Mit unseren Podcast-Ausgaben informieren wir Sie immer wieder über aktuelle Inszenierungen am Deutschen Theater Berlin. Hier hören Sie Gespräche mit Schauspielern, Regisseuren und Dramaturgen. Außerdem können Sie nachhören, welche Aufführungen bei 'Früh-Stücke' vorgestellt wurden. Und wir bieten Ihn…
Die Autor:innentheatertage 2023 finden vom 30. April bis zum 11. Mai statt. Während der Matinee Früh-Stücke erzählten die Autorinnen Caren Jeß und Nele Stuhler von ihren Stücken, die im Rahmen der Langen Nacht zur Uraufführung gebracht werden. Ulrich Matthes und Julia Windischbauer lasen zudem aus Lukas Bärfuss' neuem Stück "Verführung". Den Mitschnitt der Veranstaltung vom 16. April 2023 können Sie hier nachhören.
"Anouk & Adofa" von Marco Damghani ist Teil des Gastspielprogramms der Autor:innentheatertage 2023. Die Leipziger Produktion wird am 30. April und am 1. Mai in der Box gezeigt. Vorab sprechen Autor und Regisseur Marco Damghani und Schauspielerin Paulina Bittner über die Proben und das Stück.
Vom 8. bis 12. März 2023 findet die fünfte Ausgabe des Festivals Radar Ost am Deutschen Theater statt. Zunächst als Vorprogramm der Autor:innentheatertage vorgesehen, hat es sich in den vergangenen Jahren zu einem eigenständigen Festival entwickelt, das seinen Fokus auf Produktionen aus Osteuropa legt. Wir sprechen mit Gründerin und Kuratorin Birgit Lengers über die vor uns liegende letzte Festivalausgabe und blicken mit Ihr auf besondere Momente zurück.
Zur ersten Ausgabe des Fußballsalons in der Spielzeit 2022/23 lud Gastgeber Christoph Biermann (11Freunde)Martin Endemann von der Lobbyorganisation "Football Supporters Europe" und Henning Schwarz, Geschäftsführer der Fan- und Förderabteilung von Eintracht Frankfurt, in die Bar des Deutschen Theaters ein. Den Mitschnitt des Fußballsalons vom 5. September 2022 können Sie hier in voller Länge nachhören.
"Reich des Todes" war 2020 das lang ersehnte neue Theaterstück von Rainald Goetz. Zuletzt hatte 1999 mit Jeff Koons eines seiner Stücke Uraufführung gefeiert – damaliger Regisseur war Stefan Bachmann, der nun, über 20 Jahre später, wieder einen Text von Rainald Goetz auf die Bühne bringen sollte. "Reich des Todes" entstand als Koproduktion zwischen dem Schauspielhaus Düsseldorf und dem Schauspiel Köln und ist am Mittwoch, den 8. und Donnerstag, den 9. Juni im Deutschen Theater als Gastspiel zu sehen. Im Gespräch mit Kulturjournalist Jürgen Büsselberg spricht Stefan Bachmann über seine Arbeit und die Auseinandersetzung mit dem Text, warum die Sprache von Goetz' ein Genuss ist und über die vielen Dimensionen des Stücks.
Im Podcast zieht Festivalkurator und Dramaturg Bilanz aus den vergangenen zwei Pandemie-Ausgaben der Autor:innentheater und blickt vorfreudig auf das Jubiläum in diesem Jahr. Hier gibt er erste Einblicke in die eingeladenen Gastspiele und die drei Uraufführungen.
Am 7. Mai 2022 feierte "Der Steppenwolf" nach Hermann Hesse in einer Bearbeitung von Thomas Melle und in der Regie von Lilja Rupprecht im Deutschen Theater Premiere. Dramaturgin Juliane Koepp gibt Ihnen hier eine Einführung in das Stück und in die Bearbeitung von Thomas Melle.
Am 26. März 2022 feierte "Auferstehung" nach Lew N. Tolstoi in einer Bearbeitung von Armin Petras im Deutschen Theater Premiere. Dramaturg Bernd Isele erzählt Ihnen hier mehr über den Roman von Lew N. Tolstoi.
Regisseurin Ewelina Marciniak widmet sich Johann Wolfgang von Goethes berühmtesten Roman mit einem Blick auf die letzten Stunden Werthers, nachdem dieser sich den tödlichen Schuss gab. Autor und Dramaturg Jarosław Murawski schrieb dafür eigens eine neue szenische Fassung. Dramaturg John von Düffel gibt Ihnen hier eine Stückeinführung.
Jette Steckels Inszenierung von Mary Shelleys "Frankenstein" feierte am 25. September 2021 im Deutschen Theater Premiere. Dramaturgin Anika Steinhoff gibt Ihnen hier eine Stückeinführung.
Am 15. November 2021 fand im Saal des Deutschen Theaters die Auftaktveranstaltung zur neuen Gesprächsreihe "Mit Wundern rechnen" statt. Unter dem Titel "Affektive Zugehörigkeiten – Aktuelle Perspektiven von Geflüchteten in Deutschland" und im Gespräch mit Cilja Harders stellen die Psychiater:innen Malek Bajbouj (Charité Berlin)und Thi Minh Tam Ta (Charité Berlin die Ergebnisse einer aktuellen Studie zu Emotionen und Affekten rund um das Thema Migration (AFFIN) vor. Hier hören Sie den Mitschnitt der Veranstaltung als Podcast.
Friederike Drews Inszenierung von Nicola Bremers "Bremsspuren" feierte am 29. September 2021 als Limited Edition Digital Premiere. Im Podcast erzählt sie von der Arbeit an einer digitalen Produktion, Autor Nicola Bremer erklärt die Geschichte hinter Idee seines Stücks und Schauspieler Niklas Wetzel spricht über die Arbeit und das Zusammenspiel mit der Kamera.
Am 14. November 2021 bringt Regisseur Jossi Wieler Jon Fosses szenisches Gedicht "Starker Wind" zur Deutschsprachigen Erstaufführung. Dramaturg John von Düffel gibt Ihnen hier eine Stückeinführung.
Seit der Spielzeit 2020/21 ist Enno Trebs Ensemblemitglied am Deutschen Theater. Derzeit ist er in gleich vier Inszenierungen zu sehen: "Maria Stuart", "Oedipus", "Woyzeck Interrupted" und "Einsame Menschen". Im Podcast spricht er über seinen Werdegang und das Schauspielstudium sowie über die verschiedenen Produktionen.
