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Next Book Please mag alberne Überschriften. Ihr auch? Die Frage ist überdies, ob Rainer Moritz Christian Krachts neuen Roman „Air“ mag. Er hat für diese Folge genau wie sein Podcastkollege Thomas Andre außerdem Kristine Bilkau und Ásta Sigurðardóttir gelesen. Es ist die letzte reguläre Podcast-Folge mit Rainer Moritz. Nicht verpassen!
Ist ein Buch über einen Ehebruch, in der der Autor autobiografisch schreibt, möglicherweise peinlich? Podcaster Rainer Moritz sieht dies zwiespältig. Thomas Andre hat wie Moritz für diese Ausgabe außerdem Steffen Kopetzky und Katja Petrowskaja gelesen.
Die Interessen des scheidenden Chefs des Hamburger Literaturhauses, Rainer Moritz, sind ein interessanter Dreiklang: Literatur, Fußball und Deutscher Schlager. Mit "Feel Hamburg" Host Daniel Kaiser spricht er über seine Leidenschaften. Seine Arbeit als Kreisliga-Fußballschiedsrichter hat ihn sehr geerdet. Er musste sich bereits als 17-Jähriger gegenüber gestandenen Spielern behaupten, die teilweise bereits seit 20 Jahren in der Liga spielten. Er musste seine Entscheidungen verantworten und sie auf dem Platz durchsetzen. Das hat ihm das nötige Selbstbewusstsein gegeben, um in seinem späteren Beruf bestehen zu können. Außerdem war der Spagat zwischen "Faust II-Seminar" und dem Bolzplatz, also das Wandern zwischen zwei Lebenswelten sehr erdend. Rainer Moritz fällt es deshalb leicht, auch andere Perspektiven einzunehmen und zu akzeptieren. Als Literaturkritiker ist er kein Freund von weichgespülten Formulierungen. Wenn ihm ein Buch nicht gefällt, schreibt er es auch deutlich. Literaturkritik trennt die Spreu vom Weizen, versucht das mit Argumenten zu tun. Und dann kommt es eben auch mal zu Verrissen. Bücher als solche behandelt Moritz immer mit Liebe und Respekt. Er könnte niemals mit Textmarker Zeilen oder ganze Absätze hervorheben und auch Eselsohren gehen für ihn gar nicht. Im Gespräch mit Daniel Kaiser erinnert sich Rainer Moritz an die Begegnung mit einer Frau, die jedes gelesene Blatt aus dem Buch herausriss, um Gewicht zu sparen. Das sei für ihn ein so schmerzhaftes Erlebnis gewesen, dass er sich abwenden musste. Rainer Moritz ist nicht nur Literaturkritiker, er schreibt auch Bücher, z.B. über seine weitere Leidenschaft - den Deutschen Schlager. Hier schätzt er die alten Schlager ganz besonders. Mit seinem breiten Interesse an Literatur, Musik und Fußball sowie seiner direkten Art ist Rainer Moritz eine herausragende Persönlichkeit im deutschen Kulturbetrieb. Als Leiter des Literaturhauses Hamburg sorgt er seit vielen Jahren dafür, dass spannende Debatten geführt werden und Literatur kritisch betrachtet und gefeiert wird. Gleichzeitig bleibt er sich und seinen Leidenschaften treu – sei es als Literaturkritiker, Schlagerexperte oder geerdeter Fußballfan. Im Gespräch mit Daniel Kaiser verrät Rainer Moritz auch, ob er sich von Büchern trennen kann, warum er gerne in Eppendorf lebt und wie er damit umgeht, dass die junge Generation viel weniger liest.
Ja, eine Lizenz für Fußballschiedsrichter besaß er auch. Bekannt ist Rainer Moritz allerdings als Literaturkritiker, als Schriftsteller, Übersetzer, Lektor großer Verlage wie Reclam und Hoffmann und Campe und langjähriger Leiter des Literaturhauses Hamburg. Den Akzent seiner schwäbischen Herkunft, mit Abitur in Heilbronn und Studium in Tübingen, hat er nie ganz abgelegt – was nicht zuletzt dazu führte, dass er ein Buch über „Heldinnen und Helden des Südwestens“ geschrieben hat: Ikonen wie Fischer-Dübel und Capri-Sonne. „Vielleicht die letzte Liebe“ heißt sein jüngster Roman. Vielleicht. Ja.
