Wildtiere in Deutschland. Dafür setzt sich Wildtierschutz Deutschland ein. Wir unterstützen Wildtierpflegestationen und wir kämpfen für die Abschaffung der Jagd da, wo sie ökologischen keinen Sinn macht oder wo es für die Bejagung einer Tierart keinen vernünftigen Grund gibt. Hier hört ihr jagdkritische Texte - aber nicht nur ..
Die Bestände von Kiebitz, Brachvogel, Uferschnepfe, Rotschenkel und Bekassine sind bekanntlich hochgradig bedroht. Manche Beutegreifer, beispielsweise Fuchs, Steinmarder und Rabenkrähe, kommen dagegen in fast allen Landschaften gut zurecht. Die Prädationsrate bei Wiesenvögeln, also der Verlust durch Beutegreifer (=Prädatoren) kann sehr hoch sein, je nach örtlichen Gegebenheiten ist zum Teil mehr als die Hälfte der Bruten betroffen (u. a. Meyer et al. 2017). Da liegt es doch nahe, die anpassungsfähigen Prädatoren zu dezimieren, um die letzten Wiesenvögel vor dem Aussterben zu bewahren – oder?
Wie sieht man einer Krähe an, ob sie Junge zu versorgen hat oder nicht? Eine Antwort auf diese Frage bleibt die rheinland-pfälzische Behörde, die die Genehmigung zum Abschuss von Saatkrähen erteilt hat, schuldig. In Rheinhessen, also in der Gegend rund um Mainz, dürfen ab jetzt einzelne Saatkrähen unter Auflagen geschossen werden. Das Ziel der Genehmigung zur Tötung der geschützten Art ist die Vermeidung von Schäden an Zuckerrübenäckern und Kirschplantagen. Es dürfen von Mitte April bis zum 10. Juni auf Zuckerrübenfeldern und vom 25. Mai bis 31. Juli in Kirschplantagen jeweils bis zu zwei Saatkrähen geschossen werden, wenn sie im Schwarm von mindestens 20 Tieren auftreten. Durch diese Auflage soll verhindert werden, dass Elterntiere betroffen sind und ein qualvolles Verhungern der Jungen im Nest vermieden wird.
Fuchs und Marder bezeichnet man als sogenannte Beutegreifer. Das sind Tiere, die sich hauptsächlich von Fleisch ernähren. Damit unterscheiden sie sich von den Pflanzenfressern (Biber, Feldhase, Reh, Hirsch), die vorwiegend vegetarische Kost bevorzugen, sowie von den Allesfressern (Wildschwein, Waschbär, Dachs), deren Speiseplan gemischt ist. Zu den Beutegreifern gehören auch Eulen und Greifvögel.
Am heutigen 7. April ist der Internationale Tag der Biber bzw. International Beaver Day. Es ist der Geburtstag der amerikanischen Biberforscherin Dorothy Richards (1894 – 1985) und wurde 2009 von der Organisation „Beavers: Wetlands & Wildlife“ (BWW) ausgerufen.
Ein großer Vogel mit einem enorm langen gebogenen Schnabel gleitet langsam auf die nasse Wiese hinab. Seine lauten Flötenrufe werden immer schneller und enden in einem klangvollen und sehr weit hörbaren Triller, bevor er landet und den Schwung mit schnellem Lauf seiner langen Beine abfängt. Der Gesang des Großen Brachvogels gehört zu den markantesten und schönsten heimischen Vogelstimmen.
Hanka Mittelstädt, ehemalige Massentierhalterin und umstrittene Umweltministerin in Brandenburg, führt Politik und Öffentlichkeit mit ihrer Initiative zur Regulierung des Wolfsbestands hinters Licht. Die Politikerin erweckte mit ihrer Rede auf der Sitzung des Bundesrats am 22. März den Eindruck, dass ein Bestandsmanagement von Wölfen zur „effektiven Minderung“ von Schäden in der Nutztierhaltung führen könnte. Dafür gibt es bis dato in Europa und auch in den USA keine Belege. Im Gegenteil: Laut Studien hat die Jagd auf den Wolf in der Slowakei die Risszahlen nicht spürbar verringert.