"Der Idiot" nach Fjodor Dostojewskij feierte am 3. November 2021 in der Regie von Sebastian Hartmann im Deutschen Theater Premiere. Dramaturg Claus Caesar gibt Ihnen hier eine Stückeinführung.
Kürzlich feierte "Frankenstein" nach Mary Shelley in der Regie von Jette Steckel Premiere. Kurz vor der Premiere treffen wir die Regisseurin zum Gespräch. Hier spricht sie über die Biografie der Autorin Mary Shelley, die in der Inszenierung als Figur auftritt, über die Arbeit an der Textfassung und über das Monströse.
Am 28. August 2021 feierte "Oedipus" von Sophokles in der Regie von Ulrich Rasche im Deutschen Theater Premiere. Dramaturg David Heiligers gibt Ihnen hier eine Einführung in das Stück.
Ein Herbstcamp, drei Inszenierungen für die Bühne, ein neues Klassenzimmerstück und die TheaterGym, das sind die Pläne des Jungen DT für die kommenden Monate. In diesem Podcast hören Sie Birgit Lengers, die Leiterin des Jungen DT, und ihre neue Mitarbeiterin Christiane Lehmann mit Einzelheiten zu den Vorhaben und auch, warum sie für die Spielzeit 2021/2022 das Motto "Halt - Zusammen - Halt" gewählt haben.
Autorin Patty Kim Hamilton spricht im Podcast mit Dramaturgin Sima Djabar Zadegan über ihr Stück "Peeling Oranges", das im Rahmen der Autor:innentheatertage 2021 von der Jury lobend erwähnt wurde. Nun wird es während des Festivals in einer szenischen Lesung zu erleben sein.
DT-Dramaturg Bernd Isele ist der Kurator der Autor:innentheatertage und stellt in diesem Gespräch mit Jürgen Büsselberg die drei Gewinnerstücke vor, die bei den Autor:innentheatertagen 2021 für Uraufführungen ausgewählt worden sind, erzählt über ein Stück, das von der Jury eine „lobende Erwähnung“ erhielt und nun in einer szenischen Lesung präsentiert wird. Außerdem erfahren Sie von ihm, dass es in diesem Jahr Autor:innenateliers geben wird, in denen fünf Autor:innen monatlich zu DT-Hausautor:innen werden und wen und was Sie in der „Langen Lesenacht“ erleben können. So gibt er auch einen kleinen ersten Ausblick auf die Autor:innentheatertage 2022.
Maren Eggert liest "Sonja" aus "Sommerhaus, später" von Judith Hermann. Starten Sie am Hafen am Treptower Park und spazieren entlang des Spreeufers bis zum ehemaligen Spreepark. Die Adresse lautet: Anlegestelle Hafen Treptow Puschkinallee 15 B 12435 Berlin-Treptow Dieser Hidden Track ist bis zum 31. Juli 2021 verfügbar. 3 Fragen an Maren Eggert Was hast Du in den letzten Monaten gemacht? Ich habe viel gelesen und viel nachgedacht. Was gefällt Dir an dem von Dir gelesenen Text? Ich verbinde den Text mit verschiedenen Besuchen, die ich in Berlin Mitte der 90er Jahre gemacht habe. Er gibt für mich auf besondere Weise das damalige Lebensgefühl wieder. Wo (und wann) würdest Du in Berlin bei einem Spaziergang diesen Text gern hören? Ich würde den Text am liebsten im Sommer hören und am Wasser.
Franziska Machens liest "Marx und Scheherezade" aus Maxie Wanders "Guten Morgen, Du Schöne". Von der Glockenturmstraße aus erreichen Sie den Murellenweg, von hier aus spazieren Sie in Richtung Murellenschlucht. Die Adresse lautet: Murellenteich und Schanzenwald Glockenturmstraße 3 140553 Berlin Dieser Hidden Track ist bis zum 31. Juli 2021 verfügbar. Maxie Wander: Marx und Sherezade in „Guten morgen, du Schöne“. 3. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1980. Was hast Du in den letzten Monaten gemacht? Nehmen wir mal an, ich hätte Dudelsack spielen gelernt. Was gefällt Dir an dem Text, den Du eingelesen hast? Er beinhaltet so viele große Themen, obwohl er so einfach erzählt daherkommt. Obwohl ich natürlich auch ein großer Fan von Fiktion und konstruierten Geschichten bin, packen mich wahre Geschichten nochmal auf eine ganz andere, bescheidenere, aber umso tiefergehende Art und Weise. Wo (und wann) in Berlin würdest Du ihn am liebsten hören? Ich habe erst neulich den Schanzenwald entdeckt. Was für ein traumhafter Ort! Als ich mir Gedanken darüber machen musste, wo ich den Text am liebsten gehört wissen würde, musste ich sofort an eben diesen denken. Weil man dort auf eine Art mit sich allein ist, die ich nur selten erlebt habe. Die besondere Energie dieses Stücks Natur hat etwas Beruhigendes und Belebendes zugleich. Ich würde dort, mit dem Text auf den Ohren, alleine spazieren gehen. Ich kann mir vorstellen, dass die Botschaft des Textes (zumindest die, die ich darin gelesen habe) sich dort wunderbar entfaltet.
Rana Tuzlali liest einen Ausschnitt aus Stefanie de Velascos Jugendroman "Tigermilch". Spazieren Sie, beginnend am U-Bahnhof, die Kurfürstenstraße entlang. Die Adresse lautet: U-Bahnhof Kurfürstenstraße 10785 Berlin Dieser Hidden Track ist bis zum 31. Juli 2021 verfügbar. 3 Fragen an Rana Tuzlali Was hast Du in den letzten Monaten gemacht? Ich habe nach Wegen gesucht, wie ich eine Balance zwischen Selfcare und sozialen Kontakten schaffen kann, ohne eins der beiden zu vernachlässigen. Außerdem habe ich eine Kuhle in meine Matratze gelegen. Was gefällt Dir an dem Text, den Du eingelesen hast? Der Text erinnert mich daran, wie ich die Premiere von Tigermilch im DT gesehen habe, danach gefeiert wurde und einfach eine gute Stimmung geherrscht hat. Der Auszug zeigt diese jugendliche Abenteuerlust, die alles aufregend erscheinen lässt und welche einfach jeder kennt. Dadurch, dass der Text so facettenreich ist, bekommt man, finde ich, auch einen guten Einblick in die Gedanken der zwei Protagonistinnen. Wo (und wann) in Berlin würdest Du ihn am liebsten hören? Beim Aussteigen aus der U-Bahn an der Haltestelle Kurfürstenstraße. Dann die Treppen in der Abenddämmerung hochlaufen und sich treiben lassen.