Rainer Moritz - der Germanist, Literaturkritiker und Autor ist bekennender Schlagerfan. Und als solcher inzwischen Experte, auch auf dem Gebiet des maritimen Schlagers. - Die Schlager und das Meer sind untrennbar miteinander verbunden. Sehnsucht, Fernweh und Liebe sind die Inhalte, mit denen Interpreten wie Hans Albers schon in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts Erfolg hatten. - In den 50er Jahren war der maritime Schlager auf der Erfolgsschiene: Sängerinnen wie Lolita oder Margot Eskens oder auch Freddy Quinn waren die Protagonisten. Sie besangen die Seeleute, deren Heimat das Meer ist oder Cindy, die von ihrem Matrosen verlassen wird. - In den 70er Jahren verliert der Schlager an Bedeutung – allerdings sind einige der maritimen Schlager längst zum allgemeinen Liedgut geworden. "La Paloma" zum Beispiel hat inzwischen Volkslied-Potenzial. - Seit einigen Jahren gibt es eine neue Lust am Seemannslied. Dabei ist die Zuordnung zum Schlager oder Singer/Songwriter längst fließend und nicht mehr eindeutig. Gruppen wie Hafennacht singen maritime Lieder. Und die norddeutschen Musiker von Santiano rocken maritim sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch. Rainer Moritz erzählt über den maritimen Schlager, über Inhalte und Protagonisten. Moderation: Kerstin von Stürmer
Rainer Moritz prophezeit Tommie Goertz und seinem Roman „Im Schnee“ viele Fans. Thomas Andre erinnert sich angesichts der Lektüre von Helene Brachts „Das Lieben danach“ an die Bücher von Annie Ernaux und Neige Sinno. Beeindruckt sind beide Kritiker von den Kurzgeschichten des Rahlstedter Literaturgiganten Alexander Posch.
Originalteile-Podcast - Folge #80 mit Prof. Dr. Rainer Moritz (Leiter Literaturhaus Hamburg) Der Grenzgänger aus Heilbronn: Rainer Moritz über seine schwäbischen Wurzeln, deutsche Schlager und die Zukunft der Literatur in digitalen Zeiten. In der 80. Folge des Originalteile-Podcasts ist Prof. Dr. Rainer Moritz zu Gast – ein kultureller Grenzgänger, der als Literaturhaus-Leiter, Schlagerliebhaber und ehemaliger Fußballschiedsrichter Welten verbindet, die selten zusammenkommen. Mit feiner Ironie und schwäbischem Pragmatismus erzählt der gebürtige Heilbronner von seiner Jugend zwischen Stadtbücherei im Deutschhof und Pfühlpark, wo er als Schiedsrichter strenge Entscheidungen fällte und als Leser die Welt entdeckte. Er schildert die prägende Zeit am Robert-Mayer-Gymnasium und seine unwahrscheinliche Leidenschaft für deutsche Schlager – eine "falsche Sozialisation", wie er augenzwinkernd bemerkt. Der Weg vom Tübinger Germanistikstudenten über die Verlagsstationen in Berlin und Leipzig bis zum Literaturhaus Hamburg offenbart einen Mann, der in kulturellen Zwischenräumen zu Hause ist. Besonders seine Zeit als westdeutscher Verlagsleiter im Leipziger Reclam-Verlag nach der Wende bietet erhellende Einblicke in unterschiedliche Wertvorstellungen und kulturelle Selbstverständnisse. Mit analytischer Schärfe diagnostiziert Moritz die Herausforderungen des Buchmarkts in digitalen Zeiten, plädiert für qualitativ hochwertigere, aber teurere Bücher und erklärt, warum er den deutschen Schlager als Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen betrachtet – ein Thema, das er mit der gleichen intellektuellen Ernsthaftigkeit angeht wie die Hochliteratur. Ein Gespräch über kulturelle Brücken in fragmentierten Zeiten. Audio: Philipp Seitz (www.philipp-seitz.de) Werbung wegen Namensnennung Unterstützer und Möglichmacher ist das Autozentrum Hagelauer als Premium-Freund dieses Podcasts! Neuwagen und Elektromobilität vom #HeilbronnerOriginal gibt's hier: www.hagelauer.de #literatur #schlager #kulturvermittlung #heilbronn #hamburg #podcast #kulturanalyse #buchmarkt #grenzen #identität
Diesmal sprechen die Next-Book-Please-Podcaster über die Nummer eins der Bestsellerliste: Takis Würgers neuen Roman „Für Polina“. Über die Qualität dieses Buchs kann man trefflich streiten.