Biber sind hochgradig soziale Wesen, die im Familienverband leben, gemeinsam fressen, kuscheln und spielen. Wie stark ihr Sozialverhalten ist, kommt in dem Buch „Gestatten: Biber“ zum Ausdruck, in dem die Autoren Bettina und Christian Kutschenreiter von ihrer intensiven und viele Jahre währenden Freundschaft mit wildlebenden Bibern berichten. Biber sind in der Lage, soziale Kontakte mit Menschen aufzubauen, mit ihnen zu interagieren, sich auf Menschen einzulassen – natürlich nur nach jahrelanger intensiver Beobachtung, großer Vorsicht und ganz allmählicher Gewöhnung.
Für Wildtiere ist der Frühling eine Zeit des Aufbruchs. Neues Leben entsteht. Kröten wandern zu den Laichgewässern, die ersten Zugvögel kehren zurück und auch heimische Vögel bauen ihre Nester. Wildschweine, Feldhasen und Füchse versorgen schon Jungtiere, manch ein Igel ist aus dem Winterschlaf erwacht. Doch jetzt mit dem Beginn der Brut- und Setzzeit lauern auch viele Gefahren, die meist von uns Menschen ausgehen.
Ein aktuelles Rechtsgutachten des Rechtsanwalts Tim Stähle bestätigt, dass der Bescheid der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) Märkisch-Oderland vom 26.08.2024 zur Tötung von 106 Bibern an der Oder gegen geltendes Naturschutzrecht verstoßen hat. Insbesondere die fehlende ordnungsgemäße Prüfung des FFH-Rechts sowie der Schutzgebietsverordnungen und die unzureichende Beteiligung anerkannter Naturschutzverbände führen nach den rechtlichen Ausführungen zur Rechtswidrigkeit des Verwaltungsakts. Die UNB handelte seinerzeit unter der Führung des heutigen Staatssekretärs im Umweltministerium Brandenburg, Gregor Beyer.
Die Senkung des Schutzstatus des Wolfs in der Berner Konvention ist in Kraft. Auch wenn es aktuell noch keine praktischen Auswirkungen hat, eröffnet sie möglicherweise den Weg hin zu einer Bejagung des Wolfs – und wird entsprechend vom Deutschen Jagdverband bejubelt. Es sei der erste Schritt zum regionalen Wolfsmanagement, es ist die Rede von Obergrenzen und der Entnahme auffälliger Rudel.
Die Frühlingsluft über der weiten offenen Ackerlandschaft ist erfüllt vom Gesang Dutzender Feldlerchen. Abwechselnd flügelschlagend und gleitend überquert ein Mäusebussard die Felder. Plötzlich steigt aus einem nassen Acker mit Maisstoppeln vom Vorjahr eine Gruppe von etwa 15 schwarzweißen Vögeln auf, ihr Ziel ist der Bussard. Mit rasanten abwechselnden Attacken zwingen sie den Greifvogel, die Flugrichtung zu wechseln und die Flucht zu ergreifen. Aufgabe erledigt – die Luftakrobaten gleiten elegant herab und verteilen sich auf dem Stoppelfeld. Kaum gelandet, sind sie schon wieder in der Luft. Wieder schließen sie sich zusammen und blasen mit energischem „kiewitt“ zur Attacke. Das Ziel ist dieses Mal eine Gruppe von Krähen, die schon freiwillig wendet.
Schutzstatus gesenkt, Feuer frei, die Jagd auf den Wolf ist eröffnet, oder? Gern wird genau dies von Wolfsgegnern suggeriert, weil morgen, am 6. März 2025, wohl die Senkung des Schutzstatus des Wolfs durch die Berner Konvention in Kraft treten wird. Wahr ist aber: Der Wolf steht auch dann noch unter strengem Schutz, seine Überführung vom Anhang II in den Anhang III der Berner Konvention ist aber der erste Schritt, dies zu ändern.