Helmut Mooshammer liest Vladimir Nabokovs Kurzgeschichte "Pilgram". Spazieren Sie von der Sophienkirche aus die Große Hamburger Straße und die Sophienstraße entlang in Richtung der Hackeschen Höfe. Die Adresse lautet: Sophienkirche Große Hamburger Str. 29-30 10115 Berlin Dieser Hidden Track ist bis zum 31. Juli 2021 verfügbar. 3 Fragen an Helmut Mooshammer Was hast Du in den letzten Monaten gemacht? Eigentlich nix, aber das stimmt dann doch wieder nicht. Ich hab' wieder einmal festgestellt, wie großartig die deutsche Sprache sein kann, die Formulierkunst bei Stefan Zweig, die Beobachtungskraft bei Doderer, Erzähllust bei Roth. Tausend Ideen für Lesungen wurden geboren und verworfen, es war mir eine große Lust, klugen Köpfen beim Denken zu folgen (Pfaller, Bauer, Welzer). Dabei hab' ich versucht, ein paar Pfunde loszuwerden, erkannt, dass Disziplin nicht meine größte Begabung ist, mutige Farben an die Wände appliziert, wenn schon das Leben Gefahr läuft, immer grauer zu werden.....aber eigentlich nix. Was gefällt Dir an dem Text, den Du eingelesen hast? Das ist einfach eine schöne Geschichte vom Wünschen, vom Träumen, vom Sehnen und von der Vergeblichkeit. Wo (und wann) in Berlin würdest Du ihn am liebsten hören? Ich würde durch die Hackeschen Höfe gehen, durch die Sophienstraße und die große Hamburger zum Koppenplatz und dort rumstromern, dann zum Rosenthaler Platz und in einem Café den Trubel beobachten.
Jörg Pose liest "Die Tagesordnung" von Éric Vuillard. Starten Sie am Reichstagsgebäude und spazieren Sie um das Reichstagsgebäude und das angrenzende ehemalige Reichspräsidentenpalais. Die Adresse lautet: Platz der Republik 1 11011 Berlin Dieser Hidden Track ist bis zum 31. Juli 2021 verfügbar. 3 Fragen an Jörg Pose Was hast Du in den letzten Monaten gemacht? In den letzten Monaten habe ich viel gelesen und versucht, für meinen Sohn ein Hauslehrer zu sein. Für mich selbst habe ich mit dem neuen Lauf der Zeit auch Gedanken und Gefühle mal aus der Ruhe entstehen lassen und mich einer Band angeschlossen. Was gefällt Dir an dem von Dir gelesenen Text? Februar 1933: Die Naziführung nimmt Tuchfühlung mit den Größen der deutschen Wirtschaft auf. Der Text fixiert historisch-fiktional einen Moment, in dem hinter verschlossenen Türen die entscheidende Verbindung zwischen Regime und Wirtschaft geschlossen wurde, die uns bis heute betrifft. Éric Vuillard rückt uns nahe heran an die "Player" von damals, die uns heute als Konsumenten ihrer Produkte immer noch nicht zur Ruhe kommen lassen. Er dringt in einen toten Winkel der Geschichte vor und stellt uns unangenehme Fragen. Geschichte anzuschauen ist nötig, um das Jetzt und Hier zu verstehen. Wo (und wann) würdest Du in Berlin bei einem Spaziergang diesen Text gern hören? Ich würde einen Gang um das Reichstagsgebäude mit angrenzendem ehemaligen Reichstagspräsidentenpalais vorschlagen. Es ist exakt der historische Ort des Geschehens.
Elias Arens liest "Das Schulfoto" aus Clemens J. Setz' "Trost runder Dinge". Starten Sie am Blauen Spielplatz und erkunden Sie den Volkspark am Weinberg. Die Adresse lautet: Der Blaue Spielplatz Weinbergsweg 10119 Berlin Dieser Hidden Track ist bis zum 31. Juli 2021 verfügbar. 3 Fragen an Elias Arens Was hast Du in den letzten Monaten gemacht? Ich habe viel Zeit mit meiner jungen und wachsenden Familie verbracht. Spazieren gehen, lesen, viel kochen und mich von meiner kleinen Tochter zum buchstäblichen Affen machen lassen. Was gefällt Dir an dem Text, den Du eingelesen hast? Der eigenartige, krude Humor verknüpft mit der ethischen Fragestellung, die der Text aufwirft. Wo (und wann) in Berlin würdest Du ihn am liebsten hören? Nachmittags zwischen drei und fünf, auf dem Weg durch den Weinbergspark hoch zum großen Kinderspielplatz an der Fehrbelliner Straße.
