Podcasts about augenwinkeln

  • 11PODCASTS
  • 11EPISODES
  • 30mAVG DURATION
  • 1MONTHLY NEW EPISODE
  • Dec 19, 2023LATEST

POPULARITY

20172018201920202021202220232024


Latest podcast episodes about augenwinkeln

Antiintuitiv - der Podcast für systemisches Denken in der Wirtschaft

Was ist der Zweck von Organisationen? Sicher ist, dass Organisationen etwas leisten, was Anschluss im Außen erzeugt. Ob jetzt Brötchen oder Nachrichten, Heilung oder freie Fahrt; solange sich die jeweilige Organisation über ihre Tätigkeit dauerhaft erhalten kann, wird sie weitermachen. Wenn die Energie- und Personalkosten aber zu hoch werden, so dass der Bäcker nicht mehr die passenden Preise erzielen kann, ist evtl. schnell der Ofen aus. Hätte er sich frühzeitig um mehr Effizienz oder um mehr organisationale Resilienz kümmern müssen? Und wo sind die Grenzen, die Schwellenwerte, ab denen auch die höchste Widerstandsfähigkeit nichts mehr nutzt? Als neues Leitkonzept der Unternehmensentwicklung zeichnet sich Resilienz ab, die Meta-Kompetenz von Systemen, sich mit rudimentären kognitiven Landkarten kontrolliert im Vorläufigen bewegen zu können, Optionen zu generieren, schließlich aus Krisen eine Transformation zu gestalten und zu vertrauen, dass es funktioniert. Für uns als systemische Organisationsberatung ist das insofern interessant, als dass hier nicht nur technische Faktoren und Ressourcen eine Rolle spielen. Vielmehr geht es auch z.B. um alltägliche Entscheidungsdilemmata, ob man mit einer Steigerung der Effizienz in einem Bereich nicht dummerweise auch die Resilienz der Organisation reduziert. Und es geht um die Frage, wie Organisationen passend Führen, eine resilienzfördernde Kultur entwickeln und achtsam bleiben, um trotz eines Fokus auf das Wesentliche dennoch die Umwelt aus den Augenwinkeln zu beobachten, um früh genug auf was auch immer reagieren zu können.

Wildtierschutz Deutschland
Das Mauswiesel - Hermännchen ist der Kleinste der Marderartigen

Wildtierschutz Deutschland

Play Episode Listen Later Oct 27, 2023 5:50


Großartige Erlebnisse spielen sich manchmal direkt vorm Fenster ab, so auch an einem Vormittag im Juli, als ich aus den Augenwinkeln etwas am Geländer meiner Dachterrasse vorbeihuschen sah. Üblicherweise sind dies Eichhörnchen, die sich an den ausgelegten Nüssen bedienen, um diese in den Gärten der Nachbarn zu verstecken. Ein Eichhörnchen war es jedoch nicht, das braune Etwas hatte einen langgestreckten Körper und mit den enganliegenden Ohren und dem kurzen Schwanz erinnerte mich sein Anblick an eine Knackwurst auf kurzen Beinen, die über die Terrasse fegte. Ich brauchte einen Moment, um es zu identifizieren. Kurzum: Es war ein Hermännchen, ein Mauswiesel! Merkwürdig, was machte es auf meiner Terrasse?

Primat der Wertschöpfung
Beobachtbare Kommunikation

Primat der Wertschöpfung

Play Episode Listen Later Mar 28, 2023 13:20


Wenn jeder hören und lesen müsste, was jeder andere in der Firma sagt oder schreibt, dann würden vermutlich alle wahnsinnig. Allerdings lässt sich an so mancher hochfunktionalen WhatApp-Gruppen aus dem privaten Bereich beobachten, wie "osmotische Kommunikation" geschieht: Jeder bekommt aus den Augenwinkeln mit, was gesprochen wird. Jeder kann im richtigen Moment seine Idee beisteuern und Handeln. Oder auch nicht. Wenn ein gemeinsames Zeil existiert, dann entstehen auf diese Art mehr nützliche Zufälle.

Der ichbindochnichthierumbeliebtzusein.com PodCast - Technik, Gadgets, Meinungen und aktuelle Themen, die das Netz und die We