Ein Insider der Niedersächsischen Landesforsten berichtet uns von unsäglichem Umgang mit Wildtieren in Forstbezirken des Harzes: „Dass ein Muttertier mit dem ungeborenen Kalb erlegt wird, ist rein rechtlich erstmal nicht strafbar. Schlimmer ist die Tatsache, dass es bei fast jeder Drückjagd zu Verstößen gegen den Muttertierschutz kommt, da einzeln vor die Büchse kommende Alttiere von den Forstamtsleitern explizit zum Abschuss freigegeben werden, auch wenn das dazugehörige Kalb noch lebt, aber zum Beispiel durch Hunde oder Treiber vom Muttertier getrennt wurde. So kommt es regelmäßig vor, dass am Ende des Jagdtages mehr Alttiere auf der Strecke liegen als Kälber. Die übrig gebliebenen Kälber verhungern meistens über den Winter oder werden von Luchs und Wolf gefressen, wenn sie panisch und verzweifelt ihre getötete Mutter suchen.“
Das Rechtsverfahren zur Nichtigerklärung des EU-Ratsbeschlusses zur Herabsetzung des strengen Schutzes des Wolfes (Canis lupus) wurde in dieser Woche vom Gericht der Europäischen Union angenommen. Eingereicht haben die Klage die Umweltorganisation Green Impact (Italien) und weitere Organisationen.
Eine windstille und klare Abenddämmerung im März am Niederrhein: Verstreut liegen Höfe in der weiten offenen Feldflur, einige sind mit Gruppen alter Obstbäume umgeben, ansonsten prägt intensive Landwirtschaft das Bild. Plötzlich erklingen an einem der Höfe durchdringende und energische „kiu“ oder „kuiu“-Rufe und bald kommt die Antwort vom zweiten Hof. An dritten Hof ist zunächst ein langgezogenes und nicht ganz so lautes „guuuhk“ zu hören, das immer schneller wiederholt wird und sich schließlich den erregt-energischen Lauten der anderen Rufer angleicht. Die Kettenreaktion pflanzt sich fort und für einige Minuten bestimmt der Rufwettstreit der Steinkäuze die abendliche Geräuschkulisse.
Nachdem es bei den meisten arktischen Gänsearten über Jahrzehnte Bestandszunahmen gegeben hat, stagnieren die Bestände seit ein paar Jahren oder nehmen sogar ab. Lediglich die Nonnengans nimmt noch zu, aufgrund starker Ausweitung ihres Verbreitungsgebietes in nicht-arktische Gebiete (Nord- und Ostseeraum) und, weil sie in Europa bisher nicht oder kaum bejagt werden darf.
Das von Dr. Martin Steverding kommentierte Video, in dem kurze Filmaufnahmen eines Fuchses in einer Schliefenanlage gezeigt werden, geht unter die Haut (s.u.). Machen diese wenigen Sekunden doch deutlich, welchem chronischen Stress die Füchse in ihrem kurzen Leben ausgesetzt sind.
Wir appellieren an Bundesumweltministerin Steffi Lemke, die ihr verbleibende Amtszeit der verkürzten Legislaturperiode zu nutzen, um ihre Unterstützung für die Entscheidung im Dezember 2024 für den Beschluss zur Herabstufung des Schutzstatus des Wolfs zurückzuziehen.
Amerikanische Verhältnisse in Brandenburg: Hühnerbaronin Hanka Mittelstädt (37), die das Umweltrecht ausgetrickst hat, ist seit 2024 SPD-Landwirtschafts- und Umweltministerin in Brandenburg. Als Geschäftsführerin eines landwirtschaftlichen Betriebs mit etwa 80.000 Legehennen soll Mittelstädt die Umweltbehörden, die ihr jetzt als Umweltministerin unterstehen, beim Bau von Stallanlagen ausgetrickst haben. Deshalb hat der BUND schon 2015 gegen den Bau zwei großer Stallanlagen geklagt. Exkremente aus der Freilandhaltung in der Anlage würden die umliegenden Naturschutzgebiete mit zu viel Nährstoffen wie Nitrat und Phosphat belasten. Das Urteil aus dem Gerichtsverfahren gegen die 37-jährige Landwirtin ist noch ausstehend.