Almut Zilcher liest die "Schlachthofpassage" aus Alfred Döblins "Berlin Alexanderplatz". Starten Sie am alten Schlachthof und spazieren Sie entlang des Hausburgparks, um das Gelände des ehemaligen Schlachthofs zu erkunden. Die Adresse lautet: Alter Schlachthof Agnes-Wabnitz-Straße 9 10249 Berlin Dieser Hidden Track ist bis zum 31. Juli 2021 verfügbar. 3 Fragen an Almut Zilcher Was hast Du in den letzten Monaten gemacht? In den letzten Monaten beschäftigten mich vor allem zwei Herzensprojekte, die ich schon lange mit mir trage. Vor allem möchte ich ein Buch über die Theaterarbeit von Dimiter Gotscheff herausgeben, das seine wichtigsten Arbeiten in Form von Bildern und Originalzitaten dokumentieren soll. Gerade jetzt erscheint mir das wichtig, wo man so viel Zeit hat, nachzudenken über das Theater und Rückschau hält. Mir wurde schmerzhaft bewusst wie sehr ich seine Arbeit und leidenschaftliche, sinnliche aber auch inhaltlich existentielle und politische Sichtweise in digitalen Theaterzeiten vermisse und ich denke, das geht nicht nur mir so. Also arbeite ich gegen das Vergessen an und hoffe, dass ich dieses Vorhaben bis zu Gotscheffs zehnten Todestag 2023 realisieren kann. Außerdem erarbeite ich ein Theaterprojekt: Der Krieg hat kein weibliches Gesicht heißt das Buch, von der von mir so geschätzten belarussischen Nobelpreisträgerin Swetlana Alexejewitsch und es ist ein lang gehegter Wunsch von mir, die Stimmen der Rotarmistinnen (über eine Million Frauen kämpften im zweiten Weltkrieg in der Sowjetarmee) auf der Bühne hör- und erfahrbar zu machen. "Es gab schon Tausende Kriege" schreibt Alexejewitsch, "aber das haben Männer über Männer geschrieben ... Alles, was wir über den Krieg wissen, wissen wir von Männerstimmen." Hier kommen die Frauen zu Wort, ihre Perspektive auf den Krieg. "Das weibliche Gedächtnis hält den Krieg mit der größten Lichtstärke fest, mit den intensivsten Gefühlen, dem intensivsten Schmerz, ich würde sogar sagen, dass der weibliche Krieg schlimmer ist als der männliche. Wie unerträglich es ist zu töten, denn eine Frau gibt Leben. Ich höre, wie sie schweigen. Beides, die Worte und das Schweigen ist für mich der Text." Mit diesem “Chor" von Stimmen möchte ich auch daran erinnern, dass die Rote Armee (und vor allem auch die vergessenen Frauen darin!!) den höchsten Blutzoll im Kampf gegen den Faschismus geleistet haben, was oft durch den westlichen Blick auf die Geschichte vergessen, ja, sogar zuweilen verleugnet wird! Was gefällt Dir an dem Text, den Du eingelesen hast? In den 80er Jahren begegnete ich dem Roman Berlin Alexanderplatz von Alfred Döblin zum ersten Mal. Als ich im Fernsehen die 14-teilige Serie von Rainer Werner Fassbinder sah... war dies unvergesslich für mich. Seine ruhige, weiche, eindringliche erzählerische Stimme darin... Ich erinnere mich an die heftigen Reaktionen auf seine Verfilmung: "zu dunkel!" und "moralisch verwerflich" hieß es damals. Vor allem in der deutschen Boulevardpresse. "Ein Bild-Moloch tödlicher Gefühle…Millionen Pleite...Brutal/Schmuddelig". So etwas gab es bis dahin nicht im allabendlichen deutschen TV... und gibt es auch heute nicht, in der Form einer Serie zur besten Sendezeit... Damals konnte ich nicht ahnen, dass ich selbst einmal in Berlin landen und mich dieses Buch auf meinen Spaziergängen durch die Stadt immer wieder begleiten würde. Schließlich habe ich bei der Realisierung auf der Bühne 2016 in einer sehr starken Inszenierung von Sebastian Hartmann als "Tod" des Franz Biberkopf mitgewirkt. Jedes Mal haben mich die "Schlachthausszenen", in denen der Schauspieler Benjamin Lillie als Kreatur-Tier/Mensch seinen Schmerz, seine Todesangst herausschrie, tief berührt. Ich liebe dieses Buch sehr, diese Passionsgeschichte des Franz Biberkopf. Mich faszinieren Döblins Sprachgewalt, seine Poesie und die expressionistisch, collagenhafte Schönheit des Romans, seine sentimental unsentimentale Berliner Schnoddrigkeit, seine biblisch apokalyptisch düstere Reise durch die menschliche Seele, aber auch seine Reise durch das alltägliche Berlin damals. Eine Reise durch die politischen Kämpfe und des aufkommenden Nationalsozialismus Ende der 20er Jahre. Eine großartige zeitgeschichtliche Montage! Wenn es nach der Schlachtung und Tod des starken, großen, weißen Stieres im Text heißt: „Finsternis, jetzt beginnt ein neues Weltbild", erstaunt mich dieser fast schon unheimlich anmutende weitsichtige, hellseherisch-prophetische Blick von Döblin auf das kommende Unheil. Ich denke dann unwillkürlich an die Schlachtfelder des zweiten Weltkrieges, die ungeheuren Verbrechen der deutschen Wehrmacht, das unvorstellbare Blutzoll der Opfer, an das noch unvorstellbarere maschinelle Töten in den Konzentrationslagern.... Wie konnte Alfred Döblin, der das Buch 1929 herausbrachte, all diese Gräuel schon voraussehen und ahnen? Wo (und wann) in Berlin würdest Du ihn am liebsten hören? Der Text kommt mir sehr oft in den Sinn, da ich in der Nähe dieses alten Schlachthofes wohne. Immer wenn ich zur S-Bahnstation Landsberger Allee gehe und zwangsläufig auf dem Weg dahin die alten, denkmalgeschützten Hallen passiere. Seit Jahren beobachte ich diese riesige Baustelle in ihrem Wandel. Mehr als 100 Jahre von 1881 bis 1991, wurden dort Tiere geschlachtet. Schwer vorstellbar, dass es lange Jahre nach dem Fall der Mauer unbebautes Brachland war. Jetzt wird das riesengroße Areal immer mehr bebaut... Miet- und Eigentumswohnungen und Bürohäuser entstehen. Hinter den historischen Hallen wird ein fünfstöckiger Neubau hochgezogen. Eine Shopping Mall konnte durch den Einspruch einer Bürgerinitiative Gott sei Dank verhindert werden, aber ob die Errichtung von riesigen Büroflächen eines Internetproviders heutzutage noch Sinn machen wird? Auch hat man vor, in den denkmalgeschützten Hallen eine Menge Gastronomie und Fitnessstudios, „Eventflächen", anzusiedeln. Ich vermisse die Planung von sozialen Einrichtungen, wie z. B. frei zur Verfügung gestellten Ateliers für Künstler_innen und Handwerker_innen, sozialen Begegnungsstätten. Wahrscheinlich sehr naiv in Zeiten des Neoliberalismus. Aber wer weiß, vielleicht kommt es zu einem Umdenken nach dieser, unserer pandemischen Zeit. Machen Sie sich selbst ein Bild und schlendern Sie über die Hausburgstraße, durch den gleichnamigen Park und machen sie die Runde durch das zersiedelte Gebiet auf dem Sie hie und da auf vereinzelte Reste der zu dem Schlacht- und Viehhof Areal gehörenden historischen Bauten stoßen werden bis zu den noch historisch erhaltenen Viehhallen. Und auf dem Weg dahin oder wenn Sie dann davorstehen... da lauschen Sie dem Text.
Am 13. Juni 2021 kam "Die Wildente" von Henrik Ibsen in der Regie von Stephan Kimmig im Deutschen Theater zur Premiere. Dramaturg John von Düffel gibt Ihnen hier eine Einführung in das Stück.