Night Flying Qualification: VFR geht auch nach Sonnenuntergang...Es gibt verschiedene Wege, an einen Flugschein zu kommen: Drachenflug, Trike, Ultralight oder eben die "Echo-Klasse" - aber alle eint in der "Standardausführung" ein kleines Manko: mit Einbruch der Dunkelheit (plus-minus) ist eben Schluss. Das lässt sich, für alle, die "höher" hinaus wollen, durch IFR und ATPL lösen - aber "for the rest of us" sind die Wintermonate die entscheidende Jahreszeit: nun heißt es, die frühe Dunkelheit kostengünstig für die Nachtflugausbildung zu nutzen - wenn ein Flugplatz mit Befeuerung und entsprechenden Öffnungszeiten in der Nähe ist! https://youtu.be/s5xiyMh30Qc Die reguläre Sichtflug-Ausbildung (VFR-Flug, visual flight rules) hat zwei gravierende Einschränkungen: schlechtes Wetter und Dunkelheit. Wetter ist in der (Hobby-)Fliegerei immer ein großes Hindernis und auch mit "Upgrades" nicht immer ganz zu umgehen bzw. schlichtweg nicht zu bezahlen. Zumindest aber für Letzteres lässt sich durch eine Zusatzqualifikation schnell und einfach ein "Upgrade" der bestehenden Privatpilotenlizenz (PPL) herbeiführen - und ein einmaliges Flugerlebnis genießen! https://youtu.be/1OW6hq4KC6U Aber nun schön der Reihe nach: Die PPL, die Privatpilotenlizenz, wird in unserer Region normalerweise für Maschinen bis zu einem Abfluggewicht von 2 Tonnen, einem Propeller vorne mittig und Reifen unten, zwischen Bahn und Flugzeugrumpf, erstellt. Mit dieser darf, auch wenn die neuen EU-Regelungen namens SERA (Standardized European Rules of the Air), die das Verkehrsministerium (BMVI) in Deutschland nach wie vor eisern mit der überflüssigen Luftverkehrs-Ordnung (LuftVO) eigens und in Teilen abweichend regeln will, in einem Zeitfenster von - in unserer Gegend - ca. 35-40 Minuten vor Sonnenaufgang und bis maximal ca. 40 Minuten nach Sonnenuntergang legal geflogen werden. Natürlich, wie der Name schon vermuten lässt, hat die klassische Sichtflugausbildung das Manko, dass ich nur fliegen darf, wenn ich sehen kann, wohin. Nebel, dichter Schnee und heftiger Regen sowie Wolkendurchflüge, um schnell und oberflächlich nur einige zu nennen, schließen ein Fliegen in der jeweiligen Region bzw. durch die genannten "optischen Hindernisse", aus. Und, klar, die Nacht fällt ebenfalls unter ausgeschlossene Zeiten. Wobei... nicht ganz, dann hier lässt sich mit einer Zusatzausbildung einiges ändern, mit wenig Aufwand, im Vergleich zu der nächsthöheren Stufe, dem Instrumentenflug (IFR - wobei für IFR-Ausbildung die NFQ eine Voraussetzung ist!). Wer schon immer mit dem Gedanken an eine NFQ, Night Flying Qualification, schwanger gegangen ist, hat das beste Zeitfenster für günstiges Fliegen bereits verpasst: nach Beginn der Winterzeit, rund um November/Dezember, wenn es ab gefühlt 16 Uhr Ortszeit bereits dunkel wird, ist die Zeit, wo an den entsprechend ausgestatteten Flughäfen plötzlich die Landelichter angehen. Sind die Gebühren für Nutzung und auch Landung noch im Normaltarif, rentiert sich das Rundendrehen am meisten. https://youtu.be/PhzUp6Odtrg Nun aber der Reihe nach: Die VFR-Nachtflugberechtigung bzw. NFQ erhält, wer innerhalb der Nachtstunden mindestens fünf Flugstunden mit Fluglehrer nachweisen kann. Im Rahmen dieser Flugstunden ist ein Streckenflug von mindestens 50 Kilometer zu einem weiteren Flughafen erforderlich, als auch fünf "full stop landings", die ohne Fluglehrer an Board realisiert werden müssen. Full stop bedeutet, dass nicht, wie bei üblichen Platzrunden, angeflogen, aufgesetzt und sofort wieder gestartet wird, sondern das Flugzeug landet, stoppt und dann zum Abflugpunkt auf der Piste zurückrollt und erneut startet. Hört sich alles trivial an, wer aber seine Homebase an einem Flugplatz ohne Nachtbetrieb und entsprechender Befeuerung der Bahn und Vorfeldflächen hat, kennt die Probleme: der Flieger muss tagsüber zu einem entsprechenden Platz überführt werden, wenn sich kein zweiter Mitstreiter findet, muss ein Taxi gebucht werden. Dann muss man abends wieder dorthin, fliegen, nach Hause - und den Flieger am nächsten Tag in der Früh wieder zur HomeBase bringen, damit alle bestehenden Buchungen von Fliegerkameradinnen und -kameraden durchgeführt werden können. Teuer und zeitlastig. Aber...! Nur weil Du an einem Flugplatz bist, der dies alles bietet, muss der wiederum, meist preislich, nicht die beste Wahl sein! Ich habe meinen ersten Anlauf zur NFQ, den ich damals in Hessen nicht fertigstellen konnte, an meinem Heimatplatz Egelsbach (EDFE) gemacht. Streckenflug nach Karlsruhe Baden-Baden, Platzrunden in Egelsbach. Allerdings musste man hierzu die damalige AIP VFR genau studieren: EDFE hatte nach, wenn ich mich recht entsinne, 19-21 Uhr lokal PPR im Winter, die man sich teuer mit etlichen Euros erkaufen musste. Es galt damals abzuwägen: raus fliegen, in der Region auf die Finsternis warten, Platzrunden drehen und im Idealfall gleich die finalen fünf Landungen fliegen (Anmerkung: eher illusorisch, bei Nacht sieht die ganze Welt ganz anders aus und Landungen eben auch!) und wieder ab nach Hause, bevor das PPR-Fenster verfällt und es wirklich unsagbar teuer wird... mit möglichen Plätzen im Umkreis war es schnell ausgerechnet: Platzrunden in Egelsbach und aus. Beim ersten Flug haben wir nach ersten Platzrunden gleich mal den Streckenflug nach EDSB (Karlsruhe BB,) geflogen. Damals, es war 2013, musste noch auf den Radar-Frequenzen zwischen Air France und Lufthansa im Ländereck gefunkt werden und kurzfristig mit Reims, eher unverständlich, der Abflugflughafen - trotz aufgegebenen Flugplan - geklärt werden. Vergesst die Details, es war eine unvergessene Zeit... aber, kurz gesagt: ich bin mit den Ladungen nicht fertig geworden, daher die Fertigstellung aufgeschoben... und das so lange, bis SERA dem Ganzen nun eine "Fertigstellungsfrist" von sechs Monaten ins Gesetz geschrieben hat... 2013 - 2021... das muss man nicht rechnen, um festzustellen, dass sechs Monate hier nicht zum Tragen kommen. Dafür war es dieses Jahr im Februar mit drei Terminen "schnell" erledigt: während Eis und Schnee schon wieder tobten und wir drei von drei Maschinen fast wegen zugeeisten Reifenschuhen fast absagen mussten, klappt letzter Ersatzflieger mit hohem Heizungsaufwand und durch viele Fliegerkameradinnen und -kameraden - und so flogen wir abends nach Leipzig, zwei nette Anflüge (siehe auch die Videos hier im Blog) und ab nach Hause. Damit war ein wichtiger Punkt erledigt: der Streckenflug. Für die Platzrunden bietet sich in Berlins Süden Oehna an. So viele dicke begeisterte Daumen kann ich gar nicht heben, wie der Service die beiden Abende war. Noch dazu: ich war an beiden Abenden der einzige! Und trotzdem: ich konnte in Ruhe meine Platzrunden üben (erster Abend) und ein paar Tage später meine fünf full-stop-landings hinter mich bringen. Nachtflugausbildung: aus der Cirrus über Leipzig, MDR-Tower deutlich sichtbar / Bild-Quelle: privatAuch neu war die Regelung, dass nicht der Fluglehrer nach Rückkehr und Abschluss sowie Dokumentation der erfüllten Anforderungen handschriftlich in die Lizenz die Berechtigung einträgt, sondern, dass diese an die Landesluftfahrtbehörde geschickt wird und gegen Kostennote eine neue Lizenz mit der Post kommt... wenn einem das LUBB nicht im ersten Anlauf die falsche Lizenz zuschickt... wer weiß, wer meine so fälschlicherweise in der Post hatte... Kurzum: VFR-N ist eine anspruchsvolle aber machbare und sinnvolle Ergänzung zur PPL! Flugplan bei Nacht ist, alleine schon aus Sicherheitsaspekten, obligatorisch. Auch übt man das Ausfüllen einfach viel zu selten. Funken geht nun auch ohne AZF, reine BFZ-Sprechgruppen reichen. In der Theorie käme man auch mit deutsch durch, aber lasst euch auf das Experiment, mal wieder die englischen BZF-Sprechgruppen auszupacken, gerne ein. Ich hatte das Problem, dass ich nach Abflug und Wechsel auf Arrival den Lotsen so gut wie gar nicht verstanden hatte... somit habe ich in einer der wichtigsten Phasen den Luftdruck nicht verstanden und auch das Zurücklesen mehrfach durch Wiederholung des Lotsen "erraten", aber immer noch nicht "verstanden", geschweige denn schriftlich auf dem Kniebrett fixiert! Nur gut, dass das Wetter stabil war und der Kollege aus München im Anschluss ein wenig stimmstärker war - und ich trotzdem wieder nur Bullshit zurück gelesen habe... lag wohl eindeutig an mir und nicht an der Lautstärke. Aber sonst war es super - mal sehen, wie der Vorsatz, mehr englisch zu funken, sich über das Jahr nun so bewährt... Sonst hat sich wenig geändert. Der Streckenflug ist eine tolle Erfahrung, in "totaler" Finsternis und mit fast absoluter Ruhe eine Nachtstreckenflugerfahrung zu gewinnen. Es ist ein majestätischer Moment - und mancher könnte es als "das wahre Fliegen" bezeichnen - zurecht! Landen ist ein spannendes Thema. Trotz sämtlicher Kippschalter auf "on" und voller "Christbaumbeleuchtung", die klassische Referenz aus den Augenwinkeln fehlt... aber: dafür übt man es ja. Nicht entmutigen lassen, weiter machen. Eine kleine Hilfe ist, einen zweiten Höhenmesser auf Flugplatzhöhe zu stellen statt QNH, um somit neben dem Blick nach vorne immer mal wieder die "wahre" Höhe über Boden abgleichen zu können. Für den "Solo-Prüfungsflug" der Landungen empfehle ich euch: erste Runde mit Fluglehrer. Alles aussprechen, jede Bewegung, jeden Hebel, jedes Flap-Setting, jede Ruderbewegung, jede Windkorrektur. Stress könnt ihr in dieser dunklen Situation nicht brauchen. Und Licht? Einfach durchgehend brennen lassen, es ist und bleibt dunkel draussen! Und dann, wie beim ersten Mal: Fluglehrer aussteigen lassen und los! Es ist schneller vorbei, als gedacht, dann geht es nach Hause, Schulterklopfen - und das fliegerische Paperwork... Ich freue mich, da wir dank unserer Regierung, die wirklich alles verschlafen und maximal möglich ignoriert hat, auf den kommenden Herbst (ja, ja, ich weiß... ich freue mich auch endlich auf Sommer, Sonne und Hitze!), wenn die Nächte wieder spät nachmittags beginnen. Dann mache ich mich gleich mal wieder auf nach Leipzig... und dann mal sehen...! Kleines Wort zur Mahnung: Die einmal erworbene NFQ verfällt nicht, will aber regelmäßig durch Training wieder aufgefrischt werden. Nachtflieger geben mir hier recht, wer es noch nicht gemacht hat, glaube mir: die Nächte sind verdammt dunkel, selbst über einer Großstadt oder in direkter Nähe eines internationalen Airports! Also: Wenn es soweit ist, ruhig mal auf drei, vier Runden mit Fluglehrer los gehen - der Sicherheitsgewinn und das stetige Auffrischen ist mehr wert, als die Euro, die das Training kostet! Und ja: nachts fliegen ist ruhiges fliegen, ist majestetisches fliegen. Also, lasst es drauf ankommen! Und ja, mit der Berechtigung dürfen auch Passagiere mitgenommen werden - wenn denn die erforderliche Anzahl an Landung(en) IN DER NACHT in den letzten 90 Tagen "proficient" gehalten wurde! Wer also mit dem Gedanken spielt, mit den Nachtflug anzufangen - markiert euch das Ende Oktober rot im Kalender! Blue Skies and Happy Landings! PodCast abonnieren: | direkt | iTunes | Spotify | Google | amazon | Folge direkt herunterladen

