Die Zeitpunkte - Geschlechter und Gesellschaft. Magazin-Beiträge von Frauenrechten bis Männermythen und Debatten zu aktuellen Themen.
Die Berlinerin Cornelia Schmalz - Jacobsen war von 1985 bis 1989 Senatorin für Jugend und Familie des Landes Berlin, dann Generalsekretärin der FDP und von 1991 bis 1998 Ausländerbeauftragte der Bundesregierung. Vor drei Jahren hat sie ihre sehr persönlichen Erinnerungen an das Ende des 2. Weltkriegs veröffentlicht. Mit Ihrem Buch "Russensommer" war sie bei Lydia Lange zu Gast.
In diesem Sommer erinnern wir an Frauen, die als Feministinnen der zweiten Frauenbewegung sehr viel bewirkt haben, zum Beispiel Silvia Bovenschen. Die vor drei Jahren verstorbene Literaturwissenschaftlerin und Autorin war 2007 bei Magdalena Kemper zu Gast. Kurz zuvor war ihr Buch „Älter werden erschienen“, das zu einem Bestseller wurde.
Ilse Eliza Zellermeyer führte mehr als 25 Jahre eine international renommierte Opernagentur. Berühmte Künstler wie Luciano Pavarotti und Mirella Freni, Anna Moffo und Renata Scotto, Renata Tebaldi und Francesco Corelli wurden von ihr vertreten. Ihre Kindheit verbrachte sie im Hotel ihres Vaters am Berliner Steinplatz. Ilse Eliza Zellermeyer, geboren 1920, ist am 21. August 2020 verstorben. Wir erinnern mit diesem Gespräch an eine beeindruckende Frau.
Die Feministin Susanne von Paczensky war eine Aktivistin der zweiten Frauenbewegung in den 1970er Jahren. Sie wurde 1923 in Berlin geboren. Als sogenannte Halbjüdin überlebten sie und ihr jüdischer Vater den Nationalsozialismus durch den Schutz ihrer Mutter. Als junge Journalistin berichtete sie über die Nürnberger Prozesse, später machte sie sich als Herausgeberin einen Namen und engagierte sich gegen den § 218 StGB. Zum 10. Todestag wiederholen wir ein Gespräch, das Magdalena Kemper 1987 mit ihr geführt hat.
Die Buchhändlerin Ruthild Spangenberg hat im Jahr 1980 eine der wichtigsten Berliner Buchhandlungen aufgebaut. Den Bücherbogen am Savignyplatz. Im Jahr 2018 wurde sie für ihr inhabergeführtes Geschäft mit dem Deutschen Buchhandlungspreis geehrt. Eine Auszeichnung, die die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, verleiht. Ruthild Spangenberg war bei Petra Castell zu Gast.
Die erfolgreiche Juristin Lore Maria Peschel-Gutzeit war Justizsenatorin in Hamburg und Berlin. Ein Leben lang hat sich die alleinerziehende Mutter von drei Kindern für die Frauenrechte eingesetzt. 2012 erschien ihr Buch: "Selbstverständlich gleichberechtigt“. In ihren Lebenserinnerungen schildert sie auch, wie es ist, als einzige Frau an der Spitze zu stehen und mit Macht umzugehen.
Seit sie als Elfjährige einmal im Kriminalgericht in Berlin war, wollte Pamela Pabst Strafrichterin werden. Das hat sie nicht geschafft, weil Blinde das nicht dürfen. Bis heute findet sie das ungerecht. Aber eine erfolgreiche Anwältin ist sie geworden, mit eigener Kanzlei. Recht und Gesetz sind ihre Leidenschaft. Sie ist das Vorbild für die ARD-Fernsehserie „Die Heiland - Wir sind Anwalt“. Im Gespräch mit Lydia Lange erzählt sie vom Mobbing in ihrer Schulzeit, vom Jurastudium und warum das Wort „Mandant“ immer noch einen magischen Glanz für sie hat.
