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mit Prof. Marius Reiser, Experte für neutestamentliche Exegese, Heidesheim a. Rhein Fliegende Häuser und Menschen, die das nicht glauben wollen - darum geht's dieses Mal in der Literatursendung des Kurs 0 bei radio horeb. Prof. Marius Reiser stellt uns das "Wunder des Malachias" vor - einen vergessenen, kleinen Klassiker der christlichen Literatur. Humorvoll und klug setzt sich der Autor darin mir der Frage auseinander: Kann man als moderner Mensch noch an einen Gott glauben, der Wunder tut? Der z.B. Häuser von einem Ort an den anderen versetzt? Bruce Marshall: Das Wunder des Malachias. Fischer-Verlag 1956 antiquarisch im zvab.com zu bekommen
De Sonnde geet et an eiser Literatursendung ëm d'LeipzigerBuchmesse. D'Valerija Berdi an de Michel Delage haten do d'Geleeënheet mataacht Autorinnen an Auteuren ze schwätzen. Am Kultur um 5 gouf et e klengen Avant-Goût.
Heute startet eine neue Literatursendung in der ARD. "Longreads" heißt sie und in der trifft Autorin und Regisseurin Helene Hegemann Gäste, die ein ausgewähltes Buch mitbringen. In den ersten drei Folgen sind das Thilo Mischke und Samira El Ouassil, beide Journalist*in und Autor*in, und die Boxerin Zeina Nassar. Sie erzählen von den Büchern, die ihr Leben geprägt haben. Gastgeberin Helene Hegemann spricht heute bei rbbKultur über ihre neue Sendung.
Der Radio-Essay prägte über viele Jahrzehnte die Debattenkultur in der alten Bundesrepublik. Insbesondere in der Nachkriegszeit dürstete das Publikum nach intellektueller Auseinandersetzung, und die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten lieferten. Autoren wie Theodor W. Adorno, Herbert Marcuse, Walter Jens, Ralf Dahrendorf und Arno Schmidt diskutierten regelmäßig in ihren Vorträgen Fragen der Zeit. Deswegen sendet rbbKultur zur Feier von 100 Jahre Radio drei Klassiker des Genres, die beispielhaft sind für Stil und Themenvielfalt des Radio-Essays. Gleichzeitig haben wir zwei neue Radio-Essay in Auftrag gegeben, die an diese Tradition anschließen. In seinem Radio-Essay schreibt der Berliner Politikwissenschaftler und Dichter Ozan Zakariya Keskinkılıç dem Dichter Aras Ören einen Brief. Denn obwohl Ozan Zakariya Keskinkılıç in Deutschland aufgewachsen ist und sich für Lyrik interessiert, ist er erst spät in seinem Leben auf die Werke von Aras Ören gestoßen. In diesem diesem Brief sucht er das Zwiegespräch mit Aras Ören und denkt darüber nach, was es heißt, in Deutschland mit türkischen Wurzeln und Literaturhintergrund zu leben.
Die aktuelle Folge von Fugengold beschäftigt sich mit Formen, Formaten und Figuren der populären Wissensvermittlung. Eine Webserie und eine Literatursendung stehen im Mittelpunkt: „Eiskalt zur Spitze“ trifft auf „Studio Orange“.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil - so heißt es doch so oft. Wir sagen: Braucht Ihr nicht, hört einfach unsere Literatursendung und fühlt Euch ganz belesen. Mit dabei ist auch die Autorin Josi Wismar und Mona Lang, einer Lektorin für fremdsprachige Literatur. Wir versprechen: Die Leseratte in Euch kommt dann schon von ganz alleine! Viel Spaß. Wir sind das Uniradio, wir machen Deinen Abend ein Stück DeliKATER – jeden zweiten Dienstag im Semester kannst Du uns um 19 Uhr auf 95,5 MHz oder im Livestream auf zusa.de zuhören, wie wir über Themen rund um den Campus und Lüneburg schnacken. Euer Kater
Das literarische Frühjahr 2022 hat den Leser:innen viele hervorragende Bücher zu bieten. Ihre persönlichen Favoriten der Saison stellen die Kritikerinnen und Kritiker unserer Literatursendung "weiter lesen" in ihrer Frühjahrsrunde vor. Mit Anne-Dore Krohn, Nadine Kreuzahler, Thorsten Dönges und Thomas Geiger
Judith Zanders dritter Gedichtband "im ländchen sommer im winter zur see" ist ein großes Lesevergnügen: randvoll mit Neologismen, wilden Zeilensprüngen und Zitaten von Hölderlin bis zu Sprichwörtern. Da gibt es eine "baumwollbläue" und eine "septembergelbe", eine Beziehungskiste und Liedzeilen von Veronika Fischer und Gianna Nannini. Im Gespräch mit Anne-Dore Krohn und Thomas Geiger erzählt die Autorin, 1980 in Anklam geboren, von inneren und äußeren Landschaften, von Wortspielen und Wortfeldern, der Bandbreite von Tonlagen und ihren Inspirationsquellen.