ZENdung (Ravensburg)
! on ZENdung ! 2020-12-06 (Weihnachten)

ZENdung (Ravensburg)

Play Episode Listen Later Dec 10, 2020 57:16


Es war nicht leicht. Nein. Er lief durch die Straßen der Stadt, ohne ein festes Ziel. Er lief einfach, setzte einen Fuß vor den anderen und ließ sich treiben. Er nahm nicht einmal genau wahr, was um ihn herum geschah. Er lief an Geschäften vorbei, deren Auslage er kaum zur Kenntnis nahm. Alles war hell und bunt und glitzernd dekoriert, das nahm er aus den Augenwinkeln wahr. Doch er blieb nicht stehen, um eines der Schaufenster zu studieren. Und wenn er doch mal stehen blieb, starrte er auf die Auslage, ohne etwas wahrzunehmen. Er war mit seinen Gedanken beschäftigt, die sich nicht auf den Punkt bringen ließen. Er wusste nur, dass er immer weiter laufen musste, dass er nicht stehen bleiben durfte, nicht zur Ruhe kommen, sonst befürchtete er das Schlimmste.

Weltenweiter Wandrer Podcast

Wieder ist man älter Und mit einem, alle anderen auch. Auf den Parkplätzen liegen ausgebrannte Autos, Wie die auf dem Weg zum Wasserloch verendeten Saurier, Ehe sie Erdöl und dann Tankfüllung wurden. In der Neujahrsnacht war der Himmel am hellsten Und Funken regneten auf die Häuserdächer, Wie körperlose Geister, die Spaceshuttle-Teilen entfliehen. Müde starrst du in die sternlose Nacht in deiner Kaffeetasse Und eine Weile lang Denkst du an gar nichts, Dann denkst du an den Frieden, Den Erschöpfung offenbart, Den zauberhaften Zustand aus Müdigkeit und Stille und Dem Bewusstsein an der Grenze zum Traum, Wenn du dir gerade nicht den Kopf darüber zerbrichst, Wo du hin musst, Wieso und ob überhaupt. Garnrollen kullern über den Boden, Aber es ist nicht dein Job, die verlorenen Fäden wieder aufzuwickeln. Jetzt gerade nicht. Das hast du dir verdient. Heroisch hast du gezeigt, Dass du zwar gealtert bist, aber Nicht so schnell, wie du dachtest. Mitten in der Nacht hat diese Gelassenheit eingesetzt, die Jetzt immer noch nachwirkt. Mit verschwitzten Händen und großen Augen, An Schornsteine geklammert, das Feuerwerk betrachtend, Bist du selbst dem Ausbrennen noch einmal entgangen. Du kochst noch mehr Kaffee, Wie für lange Autofahrten und verschluckst ein Gähnen. Egal wie weit man in seinen Träumen geht, Nach dem Aufwachen hat man mehr Sand in den Augenwinkeln, Als in seinen Schuhen und du hast noch etwas Weg vor dir. Es ist erstaunlich, wie viel man in einer einzigen Nacht lernen kann: — Dass du viele Lieder, auch nach Jahren immer noch auswendig kannst. — Dass auch dein steilster Weg kein unbezwingbarer Everest ist, Wenn du nur kontinuierlich einen Fuß vor den anderen setzt. — Dass man irgendwo hinter den Marmorstädten, immer noch Zigeunerlieder kennt. — Dass es nie zu spät ist, einen alten Freund anzurufen und du Immer noch nicht vergessen hast, was Glück für dich bedeutet. Du bist bereit loszugehen, Vorbei an den Saurierkadavern und Spaceshuttle-Wrackteilen, Und du wischst das letzte Jahr und alte Zweifel hinfort, Wie Aschekrümel aus ansonsten leeren Akten. Kerim Mallée Website Facebook Instagram Twitter Tumblr

Das Gourmet Ohr
13 Das Ende, der HVV und der Hurendoktor

Das Gourmet Ohr

Play Episode Listen Later Dec 7, 2019 15:19


Defäkieren in der Matrix. Wat! Hä? Empfangt die unhaltbaren Missstände an Hamburgs Bahnhöfen und erblicket die abgrundtiefe Dunkelheit bitte nur aus den Augenwinkeln. Besser is.

