für ein friedliches Miteinander und die Freiheit einzustehen - typisch ostfriesisch eben! „Eala Frya Fresena“ ist für ihn nicht nur ein Wahlspruch, sondern sein persönliches Lebensmotto! Du erfährst in dieser Podcast-Folge
Die plattdeutsche Musikerin Sabine Hermann im zweiten Teil ihres Gesprächs mit Annie Heger über den Wilhelmine-Siefkes Preis und ihre Reise als ostfriesische Entsandte nach Tokio zu japanischen Grünkohl-Liebhabern. Wir erfahren, was in Corona-Zeiten 2021 aus dem PLATTart-Festival wird und wie Annies brandneue Weihnachtsplatte "Bethlehem" klingt. Außerdem erzählt Annie einen "Konter"-Ostfriesenwitz und hat einen wertvollen Rat für junge Menschen, die in Ostfriesland leben.
Die plattdeutsche Musikerin Sabine Hermann plaudert mit PLATTart-Intendantin Annie Heger über ihre Kindheit in Spetzerfehn und die (fehlende) Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz. Annie beschreibt ihre sprachliche Entwicklung hin zur "Berufsplattdeutschen" und die Arbeit mit den plattdeutschen Kolleg*innen beim NDR. Sie teilt mit, wie ihre Familie und das ostfriesische Umfeld auf ihr frühes Coming-Out reagiert hat und gibt Rainbow-Szenetipps für Ostfriesland. Der zweite Teil des Interviews mit Annie ist ab dem 29.11.20 verfügbar. Da geht es dann weiter mit folgenden Themen: Wilhelmine-Siefkes Preis Grünkohl in Tokio PLATTart-Festival Corona Ostfriesenwitze und Annies brandneue Weihnachtsplatte "Bethlehem"