Eine Frau steht eines Tages nach einer Lesung am Signiertisch von Julia Schoch und sagt: "Wir haben übrigens den selben Vater". Ein Moment, der zur Zäsur wird: Alte Gewissheiten stürzen zusammen, eine Zeit des Grübelns und Hinterfragens beginnt - Fragen nach Mutterschaft, Herkunft, Erinnerung und die Konstruktion eines Lebens tauchen auf. Julia Schoch, geboren 1974 in Bad Saarow, geht in "Das Vorkommnis" der Frage nach, wieso man Dinge verdrängt, die man schon mal wußte, und was passiert, wenn sie dann doch in die Welt treten. Eine kluge Selbstbefragung und der Auftakt einer Trilogie über die "Biographie einer Frau". Am Mikrofon: Anne-Dore Krohn und Thomas Geiger
„Rot (Hunger)“ von Senthuran Varatharajah bringt zusammen was auf den ersten Blick nicht zusammen gehört: Kannibalismus und Liebe.Dabei deutet unsere Sprache schon darauf hin: wir sagen "Ich hab dich zum Fressen gern" oder "Du siehst zum Anbeißen aus".Diese Redensarten werden in „Rot“ zur kannibalischen Tatsache – Senthuran Varatarajah nimmt sich den Fall des „Kannibalen von Rothenburg“ vor – der Kriminalfall schockte die Republik vor 21 Jahren – der Computertechniker Armin Meiwes tötete einen Mann, zerteilte ihn und verspeiste danach Teile von ihm – und das alles auf Verlangen dieses Mannes. Ausgehend von dieser schockierenden Tat stellt Senthuran Varatarajah Fragen nach dem Wesen der Liebe, nach Sprache und wie sie unser Verhältnis zu anderen und zum Körper bestimmt und warum das Grausame und das Schöne oft so nah beieinander liegen. Er erzählt gleichzeitig die Geschichte einer Trennung nach einer großen Liebe und die Geschichte des Schreibens an diesem Buch. Der Autor verzichtet auf Spektakel, Sensation und jeglichen Voyeurismus. Stattdessen seziert er unsere Sprache und experimentiert mit der Form.
Kira Jarmysch im Gespräch mit Natascha Freundel --- "Arrest ist in Russland zu einem Ort geworden, in den jede und jeder kommen kann", sagt die Autorin und politische Aktivistin Kira Jarmysch. Jarmysch, geboren 1989, ist seit 2014 Pressesprecherin von Russlands prominentestem Oppositionspolitiker Alexej Nawalny, der seit seiner Rückkehr aus Deutschland nach Russland vor einem Jahr in Lagerhaft sitzt. - Jarmysch selbst wurde mehrfach festgenommen, saß sieben Monate in Hausarrest und hat ihr Land verlassen, nachdem sie in Russland zu einer anderthalbjährigen Haftstrafe verurteilt wurde. Ihr Debütroman, der 2020 in Russland erschien, basiert auf ihren eigenen Erfahrungen im Spezialarrest und erzählt von neun Tagen hinter Gittern - mit scharf gezeichneten Figuren und tragikomischen Volten. Russische Frauen unter sich: ein Kammerspiel völlig verschiedener Charaktere, wobei die Hauptfigur Anja Romanowa die einzige "Politische" ist. Jarmysch schildert aber auch das zumeist männliche Wachpersonal, darunter ein junger Polizist, der von einem starken Führer à la Stalin träumt... --- Kira Jarmysch: "DAFUQ", übersetzt von Olaf Kühl. Rowohlt Berlin, 416 S., 22 Euro --- "weiter lesen" ist eine Koproduktion von rbbKultur und dem Literarischen Colloquium Berlin, LCB. Alle Folgen finden Sie unter www.rbbkultur.de/weiterlesen
Vier starke Frauen, ein zerfallendes Land, ein Weggehen und Ankommen. Davon erzählt Sasha Marianna Salzmann in ihrem Roman „Im Menschen muss alles herrlich sein“. Sie schraubt sich tief hinein in das, was einmal die Sowjetunion war und erzählt von zwei Müttern, die ein Land verließen, und zwei Töchtern, die es in Deutschland besser haben sollten. Ein Gespräch über Weltenwechsel, Identitäten und die starken Band von Familien. Am Mikrofon: Anne-Dore Krohn und Thomas Geiger. (Wiederholung vom 11.9.21)
Das "weiter lesen"-Team präsentiert einen bunt gemischten Büchertisch. Von Roman bis Lyrik zu Sachbuch, Graphic Novel und Bildband ist alles dabei. Auch thematisch sind unsere ganz persönlichen Büchertipps zur Weihnachtszeit so vielfältig wie das Leben selbst: Wir sprechen über den Fall Woyzeck, über die Generation Slim Fit in der Politik, über die erste große Liebe im Berlin der Achtziger Jahre, über die Neue Nationalgalerie und über den Dialog zwischen einem Tiefkühlschrank und einem Eiswürfel… Als "Special Guest" ist die Schweizer Lyrikerin Eva Maria Leuenberger dabei. Sie stellt literarische Entdeckungen aus dem englischsprachigen Raum vor. In dieser Sonderausgabe von "weiter lesen" – der