Aus 99 Lehrerinnen und einem Lehrer werden grammatikalisch 100 Lehrer; Frauen verschwinden hinter dem generischen Maskulinum noch mehr als unter einer Burka. So spitzt Luise F. Pusch ihre Kritik am Deutschen als Männersprache zu. Die inzwischen 75-Jährige gilt als eine der Begründerinnen feministischer Linguistik. Sie erzählt im Gespräch mit Friederike Sittler, wofür das F. in ihrem Namen steht, wie sie selbst zu ihrer Identität fand, wie es ist, von Rechten angefeindet zu werden, und warum sie den Genderstern ablehnt.
Sie wollte unabhängig und frei leben. Eigenes Geld, eigene Wohnung, eigene Entscheidungen. Und keinen typischen Mädchenberuf ergreifen, sondern Elektrikerin werden. Hatun Sürücü hat für sich und ihren kleinen Sohn gegen das patriarchalische System ihrer kurdischen Herkunftsfamilie gekämpft. Diesen Kampf hat sie mit ihrem Leben bezahlt, ihr jüngster Bruder hat sie umgebracht. Ein sogenannter "Ehrenmord" mitten in ihrer Heimatstadt Berlin.
"Kämpft gegen den Schandparagrafen 218!" ist auf einem Demonstrationsplakat am 1. Mai 1932 zu lesen: fotografiert von Sophia Gisela Freund in Frankfurt am Main, wo die Berlinerin Soziologie studiert und Zeitzeugin wird vom Ende der Weimarer Republik. Die Tochter eines jüdischen Unternehmers flieht vor den Nationalsozialisten nach Paris. Ihre Porträts, ihre entlarvenden Foto-Reportagen, gehören zu den weltbesten überhaupt. Gestorben ist Gisèle Freund im Jahr 2000 in Paris. In Paris hat Magdalena Kemper 1989 mit Gisèle Freund gesprochen.
"Das Hörvermögen von Reptilien" - darüber promoviert Katharina Berger als erste Frau am Zoologischen Institut Breslau 1923, im Alter von 26 Jahren. Nachdem sie den Ornithologen und Kurator des Berliner Aquariums, Oskar Heinroth, kennengelernt hat, trennt sie sich von ihrem ersten Ehemann, heiratet Heinroth und wird 1945 nach dessen Tod erste Zoodirektorin Deutschlands. Mit einem Restbestand von 91 Tieren baut sie den Berliner Zoologischen Garten auf, erforscht das Verhalten von Tieren und wird vom männlich besetzten Aufsichtsrat nach elf Jahren dazu genötigt, in den Ruhestand zu gehen, mit 59 Jahren. Sie trägt das mit Fassung, engagiert sich weiter – im Verband deutscher Zoodirektoren, mit Vorlesungen an der TU, in Vorträgen und Publikationen. Heute sind in Deutschland 21% der ZoodirektorInnen weiblich. Vor welchen Herausforderungen stehen sie? Wie steht es um den Schutz der Arten? Und: gehen Frauen anders mit Tieren um als ihre Kollegen? Manuela Reichart im Gespräch mit Christiane Schröder, Geschäftsführerin NABU-Brandenburg und Dr. Simone Schehka, Zoodirektorin Allwetterzoo Münster
Erst war sie Hebamme, dann wechselte Bärbel Kannemann zur Kriminalpolizei und war fast 40 Jahre lang als Hauptkommissarin Betrügern auf der Spur. Als sie 2009 pensioniert wurde, hat sie sich alles andere als zur Ruhe gesetzt. Sie kümmert sich um die Opfer der sogenannten Loverboys, die Mädchen die große Liebe vorspielen, um sie dann zur Prostitution zu zwingen. In der Sendung "Das Gespräch" erläutert Bärbel Kannemann, wie sie versucht, den Opfern zu helfen. Wir wiederholen ein Gespräch, das Petra Castell 2018 geführt hat.