Beim Reeperbahnfestival 2024 treffen sich Abendblatt-Kulturredakteur Thomas Andre und Literaturhaus-Leiter Rainer Moritz live auf St. Pauli, um drei aufregende Neuerscheinungen zu besprechen. Eckhard Nickels 'Punk' ehrt die Popmusik und ihre Fans auf eindrucksvolle Weise. Monika Zeiners 'Villa Sternbald' präsentiert ein gewagtes Familienepos, das in der Tradition von Thomas Mann das Thema Schuld und deutsches Verhängnis behandelt. Und Carys Davies führt uns in 'Ein klarer Tag' auf eine abgelegene schottische Insel, wo nur ein einzelner Mann zurückgeblieben ist. Erleben Sie spannende Einblicke in diese literarischen Highlights! Thomas Andre und Rainer Moritz freuen sich auf Ihr Feedback unter moinhamburg@Abendblatt.de. Abonnieren Sie unseren Podcast und verpassen Sie keine Folge. #NextBookPlease #Reeperbahnfestival2024 #LiteraturLive #Buchbesprechung #LiterarischeNeuerscheinungen #BücherPodcast #Lesetipps #Buchkritik
Ein unsentimentaler Abgesang" – von Rainer Moritz – Literatur und Kritik (Hördauer ca. 24 Minuten) Wir dürfen Beiträge aus den verschiedenen Ausgaben von Literatur und Kritik für unser Literaturpodcastradio vertonen. In dieser Sendung hören Sie: einen Beitrag von Rainer Moritz — leitet das Literaturhaus Hamburg. Er ist Essayist, Literaturkritiker, Übersetzer und Autor zahlreicher Publikationen, darunter zuletzt Das Buch zum Buch. Ein Blick hinter die Kulissen (Kampa) und Udo Jürgens. 100 Seiten (Reclam). Wir danken dem Verlag und dem Autor für die kostenlose Überlassung der Nutzung für diese Sendung. Diese Sendung hat Ihnen gefallen? Unsere Live-Sendung in München/Schwabing oder im Pixel (Gasteig, Mü) Sprecher, Regie und Realisation Uwe Kullnick
"Literatur-Kritik – Ein unsentimentaler Abgesang" – von Rainer Moritz – Literatur und Kritik (Hördauer ca. 24 Minuten) Wir dürfen Beiträge aus Ausgabe 575/576 von Literatur und Kritik für unser Literaturpodcastradio vertonen. Es hat den Themenschwerpunkt BERÜHRUNGEN, und die Rubriken „Umfrage“ und „Ein Tag im Leben“, Rezensionen von Neuerscheinungen österreichischer Autorinnen und Autoren sowie weiteren Beiträgen. In dieser Sendung hören Sie: einen Beitrag von Rainer Moritz — leitet das Literaturhaus Hamburg. Er ist Essayist, Literaturkritiker, Übersetzer und Autor zahlreicher Publikationen, darunter zuletzt Das Buch zum Buch. Ein Blick hinter die Kulissen (Kampa) und Udo Jürgens. 100 Seiten (Reclam). Wir danken dem Verlag und dem Autor für die kostenlose Überlassung der Nutzung für diese Sendung. Diese Sendung hat Ihnen gefallen? Unsere Live-Sendung in München/Schwabing oder im Pixel (Gasteig, Mü) Sprecher, Regie und Realisation Uwe Kullnick