Die letzte Sitzung
#19 Hort und Totschlag

Die letzte Sitzung

Play Episode Listen Later Nov 25, 2019 76:34


In froher Erwartung der vorweihnachtlichen Zeit werden die Boyz ganz sentimental. Aber es heißt Tränen aus den Augenwinkeln wischen, Kekskrümmel aus dem Bart entfernen und stattdessen arbeiten, denn es gibt viel zu proklamieren. So werden Hörerfragen über Klopapier beantwortet und Basti zeigt sich ganz keck in seiner neuen Rolle als investigativer Feldreporter. Wenn Felix dann noch vom Eiertasten beim Urologen berichtet ist die Letzte Sitzung angekommen in der staden Zeit. So hebt den Glühweinpot und stoßt mit uns an auf Folge 19.

Medienkompetenzübung
Ich kann nicht kotzen, kann nicht weinen, …

Medienkompetenzübung

Play Episode Listen Later Dec 3, 2018 14:51


http://www.migazin.de/amp/2018/09/19/kritische-rettung-seenotretter-ich-erlebte/ Man sieht irre Sachen und redet nicht darüber. Man verstummt. Wenn man zum ersten Mal mit einer solchen Situation konfrontiert ist, ist man so durcheinander, dass alles von allein rauskommt. Man erzählt, um sich die Last von der Seele zu reden, und damit die anderen wissen, was man durchlebt hat. Die Leute reagieren, viele positiv, andere werfen uns Dinge an den Kopf, die uns verletzen. Wir tun unser Bestes, nehmen einen Teil der Misere dieser Welt auf unsere Schultern, werden dafür angefeindet. Wir resignieren, sie verstehen uns nicht. Und dann, an irgendeinem Scheißtag, findet man sich plötzlich in der Hölle wieder. In dem Moment ist es so krass, dass man sofort kapiert, dass selbst die Menschen, die einen unterstützen, nicht einmal die Schwere dessen begreifen würden, was man ihnen zu sagen hätte… Falls man es ihnen erzählen würde. Doch wir schweigen. Was sollte man auch sagen? Wie? Und warum? Es bringt die Vermissten nicht zurück. Es tröstet die Angehörigen nicht. Wir wollen die Lobreden derer, die uns für Helden halten, nicht hören. Weil es nicht passieren sollte, weil die Welt keine solche Helden brauchen sollte. Wir waren da, und obwohl wir aus den besten Gründen Retter geworden waren, fühlten wir uns elend, weil wir stolz darauf gewesen waren, in der ersten Reihe dabei zu sein, sagen zu können: „Ich habe mich engagiert. Ich habe etwas getan.“ Dafür muss man niemand Besonderes sein, kein Champion. Jeder mit ein bisschen gutem Willen hätte im Angesicht der Katastrophe dasselbe getan. Wir waren da, privilegierte europäische Idioten, die Leben retten wollten, wo Menschen zu Dutzenden starben. Wir waren da und dachten: „Scheiße.“ Das Blut gefror in unseren Adern, mehrere Sekunden lang. Die Schreie von Menschen in Todesangst hallten in unseren Ohren. Ein Wald von Händen ragt aus dem Wasser. Köpfe tauchen an der Oberfläche auf, einmal, zweimal, bevor sie für immer verschwinden. Wir schmeißen alles raus, was wir haben, alle Rettungswesten, alle aufblasbare Bananenboote, Rettungsinseln … Wir rennen durcheinander, brüllen uns irgendwas zu, auf Französisch – ein Zeichen, dass uns die Situation entglitten ist. Wir fahren im Zickzack zwischen den schemenhaften Körpern hindurch, die unter der Oberfläche treiben. Ich kann mich nicht an Einzelheiten erinnern. Ich weiß nicht mehr, wie viele es waren. Ich kann mich nicht mehr an die Gesichter erinnern, außer an eines oder zwei, die ich etwas länger im Blick behalten habe, in der Hoffnung sie zu erreichen, bevor sie untergehen. Ich sehe, wie das große blaue Meer eine Jugendliche verschluckt, wie ihr Körper sich in den Wellen auflöst, die Sonne glitzert auf dem Wasser, hier treiben Kleider, dort eine Plastiktüte, dahinten ein leerer Benzinkanister. Ein Kopf versinkt in der Tiefe, ein Wirrwarr aus Armen und Beinen, die Umrisse und Farben verschwimmen, übrig bleibt nur ein tiefblauer Fleck im helleren Wasser. Dreißig Menschen. Dreißig erloschene Lichter. Eine Schätzung, beruhend auf unseren lächerlich unzureichenden Erfahrungen. Das alles innerhalb weniger Minuten. Wenige Minuten, in denen die letzten Illusionen zerstört werden, die ich bis dahin noch hatte. Ich kann nicht kotzen, kann nicht weinen, das Erlebte steckt in mir fest. Überall um uns herum, hinter jeder Welle ein Körper, der langsam in die Tiefe sinkt. Es fühlt sich an, als schösse alles Blut in meinen Kopf, damit ich die Augen offen halte. Ich bin hellwach, angespannt, ich fühle mich schrecklich machtlos. Für einen Moment greife ich unwillkürlich nach meiner aufblasbaren Schwimmweste. Ich will ins Wasser springen, um einen Mann zu retten, der nicht allzu weit weg ist. Ich bin ein guter Schwimmer. Aber wenn ich springe, riskiere ich, mit ihm zu sterben, und ich bringe mein Team in Gefahr. „Ok. Bleib, wo du bist.“ Ich warte auf meinen Moment. Baz ruft Panda zu: „Da vorne, ein Baby.“ Er zeigt mit dem Finger hin. Ich habe es längst gesehen, seit mindestens fünf Minuten schon, seit wir hin und her rasen, um Schwimmwesten zu verteilen. Das ist mein Alptraum. Ich habe es gesehen und sofort gedacht: „Es ist zu spät für das Baby, schau nicht hin.“ Aber jetzt sind wir direkt davor. „Ich hole es! “ Jetzt da ich es gesagt habe, lege ich mich bäuchlings auf den Boden des Schlauchboots, strecke den Arm aus, tauche die Hand ins Wasser. Dann den ganzen Unterarm, um den weichen Strampelanzug mit den Fingern zu erreichen. Ich ziehe vorsichtig, um das Baby an die Oberfläche zu holen, gebe ihm einen kleinen Stups, um es umzudrehen, sodass ich den Strampler mit der ganzen Hand greifen kann. Ich hieve es aus dem Meer, es ist schwer, vollgesogen mit Wasser. Ich kann mich in dieser Position nicht drehen, um das Baby an Bord zu ziehen, ohne es über mich heben zu müssen. Doch die Vorstellung macht mir Angst, deshalb reiche ich es schnell hinter meinem Rücken an Baz weiter. Für den Moment einiger Sekunden übergebe ich ihm die Verantwortung für den kleinen Körper, aus Feigheit, ganz so, als könnte ich es nicht allein ins Boot ziehen. Die Atempause ist kurz. Baz muss wieder die Einsatzleitung übernehmen. Sobald ich mich umdrehe, gibt er mir das Kind zurück. „Panda, so schnell wie möglich zurück zur Aquarius!“ „Doudou! CPR!