„Der Biber hat auf der Liste bedrohter Arten nichts mehr zu suchen, denn seine Population steigt mangels natürlicher Feinde von Jahr zu Jahr“, so die Aussage des Landwirts und Landtagsabgeordneten der Freien Wähler in Bayern, Nikolaus Kraus. Zu lesen ist sie im Bericht des Münchener Merkur vom 24.01. „Biber-Plage im Landkreis: Landwirt fordert rigoroses Vorgehen – Haben zu lange tatenlos zugeschaut.“ Diese Aussage könnte man auch wie folgt umformulieren: Bayern braucht mehr Wölfe! Der Wolf ist der einzige relevante natürliche Feind des Bibers, denn er kann auch erwachsenen Bibern gefährlich werden. Seine Anwesenheit kann dazu führen, dass Biber sich weniger weit vom Wasser entfernen und dadurch weniger „Schaden“ anrichten.
Die Androhung einer Demo mit vielen tausend Jägern vor dem Landtag in Niedersachsen hat Wirkung gezeigt. Hoffnungen für die Durchsetzung fortschrittlicher tierschutzrelevanter Änderungen im Landesjagdgesetz Niedersachsen haben sich noch vor Veröffentlichung eines Referentenentwurfs weitgehend verflüchtigt.
Bei der „Pirsch“, einem deutschen Magazin für Jägerlatein, ist man einiges gewohnt. Immer wieder wird gegen angeblich gefährliche Tiere gehetzt, damit sich die Jäger einmal mehr als bewaffnete Retter in Szene setzen können. Der Artikel „Artenschutz vs. Umweltschutz: Ist der strenge Biberschutz notwendig?“ vom 17.01.25, ist aber selbst für dieses Magazin starker Tobak. Wahrheiten, Halbwahrheiten und Unwahrheiten verschmelzen – wie so oft in diesem Blatt – zu einem schwer zu überschauenden Brei. Den streng geschützten Biber hält die Redaktion für einen „Schadnager“. Wir nehmen einige der Aussagen nachfolgend unter die Lupe.
In rund 100 Schliefenanlagen in Deutschland leben Füchse, die ausschließlich zur Abrichtung von Jagdhunden für die Baujagd gehalten werden. Nach Aufdeckung gravierender Missstände konnten jüngst in enger Zusammenarbeit mit den Behörden vor Ort Füchse aus Schliefenanlagen in Rhede (NRW), Ufhausen (Hessen) und Kusel (Rheinland-Pfalz) befreit und an Wildtierstationen vermittelt werden. Diese Fälle, über die bereits berichtet wurde, haben erneut auf die erheblichen Tierschutzprobleme bei der Haltung von Füchsen in Schliefenanlagen hingewiesen.
Der 17. Dezember war ein milder, wenngleich grauer Tag. Die Waldwege waren feucht und aufgeweicht. Daher wählte ich für den Mittagsspaziergang mit meiner Hündin einen sonst nicht sehr einladenden Waldweg, der jedoch wegen seiner Schotterschicht erlaubte, trockenen Fußes zurückzukehren. Von dort gelangten wir auf einen Weg, der nach etwa 200 Metern in eine kleine Lichtung mündete. Tiefe Wagenspuren umrundeten diese Lichtung.
Der erste Vollmond des neuen Jahres hellt das dämmrige Licht gegen Abend und in der Nacht auf. Der Januar-Mond wird Eismond oder auch Wolfsmond genannt. Viele Jäger-Kreisgruppen und Hegegemeinschaften rufen ab dem 10. Januar und ab dem 10. Februar zu gemeinschaftlichen Jagden auf den Fuchs auf. So auch im Landkreis Mainz-Ingelheim, dem Sitz unserer Tier- und Naturschutzorganisation. Ziel der als Fuchstage oder Fuchswoche bezeichneten Jagden ist es, innerhalb weniger Tage möglichst viele Füchse zu töten und die auf der mit Würstchen und Bier gefeierten Jagdstrecke zu präsentieren.
In den sozialen Medien ist derzeit ein offener Brief zu finden, unter dem der Name des Vorsitzenden der Kreisgruppe Cochem-Zell im Landesjagdverband Rheinland-Pfalz steht. Gerichtet ist das Schreiben an das Präsidium des Landesjagdverbandes, da dieses nicht die Bejagung des Wolfes fordert. Man könnte über die Ballung von Unsinn lachen, wenn es nicht so traurig wäre, wenn es nicht abermals zeigen würde, dass Fakten immer weniger wert sind und Lügen und Diffamierungen immer häufiger als Mittel zum Zweck verwendet werden.