Der VAR nervt, die Stars wirken ausgelaugt und der Fußball-Gott schickt Blitz und Donner: Ein Sommermärchen ist diese Europameisterschaft schon allein wegen des Wetters nicht. Auch die aufgeregte Weltlage hat das Turnier immer wieder eingeholt: Ob Kilian Mbappés‘ Warnung vor einem Rechtsruck in Frankreich, die Aufregung um den türkischen Wolfsgruß oder der Streit um chinesische Sponsoren – Politik ist immer mit im Spiel. Was bleibt von dieser EM im eigenen Land? Michael Risel diskutiert mit Prof. Dr. Rainer Moritz - leitet das Hamburger Literaturhaus, Dirk Schümer - Autor und Journalist, „Die Welt“, Alina Schwermer - Sportjournalistin, „taz“
Rainer Moritz und Thomas Andre stellen ihre jeweilige Top Ten des Jahres 2023 vor. Spoiler: Tonio Schachinger und Daniel Kehlmann sind nicht dabei. Dafür aber unter anderem Terézia Mora, Charlotte Gneuß und Max Richard Leßmann. Rainer Moritz steht auf Nordeuropäer, Thomas Andre ebenso. Rainer Moritz mag Johnny Cash, Thomas Andre Anselm Kiefer: Auch Sachbücher kommen in dieser Geschenketipp-Ausgabe zu ihrem Recht.
Rainer Moritz und Thomas Andre sprachen diesmal ihren Podcast live vor Publikum ein: Auf Einladung der Blankeneser Buchhandlung Wassermann im Pop-up-Store in Osdorf. Thema waren vier Romane. Zum einen Inger-Maria Mahlkes vorzügliche "Buddenbrooks"-Variation "Unsereins". Ein Werk, mit dem die Buchpreis-Gewinnerin viel wagt und viel gewinnt. Außerdem wurden Uwe Timms "Alle meine Geister", Florian Illies' "Zauber der Stille" und Anne Rabes "Die Möglichkeit von Glück" besprochen.
Eine VIP-Folge mit Deutschlands erfolgreichem Literatur-Export Daniel Kehlmann und Büchnerpreis-Gewinnerin Terézia Mora. Außerdem wird das Debüt von Amerikas Shootingstar Tess Gunty besprochen: „Der Kaninchenstall“. Der vielleicht außergewöhnlichste Titel in diesem Roman-Trio ist jedoch vermutlich Terézia Moras „Muna oder Die Hälfte des Lebens“: Eine oft haltlose Frau, die sich von einem Mann schlecht behandeln lässt – darüber kann man engagiert diskutieren.
Rainer Moritz und Thomas Andre stellen ihre Shortlists des Literatur-Herbsts vor. Der Clou: Französinnen sind auch mit dabei. Und eine Nordirin. Außerdem aus dem schönen Bereich der deutschsprachigen Literatur Autorinnen und Autoren wie Dana Vowinckel, Maxim Biller und Steffen Kopetzky. Johnny Cash spielt auch eine Rolle – mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.
Der Leiter des Hamburger Literaturhauses Rainer Moritz kommt aus Heilbronn und ist mit seiner Heimat noch immer eng verbunden. Zu den Stars seiner Kindheit zählen nicht nur „Äffle & Pferdle“, sondern auch der Herr aller Gesangschöre Gotthilf Fischer oder auch der Fußballphilosoph Sepp Herberger. Der Südwesten schmeckt für ihn natürlich nach Laugenbrezel und Spätzle. Doch Capri-Sonne und Caro-Kaffee gehören auch dazu. Ihnen allen hat er mit seinem neuen Buch „Heldinnen und Helden des Südwestens. Mit 52 Ikonen durch das Jahr“ ein kleines Denkmal gesetzt.