Pop-Up-Radwege, die mehr Sicherheit geben sollen und immer mehr Lastenfahrräder auf den Straßen: Anzeichen für eine Verkehrswende einerseits. Andererseits: neun tote Radfahrer*innen im ersten halben Jahr 2020, das sind mehr als im gesamten vergangenen Jahr. Seit zwei Jahren gibt es das Mobilitätsgesetz. Was ist seitdem geschehen für eine Verkehrswende, in der Radler*innen und Menschen zu Fuß mehr Platz im öffentlichen Raum zugestanden werden soll? Mit der Kampagne "#SchönerVerkehren" drängt die Organisation Changing Cities darauf, mehr Rücksicht zu nehmen. Zahlreiche Initiativen zur Verbesserung des Lebensraums haben unter ihrem Dach Projekte für mehr Sicherheit und attraktive Plätze wie Straßen entwickelt. Hat Berlin die Chance für ein besseres Verkehrskonzept während der Corona-Krise verpasst?
Berlin wäre ohne Frauen nie zu dem geworden, was es heute ist: innovativ, kreativ, weltoffen und sehr politisch. Ohne sie gäbe es keinen Bären auf der Berlinale, denn die Skulptur stammt von einer Frau. Der Zoo hätte nach dem 2. Weltkrieg nie durchstarten können, wenn es nicht diese erste Direktorin gegeben hätte, die den Bären ein neues Dach über dem Kopf verschaffte. Die erste Fliegerin über den Dächern der Stadt? War natürlich auch eine Berlinerin. Die Namen von Katharina Heinroth, Renée Sintenis oder Melli Beese fehlen im kulturellen Gedächtnis der Stadt, dabei sind sie keineswegs Geschichte, sondern beeindruckende Role Models für junge Frauen heute.
Jahr für Jahr wiederholt sich an Berliner Schulen das gleiche Drama. Knapp 10% aller Schüler verlassen die Schule ohne jeden Abschluß. In Zahlen ausgedrückt haben 2699 Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2018/19 keinen Abschluss erworben. Damit können sie keine Berufsausbildung beginnnen. Schon in jungen Jahre haben sie damit viele Chancen im Leben verspielt. Warum ist das so? Wie könnte es besser laufen? Ina Jackson und Kristine Kretschmer waren mit diesen Fragen in der Berliner Schullandschaft unterwegs.
Berlin wäre ohne Frauen nie zu dem geworden, was es heute ist: innovativ, kreativ, avantgardistisch und sehr politisch. Die Namen von Katharina Heinroth, Renée Sintenis oder Melli Beese haben im kulturellen Gedächtnis der Stadt keinen angemessenen Platz, dabei sind sie keineswegs Geschichte – sondern beeindruckende Role Models für Frauen in der Gegenwart. In 13 Folgen - auch im Podcast-Format - erinnern wir an rebellische, feministische und wegweisende Berlinerinnen. Sie treffen auf Politikerinnen, Gender-Aktivistinnen und Künstlerinnen von heute.
Unterschiedlicher hätten die Leben der vier Freundinnen kaum verlaufen können, und doch bleiben sie sich über die Jahrzehnte hinweg treu: Jude, die kultivierte Gastronomin, die seit vielen Jahren eine Affäre hat mit dem verheirateten Daniel; Adele, einst gefeierte Schauspielerin, die eben von ihrer Freundin verlassen wurde; Wendy, die feministische Intellektuelle, und schließlich die warmherzige, fürsorgliche Sylvie, der Kitt der Gruppe. Als Sylvie stirbt, wird den drei anderen klar, dass sie ohne ihre Freundin neu definieren müssen, was sie zusammenhält.
Die Prinzessinnengruppe, das lebensgroße Doppel-Standbild der damals (1795) noch Kronprinzessin Luise und deren Schwester Friederike ist berühmt. Doch viel bedeutender als die Marmorfiguren ist das Original-Gipsmodell des Bildhauers Johann Gottfried Schadow, denn es zeigt dessen künstlerische Handschrift. Seit vielen Jahren erforscht Alexandra Czarnecki, Restauratorin an der Nationalgalerie, den Zustand des Modells, das sie nun behutsam restaurieren wird, damit der Gips darunter wieder atmen kann.