Koproduktion von rbbKultur und dem Literarischen Colloquium Berlin – geht es auch um die schönste Nebensache der Welt: das Lesen natürlich! Natascha Freundel empfiehlt: Ulrich Peltzer: "Das bist du", S. Fischer Verlag, 288 Seiten, 22,00 Euro Adam Nicolson: "Der Ruf des Seevogels", Liebeskind 2021, 368 Seiten, 36,00 Euro Donatella Di Cesare: "Philosophie der Migration", Matthes & Seitz 2021, 343 Seiten, 26,00 Euro Thomas Geiger empfiehlt: Steve Sem-Sandberg: "W.", Klett Cotta 2021, 416 Seiten, 25,00 Euro Helmut Böttiger: "Die Jahre der wahren Empfindung", Wallstein Verlag 2021, 473 Seiten, 32,00 Euro Michael Wesely: "Neue Nationalgalerie 160401-201209", Hatje-Crantz 2021, 224 Seiten, 50,00 Euro Eva Maria Leuenberger empfiehlt: Doireann Ní Ghríofa: "Ghost in the Throat", Tramp Press 2020, 224 Seiten, 12,74 Euro Mattilda Bernstein Sycamore: "The Freezer Door", Semiotext(e) 2020, 280 Seiten, Preis variiert CAConrad: "While Standing in Line for Death", Wave Books 2017, 160 S., 18,27 Euro Thorsten Dönges empfiehlt: Elias Hirschl: "Salonfähig", Roman, Zsolnay, 256 Seiten, 22,00 Euro Frédéric Ciriez/Romain Lamy: "Frantz Fanon", Graphic Novel, Hamburger Edition Mittelweg 36, 232 Seiten, vierfarbig, 25,00 Euro Ronya Othman: "Die Verbrechen", Gedichte, Hanser, 112 Seiten, 20,00 Euro Mehr Infos unter www.rbbkultur.de/weiterlesen
Katzen, so heißt es, haben sieben Leben. Und über Matou, den titelgebenden Kater, hat der österreichische Schriftsteller Michael Köhlmeier sieben Romane in einem geschrieben. Er schickt Matou in verschiedene Szenarien der Weltgeschichte und lässt ihn Menschliches und Allzumenschliches erleben: U.a. ist er Zeuge der Französischen Revolution, lernt als Hauskater bei E.T.A. Hoffmann Lesen und Schreiben, gründet einen Katzenstaat, lebt kurz vor dem Ersten Weltkrieg in Prag und später beim Popart-Künstler Andy Warhol, der ihn „Sweetheart“ nennt. Ein historischer, phantastischer, wilder Roman, der sich lustvoll quer durch Jahrhunderte und literarische Genres fabuliert.
„Mein größter Motor beim Schreiben ist immer die Wut“, sagt Marlen Pelny. In ihrem ersten Roman erzählt die Wahl-Berlinerin, Lyrikerin und Musikerin von Liebe in verschiedenen Erscheinungsformen. Was, wenn jemand es Liebe nennt, es aber in Wirklichkeit Missbrauch ist? „Liebe / Liebe“ beschreibt ein Erwachsenwerden mit schmerzenden Wunden und Narben und eine große Befreiung. Es gibt einen Ausweg und am Ende auch echte Liebe. Marlen Pelny hat lange nach einem Verlag für ihr Buch gesucht - vielen war es zu krass. Dabei findet die Autorin für all das Harte den richtigen Ton: deutlich, aber nicht voyeuristisch. Was sie wütend macht, warum es ihr wichtig war, diese Geschichte zu erzählen, welche Rolle die Sprachsteuerung Siri beim Entstehen ihrer Texte spielt und welche Beziehung sie zu Hochhäusern hat, erzählt Marlen Pelny in weiter lesen mit Nadine Kreuzahler und Thorsten Dönges.
Nach zehn Jahren hat die Schriftstellerin Julia Franck, bekannt vor allem mit dem Roman "Die Mittagsfrau" wieder ein Buch vorgelegt. In "Welten auseinander" kümmert sie sich radikaler als je zuvor um das Material ihrer eigenen Biographie. Sie erzählt von einem Mädchen namens Julia, das in Ostberlin geboren wird, als Achtjährige mit ihren Schwestern und ihrer Mutter in den Westen geht, mit 13 alleine nach West-Berlin zieht, ihren Vater trifft und ihre große Liebe. Im Gespräch mit Thorsten Dönges und Anne-Dore Krohn spricht Julia Franck über ihre "wilde Familie", ihre wichtige Beziehung zum Tagebuch und von der Arbeit mit und an der Erinnerung - "Welten auseinander", so die Berliner Autorin, sei "nach allen Seiten hin offen".
Der österreichische Schriftsteller Clemens J. Setz ist 2021 der Preisträger des Georg Büchner-Preises. Setz, der Mathe studiert hat und eigentlich Lehrer werden wollte, wurde 1982 in Graz geboren und zeigt mit seinen Büchern immer wieder eine große Offenheit im Denken. Er schreibt über Bots und Synästhesie, abseitige Charaktere und Kunstsprachen. Mit Anne-Dore Krohn hat er anläßlich der Preisverleihung am 6. November über sein Leben und Schreiben gesprochen, über die Krähen vor seinem Fenster in Wien, die er füttert; über seine Vorbilder Ernst Jandl, Friederike Mayröcker und Josef Winkler, über seine Wahrnehmnung der Welt und über das Twittern, das ein ernstzunehmender Teil seines Werkes ist.