Einzigartig und mutig ist die Initiative der grünen Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte in Niedersachsen: Als erste Ministerin bringt sie die Abschaffung der nicht tierschutzkonformen Ausbildungs- und Trainingsmethoden von Jagdhunden mit lebenden, flugunfähig gemachten Enten, mit Wildschweinen im Wildschweingatter und mit Füchsen in Schliefenanlagen in einen Referentenentwurf zur Gesetzesvorlage. Auch die Haltung, z.B. von Füchsen in Schliefenanlagen soll damit künftig untersagt sein. Außerdem soll die Baujagd zumindest im Naturbau verboten sein, ebenso der Abschuss von Hunden und Katzen und die Verwendung von Totschlagfallen. Leider setzt sie auch auf die Abschaffung der Rehwild-Abschussplanung, die bisher eine weitgehende Erhaltung der Sozialstruktur bei dieser Tierart gewährleistet.
Mancher Naturbeobachter kennt sie, diese seltenen magischen Tage, an denen einfach alles passt. Am Ende weiß man nicht, ob es nur eine Reihe glücklicher Zufälle und Umstände war oder ob die eigenen Sinne offener und aufmerksamer waren als sonst, das eigene Verhalten stiller und achtsamer. Einen solchen Tag erlebte ich Mitte Oktober dieses Jahres bei meinem Kurzurlaub im nordhessischen Kellerwald. Schon der Vormittag war unvergessen, als die Sonnenstrahlen durch das herbstbunte Blätterdach des nebeligen Buchenwaldes brachen und nur herabfallende Tautropfen und vereinzelte Vögeln zu hören waren. Der stille Wald schien seine uralte Geschichte zu erzählen.
So ein Feuerwerk, das ist schön anzusehen - das denken zumindest die meisten. Doch können wir uns - im Hinblick auf unser Ökosystem - so ein Feuerwerk überhaupt leisten? Über die allgemein steigenden Kosten und die Gas- und Strompreise wird tüchtig gemeckert, aber wenn es um Silvester geht, da wird geklotzt und nicht gekleckert.
Die Kegelrobbe, mit ihrem beeindruckenden Erscheinungsbild und ihrer massiven Körpergröße, ist Deutschlands größtes Raubtier und wird bis zu 350 kg schwer. Ihr Name leitet sich von der charakteristischen, kegelförmigen Kopfform und ihren Zähnen ab. Der wissenschaftliche Name lautet Halichoerus grypus, und sie gehört zur Unterordnung der Robben (Pinnipedia) sowie zur Überfamilie der Hundsrobben (Phocidae).
In den brandenburgischen Landkreisen Märkisch-Oderland, Oder-Spree, Uckermark und im kreisfreien Frankfurt/Oder wurden während des diesjährigen Oder-Hochwassers im September / Oktober nach neuesten Meldungen in Naturschutzgebieten und in europäischen Schutzgebieten 137 Biber rechtswidrig getötet.
Wenn der Wald lichter wird, finden zwischen November und Januar wieder verstärkt Drückjagden statt. Meist werden dabei Wildschweine, Rehe oder Hirsche gejagt. Die Drückjagd ist eine Bewegungsjagd, bei welcher etliche Treiber mit ihren Hunden das Wild aufscheuchen und den Jägern vor die Büchsen „drücken". Ziel ist es, möglichst viele Tiere zu töten.
Der Blick auf die aktuelle Verbreitungskarte des Bibers in Rheinland-Pfalz macht Freude: Der Baumeister und Landschaftsarchitekt ist auf dem Vormarsch. Wie an einer Perlenschnur reihen sich die Bibernachweise aneinander: Unter anderem an der Nahe und ihrem Nebenfluss aus dem Hunsrück, dem Simmerbach [1 – Verbreitungskarte]. Zwei Biberreviere [2 – Artportrait Biber]genau in dieser Region, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten, habe ich kürzlich besucht.
Noch im April berichteten wir über das Leid der Füchsin Vossy und ihrem Artgenossen Zorro. Beide Rotfüchse mussten in der Schliefenanlage des Deutschen Teckelklubs Westmünsterland immer wieder in einem künstlichen Tunnelsystem zum Training mit Jagdhunden herhalten. Auf gerade einmal 40 qm eingesperrt zeigten beide Füchse zwanghafte Verhaltensmuster. Die sogenannten Bewegungsstereotypien sind Anzeichen für erhebliche Leiden und erfordern unverzügliches Handeln zum Wohl der Tiere.