Carmen Rohrbach las schon als Kind Abenteuerbücher. Weil sie die Welt erkunden wollte, studierte sie Biologie. Bei ihrer Flucht aus der DDR über die Ostsee wurde sie aufgegriffen und musste zwei Jahre ins Gefängnis. 1976 wurde sie freigekauft und aus der DDR gewiesen. Sie lebte für ein Jahr auf den Galapagosinseln oder verbrachte bei anderen Expeditionen Zeit in der Wüste. Inzwischen hat sie fast die halbe Welt erkundet, immer allein. Heute ist sie eine der bekanntesten Reiseschriftstellerinnen Deutschlands.
Wer an Opfer von Polizeigewalt denkt, der sieht vor seinem inneren Auge oft schwarze Männer. Doch auch die Frauen werden direkt und vor allem indirekt Opfer - als Hinterbliebene: Mütter, Töchter, Schwestern. Wie werden sie in den US-Medien repräsentiert? Und welche Rolle spielen sie im Kampf gegen Rassismus? Unter anderem ist George Floyds Tochter Gianna zu einer Ikone der Anti-Rassismus Bewegung geworden.
Gehört Homosexualität in den Schulunterricht? Sexuelle Vielfalt im Klassenzimmer ist gerade überall in Deutschland ein Thema - die Befürworter wollen, dass die Schulen mehr Akzeptanz vermitteln. Anne Bohlmann und Charlotte Funke haben sich umgehört in Aufklärungsworkshops für Sechstklässler und Sensibilisierungskursen für Referendare, haben mit schwulen Lehrern, Diversity-Referentinnen und mit Schülern gesprochen, die das alles betrifft.
Neue Brandenburger Gleichstellungsbeauftragte ist Manuela Dörnenburg. Die 55-Jährige hat am Dienstag offiziell ihr Amt angetreten. Seit 2017 war sie Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten des Landes und seit über zehn Jahren Gleichstellungs- und Integrationsbeauftragte der Stadt Falkensee.
Seit Kurzem hat das Frauenhaus Eisenhüttenstadt eine neue Mitarbeiterin. Dringend hatte das Haus nach einer Sozialarbeiterin gesucht. Die 25-Jährige Nigar Ibrahimova hat Internationale Soziale Arbeit studiert, und sie ist im Masterprogramm Internationale Menschenrechte und humanitäres Recht an der Europa-Universität Viadrina. Ihr Engagement und das ihrer Kolleginnen ist nicht nur jetzt lebenswichtig für von Gewalt bedrohte Frauen.
Viel wurde im vergangenen Jahr über das Jahr 1919 geschrieben und diskutiert: Freya Klier, als Autorin, Filmemacherin und Bürgerrechtlerin bekannt, hat ihre Heimatstadt Dresden mit dem Vergrößerungsglas betrachtet und folgt in ihrer Chronologie auch den politisch aktiven Frauen. Am 10. Juni erhält Freya Klier den Karl-Wilhelm-Fricke-Preis, der für besonderes Engagement für Freiheit, Demokratie und Zivilcourage verliehen wird.
Die Potsdamer Schriftstellerin Helga Schütz ist durch ihre Romane und Erzählungen bekannt geworden. Außerdem schrieb sie die Drehbücher zu mehreren Filmen des Regisseurs Egon Günther. Ihre erste Ausbildung aber war eine Gärtnerinnen-Lehre, und Gärtnerin ist sie bis heute, zu Hause in Potsdam-Babelsberg. Bernd Dreiocker hat sie dort besucht, nach der Lektüre ihres neuen Buches.
Die Biologin und Unternehmerin Christina Grätz renaturiert die geschundene Landschaft des Tagebaus Jänschwalde. So entsteht die Heidelandschaft neu. 2011 gründete sie ihre Firma "NagolaRe" - das Re steht für ihre Herzensangelegenheit: Die Renaturierung. Christina Grätz hat in der Kindheit miterlebt, wie ihr Heimatdorf Radeweise dem Tagebau zum Opfer fiel. "Blühende Landschaften" - wir wiederholen eine Zeitpunkte-Reportage von Gesche Schmoll aus dem Jahr 2017.