Angelika Klüssendorfs autobiografisch inspirierte Trilogie wurde zu Recht von Kritikerinnen und Kritikern rauf und runter gelobt. Jetzt gibt es mit „Risse“ einen Nachschlag. Wieder geht es um „das Mädchen“ und die schwierigen Verhältnisse, aus denen es stammt. Wolf Haas hat einen neuen Roman geschrieben, der sich ebenfalls in der eigenen Biografie bedient beziehungsweise der der Mutter. „Eigentum“ ist im typischen Haas-Sound geschrieben und schlägt einen Bogen von den 1920er-Jahren bis in die Gegenwart. Nele Pollatschek ist in „Kleine Probleme“ dagegen in der Gegenwart und da bei uns allen, die wir prokrastinieren und aufschieben, bis der Tag irgendwann vorbei ist und wieder nichts geschafft. Ein außergewöhnlicher Stoff, finden Rainer Moritz und Thomas Andre.
Emma Clines neuer Roman heißt auf Deutsch „Die Einladung“ und im Original „The Guest“. Da kann man mal drüber nachdenken. Thomas Andre und Rainer Moritz tun genau das in dieser Folge von Next Book Please. In der geht es viel um Amerika. „Die Einladung“ spielt in den Hamptons, Richard Fords neuer Frank-Bascombe-Roman „Valentinstag“ dagegen in Minnesota und South Dakota. In den Fly-Over-States! Der Bascombe-Abschluss mit diesem fünften Buch ist existenziell hart und dialogisch leicht. Für R.C. Sherriffs „Zwei Wochen im Sommer“ gilt das auch. Obwohl unter der Oberfläche der Sommerfrische, die der englische Autor Sherriff (1896-1975) in seinem 1931 erschienenen Roman schildert, der Verfall lauert. In Helle des Sommers mischt sich das Dunkel des kommenden Herbstes.
Rainer Moritz, Leiter des Literaturhauses Hamburg, ist bekennender Schlager-Fan. Seit den 1990ern publiziert er regelmäßig über den Schlager und geht auch mit passendem Bühnenprogramm auf Lesetour. Am 14.Juli gastiert Moritz mit seinem seinem Buch „Schlager. 100 Seiten“ im Theaterhaus Stuttgart.
Die Spezialausgabe zur Sommerfrische: Wir haben die besten Lesetipps – mindestens
Hanser Rauschen ist zurück! Der Literaturpodcast der Hanser-Verlage war in kreativer Frühjahrspause und stürzt sich ab jetzt als Doppelspitze auf die Welt der Verlage und der Literatur. Zum Auftakt stellen Lektorin Emily Modick und Lektor Florian Kessler eine scheinbar einfache Frage: Wer ist eigentlich die mächtigste Person im Literaturbetrieb? Unter „mächtig“ verstehen sie die Fähigkeit, Bücher derart heftig durchzusetzen, wie das früher etwa „Literaturpäpste“ a.k.a. bestimmte Großkritiker konnten – und heute vielleicht nur noch Konzernverlage? Die Zeiten haben sich geändert, und zwar fundamental. Emily Modick und Florian Kessler besichtigen die Institutionen und Personen der Literaturwelt, die heutzutage mit größtmöglicher Wucht die Tops und Flops der Gegenwartsliteratur produzieren. Show Notes: Die Auflage des ersten Verkaufsjahres von Martin Walsers Debüt stammt aus einem Aufsatz von Siegfried Unseld im Band „Maulhelden und Königskinder. Zur Debatte über die deutschsprachige Gegenwartsliteratur“, herausgegeben von Rainer Moritz und Andrea Köhler, Reclam Leipzig 1998. Alle anderen Verkaufszahlen Media Control, Juni 2023.