It's ein Remix! Ja, alles diesen Monat im Eisimeisiland ist dekonstruiert und rekontextualisiert. Unsere beiden Radiojockeys Magdalena und Helmut begeben sich auf eine Reise in die Welt des Vermischten und Vermantschten. Die Frage in die Elefantenrunde: kann Kultur aus Kultur gemacht werden? Na, wer weiß das schon. Wir hören echten DUB, schneiden und kleben zusammen, zerlegen unsere kleine Literatursendung, dass es eine Art hat und reden über Kopierrechte. Wir singen für Charlie Watts, hören Diskomukke, dadasophieren uns durch die Gegend und Herr Eisenbart schmuggelt, sehr zum Verdruss von Frau M, alte Texte in die Sendung und möchte diese als "Remixe" verkaufen, dieser Schuft. Dazu gibt es eine handvoll Texte zum Thema, frisch gescratcht und geturntablet von unserem unvergleichlichen Autor*innenpool. Außerdem erwartet Sie ein exklusiver Remix der Sendung am Ende dieser Podcastfolge. Dieser Remix ist von LeRoy aus dem München. Check das out! Autor*innen: - Michael Schmidt - Mina Reischer - Matt S. Bakausky - Lea Schlenker - Harald Kappel Von Hr. Eisenbart neu zusammengestellte Texte: - KARO - Arabella Block - Comedy il Papa - Jonas Hauselt und Jan Bratenstein - Felix Benjamin - Bird Berlin - Christian Y. Schmidt - Verena Schmidt - Peter Momberg
Lutz Seilers neuer Gedichtband "schrift für blinde riesen" ist ein Streifzug durch zwanzig Jahre seines Schaffens. Die Gedichte sind kleine Narrationen, u.a. über Landschaften der Gegenwart und Kindheit, über Kiefernwälder, Kieswege, Ahnen und das Nachwirken von Verstorbenen. Warum das Dichten ihn weniger anstrengt als das Schreiben von Romanen, das Schreiben von Lyrik etwas Anarchisches hat und welche Rolle die Musikalität spielt, darüber spricht er mit Thorsten Dönges vom LCB und Anne-Dore Krohn von rbb kultur.
Für diese Folge von "weiter lesen" haben wir uns mit dem Podcast "Land in Sicht" vom NDR zusammengetan, der auf dem Hof der Schriftstellerin Lisa Kreißler aufgezeichnet wird. Thorsten Dönges vom Literarischen Colloquium Berlin und Anne-Dore Krohn von rbb kultur haben Lisa Kreißler und den NDR-Literaturredakteur Alexander Solloch dort besucht und im Gemüsebeet gemeinsam über drei Bücher gesprochen, die sich mit dem Thema Stadt und Land beschäftigen: Petra Ahnes Kulturgeschichte "Hütten", "Mitgift" von Henning Ahrens und der Großstadtroman schlechthin, "Manhattan Transfer" von John Dos Passos. Am Mikrofon: Thorsten Dönges, Lisa Kreißler, Anne-Dore Krohn, Alexander Solloch,
Teresa Präauer, Jahrgang 1979, gehört zu den bemerkenswertesten Autorinnen der jüngeren Generation - nicht nur in Österreich. Sie studierte Bildende Kunst und Germanistik und überrascht mit jedem Band neu. In ihrer soeben im Wallstein Verlag erschienenen Sammlung von Kurz- und Kürzestgeschichten „Das Glück ist eine Bohne“ verarbeitet sie eigene Erfahrungen, Popgrößen von Britney Spears bis Jimmy Hendrix oder einen sehr österreichischen Après-Ski-Abend bis hin zu Anleihen aus Literatur und Kunst zu einem Gesamtbild der Gegenwart, die so in ihrer ganzen Schön- und Verrücktheit kenntlich wird. Am Mikrofon: Anne-Dore Krohn und Thomas Geiger. Wiederholung vom 20.03.2021
Wie schreiben sich traumatische Vergangenheiten in die eigene Biografie ein? Was heißt es, eine Frau zu sein? In ihrem Debütroman „Adas Raum“ spürt Sharon Dodua Otoo diesen Fragen nach. Sie lässt ihre Ada durch Raum und Zeit reisen: von Ghana nach England und Berlin. Von den Anfängen des Kolonialismus, zu den Revolutionen in Europa, zum Zweiten Weltkrieg bis in unsere Gegenwart. Ada ist nicht eine, sondern viele, wenn nicht alle Frauen. Sharon Dodua Otoo wurde 1972 in London geboren und lebt in Berlin. 2016 wurde sie mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Nadine Kreuzahler von rbb Kultur und Thorsten Dönges vom Literarischen Colloquium Berlin (LCB) sprechen in dieser Folge „weiter lesen“ mit Sharon Dodua Otoo über ihren ersten Roman. Wiederholung vom 27.03.2021