Die MaLisa Stiftung hat es sich einmal mehr zur Aufgabe gemacht, gefühlter Wirklichkeit mit Zahlen und Fakten zu begegnen: Wie steht es um die Geschlechtergerechtigkeit in der Corona-Berichterstattung? Wie oft kommen Frauen und Männer in Berichten, Talkshows und anderen Informationsformaten zu Wort? Wie oft und zu welchen Themen werden sie als Expert*innen befragt? Dazu Prof. Dr. Elizabeth Prommer, Direktorin des Instituts für Medienforschung, Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaft.
Uganda ist von Arbeitslosigkeit und Korruption geprägt. Junge Leute zieht es ins Ausland, speziell nach Jordanien, Oman, Saudi Arabien oder die Vereinigten Arabischen Emirate. Junge Frauen arbeiten als Haushaltshilfen oder Kindermädchen, Männer als Taxifahrer oder Sicherheitsleute. Nun werden in Uganda die brutalen und unmenschlichen Arbeitsbedingungen publik und Ugandas Regierung versucht, durch Abkommen mit den jeweiligen Staaten die Rechte ihrer Arbeitsmigrantinnen zu garantieren. Doch in Coronazeiten gelten keine Regeln mehr. Ein Bericht von Simone Schlindwein.
Das Insektensterben ist nur eins der großen Probleme der Klimakatastrophe. In Berlin wehren sich immer mehr Bürger, indem sie "Insektenfutter" auf Balkonen, Gärten oder auch an den Straßenrändern anbauen. Eine von ihnen ist Christiane Habermalz, sie versteht sich als eine "Guerilla-Gärtnerin" in ihrem Kiez in Berlin. Heimlich sät und gärtnert sie im öffentlichen Raum. Darüber hat sie jetzt ein Buch geschrieben. Michaela Gericke stellt es vor.
Die Bilder aus der Ukraine gingen um die Welt: unzählige Babybettchen, aufgereiht in einem Hotel. Die Säuglinge wurden von Leihmüttern ausgetragen. Jetzt kümmern sich Krankenschwestern um die Kinder, denn durch die derzeitigen Reisebeschränkungen dürfen die Wunscheltern ihre Kinder nicht abholen. Daniela Prugger berichtet über die Leihmutterschaft in Zeiten von Corona.
Er Experte - sie überforderte Mutter? Geschlechtergerechtigkeit in der Corona-Berichterstattung ++ Christiane Habermalz: Bekenntnisse einer Guerilla-Gärnterin ++ Ukraine: Das Geschäft mit der Leihmutterschaft ++ Uganda: Frauen als Handelsware
Die Buchmesse in Leipzig fiel in diesem Jahr dem Corona-Virus zum Opfer - nicht so die Einladung der "Zeitpunkte" an vier Autorinnen, die Manuela Reichart über ihre neuen Bücher befragt hat. Anregender Lesestoff für den bevorstehenden Sommer und dazu eine Hörbuchempfehlung in einer Wiederholung der "Zeitpunkte" vom 14. März.
1982 gründete sich in Ost-Berlin die Gruppe „Frauen für den Frieden“. Die Staatssicherheit erfasste die Frauen im operativen Vorgang „Wespen“, doch trotz Haft, Repressionen und Berufsverboten blieben die Friedensfrauen aktiv. Eine zentrale Figur der „Frauen für den Frieden“ und später Hauptakteurin der Friedlichen Revolution von 1989 war die Malerin und Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley, die heute vor 75 Jahren geboren wurde.
Aus der Ankündigung: Menschen zwischen 83 und 111 schauen auf ihr Leben zurück – und wagen den Blick nach vorne. Der letzte Lebensabschnitt stellt uns alle vor grosse Herausforderungen: In Würde zu altern und schliesslich zu sterben ist eine Lebensendaufgabe. Trotzdem – oder gerade deshalb – verliert der Tod für viele alte Menschen an Schrecken. Die Nähe zum Tod, gepaart mit der Lebenserfahrung alter Menschen, ist berührend und inspirierend. Im Gespräch mit der Autorin Mena Kost.