Eine besondere Lesung fand im Literaturhaus Heilbronn statt. Der in Heilbronn geborene Autor Rainer Moritz stellte seinen neuen Roman “Das Schloss der Erinnerungen” am Erscheinungstag vor. Ein Schlösschen im Südwesten Frankreichs, mit Blick auf die Pyrenäen. Lange war es im Besitz angesehener Familien, doch als Jean Durand, der letzte Schlossherr, stirbt, verfällt das Anwesen zusehends. Jeans Witwe, Madame Germaine, ist gezwungen zu verkaufen, an ein Münchner Ehepaar, das das Schloss saniert und zu einer Tagungsstätte mit Chambres d'hôtes ausbaut. Germaine, die die neunzig längst überschritten hat, erhält lebenslanges Wohnrecht, umsorgt von den neuen Besitzern und dem Personal, das die alten Gemäuer im Sommer mit Leben erfüllt, an dem Germaine aber nicht teilnimmt. Seit Jahren schon verlässt sie ihr Zimmer nicht mehr. Morgens hört sie Radio Vatican, abends schaut sie sich Western mit John Wayne an. Die übrige Zeit verbringt sie damit, auf den Tod zu warten, ihren verschwommenen Erinnerungen nachzuspüren und sich die Frage zu stellen, welchen Sinn ihr Leben besaß – und noch besitzt. Bis zwei junge Frauen und ein im Schloss Station machender Schriftsteller sie aus der Reserve locken. Wird der Tod noch eine Weile warten müssen? Rainer Moritz, 1958 in Heilbronn geboren, ist wohl das, was man breit aufgestellt nennt: Schon mit siebzehn Jahren ließ er sich zum Fußballschiedsrichter ausbilden, später wurde er mit einer Arbeit über Hermann Lenz promoviert, arbeitete als Lektor unter anderem bei Reclam Leipzig und als Programmgeschäftsführer bei Hoffmann und Campe, ehe er 2005 die Leitung des Hamburger Literaturhauses übernahm. Damit nicht genug, Moritz tritt regelmäßig als Literaturkritiker in Erscheinung, übersetzt aus dem Französischen (unter anderem Françoise Sagan und Georges Simenon), kommentiert humorvoll das Weltgeschehen in einer Radiokolumne – und schreibt Bücher: über Fußball, Schlager, Pariser Parks, aber auch über Richard Yates. Zuletzt erschien unter anderem “Mein Vater, die Dinge und der Tod” (2018), ein anrührendes Porträt seines verstorbenen Vaters.
Lisa Taddeo und Jasmin Ramadan begutachten die mittleren Jahre, T.C. Boyle den Klimaeffekt.
Diesmal: Stuckrad-Barre, Seethaler, Irving und eine englische Newcomerin
Bernadine Evaristos Roman über ein verweigertes Coming-out. Außerdem: Annika Büsing und Janet Lewis.
Das Netzwerk der Literaturhäuser fordert eine Ausweitung der finanziellen Förderung wegen erheblich gestiegener Kosten.
Vincenzo Latronico hat einen Roman über digitale Nomaden geschrieben. Plus: Percival Everett und Clemens J. Setz
Die französische Starautorin schreibt Punchlines über #Metoo, Joshua Cohen irrwitzig über die Netanjahus.
Dana Spiottas Roman über die Menopause, und: neue Bücher von Simon Strauß und Mohamed Mbougar Sarr.
Das war 2022 literarisch: Ein Best of mit u.a. Michel Houellebecq, Heinz Strunk und Claire Keegan.
Nicolas Mathieu legt einen makellosen Frankreich-Roman vor. Plus: Neue Bücher von Cormac McCarthy und Julian Barnes
Vor dem ersten deutschen Spiel beherrscht die One-Love-Kapitänsbinde die Debatte in den Medien. Für Rainer Moritz vom Hamburger Literaturhaus ist das ein „Schaukampf, der wenigen etwas bringt“. Die Boykott-Aufrufe kurz vor der WM bezeichnet er als „Gratismut“.
Thomas Melles krachender Familienroman erzählt von kranken Liebesspielen. Plus: Alex Schulman und Daniela Dröscher
Der Literatur-Nobelpreis geht dieses Jahr an die französische Schriftstellerin Annie Ernaux. Der Chef des Literaturhauses in Hamburg, Rainer Moritz, beschreibt, was das Besondere an ihren Büchern ist.
In dieser Ausgabe geht es um eine deutsche Bestsellerautorin und um Lektürenachschub von Ian McEwan und Celeste NG
Die österreichische Kabarettistin legt ihren neuen Roman vor. Außerdem: Theresia Enzensberger und Jochen Schmidt.