Elias Arens liest "Das Schulfoto" aus Clemens Setz' "Trost runder Dinge". Ausgehend vom Blauen Spielplatz können Sie den Volkspark am Weinberg erkunden. Die Adresse lautet: Der Blaue Spielplatz Weinbergsweg 10119 Berlin Dieser Track ist vom 13. Mai bis zum 11. Juni 2021 verfügbar. Was hast Du in den letzten Monaten gemacht? Ich habe viel Zeit mit meiner jungen und wachsenden Familie verbracht. Spazieren gehen, lesen, viel kochen und mich von meiner kleinen Tochter zum buchstäblichen Affen machen lassen. Was gefällt Dir an dem von Dir gelesenen Text? Der eigenartige, krude Humor verknüpft mit der ethischen Fragestellung, die der Text aufwirft. Wo würdest Du in Berlin bei einem Spaziergang diesen Text gern hören? Nachmittags zwischen drei und fünf, auf dem Weg durch den Weinbergspark hoch zum großen Kinderspielplatz an der Fehrbelliner Straße.
Unterwegs mit Almut Zilcher und Alfred Döblin am Alten Schlachthof Almut Zilcher liest die „Schlachthofpassage“ aus Alfred Döblins „Berlin Alexanderplatz“. Starten Sie am alten Schlachthof und spazieren Sie entlang des Hausburgparks, um das Gelände des ehemaligen Schlachthofs erkunden. Die Adresse lautet: Alter Schlachthof Agnes-Wabnitz-Straße 9 10249 Berlin Was hast Du in den letzten Monaten gemacht? In den letzten Monaten beschäftigten mich vor allem zwei Herzensprojekte, die ich schon lange mit mir trage. Vor allem möchte ich ein Buch über die Theaterarbeit von Dimiter Gotscheff herausgeben, das seine wichtigsten Arbeiten in Form von Bildern und Originalzitaten dokumentieren soll. Gerade jetzt erscheint mir das wichtig, wo man so viel Zeit hat, nachzudenken über das Theater und Rückschau hält. Mir wurde schmerzhaft bewusst wie sehr ich seine Arbeit und leidenschaftliche, sinnliche aber auch inhaltlich existentielle und politische Sichtweise in digitalen Theaterzeiten vermisse und ich denke, das geht nicht nur mir so. Also arbeite ich gegen das Vergessen an und hoffe, dass ich dieses Vorhaben bis zu Gotscheffs 10. Todestag 2023 realisieren kann. Außerdem erarbeite ich ein Theaterprojekt: "Der Krieg hat kein weibliches Gesicht" heißt das Buch, der von mir so geschätzten belorussischen Nobelpreisträgerin Swetlana Alexejewitsch und es ist ein lang gehegter Wunsch von mir, die Stimmen der Rotarmistinnen (über eine Million Frauen kämpften im 2.Weltkrieg in der Sowjetarmee) auf der Bühne hör- und erfahrbar zu machen. "Es gab schon Tausende Kriege" schreibt Alexejewitsch, "aber das haben Männer über Männer geschrieben ... Alles, was wir über den Krieg wissen, wissen wir von Männerstimmen.“ Hier kommen die Frauen zu Wort, ihre Perspektive auf den Krieg. "Das weibliche Gedächtnis hält den Krieg mit der größten Lichtstärke fest, mit den intensivsten Gefühlen, dem intensivsten Schmerz, ich würde sogar sagen, dass der weibliche Krieg schlimmer ist als der männliche. Wie unerträglich es ist zu töten, denn eine Frau gibt Leben. Ich höre, wie sie schweigen. Beides, die Worte und das Schweigen ist für mich der Text." Mit diesem “Chor" von Stimmen möchte ich auch daran erinnern, dass die Rote Armee (und vor allem auch die vergessenen Frauen darin!!) den höchsten Blutzoll im Kampf gegen den Faschismus geleistet haben, was oft durch den westlichen Blick auf die Geschichte vergessen, ja, sogar zuweilen verleugnet wird! Was gefällt Dir an dem von dir gelesen Text? In den 80er Jahren begegnete ich dem Roman „Berlin Alexanderplatz" von Alfred Döblin zum ersten Mal. Als ich im Fernsehen die 14teilige Serie von Rainer Werner Fassbinder sah... war dies unvergesslich für mich. Seine ruhige, weiche, eindringliche erzählerische Stimme darin... Ich erinnere mich an die heftigen Reaktionen auf seine Verfilmung: “zu dunkel!“ und „moralisch verwerflich“ hieß es damals. Vor allem in der deutschen Boulevardpresse. „Ein Bild-Moloch tödlicher Gefühle…Millionen Pleite...Brutal/Schmuddelig". So etwas gab es bis dahin nicht im allabendlichen deutschen TV... und gibt es auch heute nicht, in der Form einer Serie zur besten Sendezeit... Damals konnte ich nicht ahnen, dass ich selbst einmal in Berlin landen und mich dieses Buch auf meinen Spaziergängen durch die Stadt immer wieder begleiten würde. Schließlich habe ich bei der Realisierung auf der Bühne 2016 in einer sehr starken Inszenierung von Sebastian Hartmann als "Tod" des Franz Biberkopf mitgewirkt. Jedes Mal haben mich die "Schlachthausszenen" darin, in denen der Schauspieler Benjamin Lillie als Kreatur-Tier/Mensch seinen Schmerz, seine Todesangst herausschrie tief berührt. Ich liebe dieses Buch sehr, diese Passionsgeschichte des Franz Biberkopf. Mich faszinieren Döblins Sprachgewalt, seine Poesie und die expressionistisch, collagenhafte Schönheit des Romans, seine sentimental unsentimentale Berliner Schnoddrigkeit, seine biblisch apokalyptisch düstere Reise durch die menschliche Seele, aber auch seine Reise durch das alltägliche Berlin damals. Eine Reise durch die politischen Kämpfe und des aufkommenden Nationalsozialismus Ende der 20er Jahre. Eine großartige zeitgeschichtliche Montage! Wenn es nach der Schlachtung und Tod des starken, großen, weißen Stieres im Text heißt: „Finsternis, jetzt beginnt ein neues Weltbild", erstaunt mich dieser fast schon unheimlich anmutende weitsichtige, hellseherisch-prophetische Blick von Döblin auf das kommende Unheil. Ich denke dann unwillkürlich an die Schlachtfelder des 2.Weltkrieges, die ungeheuren Verbrechen der deutschen Wehrmacht, das unvorstellbare Blutzoll der Opfer, an das noch unvorstellbarere maschinelle Töten in den Konzentrationslagern.... Wie konnte Alfred Döblin, der das Buch 1929 herausbrachte, all diese Gräuel schon voraussehen und ahnen? Wo und wann würdest Du in Berlin bei einem Spaziergang diesen Text gern hören? Der Text kommt mir sehr oft in den Sinn, da ich in der Nähe dieses alten Schlachthofes wohne. Immer wenn ich zur S-Bahnstation Landsberger Allee gehe und zwangsläufig auf dem Weg dahin die alten, denkmalgeschützten Hallen passiere. Seit Jahren beobachte ich diese riesige Baustelle in ihrem Wandel. Mehr als 100 Jahre von 1881 bis 1991, wurden dort Tiere geschlachtet. Schwer vorstellbar, dass es lange Jahre nach dem Fall der Mauer unbebautes Brachland war. Jetzt wird das riesengroße Areal immer mehr bebaut... Miet- und Eigentumswohnungen und Bürohäuser entstehen. Hinter den historischen Hallen wird ein fünfstöckiger Neubau hochgezogen. Eine Shopping Mall konnte durch den Einspruch einer Bürgerinitiative Gott sei Dank verhindert werden, aber ob die Errichtung von riesigen Büroflächen eines Internetproviders heutzutage noch Sinn machen werden? Auch hat man vor, in den denkmalgeschützten Hallen eine Menge Gastronomie und Fitnessstudios, „Eventflächen", anzusiedeln. Ich vermisse die Planung von sozialen Einrichtungen, wie z.B. frei zur Verfügung gestellten Ateliers für Künstler und Handwerker, sozialen Begegnungsstätten. Wahrscheinlich sehr naiv in „Zeiten des Neoliberalismus". Aber wer weiß, vielleicht kommt es zu einem „Umdenken" nach dieser, unserer „pandemischen Zeit". Machen Sie sich selbst ein Bild und schlendern Sie über die Hausburgstraße, durch den gleichnamigen Park und machen sie die Runde durch das zersiedelte Gebiet auf dem Sie hie und da auf vereinzelte Reste der zu dem Schlacht- und Viehhof Areal gehörenden historischen Bauten stoßen werden bis zu den noch historisch erhaltenen Viehhallen. Und auf dem Weg dahin oder wenn Sie dann davorstehen... da lauschen Sie dem Text.