Nach Monate langem Einsatz vieler Mitwirkenden rund um das Netzwerk Fuchs und die Fuchs-Hilfe sind die kranken Rotfüchse Fritz und Frieda heute aus der Schliefenanlage des Jagdterrier-Klubs AG Kuppenrhön in Eiterfeld-Ufhausen in eine nahegelegene Wildtierstation überführt worden. Dort werden sie kundigen Tierärzten vorgestellt, mit artgerechtem Futter versorgt und in einem gut strukturierten, etwa 250 qm großen Freigehege mit vielen Versteckmöglichkeiten von Wildtierexperten beobachtet. Ob eine Auswilderung irgendwann möglich ist, muss sich in den nächsten Wochen bzw. Monaten zeigen.
Im Landkreis Fulda, auf dem Ufhausener Sportplatz findet am 08. November eine Kirmesdisco statt, die alljährlich zu einem mehrtägigen Volksfest mit Musik, Tanz etc. einlädt. Kirmes hat auch dort eine lange Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Bis heute feiert sie Gemeinschaft und das Leben. Unweit des Sportplatzes wird eine ebenfalls mittelalterlich anmutende Tradition gepflegt, die vielen Ufhausern unbekannt sein dürfte. Sie beschäftigt sich mit dem Training von Jagdhunden.
Genau hingeschaut, haben aufmerksame Bürger, die unhaltbare Zustände in einer Schliefenanlage in Eiterfeld-Ufhausen (Landkreis Fulda) akribisch dokumentiert haben.
Während des jüngsten Hochwassers an der Oder in Brandenburg sind laut dem Liveblog auf rbb24.de 110 Biber präventiv getötet worden, 70 Tiere im Kreis Märkisch-Oderland und 40 im Kreis Oder-Spree (1). Als Grund wurde die Gefahr angegeben, dass die bei Hochwasser auf den Deichen Schutz suchenden Biber diese durch Graben von Höhlen bzw. Bauen gefährden könnten.
Es rauscht mal wieder mächtig im Blätterwald der Jäger: Die Grünen in Niedersachsen planen erneut Änderungen im Jagdrecht und greifen teilweise unsere langjährigen Forderungen auf: Die Jagd soll zumindest etwas weniger grausam werden.
In der Presse wurde in den vergangenen Tagen über die Tötung von zahlreichen Bibern zum Schutz von Deichen an der Oder berichtet. Auf der Seite „rbb24.de“ war am 24.09. zu lesen: „Der Landkreis Märkisch-Oderland teilte am Dienstag mit, 25 Biber seien in den vergangenen Tagen „entnommen“ worden. Bisher gemeldete Schadstellen seien aber unproblematisch.“
Grasfrosch, Erdkröte, Teichmolch und Bergmolch sind recht weit verbreitete und vielerorts noch relativ häufige Amphibienarten. Betrachtet man ihre Laichgewässer, so fällt auf, dass es sich meistens um von Menschen angelegte Tümpel und Teiche handelt. Diese Arten und viele andere Bewohner von Gewässern und Feuchtgebieten scheinen auf den gestaltenden Menschen angewiesen zu sein.
In unserem offenen Brief an die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder vom 28. August 2024 konfrontieren wir sie mit ihrer 180-Grad-Wende hinsichtlich der Baujagd, die die Ministerin nun wieder erlauben will.
Die Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten hat sich heute für die Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes ausgesprochen. Dabei gibt es einen breiten Konsens in der Wissenschaft, dass nicht-letale Methoden zur Verringerung von Nutztierübergriffen durch Wölfe und andere große Beutegreifer nicht nur effektiver, sondern aus ökologischen, rechtlichen und wildtierpolitischen Gründen vertretbarer und gesellschaftlich tolerierter sind als letale Methoden.“
Es erscheint wie ein grausames Déjà-vu: Nachdem erstmals im Jahre 2022 durch wenig durchdachte Projektierung der ASP-Schutzzäune im Nationalpark Unteres Odertal viele Wildtiere qualvoll zu Tode gekommen sind, steht in diesen Tagen eine ähnliche Katastrophe bevor. Rehe, Rotwild, Wildschweine und zahlreiche andere Tiere sterben langsam an Entkräftung, nachdem sie keinen Ausweg aus den Zäunen finden konnten oder verhedderten sich bei Versuchen, den Zaun zu überwinden.