“1 Nachricht erhalten, mein Gehirn entschlüsselt, ich muss eine Herzmassage machen. Easy2 bäumt sich auf, als Panda Vollgas gibt. Der Motor brüllt auf, Baz versucht noch lauter zu brüllen, schreit ins Funkgerät, um das medizinische Team vorzuwarnen. Alles bewegt sich, das Meer ist kein glatter See an einem sonnigen Augusttag. Es ist Januar im Mittelmeer, und das Wetter ist schlecht. Ich versuche mit dem kleinen Wesen in meinen Armen eine stabile Position inmitten der leeren Rettungstaschen zu finden. Es ist tot, ich bin mir sicher. Das Gesicht ist fast weiß, trotz der schwarzen Haut. Die Augen sind schrecklich starr, jedes Mal, wenn ich die Brust komprimiere, quillt dicker Schaum aus dem Mund. Jetzt ist alles egal, ich drücke mit aller Kraft zu. Ich will all den Scheiß rausdrücken, der seine Lungen am Atmen hindert, mit etwas Glück ist noch etwas Sauerstoff im Blut, um das Gehirn zu versorgen. Wenn es bloß neu starten könnte! Baz muss das Anlegemanöver allein machen, ich darf nicht aufhören. Ich merke, dass ich ein bisschen zu schnell massiere und versuche, mich an eines der Lieder zu erinnern, die man uns in der Ausbildung beigebracht hat, damit wir im Rhythmus bleiben. Und so singe ich „Staying alive“, während mir Tränen über das Gesicht laufen, ich sehe das Baby an und singe für es. Hör mir zu, Kleines! Es ist Wahnsinn, was passiert hier gerade? Einen Moment lang sehe ich mich von außen, das macht die Situation noch dramatischer. Merkwürdigerweise erinnere ich mich an Filme über den Vietnamkrieg, in denen Soldaten mitten auf dem Schlachtfeld durchdrehen. Nur ist das hier kein Film, ich muss die Augen offen halten, ich darf nicht weinen, ich darf an nichts anderes denken. Ich darf auf keinen Fall durchdrehen. Wir erreichen die Aquarius, ich sehe aus den Augenwinkeln den Rumpf, das Rettungsboot wird langsamer … Gleich kommt der Stoß … Aber Panda ist in Höchstform, und das Boot schmiegt sich sanft wie eine Blume an die Aquarius an. Baz sagt: „Wann immer du willst, Doudou!“ „Ok, ich gehe in Position, wir machen das richtig!“ Ich knie mich breitbeinig hin und suche einen festen Stand, bevor ich mich aufrichte. Ich beginne den Countdown, während ich mit der Herzmassage fortfahre, wie in der Ausbildung. 10-9-8-7-6-5-4-3-2-1! Die Hände von Baz sind genau da, wo sie sein sollen. Ich überreiche ihm das Baby, und er gibt es an andere, genauso perfekt platzierte Hände weiter. Nach wenigen Sekunden ist das Baby an Deck der Aquarius und in den Händen eines Helfers von Ärzte ohne Grenzen, der es zur Behandlung ins Shelter2 bringt. Was dann passiert, erfahren wir erst später. Wir erfahren es erst, nachdem wir zwei weitere Babys im selben Zustand aus dem Wasser gezogen und an Bord der Easy2 genommen haben und insgesamt 90 Menschen in der Easy1 und Easy33 sitzen. Mehr als die Hälfte von ihnen wurde unter enormen Anstrengungen direkt aus dem Wasser geborgen. Drei von ihnen sterben nach der Rettung und können nicht mehr wiederbelebt werden. Wie viele um ein Seil geklammerte Finger mussten wir einen nach dem anderen lösen, wie vielen verstörten Blicken sind wir begegnet, in Todesangst, bevor wir gesagt haben: „Vertrau mir, gib alles, was du noch hast, bei drei geht’s los“, wie viele Menschen konnten wir im letzten Moment an einem Kleidungsstück packen, um sie herauszuziehen … Mehrmals höre ich Baz murmeln: „Was für eine verdammte Scheiße.“ Wir waren seelisch zerstört. Nach dem Einsatz dauerte es ewig, bis wir unser Material, das überall auf dem Meer schwamm, wieder eingesammelt hatten. Wir redeten nicht miteinander, wichen den Blicken der anderen aus. Ab und zu schluchzte einer von uns leise auf, und eine Träne entrann aus einem aufgerissenen Auge. Als wir wieder an Bord waren, erkundigten wir uns nach den Babys. Es dauerte einige Zeit, bis wir verstanden, dass sie wirklich alle zurück in Leben gekehrt sind. Wir weinten, umarmten uns, redeten aber immer noch nicht miteinander. Ich weiß nicht mehr, was wir als Nächstes gemacht haben, ob es eine Nachbesprechung gab, ob wir die Rettungsboote geputzt haben … Ich weiß nur noch, dass ich unter Deck ging, mich wusch, eine Kleinigkeit aß und mich dann hinlegte und schlief. Ich konnte nicht darüber sprechen, konnte es nicht aufschreiben. Ich schickte meinem Vater und einem Freund eine Nachricht, schrieb irgendwas davon, dass es hart gewesen sei, dass aber alles in Ordnung sei. Die Nachricht war wirr. Seitdem habe ich nicht mehr über diesen Tag gesprochen. Ich war gefangen in etwas wie: Es gibt einfach nichts zu sagen. Als könnte man die Wahrheit nur verändern, wenn man sie erzählt. Der Leidensweg der Geflüchteten lässt sich nicht in Worte fassen. Trotzdem müssen wir es zumindest versuchen. Wir müssen davon erzählen, damit die Menschen verstehen, was hier passiert. Die Menschen müssen erfahren, dass wir es mit der vermutlich schlimmsten Seekatastrophe der Geschichte zu tun haben. Die Menschen müssen wissen, dass die Geflüchteten bereit sind, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, weil sie aus der Hölle kommen, und dass wir Hilfe leisten, um die Anzahl der Toten so gering wie möglich zu halten. Beide Seiten kämpfen um das Leben, ohne materielle Interessen, ohne nach den Kosten zu fragen, ohne danach zu fragen, ob die Investition sich lohnt. Das ist unser größter Wert: das Leben. Das Leben bringt Leid, das Leben bringt Glück. Dafür gibt es keinen Kurs an der Wall Street. Dafür braucht man kein bestimmtes Aussehen, keine bestimmte Kultur, keine Ausweispapiere, keinen besonderen sozialen Status, keine bestimmte Eigenschaft. Man findet das Leben in jedem Blick, ob von Glück oder Todesangst erfüllt. Schon immer gehört zum Leben auch der Wille, sich gegen das Schicksal aufzulehnen und aus einer schlimmen Situation das Beste zu machen, auch wenn wir oft nicht viel ausrichten können, weil die Tragödie zu groß ist. Was könnte sinnvoller sein als dieses Aufbegehren gegen den Tod, was schöner als der unermüdliche Kampf gegen das Leid? Das alles ist schon oft gesagt und geschrieben worden. Meine Worte geben die Gedanken der Menschen wieder, mit denen ich zusammenarbeite und mit denen ich gern zusammenlebe. Am Rand des Abgrunds, inmitten der Dunkelheit, wenn alles an einem seidenen Faden hängt, bleibt nur eine Gewissheit: Es geschah am 27. Januar 2018. 40 Seemeilen nordnordwestlich von Zuwara.