Vor einem Jahr gewann Helga Schubert mit ihrer Geschichte "Vom Aufstehen" den Ingeborg Bachmann Preis – mit 80 Jahren war sie die bisher älteste Preisträgerin. Schon 1980 war die Schriftstellerin und Psychologin eingeladen gewesen, durfte aber die DDR damals nicht verlassen. Nun steht Helga Schubert nach vielen Jahren wieder in der literarischen Öffentlichkeit, auch mit einem neuen Buch: In "Vom Aufstehen. Ein Leben in Geschichten" schreibt sie in 29 Erzählungen über 80 Jahre Leben, von den Kindheitsommern bei der Großmutter in Vorpommern, von der deutschen Teilung, der Stasi, der ersten freien Wahl, die sie mit fünfzig Jahren erlebt, vom Verhältnis zur Mutter, von ihrem Mann und dem Leben in Mecklenburg. Ein literarischer Ausflug in die Künstlerkolonie Drispeth in Neu-Meteln. Am Mikrofon: Anne-Dore Krohn und Thomas Geiger.Wiederholung vom 10.04.2021
Als im Sommer 2007 Herr Falschgold und Frau Irmgard Lumpini ihre Literatursendung “Studio B - Lobpreisung und Verriss”, die monatlich beim Dresdner Radiosender coloRadio lief, parallel im Internet als sogenannten Podcast veröffentlichten, war der Youtuber Rezo (der mit den Haaren und der zerstörten CDU) 15 Jahre alt. Steve Jobs war noch ein Psychopath mit Geschmack, die Bundeskanzlerin hieß, äh, Angela Merkel. Ok, der Punkt ist, wir machen das schon sehr, sehr lange. Mein Zeichenlehrer Zetsch, damals, kurz nach dem Krieg, ein weiser Alkoholiker, wiederum, gab mir, damals, kurz nach dem Krieg, auf den Weg: “Falschi, wenn Dir jemand sagt, dass er etwas schon sehr lange macht, was sagst Du ihm dann? Richtig: Man kann etwas auch sehr lange falsch machen.”Aber was ist schon richtig, was ist falsch. Nun, in Sachen Podcast, damals 2007, kurz nach dem Krieg, hat Dir ja niemand gesagt, was Du machen sollst mit deinem Podcast, also kam der am Tag der Radiosendung raus, alle ein bis zwei Monate, an einem Donnerstag. Wer sich für Literatur interessierte und cool war ging in das Internet und hörte die Show mit seinem winamp player unter Windows 95 und knabberte dazu einen Raider. Danach ging es in die Schule, barfuß, auch im Winter. Wir hatten ja gar nichts.Heutzutage, wo selbst die Bundeskanzlerin einen Podcast hat und auch der alte Zetsch im Altersheim den auf seinem Handy abonnieren kann, haben sich die Hörgewohnheiten soweit etabliert, dass man sagen muss: einen Podcast alle ein bis zwei Monate veröffentlichen ist Quatsch. Podcast-Episoden will die aufgeklärte Literaturfreundin einmal die Woche hören, und zwar immer am gleichen Tag und weil sie manchmal einfach nicht multimedial unterwegs ist, will sie die Wahl haben, unseren sonoren Stimmen zu lauschen oder das Transkript zu lesen. Es macht ja heutzutage jeder was er will..Und so sei es: Künftig kommt Studio B jeweils am Sonntagmorgen in Euren Podcastplayer. Natürlich wird das keine Stundensendung, wir machen ja noch was anderes als immer nur Lesen, Lesen, Lesen und an die Leser denken. In Rotation wird es jeweils eine Rezension von Anne Findeisen, Irmgard Lumpini oder mir, dem Herrn Falschgold geben und in der vierten Woche dann die berüchtigte Diskussion über die rezensierten Bücher der Vorwochen. Das gibt den Abonnentinnen die Möglichkeit, die Bücher bis zum Erscheinen der Diskussionsepisode zu lesen und beim Hören wütend lautstark zu protestieren. In der U-Bahn, unterm Kopfhörer, damit alle was davon haben.Gleichzeitig erscheint das Transkript der Rezension auf unserer neuen Plattform substack unter der Adresse lobundverriss.substack.com. Dort kann man sich in einen absolut und garantiert spamfreien Newsletter eintragen und erhält am Sonntagmorgen Transkript und Podcast-Episode zum sofortigen Verzehr in seine E-Mail-Inbox. Weder Sorge noch Arbeit müssen sich bestehende Abonnenten des Podcast machen. Die braucht das alles nicht zu interessieren, für sie ändert sich nichts, alle neuen Episoden werden im aktuellen Podcastfeed auftauchen. Auch die alte Website mit allen Episoden seit 2007 bleibt unter der alten Adresse erhalten.Zusammengefasst: Studio B - Lobpreisung und Verriss erscheint künftig jede Woche am Sonntagmorgen. Hören kann man das alles wie bisher im Podcastplayer der Wahl, künftig jedoch auch lesen auf lobundverriss.substack.com oder per E-Mail, wenn man sich ebendort für den Newsletter anmeldet. Wir sind begeistert. This is a public episode. If you would like to discuss this with other subscribers or get access to bonus episodes, visit lobundverriss.substack.com