"Wir haben wieder geöffnet!" heißt es auf der Internetseite der Inselgalerie Berlin. Die Galerie stellte und stellt - als einzige in Berlin überhaupt - kontinuierlich die künstlerischen Arbeiten von Frauen aus. Wie wurde die Arbeit während der coronabedingten Schließzeit am Leben gehalten, wie konnten und können die Künstlerinnen unterstützt werden? Eine Recherche über verlorene, gegewärtige und kommende Ausstellungen.
Über 500 Kinder wurden 2019 in Berliner Pflegefamilien vermittelt, es könnten aber noch deutlich mehr sein – wenn sich mehr Alleinstehende und Paare fänden, die ein Kind oder mehrere Kinder aufnehmen wollen. Wirft die Corona-Krise die Suche nach Pflegeeltern zurück? Wie geht es den Familien, die schon Kinder bei sich aufgenomm? en haben, unter den erschwerten BedingungenFranziska Walser hat "Pflegekinder im Kiez" in Berlin-Neukölln besucht.
Frauen an der Harfe und Männer am Dirigentenpult – so sieht auch im Jahr 2020 noch die klassische Rollenverteilung in Orchestern aus. Nur fünf der 130 größten Orchester in Deutschland werden von einer Frau geleitet, obwohl die Frauenquote im Dirigentenstudium 20 Prozent beträgt. Ein Zeitpunkte-Dossier über Frauen in der klassischen Musik von Heide Oestreich und Dirk Hühner.
Sexuelle Gewalt gegen Frauen, thematisiert von Joko und Klaas im Privatfernsehen bei Pro Sieben. Gezeigt werden die ganz alltäglichen Facetten des Sexismus. Seit der Ausstrahlung am vergangenen Mittwoch tobt im Netz ein Streit. Die eine Seite lobt den Mut, das Thema so prominent zu setzen, die andere kritisiert eine versteckte Sensationslust, die dem Thema nicht gerecht wird. Anne Wizorek gehört zu den Kritikerinnen. Eine kommentierende Einschätzung.
Apotheken sind im Rahmen der Aktion aufgerufen, Infomaterialien des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ auszulegen. Die Aktion soll gewaltbetroffene Frauen – aber auch Personen aus ihrem sozialen Umfeld und Fachkräfte – darauf aufmerksam machen, dass es ein Beratungsangebot gibt, an das sie sich jederzeit kostenfrei, anonym und vertraulich wenden können. (bff, ABDA, BAFzA). Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ erreichen Sie unter der Telefonnummer 08000 116 016.
Der Deutsche Ärztinnenbund fordert eine Erforschung der Coronapandemie unter Einbeziehung der Genderfragen, denn tatsächlich gibt es ein auffälliges Gefälle zwischen Männern und Frauen bei den Todesfällen. Auch wollen die Ärztinnen verhindern, dass die Pflege nach dem Abebben der Pandemie wieder in Vergessenheit gerät. Wir sprechen mit Dr. med. Christiane Groß, Präsidentin vom Deutschen Ärztinnenbund.
Silke Weniger, Verlegerin und Literaturagentin in München, wurde am 9. Mai bei der ersten digitalen Tagung des erweiterten Vorstands der BücherFrauen zur BücherFrau 2020 gewählt. In diesem Jahr feiern die BücherFrauen ihr 30-jähriges Jubiläum. (Börsenblatt) Julia Riedhammer stellt die Preisträgerin vor.
Mit Performances wie dem „Tapp und Tastkino“ sorgte sie ab den späten 1960er-Jahren für Skandale. Heute gilt die Kämpferin für den Feminismus weltweit als Pionierin der Medienkunst. Arbeiten von ihr sind in den bedeutendsten Museen ausgestellt.
Allein im Jahr 2019 haben in Deutschland vier Top-Managerinnen ihre Posten bei Siemens, der Allianz, der Deutschen Bank und der Bundesagentur für Arbeit aufgegeben. In der Politik hat Andrea Nahles hingeworfen und Annegret Kramp-Karrenbauer steht unter Dauerbeschuss. Liegt es an den Frauen oder an althergebrachten Machtstrukturen, wenn weibliche Führungskräfte scheitern? Und warum können sich Frauen aus dem Osten oft so gut durchsetzen?