babies man film fall stand er team staying situation champion leben wall street welt position alles als status falls geschichte mehr ab dinge erfahrungen blick kann kraft gedanken countdown kopf material hilfe finger schon nur deck augen grenzen wann spiel tod kultur meer wasser arm jeder freund weil filme verantwortung beste wert kampf hoffnung boot wahrheit einsatz vater reihe trotzdem seele ausbildung das leben ohren vorstellung gefahr kosten sonne zeichen auge haut sachen panda nachricht drei franz gesicht aquarius kurs bord ordnung wetter zustand cpr mund helden gehirn leid jugendliche wahnsinn tiefe blut willen trag schicksal gleich wesen die h sekunden farben interessen welle seitdem behandlung schei anzahl angeh katastrophe rettung gesichter besonderes faden toten fleck armen lieder wellen wille oberfl die menschen brust dunkelheit gefl rhythmus aussehen babys soldaten bleib atmen sobald investition baz blume beinen schwere bestes eigenschaft weinen retter mittelmeer kleider fingern schultern kleines lichter blicken die leute sauerstoff angesicht alptraum idioten anstrengungen illusionen kleidungsst die augen einzelheiten kleinigkeit misere merkw kotzen schlachtfeld erlebte seil schwimmer wirrwarr nachbesprechung plastikt die nachricht todesangst lungen adern doudou schaum eine sch rumpf das gesicht vietnamkrieg beide seiten mehrmals vertrau vermissten das blut feigheit der motor unterarm aufbegehren einen moment funkger umrisse rettungsboot dutzenden stups seemeilen abgrunds am rand meine worte wenige minuten zickzack ein wald strampler rettungsboote einsatzleitung augenwinkeln augusttag
Sehen, was Menschen nicht sagen - Der Körpersprache-Podcast
#6: Das Auge auf Weitwinkel trainieren (Woche 6 der 12-Wochen-Wahrnehmungs-Challenge)