Mit seinem Debütroman „Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters“ brachte Dmitrij Kapitelman auch die strengsten Literaturkritiker:innen zum Lächeln und einige zugleich fast zum Weinen. Niemanden lässt die Geschichte dieses ukrainisch-jüdischen, glücklos nach Deutschland eingewanderten Vaters kalt – dank Kapitelmans unverstellter, liebevoll-sarkastischer Sprache. Der Romanerstling schildert eine Reise von Vater und Sohn nach Israel, auf der Suche nach einem echten Lächeln im väterlichen Gesicht. Auch im neuen Roman von Dmitrij Kapitelman "Eine Formalie in Kiew" reist der Erzähler, allerdings notgedrungen: zurück in die Geburtsstadt Kiew. Kapitelman, 1986 in Kiew geboren und Leipziger seit Mitte der Neunziger, muss ein Amtsschreiben aus der Ukraine vorweisen, um einen deutschen Pass zu bekommen. Tragikomische Einblicke in das Leben einer Einwandererfamilie sind garantiert. Am Mikrofon: Natascha Freundel und Thorsten Dönges. Wiederholung vom 13.02.2021
Andrej und Simon sind Freunde. Sie wohnen in Berlin-Mitte und stromern durch die Stadt, über Brachen und Basketballplätzen, vor allem aber erobern sie sich die Stadt von oben, sitzen auf den Dächern und steigen später in fremde Wohnungen ein. Lorenz Just, Jahrgang 1983, hat schon Erzählungen geschrieben und ein Sachbuch über den Propheten Mohammed. In seinem Debütroman „Am Rand der Dächer“ erzählt er vom Aufwachsen im Berlin der Neunziger Jahre und verknüpft dabei den historischen Wandel der Nachwendezeit mit dem Erwachsenwerden seiner Figuren. Am Mikrofon: Anne-Dore Krohn. Wiederholung vom 09.01.2021
„Etymologischer Gossip“ versammelt Reden und Essays von Uljana Wolf aus den letzten Jahren, die einen tiefen Einblick in die Denkwerkstatt einer Lyrikerin und einer Übersetzerin geben. Das Übersetzen beschreibt sie als einen körperlichen Vorgang, einen Vorgang des Berührens von Sprachen, Erfahrungen, Rhythmus und Klang. Und auch wenn die Dichterin die Bedeutung und die Herkunft von Wörtern ganz genau abklopft – niemals geht es ihr um das Trennende, sondern stehts um das Offene, die Netzwerke, die ständigen Wanderbewegungen der Sprache - und damit um die poetische Überwindung von Grenzen. Am Mikrofon: Anne-Dore Krohn und Thomas Geiger.
In seinem neuen Erzählungsband denkt Ingo Schulze in drei Geschichten über Kunst und Künstler nach, über Inspirationen und Installationen, über die Wirkung von Werken. Ein Schriftsteller wird vor einem Bild von Eugene Delacroix in ein Gespräch über Kunst verwickelt, ein alter DDR-Dissident ist fasziniert von Reinhard Muchas "Deutschlandgerät", und der todkanke Maler Johannes Grützke verwandelt sein Zimmer im Hospiz zum Diskursraum über Kunst. Am Mikrofon: Anne-Dore Krohn
Wenn man Verständnis und sogar Sympathie entwickelt gegenüber seinen Unterdrückern, dann spricht man vom sogenannten Stockholm-Syndrom - was es damit auf sich hat, untersucht der Berliner Schriftsteller Jörg-Uwe Albig in seinem Roman „Das Stockholm-Syndrom und der sadomasochistische Geist des Kapitalismus“. Ein Unternehmen, das mit Entführungen sein Geld verdient, eine Frau, die keine Skrupel hat, Geiseln zu coachen, und immer wieder die Frage: Sind wir nicht alle Gefangene der Marktwirtschaft? Ein ironisch-bissige, literarischer Kommentar zur Gegenwart. Am Mikrofon: Thorsten Dönges und Anne-Dore Krohn.
Yulia Marfutova führt uns in ihrem Debüt in ein abgelegenes Dorf irgendwo in Russland. Hier sorgen Heiligenbilder für Schutz und Seelenheil, Sprichwörter, Märchen, Geister- und Aberglaube für Ordnung und Orientierung. Bis Fremde über den Fluss kommen und Ideen mitbringen. „Der Himmel vor Hundert Jahren“ erzählt von politischen Strömungen, die über ein Dorf hereinbrechen wie das Wetter. Es geht um eine Gesellschaft im Wandel, den Untergang des Zarenreichs und Vorzeichen der Diktatur, um Aberglauben und Fortschritt, um Tradition und Moderne. Yulia Marfutova wählt einen Stil, der fast parabelartig ist, der Märchenhaftes und Bauernschläue mit magisch aufgeladenen Gegenständen und Landschaften zusammenbringt. Was ihr dabei wichtig war, warum sie sich für diesen Stil entschieden und das Buch ihren Großeltern gewidmet hat – darüber spricht Yulia Marfutova mit Nadine Kreuzahler und Thorten Dönges. Die Autorin wurde 1988 in Moskau geboren und ist in Berlin aufgewachsen. Mittlerweile lebt sie in Boston. Für ihre literarischen Arbeiten hat sie schon mehrere Stipendien bekommen, unter anderem vom Berliner Senat und der Jürgen-Ponto-Stiftung.