Franziska Machens liest "Marx und Scheherezade" aus Maxie Wanders "Guten Morgen, Du Schöne". Von der Glockenturmstraße aus erreichen Sie den Murellenweg, von hier aus spazieren Sie in Richtung Murellenschlucht. Die Adresse lautet: Murellenteich und Schanzenwald Glockenturmstraße 3 140553 Berlin Dieser Track ist vom 29. April bis zum 28. Mai 2021 verfügbar. Was hast Du in den letzten Monaten gemacht und womit hast Du Dich beschäftigt? Nehmen wir mal an, ich hätte Dudelsack spielen gelernt. Was gefällt Dir am Text, den Du eingelesen hast? Er beinhaltet so viele große Themen, obwohl er so einfach erzählt daherkommt. Obwohl ich natürlich auch ein großer Fan von Fiktion und konstruierten Geschichten bin, packen mich wahre Geschichten nochmal auf eine ganz andere, bescheidenere, aber umso tiefergehende Art und Weise. Wo (und wann) in Berlin würdest Du ihn am liebsten hören? Ich habe erst neulich den Schanzenwald entdeckt. Was für ein traumhafter Ort! Als ich mir Gedanken darüber machen musste, wo ich den Text am liebsten gehört wissen würde, musste ich sofort an eben diesen denken. Weil man dort auf eine Art mit sich allein ist, die ich nur selten erlebt habe. Die besondere Energie dieses Stücks Natur hat etwas Beruhigendes und Belebendes zugleich. Ich würde dort, mit dem Text auf den Ohren, alleine spazieren gehen. Ich kann mir vorstellen, dass die Botschaft des Textes (zumindest die, die ich darin gelesen habe) sich dort wunderbar entfaltet.
Caner Sunar und Regine Zimmermann lesen eine freie Textcollage nach Lou Andreas-Salomé und Rainer Maria Rilke. Spazieren Sie vom Jagdschloss Grunewald am Grunewaldsee entlang. Die Adresse lautet: Jagdschloss am Grunewaldsee Hüttenweg 100 14193 Berlin Dieser Hidden Track ist ab dem 22. April bis zum 21. Mai 2021 verfügbar. Was habt Ihr in den letzten Monaten gemacht? Regine Zimmermann: Ich hab ein Haus bezogen, meinen ersten Baum gepflanzt, war „Homeschool“-Lehrerin und manchmal Schauspielerin. Hab viel übers Leben nachgedacht und leider immer noch nicht angefangen, russisch zu lernen. Caner Sunar: Ich habe in den letzten Monaten meine Freundschaften gepflegt, für die im Theateralltag sonst wenig Zeit bleibt. Karten und Briefe geschrieben, Telefonate geführt und Videoanrufe getätigt. Was gefällt Euch am Text, den Ihr eingelesen hast? Caner Sunar: Es ist ja eine Collage aus Memoiren, Biografien, Gedichten, Briefen und Tagebucheinträgen von Lou Andreas-Salomé und Rainer Maria Rilke, die wir selbst zusammengestellt haben. Ich mag die Unkonventionalität von ihrer Beziehung. Vor allem Salomé inspiriert mich sehr. Und die Entwicklung, die der junge Rilke durch diese Beziehung macht. Regine Zimmermann: Lou Andreas-Salomé war ihrer Zeit weit voraus, radikal, modern, immer in Bewegung gegen den geistigen Stillstand. Mit ihrer Sehnsucht nach der großen wahren Liebe fern von Bürgerlichkeit und Klischees hat sie die Rolle der Frau neu definiert. Wo (und wann) in Berlin würdet Ihr ihn am liebsten hören? Caner Sunar: Ich würde einen Spaziergang um den Grunewaldsee vorschlagen. Da, wo auch Lou und Rainer barfuß spaziert sind. Und im April... der Monat, der alle vier Jahreszeiten beinhaltet. Regine Zimmermann: Das Jagdschloss am Hüttenweg ist ein guter Startpunkt für einen Spaziergang um den Grunewaldsee.