"Lernbrücke" - ein Projekt für benachteiligte SchülerInnen +++ Wie Corona die Arbeit von Sozialarbeiterinnen positiv verändert +++ "Becoming": Neue Netflixserie über Michelle Obama +++ 30 Jahre Werefkin-Preis im Haus am Kleistpark: Preisträgerin Barbara Breitenfellner
Gleich zu Beginn des Naziregimes kam die 19-jährige Gertrud Keen für einige Monate ins KZ, bis 1945 unterstütze sie eine kommunistische Widerstandsgruppe in Berlin. Sie heiratete und bekam ein Kind. Nach der Befreiung musste sie im Westen Berlins bis in die 50er Jahre um jede noch so geringe Unterstützung und die Anerkennung als politisch Verfolgte kämpfen. Anhand ihrer Geschichte beleuchten wir den Alltag der überlebenden Hitler-Feinde in den Nachkriegsjahren.
Am 5. Mai wird der Internationale Hebammen-Tag begangen. Dieser Tag soll die Arbeit der Hebammen ehren. Er wird aber auch genutzt, um auf gravierende Missstände aufmerksam zu machen: Zu wenig Hebammen in den Krankenhäusern, zu hohe Haftpflichtprämien für freie Hebammen, keine gute Versorgung für Familien auf dem Land. Ulrike Jährling möchte zum Hebammentag eigentlich mit einem Blumenstrauss gratulieren. Doch ihre Recherchen machen vor allem eines deutlich: Es bleibt viel zu tun.
Die Organisation "medica mondiale" hilft weltweit Frauen, die Folter oder sexualisierte Gewalt erlebt haben. Durch den Corona-Virus ändert sich nicht nur die Arbeit vor Ort, sondern auch der Schwerpunkt. Denn vorherige Epidemien wie die Ebola-Infektionen haben gezeigt: Frauen leiden stärker unter den wirtschaftlichen und gesundheitlichen Folgen so einer Krise. Wir sprechen mit Sybille Fezer (Geschäftsführende Vorständin von medica mondiale).
Beratergremien haben in der derzeitigen Situation große Macht. Das zeigt die Diskussion um die Empfehlungen der Wissenschaftsakademie "Leopoldina". Die Arbeitsgruppe bestand aus 26 Experten, nur zwei davon sind Frauen. Das Ergebnis: Perspektiven wie die von alleinerziehenden Müttern blieben unberücksichtigt. Wie sich das ändern kann, darüber diskutierten Wissenschaftlerinnen auf Einladung der OECD unter dem Titel "Politik in Zeiten der Pandemie - Wie wichtig sind Intersiziplinarität in Beratungs- und Entscheidungsgremien".
Die OECD diskutiert über diverse Entscheidungsgremien in der Corona-Krise ++ Ansteckende Ungleichheit - Wie Corona Frauenrechte weltweit bedroht ++ Zwischen Trauma und Glücksrausch - Ein realistischer Glückwunsch zum Welt-Hebammentag ++ Musik: Nina Simone "Fodder in her wings"
In diesem Jahr fand die Brandenburgische Frauenwoche zum 30. Mal statt - eine landesweite Veranstaltungsreihe um den Internationalen Frauentag am 8. März. Dem Thema "Frauen in Arbeit" widmete sich eine Podiumsdiskussion im Brandenburger Landtag. Im Zentrum stand die Frage, wie sich der Umbruch nach 1989 auf das Selbstverständnis berufstätiger Frauen im Osten Deutschlands ausgewirkt hat. In den "Zeitpunkten" dokumentieren wir die Veranstaltung vom 10. März 2020.
Ein Liebesroman aus fernen Zeiten, als das Reisen noch möglich und ein Abenteuer – und die Côte d’Azur, die zwar bei manchen schon als „mondäne Allerweltsküste“ galt, aber immer noch gut für Entdeckungen war. Der Roman aus dem Jahr 1932 ist selber auch eine Entdeckung, denn die Autorin – eine berühmte Verlegerin – hatte ihn Jahrzehntelang verschwiegen. Eine Buchbesprechung von Manuela Reichart.