Am Freitag, den 4. Juni ist die österreichische Dichterin Friederike Mayröcker gestorben - deshalb wiederholen wir eine Folge "weiter lesen" mit ihr, die wir ihr zum 96. Geburtstag im Dezember 2020 gewidmet hatten. Marcel Beyer kommt zur Wort, der gerne morgens eine halbe Stunde Mayröcker liest, um den Kopf freizukriegen. Und Friederike Mayröcker selbst. Für "weiter lesen" hat sie aus ihrem letzten Band "da ich morgens und moosgrün. Ans Fenter trete" Texte gelesen. Und mit Anne-Dore Krohn telefoniert. Das Gespräch war, wie wir inzwischen erfahren haben, ihr letztes Interview.
In Christoph Heins Büchern bleibt "Guldenberg" ein wichtiger Ort. Im neuen Roman kommen junge Geflüchtete aus Syrien und Afghanistan ins Städtchen und werden im früheren Seglerheim einquartiert – wirklich willkommen sind sie nicht. Mit dem Autor spricht Anne-Dore Krohn.
Identitätsdebatte mit Humor? Ja, das geht - das beweist Mithu Sanyals diskursreicher Comedy-Campusroman „Identitti“. Mit Tempo und Thesen, Herz und Hirn erzählt Sanyal von einer vermeintlich indischen Uniprofessorin, die sich als weiße Deutsche entpuppt und dem Diskursgewitter nachdem ihre Herkunft auffliegt. In „weiter lesen“ erzählt die Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal u.a., warum sie dieses Mal kein Sachbuch schreiben wollte, was sie zum Buch inspiriert hat, wie sie Twitter-Influencer zur Mithilfe gebeten hat und warum sie gegen Begriffe wie „alter weißer Mann“ ist. Am Mikrofon: Thorsten Dönges und Anne-Dore Krohn
Eine Frau zieht in ein Haus am Meer. Die Tochter ist aus dem Haus, die Ehe ist vorbei. Sie verortet sich neu, hoch im Norden, knüpft eine Freundschaft, so etwas wie eine neue Liebe. Was ist Erinnerung, wieviel ist Fiktion, wo biegt man ab, und wie hält man es eigentlich aus, alleine zu sein? Ein Gespräch mit Judith Hermann – über ihre Bücher, die eine fortlaufende Geschichte sind, ihre Liebe zum flachen Land und die Autarkie ihrer Figuren. Am Mikrofon: Anne-Dore Krohn und Thomas Geiger
Christoph Hein beschäftigt sich in seinem neuen Roman mit Menschen, die sich als Opfer sehen und dabei Täter werden. Mary Gaitskill nimmt in "Das ist Lust" kein Blatt vor den Mund. Und Duncan Hannah berichtet in "Dive", was die wilden 70er Jahre mit ihm angerichtet haben. Von Ute Büsing
Die meisten Titel des Frühjahrs sind mittlerweile erschienen. Welche Neuerscheinungen aber sind besonders empfehlenswert? Was gibt es für Themen, was für Tendenzen in diesem Literaturfrühling? Und wie wirkt sich die Debatte um Identitätspolitik auf den Literaturbetrieb aus? Darüber diskutieren und sprechen Anne-Dore Krohn und Nadine Kreuzahler von rbb kultur und Thomas Geiger und Thorsten Dönges vom Literarischen Colloquium Berlin.
Um Frauen geht es bei "Starke Sätze": In "Spitzenreiterinnen" leiht sich Jovana Reisinger die Namen von Frauenzeitschriften für eine Satire über Patriarchat und Rollenmuster. Und in Judith Hermanns Roman "Daheim" geht es um ein geheimnisvolles Mädchen und eine Frau auf der Suche nach sich selbst.
Um Frauen geht es bei "Starke Sätze": In "Spitzenreiterinnen" leiht sich Jovana Reisinger die Namen von Frauenzeitschriften für eine Satire über Patriarchat und Rollenmuster. Und in Judith Hermanns Roman "Daheim" geht es um ein geheimnisvolles Mädchen und eine Frau auf der Suche nach sich selbst.
Für berufliches Emporkommen interessiert sich Hagemeister, der Protagonist dieser Kurzgeschichten, eher nicht. Er wohnt im Berliner Wedding in einer fast unmöblierten Wohnung, hat eine Lehre als Tischler abgebrochen und schlägt sich so durch: mal als Elektroniker, mal beim T-Shirt-Etikettieren, mal in einem Moabiter Möbelmarkt, mal heuert er auf einem Saugboot an. Und manchmal macht die Not auch erfinderisch: In In der Panke, stellt er fest, kann man Aale und Kugelfische angeln, die er gegen Abendessen und Bier eintauscht. Grotesk-komische Berliner Alltagsgeschichten aus dem Prekariat, geschrieben vom Berliner Lesebühnen-Autor Claudius Hagemeister.