Julia Windischbauer liest "Was ich sehe / Fahrt an den Häusern / Bekenntnis zum Gleisdreieck" aus "Joseph Roth in Berlin" von Joseph Roth. Starten Sie am Deutschen Technikmuseum und spazieren Sie eine Runde durch den Gleisdreieckpark. Die Adresse lautet: Park am Gleisdreieck Möckernstraße 26 10963 Berlin Dieser Hidden Track ist ab dem 15. April bis zum 14. Mai 2021 für Sie verfügbar. 3 Fragen an Julia Windischbauer Was hast Du in den letzten Monaten gemacht? Ich hatte viel Zeit zu lesen, zu fotografieren und um mich auf kommende Projekte vorzubereiten. Und zwischendrin die Löcher, wo's mir den Absatz unterm Schuh wegreißt und so ein oller Weltschmerz durch mich durchfährt und vielleicht grade noch die Sohlen dranlässt. Was gefällt Dir am Text, den Du eingelesen hast? Ich mag Joseph Roths Art, Dinge über einen Weg des Außen zu beschreiben und aus dem Nichts berstend viel vom Inneren preiszugeben. Wo (und wann) in Berlin würdest Du ihn am liebsten hören? Bei einem langsamen Spaziergang durch den Gleisdreieckpark. Die Sonne könnte gerade untergegangen sein und das lauwarme Wetter eines typischen Aprils lässt zu, dass der Schal mal dreimal rumgewickelt ist, mal nur sachte von der Schulter hängt. Und man nicht allzu schwer zu tragen hat dabei.
Am 19. Dezember 2020 kommt "Woyzeck Interrupted" in einer Stream-Premiere online zur Uraufführung. Dramaturg John von Düffel gibt Ihnen hier eine Einführung in das Stück von Amir Reza Koohestani und Mahin Sadri.
"Maria Stuart" von Friedrich Schiller feierte am 30. Oktober 2020 in der Regie von Anne Lenk im Deutschen Theater Berlin Premiere. Da die Theater derzeit geschlossen bleiben müssen, zeigen wir eine Aufzeichnung der Inszenierung an ausgewählten Terminen online im Stream. Dramaturg David Heiligers gibt Ihnen im Podcast eine Stückeinführung und zeigt die Besonderheiten der Inszenierung von Anne Lenk auf.
"Der Zauberberg" nach Thomas Mann feiert am 20. November 2020 in der Regie von Sebastian Hartmann im Livestream Premiere, am 13. Dezember folgt die analoge Premiere. Dramaturg Claus Caesar gibt Ihnen hier eine Stückeinführung, bringt Ihnen den Romanstoff Thomas Manns näher und zeigt die Besonderheiten der Inszenierung auf.
Peter Handkes neues Stück "Zdeněk Adamec" wurde im August 2020 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt. Am Deutschen Theater feierte "Zdeněk Adamec" seine deutsche Erstaufführung in der Regie von Jossi Wieler am 21. Oktober 2020. Regine Zimmermann und Felix Goeser sind Teil des Ensembles und beschreiben im Podcast, was das Stück über Zdeněk Adamec, der sich 2003 auf dem Prager Wenzelsplatz selbst verbrannte, erzählt.
Zwei Königinnen stehen Im Mittelpunkt in Friedrich Schillers Klassiker: Maria Stuart, die Königin von Schottland und die englische Königin Elisabeth. Zwei, die politischen wie religiösen Abhängigkeits- und Machtverhältnissen unterworfen sind und sich als mächtige Frauen unter Männern behaupten müssen. Alexander Khuon ist in dieser Inszenierung von Anne Lenk der Graf von Leicester, Jeremy Mockridge der junge Mortimer. Beide Männer planen Maria aus ihrer Gefangenschaft zu befreien. Der eine mit Gewalt, der andere versucht es mit einem Akt der Diplomatie. Im Podcast erzählen die zwei Schauspieler von den Verstrickungen ihrer Figuren, dem besonderen Bühnenbild und der gemeinsamen Arbeit mit Regisseurin Anne Lenk.
„Der Mythos von dem genialischen Autor, der alles aus sich allein schöpft, ist mir unheimlich“ sagt Milena Michalek. Bereits mit 21 Jahren gründete sie mit Freund_innen ihr eigenes Theaterkollektiv "Yzma". In ihren Produktionen setzt sie auf Teamwork: Gemeinsam mit ihrem Ensemble erarbeitet sie das Stück und begreift die Arbeit als gemeinschaftlichen Prozess. Für die Autoren(theater)tage 2020 hat Milena Michalek das Kurzstück „Das hier“ geschrieben und betont auch hier: „Nichts ohne die anderen“. Foto: Moritz Geiser
Kevin Rittberger ist vielseitig tätig für das Theater: als Autor und Regisseur, als Performer, Bühnenbildner, Videokünstler. Für die Autoren(theater)tage 2020 schrieb er „Blackout White Noise (Wenn Ihr schweigt werden die Steine schreien)“. Schattenbilder, die aus der Vergangenheit auftauchen und direkt ins Heute verweisen. In diesem Hör-Stück unserer Podcast-Reihe spricht Rittberger über das „Rauschen der weißen Völker der Nordhalbkugel, die die anderen Vöker überlärmen“ und über kritisches Weißsein. Außerdem über seine Uraufführungen im Frühjahr in Hannover mit „THE MÄNNY- Eine Mensch-Tier-Verknotung“ und in Berlin im September mit „Schwarzer Block“.
Die Schweizer Autorin Martina Clavadetscher war mit „Frau Ada denkt Unerhörtes“ vom Schauspiel Leipzig eingeladen zu den Autorentheatertagen, wie sie im Juni 2020 stattfinden sollten. Leider musste dieses Festival aus den bekannten Gründen ausfallen. Für die Ausgabe der Autoren(theater)tage nun im Oktober hat Martina Clavadetscher ein Kurzstück geschrieben: „Der Glassarg ist doch auch bloss ein öffentliches Bett“. In diesem Hör-Stück der DT Podcast-Reihe erzählt die Autorin, wie sie auf die Hauptfigur aus „Frau Ada denkt Unerhörtes“ aufmerksam wurde, worum es bei ihrem Kurzstück geht und stellt auch Ihren Roman „Knochenlieder“ vor, mit dem sie auf der Grundlage von drei Märchen der Brüder Grimm eine Dystopie geschrieben hat. Foto: Ayse Yavas
„Früh-Stücke“zu den Autoren(theater)tagen 2020. In diesem Mitschnitt der Sonntags-Matinee des Deutschen Theaters am 20. September 2020 hören Sie Intendant Ulrich Khuon im Gespräch mit Dea Loher, Vorsitzende der Jury, die die drei für eine Uraufführung bestimmten Texte ausgewählt hat. Außerdem lernen sie die Autor_innen dieser drei Stücke im Gespräch mit der DT Dramaturgin Franziska Trinkaus und dem DT Dramaturgen Bernd Isele kennen: Maria Ursprung, Rosa von Praunheim und Dorian Brunz und erfahren mehr über ihre Stücke.