Es könnte so schön sein: In einem Naturpark sollen sich Tiere und Menschen gleichermaßen erholen. Vor allem sollen die natürlichen Lebensräume für Flora und Fauna bewahrt und verbessert werden. So steht es zumindest unter „§ 3 Zweck“ in der Verordnung über den Naturpark. Der Naturpark als teilweise steuerfinanzierter Verein hat die Aufgabe, die Ziele aus dieser Verordnung umzusetzen. Während auf dem Papier der Erhalt und die Verbesserung der natürlichen Lebensräume eine hohe Priorität haben, sieht die Realität oft anders aus. Es gibt zahlreiche Berichte und Beobachtungen, die auf Konflikte zwischen Naturschutzinteressen und anderen Interessen hinweisen.
Auch außerhalb von Restriktionsgebieten zur Afrikanischen Schweinepest (ASP) geht man in Sachsen weiter radikal und rücksichtslos gegen Wildschweine vor. War es bereits zuvor möglich Wildschweinen mittels einer „Rund-um-die-Uhr-Bejagung“ mit Hilfe von Scheinwerfern und von Nachtzieltechnik und ohne jegliche Schonzeiten nachzustellen, sind inzwischen auch Fangmethoden im Einsatz, die weder als weidgerecht noch als tierschutzkonform bezeichnet werden können. Selbst der präventive Totalabschuss von Wildschweinen wurde in Sachsen schon gefordert und scheint nach wie vor das Ziel zum Beispiel in Forstbetrieben des Staatlichen Betriebs Sachsenforst (SBS) zu sein.
Am Niederrhein ist der Biber inzwischen fest etabliert. Er besiedelt die meisten Altarme und Kiesbaggerseen längs des Rheins, sowie einige seiner Nebenflüsse. An der Lippe, die in Wesel in den Rhein mündet, kommt er verbreitet vor und er hat es auch in die Ruhr geschafft. Ganz anders sieht es bisher unmittelbar nordöstlich angrenzend im Kreis Borken aus: Seit 2009 lebt hier genau ein einziger Biber an dem Flüsschen Bocholter Aa. Wir berichteten im vergangenen Jahr bereits über ihn: Wie ein Biber nach Borken an den Niederrhein kam Die Reise des Bibers nach Borken
Viele schöne Worte machen es nicht besser: Fuchsjagd ist tierschutzrelevant und ökologisch überflüssig. Geben Sie dem Fuchs Ihre Stimme.
Tierquälerei hat auch im Landkreis Fulda einen Namen: Deutscher Jagdterrierclub AG Kuppenrhön. Ein viel zu kleiner Zwinger mit einem Boden aus verdreckten Holzhackschnitzeln, ohne Beschäftigungs- und Spielmöglichkeiten und nur zwei kleinen hohlen Baumstammstücken als Versteck, zwei verängstigte Füchse mit stumpfem Fell, überall liegt dünner breiiger Kot – die Zustände in der im Namen des Jagdterrierclubs betriebenen Schliefenanlage in Eiterfeld-Ufhausen im Landkreis Fulda (Hessen) könnten kaum schlimmer sein.
Die Welt ist voller Talente in allen denkbaren Bereichen. Doch im Gegensatz zu anderen Bereichen, in denen qualifizierte Menschen ihr Talent nutzen können, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten oder sich zumindest mit einem Job zufrieden zu geben, bleibt die Kunst die Ausnahme.
„Fuchsjagd beenden! Dieses Hobby schafft Leid und keinen Artenschutz“ ist mit einigem Abstand auf Platz 1 der diesjährigen Themenwahl bei Abstimmung21 gekommen. Das Thema führte und führt weiterhin zu hitzigen Diskussionen: Es gäbe doch viel wichtigere Themen auf dieser Welt, oder: Wie ist es möglich, dass ein solches Randthema auf den ersten Platz gelangt?