Starke und meinungsstarke Frauen stehen im Mittelpunkt: Ulrike Edschmid überführt in ihrem berührenden Porträt gelebtes Leben in poetische Literatur. Und: Shida Bazyar erzählt in ihrem neuen Roman von drei jungen Frauen, die zusammenstehen, egal was kommt. Von Ute Büsing
Hani, Kasih und Saya sind Freundinnen. Sie wachsen in einer Siedlung am Rande einer Kleinstadt auf, und sie wissen, wie das ist, ständig mit Alltagsrassismus konfrontiert zu werden. Als irgendwann ein Haus brennt, wird einer von ihnen vorgeworfen, ein islamistisch begründetes Attentat begangen zu haben. Shida Bazyars zweiter Roman ist eine moderne Publikumsbeschimpfung, ein Spiel mit dem Erzählen und ein kluger, literarischer Beitrag zur Empathiesteigerung. Am Mikrofon: Anne-Dore Krohn und Thorsten Dönges.
Sind Computerspiele Literatur, und wie wird aus Literatur ein Computerspiel? Wir fragen nach bei einer Game-Designerin und beim Literaturarchiv Marbach, wo schon seit den 90ern Computerspiele gesammelt werden. Von Nadine Kreuzahler
Lena Müller wurde schon zweimal mit dem Internationalen Literaturpreis ausgezeichnet, für ihre Übersetzungen aus dem Französischen von Fiston Mwanza Mujila und von Shumona Sinha. Jetzt erscheint ihr erster Roman „Restlöcher“ (Edition Nautilus). Das Buch erzählt von Sando, der einen Mann namens Fuchs liebt, ihn aber nicht recht zu fassen bekommt. Sando hat von seiner Mutter gelernt, dass man Liebe nicht festhalten kann, sondern nur warten kann, bis sie wiederkommt. Als die Mutter verschwindet, machen sich Sando und seine Schwester auf die Suche nach ihr. Nadine Kreuzahler und Thorsten Dönges im Gespräch mit Lena Müller über Haltungen zum Leben, die 80er Jahre, Übersetzung aus Leidenschaft und die Liebe zum Bäckerhandwerk.
Auf eine kurzweilige, vielstimmige Reise durch Frühjahrsneuerscheinungen geht Ute Büsing - mit dabei, ein starkes Frauentrio: Noa Yedlin, Jacqueline Woodson, Shida Bazyar sowie Frank Schätzing. Buchhändler Christian Dunker bereichert die literarischen Entdeckungen mit seinen Empfehlungen, darunter "Alef" von Katharina Höftmann Ciobotaru.
Es ist eine Art Märchen des Literaturbetriebs: Nach jahrzehntelanger Stille hat die Schriftstellerin Helga Schubert, geboren 1940 in Berlin-Kreuzberg, wieder die literarische Bühne betreten. Ihr Buch „Vom Aufstehen“ ist die Bilanz einer Frau, die sich nicht hat unterkriegen lassen. Ein Besuch in Mecklenburg und ein Gespräch über Erinnerungsräume, das Altwerden, die plötzliche Prominenz und das Aufstehen als Lebensprinzip. Am Mikrofon: Anne-Dore Krohn und Thomas Geiger.
In "Mond über Beton" geht die Berlinerin Julia Rothenburg dahin, wo es weh tut: zum Kottbusser Tor. Sie macht den Wohnkoloss "Zentrum Kreuzberg" zum Protagonisten ihres Romans und erzählt die Geschichten unterschiedlichster Menschen. Von Nadine Kreuzahler
Anja Kampmann debutierte 2016 mit dem Gedichtband "Proben von Stein und Licht", dann folgte der vielbeachtete Roman "Wie hoch die Wasser steigen" über den Mitarbeiter einer Bohrplattform. In ihrem neuen Band ist es wieder die Lyrik, mit der Kampmann auf die Welt blickt: "was denkst du welches blau/ wir heute sehen?" fragt sie und schreibt über Pferde und Schiffe, kranke Hunde, Bäckerlehrlinge und "nachfahrfahren". Es sind dichte, fragende Texte, die immer wieder Motive verknüpfen und auch von der Kraft der Worte erzählen: "und das gedicht als letztes/ seiner art soll es den boden wühlen". Am Mikrofon: Franziska Walser von rbb kultur und Thomas Geiger vom Literarischen Colloquium Berlin.
Wir beschäftigen uns mit Reisen – ins Innere, ins Ausland und nach China. Wir schauen auf neue Romane, Erzählbände und Sachbücher von Tilman Spengler, Andreas Maier, Helga Schubert und Andreas Altmann, dem bekanntesten deutschen Reisegeschichtenerzähler. Von Ute Büsing
Quer durch die Jahrhunderte fliegt die Berliner Schriftstellerin Sharon Dodua Otoo in ihrem Debütroman "Adas Raum" und erzählt von verschiedenen Frauen namens Ada. Macht, Entmachtung und Ermächtigung spielen eine tragende Rolle in diesem ungewöhnlichen, komplexen Roman, der ebenso amüsant und humorvoll ist. Am Mikrofon: Nadine Kreuzahler und Thorsten Dönges.
Das Haus für Poesie in Berlin organisiert die zentrale Veranstaltung in Deutschland und würdigt den Stellenwert der Poesie. Im Gespräch ist der Leiter des Hauses Thomas Wohlfahrt. Außerdem: Die Koreanerin Cho Nam-Joo gedihat mit ihrem Roman einen internationalen Bestseller geschrieben.