Sie zeichnet sich aus durch ihre Langsamkeit und die hohe Flugkurve: Die Bananenflanke. Rainer Moritz, Leiter des Literaturhauses Hamburg, passionierter Fußballfan gerät ins Schwärmen. Interview: Georg Brandl.
Norbert Gstreins großartiger neuer Roman. Plus: Neue Bücher von Leona Stahlmann und Dirk von Petersdorff.
Lize Spits kolossaler Roman über eine Psychose. Plus: neue Bücher von Dominik Barta und Alain-Claude Sulzer.
Tamar Noorts Debüt handelt von einer jungen Pastorin. Hernan Diaz schreibt über das Geld, Christine Wolter übers Segeln.
Linda Boström Knausgards intensiver Roman über die Psychiatrie. Plus: neue Bücher von Ralf Rothmann und Norbert Scheuer
Adeline Dieudonné legt ein hartes Figurenstück vor. Plus: Neue Bücher von Camille Laurens und Eckart Nickel
Ein beeindruckender Irlandroman Claire Keegans. Plus: Neue Bücher von Le Clezio und Brandon Taylor.
Wir werfen einen Blick zum Literaturfest nach Meißen, das Anfang Juni stattfindet. Rainer Moritz hat Anekdoten aus der Literaturszene gesammelt. Neue Bücher gibt's von Desirée Opela, Remo Rapino und Terry Miles.
Diesmal in Next Book Please: Das umstrittenste Buch des Jahres
Claudia Schumachers fulminantes Debüt. Plus: neue Bücher von Axel Hacke und Chloé Delaume
Der Selbstentblößer Karl Ove Knausgård hat einen neuen Roman geschrieben. Und was für einen!
Annika Büsing legt ein bemerkenswertes Debüt vor. Außerdem: neue Bücher von Vendela Vida und Andreas Stichmann
Kaffeehaus-Stimmung bei den drei Hosts, aber Uneinigkeit in der Bestseller-Challenge und in der Wolldeckenbuch-Frage Was ist eigentlich Literatur? Muss sie anstrengen, darf sie entspannen? Diese Fragen ziehen sich durch diese Podcast-Folge. Katharina und Daniel sind mit einem Roman in das Jahr 1897 gereist – Kaffee und Schokolade spielten dabei eine entscheidende Rolle. Klar, dass im Studio dann Pralinen gereicht werden, die auch Jan dankend annimmt. Der Hamburger Literaturhauschef Rainer Moritz findet Essen in Büchern besser als Tiere und er erzählt, nach welchen Kriterien er die Autoren und Autorinnen für Lesungen auswählt. Die Bücher der Sendung 00:04:21 Michel Houellebecq: "Vernichten" (DuMont) 00:11:03 Kim Hye-Jin: "Die Tochter" (Hanser Berlin) 00:15:00 Szczepan Twardoch: "Demut" (Rowohlt Berlin) 00:17:49 Lisa Graf: "Dallmayr: Traum vom schönen Leben" (Penguin) 00:25:30 Interview mit Rainer Moritz 00:24:30/ 00:37:46 Rainer Moritz: "Unbekannte Seiten: Kuriose Literaturgeschichte(n)" (Kampa) 00:30:19 Yasmina Reza: "Serge" (Hanser) 00:43:13 Mario Vargas Llosa: "Tante Julia und der Kunstschreiber" (suhrkamp Taschenbuch) 00:46:00 John Ironmonger: "Der Wal und das Ende der Welt" (S. Fischer) eRs-Buchladen: 00:39:35 Bernhard Kellermann: „Der Tunnel“ Schokopralinen à la Dallmayr - Rezept 225 g Schokolade (min. 65% Kakao) 200 ml Sahne Abrieb einer Orange Chiliflocken nach Geschmack eine Prise Salz Kakao, ungesüßt Zubereitung: Schokolade im Wasserbad schmelzen, mit aufgekochter Sahne verrühren. Orangenabrieb und/oder Chiliflocken nach Geschmack hinzufügen und gut verrühren. 3 Stunden (oder über Nacht) kalt stellen. Mit einem Löffel kleine Portionen abtrennen und mit kalten Händen zu Kugeln formen. In Kakao wälzen und bis zum Servieren kühlen.