Sehen, was Menschen nicht sagen - Der Körpersprache-Podcast

Play Episode Listen Later Nov 25, 2018 12:01


Vor 10.000 Jahren war es entscheidend für unser Überleben, dass wir peripher gesehen haben. Dass wir also auch in den Augenwinkeln bemerkt haben, wenn sich zum Beispiel ein wildes Tier auf uns zubewegt. Heutzutage ist unser peripherer Blick sehr verkümmert: wir schauen die meiste Zeit des Tages auf einen starren Punkt, den Computer-Bildschirm, unser Smartphone oder den Fernseher. Ich nenne das: der gefrorene Blick. Wenn du Körpersprache präzise und meisterhaft lesen möchtest, dann ist peripheres Sehen einer der Schlüsselfaktoren. Und genau diese Art zu sehen, wollen wir in dieser Folge des Körpersprache-Podcasts trainieren.

BeforeSunset.net - Tagesdosis Lebenslyrik

Es ist wieder soweit, die Heimreise beginnt und ich steige ein, einige Stunden werden vergehen und ich tauche ab in die Dunkelheit des Abends. Ich werde viele Bahnhöfe sehen, stummen Menschen begegnen und das Rattern des Zuges beim Fahren auf den Gleisen die ganze Zeit hören. Ich werde aussteigen und warten und wieder einsteigen und auf die nächste Zwischenstation hoffen und irgendwann am Ziel angekommen sein. Ich beobachte die vielen Menschen aus meinen Augenwinkeln heraus, während Axel Rose meine Ohren betäubt. Ein älteres Ehepaar diskutiert darüber, warum der Zug nicht pünktlich wie auf der Anzeige stehend losfährt, ein junger Mann trommelt mit seinen Händen nach den Rhythmen eines Liedes, welches ihn einzufangen scheint und ganz in seiner kleinen Welt umschließt. Zwei türkische Frauen unterhalten sich energisch über die Untaten ihrer Männer,mal in Türkisch dann wieder in Deutsch, dann vermischen sich beide Sprachen und ich kann nur noch mir verständliche Worte auffangen...Laptop...Küche...Casino...macht eh was er will...scheiss drauf...ich sag`s ihm...vergiß es... Vorne an der Treppe treffen eine Norddeutsche und eine Österreicherin aufeinander und fangen sofort eine angeregte Unterhaltung. Beide kamen woher und fahren wohin und sie finden immer eine Gemeinsamkeit über die es sich zu unterhalten lohnt. Ein paar Sitze weiter schaut mich über das Spiegelbild im Fenster ein älterer Mann an. Wir können uns gegenseitig erblicken, ohne uns direkt anzusehen. Was er wohl denken wird? Vielleicht störe ich ihn ja dabei zu schlafen? Wer läßt sich schon gerne beim Schlafen zusehen. Genau wie das Mädchen gegenüber. Sie sieht hübsch aus und strahlt eine gewisse Erhabenheit aus. Wenn da nicht aber die unübersehbaren Krümel im Gesicht wären, die sich unbemerkt festgekrallt haben von diesem gigantischen Sandwich. Ist es ihr Selbstbewußtsein oder hat sie es einfach nicht bemerkt, weshalb sie unbekümmert weiterschaut und so ist wie sie ist. Mit einem leichten Schmunzeln erwacht die Szene aus "Die Nudel" von Loriot in meinen Gedanken. Sicherlich sind um die dreißig Menschen in diesem rollenden Raum, jeder in seiner eigenen Welt. Was wohl gerade in ihren Köpfen vor sich geht? Wo fahren Sie hin, wo kamen sie her? Noch ist alles ruhig, doch so bald der Zug hält, entsteht eine plötzliche Hektik und entreißt sie aus ihrem Dasein, hinein in eine neue Welt, in der sie sich zurechtfinden müssen und doch wieder entfliehen. Und wieder beginnt für viele die einsteigen, die Fahrt irgendwohin, in ihrer eigenen kleinen Welt, abgeschlossen für eine gewisse Zeit. Doch hin und wieder werden alle aus dieser eigenen, kleinen Welt herausgerissen... ...es klingelt das Telefon!