Die Autoren(theater)tage 2020 bieten in diesem Jahr einige Besonderheiten: Während des dreitägigen Festivals kommen im Deutschen Theater und in den Kammerspielen drei neue Stücke zur Uraufführung. Außerdem haben zehn Autor*innen Kurzstücke verfasst, die in Leseparcours zu erleben sein werden. Dramaturg Bernd Isele stellt Ihnen hier das Programm der Autoren(theater)tage 2020 vor und gibt einen Ausblick auf das Jahr 2021.
Mit höchst kreativen neuen Formaten überraschte das Junge DT zu Zeiten des Lockdowns. Statt Theater auf Bühne und vor Publikum gab es einfallsreich umgesetzte Internetinszenierungen. Was von diesen Erfahrungen nimmt das Team vom Jungen DT mit in die neue Spielzeit? Darüber sprechen hier die Leiterin Birgit Lengers und ihre Kolleg_innen Maura Meyer und Lasse Scheiba. Und Sie erfahren mehr über das aktuelle Klassen(zimmer)stück, auch über „Miroloi“, die geplante Produktion für die Kammerspiele, eine neue Partnerschaft bei TUSCH (Theater und Schule) und dass das Deutsche Theater auch in diesen Zeiten bestens vorbereitet ist auf den Besuch von Schüler_innen und ihren Lehrer_innen.
Fast ein Neustart. Nach monatelanger, Corona-bedingter Pause, wurde im August am Deutschen Theater Berlin endlich wieder eine Premiere gefeiert. Intendant Ulrich Khuon stellt Ihnen hier die Pläne des DT für die ersten Monate der Spielzeit und das Motto "Alles Sofort" vor und berichtet von den Hygiene- und Schutzmaßnahmen für Publikum und Mitarbeiter_innen. Er erzählt von Zukunftswünschen und seinem "Optimismuspanzer", der sich besonders in schwierigen Zeiten immer wieder bewährt.
"Ich will nicht wissen, was die mit linksliberalen Großstadtkindern machen. Wir sind hier komplett von der Außenwelt abgeschnitten." Acht Darsteller_innen des Jungen DT haben die theaterfreie Zeit genutzt, um ein Hörspiel zu produzieren, das bewusst so gar nichts mit Corona zu tun hat. Es erzählt dennoch davon, wie wir mit ungewohnten Situationen umgehen, die das eigene Leben verändern oder gar gefährden. Und davon, wie wir in Extremsituationen über uns selbst hinauswachsen können. Mit: Helena Golderer, Emil Kollmann, Frida Lang, Molimo Mehlem, Laurids Schürmann und Laetitia Toursarkissian. In weiteren Rollen: Jürgen Büsselberg und Judith Hofmann. Text, Regie und Schnitt: Hinnerk Henze, Dramaturgie: Jürgen Büsselberg und Emil Kollmann, Musik: Richard Gräger, Illustration: Line Mörath
„12 Fenster zum Hof“. Ein Hörspiel des Jungen DT. Nach den ersten Wochen des Corona-bedingten Lockdowns kamen im Rahmen eines kurzfristig entstandenen Projektes 12 Jugendliche aus Hamburg und Berlin über Zoom zusammen. Wie im Hitchcock–Klassiker „Fenster zum Hof“ saßen sie in ihren Wohnungen fest und schauten aus dem Fenster. Nach und nach wurden die 12 beobachteten Nachbarn zu Figuren eines gemeinsamen fiktiven Hinterhofes und Kopf-Krimis, der die Ich-Figur aus der Lähmung und Lethargie reißt: Ein geheimnisvoller Kriminalfall scheint sich abzuspielen. Von und mit: Bo Anderl, Lea Becker, Merlon Bleßmann, Bela Brillowska, Robin Büttner, Gianna Cusano, Marlene Sophie Engberding, Rojin Haddad, Mathilda Maack, Line Ott, Tamara Wechler, Emma Weiß Künstlerische Leitung: Sofie Hüsler, Alexander Kuen Dramaturgie: Gesche Lundbeck, Maura Meyer Schnitt: Matthias Lunow Das Hörspiel wurde gefördert von der Ilse und Dr. Horst Rusch Stiftung. Herzlichen Dank auch an das Ernst Deutsch Theater für die Unterstützung in Hamburg.
Mit dem 3D-Theaterfestival Radar Ost Digital steht dem Deutschen Theater Berlin in diesem Jahr ein digitales Highlight bevor: Von Freitag, den 19. bis Sonntag, den 21. Juni findet das – ursprünglich für Anfang Juni im DT geplante – Festivalwochenende im Internet statt. Dafür wandelt sich das Deutsche Theater in ein digitales Spielfeld, in dem Sie spannende Theaterkunst aus Osteuropa und Russland online erleben können. Für unseren DT-Podcast sprach Kulturjournalist Jürgen Büsselberg mit der Festivalkuratorin Birgit Lengers über dieses Mammutprojekt, stellt die einzelnen Inszenierungen und Premieren vor und erklärt, wie der virtuelle Theaterbesuch auf der Webseite www.radarost.digital genau funktioniert.
Bereits bevor sie ihr Studium an der Otto Falckenberg Schauspielschule in München beendet hatte, war Julia Windischbauer schon festes Mitglied im Ensemble der Münchner Kammerspiele. Zum Start der neuen Spielzeit 2020/2021 wechselt sie nun ans Deutsche Theater Berlin. Mit „The Vacuum Cleaner“des japanischen Autors und Regisseurs Toshiki Okada wäre sie beim Berliner Theatertreffen 2020 zu sehen gewesen. Hier erzählt sie, was ihr bei ihrer Rolle des sprechenden Staubsaugers wichtig war. Und sie spricht darüber, warum die aktuellen Zukunftsaussichten für das Theater mit all seinen Beschränkungen sie nicht abschrecken. Sie möchte unbedingt bald wieder auf der Bühne stehen und freut sich auf ihren ersten Auftritt im Deutschen Theater.
Schauspielerin Katharina Matz wurde bereits kurz nach ihrer Schauspielausbildung am Deutschen Theater engagiert – das war in den 1950er Jahren. 49 Jahre lang war sie Ensemblemitglied am Thalia Theater Hamburg, bevor sie sich 2011 entschloss, nach Berlin zurückzukommen. Seitdem spielt sie regelmäßig am DT, unter anderem in „Hekabe - Im Herzen der Finsternis“, „Alte Meister“ und „In der Sache J. Robert Oppenheimer.“ In diesem Sommer wird sie 90 Jahre und gehört damit zur sogenannten Risikogruppe. Hier hören Sie, wie sie die Wochen mit Kontakteinschränkungen, ohne Theater, ohne Vorstellungen, ohne Proben erlebt hat. Lassen sie sich dabei von ihrer positiven Energie anstecken!